Rogoff on negative rates, paper currency and Bitcoin

Kenneth Rogoff ist wahrlich kein Unbekannter. Gemeinsam mit Cramen Reinhart ist er der Krisenanalytiker und zudem auch Kritiker der derzeitigen Euro-Rettungspolitik. So zum Beispiel im letzten Dezember, als beide Schuldenschnitte, Umverteilung über Steuern und finanzielle Repression (Inflation über Zins) für die Eurozone forderten. Nun äußert er sich über negative Zinsen, Papiergeld und Bitcoins.

  • Negative Zinsen: genauso wie Inflation nichts anderes als eine versteckte Steuer. Wenn es aber keine Inflation gibt, warum nicht? Dann sind negative Zinsen wirkungsvoller.
  • Papiergeld: wird überwiegend genutzt, um Transaktionen vor Finanzamt und Staat zu verbergen. Dies ist aber nicht nötig (aus seiner Sicht). Immerhin bis zu 50 Prozent der Bargeldzahlungen dienen dazu, die Transaktion zu verheimlichen. Ergo könnte man Bargeld abschaffen und als Staat dennoch den Geldschöpfungsgewinn abschöpfen. Vermutlich würden die Geschäfte, die anonym bleiben wollen, dann auf andere Instrumente wie kurzlaufende Anleihen ausweichen. (bto: natürlich werden immer Wege gefunden, die staatlichen Beschränkungen zu umgehen).
  • Natürlich könnte die Regierung völlig anonymes elektronisches Geld begeben. Dann bliebe der Geldschöpfungsgewinn – allerdings weiterhin keine Kontrolle für Finanzämter und Strafverfolgung.

Die Autoren des Beitrags werfen diverse Fragen zu den Ideen von Rogoff auf. Für mich bleibt aber entscheidend, dass die Abschaffung der Anonymität und des Bargeldes wichtige Bausteine sind, wenn es darum geht, einen Schuldenschnitt umzusetzen. Schließlich soll es keine Fluchtmöglichkeit geben.

FT (Anmeldung erforderlich): Rogoff on negative rates, paper currency and Bitcoin , 20. Mai 2014