Rishi Sunak: Schluss mit nutzlosen Studien
Morgen (10. September 2023) geht es im bto-Podcast um Bildung. Nicht nur in Deutschland, auch anderswo wird darüber diskutiert. In Großbritannien deutet sich ein wichtiger Kurswechsel an. Am 17. Juli dieses Jahres hat der britische Premierminister Rishi Sunak in einem Gastbeitrag für den Telegraph die Flut an unnützen Studien in Großbritannien kritisiert. Dort ist unter anderem zu lesen:
- „I want to build a better future for our children and grandchildren – a future they can look forward to with hope and optimism. And there’s no more powerful way of doing that than helping them acquire the skills to succeed. That’s why education is so important to me. And it’s why this Government is so focused on creating high-quality opportunities for all our children and young people.“ – bto: So weit kann man es für typisches Politikergerede halten, allerdings macht hier immerhin der Premier Aussagen zur Bildung.
- „We’re making real progress. Eighty-nine per cent of schools are now Good or Outstanding, up from 68 per cent in 2010. We’ve climbed the international league tables on literacy and are now best in the West for reading. And my campaign to transform our national approach to maths is designed to drive the same kind of progress on numeracy by building on existing reforms, because so many of the jobs our children aspire to do are going to depend on their quantitative and analytical skills.“ – bto: Ich habe noch keinen Kanzler gehört, der sich so klar an internationalen Leistungsvergleichen ausrichtet.
- „Too many of our young people are sold a false dream of going to university only to find they’re enrolled on low-quality courses that don’t offer the skills they need to get a decent job at the end of it. Contrast that with apprenticeships or other vocational routes. According to the Institute for Fiscal Studies, one in five graduates in this country, about 70,000 every year, would be better off financially if they had not gone to university. And despite having studied for several years, one in three graduates are in a job that doesn’t require them to be degree-educated.“ – bto: Ich kenne keine Studien zu Deutschland, meine Erwartung wäre aber, dass es ähnlich ist. Und das aus gutem Grund. Viele studieren unnötige Fächer an zweitklassigen Hochschulen, um dann Arbeiten nachzugehen, die das eigentlich nicht erfordern – und sind dann unzufrieden.
- „Put simply: our young people are being ripped off. They’re being saddled with tens of thousands of pounds of debt from bad degrees that just leave them poorer, and dissuaded from pursuing more vocational options because they are led to believe that university is the only route to success. It’s not fair on them – and it’s not fair on you as taxpayers, forced to pick up a big chunk of the bill despite getting nothing back for our economy.“ – bto: Jetzt ist es bei uns umsonst, aber damit sind die Kosten nur versteckt. Denn wir alle bezahlen dafür.
- „First, we’ll address rip-off courses which are letting our young people down. We’ll limit the number of students that a university can recruit to a course if it’s not delivering good outcomes. We’ll change how we assess the quality of university courses so that students and parents can easily compare their earnings potential. And we’ll reduce the maximum fee that universities can charge for classroom-based foundation year courses which research shows have limited impact on students’ prospects.“ – bto: Das Einkommenspotenzial wird bei uns nicht transparent gemacht. Ohnehin findet eine solche Kalkulation höchstens implizit statt.
- „But second, we also need to change our national mindset about the value of apprenticeships and vocational qualifications – and the opportunities to pursue them. It’s profoundly wrong that we have a long-standing cultural bias against practical, vocational training. What matters is getting the skills they need for the jobs they aspire to without being saddled with debt for years – and very often it’s an apprenticeship that can do this.“ – bto: Jetzt kann man sagen, dass das in Deutschland nicht das Problem ist, weil wir ja die duale Ausbildung haben, während UK das gar nicht kennt. Wir entwickeln uns aber in hoher Geschwindigkeit in diese Richtung.
- „These steps are just the beginning of the deeper cultural change we need. We’ll always be proud of our world-class universities – but we should have the same aspirations for world-class apprenticeships and vocational training too. Education and skills are the closest thing there is to a silver bullet. It’s the best social policy, the best economic policy and the best moral policy. And it’s the best way to build a better future for our children and grandchildren – that’s why I’m determined to deliver it.“ – bto: Ob er das erreichen wird, weiß ich nicht. Inhaltlich hat er aber recht.
>Education and skills are the closest thing there is to a silver bullet. It’s the best social policy, the best economic policy and the best moral policy.>
VOLLE ZUSTIMMUNG.
Aber keine Zustimmung zu Ansichten, Auffassungen und Maßnahmen, die DARAUS nicht zu schlussfolgern sind.
>bto: … Viele studieren unnötige Fächer an zweitklassigen Hochschulen, um dann Arbeiten
nachzugehen, die das eigentlich nicht erfordern … .>
Fächer sind UNNÖTIG, wenn sie fürs Arbeiten nicht erforderlich sind?
BILDUNG zu haben, ist etwas anderes als die KOMPETENZ zu besitzen, mit Erwerbstätigkeit ein Einkommen zu erzielen.
Erstaunlich, dass ein gebildeter Mensch diesen Unterschied unbeachtet lässt.
>… despite having studied for several years, one in three graduates are in a job that doesn’t require them to be degree-educated.“>
Sollen Studienabgänger NUR das studiert haben, was für die berufliche Tätigkeit erforderlich ist?
Dies wie hier unterschwellig zu suggerieren, wird ja wohl noch nicht einmal in Ländern wie China angestrebt.
>… to transform our national approach to maths is designed … because so many of the jobs our children aspire to do are going to depend on their quantitative and analytical skills.“>
Es gibt im Schulsystem und an den Universitäten genügend Möglichkeiten, die Fähigkeiten zu erwerben, die mit Mathematik erworben werden können.
Es ist daher zu fragen, WARUM sie nicht hinreichend genutzt bzw. nicht intensiver genutzt werden, so dass das Mathe-Angebot evtl. quantitativ vergrößert und qualitativ verbessert werden muss.
Kann es daran liegen, dass zu viele Kinder und jungen Menschen Mathe-Fähigkeiten NICHT erwerben WOLLEN, weil sie keine Arbeit ausüben möchten, die diese Fähigkeiten erfordern?
>We’ll change how we assess the quality of university courses so that students and parents can easily compare their earnings potential.>
Es ist zwar wünschenswert, aber nicht sehr zielführend, vermehrt die Kompetenzen in der Gesellschaft schaffen zu wollen, die Produktivität und Wachstum merklich steigern.
Zu viele Menschen in unserem Land WOLLEN an den Universitäten NICHT das studieren, was das HÖCHSTE Einkommenspotential verspricht, sondern etwas, das sie ANDERS befriedigt.
Und dies scheint in vielen Fällen nicht das höchste Einkommen zu sein und soweit damit zusammenhängend auch nicht mehr Produktivität und Wachstum.
Beispielhaft, wann auch nur anekdotisch jüngst in einem Gespräch erfahren:
Das Innenministerium eines Bundeslandes sucht Juristen. Abgesehen davon, dass der Notendurchschnitt der Bewerber mit zweitem Staatsexamen immer weiter gesunken ist, das Niveau also kontinuierlich sinkt:
Durchweg wird die Zusage verlangt, im HOME OFFICE arbeiten zu können. Da dies von dem die Einstellungen anforderndem Referat abgelehnt wird, ist es sehr schwierig die freien Stellen zu besetzen.
Die Bewerber benennen selbstbewusst und klar:
Sicherer Arbeitsplatz und Verbeamtung ja, auch vernünftige Arbeitszeiten, bei denen man nicht wie in Großkanzleien mit Anfangsgehältern bis EUR 150.000,- das Privatleben an der Garderobe abgeben muss, sondern Arbeiten zuhause mit weitgehender Freiheit, die Arbeitszeitgestaltung familiären Erfordernissen anzupassen. Besitz eines Autos ist nicht erforderlich und städtisches Mobilitätsgewürge hin zum Arbeitsplatz und wieder zurück ist unerwünscht. Fahrräder genügen für die alltägliche familiäre Mobilität.
Man kann ja das Bildungssystem umkrempeln, muss es auch.
VORHER sollte man sich allerdings fragen, ob es nur am Bildungssystem liegt oder an anderem und vielleicht VIELMEHR an anderem – und dies in die Überlegungen einbeziehen.
>it’s not fair on you as taxpayers, forced to pick up a big chunk of the bill despite getting nothing back for our economy.“>
Das ist richtig.
Die Konsequenz daraus sollt sein:
Die Gesellschaft ist bereit, in einem gewissen Maß auch Einrichtungen für den Erwerb von „Orchideen-Bildung“ bereitzustellen.
Die KOSTEN für den Erwerb dieser Bildung MÜSSEN zu Lasten der Erwerber und NICHT der Steuerzahler gehen.
Das wäre Fairness at its best.
@Herr Tischer
“Die Konsequenz daraus sollt sein: Die Gesellschaft ist bereit, in einem gewissen Maß auch Einrichtungen für den Erwerb von „Orchideen-Bildung“ bereitzustellen. Die KOSTEN für den Erwerb dieser Bildung MÜSSEN zu Lasten der Erwerber und NICHT der Steuerzahler gehen.”
Da wäre ich sofort dafür, aber bitte so ausgestaltet, dass es auch keine versteckten staatlichen Subventionen durch die staatliche Hochschulfinanzierung und Quersubventionierung des Studienganges oder durch die Studienkredite gibt. Der Student soll vollumfänglich die wahren Kosten tragen und, falls nötig, finanzieren.
Wenn dann ein Abschluss in “Gender Studies” 90000 EUR kostet, plus mindestens 30000 EUR für die Lebenshaltungskosten der Student*in (hihihi) dann erledigt sich das Problem von selbst, weil keine kommerzielle Bank für so ein wirtschaftliches Himmelfahrtskommando einen Studienkredit geben wird.
@ Richard Ott
Mal die Griechen Kaufleute zu Rate ziehen
(schöne Rechenaufgabe dazu, natütlich nicht für die die erst rechnen lernen müssen – “Hallo Rober, Annalena und Co”.)
https://www.alanier.at/Sina1.html
Die Geschichte des Bank- und Handelshauses Sina ***
“2.4. Die Handelsverbindungen und das Kreditwesen der Griechen
Die Griechen standen im 18. Jahrhundert hauptsächlich mit ihresgleichen, gleichfalls aus der Türkei und meist auch aus dem gleichen Gebiet stammenden Personen in Handelsverbindungen. Sie verkauften ihre Ware zwar an österreichische Bürger oder Institutionen, aber als Angestellte oder Consozii nahmen sie nur Griechen auf. Auch im Wechselgeschäft standen sie hauptsächlich mit anderen Griechen. Bei der Handhabung des kaufmännischen Kredites oder bei der Abwicklung von Bankrotten fällt das Bemühen auf, bei anderen Griechen aufgelaufene Verbindlichkeiten nach Möglichkeit zu erfüllen, während die österreichischen Beteiligten durch die Finger schauen konnten.
Die Griechen brachten ein fertig entwickeltes Kreditwesen mit, mit dem Außenstehende wenig anfangen konnten. „Der Verwalter der königlichen Rechtsangelegenheiten reichte 1781 eine FiskalKlage gegen einen griechischen Händler ein, weil er 5000 fl. gegen eine monatliche Provision von 1% verliehen hatte, während der gesetzliche Zins 6% jährlich betrug. Im Laufe des Prozesses erläuterten 18 in Pest ansässige griechische Händler in einer Eingabe, daß man zu 6% nicht mehr als 1000 fl. erhalten könne. Derjenige, der einen Kredit zu 6% jährlich gegen eine Obligation aufnehme, zahle mehr als der, der auf einen bis drei Monate gegen 1% monatlich kreditiert wird, denn dieser Kredit ist sofort rückzahlbar, während der ObligationsKredit eine Kündigungsfrist von 3 Monaten hat. Darüberhinaus scheint ein gegen „Provision“ aufgenommener Kredit nicht in der Buchhaltung auf“ (wortwörtlich: „ist nicht öffentlich“) „und belastet den kaufmännischen Kredit des Betreffenden nicht. Ein Kaufmann ohne Immobilienbesitz erhielte nicht einmal 100 fl. zu 6%. Der Kredit zu 1% monatlich sei auch in Wien verbreitet, die Bankal-Deputation genehmige diese Art des Kredites auch, damit die Kaufleute nicht auf die (weit ruinösere) Form des PfandKredites angewiesen seien.“
Während die Griechen sich für kurzfristige Kredite anscheinend mit genannter monatlicher „Provision“ behalfen, berechneten sie beim Wechselkredit offenbar die langen Strecken ein, die bei ihrer Art von Handel zurückzulegen waren, und die Zeitspannen, die der Transport in Anspruch nahm. So beschwerte sich die österreichische Bankal-Administration 1804, daß die in der Türkei „verstreuten Handelsleute … einen unverläßlichen Kredit“ genießen, „ihre Tratten laufen über 13 Monate …“ Es fehlte auch nicht an Beschwerden der österreichischen Kaufleute, daß die Gesetzgebung der Pforte die gerichtliche Verfolgung der türkischen Untertanen erschwere, den Wechselregreß nicht anerkenne, zeitweise einfach das Wechselgeschäft verbiete, wodurch Wechsel überhaupt nicht mehr einklagbar seien, usw.
Der Kredit der Griechen untereinander beruhte jedoch nicht auf den jeweiligen Landesgesetzen, sondern auf dem Zusammenhalt, der einer ihrer Konkurrenzvorteile war und mit dem sie sich in einer feindseligen Welt behaupteten.
Ein grenzüberschreitender Streitfall der Bürger von Moscopolis im Jahr 1770, in dem viele Zeugen über die gefälschten Unterschriften von Bürgen zweier Obligationen entscheiden sollten, zeigt, wie wichtig für viele Beteiligte die rechtmäßige Bezahlung dieser Obligationen war: Der Kreditgeber, Georg Sina (der Ältere), muß von der Betrugsabsicht des Schuldners gewußt haben, da er aus der gleichen Stadt stammte und sowohl den Schuldner als auch die meisten der Leute, deren gefälschte Unterschriften unter dem Schuldschein standen, kannte. Dennoch machten die Bürger von Moscopolis einen Unterschied zwischen dem ehrenwerten Gläubiger, dessen Forderungen befriedigt werden mußten, und dem Gauner, der unbedingt verurteilt gehört. Ihr Interesse ist klar: Der Kredit innerhalb ihrer Personengruppe stand auf dem Spiel: Erhielt Georg Sina sein Geld nicht, so würde er vermutlich keinen der „Unterzeichneten“, womöglich keinen aus dieser Stadt stammenden Menschen mehr kreditieren, was bei seinen finanziellen Mitteln offensichtlich eine empfindliche Schrumpfung des Kreditvolumens für die Griechen von Moscopolis, und da diese Stadt eines der Zentren der Griechen war, für die gesamte griechische Kaufmannschaft bedeutet hätte.
Angesichts der ständigen Klagen der Zeitgenossen über die Unzuverlässigkeit und „Unordnung“ der Griechen ist noch erwähnenswert, daß die Einführung einer geregelten Form von Buchführung und „neue Formen des Geldverkehrs“ in Ungarn den Griechen zugeschrieben werden, auch sollen sie es gewesen sein, die den Wechsel in Ungarn eingeführt hätten. Während sich unter den restlichen Kaufleuten Ungarns nach Beendigung der Türkenkriege der Wechsel als Zahlungsmittel nie so recht durchsetzen konnte, kreditierten die Griechen einander munter mit ihren Wechseln, und aus ihren Rechtsstreitigkeiten läßt sich erkennen, daß diese Wechsel durch viele Hände gingen, bevor sie verfielen, daß sie also innerhalb dieser Gruppe problemlos angenommen wurden. ”
*** Tolles Lehrbuch für praktische Finanzpolitik und mehr …
Acht Jahre nach der Übersetzung der 10. Auflage in die deutsche Sprache hier die 12. von 1998
http://library.lol/main/EE1D5606D780DA93627F465A9D070A94
Competitive Advantage of Nations / Nationale Wettbewerbsvorteile erflgreich konkurrieren auf dem Weltmarkt
Michael E. Porter
Beschreibungsauszug:
“Auf der Grundlage von Untersuchungen in zehn führenden Handelsnationen bietet The Competitive Advantage of Nations die erste Theorie der Wettbewerbsfähigkeit, die auf den Ursachen der Produktivität beruht, mit der Unternehmen konkurrieren. Porter zeigt, wie traditionelle komparative Vorteile wie natürliche Ressourcen und Arbeitskräftepools als Quellen des Wohlstands verdrängt wurden und wie breit angelegte makroökonomische Darstellungen der Wettbewerbsfähigkeit unzureichend sind. Das Buch stellt Porters “Diamant” vor, eine völlig neue Art, die Wettbewerbsposition einer Nation (oder anderer Standorte) im globalen Wettbewerb zu verstehen, die heute ein fester Bestandteil des internationalen Wirtschaftsdenkens ist. Porters Konzept der “Cluster”, d. h. Gruppen von miteinander verbundenen Unternehmen, Zulieferern, verwandten Branchen und Institutionen, die an bestimmten Standorten entstehen, ist für Unternehmen und Regierungen zu einem neuen Weg geworden, über Volkswirtschaften nachzudenken, den Wettbewerbsvorteil von Standorten zu bewerten und die öffentliche Politik festzulegen.”
“12: Government Policy
Premises of Government Policy Toward Industry
Government Policy and National Advantage
Government’s Effect on Factor Conditions
Government’s Effect on Demand Conditions
Government’s Effect on Related and Supporting Industries
Government’s Effect on Firm Strategy, Structure, and Rivalry
Government Policy and the Stages of Competitive Development
Targeting
Government Policy in Developing Nations
The Role of Government”
Dazu muß es eine Nation mit souveräner “Government” geben und zwar in kompletter rechtlicher, wirtschaftlicher, militärischer, kultureller Freiheit.
Ansonsten bleibt es beim Bilderbuch ohne Bilderstürmer dafür mit Aufsagern.
Die letzten Cluster-Exemplare geistern gerade über die Bundes- und Länderbühne.
PS
“Cluster One”
Pink Floyd
1994
Ich würde mir als Gast bei bto mal Herrn Gregory Clark wünschen.
https://www.amazon.de/Farewell-Alms-Economic-History-Princeton-ebook/dp/B001EQ4OLA?ref_=ast_author_mpb
Nicht verstanden dass Wirtschaft, Politik, Wissenschaft usw. eigenst. Teilsysteme der Gesellschaft darstellen. In der Wissenschaft geht es nicht um Nutzen, es geht um Wahrheit. Nicht einmal in der Wirtschaft, dort geht es um Zahlungen. Nutzen ist eine völlig verfehlte Kategorie. Liegt wohl wieder an der falschen Realitätsbeschreibung bzw. Konstruktion der Mikroökonomik. Es kommt höchstens, und so muss man es sagen, immer nur das zustande, was der Komm. für ihre Reproduktionsfähigkeit am meisten nützt. Nutzen heisst hier, dass sich der Möglichkeitenbereich für Anschlusskomm. ausweitet und nicht verkleinert. Nicht mehr und nicht weniger.
bto: „one in five graduates in this country, …, would be better off financially if they had not gone to university“
Also war es für 80% (finanziell) die RICHTIGE Entscheidung, zur Uni zu gehen. Diese Art des Umgangs mit Zahlen ist so nervig wie medientypisch…
Da schließen sich doch immer weitere Fragen an, z.B.:
Wie viele haben nur studiert, um jetzt in Papis Firma eien Position zu besetzen, der sie nicht gewachsen sind (z.B. unsere A-Ministerin, z.B. eine junge Frau die bei einer großen deutschen Firma derzeit medizinische Aufklärungsbögen schreibt – ähnlich komisch wie die viel prominentere Vorgenannte)?
Wie viele machen Bullshitjobs, die es nur gibt, weil dem Müllfahren Steuern abgeknöpft werden?
Bei wie vielen ist zwar das Gehalt okay, das Leben aber insgesamt zerrüttet, weil sie nicht mit dem Job klarkommen? Kollateralschäden bei den Kollegen?
@Felix
Alles fein. Und trotzdem war es für 80% FINANZIELL die richtige Entscheidung.
So wie in unserer anderen Diskussion die Masse der (technischen) Intelligenz irgendwo im System verschwindet, ohne uns zu großen Sprüngen zu führen.
“Wie viele haben nur studiert, um jetzt in Papis Firma eien Position zu besetzen, der sie nicht gewachsen sind.”
Irgendjemand sagte einmal, dass “jeder” so weit aufsteigt bis er die Position erreicht hat für die er völlig unkompetent ist. (Scholz, Baerbock, Habeck?)
Stortebekker 12:34
Auch rein finanziell wird es sich als schlecht erweisen, wenn diese Menschen später ohne Einkommen dastehen (weil sie nur Bullshitjobs innehatten), oder weil sie krank geworden sind, oder weil sie in einer Überlebensmaßnahme der Firma nicht die Tochter vom Chef waren, oder weil ihr ganzes Leben so schlecht läuft, dass sie sich mit dem etwas größeren Gehalt z.B. zu viel Konsumfreude kaufen müssen, um sich nicht gleich umzubringen.
Ich denke, das Problem (zumindest in Deutschland) ist nicht die Uni per se, sondern die gewählten Fächer. Die Gesellschaft braucht einfach nicht so viele Medienwissenschaftler, Soziologen (hahah komol), Politologen, und andere Geschwätzwissenschaften.
@Beobachter
Mag sein. Aber der Mensch lebt nun mal zuerst vom Brot.
Und der Artikel suggeriert eine Aussage, die mit Zahlen nicht unterlegt ist. DAS nervt, ist mittlerweile in unserer polarisierten Welt aber üblich. Wirkliche Transparenz zu finden, kostet Kraft.
@Beo
Da gebe ich Ihnen ja Recht, aber wir brauchen diese Menschen oben in der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Recht, Kunst, Religion, Erziehung, Sport, Medizin usw. (also in allen Teilsystemen). Weil sie die einzigen sind, die Überblick bzw. Bezug haben über bzw. zu gesamtgesll. Entwicklungen (es sind die einzigen die das potenziell begreifen (können)). Darum geht es, und das läuft ja auch in diese Richtung gut. Warum: Weil wir heute einen gesell. Wandel erleben hin von G3 zu G4. Wenn man das nicht weiß und versteht, hat man mit jegl. Analyse bzgl. der Teilsysteme keine Chance zu verstehen warum es so läuft wies läuft (bspw. eben wie hier zum Thema Wirtschaft). Aber wenn man das nicht hat, hat man auch keine Steuerungschancen.
@Beobachter, zu unproduktiven Uni-Geschwätz-Fächern:
Haben Sie eine Vorstellung, welche Ausbildungs-und Berufssparten in nächster Zeit durch AI überflüssig/ drastisch reduziert werden ?
Yuval Harari sollte ernst genommen werden , er sprach mit bekannt sanfter Stimme von der ” useless class” .
Was machen nur z.B. Verwaltungsangestellte und-Beamte, wenn sie einfach nicht mehr gebraucht werden? ( generation lost ) .
https://www.youtube.com/watch?v=94o-9zR2bew
( Wenn man sich auf nichts vorbereiten kann, sollte man sich auf alles vorbereiten) .
@komol
“Da gebe ich Ihnen ja Recht, aber wir brauchen diese Menschen oben in der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Recht, Kunst, Religion, Erziehung, Sport, Medizin usw. (also in allen Teilsystemen). Weil sie die einzigen sind, die Überblick bzw. Bezug haben über bzw. zu gesamtgesll. Entwicklungen (es sind die einzigen die das potenziell begreifen (können)). Darum geht es, und das läuft ja auch in diese Richtung gut. ”
Ja, in der Tat, man merkt, wie gut es läut und wie alle von den weisen Entscheidungen unserer Philosophen, Kulturwissenschaftler und Tanzpädagogen beeindruckt sind und prosperieren.
@Dr. Fischer: bzgl. des AI-Hypes wäre ich vorsichtig. Da werden auch viele Säue durchs Dorf getrieben. Das gab’s schon in den 1980er Jahren, damals hieß es KI, da wurde nichts draus. Ist aber klar, heute ist SW und HW viel weiter. Verwaltungstätigkeiten werden betroffen sein. Vorbereiten: irgendwo las ich, man braucht Kreative und Handwerker. Wobei Handwerker natürlich auch kreativ sind. Die Unterscheidung meinte, kreativ im Sinne von “Neues denken ohne Scheuklappen”. Die Gesellschaftswissenschaften werden auf jeden Fall leiden, sobald der Staat nicht mehr so viel Geld drucken kann. Oder eine andere Regierung NGOs und andere dubiose Einrichtungen nicht mehr fördert, wo die bisher ihr Unwesen treiben konnten.
Völlig richtig Beobachter. Mehr noch: wir brauchen nur ausgesucht helle Köpfe in diesen Fächer. Menschen die auf dem Niveau der griechischen Philosophen der Antike sind.
Die anderen dienen nur als Sprachverstärker der vermögenden Manipulatoren und wirken so kontraproduktiv.
@Stoertebekker
In Anbetracht des jahrelangen Zeitaufwandes und der locker fünstelligen privaten und insgesamt für die Volkswirtschaft pro Studium oft sechsstelligen Kosten ist das ein Sachverhalt, den man ruhig mal negativ framen kann, wenn man nicht unbedingt schon wieder Gesundbeterei betreiben will.
@Confuser Ott
🤣
Wie zu erwarten. Haben wir nicht GESTERN über Mathe palavert? Haben Sie da nicht davon geredet, dass man Grundverständnis für alle höheren Weihen braucht und bitteschön weiter Kopfrechnen üben soll?
Aber wenn‘s in die eigene ideologische Argumentation passt, dann ist die systematische Zahlenverdrehung ok 🤷♂️🤦🏻♂️ Der aufgeklärte Geist führt den Deppen hinter die Fichte, oder so?
@Stoertebekker
Ja, haben wir – und heute sehe ich mal wieder, wie groß Ihre Defizite tatsächlich sind. Oder, die wahrscheinlichere Interpretation, wie stark Ihr Wunsch danach ist, unangenehme Sachverhalte einfach auszublenden weil Sie sich dann besser fühlen.
Sie halten es für “Zahlenverdrehung”, wenn jemand sagt, dass 20% aller Uni-Absolventen nach einem jahrelangen und teuren Studium gar keinen finanziellen Nutzen aus ihm ziehen?
Warum soll das “Zahlenverdrehung” sein, was genau wird da “verdreht” – und was hat es überhaupt mit Kopfrechnen zu tun? Oder muss ich Ihnen jetzt ernsthaft vorrechnen, dass 20% genauso viel wie “einer von fünf” ist, damit Sie anschaulich begreifen, wie viel das ist?
@Confuser Ott
Sie müssen gar nichts, können aber gern alles. Vor allem können Sie davon ausgehen, dass ich in Mathe ausreichend fit bin (u.a. Bezirksolympiade DDR).
Mein Kommentar bezog sich auf den Tenor des Artikels, der ein anderer ist als die echten Zahlen beschreiben. Wenn 80% FINANZIELL mit einem Hochschulstudium die richtige Entscheidung getroffen haben, dann kann man darüber diskutieren, ob Inhalte, … richtig sind. Aber nicht darüber, dass das Bildungssystem nutzlos/irrelevant/… ist.
@Stoertebekker
“Vor allem können Sie davon ausgehen, dass ich in Mathe ausreichend fit bin (u.a. Bezirksolympiade DDR).”
Naja, Bezirksolympiade. Haben Sie es nie in die MO-Landesrunde geschafft? ;)
Vielleicht können wir Ihr Talent ja unter dem Berg von Propaganda hervorholen, unter dem es seitdem verschüttet worden ist.
“Wenn 80% FINANZIELL mit einem Hochschulstudium die richtige Entscheidung getroffen haben, dann kann man darüber diskutieren, ob Inhalte, … richtig sind. Aber nicht darüber, dass das Bildungssystem nutzlos/irrelevant/… ist.”
Da die 20% der finanziellen Verlierer eines Hochschulstudiums aber auf ganz bestimmte Studiengänge konzentriert sind, wirft das schon die Frage auf, ob eben diese Fächer nutzlos sind – Mathematik ist übrigens nicht unter ihnen.
Hier ein Auszug aus der Auswertung aus UK aus dem Jahr 2020, auf die sich vermutlich auch Sunak bezieht, mittlerweile sieht das Bild aufgrund der gestiegenen Zinsen noch viel schlechter aus, wenn man die Zahlungsströme diskontiert, so wie das die Studie macht.
“The subject studied at university is hugely important. Net discounted lifetime returns for women are close to zero on average for creative arts and languages graduates, but more than £250k for law, economics or medicine. Men studying creative arts have negative financial returns, while men studying medicine or economics have average returns of more than half a million pounds.
However, studying a subject with high average returns is no guarantee of high returns. While average returns to law and economics are high, many students will see much lower benefits from studying those subjects, and a few will see much higher returns. In contrast, subjects such as education and nursing do not have very high returns on average, but women who study these subjects almost universally achieve positive returns.
Overall, we expect 85% of women and around three-quarters of men to achieve positive net lifetime returns. This means that around one in five undergraduates would have been better off financially had they not gone to university. At the other end of the spectrum, the 10% of graduates with the highest returns will on average gain more than half a million pounds in discounted present value terms.”
https://ifs.org.uk/news/most-students-get-big-pay-going-university-some-would-be-better-financially-if-they-hadnt-done
@ Stoertebekker
Treffender Kommentar.
Ist ja schön,dass Hr. Sunak eine schöne Zukunft für Kinder und Enkelkinder bauen will.
Er wird dabei grandios scheitern,weil das Schulsystem nicht so schnell auf den gesellschaftlichen Umbruch reagieren kann, der durch die Massenmigration entsteht.
All die sozialistischen Gleichheitsträumer- und Klimafaschisten-Parzeien haben nun das grosse Dilemma,dass wenn sie die “Welle” nicht SICHTBAR selber stoppen… es sicherlich “Andere” Parteien dann tun werden :-)
https://archive.li/hjqXW
Nebenbei:
Schon mal die Zahlen der FPÖ in Österreich gesehen?!
Zurzeit,mit Abstand, umfragestärkste Partei… :-)
Zeitenwende…!
…… wer studiert und anschließend nicht, oder nicht in der gleichen fachrichtung arbeitet, sollte die kompletten studiengebühren zurückzahlen müssen.
auch ein fehler:
die unsi´s stehen auch im wettbewerb zueinander und sind gezwungen stets mehr studenten zu haben.
sie hängen zunehmend von sponsoren ab.
professoren heben ein grundgehalt und finanzieren sich zum großteil durch firmensponsering und -aufträge.
der lehr-inhalt ist zunehmend unfrei!
Korrekt.
Noch besser: staatliches Stipendium nur für wenige die auch geeignet sind und für Studiengänge, die benötigt werden.
Der Rest: private Lebensentscheidung.
Und im Job: viel Beruf können auch mit geringerer Qualifikation (wenn die dann tatsächlich besteht) ausgeübt werden. Meister statt Techniker, Techniker statt Dipl.-Ings. usw..
Das heutige Studienunwesen ist durch die Rassimus-Debatten in den USA in den 60er Jahren ausgelöst. Weil Weiße die besseren Jobs bekamen, nahm man eben Studierte, weil das objektiver aussah. Zufällig waren das auch wieder Weiße.
Nebeneffekt: nun wollte jeder studieren.