Falling commodity prices flash warning on widening global divergences

Heute Morgen habe ich einen kurzen Blick auf die Kapitalmärkte geworfen. In der Tat bleiben die Notenbanken die Stütze für die Märkte, denn nur so sind angesichts der ungelösten Probleme die Bewertungen und die geringe Volatiltät zu erklären. Realwirtschaftlich gibt es zunehmend Schwächezeichen.

Die FT kommentiert:

  • Der Bloomberg Commodities Index, der 20 verschiedene Rohstoffe umfasst, ist auf ein Vierjahrestief gefallen.
  • Hintergrund: die Abschwächung in China und die schwache Erholung im Westen.
  • Den Aktienmärkten ist dies nicht egal – im Gegenteil wird es positiv gesehen, weil es die Notenbank dazu zwingt, noch mehr zu tun und damit den Kapitalmärkten zu helfen.
  • Dabei haben tiefere Rohstoffpreise etwas Gutes: Sie führen zu einer Entlastung von Haushalten und Unternehmen (wie eine Steuersenkung). Allerdings verstärken sie auch den deflationären Druck …, was eben die Notenbanken auf den Plan ruft gegenzuhalten. (bto: Hier sieht man sehr schön, wie sehr wir das System aus dem Griff verlieren. Wie Goethes Zauberlehrling finden wir kein Rezept, aus der selbstverschuldeten Situation herauszukommen.)
  • In Summe sind die fallenden Preise ein bedenkliches Zeichen. Die Regionen entwickeln sich unterschiedlich, was sich auch schon an den Wechselkursen zeigt. China: Abschwächung, um die Kreditblase in den Griff zu bekommen. Folglich: weniger Nachfrage. Die Lieferanten – vor allem in Lateinamerika – sind am Ende einer durch Rohstoffe getriebenen zehnjährigen Aufholjagd. Europa stagniert und droht in die Deflation abzugleiten. Die USA sehen die tieferen Rohstoffpreise eher als Folge des stärkeren US-Dollars im Zuge der wirtschaftlichen Erholung. (bto: Ob diese wirklich nachhaltig ist, muss sich noch zeigen. Richtig ist, dass einige Wechselkursrelationen sich an charttechnisch heiklen Stellen befinden und der Dollar in der Tat vor einer deutlichen globalen Aufwertung steht. Dies wäre aber nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht. Damit einhergeht eine Schwäche aller Währungen, vor allem auch des japanischen Yen, die Europa noch mehr unter Druck setzen könnte.)

Fazit der FT: Eine wirtschaftliche Erholung mag die USA freuen, für Investoren und den Rest der Welt sind es eher schlechte Nachrichten.

FT (Anmeldung erforderlich):Falling commodity prices flash warning on widening global divergences, 24. September 2014