Die europäische Bevölkerung teilt die Ansichten Donald Trumps
Meine Haltung zu den Themen Euro- und Migrationskrise ist bekannt. Vor allem wünsche ich mir, diese als solche offen zu bekennen und entsprechend auch anzugehen. Beides zusammen dürfte die Kernursache für den zunehmenden Populismus sein, der übrigens auch in der Wahl des Außenseiters Macron Bestätigung findet. Scheitert er, dürfte es wohl nicht besser werden.
Interessant sind dabei die Ergebnisse einer Befragung von 10.000 Personen in zehn EU-Ländern und 1.800 Personen, die zur “Elite” gezählt werden, das heißt, “Individuen in einflussreichen Positionen in der Politik, den Medien, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft auf lokalem, regionalem, nationalem oder europäischem Niveau”.
Der Telegraph kommentierte mit Blick auf den (da noch bevorstehenden G20-Gipfel), dass “(…) the stage is being set for a clash between progressive European values and American cold-heartedness – but there are two problems with the general idea. The first is that many EU leaders are coming around to Mr Trump’s way of thinking, and the other is that, in many areas, European popular opinion is firmly on his side.”
So zum Thema Einreiseverbot für Muslime: “A survey by Chatham House this year showed that a majority in Austria, France, Germany, Greece and Italy would support a blanket ban on all immigration from Muslim countries. In Poland, which Mr Trump visited first, almost three quarters of the public would back a ban.” – bto: selbst bei uns eine Mehrheit.
Zum Thema Mauer: “When it comes to building walls against neighbours, Mr Trump should spend his time at the G20 today looking for tips. Macedonia built a wall with Greece last year, Lithuania is currently fencing off Russia’s Kaliningrad exclave, and Norway is building a wall to keep out those making the rather heroic journey over its Arctic border with Russia.” – bto: Man muss es auch machen, will man die Migration steuern. Und tun muss das, wer das europäische Wohlstandsniveau auch nur ansatzweise erhalten will.
Zum Thema Protektionismus: “The EU struggles to agree deals with any of its major trading partners; this week’s much-feted agreement with Japan is only an ‚outline‘. And the US has been quicker than the EU to start free trade negotiations with Britain; talks start this month. The difference is, mainly, one of language. The EU talks about being globally minded, while practising shameless protectionism. Trump boasts about his protectionism, while not (so far) managing to do very much of it.” – bto: Auch das eine wahre Beobachtung.
Zum Thema Klimawandel: “(…) if Mr Trump saying he’s not too worried about global warming, he’s also speaking for a lot of Europeans. A Pew survey shows just two in five say that they are very concerned about climate change, perhaps because environmental progress is doing rather well under its own steam. So, again, it comes down to language.”
Die FINANZ und WIRTSCHAFT liefert ein paar coole Tabellen zu dem Thema:
- “Die Leute befürworten zwar, dass zwischen den einzelnen Ländern mehr umverteilt wird, möchten aber nicht, dass dies über eine Zentralisierung geschieht.” – bto: und zwar mit einer sehr deutlichen Mehrheit. Damit wird die EU zu einem “Elitenprojekt”, was mehr als gefährlich ist.
- Dann zu der Frage der Migration. Klarer als diese Tabellen es ausdrücken, kann man den Punkt nicht machen! Die Elite erlebt entweder die Zuwanderung anderer Elite (was, wie Gunnar Heinsohn so schön erklärt, nie ein Problem ist) oder aber die Zuwanderung billiger Arbeitskräfte und/oder begegnet den problematischen Migranten selten/nie:
Natürlich ist es eine Belastung des Wohlfahrtsstaates. Wer in der Elite das nicht sieht, dem ist nicht zu helfen.
Auch hier ist das Ergebnis mehr als eindeutig. Was mich verblüfft ist, dass sich das an der Wahlurne noch nicht durchsetzt.