China’s Economy Goes From Bad To Worse, In Charts
Die Bedeutung der weiteren Entwicklung Chinas für die Weltwirtschaft kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Das geht dann so: Japan versucht sich mit einer drastischen Abwertung vor der Pleite zu retten -> exportiert Deflation in die Welt -> trifft China, das zeitgleich mit den Folgen eines Kreditbooms und erheblichen Fehlinvestitionen, nicht nur im Immobilienmarkt, kämpft und zudem die Folgen des demografischen Wandels spürt -> führt zu einer zusätzlichen Abschwächung der chinesischen Wirtschaft, was zu weniger Importen von Rohstoffen führt -> was wiederum die Rohstoffexporteure (Brasilien, Chile, Australien, Ölländer) trifft -> die dann weniger importieren, was – neben der direkten Wirkung des schwächeren Yens – auch die deutsche Exportwirtschaft trifft -> die dann weniger Vorleistungen aus den anderen Ländern Europas braucht und zudem weniger Konsumnachfrage hat -> was dann die Krise in Europa weiter verschärft, die bereits direkt von der Abwertung des Yens (und in der Folge des Reninmbis und der anderen Schwellenländerwährungen) getroffen ist -> was die Schulden in Europa weiter steigen lässt und die Wirtschaft in die Rezession stürzt -> was dann auch die USA nicht ungeschoren lässt -> und dann haben wir sie wieder, die weltweite Rezession. Klar, die Notenbanken werden sich einen Abwertungswettlauf liefern und die Staaten noch mehr Schulden machen. Ein letztes Mal geht es (vielleicht) noch. Wie es um die chinesische Wirtschaft bestellt ist, zeigen ein paar nette Bilder der Kollegen von Zero Hedge. Ich persönlich liebe ja die Grafiken – deshalb ja auch “Die Krise ist …”.
→ Zero Hedge: China’s Economy Goes From Bad To Worse, In Charts, 1. November 2014
Wie es um die BRICS (also faktisch die Rohstoffexporteure) bestellt ist, fasst die FT zusammen:
- Drei der fünf Länder (Brasilien, Russland und Südafrika) haben erhebliche wirtschaftliche Probleme. Indien kämpft auch schon seit Jahren mit unbefriedigendem Wachstum. Nur China wächst – noch.
- Eigentlich wollten die BRICS zusammen ein stärkeres Gewicht in der Weltwirtschaft erreichen und mehr Unabhägigkeit vom Westen, zuletzt durch die Ankündigung einen eigenen “Mini-IWF” zu gründen und für den Handel nicht mehr den US-Dollar zu verwenden. Doch dazu ist die wirtschaftliche Entwicklung zu schwach und zu uneinheitlich.
- Zugleich zeigt sich, dass die politischen Systeme nicht so stabil sind, wie zur Zeit des Booms gedacht.
- Dachte man, die Länder wären durch wirtschaftliche Stärke geeint, zeigt sich immer mehr: Dies ist nicht so. Nur China spielt in einer eigenen Liga. Die anderen finden sich gemeinsam mit schlechten Wachstumsraten wieder. Südafrika ähnelt immer mehr Brasilien. Gerade auch mit Blick auf die enorme Kriminalität. Russland erlebt derweil einen wahrhaften Einbruch.
- Obwohl sie der Wunsch vereint, die Dominanz Amerikas zu brechen, sind sie noch weit davon entfernt, sich hinter China zu versammeln.
Für mich ein klares Zeichen dafür, dass die BRICS auch nicht die Kraft haben, die Weltwirtschaft auf Kurs zu halten, wenn unser Schuldengebäude knackst.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Cracks in the Brics start to show, 3. November 2014