BIZ: Höhere Risikobereitschaft als 2005
Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor den Folgen des billigen Geldes im neuesten Quartalsbericht. Die Jagd auf Rendite treibt die Investoren immer mehr ins Risiko, wie schon an anderer Stelle mit Blick auf die Aktienmärkte diskutiert. Vielmehr gilt das für den Markt der Unternehmensfinanzierung, wo die Investoren angesichts tiefer Ausfallraten (die man sich mit den tiefen Zinsen leicht erklären kann) immer bereitwilliger Geld an schwache Schuldner zu geringen Zinsen verleihen. Immerhin 40 Prozent der zwischen Juli und November neu begebenen Anleihen dienten Schuldnern der schlechtesten Kreditqualität. (Zum Vergleich: Im Zeitraum von 2005 bis 2008 lagen diese Werte tiefer!) Immerhin neun Milliarden Dollar an Anleihen wurden verkauft, bei denen der Schuldner mit neuen Schulden bezahlen darf, falls es eng wird. Dies sind die riskantesten Anleihen, wie die Erfahrung der Finanzkrise zeigt. Damals wurde immerhin ein Drittel dieser Anleihen nicht bedient.
Die BIZ ist besorgt, dass ein Zinsanstieg zu einer deutlichen Zunahme an Insolvenzen führt. Optimisten die einwenden, dass die Zentralbanken sich zu dauerhaft tiefen Zinsen verpflichtet haben, weise ich darauf hin, dass trotz Verschiebung des „Tapering“ in den USA die Umlaufrenditen deutlich über dem Niveau vom Frühjahr liegen. Es könnte sein, dass die Geldpolitik an ihre Grenzen stößt.
Auch in anderen Märkten wie Anleihen und Aktien von Schwellenländern sieht die BIZ die Bereitschaft mehr Risiken einzugehen. Das sind nun einmal die Nebenwirkungen von QE.