Deutschland hat ein Abwandererproblem
Die Menschheit wächst und mit ihr der Talentpool. Immer mehr Menschen erhalten eine bessere Ausbildung. Deshalb verwundert es nicht, dass Studien den Nutzen von Migration betonen. Für alternde Gesellschaften wie die deutsche, aber auch für die Länder, aus denen die Menschen abwandern.
So beziffert eine aktuelle Auswertung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group den jährlichen Verlust an Wirtschaftsleistung aufgrund von Arbeitskräftemangel in den 30 größten Volkswirtschaften auf mehr als eine Billion US-Dollar. Bis 2050 könnte demnach der jährliche wirtschaftliche Nutzen der Migration global 20 Billionen Dollar erreichen.
Es ist gut, dass sich die amtierende Bundesregierung (erneut) des Themas Zuwanderung annimmt. Neue Regeln sollen es gut qualifizierten Menschen erleichtern, einzuwandern und in den Arbeitsmarkt einzutreten.
Was dabei allerdings gern in Vergessenheit gerät, ist die Tatsache, dass Deutschland zwar nach Umfragen eines der beliebtesten Zielländer für Migranten ist, sich aber schwertut, wenn es um die Zuwanderung gut ausgebildeter Menschen geht.
In der Vergangenheit kamen diese zum größten Teil aus anderen EU-Staaten. Angesichts der demografischen Entwicklung in ganz Europa, muss es nun darum gehen, Talente aus aller Welt anzulocken.
→ handelsblatt.com: “Deutschland hat ein Abwanderungsproblem”, 12. März 2023