Terror der Kleinigkeits­krämerei

Bürokratie ist längst ein politisches Instrument, das sich verselbstständigt hat, mit verheerenden Folgen für Wirtschaft und Privatleben.

In der 211. Folge von „bto – beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ widmen wir uns einem besonderen Laster der Politik – der Bürokratie in Deutschland und der EU. Statt weniger Bürokratie, wie von der Politik stets versprochen, sehen wir immer mehr Eingriffe des Staates. Statt sich auf Anreize und das Schaffen von Rahmenbedingungen zu konzentrieren, stehen Verbote und Detailregulierungen im Vordergrund. Das Erreichen der postulierten großen politischen Ziele wird damit unmöglich. Im Gespräch dazu Professor Dr. Gunther Schnabl, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig.

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Kommentare (15) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    @Lothar

    “Des weiteren sollte man beim Bürokratieabbau groß denken und nicht kleinklein, also am besten gleich ganze Gesetze abschaffen, wie das Gebäudeenergiegesetz und das Lieferkettengesetz.”

    Klar.

    Aber besser wäre , man hätte diese Gesetze …die das Volk und die Wirtschaft so gross betreffen…gar nicht erst eingeführt.

    https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung/?id=745

    Es kann sich jeder selber fragen,ob das Volk/Wähler diesen Gesetze …bei einer Wahl/Abstimmung…ebenfalls zugestimmt hätten… :-)

    Antworten
  2. weico
    weico sagte:

    Bürokratieabbau ist ja immer ein beliebtes Dauerthema bei den Parteien…und wurde auch vor den letzten Bundestagswahlen wieder ausgiebig “durchgekaut”.

    https://www.mittelstandsverbund.de/politik/aktuelles/d-wahlprogramm-check-buerokratieabbau-1524013725?p=1

    Man beachte:
    Nach damals üblichem Konsenz,wurde die AfD nicht beachtet bzw.ignoriert.

    Wird wohl in Zukunft, bei den heutigen Wahlumfragen bzw. Wahlergebnissen …nicht mehr oft vorkommen. :-)

    Da bei den nächsten Wahlen die AfD auch mit einem Kanzlerkandidaten (m/w) antritt,wird die Medienpräsenz deutlich höher sein…. als beim letzten Mal.

    Antworten
  3. Lothar
    Lothar sagte:

    Wenn ich mir die Länder so anschaue, möchte ich nur in einem Land mit gut entwickelter Bürokratie wohnen.
    Es wundert mich, dass die seit Jahrzehnten fortgeschrittene Digitalisierung nicht zu signifikanten Einsparungen bei der Bürokratie geführt haben. Dies wird wohl daran liegen, dass durch die Digitalisierung erst bestimmte Methoden der Bürokratie möglich wurden und natürlich auch genutzt werden.
    Ein gut geeignetes Mittel gegen Bürokratie wäre die Einführung von Pauschalen, aber das mag der Bürger nicht, er verlangt Einzelfallgerechtigkeit.
    Und dann natürlich die Subsidiarität. Die Entscheidungen sollten auf der niedrigsten Ebene getroffen werden, die möglich ist, also möglichst in den Kommunen. Warum muss die EU einen Wanderweg in einem Dorf bezuschussen?
    Des weiteren sollte man beim Bürokratieabbau groß denken und nicht kleinklein, also am besten gleich ganze Gesetze abschaffen, wie das Gebäudeenergiegesetz und das Lieferkettengesetz.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Groß Denken ist richtig. Die ganze Digitalisierung hat nicht den erwarteten Produktivitätsschub gebracht (in wenigen Lexika als “Produktivitätsparadoxon” gelistet), weil sie meist zu klein gedacht wurde: zur Personaleinsparung. Dabei liegt ihr potentieller Vorteil darin, ganz neue Potential zu heben.

      Die Republik hat bis 1989 gut funktioniert. Streichen wir doch einfach alle Gesetze die danach erlassen worden sind.

      Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Lothar, zu weshalb Verwaltungsaufgaben durch Digitalisierung nicht schneller gehen

      zu “Es wundert mich, dass die seit Jahrzehnten fortgeschrittene Digitalisierung nicht zu signifikanten Einsparungen bei der Bürokratie geführt haben. Dies wird wohl daran liegen, dass durch die Digitalisierung erst bestimmte Methoden der Bürokratie möglich wurden und natürlich auch genutzt werden.”

      Hm, ich bin da nicht so sicher. Ist es nicht so:
      Es gibt eine Person, die macht verwaltende Aufgaben. Dann bekommt sie Hilfsmittel, die vielleicht helfen die bisherigen Taetigkeiten in 65%, 75%, 85% der bisherigen Zeit zu erledigen.
      Aber die Aufgaben sind eben verteilt, wie sie verteilt sind.
      a) die Person “arbeitet” einfach etwas langsamer und keinem faellt auf, dass sie mehr Zeit fuer zusaetzliche Arbeiten haette
      b) die Person macht den Job in kuerzerer Zeit und fragt nach, was sie sonst noch tun koennte und bekommt Arbeit von Leuten, die ihre Arbeit nicht schaffen oder sich nicht so anstrengen koennen/wollen
      c) die Person wird als stoerender Streber identifiziert und weggemobbt?
      d) die Person zieht weiter und sucht eine Arbeit, die sie mehr befriedigt
      e) welche Optionen gibt es noch?

      Also These: mehrheitlich “meldet” keiner, dass er nicht mehr ausgelastet ist. Spruenge/Gelegenheiten gibt es nur bei Pensionierung/Arbeitsplatzwechsel/Krankheitsvakanzen. Deshalb ein Ketchup-Flaschen-Effekt bei der Produktivitaetsentwicklung? Nur sporadisch, selten, nicht graduell in der Breite?

      LG Joerg

      Antworten
  4. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    Der nahe Osten brennt, Dr. Stelter bestraft uns langweilige Diskutanten mit dem Thema: Bürokratie:
    sie metastasiert grundsätzlich , unheilbar wie bösartige Tumoren, Grundprinzip:
    immer MEHR desselben. ( Am besten beschrieben von Laurence J. Peter, exzellenter Hierarchologe ,in seinem Klassiker ” Peter Prinzip”, auch zu empfehlen sein Buch:
    ” Schlimmer geht´s immer”. ( Wir sind Zeitzeugen,z.B. Ahrtalhochwasser-Behördenversagen )
    Bürokratie kann nur durch Krisen hinweg-gefegt werden, nur, wenn es um Leben und Tod geht besinnen sich Menschen auf eigene Kreativität und Kraft. ( Wenn es keine Versorgungs-Anspruchs-Illusionen mehr gibt ) .
    Aktuelles Beispiel des Ministers für Hypochondrie:
    https://www.extremnews.com/images/max_image_view-968ec747a6f148d9a9cd7fc24d474a45.jpg
    Die Kosten des Gesundheitssystems explodieren, Lebenserwartung sinkt, Lauterbachs geniales Vorhaben: Eine NEUE BEHÖRDE muss her:
    Statt BZgA wird jetzt die Behörde mit MEHR Mitarbeitern namens “Bipam”.
    Leiter u.a . der mit seinem Kollegen Prof. Wieler durch Stur-und Farblosigkeit aufgefallene RKI Professor Lars Schaade.
    ( Nicht alle Amts-Versager können nach Brüssel nach ” oben”oder lateral entsorgt werden )
    Ziel der Behörde: Massnahmen gegen Herz-Kreislaufkrankheiten, Demenz und Krebs .
    KEIN Wort über individuelle Gesundheits- Eigenverantwortung !
    Kein Wort über die ( Industrie-Frass-bedingte ) täglich sichtbare Fettsucht-Pandemie, die Hauptursache für Diabetes, Krebs, Herzinfarkte , Arthrosen, metabolisches Syndrom ist.
    Kein Wörtchen ( überrascht nicht ) über die Folgen genmanipulatorischer mRNA-Injektionen mit Übersterblichkeit.
    Das System ist nicht reformierbar. Rote oder blaue Pille , plus x-mal boostern:
    ” Matrix”, Morpheus:
    ….” Dass du ein Sklave bist, Neo.
    Du wurdest wie alle in die Sklaverei geboren und lebst in einem Gefängnis , das du weder anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für deinen Verstand. Dummerweise ist es schwer, jemandem zu erklären, was die Matrix ist. Jeder muss sie selbst erleben.
    Dies ist deine letzte Chance, danach gibt es kein Zurück. Schluckst du die blaue Kapsel, ist alles aus. Du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du glauben willst.
    Schluckst du die rote Kapsel, bleibst du im Wunderland und ich führe dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus”…

    Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      @fischer
      Zwei Anmerkungen
      1) Peter-Prinzip; so muss es auch sein. Jene die mit diesem Prinzip alles und jeden kritisieren, vergessen, dass die mit “Inkompetenten” (um in der Begrifflichkeit zu bleiben, ich würde Effektive sagen) besetzten Stellen sonst gar nicht besetzt werden. Man geht davon aus, dass es genügend Kompetente gebe, das bezweifle ich massiv. Man hat Menschen, wie sie eben sind. Mit diesem “Material” kann man jetzt Strukturen bauen. Immer dann aufzuhören, wenn die Kompetenz erschöpft ist, ist ineffektiv, vor allem da es um Kompetenzen (MZ) geht und diese entwickelt werden können. Laurence Peter hat es sogesehen gut gemacht, mit seiner Sicht ist ihm die Empörung und vor allem die Selbstgerechtigkeit der Minderperformer sicher.

      2) Die überbordende Bürokratie könnte ja auch was gutes haben. Nicht für alle gut, nicht einmal für das große Ganze gut, oder gerade für das große Ganze, wie man es eben sieht. Die überbordende Bürokratie zwingt die Unternehmen in immer größere Einheiten. Der Ein-Mann-Betrieb (bzw mit ein paar Angestellten, wie zb der Hausarzt) kann sich den Sicherheits-, Brandschutz-, Corona, Ersrhelferbeauftragten, etc gar nicht leisten, laufend neue Verordnungen und Vorschriften, als Laie ist man da überfordert, für einen Beauftragten zu klein. Es ist also zum einen die Bürokratie und zum anderen die regelmäßige Veränderung der selben, die große Player bevorzugt und kleine zermürbt. Gut für jene die nach Kontrolle streben, eben jene die Macht haben.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @namor

        “Peter-Prinzip; so muss es auch sein. Jene die mit diesem Prinzip alles und jeden kritisieren, vergessen, dass die mit “Inkompetenten” (um in der Begrifflichkeit zu bleiben, ich würde Effektive sagen) besetzten Stellen sonst gar nicht besetzt werden.”

        Das fände ich super, wir haben viel zu wenige unbesetzte Stellen in unseren Bürokratie-Bullshit-Jobs! Glauben Sie, irgendjemand wird die Bürokraten vermissen?

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Namor
        Sie erläutern Allgemeines, der Alltag interessiert mich immer am meisten:
        Krankenhaus-Dokumentations-Pflichten, z.B. haben´s in sich:
        Krankenschwestern müssen jeden Furz dokumentieren ( in den prall-ausgeführten Akten geht dann Wesentliches glatt unter, wie sinnliche Beobachtung des Patienten) . Stundenlanges Hocken im Schwesternzimmer , Patienten ( die klingeln ) sind die letzten Feinde.
        Ich hoffe, Sie müssen das nie erleben.
        Gute Rechtschutz-Versicherung und vorab klären, welcher Anwalt Sie vertritt- nur so sollten Sie in die heiligen Hallen deutscher Kliniken betreten .( MRSA-Test vorab auf eigene Kosten nicht vergessen) .
        Patientenrechte und Schadensersatz bei ärztl. Fehlern sind in Deutschland kaum einklagbar, remember.
        Auch darüber schweigt das RKI diskret, Lauterbach dito:
        https://www.scinexx.de/news/medizin/deutschland-bis-zu-20-000-tote-jaehrlich-durch-krankenhauskeime/

    • Bakwahn
      Bakwahn sagte:

      Jetzt flippt unsere Lucie komplett aus! hahaha
      Sie beglückt uns mit einem ungefilterten Bewußtseinsstrom.
      Unstrukturiertes Rohmaterial quillt aus ihrem Innersten – ein Wutausbruch!

      Statt mich zu echauffieren, höre ich viel lieber ein Klavierkonzert von Moazrt; das in c-Moll, KV 491.
      Es ist eines von nur zwei Konzerten, die er in einer Molltonart komponiert hat.
      Es handelt sich bei diesem Klavierkonzert um ein revolutionär düster-dramatisches Musikstück; mit einem tiefen, leidvollen Ausdruck; es schwangt zwischen Melancholie und einer düsteren Trauer.
      Dazu ein paar WiesenBier im Biergarten Stoffeln zu Düsseldorf.
      https://www.youtube.com/watch?v=ETrXJ7wJ6eA

      In wenigen Stunden heute am Sonntag 8.10.23 werden wir es erfahren – zwei Wahlen, die in Bayern und in Hessen. Im Wesentlichen bleibt alles beim Alten.
      CSU Söder und Aiwanger in Bayern
      CDU Rhein und die Grünen in Hessen.
      Weiter so! Die Wähler wollen es so. Ihr könnt euch jetzt ruhig in die Pflicht genommen fühlen.
      Statt unkontrollierte Einwanderung, gelenkte Einwanderung.
      Die Personen, die kommen sind dabei die gleichen und auch die Anzahl ist gleich.
      Wir retten weiterhin die Welt.
      Bürgergeld für jeden! Hurra!

      Felix Haller – Nicht erst seit 2013 alternativ
      live aus dem Biergarten Stoffeln – 8.1023 – 16.30 Uhr Ortszeit

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Jetzt schlägt Bagwahn musikalisch zurück!
        Ich kann mich leider mit sturer Bürokratie niemals abfinden, die Bürokraten selbst sind ja todunglücklich, man sieht´s ihnen an.
        Musikvorschlag vor und nach den Wahlergebnissen, Imagine Dragons! lieber Bagwahn:
        https://www.youtube.com/watch?v=Oqz2QNV58fw

  5. Bauer
    Bauer sagte:

    Der Podcast ist enttäuschend, da er sich auch in ‘Kleinlichkeit’ verliert. Das Thema hätte eine viel grundsätzlichere Erörterung verdient.

    1- Öffentliche Verwaltung ist ein notwendiger Bestandteil von Staatlichkeit (organisatoricher Einheit), um den Bestand des Staates, die Einhaltung der Gesetze und die gewaltfreie Ordnung zu gewährleisten. Um die daraus entstehenden Kosten zu decken, muss ein Teil des BIP zu Verfügung gestellt werden.

    2- Auf staatlicher Seite sind die Kosten für Gesetzgebung und -durchsetzung bezifferbar. Auf privater Seite (Individuum, Wirtschaft) sind die Folgekosten nur vordergründig abschätzbar, da auch nicht unmittelbar bewertbare Aufwendungen entstehen. Daneben müssen unwägbare Konsequenzen (individuelles Lebensgefühl und -gestaltung, unternehmerische [bei Investitionen mit erheblichem Zeithorizont] Strategien und Entscheidungen) berücksichtigt und langfristig quantifiziert werden.

    3- Diese Kosten gehen nicht nur in die individuelle Kalkulation ein, sondern auch auf dem Umweg über das Steueraufkommen und die Sozialkosten in die wirtschaftliche Gesamtrechnung (BIP). Sofern hierdurch ein (ideeller oder reeller) Produktivitätsgewinn) entsteht, bestätigt dies die Zweckmäßigkeit und wird als positiver Beitrag gesehen.

    4-Ist dies nicht der Fall, wird die Produktivität sinken und, falls anhaltend, als Last und relative Verarmung wahrgenommen. Offensichtlich sind wir bereits an dieser Marke angelangt.

    5- Organisation steigert in jedem Fall die Komplexität der Gesellschaft. Auch in diesem Fall gelten dieselben Zusammenhänge, denn Komplexität lässt sich nicht nur als historische Marginalie, sonder auch als Kostenfaktor mit Folgen sehen und bewerten.

    6- Zu diesem Thema und seinen Konsequenzen verweise ich auf meinen bto-Beitrag

    https://think-beyondtheobvious.com/etwas-ueber-komplexitaet/

    Antworten
  6. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Bürokratie ist ursprünglich nicht Selbstzweck, sondern notwendige Voraussetzung für die Führung von einfachen und komplizierten soziotechnischen Systemen. Der Output dieser Art von Systemen ist aufgrund der (bürokratischen) Regelstandards zumeist nicht nur sehr gut, sondern auch noch prognostizierbar. Das Führungstool „Bürokratie“ trägt somit zur Stabilisierung aller Art von Systemen bei. Da ist ein Segen für Führungskräfte, zu denen auch Politiker zählen.

    Mit diesem „Erfolgsmodell“ wird sodann versucht, hochdynamische komplexe Systeme zu lenken, die sich aus komplizierten Systemen heraus entwickeln.

    Diese Herangehensweise kann nur schief gehen, denn die mit viel Akribie erdachten Regeln sind schon bei deren Einführung veraltet, da die auf ein sich gewandeltes System treffen. Regeln, die für einfache oder komplizierte Systeme konzipiert werden, führen in komplexen Systemen zu Ausweichmanövern und letztlich zur Destabilisierung – haben also genau das Gegenteil zur Folge, was beabsichtigt ist.

    Das gilt umso mehr, je weiter die Regelsetzer sich fern der praktischen Umsetzung von ihren am grünen Tisch erdachten Regeln aufhalten. Das Bestreben endet im Großen wie im Kleinen immer wieder im Chaos. Für dessen Bewältigung wird allerdings auch Bürokratie benötigt. Und zwar in Form fester Regeln der Kategorie „Notfall“.

    Was kann helfen?

    Nichts.

    Bürokraten, auch genannt Betonköpfe, sind eine Plage und nicht aus der Welt zu bekommen. Schon gar nicht, wenn sie zuhauf im mittleren Management von Institutionen (Unternehmen, Verwaltungen) oder in Parlamenten sitzen und das Schaffen von Regeln für das eigene Wohl sorgen (dürfen).

    Antworten
  7. Lothar
    Lothar sagte:

    Druck auf die Regierung und Behörden zur Deregulierung könnte demnächst auch durch Personalmangel und schlechte Bezahlung in der Verwaltung kommen. Immer mehr Stellen können nicht mehr besetzt werden. Der Spiegel berichtete vor kurzen, dass selbst in den Ministerien, wo eigentlich noch viel besser bezahlt wird wie im nachgeordneten Bereich, viele Stellen nicht mehr besetzt werden können. Auch unser Landrat berichtet von unbesetzten Beamtenstellen, was bis vor kurzen noch unvorstellbar war. Viele meiner Kollegen zieht es wegen den besseren Bedingungen in die freie Wirtschaft. Es sind über 40 Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig, wegen mangelnder Besoldung. Es gibt eine regelrechte Massenbewegung von Widersprüchen und Klagen wegen zu niedriger Besoldung.

    Antworten
  8. Tom96
    Tom96 sagte:

    “Oftmals werden die Krämer (chramarii), genau wie Handwerker allgemein, zu den Händlern (mercatores) gerechnet. Allerdings deutet eine Urkunde im Schenkungsbuch von St. Emmeram zu Regensburg aus der Zeit von König Konrad III. (1138–1152) auf eine vom Handwerk gesonderte Tätigkeit der chramarii hin. [4] Erst seit dem 13. Jh. löst sich das Krämergewerbe ganz vom Handwerk ab und die Krämer (institores) erscheinen als Kaufleute.”

    Schöne Erklärung de Ursprungsbedeutung des Krämer
    https://mittelalter.fandom.com/de/wiki/Kr%C3%A4mer
    Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 3. Von Johannes Hoops, 1918—1919. S. 95.

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