Wie die FED die Infla­tion schuf

Wir hören ja oft, dass die Notenbanken nichts für die Inflation könnten. Hier mal eine Argumentation in die entgegengesetzte Richtung:

  • „Back in September 2020, the Fed’s preferred inflation gauge (Core PCE) was running at 1.6 percent, and Fed chair Jay Powell was worried about disinflation. The Fed bought up $87 billion in Treasuries and $34 billion in mortgage bonds that month as part of an ongoing strategy to push inflation up to 2 percent. Many thought the bond-buying wholly insufficient, and called for more fiscal support to avoid ‘Japanification’ of the U.S. economy.” – bto: Eine Argumentation, die wir aus der Eurozone nur zu gut kennen.

Doch warum konnte man damals schon sehen, dass es zu einer Inflation kommen würde?

  • „When the Fed buys bonds from banks, their cash reserves at the Fed go up. As that liquidity cushion expands, banks have greater incentive to lend. Cheaper and more abundant credit then encourages more spending and investment.“ – bto: Da kann man allerdings entgegenhalten, dass die Notenbank nur die Reserven erhöht. Die Banken können diese Reserven nicht verleihen, sondern nur das Geld, welches sie selbst schaffen.
  • „But banks don’t have to lend more. And during the GFC, they did not. From 2009 to 2015, as shown in the figure left, bank excess reserves (reserves in excess of those required) rose in tandem with the Fed’s bond-buying. In consequence, inflation stayed flat.“ – bto: Das bedeutet nichts anderes als das, was ich oben kommentiert habe. Reserven bedeuten nicht mehr Kredite.

Quelle: CFR

  • „During the COVID-19 recession, however, banks behaved very differently. Between April and July 2020, the Fed bought $321 billion in Treasuries and $200 billion in mortgage bonds. And, as the left-hand figure shows, bank reserves fell by $235 billion. QE was working as hoped. As the Fed continued its bond-buying, bank reserves began rising again, but not nearly as fast as the pace of the bond-buying. And so, as the right-hand figure shows, the gap between the Fed’s Treasury holdings and bank excess reserves rose sharply. The predictable consequence of this rising gap was inflation.” – bto: Das frische Geld floss in die Realwirtschaft.
  • „ (…) the falling gap between Fed bond holdings and bank excess reserves between January and April 2021 might have suggested that inflation would come down on its own. But as that gap began rising again in May, with Core PCE inflation running at 3.5% percent, the Fed should clearly have declared victory and ended its bond buying. Instead, it continued the binge for another 10 months. By that time, March 2022, Core PCE inflation was up to 5.2% percent, and the Fed should have been well into hiking rates.” – bto: Vermutlich konnten sie sich nicht vorstellen, dass es diesmal funktioniert.
  • „ (…) QE can and does stimulate lending and inflation via the credit channel. (…) the gap between central-bank bond holdings and bank reserves is a fairly reliable indicator of where inflation is headed, and that an undesired upturn in the gap is a signal that QE may have outlived its purpose. Central banks must therefore heed the warning of former Fed chair William McChesney Martin, and empty the punch bowl before the party gets going.” – bto: Was natürlich schwer und unpopulär ist.

cfr.org: „How the Fed Bond Binge Predictably Stoked Inflation”, 14. Juli 2022

Kommentare (45) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    “Deflation und Inflation … einträchtig beieinander” titelte Prof. Dr.Dr.Gunnar Heinsohn
    https://www.achgut.com/artikel/0028957

    …und begründet die Leistung der Notenbanken global Märkte für Staatsanleihen liquide zu halten, d.h.
    die allfällige Hyperdeflation der Vermögenspreise auf den “St. Nimmerleinstag” zu verschieben.

    Seit Keynes stabilisieren Staaten die Nachfragelücke und steht im Lastenheft der Zentralbanken ein 2% Inflationsziel + USA der Beschäftigungsauftrag….die Buchungssätze in die Bilanzen der NB´s sind bekannt.

    Am gefühlten Massenwohlstand (asset price inflation) ist der Erfolg der Zentralbanken abzulesen, der Preis:

    de.statista.com/statistik/daten/studie/14418/umfrage/bruttoinlandsprodukt-in-den-usa/
    de.statista.com/statistik/daten/studie/165796/umfrage/haushaltssaldo-der-usa/

    + besonders Nachfragwirksam der Schutzschirm über die westliche Hemisphäre
    de.statista.com/statistik/daten/studie/183059/umfrage/militaerausgaben-der-usa/

    @Dietmar Tischer
    Hämmern, immer weiter hämmern……

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Alexander

      >@Dietmar Tischer
      Hämmern, immer weiter hämmern…… >

      Was Sie hier ablassen, ist wie fast durchweg von bodenlosem UNVERSTÄNDNIS geprägt.

      ERKLÄREN Sie, mit welchem MECHANISMUS die FED Güter und Dienstleistungen nachhaltig KAUFT, um bei gleichem Angebot die PREISE dafür zu ERHÖHEN, d. h. Inflation zu generieren

      und/oder

      mit welchem MECHANISMUS die FED die Produktion von Gütern und Dienstleistungen nachhaltig VERRRINGERT, um bei gleicher Nachfrage die PREISE dafür zu ERHÖHEN, d. h. Inflation zu generieren.

      Das MÜSSEN Sie erklären, wenn Sie anerkennen, WAS Inflation dem VERSTÄNDNIS der sich damit ernsthaft BESCHÄFTIGENDEN ist.

      Sie können es nicht erklären, weil es diesen Mechanismen NICHT gibt.

      Statt mal auf Christian Anders zu hören, der KEIN Ökonom ist, aber mehr als viele der hier auftretenden Besserwisser sich KENNTNISSE der Ökonomie angeeignet hat, schwafeln Sie hier herum.

      Antworten Sie mit der NÄCHSTEN Dosis voller UNSINN.

      Man wartet hier am Blog darauf.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Herr Tischer,

        die ZB weiten die Geldmengen aus (direkt durch Geldschöpfung und indirekt durch Senkung der Konditionen). Damit erzeugt sie Boom.
        Bei Zeiten entziehen sie dem Markt und erhöhen die Konditionen. Dann kommt es zum Bust.

        Das ist das einzige, was die ZBs können, und dafür sind sie auch da, denn mit dem Auf und Ab der Märkte wird das große Geld verdient.
        Die Realwirtschaft ist nurmehr ein Anhängsel der Finanzwirtschaft. Allerdings funktioniert das nur solange, so lang die Realwirtschaft und noch versorgen kann.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        „die ZB weiten die Geldmengen aus (direkt durch Geldschöpfung und indirekt durch Senkung der Konditionen). Damit erzeugt sie Boom.
        Bei Zeiten entziehen sie dem Markt und erhöhen die Konditionen. Dann kommt es zum Bust.“

        Erstmal ist das kein Mechanismus, zum zweiten widerspricht das angebliche Ergebnis auch noch der Empirie.
        Dass irgendwann jemand irgendwas tut und in nicht definierbarem Zeitabstand dann irgendwo irgendwas Bestimmtes passiert, stellt keine Ursache-Wirkungskette dar.

        Ich frage mich ja immer, wie die jetzige Preissteigerung durch Corona und Krieg denn von den ZBen induziert wurde, sofern diese nicht Corona und Krieg induziert haben.
        Womit wir wieder beim Mechanismus wären: WIE?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Dass irgendwann jemand irgendwas tut und in nicht definierbarem Zeitabstand dann irgendwo irgendwas Bestimmtes passiert, stellt keine Ursache-Wirkungskette dar.”

        Hmm, Sie meinen also, als Zentralbank für den Staat in Billionenhöhe frisches Geld zu schöpfen damit der das über diverse schuldenfinanzierte “Corona-Hilfsprogramme” unters Volk bringen kann und der kurz darauf einsetzende Kaufkraftverlust von jeder Geldeinheit stünden in keinem Ursache-Wirkung-Zusammenhang?

        Die Inflationsrate stieg schon im Jahresverlauf 2021 deutlich an, lange vor Februar 2022:

        https://cms.zerohedge.com/s3/files/inline-images/not%20putin%20putin.jpg

        Wenn Sie aufs Gaspedal gedrückt haben, stellen Sie vielleicht auch in Abrede, dass ein darauf folgender Aufprall auf die Wand eine “Ursache-Wirkungskette” ist, nicht wahr? ;)

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Dietmar Tischer

      Wie oft ich obigen Heinsohn hier schon verlinkt habe und Sie haben es nicht 1x geschafft die Überlegungen zu lesen, geschweige denn zu verstehen.

      Dafür immer derselbe Quark von Mechanismen deren Buchungssätze so klar sind wie die immerwährende Rettungspolitik durch ZB´s.

      Wenn Sie den Buchungslauf nicht verstehen – ist das nicht mein Problem.

      Anders ist beste Referenz für Unverständnis in Sachen target2, weil er mit seinen Annahmen (!) unverstandene Buba Buchungssätze zu ersetzen suchte.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Menschen, die für Private Haushalte, Unternehmen und den Staat AGIEREN, die Angebote und Nachfrage von Gütern und Dienstleistungen generieren, sind NICHT ursächlich für die PREISSTEIGERUNGEN, die Inflation ausmachen.

        Vielmehr verursachen Buchungssätze bzw. der Buchungslauf die Preissteigerungen.

        Ja, natürlich – wie konnte ich nicht darauf kommen!

        Danke, anhand Ihrer Beiträge lernt man dazu.

        Allerdings nur, wie borniert und verbohrt Sie bar jeder Realität auf der Welle gepflegter Unvernunft reiten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Allerdings nur, wie borniert und verbohrt Sie bar jeder Realität auf der Welle gepflegter Unvernunft reiten.”

        Sie haben mir doch mal empört geschrieben, dass Sie keine Zentralbänker-Fanartikel haben. Haben Sie mich da etwa belogen und Sie sind in Wirklichkeit doch ein Superfan?

        Wer hat eigentlich die Hyperinflation 1923 in Deutschland geschaffen? War die unschuldige Zentralbank daran auch gänzlich unbeteiligt, wenn auch der Anlass für das regierungsfreudliche Gelddrucken -damals in noch viel größerem Umfang- damals “Ruhrkampf” und nicht “Corona-Wiederaufbauprogramm” hieß? ;)

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Lesen hülfe.

        Mit Buchungssätzen verfolgt man Zahlungsläufe, diese Tatsache ist unbestechlich.

        1) Die Rettungsmechanismen unserer Zentralbanken/Notenbanken galten zu Beginn den Staaten UND Staaten retteten ihre Geschäftsbanken mit dem Geld der Zentralbanken.

        2) Heinsohn´s Ansatz gilt der Bepreisung von Staatsanleihen, weil der Staat als sicherster Schuldner natürlich die Zinssätze nachgeordneter Schuldner durch seine Refinanzierungssätze dominiert.

        Verstehen Sie die Bedeutung dieser Sätze?

        Nicht Ersparnisse bestimmten Zinsen sondern die Anleihekaufprogramme der NB´s, wenn Italien niedrigste Zinsen seit 200 Jahren zahlt.

        “Würde ein freier Markt” (s. Heinsohn paper) nun Staatsanleihen mit 50% Abschlag bepreisen wären nachgeordnete Schuldner sofort illiiquide, wegen dem Verfall ihrer Pfänder nachschußpflichtig.

        Dass die Notenbanken minimale Inflation ermöglichten, haben sie eine Hyperdeflation verhindert. Abfallprodukt dieser Interventionen waren sämtliche Spekulationsblasen, so lange Realinvestitionen niedrigst rentieren und Kreditgeld nach Anlage giert.

        —-
        Mit Ihren Beschimpfungen ärgern Sie mich nicht mehr.
        Sie degradieren sich nur mehr selbst, Schwafelei bestenfalls.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ob jemand an etwas BETEILIGT oder UNBETEILIGT ist, ist eine Sache.

        Ob jemand URSÄCHLICH einen bestimmten Sachverhalt generiert hat, ist eine ganz andere.

        Statt einmal SELBST zu dieser Erkenntnis zu kommen, faseln Sie rum, ob ich Sie belogen haben könnte oder nicht.

        Wieder einmal:

        ANDEREN etwas als Möglichkeit zu unterstellen, um das eigene UNVERMÖGEN zu kaschieren.

        Die übliche Masche, Sie sind nicht der einzige, der sie zelebriert.

        @ Alexander

        >Verstehen Sie die Bedeutung dieser Sätze?>

        Ja – und VIEL BESSER als Sie.

        Wenn wir darüber reden, Was URSÄCHLICH Inflation generiert hat, dann reden wir NICHT über Zinssätze, Schuldner etc.

        DAMIT beginnt das Verständnis, das Ihnen FEHLT.

        Um Sie mal von Ihrer ÜBERFLIEGER-Zitierwolke herunterzuholen:

        WER hat bei einem bestimmten ANGEBOT an Waren und Dienstleistungen gesagt bzw. gehandelt:

        JA, ich KAUFE zu einem Preis, der – sagen wir – 10% HÖHER ist, als er zuvor war?

        und/oder

        Wer hat bei einer bestimmten NACHFRAGE an Waren und Dienstleistungen gesagt bzw. gehandelt:

        JA, ich liefere weniger, so dass – sagen wir – 10% HÖHERE Preise zu erzielen sind?

        Diejenigen, die „JA“ gesagt und entsprechend gehandelt haben, sind diejenigen, die Inflation GESCHAFFEN haben.

        Wer etwas anderes behauptet, redet UNSINN.

        Freilich:

        Es gibt ganz ANDERE Fragen und auch welche, die INTERESSANTER sind.

        Es sind die nach den BEDINGUNGEN, unter denen derartiges Ja-Sagen bzw. Handeln stattfindet.

        Selbstverständlich ist auch darüber zu diskutieren, aber BEDINGUNGEN für Handeln sind NICHT mit HANDELN gleichzusetzen, um daraufhin UNSINNIGE Diskussionen zu führen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ob jemand an etwas BETEILIGT oder UNBETEILIGT ist, ist eine Sache. Ob jemand URSÄCHLICH einen bestimmten Sachverhalt generiert hat, ist eine ganz andere.”

        Oh, heute servieren Sie rabulistische Rechtfertigungs-Schäumchen für echte Feinschmecker!

        Hat irgendjemand die Zentralbanken gezwungen, im Jahr 2020 so riesige Volumina an Staatsanleihen zur Finanzierung der Corona-Ausgabenprogramme von den Banken abzukaufen oder war das deren eigene Entscheidung?

        “Wer hat bei einer bestimmten NACHFRAGE an Waren und Dienstleistungen gesagt bzw. gehandelt: JA, ich liefere weniger, so dass – sagen wir – 10% HÖHERE Preise zu erzielen sind? Diejenigen, die ‘JA’ gesagt und entsprechend gehandelt haben, sind diejenigen, die Inflation GESCHAFFEN haben.”

        :D :D :D Ich find Sie super. Bleiben Sie unbedingt genau so, wie Sie sind.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Der Heinsohn Text ist für seine Leugner wie “Perlen vor die Säue”.
        Seine Beobachtungen vom Dezember 2013 in der Tat – Überflug.

        Ohne den “Tischer tina ZB Rettungsmechanismus” gäbe es keine Märkte mehr, an denen Nachfrage und Angebot über Preise verhandelten – sondern den Bankrot aller Staaten, Geschäftsbanken, Versicherungen und Unternehmen. (s.o. Heinsohn link)

        Nach Rettung durch Zentralbanken sprangen die Märkte auch nicht automatisch an, sondern erst als die Zentralbanken künstliche Nachfrage durch Nullzinspolitik bis zu Endverbrauchern hinab erlaubten (Besicherungsvorschriften f. Kreditgeldschöpfung, ImmoBoom). Was darüber hinaus an Nachfrage mangelte stopfte staatliche Nachfrage durch “Investitionen” bis zu den berüchtigten Steuergutschriften.

        Wie gefährlich muss der Deflationsdruck sein, wenn die EZB vom crash 2009 ihre Bilanzsumme von ~2000Mrd.€ auf 2022 über 8000Mrd.€ ausweiten kann – OHNE dass es zu nennenswerter Inflation kam?

        Nenneswert war nur Vermögenspreisinflation als Ausdruck von Spekulationsblasen bis in die Märkte für Staatsanleihen – womit sich der Kreis zu Heinsohn schließt.

        Heinsohn argumentiert ohne Annahmen (1) rein tatsachenbasiert.

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wenn ich als Überschrift und damit den Tenor des Artikels angebend lese

    >Wie die FED die Inflation schuf>

    bin so sehr bedient, dass ich nicht weiterlese und den Artikel auch nicht kommentiere.

    Inflation zu SCHAFFEN heißt, etwas zu tun, das URSÄCHLICH Inflation hervorbringt, was wiederum heißt, dass es OHNE dieses Tun keine Inflation geben würde.

    Die Fed hat NICHT die Instrumente, Inflation hervorzubringen, d. h. PREISERHÖHUNGEN, die wir als INFLATION der VERBRAUCHERPREISE verstehen und messen, zu generieren.

    Inflation KANN also NICHT durch die FED geschaffen worden sein.

    Die Behauptung, dass sie Inflation geschaffen habe, ist demnach FALSCH.

    Etwas anderes KANN die Fed allerdings:

    Sie kann eine ENTSTANDENE Inflation bekämpfen und auch runterprügeln.

    Letzteres tut sie z. Z.

    VERMEIDUNG von HOHER oder ZUNEHMENDER Inflation ist etwas ganz ANDERES als sie zu schaffen.

    Dass sie BEI der Bekämpfung von Inflation auch FEHLER machen kann, ist keine Frage.

    Dass sie in den letzten 25 Jahren sicher auch welche gemacht hat, kann sehr gut begründet werden – mit dem Wissen aus dem Nachhinein allemal.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer
      was ist, wenn die notenbanken über den banken-umweg, staatsanleihen kaufen; – wirkt dies nicht inflationär?

      der geldmengenüberhang zur prodzierten leistung ist immer inflationär!

      es ist übrigens egal, ob der “überhang” in die investitionen, in das finanzkapital, oder in den konsum, fließt: es befeuert die inflation!

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “was ist, wenn die notenbanken über den banken-umweg, staatsanleihen kaufen; – wirkt dies nicht inflationär?”

        Genau so ist es, die US-Zentralbank zum Beispiel hat seit 2020 für ungefähr 3000 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen eingekauft:

        https://fred.stlouisfed.org/series/TREAST

        Vielleicht will Herr Tischer eine rabulistische Verteidigung der Zentralbanken konstruieren und argumentieren, dass die das nicht *alleine* schaffen, sondern natürlich nur dann Staatsanleihen kaufen können, wenn ihnen auch welche zum Kauf von den Banken angeboten werden nachdem der Staat ganz viele neue Staatsanleihen begeben hat um diverse “Rettungspakete” mit Schulden zu finanzieren und das neue Geld dann unters Volk zu bringen? ;)

      • Johann Paischer
        Johann Paischer sagte:

        Als Laie stelle ich mir folgende Frage, sind die Notenbanken überhaupt in der Lage eine drohende Stagflation zu verhindern. Braucht es nicht mehr dazu als nur irgendwann wieder sinkende Zinsen.
        In dem Jahrzehnt nach der Finanzkrise waren Zinsen sehr niedrig und Energie günstig.
        Dennoch war das Wirtschaftswachstum angesichts der guten Voraussetzungen eher schwach.
        Sollte die inflation wieder sinken und die Notenbanken den Zinssatz senken. Würde das zu einem ausreichende Wachstum der Wirtschaft führen oder eher nur zu einer Stagflation reichen.
        Wenn Notenbanken und Energiepreise letztes Jahrzehnt optimal waren aber nur geringes Wachstum geschaffen haben. Wie soll man mit eher mäßigen Voraussetzungen in diesem Jahrzehnt ein hohes Wachstum schaffen um einer Stagflation zu entgehen?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Johann Paischer

        Aus obigem Heinsohn Text, Zitat:

        “Würde nun freier Markt für Staatspapiere und damit ihre Deflation von – sagen wir – 10.000 Nennwert auf durchschnittlich 5.000 Preis (Kurs) zugelassen, wären fast alle Banken und viele Betriebe umgehend ausgelöscht. Denn die 5.000, die man durch Anlage in Staatspapiere verliert, kann man nicht aus einem Eigenkapital glattstellen, das ebenfalls aus Staatspapieren besteht, die ihrerseits um 5.000 gefallen sind. Danach muss es von vorne losgehen und weder Politiker noch ihre Wähler wollen das persönlich erleben. Hochschulden so lange es geht, bleibt deshalb die Parole …”

        Existentielle Verknüpfung ALLER PREISE mit der Liquidität der Staatsanleihemärkte.
        Nicht einmal Goldstandardstaaten könnten sich der Kernschmelze westlicher Zentralbankensysteme entziehen, der globalen Lieferketten wegen…..

        Good job für die Zentralbanken bis zur Pandemie und politisch induzierter Deflation, retten kann uns noch noch der totale Sieg über die Rohstoffsupermacht Russland – andernfalls fressen uns die versäumten Zahlungsfristen auf – i.d.Folge- die Währungsabwertung nach Geldschöpfung ohne Arbeitsleistung….wegen fehlender Rohstoffe/Energie/Lieferteile….

      • Johann Paischer
        Johann Paischer sagte:

        Vielleicht liegt es an meinem Unverständnis als Laie.
        Wo soll die Gefahr einer Deflation herkommen.
        Der demographische Wandel, die Zinsen, die hohen Energieprise. Die Wirtschaft wird wohl stagnieren oder nur sehr geringes Wachstum erreichen.
        Weit und breit kein deflationärer Druck durch hohe Produktivität Steigerung.

    • Andrea Saalburg
      Andrea Saalburg sagte:

      Das ist so FALSCH und es wird auch nicht durch ständige Wiederholung richtig.

      Haben Sie denn keine Bücher zur Finanzgeschichte?

      Inflation ist die Ausweitung der Geld- und Kreditmenge. Teuerung auf breiter Front deren Symptom. Verantwortlich ist die Zentralbankbürokratie.

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Andrea Saalburg

        Nein.
        „Inflation“ ist ein Begriff, der etwas beschreibt, mit dem die Wissenschaft der Ökonomie arbeiten muss. Es obliegt folglich dieser Wissenschaft, den Begriff „Inflation“ zu definieren.

        Und er ist nunmal definiert worden als Steigerungsrate der Preise, nicht als Steigerungsrate irgendeiner Geldmenge.

        Ob das ganz früher mal anders war oder Sie es gerne anders hätten, spielt keine Rolle.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Ch Anders

        Es existieren weiterhin beide Begriffsdefinitionen nebeneinander.

        Und daran hat die FED einen entscheidenden Anteil (und nicht die Wissenschaftler der Ökonomie), weil genau die FED gemerkt hat, dass sie die Steuerung der Geldmenge wegen der Eurodollars nicht mehr unter Kontrolle hat (1960er Jahre).

        Das macht das Ganze leider zu einer komplett unerfreulichen Angelegenheit – was auch wir in unseren Diskussionen hier am Blog schon in extensio zelebriert haben.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Und: Staatliche Planwirtschaft führt auch ohne Geldmengeninflation wegen Güterverknappung zu Inflation. Oder zu langen Schlangen vor den Läden …

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Stoertebekker

        Die Frage ist nicht, was alles existiert, sondern was als Standard GENUTZT wird.
        „Inflation“ wird in der Astronomie genutzt, der Aufweitung des Universums einen Begriff zu geben. Interessiert das die Ökonomen? Nein, und das zu Recht.

        Ich kann nicht sehen, dass die Ökonomie einen Doppelstandard fährt. Ich sehe, dass von ihr „Inflation“ im Sinne einer Aufblähung der Preise genutzt wird, nicht im Sinne einer Aufblähung einer Geldmenge.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Ch Anders

        Ja, was den Begriff „Inflation“ betrifft, haben Sie natürlich recht. Mein Kommentar bezog sich auf die Theorien zur Ursache der gemessenen Teuerung.

        Über Sinn und Unsinn derselben Symptombegrifflichkeit bei unterschiedlichen Ursachen hatten wir ja schon häufiger diskutiert.

        PS Hyperinflation wird im Übrigen auch heute in der Ökonomie idR mit Geldmengenaufblähung assoziiert.
        PS2 Ihr Beispiel mit der Astronomie war dann aber doch polemisch, ich hab über zwei unterschiedliche Theorien in derselben Wissenschaft geredet.

  3. Andrea Saalburg
    Andrea Saalburg sagte:

    “Wir hören ja oft, dass die Notenbanken nichts für die Inflation könnten.”

    Ich kann es nicht mehr hören – und Marcel Fratzscher wird das auch in hundert Jahren noch behaupten.
    Dabei leugnen nicht einmal mehr ehem. Notenbänker die zentrale Verantwortung, siehe Otmar Issing, Jürgen Stark, William White, Axel Weber, Mervin King und sicher noch viele weitere (spätestens nach dem Ende der aktiven Karriere).

    Notenbanken sind KEINE Währungshüter, sondern INFLATIONSMACHER!

    Antworten
  4. TOm
    TOm sagte:

    Ich versuch das mal zusammenzufassen, wenn die Notenbank die Geldpresse anwirft und dieses Geld dann zu den “Falschen” kommt, also Leute oder ich sag mal besser Entitäten die es ausgeben wollen, kann die Nachfrage das Angebot übersteigen und dann kommt es zu Inflation, oder?

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ TOm

      Ich versuche auch einmal, meine Erkenntnisse zusammenzufassen:

      Geld ist das unverzichtbare Schmiermittel für gedeihliche Wirtschaft wie Öl für eine Maschine. Ohne oder mit zu wenig geht es nicht. Aber wie dort ist bei einem Zuviel schnell alles versaut..

      Nicht die Geldmenge an sich ist entscheidend, sondern seine Umlaufgeschwindikeit. Und die hat keine ZB unter Kontrolle. Jetzt haben wir eben den Ketchup-Effekt.

      Antworten
      • TOm
        TOm sagte:

        Oder die Zentralbank überlegt sich vielleicht das Geld über andere Mechanismen in Umlauf zu bringen, gibt es da nicht Konzepte?

        Aber ja, die Geldmenge kontinuierlich so auszuweiten das wachsendes Angebot und Nachfrage so ein Einklang sind dass alles in geordneter Inflation abläuft scheint unglaublich schwer.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @TOm

        Die Menge an umlaufendem Geld ergibt sich endogen durch die befriedigte Nachfrage nach Krediten. Darauf hat die Zentralbankgeldmenge nur sehr indirekten Einfluss und davon wenig. Das Konjunkturklima ist viel wichtiger und das wiederum wird von den ZBen zwar mitgestaltet, sie sind aber bei weitem nicht der einzige Einfluss.

    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @TOm

      Mal abgesehen von den Schwierigkeiten der richtigen Geldmenge für den Währungsraum der ZB:

      Die Geldmenge, die für den Handel ZWISCHEN den Währungsräumen benötigt wird (Transfer von dt. auf chin. Konto) hat keine ZB unter Kontrolle und keine ZB hat dafür ein Mandat.

      Aktuell regeln das „private“ Akteure, die in diesem Thema KEINER Regulierung unterliegen. (Dass dies überhaupt weitgehend reibungslos funktioniert, grenzt schon fast an ein Wunder.)

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Die Geldmenge, die für den Handel ZWISCHEN den Währungsräumen benötigt wird (Transfer von dt. auf chin. Konto) hat keine ZB unter Kontrolle und keine ZB hat dafür ein Mandat.”

        Jede Währung wird in einem anderen Währungsraum zu einer Ware, deren Preis sich strikt nach Angebot und Nachfrage richtet. Der Markt funktioniert, da die Transaktionskosten gering sind, die Arbitrage funktioniert und die ZB da auch nur Kunden sind. Letztere können allerdings durch Devisenkontrollen Sand ins Getriebe werfen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Bauer

        Mit allem einverstanden.

        Trotzdem muss zwischen dem Übergang des Geldes (ich rede nur vom Geld, nicht dem dazugehörigen Übergang der Ware) von der einen in die andere Bilanz und u.U. zusätzlich unterschiedlichen Zeitzonen (Bankarbeitszeiten) irgendjemand Garantien geben, damit dieser Übertrag aus dem einen in den anderen Währungsraum funktioniert. Das ist dann Geld, das nirgendwo gemessen wird. Und keiner Regulierung unterliegt.

        Kennen Sie doch aus Ihrer Geschäftstätigkeit.

        Bei uns war die HSBC die abwickelnde Bank für die deutsche Sparkasse (Währungsraum EZB) beim Transfer zur chinesischen BOSC (Währungsraum PBOC).

        Zwischen Sparkasse und BOSC ging nix. Und es mussten exakte Zeichenfolgen in die Verwendungszweck-Felder, damit das maschinenlesbar richtig weitergeleitet wurde (an die HSBC).

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        Richtig. Dafür gibt es die Clearinghäuser, die aber auch Sicherheiten haben wollen für die Dauer der Übertragung, was wiederum den Banken Kosten verursacht (sich diese kurzfristig zu “leihen”) und ggflls. auch erhebliches Bauchweh mit Schwindel(-gefühlen).

  5. komol
    komol sagte:

    Wie schon seit 12 bis 13 Jahren herrscht deflationärer Druck – das Geld wird von Privaten und Banken gehortet und v.a. will keiner großartig UnternehmensKredite haben und keine Bank großartig vergeben weil wir in einem epochalen unsicheren Strukturwandel stecken. Dieses untergründige Problem lag auch noch vor, als wegen der Corona-Krise von den Zbs nochmals brutal Stoff gegeben bzw. nachgelegt wurde. Was an Geld rausging, ging großteils an die Staaten, sprich weitere Staatsverschuldung. Bzgl. des Angebotsschocks, den die Corona-Krise erzeugte, war dadurch einfach zu viel Nachfragepotenzial da – deshalb Inflation. Dass die Inflation abklingen wird, war klar, und ich glaube, dass dies gar nicht soo viel mit den Zinserhöhungen zu tun hat wie man denkt – immerhin sind wir real noch weiter ins Zinsminus gerutscht. Entscheidend sind und waren, ja, die Inflationserwartungen. Aber dass es zu einer fast inversen Zinsstruktur kam, ist ein Zeichen, welches sich nicht mit irgendwelchen Theorien über Inflationserwartungen vereinbaren lässt – es ist Ausdruck dessen, dass wir weiterhin in einem unsicheren Strukturwandel stecken, und die Unsicherheit wird noch weiter zunehmen, v.a. weil auch noch das Vertrauen in die Zbs nach der Cornoa-Krise weiter schwinden wird (weil man merkt, dass sie nur hinterherlaufen, und dabei auch noch ungenau und mit vielen schlechten Nebenwirkungen). Wer was machen muss, das sind die Staaten, aber die betrifft der Strukturwandel ebenso – sie sind diesbzgl. handlungsunfähig geworden. Wie lange das für die Zbs noch gut geht, wird man sehen, zumal die in nächsten in Zukunft wahrscheinlich anstehenden externen Schocks sicher nicht kleiner werden.

    Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      @komol

      “Bzgl. des Angebotsschocks, den die Corona-Krise erzeugte, war dadurch einfach zu viel Nachfragepotenzial da – deshalb Inflation.”

      Hier werden ständig so viele Nebenaspekte diskutiert, dass man ständig Gefahr läuft, den Wald vor lauter Bäumen aus den Augen zu verlieren. Es geht sogar soweit, dass man sich über die richtige Definion von Inflation streitet.

      Die oben zitierte Feststellung reicht völlig aus, um die Inflation zu erklären.

      Gigantische Geldmengenausweitung ( kreditfinanzierte Staatshilfen, staatlich garantierte Bankkredite ) trifft auf reduziertes Angebot ( Lockdowns, gestörte Lieferketten )

      Ein Teil des neu geschaffenen Geldes ist übrigens bis heute nicht nachfragewirksam geworden, was die zeitliche Prognose zum Inflationsverlauf so schwierig macht.

      Antworten
  6. foxxly
    foxxly sagte:

    mehr geld drucken, als die erbrachte leistung güter- und dienstleistungen, ist inflation.
    wo ist das problem ?
    vielleicht, weil die inflationswirkung erst verzögert auftritt?

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Richtig, foxxly. So simpel ist es.

      Die Feedback-Schleifen brauchen zu viel Zeit. Die meisten Menschen ignorieren die Zyklen und können sich nicht analytisch eindenken, sie müssen es selbst erleben. Die, die es erleben, warnen dann lebenslang ihre Nachkommen und werden dabei schließlich verspottet. Erst wenn sie schon tot sind, beginnt alles von neuem.

      Manchmal denke ich dann, die Verschwörer vom WEF etc. haben doch Recht. Laßt uns die stumpfe Masse endlich ausrotten.
      Aber dann sehe ich wieder die vielen bahnbrechenden Erfindungen und die unfassbaren Leistungen, die Menschen aus diesem Pöbel immer wieder erbracht haben, und ohne die unser heutiges Leben gar nicht denkbar wäre. Und es ist gut.

      Antworten
  7. Felix
    Felix sagte:

    Das soll mal eine Gegenmeinung sein? Im Ernst?

    Die Inflation wird schon seit 1980 kleingelogen. Der einzige Unterschied in den letzten Monaten ist, dass sie jetzt trotz Kleinlügens immer noch so massiv ist, dass die normalen Menschen da draußen, die die sich nie um etwas kümmern, vulgär die “Masse” genannt, es merken und sich bei ihren Kommunalpolitikern beschweren.

    In den Finanzmedien, die ich verfolge, war das durchgehend außer Frage, dass wir nach März 2020 einen größeren Inflationsschub sehen werden. Und da geht es quer durch den Garten, von Links nach rechts, von Mainstream bis finsterste Verschwörungsecke, von Gold only bis nur Tech & Krypto.

    Kurz, kein einziger ernstzunehmender Mensch hat geglaubt, dass es keine Inflation geben würde, oder dass diese nur vorübergehend sein würde.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Wir brauchen hier ein bißchen mehr “Apokalypse”, um die Situation ausgewogen zu betrachten.
      Ich empfehle Egon von Greyerz und Jeffrey Tucker. Da haben wir einen aus der Goldecke und einen von Tech und Krypto die Klartext sprechen.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Felix
        Gibt es eine Zusammenfassung von ZB-Kritikern , die vor/ seit/ Bretton-Woods vor absolut sicherern Geldentwertung warnten?
        https://www.goldreporter.de/mit-dem-goldstandard-zuruck-zu-okonomischer-freiheit/gold/3794/
        ( Die Seiten von: ” wir-haben-mitgemacht” / Corona-Injektions-Propaganda
        sind derzeit nicht zugänglich. Kein Zufall, oder irre ich mich vielleicht? )
        Vielleicht werden aber auch EM weniger wert sein als nicht-hybrides Saatgut für Gärtner , die Natur verbunden leben und Vorräte selbst produzieren können?

      • Felix
        Felix sagte:

        Liebe Frau Dr. Fischer,

        es gab eine ganze Reihe von guten Zusammenfassungen zum 50. Jahrestag der Aufhebung des Goldstandards. Am 15.8.2021. Als Text oder als Video. Egon von Greyerz ist ein guter Einstieg.

        In der digitalen Welt werden unliebsame Inhalte ständig angegriffen. Genaugenommen wird alles ständig angegriffen, aber bei den Dissidenten ist es deutlich spürbar. Die Edelmetallshops von politisch aktiven Inhabern sind nicht immer erreichbar. (Ich checke diese Dinge zeitweise mehrmals täglich.)

        Edelmetall: Gold, Silber und Platin werden immer wertvoll sein. Aber natürlich haben sie unterschiedliche Eigenschaften und werden sich je nach Entwicklung unterschiedlich verhalten.
        Gold ist der Klassiker für die Ewigkeit – die Zentralbanken haben im abgelaufenen Quartal die höchste Menge aller Zeiten zugekauft. Aber Gold ist uns kleine Menschlein etwas für nach einer elementaren Krise. Junge Leute sollten Gold haben (haben sie nicht), oder jemand muss es ihnen vererben (bringt aber nichts, wenn sie den Wert nicht erkennen, dann wird es sofort verhökert).

        Silber ist die erste Wahl für uns, wenn es zu einer solchen Krise kommt, um darin echtes Geld zu haben. Zugleich ist es auch eine heiße Spekulation, wenn man vielleicht einfach Lust hat, sich ein paar Wünsche zu erfüllen, die sonst unerreichbar wären.

        Platin hat den besonderen Charme, dass es in jedem denkbaren Szenario gebraucht wird. Gute Platinaktie: Vale.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ Felix
        Vielen Dank für Ihre Hinweise!
        Für winzige Mengen Gold wurde / wird / gemordet in Krisenzeiten,
        Silber : diskreter , nicht umsonst präferiert von z.B. Nomaden-Frauen-Touareg : als Schmuck.
        Silber galt als ” Mond-Metall”, Gold: Sklavenwährung, zu kostbar.
        https://www.youtube.com/watch?v=fnFZpVX905Y
        Da es ( EU-Dikat) kaum noch – wie nach WK 2 – Bauernhöfe gibt, die diversifiziert produzieren, werden nicht-hybrides Saatgut und Selbstversorger- fruchtbares Gartenland kostbarer sein als sämtliche Edelmetalle , ( mittelfristig) .

    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Felix

      Mich nehmen Sie ja nicht ernst. Aber ich bin weiterhin Team transitory.

      Wir machen gerade eine „sprungfixe“ Kosten- (und damit Preiserhöhung) durch. Wenn sich das wegen der durchgehenden Relevanz der Energiepreise durch die Wertschöpfungsketten gefressen hat, ist Ende der Inflation. Zwei Jahre, drei? Weiß ich nicht.

      Aber es wird Überkapazitäten geben, weil die Nachfrage absackt. Preise fallen dann wieder. Fängt an einigen Stellen im Übrigen schon an. Und Importe aus energiepreisvorteilhaften Regionen sind immer eine Alternative zu teuren europäischen Produkten – solange, tja solange wir eine offene Volkswirtschaft bleiben.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Ich nehme Sie absolut ernst! Ich erkenne aber auch Ihre spezielle berufliche Deformation. Die haben wir alle, das ist nicht beleidigend gemeint. Bei Ihnen ist es nett und hilfreich. Schauen Sie sich dagegen Herrn A. an, der in seinem Versuch gefangen ist, eine Gesellschaftswissenschaft mit den Maßstäben einer Naturwissenschaft zu begreifen – das ist tragisch.

        Sie sagen zum Schluss genau das was erstmals seit langem wieder entscheidend ist: Das Politische. In gesunden Zeiten “haben politische Börsen, kurze Beine”. Aber in Wendezeiten wie jetzt, hat die Politik ein relatives Primat, dass nur von der Masse der Menschen gebrochen werden kann: durch Revolution.

        Zur Inflation: Ich habe mich schon vor geraumer Zeit festgelegt und habe bisher keine neuen Erkenntnisse. Die Inflation fällt nach einer ersten Welle wieder – wir sehen die Anfänge in den USA. Fällt aber nicht so tief wie gewünscht, sondern steigt spätestens binnen zwei Jahren wieder erneut an. Die zweite Welle fällt stärker aus, als die erste.
        Wie es danach weitergeht, hängt wiederum von den bis dahin erfolgten politischen Entscheidungen ab.

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