Why it could pay to bet against consensus on Europe
Wenn schon Aktien, dann europäische. So lässt sich der Beitrag von John Authers zusammenfassen. Und seine Argumentation hat was:
- Es ist immer profitabler, gegen den allgemeinen Konsens zu spekulieren.
- Seit 2009 haben US-Aktien die europäischen Werte um 69 Prozent outperformed.
- Verglichen mit den Profiten der letzten zehn Jahre notieren die US-Werte mit einem Multiple von 26,3 und damit weit über dem langfristigen Durchschnitt von 15,9. Zum Vergleich: Deutschland (16,4), Frankreich (14,3), Spanien (12,0) und Italien (9,9).
- Macht nur dann Sinn, wenn die USA sich weiter erholen und Europa in die Rezession abgleitet. (bto: Letzteres ist nicht so unwahrscheinlich.)
- Die Gewinne liegen in Europa 25 Prozent unter dem Vorkrisen-Höchststand, in den USA dank rekordhoher Margen 50 Prozent darüber.
- Dies bedeutet, dass die Gewinne in Europa mehr Erholungspotential haben, schon geringe Umsatzanstiege sollten zu überproportionalen Gewinnzuwächsen führen.
- Zugleich ist es nicht sicher, dass die USA wirklich einen selbsttragenden Aufschwung bekommen. Die Turbulenzen der letzten Woche sollten eine Mahnung sein.
- Immerhin 16 Prozent der US-Exporte gehen in die Eurozone, so unabhängig sind die Regionen also auch nicht. Will heißen: Sollte es in Europa eine Rezession geben, träfe dies auch die USA.
Fazit: Es lohnt sich auf eine relativ bessere Performance europäischer Aktien zu setzen. Dies mag stimmen. Allerdings bleiben die fundamental ungelösten Probleme in beiden Regionen und die Frage, wie lange Vermögenswerte (und Schulden) noch schneller wachsen können als Einkommen.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Why it could pay to bet against consensus on Europe, 24. Oktober 2014