Schuldenschnitt besser als „Rettung“
Bekanntlich bin ich seit Jahren ein lauter Verfechter der Schuldenrestrukturierung. Es ist Blödsinn, untragbare Schulden durch noch mehr Schulden zu bekämpfen. Es drückt das Wachstum und selbst, wenn man es zins- und tilgungsfrei stellt, sind die Wirkungen erheblich. Doch die Politik traut sich nicht. Ein Fehler, wie die FT berichtet.
Staatspleiten sind die Regel, nicht die Ausnahme. Die Erfahrung lehrt, dass eine konsequente Restrukturierung sowohl zu einer raschen finanziellen Genesung führt als auch zu einer raschen Belebung der Wirtschaft:
Letztlich war es der Druck der Franzosen, vor allem von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, der 2010 die Restrukturierung der Schulden verhindert hat. Falsch, wie die FT findet. Es gab keine Ansteckungsgefahr, nur das Risiko, dass auch andere Pleitestaaten, Pleite hätten machen müssen.
bto: Ich teile diese Sicht, allerdings fehlen zwei Aspekte: zum einen die enorme private Verschuldung, zum anderen das Kernproblem, dass es leider nicht nur die Krisenländer sind, die in unserem Ponzi-Schema über die Verhältnisse gelebt haben!
→ FT (Anmeldung erforderlich): „Eurozone: The case against ‘cash for reform’“, 18. August 2015