OECD admits to forecasting errors during eurozone crisis

Es ist ja selten, dass man Fehler zugibt. Was für uns als Individuen gilt, gilt naturgemäß auch für Institutionen wie IWF, Weltbank und OECD (von Regierungen und Politikern will ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen). Umso bemerkenswerter ist die Meldung, dass die OECD in einer Studie feststellte, dass sie sich geirrt hat. Es geht um die Folgen der Austeritätspolitik. Nachdem sich die Krise vertiefte und länger dauerte als gedacht, war im Jahr 2011 der IWF zum Schluss gekommen, dass dies an einem Irrtum über die sogenannten “Fiscal Multipliers” lag. Ging man davor davon aus, dass eine Ausgabenreduktion von x Prozent des BIP zu einer Reduktion des BIP um weniger als x Prozent führe, meinten die Analysten nun, es seien mehr als x Prozent. Diese Einschätzung führte auch dazu, dass die Wirksamkeit der Sparpolitik in Zweifel gezogen wurde. Die OECD meint nun: Nein, die Ursache sei eine andere. Wir waren einfach zu optimistisch, was die Erholung betrifft und haben die Rolle der Finanzmärkte unterschätzt. Und die Abweichung von unseren Prognosen lag nicht am Muliplier, sondern an unserem Optimismus.

Nicht zuletzt wegen des höheren Fiscal Multipliers war auch beyond the obvious skeptisch, was die Austeritätspolitik betrifft. Wohl zu unrecht.

FT (Anmeldung erforderlich): OECD admits to forecasting errors during eurozone crisis, 11. Februar 2014

The Telegraph: OECD admits it overlooked risk of weak banks, 11. Februar 2014