Credit bubble fears put central bankers on edge
Die Nebenwirkungen des billigen Geldes werden immer offensichtlicher. So vermeldet die FT gleich zwei deutliche Krisensignale:
Die Risikoprämie für Ramschanleihen (Junk Bonds) ist auf den tiefsten Stand seit 2007 gefallen. Ich erinnere, dass dies kurz vor Beginn der Krise war. Der Zuschlag gegenüber Staatsanleihen beträgt nur noch 355 Basispunkte (100 Basispunkte entsprechen einem Prozent). Schon seit langem warnen professionelle Anleger wie Pimco vor einer Überbewertung im Markt. (Wobei Bill Gross von Pimco in seinem neuesten Kommentar “Credit Risk” – also den Kauf schlechterer Schuldner – gegenüber “Duration” – dem Zinsänderungsrisiko – bevorzugt).
Nun schließen sich sogar die Verkäufer dieser Papiere bei den Banken dieser Warnung an. Dies muss nicht einen umgehenden Crash zur Folge haben. Schliesßlich waren US-Aktien und -Immobilien bereits Jahre vor dem tatsächlichen Einbruch (2000 bzw. 2008) heftig überbewertet.
→ FT (Anmeldung erforderlich): ‘Sellside’ warns on high junk bond valuations, 3. April 2014
In das Bild passt ein weiterer Beitrag aus der FT. Darin wird aufgezeigt, wie die Praktiken die zur Finanzkrise geführt haben eine Renaissance erleben. So werden wieder “subprime Kredite” in Wertpapieren gebündelt, weil die Investoren nach besser verzinslichen Anlagemöglichkeiten suchen. Einige Beobachter sehen bereits wieder Anzeichen für spekulative Exzesse. Sichtbar auch am erneuten Boom von “leveraged loans”, also Krediten an Unternehmen mit geringem Eigenkapital, oftmals im Zusammenhang mit Private-Equity-Transaktionen. Die Notenbanker streiten darüber, ob sie für Blasenbildung zuständig sind und ob sie die Stabilität des Finanzsystems überhaupt berücksichtigen müssen, bei ihrem Bemühen die Realwirtschaft auf Trab zu bringen. Komisch – sind fast 30 Jahre mit wiederholter Blasenbildung, wobei jede neue Blase größer war als die vorangegangene, nicht Mahnung genug?
→ FT (Anmeldung erforderlich): Credit bubble fears put central bankers on edge, 2. April 2014