Are US Treasuries a no-brainer macro idea?
Heute Morgen habe ich die Risiken der Unternehmensanleihen aufgezeigt. Was läge also näher, als sich stattdessen mit US-Staatsanleihen einzudecken? Die USA bleiben der stärkste Schuldner und folglich scheint klar: Ein besseres Investment gibt es nicht (auch angesichts der deutlich besseren Demografie verglichen mit Europa). Die bisherige Jahresperformance scheint dies zu unterstreichen (siehe auch den Beitrag über Jeff Grundlach). Wirklich? Die FT mit kritischem Blick:
- Der Boom in US-Staatsanleihen widerspiegelt eine Flucht aus unsicheren Märkten, vor allem in Europa. Die USA profitieren von dieser Unsicherheit, obwohl die Wirtschaft wieder wächst und demzufolge höhere Zinsen angezeigt wären.
- Die politischen Spannungen mit Russland und die instabile Lage im Irak und in Israel verstärken die Flucht in Sicherheit.
- Sollte die ECB in Qualtitative Easing einsteigen, nicht zuletzt um den Euro so zu schwächen, würde diese die US-Anleihen zusätzlich attraktiv machen.
- Sollte Abenomics ins Stocken geraten – wovon ich übrigens ausgehe –, wird Japan ebenfalls eine weitere Runde des Gelddruckens und der Yen-Schwächung einläuten.
- Folge: Die “Blase” in US-Staatsanleihen kann noch viel länger andauern und noch viel größer werden.
- China verstärkt dies auch durch wieder aggressivere Geldpolitik und höheres Wachstum.
Empfehlung: Euro leihen (leicht) und Rohstoffe kaufen (nicht so leicht, zumindest nicht für Retailinvestoren). Dollar kaufen klingt dann aber in der Tat nicht so schlecht.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Are US Treasuries a no-brainer macro idea?, 10. August 2014