Die wahre Ur­sache der Un­gleichheit

Thomas Mayer greift in der heutigen Ausgabe der F.A.S. erneut die Thesen von Piketty auf. Er verweist auf die Kritik unter anderem von Hans-Werner Sinn, der FT und mir: “Pikettys These wurde sowohl aus theoretischer als auch empirischer Sicht kritisiert. Hans-Werner Sinn hat in der F.A.S. darauf hingewiesen, dass die These nur dann gelten würde, wenn die volkswirtschaftliche Ersparnis mit dem Zinseinkommen gleichgesetzt werden könnte. Diese Annahme widerspricht aber sowohl den Aussagen der Wachstumstheorie als auch den Fakten. Chris Giles hat in der „Financial Times“ Fehler in Pikettys Tabellen gefunden und die eigenwillige Wahl der Zeitfenster für die Messung der Konzentration kritisiert. Verschiebt man die Zeitfenster, sind die von Piketty erkannten Trends zu mehr Ungleichheit nicht mehr so klar. Und Daniel Stelter zeigt in seinem kürzlich erschienenen Buch „Die Schulden im 21. Jahrhundert“, dass der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Anstieg der Vermögen und Vermögenseinkommen nicht ohne einen entsprechenden Anstieg der Verschuldung möglich gewesen wäre.”

Um dann den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen: der dringend erforderlichen Reformierung unserer Geldordnung. Mayer ist ein Anhänger des Vollgelds (auf meinen Seiten sind dazu mehrere Beiträge und auch beim Global Economic Symposium habe ich dafür plädiert), was dem Thema hoffentlich entsprechenden Auftrieb verleihen dürfte.

faz.net: Die wahre Ursache der Ungleichheit, 27. September 2014

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