Deutschlandfunk: Kosten von Atomkraftwerken werden systematisch zu schlecht dargestellt
In der Debatte über Atomkraftwerke hat der Ökonom Daniel Stelter den Befürwortern der Energiewende vorgeworfen, die Kosten systematisch zu schlecht darzustellen.
Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme zum Beispiel arbeite mit Zahlen, mit denen sich die Atomkraft offensichtlich gar nicht rechnen solle, schrieb Stelter in einem Beitrag für das Handelsblatt. Zwei jüngere Studien zeigten eindeutig, mit einem Mix aus Erneuerbaren und Atomkraft würde man Milliarden sparen und das Ziel der klimaneutralen Stromerzeugung sicher erreichen. Ähnlich hatte sich die Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am Münchner Ifo-Institut, Pittel, geäußert. Die neue Bundesregierung sollte unabhängig prüfen lassen, ob eine Reaktivierung von Kernkraftwerken möglich wäre und zu welchen Kosten, sagte Pittel dem Spiegel. Deutschland hätte so eine zusätzliche Quelle für wetterunabhängigen, CO2-freien und günstigen Strom.
Fraunhofer-Forscher halten die besagten Berechnungen zur Atomkraft für fehlerbehaftet. Vertreter der Energiekonzerne hatten sich zuletzt immer wieder skeptisch zur Reaktivierung von Atomkraftwerken geäußert.
Diese Nachricht wurde am 21.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.