Der Pfeiler wankt

Deutschlands Kreditwürdigkeit stützt den Euro – noch!

In der 196. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ stellen wir uns die Frage, ob Deutschland noch die Stärke hat, die Stütze des Euro und ein Eckpfeiler der EU zu sein. Der Kapitalstock unseres Landes ist mittlerweile älter als der Frankreichs oder Italiens und fast schon auf dem schlechten Niveau Großbritanniens. Statt dies gezielt zu ändern, verlegt sich die Politik in Berlin (und Brüssel) auf Milliarden-Subventionen für Prestigeprojekte. Dazu gehören die Standortförderung für den US-amerikanischen Chiphersteller Intel und gedeckelte Strompreise für bestimmte Branchen. Angezeigter wäre, die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen zu verbessern. Wie es um den deutschen Kapitalstock bestellt ist, erläutert Dr. Claus Michelsen, der kürzlich eine umfangreiche Analyse zu diesem Thema vorgelegt hat. Seit dem Sommer 2021 leitet Michelsen den Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik für den Verband forschender Arzneimittelhersteller. Zuvor war er Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

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Shownotes

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Kommentare (11) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Stefan Sasse
    Stefan Sasse sagte:

    Sehr geehrter Herr Dr. Stelter,
    eine kleine Anmerkung meinerseits. Ich denke, dass die Dramatik und Bedeutung der wirtschaftlichen Deindustralisierung in Deutschland gar nicht übertrieben werden kann. In diesem Zusammenhang ist mir zwischen den beiden Hauptthemen die Schwerpunktsetzung besonders aufgefallen. So mag in etwas ruhigeren Zeiten der Beitrag Ihres Gastes einen gewissen intellektuellen Genuss darstellen. Der Erkenntnisgewinn für die praktischen Probleme ist nahe Null.
    Ich habe mir erlaubt die beiden Vorträge von Herr Russwurm und des Bundeskanzlers Herrn Olaf Scholz auf dem BDI Kongress anzusehen. Auch wenn Sie ein Ökonomiepodcast betreiben, so ist doch nach dem Gegenüberstellen der Reden alles gesagt zum weiteren Verlauf.
    Das wird kein gutes Ende nehmen und lässt die Beobachter nur verzweifelt zurück: Herr Russwurm, der auf den Industriestrompreis von Herrn Scholz mit 6 Cent hinweist, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren als zu gering kennzeichnet und überall Umsetzungsdefizite zart andeutet.
    Dieser Herr bekennt sich allerdings in aller Farbe und Offenheit zur Decarbonisierung und zu den Klimaschutzzielen. Kein Wort zur internationalen Konkurrenz und der Benennung der Energiewende als der Industrieende. Das Narrativ wird als gesetzt nur zitiert.
    Demnach hat es auch Herr Scholz sehr leicht seinen Weg des Umbaues einer Industriegesellschaft mit klimaneutralen Wohlstand unter internationalen Wettbewerbsbedingungen präsentieren zu können. Der Vortrag ist stockend und es ist mit Händen zu greifen, dass Herr Scholz kein Wort seines Vortrages selbst glaubt. Ich bin fassungslos, dass er damit durchkommt.
    Im Schlafwagen ins wirtschaftliche Nichts. Ich denke, dass es ab und zu angezeigt ist, diese menschlichen Aspekte stärker in den Vordergrund zu rücken und das Florett gegen den Holzhammer fallweise auszutauschen.
    Herzlichst ein treuer und begeisterter Hörer

    Antworten
  2. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    foxxly:
    Sie haben völlig recht, es ist zum Verzweifeln:
    https://j.gifs.com/yD7V3V.gif
    Einen Vertreter der ” forschenden Arznei-Hersteller” hätte ich gerne gefragt, wie er zur Zulassung klinisch ungeprüfter mRNA-Injektionen steht?
    Warum nationale und europäische ( EMA ) Zulassungs-Behörden für Pharmazeutische Produkte ohne ( früher übliche ) strengste Prüfverfahren / mit Haftungsausschluss / die naive Gutgläubigkeit von Patienten brutal ausnutzen können?
    Dr. Guter Frank beschrieb den Niedergang medizinisch-pharmazeutischer Ethik in seinem Buch ” Das Staatsverbrechen”, erschienen im Achgut-Verlag.

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      In diesem Zusammenhang
      https://fassadenkratzer.wordpress.com/2023/06/26/politiker-rucktritte-und-entschuldigungen-sind-teil-eines-pandemie-planspiels-aus-2017/
      mit Video:
      lanspiel „SPARS“ aus 2017

      “…
      Endphase: Schäden werden zugegeben

      Das nächstfolgende Kapitel nennt sich “Acknowledging Loss” – “Anerkennung von Verlusten”. In dieser Phase befinden wir uns jetzt gerade. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich werden von Systemmedien mehr und mehr Impfschäden eingestanden. Massenmedien und Spitzenpolitiker beginnen mit Eingeständnissen, Zugeständnissen und Entschuldigungen. All dies geschieht jetzt seit Ende Jänner und Anfang Februar 2023. Das Drehbuch sieht vor, dass Ministerien und Spitzenpolitiker gegenüber der Öffentlichkeit ihre Dankbarkeit äußern und sich für Fehler entschuldigen.
      …”
      Nichts ist, wie es gespielt wird.

      Antworten
  3. weico
    weico sagte:

    In Deutschland lässt sich nichts schnell ändern ,weil Deutschland seit langem schon gefangen ist in einer, wie Mancur Olsen sagen würde….. institutionellen Sklerose.

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Institutional_sclerosis

    Da sich Deutschland noch weitere “Sklerosemäntelchen” freiwillig übergestülpt hat (EU,Euro,Klima-und Energiewende usw.),müsste der “Olsen-Schock” schon sehr gewaltig sein, um All diese Sklerosen loszuwerden.

    Gut nachzulesen in seinem Klassiker:
    “Aufstieg und Niedergang von Nationen”
    (ökonom. Wachstum, Stagflation u. soziale Starrheit)

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ weico

      Methodologische Individualisten fressen am Ende sich selbst, ihre Brüder und Schwestern sowie zerstören die letzte Oase.

      Das ist nicht etwas passives sondern immer Aktivität und wenn es nur das Nichtstun ist.

      Dieser ausschliessliche Bezug auf das”‘Ich” wird in frühester Lebensentwicklung von Mutter und Vater sowie der abstrakten und konkreten Gesellschaft exekutiert.
      Das was wir mit diesen Karrieren erleben ist Endstation Sehnsucht

      https://youtu.be/MyJkrkqXtGQ
      “Trapped Today Trapped Tomorrow”

      Die Bolshewiki sind mit US Eisenbahnzügen durch das Russische Reich gefahren und schlachteten 66 Millionen Menschen entlang der Route :

      Keine Gnade für Nichts

      Entweder Quantensprung oder Untergang, Zeit ist Gewinn und Verlust …

      Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ weico

      Der Gedanken, Lernfehlschluss ist,
      den Marxismus als Kollektivwissenschaft zu interpretieren!!!
      Der Überbau von Hegel ist reinste Tarnungstäuschung, um den brutalsten Individualismus in einer Massenbegriffsbildung zu verkaufen …
      Der Verlust der Gemeinschaft wird im einzelnen Menschenbild exekutiert.

      Das zu verstehen und richtig zustellen und zu vertreten, bleibt der einzige Ausweg zur Ablösung des eigenen Mindsets.

      Macht etwas draus Ihr Menschenkinder, wird nicht einfach und leicht.

      Antworten
  4. foxxly
    foxxly sagte:

    bto:
    alles richtig und kann ich ohne weiteres unterschreiben vom inhalt her.

    ABER, welchen mehrwert hat diese diskussion (en) ? SIE und WIR drehen die wirtschaftsthemen in alle richtungen im kreise und, WAS kommt raus?

    es wird suggeriert,
    -dass zb. innovation und produktivität (und andere parameter), unsere wirtschaft und gesellschaft retten könne.
    -dass wir sogar die verschuldungsproblematik in den griff bekommen könnten; –
    -wenn man sich nur genügend anstrengen und sachlich richtig handeln, dann klappt es schon (ebenfalls mit weiteren parametern)

    herr dr. stellte, das ist doch, verzeihen sie bitte, sand in die augen streuen, weil (ich wiederhole mich) es keine heilungsmöglichkeit bei diesen schuldgeldsystem, gibt!

    langfristig haben wir keine chance gegen dieses system!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    und weil keine anderen wege, außerhalb diesen system diskussiert werden!

    kurzfristig, (wenige jahre), können wir,- aber jeder andere auch,- auf kosten der anderen wachsen, wenn diese langsamer, dümmer, oder sonstige beschränkungen und fremden interessen folgen müssen.

    es ist allerdings leicht für andere staaten /gesellschaften besser zu wachsen, als D mit seiner extrem depperten politik!

    die lage verschärft sich rassant; – und wir finden keine andere lösung, als der versuch mit stets noch mehr gelddruck die begangenen fehler zu heilen.

    es ist allerdings eine illussion zu glauben, oder zu predigen, dass heilungsversuche einzelner fehler unser geld- und wirtschaftssystem zu retten sei.

    wenn es irgend eine möglichkeit gäbe dieses schuldgeldsystem zu retten, oder in den griff zu bekommen, dann wären lösungswege bekannt und auch schon längst eingeleitet worden.

    es ist in etwas so, wie die linken argumentieren: wir wollen den besseren sozialismus, weil dieser noch nicht probiert wurde.
    und die kapitalisten: wir wollen den perfekten kapitalismus und freien markt, weil dieser sich selber regelt.

    alles mist: es hat noch nie geklappt und auch logisch nicht machbar……. eben eine illussion!

    wir haben ein problem:

    nahezu alle experten leben von dieser verbreitung, dass das system heilbar sei.
    dies verleitet, (oder müssen) zum lügen, dass wir angeblich uns nicht in einer sackgassen-strasse, befinden.

    ich weiss nicht, wie es hier den lesern ergeht.
    ich fühle mich von den medien und fachexperten nur noch verarscht.
    es wird am kreisel gedreht und themen neu bearbeitet und erhofft, dass andere und neue lösungen herauskommen,
    ohne die wirklichen ursachen nicht, oder kaum zu erwähnen.

    ich kann nachvollziehen, dass es die interssenslage kaum zulässt, den ursachen auf den grund zu gehen.
    es wäre schon viel gedient, wenn dann gesagt würde, “”darüber darf ich nicht reden””. dann kann man sich wenigstens ein objektiveres bild malen!

    Antworten
  5. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Wofür braucht‘s eigentlich diese Zahlenschüttler?

    @DS hat ja die Themen unterschiedliche Abschreibungsmethoden, Investitionszyklen (nach der Ende viel gleichzeitig gebaut, das muss dann irgendwann auch wieder gleichzeitig ersetzt werden) usw. angesprochen. Und bei den erwähnten Ölsanden in Kanada ist es ganz offensichtlich: da wurde beim Ölpreis von >100USD/Barrel (mit der Prognose 150USD) viel Geld investiert (Entwicklung der Ölfelder und Erschließungsinfrastruktur (Straßen etc.)) und jetzt ist das gestoppt. Stranded assets seit ein paar Jahren. Aber der Index weist Kanada als mit Abstand führend aus. 🤦🏻‍♂️

    Zudem muss man in D nur Bahn oder Lkw fahren oder auf dem Dorf ins Internet gehen, dann kommt man auch ohne akademische Studien zu denselben Ergebnissen…

    PS Die Diskussion über zu tuende Dinge fand ich trotzdem gut, allerdings war mir der Unterton wieder zu defätistisch.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “allerdings war mir der Unterton wieder zu defätistisch”

      Das lässt sich kaum vermeiden, wenn der fortschreitende Niedergang offensichtlich und gleichzeitig die Diskussion über die Alternative verboten ist. ;)

      Antworten
  6. PW
    PW sagte:

    @bto Für sonnige Sonntage ist das Thema deutsche Wirtschaft(spolitik) tatsächlich zu betrüblich.
    Ich fänd’s besser, der Podcast würde bereits samstags erscheinen:-)

    Das Interview mit dem Follow the Science Theoretiker und Lobbyisten für Staatswirtschaft und Subventionsschinderei empfand ich als verschenkte Lebenszeit.

    Dagegen aber verschärftes Lob für die treffende Abschlusspointe! Rekord-Steuersause in Magdeburg. Ja, endlich mal gute Nachrichten.

    Antworten
  7. Lothar
    Lothar sagte:

    Im Standortranking führt Dänemark die von Herrn Dr. Stelter genannte, von der Wirtschaftshochschule IMD in Lausanne erstellte Liste für die Wettbewerbsfähigkeit von Staaten im Jahr 2022 und 2023 an. Dänemark ist jetzt nicht gerade für eine niedrige Staatsquote bekannt, also vermute ich, dass es nicht daran liegt, wie Herr Dr. Stelter meint, dass der Staat generell schlechter wirtschaftet, als die Privaten. Ich denke eher, dass es generell beim Staat und bei der Privatwirtschaft auf den effizienten Einsatz der Mittel ankommt. In Deutschland wird aber auch in großen Bereichen wie z.B. der Migration und der Energiewende oft gar nicht auf Effizienz geachtet. Da wird mehr nach Moral und Ideologie entschieden. Wir sollten im Rahmen von Benchmarking also mehr nach Dänemark schauen.

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