Kommentare (31) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Genosse Stöcker

        Gehen Sie mal aus Ihrem Lehrerzimmer raus in die reale Welt.

        Man sieht in Deutschland doch gerade, wie eine “selbsttragende, allgemeine Erhöhung der Preise und Löhne” tatsächlich stattfindet. Da bringt auch Gesundbeterei von Tooze im deutschen Staatsfunk keine Abhilfe.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Zum Glück gibt es auch noch Ökonomen mit monetärem Sachverstand>

        Schauen wir uns den Sachverstand des Herrn Tooze an, Zitat:

        >Eine Inflation ist eine selbsttragende allgemeine Bewegung ALLER Preise und Löhne.>

        Das ist eine Inflation ANGEBLICH nach strikten ökonomischen Kriterien (Tooze).

        Wenn diese Auffassung bzw. Definition die richtige und daher die ist, die zu GELTEN habe, dann gibt es NIE eine Inflation.

        Denn es gibt praktisch NIE eine derartige Bewegung ALLER Preise und Löhne.

        Die Bewegung eines EINZIGEN Preises oder Lohnes, die abweicht von der allgemeinen Bewegung, genügt für diese Aussage, d. h. sie als WAHR zu rechtfertigen.

        Kurzum:

        Tooze stellt ein Auffassung vor, die IRRELEVANT ist und zudem in Diskussionen IRREFÜHREND.

        Denn es gibt BEWEGUNGEN von Preisen, die die LEBENSWIRKLICHKEIT nicht nur von Briefausträgerinnen, sondern Millionen Menschen stark und z. T. entscheidend beeinflussen.

        Sie werden in Warenkörben ERFASST und über Zeitperioden GEMESSEN.

        Das ist maßgebend für Ökonomen, ob es Inflation gibt oder nicht.

        Tooze spielt KEINE Rolle in der Diskussion.

        Fazit:

        Sie zeigen einmal mehr, was Sie zuweilen sind – ein UNBELEHRBARER Dogmatiker.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Denn es gibt praktisch NIE eine derartige Bewegung ALLER Preise und Löhne.“

        Schon mal längere Zeit in der Türkei oder in Argentinien gelebt?

        „Sie zeigen einmal mehr, was Sie zuweilen sind – ein UNBELEHRBARER Dogmatiker.“

        Da halte ich es doch ganz mit Georg von Frundsberg!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        In der Türkei oder Argentinien sind ALLE Preise und Löhne gestiegen?

        Sie wissen offensichtlich nicht, dass “Alle” heißt:

        “Ohne eine EINZIGE Ausnahme”.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Genosse Stöcker

        “Schon mal längere Zeit in der Türkei oder in Argentinien gelebt?”

        Heute gar kein echter Schotte (“no true Scotsman”) anwesend? Verglichen mit Deutschland 1923 oder Ungarn 1945/46 ist das in der Türkei doch eigentlich auch noch gar keine richtige Inflation, oder? :D :D :D

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Na, dann mal Butter bei die Fische.>

        Von mir aus gern.

        Denn Sie adressieren SICH selbst.

        Das verstehen Sie nicht?

        Ich erklär es Ihnen:

        Wir sind beide der Meinung, dass es in der Türkei und Argentinien Inflation GIBT.

        Ich, weil Umfang und Ausmaß der Preissteigerungen dies vermuten lassen.

        Sie, weil es nach Tooze eine gibt, d. h. in diesen Ländern ALLE Preise und Löhne STEIGEN.

        Ich muss nichts nachweisen, weil die Messungen BESTÄTIGEN, dass es nach meiner und der Vorstellung der weitaus meisten Ökonomen für lebensrelevante Güter und Dienstleistungen erhebliche Preissteigerungen gibt.

        Sie müssen den Nachweis führen, dass es in den beiden Ländern keinen EINZIGEN Preis gibt, der gefallen ist.

        Wer sich die Definition von Tooze anschließt, kommt daran NICHT vorbei.

        Also:

        Butter bei die Fische – erbringen Sie den Nachweis.

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Michael Stöcker Es ist irgendwie hier nicht der richtige Blog, um Legionellendiskussionen zu vertiefen. Bei Bedarf sollten Sie mir Kontaktdaten zukommen lassen.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ JürgenP

        Ja, Sie haben Recht. Aber ich denke, unsere unterschiedlichen Standpunkte sind ausreichend ausgetauscht, so dass es aktuell von meiner Seite keinen weiteren Bedarf gibt. Nochmals danke für die vorbildliche sachliche und konstruktive Diskussion.

        LG Michael Stöcker

    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @ Michael Stöcker

      “Falls Sie es nicht mitbekommen haben sollten: Ich hatte Ihnen sowie JürgenP mit etwas zeitlicher Verzögerung geantwortet:”

      Habe ich mitbekommen, Danke nochmal.
      Was die ZBen betrifft, ist wohl die grosse Kunst wie überall im Leben das richtige Mittel im richtigen Maß.

      Ich persönlich bin angesichts der Qualität unseres europäischen wirtschafts- und finanzpolitischen Führungspersonals aktuell der Meinung, im Zweifel weniger machen als mehr.
      “Bitte helft uns nicht, es ist schon schlimm genug …”.

      Im Übrigen alles schon mal dagewesen.

      Andre Kostolany kommentierte vor sehr langer Zeit eine vom ihm besuchte internationale Banking Conference im Bayerischen Hof in München, bei der berühmte Wirtschafts- und Finanzpolitiker anwesend waren:

      “Sie (die anwesenden Herren auf der Conference ) wissen das Wichtigste nicht.
      Sie kennen zwar alle Ziffern, aber sie können nicht einmal feststellen, ob die USA sich heute in einer Rezession befinden oder nicht.
      Der eine will die Geldmenge erhöhen, der andere will sie verringern.
      Einer ist für Steuererhöhung, der andere schwört auf ein Budgedefizit.
      Wenn sie nicht die gegenwärtige Situation richtig einschätzen können, wie wollen sie dann die Zukunft vorhersagen ?

      Weder Volkswirtschaft noch Finanzlehre sind eine Wissenschaft.
      Sie sind eine Kunst.
      In der Münchner Pinakothek wäre die Banking Conference besser aufgehoben.”

      Was J. Snider betrifft: Die Zähigkeit und Ausdauer, mit der er die Hintergründe analysieren will, ist bewundernswert.
      Eine Sisyphusarbeit. Er hat ja selber mal gestanden, wie im Grunde genommen todlangweilig und frustrierend sein Job ist.
      Aber es ist nun mal seine faustische Leidenschaft. Ein Besessener.
      Ich kann ihn verstehen.
      Ich hatte als junger Mann zwei Motive Wirtschaft zu studieren:
      Erstens die Verdorbenheit des Kapitalsimus wissenschaftlich zu beweisen.
      Zweitens anhand wissenschaftlicher Methoden jede Menge Geld an der Börse zu verdienen.

      Heute mehr als dreissig Jahre später kann ich sagen:
      “Hier steh ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau als wie zuvor …”

      Mit Finanzmarktmodellen kann man als Wirtschaftsinformatiker eine Menge Geld verdienen und lernt viel über fundamentale Zusammenhänge. Für Prognosezwecke sind ie Modelle aber m.E. völlig ungeeignet, im Gegenteil brandgefährlich, wenn man sie zu ernst nimmt.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @VT “Mit Finanzmarktmodellen kann man als Wirtschaftsinformatiker eine Menge Geld verdienen und lernt viel über fundamentale Zusammenhänge. Für Prognosezwecke sind ie Modelle aber m.E. völlig ungeeignet, im Gegenteil brandgefährlich, wenn man sie zu ernst nimmt”.

        Ich übersetze mal Ihre Schlussfolgerung auf eine andere Branche: “Mit konventioneller Termin- und Kostenplanung (“Netzplantechnik der 1960er”) kann man als bauleitender Ingenieur oder Bauunternehmer eine Menge Geld verdienen und lernt viel über fundamentale Zusammenhänge (des Planen und Bauens). Für Prognosezwecke sind die Modelle aber m.E. (= meiner Erfahrung nach) völlig ungeeignet, im Gegenteil brandgefährlich, wenn man sie zu ernst nimmt”.

        Der Newcomer, frisch von der Hochschule, bring die moderne Modellvariante mit: 5-BIM (= Zeichnen 3-D + Kosten + Terminplanung) und nimmt sie ernst.

        Hinter beiden Entwicklungen, sowohl in der Finanz- als auch Bauwirtschaft, steckt ein und derselbe Grundfehler: man glaubt das zukünftige Geschehen “modellieren = berechnen” zu können. Dabei ist das Geschehen dergestalt, dass es nichts zu berechnen gibt. Es sind Grenzen gesetzt, die unüberwindbar sind hinsichtlich der erforderlichen Rechenkapazität (Bremerman’sches Limit).

        Dies beachtet, leisten die richtigen Modelle richtig angewendet alles für den Zukunftsblick notwendige, um gesetzte Ziele (Kosten, Termine, Qualitäten, Renditen etc.) zu erreichen.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ JürgenP

        “Es sind Grenzen gesetzt, …”

        Vor allem auch in Hinblick der vergessenen oder übersehenen Parameter.

        Die Klimamodelle haben mit hoher Wahrscheinlichkeit den Parameter vergessen, der den massenpsychologischen Effekt von Habecks Heizungsgesetz misst. Das Gesetz zieht einer durch politische Extrem-Entscheidungen (2015, 2020, …) ohnehin schon am Limit stehenden Gesellschaft weiter den Boden unter den Füßen weg. Der damit verbundene Verlust an Urteilskraft und kühlem Kopf kann weitere Extrem-Entscheidungen zur Folge haben, mit Konsequenzen, die die Folgen der Erwärmung als Kinderfasching erscheinen lassen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @JürgenP: “… steckt ein und derselbe Grundfehler: man glaubt das zukünftige Geschehen “modellieren = berechnen” zu können.”

        Aber beim Klimawandel (mit viel mehr Variablen) ist das angeblich allgemein akzeptiert?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Vater Thiel

        Tja, so war ich in den 90ern auch unterwegs. Gottseidank gegen eine wissenschaftliche Karriere entschieden. Aber trotzdem auch ordentlich Geld an der Börse verloren. Hätte es den Snider schon damals gegeben, hätte ich heute möglicherweise ein anderes Fazit. Allerdings bleibt das Timing halt der entscheidende Punkt – und da kann auch er nix vorhersagen, genausowenig was zum Verhalten der Marktteilnehmer.

        Börse wird auf immer ne Wette bleiben oder eben Insiderhandel sein…

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        “Börse wird auf immer ne Wette bleiben oder eben Insiderhandel sein…”

        Für die meisten Leute sicherlich.

        Ausnahmekönnern wie James Simons, die dazu auch die fähigsten Topleute mit ins Boot holen ,können mit Datenanalyse usw. ihre Wett-Chancen deutlich erhöhen und dabei sehr Reich werden.

        “For more than two decades, Simons’ Renaissance Technologies’ hedge funds, which trade in markets around the world, have employed mathematical models to analyze and execute trades, many automated. Renaissance uses computer-based models to predict price changes in financial instruments. These models are based on analyzing as much data as can be gathered, then looking for non-random movements to make predictions.”

        Gutes Buch über Simons:

        http://library.lol/main/be80b0683952c7b66309361b0bad9219

  1. weico
    weico sagte:

    @Vater Thiel

    “Aber ich habe die Hoffnung auf eine Geistig-Moralische Wende 2.0 noch nicht aufgegeben, wenn die AfD ein paar Neue Bundesländer holt.”

    Ihre Hoffnung in Ehren aber…

    ……die anderen Parteien werden wohl immer, “dank” der Parteiendemokratie…. eine Koalitions-Mehrheit bilden können, auch wenn die AfD einmal wirklich wählerstärkste Partei werden würde. Bei so vielen Parteien wie Heute , ist eine Mehrheit für eine einzelne Partei….. sehr sehr unwahrscheinlich.

    Dazu kommen noch so “demokratische” Hürden wie eine verstärkte ….. Demokratie-Tauglichkeit (sic !) :

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article246093448/Sonneberg-Thueringer-Rechtsaufsicht-soll-Demokratie-Tauglichkeit-von-neu-gewaehltem-AfD-Landrat-pruefen.html

    ..oder man sammelt Daten über Kandidaten , auch mit dem neuen Hinweisgeberschutzgesetz , ob die “freiheitliche demokratische Grundordnung” wohl nicht gefährdet ist…. :-)

    Falls die AfD immer stärker wird, kann man mit solchen Verfassungsschutzfloskeln auch langsam ein Parteienverbot ins Auge fassen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte oder der Ex-Ostbeauftragte Hr. Wanderwitz, usw. sind ja schon in diese Kerbe gesprungen.

    Wie sagte Pretorius schon im Jahr 2020:
    “Ich bin ein entschiedener Gegner der AfD und sehe sie auf einem klaren Weg an den rechtsextremen Rand. Wenn die Erkenntnisse sich dahingehend weiter verdichten, wird man über ein Parteiverbot sprechen müssen. Da bin ich mir ganz sicher.”

    Das der Verfassungsschutzchef Haldenwang ,auf Wink der Regierung, dann sicherlich auch eine “Verdichtung” sehen wird…. steht wohl ausser Frage. :-)

    Fazit:
    Die Geistig-Moralische Wende 2.0 in Deutschland wird wohl ausbleiben…und eher in einer DDR 2.0 Wende münden.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      Zur “Demokratie-Tauglichkeits-Prüfung”:

      Das ist nur konsequent. Für die Sozialistische Einheitspartei in der DDR 1.0 waren die Montagsdemonstrationen 1989 auch schon “staatsfeindliche Provokationen gegen die DDR”, hier ein berühmter Leserbrief in der gleichgeschalteten “Leipziger Volkszeitung” von der “Betriebskampfgruppenhundertschaft Hans Geiffert”:

      “Werktätige des Bezirkes fordern: Staatsfeindlichkeit nicht länger dulden”
      http://17-juni-1953-in-leipzig.runde-ecke-leipzig.de/material/312/4.jpg

      Erstaunlich übrigens, dass die paramilitärischen Betriebskampfgruppen nach 1990 abgeschafft wurden – ob sich die CDU-Blockpartei in Thüringen mittlerweile über diese Entscheidung ärgert?

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Das ist nur konsequent. Für die Sozialistische Einheitspartei in der DDR 1.0 waren die Montagsdemonstrationen 1989 auch schon “staatsfeindliche Provokationen gegen die DDR””

        Exakt !

        Die Aufgabe des Staates besteht ja gerade darin,dass er das “bestehende Recht” und die etablierte staatliche und politische Machtstruktur,schützt.

        Bärbel Bohley sah die Entwicklung einer DDR 2.0 ja gut voraus.

        „Alle diese Untersuchungen die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.
        Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“

        Wie sagt Hendryk Broder doch so treffend:

        https://pbs.twimg.com/media/Fzp0TAtacAEm1W3?format=jpg&name=900×900

  2. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    @ Dietmar Tischer

    “CDU-Linnemann fährt hinterher mit der als abwegig geltenden Idee, die Leute länger arbeiten zu lassen. ”

    Die Leute werden gezwungenermaßen länger arbeiten, wenn sie nicht wie Gandhi leben wollen.
    In der Generation meiner Großeltern war das der Normalfall, da geht die Reise wohl wieder hin.

    Die Paketzustellerin und ihre Leidensgenossen werden vielleicht eine Zeit lang zu arbeiten aufhören und lieber Bürgergeld beziehen, solang es finanzierbar ist. Irgenwann ist die Inflation vorbei, der Staat pleite und sie werden wieder zum Niedriglohn arbeiten müssen.

    Die Hauptbetroffenen der Inflation sind aktuell die Alten, die mangels körperlich-geistiger Fitnessnicht nicht mehr arbeiten können.
    Ihr Finanzvermögen wird von der Inflation gefressen, ihre Immobilie(n) müssen sie zum Schleuderpreis zwangsverkaufen.

    Die Jungen, Mittelalten und fitten “Silverager” können die Inflationsfolgen über Lohn- und Gehaltserhöhungen auffangen.

    Apropos Generation meiner Grosseltern:
    Im damaligen Oberbayern fanden die Massenschlägereien junger Männer nicht in Freibädern statt, sondern auf den sommerlichen Tanzfesten.
    Wenn die Burschen aus den Nachbardörfern den Mädchen des eigenen Dorfes zu nahe kamen.
    Auch Messerstechereien und Schiessereien waren damals im Dachauer Moos durchaus an der Tagesordnung.
    Habe ich bei einem Familiennachmittag aus allererster Hand erfahren, sogar direkte Vorfahren waren involviert.
    War eine sehr rustikale Zeit damals, das heisst wir Oberbayern gehen nur back to the roots.

    In meiner Kindheit in den 1960ern hiess Abu Chakka übrigens Impala Schorsch und war der Boss des lokalen Rockerclans.
    Ich bin überzeugt, in dreissig Jahren wird ein weisshaariger Abu Chakka sich in einer WDR-Doku über den völligen Verlust der Clankriminellen-Ehre unter der Jugend beklagen und wehmütig den guten alten Zeiten nachtrauern.

    Aber ich habe die Hoffnung auf eine Geistig-Moralische Wende 2.0 noch nicht aufgegeben, wenn die AfD ein paar Neue Bundesländer holt.
    Leider kann ich bei der Union niemanden erkennen, der die Qualifiaktionen von Helmut Kohl & Graf Lambsdorff auch nur annähernd besitzt.
    Wer kann mir da helfen ?

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Vaddern

      “Jokele geh du voran”? Vielleicht so:
      Erst Reichweite aufbauen (Youtube, Insta, Blog) dann mit ein paar Gleichgesinnten eine neue Partei gruenden und als unverbrannter, “deutscher Macron” bei der naechsten Wahl 2025 aus dem Stand die Charts stuermen.
      Agenda: jetzt weiter warmlaufen.
      2024 den Hut in den Ring werfen (Partei (mit)gruenden).
      Mit den Followern 2025 schoen programmatischen Wahlkampf machen und Abraeumen …

      Herr Stelter, waere das nix fuer Sie als Wirtschaftsexperte?

      Einer muss schliesslich sich opfern und den Ring nach Mordor tragen 😁

      Ein paar Fellow-Hobbits finden Sie hier in der Leser/Hoererschaft vielleicht?

      LG Joerg

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      “Apropos Generation meiner Grosseltern:
      Im damaligen Oberbayern fanden die Massenschlägereien junger Männer nicht in Freibädern statt, sondern auf den sommerlichen Tanzfesten. Wenn die Burschen aus den Nachbardörfern den Mädchen des eigenen Dorfes zu nahe kamen. Auch Messerstechereien und Schiessereien waren damals im Dachauer Moos durchaus an der Tagesordnung. Habe ich bei einem Familiennachmittag aus allererster Hand erfahren, sogar direkte Vorfahren waren involviert.
      War eine sehr rustikale Zeit damals, das heisst wir Oberbayern gehen nur back to the roots.”

      Ihr Kulturrelativismus in allen Ehren, aber einige der heutigen “Clanner” sind doch etwas “rustikaler” als die Dorfburschen damals.

      Oder gab es damals auch das oberbayrische Pendant zu heute so genannten “Ehrenmorden”, wenn zum Beispiel ein Bursche aus der abtrünnigen in weiter nördlichen Regionen verbreiteten Lutheraner-Sekte ein katholisches Mädchen heiraten wollte? Wie viele lehnten das staatliche Gewaltmonopol ab und ließen Konflikte, wenn sie nicht durch Blutrache ausgetragen wurden, nur von ethno-religiös und in der Stammeshierarchie legitimierten “Friedensrichtern” außerhalb des staatlichen Rechtssystems schlichten?

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott

        “Ihr Kulturrelativismus in allen Ehren”

        Von physischen Ehrenmorden ist mir im alten Bayern nichts bekannt, aber lesen sie mal Ludwig Thomas “Magdalena” oder sehen Sie die Verfilmung.

        Ich unterscheide heute die “Clanner” und religiöse islamische Fundamentalisten.
        Die heutigen Mercedes-Clanner stelle ich auf die Stufe der Rockerclanchefs wie “Impala-Schorsch” aus den bayerischen 1960ern.
        Mit den Burschen damals war echt nicht zu spassen, wenn man ihnen zu nahe kam.
        Die “Ehrenmord-Typen” stelle ich auf die Stufe der Männer von der Heiligen Inquisition, das ist zugegebermassen schon länger her. Oder auf die Stufe der Sturmabteilungsmänner und Roten Garden.

        Die 1960er Jahre habe ich persönlich als ziemlich brutal empfunden, in der Grundschule war Gewalt zwischen den Schülern und auch von seiten des Lehrpersonals allgegenwärtig. In der zweiten Klasse fragte ein Mitschüler unseren Lehrer mal, warum er ständig Schüler schlägt. Er hatte gerade eine schwache Stunde und meinte, er würde seit dem Krieg nicht mehr richtig schlafen können, angesichts der Erlebnisse als Panzergrenadier in Russland.

        Besser wurde es ab 1970, das kann aber am Milieu liegen, denn da war ich auf dem Gymnasium.

        Die Goldenen Jahre waren nach meiner Erfahrung die Jahre 1980 bis 2014.
        Das ist aus meiner Sicht die eigentliche Tragik, dass “wir” ohne jegliche Not unser eigenes Land aus unglaublicher Dummheit wieder zurück in die barbarisch-archaische Zeit zurückversetzen.

        Mag übertrieben sein:
        Aber verglichen so manchen höheren Töchtern, die in den NGOs ihr Unwesen treiben, sind die Clan-Machos Schafe.
        Vor Letzteren haben die meisten (zurecht) Angst, vor den süssen Mädels die Wenigsten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “Von physischen Ehrenmorden ist mir im alten Bayern nichts bekannt”

        Sehen Sie, da erkennen Sie selbst, dass die primitivsten unserer neueren Zuwanderer Probleme einer ganz neuen Qualität mitbringen, die im “alten Bayern” Ihrer Jugend oder auch Ihrer Großeltern nicht bekannt waren.

        “Ich unterscheide heute die “Clanner” und religiöse islamische Fundamentalisten.
        Die heutigen Mercedes-Clanner stelle ich auf die Stufe der Rockerclanchefs wie “Impala-Schorsch” aus den bayerischen 1960ern.”

        Der wesentliche Unterschied ist, dass die Mitglieder von “Rockerclans” nur in den allerseltensten Fällen alle miteinander verwandt oder verschwägert sind.

        Sie versuchen hier gerade, sich Mechanismen aus Stammesgesellschaften (“Clans”) irgendwie über Analogien mit bestimmten Gruppen oder Milieus aus der organisierten Kriminalität (“Rockerclans”) herzuleiten, nur weil wir beide Gruppen zufällig “Clans” nennen, obwohl dieser Begriff in diesen Fällen nicht das selbe meint.

        Bonusfrage: Was glauben Sie eigentlich, wieso es in Afghanistan häufiger Ehrenmorde gibt als in Malaysia, obwohl beides Staaten mit deutlicher islamischer Bevölkerungsmehrheit sind?

        “Die Goldenen Jahre waren nach meiner Erfahrung die Jahre 1980 bis 2014.
        Das ist aus meiner Sicht die eigentliche Tragik, dass “wir” ohne jegliche Not unser eigenes Land aus unglaublicher Dummheit wieder zurück in die barbarisch-archaische Zeit zurückversetzen.”

        Da stimme ich Ihnen zu.

        “Mag übertrieben sein: Aber verglichen so manchen höheren Töchtern, die in den NGOs ihr Unwesen treiben, sind die Clan-Machos Schafe.
        Vor Letzteren haben die meisten (zurecht) Angst, vor den süssen Mädels die Wenigsten.”

        Diese Archetypen sind beide gefährlich, aber auf ganz unterschiedliche Arten.

        Gegen wir von den “höheren NGO-Töchtern” noch ein paar Radikalisierungsstufen nach oben: Durch den Prozess gegen die linksextreme Antifa-Terrorzelle in Leipzig (Lina Engel und die “Hammerbande”) wissen wir mittlerweile, dass die eine interne Handlungsregel hatten, der zufolge Angriffe sofort abgebrochen werden sollten, wenn die ausgeguckten Opfer ein Messer zückten oder andere bewaffnete Gegenwehr leisteten.

        Das dürfte die Clan-Machos eher wenig beeindrucken, aber gleichzeitig haben die keinen Vernichtungswillen gegen andere Leute nur aufgrund ihrer falschen politischen Gesinnung, da müssen Sie schon mindestens die Mutter oder den Propheten beleidigen oder, was viel wahrscheinlicher ist, Sie werden angegriffen, weil sie irgendwelche Clan-Interessen stören.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott

        “Bonusfrage: Was glauben Sie eigentlich, wieso es in Afghanistan häufiger Ehrenmorde gibt als in Malaysia, obwohl beides Staaten mit deutlicher islamischer Bevölkerungsmehrheit sind? ”

        Ein paar lose Gedanken hierzu.

        Ich führe das auf den deutlich höheren Wohlstand in Malaysia zurück, der natürlich auch mit der Mentalität und Kultur der Gesellschaften zu tun hat.

        Aber überschätzen Sie nicht das Niveau der archaischen Landbevölkerung in Oberbayern vor dem zweiten Weltkrieg.
        Deren Mentalität war näher an Afghanistan als an Malaysia, auch was die “Inzucht” betraf.
        Aber gut möglich, dass die preussische Landbevölkerung eine ganz andere Mentalität hatte.
        Andererseits stelle ich mir das Leben als höherer Beamter in München während der Prinzregentenzeit sehr angenehm vor.

        Ich hatte einen Kollegen aus Sumatra, einen hochtalentierten Programmierer.
        Auf meine scherzhafte Frage, ob er denn vor den freilaufenden Tigern in Sumatras Wäldern keine Angst hatte, meinte er “Die Menschen dort sind gefährlicher”.

        Sie kennen sicher die Verfilmung des Houllebeq-Buches “Die Unterwerfung”.
        Als Mann hatte der Hauptdarsteller dort mit Übertritt zum Islam ein halbwegs komfortables Leben.
        Für die Frauen war das weniger lustig.
        Und dennoch war in der anschliessenden Studiodiskussion die Mehrheit der Frauen (u.a. Bettina Gaus) der geäusserten Meinung, eine islamische Regierung wäre in einem westlichen Staat kein Problem. Unfassbar.
        Einzige Ausnahme war eine Frau mit orientalischen Wurzeln.

        Falls höhere Töchter beschliessen, mich wegen rechtslastiger Meinungen in den Gulag zu schicken, habe ich wohl deutlich geringere Abwehrchancen als bei einer Begegnung mit einem Berliner Clan-Muskelmann.
        Vielleicht wäre eine Lösung, die Clan-Männer mit den NGO-Töchtern zu verkuppeln.
        Dann wären die überschüssigen Energien beider Gruppen vielleicht sinnvoll kanalisiert.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Richard Ott

        Nachtrag zur Bemerkung
        “Aber überschätzen Sie nicht das Niveau der archaischen Landbevölkerung in Oberbayern vor dem zweiten Weltkrieg.”

        Fairerweise kann ich natürlich nur fur das kleine begrenzte Gebiet sprechen, aus dem ein Teil meiner Vorfahren stammt und das weitgehend mit der von Ludwig Thoma in seinen Romanen beschrieben Region übereinstimmt.

        Das Leben damals hatte sicher auch seinen Reiz, aber nicht für zart besaitete Seelen, die hatten einen verdammt harten Stand.

        Wer damals aufgrund seines robusten Charakters gut zurechtkam, hätte auch im Berliner Clan-Milieu seine Position.

  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die Sendung weist einige interessante Facetten auf.

    Nur kurz:

    Die Zahlen der Teuerungsstatistik sind ABSTRAKT und daher nicht konkret ERFAHRBAR.

    Daher Beispiele aus dem Leben.

    Markant die Postzustellerin als EXTREM Betroffene.

    Solche Schicksale unterstreichen die gesellschaftliche Mentalität:

    Ergänzung durch die Personalberaterin, die über ein sattes Familieneinkommen verfügt, zwar nichts mit Not bejammert, aber auch einen spürbaren Leidensdruck vermittelt.

    Damit ist das Gesamtbild gemalt:

    Großen Teilen der Gesellschaft muss geholfen werden und zwar SOFORT, nicht durch ÄNDERUNG von Bedingungen, die einen längeren Atem benötigen.

    Folglich die agierende Politik im Wettbewerb auf dieser Spielwiese:

    WELCHE Partei verteilt MEHR?

    SPD-Kühnert in der Pole Position, CDU-Linnemann fährt hinterher mit der als abwegig geltenden Idee, die Leute länger arbeiten zu lassen.

    Klar, dass bei diesem Szenario die Auffassung, dass die PRODUKTIVITÄT gesteigert werden müsste, also ANDERE Strukturbedingungen zu schaffen wären, auf Unverständnis stößt, aber von Dr. Stelter in der Sendung immerhin mit Ernsthaftigkeit vorgetragen werden konnte.

    Zugleich sehr ABSRAKT und selbst für hochrangige Entscheider offensichtlich REALITÄTSBEZOGEN nicht nachvollziehbar.

    Zur BEGRÜNDETEN These:

    >Wir können die Inflation nicht wegsubventionieren> folgende Meinung heute:

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/gita-gopinath-die-rueckkehr-zu-niedrigen-inflationsraten-dauert-zu-lang-18992887.html

    daraus:

    Gita Gopinath spricht sich für eine Fortsetzung der Leitzinserhöhungen aus. Die stellvertretende IWF-Chefin sieht keine Rückkehr zu nachhaltig sehr niedrigen Inflationsraten und fordert die Finanzpolitik auf, die Zentralbanken in ihrem Kampf gegen die Geldentwertung zu unterstützen.

    Diese Aufforderung zur Unterstützung ist einfach nur lächerlich.

    Die Subventionen der Fiskalpolitik sind UNVERMEIDBAR, es sei denn, man will die Gesellschaften DESTABILISIEREN.

    Das kann und wird die Politik nicht tun.

    Also:

    Weiterhin INFLATION – hoffentlich eine einigermaßen erträgliche – und WACHSENDE STAATSVERSCHULDUNG.

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Hr Tischer

      “alles mit Geld zuschuetten”

      Erinnert mich an folgende alte Allegorie:

      “Austern essend sitze ich im Restaurant des Lebens, stets hoffend, endlich in der naechsten Auster die Perle zu finden, mit der ich die Rechnung bezahlen kann”.

      Nur, es gibt keine Perlen in den Austern, die die (momentane) Regierung knackt. Alles mit Schulden zu bezahlen, wird nicht lange gehen, oder? Weil, da beisst die Fiskalpolitik der Inflation in den Schwanz?

      Alle wissens, keiner sagts: Wir haben lange ueber die Verhaeltnisse gelebt. Das ist bald vorbei.

      Kaum heisst es “Wir muessen jetzt den Guertel enger schnallen” faengt jeder an, am Hosenbund des anderen zu fummeln.”

      Zu wertschoepfenden Entscheidungen: guenstige eigene Energie (Fracking in NordD, Braunkohle mit CCS)?
      oder Sparmassnahmen: Massenmigration begrenzen? (Bau)Regulierungen abbauen? Unfug lassen (Gender & Co)?
      oder Fokussierung: Geldausgeben f Sicherheit, Gesundheit, Rente?
      Eigenverantwortung staerken, Subventionen abbauen

      Ist scheinbar die Regierung (noch) nicht bereit oder darin sehr sehr langsam, oder?

      LG Joerg

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        “Kaum heisst es ‘Wir muessen jetzt den Guertel enger schnallen’ faengt jeder an, am Hosenbund des anderen zu fummeln.”

        Ich warte immer noch darauf, dass die Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang endlich diesen Satz ans Volk richtet…

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