Zehn provokante Thesen für 2015

Interessantes Interview angesichts von zehn provokanten Thesen der Saxobank für 2015 ‒ wobei ich persönlich diese gar nicht für so provokant halte. Ich denke auch, dass die US-Wirtschaft enttäuschen wird und die Zinsen tief bleiben. Die deutliche Erholung in Europa würde mich sehr freuen. Einige Highlights:

  • “Die Zinsen und die Inflationserwartungen werden in den Industrieländern global zuerst noch weiter sinken. Der Tiefpunkt wird irgendwann in den kommenden zwei Quartalen erreicht sein.”
  • Zu den USA: “Vor allem der negative Effekt des niedrigen Rohölpreises auf die Erdölindustrie wird unterschätzt. Der ganze Sektor hat in den vergangenen Jahren 0,5% zum BIP-Wachstum beigetragen. Bei den niedrigen Ölpreisen wird es aber zu zahlreichen Zahlungsausfällen kommen, und der Effekt davon auf das BIP wird massiv sein.”
  • Zu Europa: “2015 wird der wahre Tiefpunkt sein, darauf folgt eine kräftige Erholung, weil endlich wieder Geld in den produktiven Teil der Wirtschaft fliesst. Bisher profitierten ja nur die grossen kotierten Gesellschaften vom billigen Geld. Sie machen aber nur etwa 20% der Wirtschaft aus. Für die anderen 80% war es schwer, Kredite zu bekommen.”
  • “… die EZB wird keine Staatsanleihen kaufen, wie es die US-Notenbank gemacht hat. Denn die Eurozone als Ganzes ist ein Nettogläubiger, und eine solche quantitative Lockerung hilft vor allem dann, wenn ein Land Nettoschuldner ist. Dessen ist man sich besonders in Deutschland wohl bewusst.”
  • “… Aktien und Unternehmensanleihen zu teuer sind. Sie finden praktisch keine günstig bewerteten Aktien mehr, und die Kreditspreads sind bereits auf Rekordtief. Zudem wird das Geld 2015 zunehmend von dort, wohin es bisher wegen der hohen Renditen geflossen ist, in den produktiven Teil der Wirtschaft zurückkehren. Davon profitieren Small-Caps-Aktien sowie Minen- und Rohstofftitel, die derzeit niemand anfassen will. Für den breiten Aktienmarkt erwarte ich für 2015 hingegen einen leichten Kursrückgang von 0 bis 5%.”

Die zehn Thesen finden sie hier:

FINANZ und WIRTSCHAFT: «Das Ende der Dollarhausse naht», 10. Dezember 2014