Muslime in Deutschland

Ich habe an dieser Stelle des Öfteren die einseitige politische Kampagne einiger in der Öffentlichkeit als neutral und objektiv wahrgenommener Institutionen, die in Wirklichkeit eine knallharte politische Agenda verfolgen, angesprochen. Prototypen sind das DIW unter Herrn Fratzscher und natürlich die Bertelsmann Stiftung. Wir hatten schon einen Verriss der Studie zur Integration der Muslime in Deutschland. Hier nun die NZZ. Seriöser geht es wohl nicht, oder wollen wir jetzt auch die NZZ in die Nazi-Ecke verfrachten?

  • “Die deutsche Bertelsmann Stiftung hat Ende August eine Studie herausgegeben über die Integration der Muslime in Europa. Sie liest sich über 72 Seiten wie eine einzige Erfolgsmeldung, und das gilt auch für Deutschland. 96 Prozent der Muslime fühlen sich dem Land verbunden, 78 Prozent haben in ihrer Freizeit Kontakt zu Menschen mit einer anderen Religion, die Arbeitslosigkeit bei Muslimen ist sogar niedriger als bei Nichtmuslimen.” bto: Schon jetzt wissen wir, dass das nicht stimmen kann, sind doch alle offiziellen Datenpunkte genau entgegengesetzt!
  • “Die Studie (…) geisterte erfolgreich durch die Medien. Die Zeit‘ titelte: Integriert, aber nicht gern gesehen‘. Die FAZ‘: Die Integration klappt, die Akzeptanz fehlt‘. Zahlen, zumal von einer angesehenen Stiftung, haben erst einmal eine gewaltige Überzeugungskraft. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass die Studie einseitig gemacht und das Bild auf die Integration der Muslime geschönt ist.” bto: “Schon wieder!” mag man da ausrufen!
  • “Nur fünf Prozent der Muslime in Deutschland sollen arbeitslos sein, dagegen sieben Prozent der Nichtmuslime. Die Bertelsmann-Stiftung setzte auf die Selbstauskunft der Studienteilnehmer. Ruud Koopmans, (…) kam 2016 in einer Studie zu einem anderen Befund: Muslime sind in ganz Europa weniger in den Arbeitsmarkt integriert als die sogenannte Mehrheitsgesellschaft.” bto: Das habe ich bekanntlich auch vorgerechnet. Es ist gerade die muslimische Zuwanderung, die die Armutsquoten nach oben treibt (statistisch!)
  • “In dieser Einseitigkeit der Studie entsteht das Bild von grummelnden deutschen Nachbarn und durchwegs integrationswilligen Muslimen. Das konsequente Fazit müsste lauten, nicht Einwanderer in Integrationskurse zu schicken, sondern Deutsche.” bto: Das wird ja so auch in der politischen Diskussion von uns gefordert.
  • “Die Universität Münster hat im vergangenen Jahr eine Studie zur Integration von türkischstämmigen Menschen in Deutschland gemacht. Sie wirft auf die Integration ein etwas anderes Licht. So stehen 47 Prozent der Befragten hinter der Aussage: Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe.‘ 32 Prozent denken: Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammeds anstreben.‘ 23 Prozent sind der Ansicht, Muslime sollten es vermeiden, dem anderen Geschlecht die Hand zu schütteln. 21 Prozent bezeichnen ihre Haltung zu Juden als sehr negativ‘ oder eher negativ‘.”
  • “Natürlich geht es bei solchen Integrationsstudien auch immer um einen Kampf der Konzepte und Ideologien. Die Bertelsmann-Studie vertritt eine bestimmte Vorstellung von Integration. Es heisst: Wir verstehen unter Integration nicht die Assimilation an eine wie auch immer geartete Leitkultur.‘ Integration messe sich daran, inwieweit Teilhabe-Chancen verwirklicht werden und Pluralität – auf Basis der Verfassung – lebbar wird‘. Es handelt sich in der Tendenz um ein Multikulti-Modell.” bto: Es handelt sich um ein Modell, in dem die frühere Mehrheitsgesellschaft sich an eine andere anzupassen hat.
  • “Die Asylpolitik ist in Deutschland notgedrungen ein Thema geblieben, weil die Zuwanderung aus Afrika anhält. Bei der Integration hat sich hingegen eine öffentliche Müdigkeit eingestellt. (…) In so eine Stimmung kam die Bertelsmann-Studie und vermittelte den Eindruck: Alles ist gut, abgesehen von ein paar rassistischen Deutschen, aber die hatten wir ja immer schon. Die meisten Medien nahmen die Nachricht dankbar auf. Die schöne Welt von Bertelsmann ist teilweise eben auch die schöne Welt von Deutschland.” bto: weshalb ich so besorgt bin. Platzt unsere Wohlstandsillusion, werden wir auf eine soziale Krise zulaufen mit extremsten Folgen. Denn dann wird klar, welche Belastung es ist, Millionen von integrationsunwilligen Menschen auf Dauer die “Teilhabe” auf Kosten Dritter zu finanzieren.

→ NZZ: “Die schöne Welt von Bertelsmann”, 3. September 2017