Bedingungslose Kapitulation
Heute morgen habe ich meinen Lösungsvorschlag für die Eurokrise aus dem manager magazin verlinkt, den ich ähnlich bereits letzte Woche in der SZ dargelegt habe. Idee: Deutschland muss in den sauren Apfel beißen und die Schuldenrestrukturierung anführen, um das Schlimmste zu verhindern. Ambrose Evens-Pritchard fasst ‒ erneut ‒ treffend die desolate Lage zusammen: Konkursverschleppung im großen Stil, untragbare Schulden, Finanzierung durch die EZB (ELA) und die Bundesbank (Target II). Deutschland würde also im Falle einer Pleite Griechenlands viel Geld verlieren.
Dann kommt er zur Schlußfolgerung, den deutschen Professor Gunnar Beck von der London University zitierend: “Die deutschen Politiker können Griechenland nicht aus dem Euro lassen und das wissen die Griechen (bto: wegen der deutschen Geschichte). Die Deutschen werden alles tun, um den Euro zu verteidigen. Das ist unsere Ostfront, unsere Schlacht um Kursk und ich erwarte leider die bedingungslose Kapitulation Deutschlands.” ‒ bto: Ich selber würde zwar nicht zu solchen historischen Vergleichen greifen, aber im Inhalt hat er vermutlich recht. Besser wäre allemal ein Frieden statt einer einseitigen Kapitulation. Eine gemeinsame Schuldenrestrukturierung wäre ein solcher Frieden.
→ The Telegraph: ECB risks crippling political damage if Greece forced to default, 18. Februar 2015