Droht die Rückkehr der Inflation?

Gelddrucken schafft keinen Wohlstand.

Inflation ist das Thema der 83. Folge von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“. Kehrt sie dauerhaft zurück oder erleben wir nur einen kurzen Schub nach Überwindung der Corona-Krise? Im Gespräch dazu der britische Ökonom Prof. Tim Congdon, Gründer und Leiter des Instituts für internationale Währungsforschung an der Universität von Buckingham (GB) und ein führender Vertreter der monetaristischen Lehre.

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Kommentare (5) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Tim Congdon gestern im Artikel zitiert und hier dem Sinn nach von ihm mündlich wiederholt:

    >„The key determinant of the growth of nominal GDP in the long run is the growth of the quantity of money.>

    Das ist die Prämisse seines Denkens.

    Sie ist falsch.

    Geld ist NOTWENDIG, um Nachfrage und/oder Angebot zu generieren.

    Geld generiert aber per se KEINE Nachfrage und/oder KEIN Angebot, ist daher NICHT hinreichend, um dies zu generieren.

    Nachfrage und Angebot von Haushalten, Unternehmen und dem Staat sind die DETERMINANTEN die das nominelle Wachstum des Bruttosozialprodukt beeinflussen.

    Wenn sich die Geldmenge ändert derart, dass das zusätzliche Geld unter der Matratze oder auf den Konten rumliegt, ändert sich das nominelle Wachstum des Bruttosozialprodukt nicht (c. p.)

    Kurzum:

    Ob auf kurze oder lange Sicht:

    Die Geldmenge ist eine NOTWENDIGE, aber keine HINREICHENDE Bedingung für das nominelle Wachstum des Bruttosozialprodukts.

    Das ist nun wirklich nicht neu.

    Ich frage mich, warum jemand wie T. Congdon nicht begreifen kann, dass sich die WIRTSCHAFTSBEDINGUNGEN seit M. Friedman, sagen wir angefangen in den 70er Jahren, so fundamental geändert haben, dass man die damaligen WIRKUNGEN der Geldpolitik nicht auf die heutige Zeit übertragen kann.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Wenn sich die Geldmenge ändert derart, dass das zusätzliche Geld unter der Matratze oder auf den Konten rumliegt, ändert sich das nominelle Wachstum des Bruttosozialprodukt nicht (c. p.)”

      Wenn die Zentralbanken so viel Geld drucken, dass die Matratzen alle platzen, dann wird auch das nominelle Bruttosozialprodukt sehr deutlich wachsen…

      Antworten
  2. weico
    weico sagte:

    Zum Thema Inflation möchte ich noch einen weiteren, meiner Meinung nach, sehr wichtigen Punkt erwähnen, der von Hr. Congon nur am Rande beachtet wurde.

    Es geht um das geopolitische Kräftemessen/Kräfteverschiebung zwischen den USA und CHINA , mit ALL den GEWALTIGEN Konsequenzen.

    Herr Gave, von Gavekal Research, hat dazu eine eindrücklichen Artikel geschrieben:

    “Was auch immer der Grund sein mag, im nächsten Jahrzehnt wird sich das Wachstum in Asien verlangsamen und die Löhne werden steigen, ebenso wie die Währungen. Asien wird vom Produzieren zum Konsumieren übergehen und die Handelsüberschüsse werden verschwinden.”

    “Dieser Übergang birgt das Risiko einer erhöhten Inflation. Plötzlich werden westliche Verbraucher über den Preis mit asiatischen Verbrauchern konkurrieren müssen, die ihren Anteil am «konsumierenden Leben» haben wollen.
    Wir werden in den nächsten Jahren also einen Anstieg der asiatischen Währungen sehen – eine Art umgekehrte Asienkrise. Kapital wird vom Westen nach Osten fliessen, da der Osten die stärkeren Währungen bereitstellt. Und mit dem Kapital wird auch die Kaufkraft nach Osten fliessen.”

    “Länder wie Japan, die Schweiz, die Staaten Skandinaviens, Kanada, Australien und Deutschland (wenn es aus dem Euro austritt!) könnten in der Lage sein, den Inflationsschock in Asien durch eine Aufwertung der eigenen Währungen abzufedern.”

    “Andere, wie die USA und die Eurozone, werden dies nicht können. Diese Länder werden dann eher zu Quellen von Kapital als zu Zielen für Kapital werden. Genau so, wie es Asien in den Krisenjahren der späten Neunzigern des letzten Jahrhunderts war.”

    https://themarket.ch/meinung/die-aufwertung-des-renminbi-signalisiert-eine-fundamentale-kraefteverschiebung-von-west-nach-ost-ld.4391

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    • AL
      AL sagte:

      Macht Sinn. Ich fürchte aber, dass wir (in Deutschland und auch Europa) nicht über das geeignete politische Personal verfügen um mit dieser Entwicklung umzugehen.

      Antworten
  3. foxxly
    foxxly sagte:

    ich glaub nicht, dass die inflationsrate auf das niveau von vor “corona” zurück geht.
    die gestiegenen kreditkosten werden weiter gegeben.
    die lagerbestände werden durchschnittlich höher liegen, weil auch die globalisierung, etwas zurück gehahren wird. stichwort: lieferketten.
    und unternehmer nutzen die chance die teuerung, endlich selber die preise anheben zu können.

    die preise würden dann wieder sinken, wenn die produktion im bereich der überproduktion gelangt. (autoproduktion mal ausgenommen) aber die bereits etwas angezogenen zinsen und die zunehmend schwierige markt lage, werden kaum überproduktionen erzeugen.

    meiner meinung nach wird die inflationsrate und deren feststellung stark verzerrt, weil das große geldmengenwachstum im finanzsektor zum tragen kommt und dort auch die teuerungen stärker verursacht.

    wie wirkt die umlaufgeschwindigkeit im finanzsektor, bzw. wird sie dort erfasst?
    damit könnte die formel schon etwas mehr wackeliger sein, als angenommen?

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