Italian banks: performance enhancers
Wie marode die Banken in Europa sind, vor allem in der Peripherie, ist hinlänglich bekannt. Auf eine Billion kann man den Kapitalbedarf beziffern. Gerade in den Krisenländern schrecken Banken davor zurück, bei maroden Schuldnern die Forderungen einzutreiben. Sie können sich die Abschreibungen nicht leisten. Folglich tun beide ‒ Bank und Schuldner ‒ so, als wäre noch alles in Ordnung. Die Unternehmen sind dann wie Zombies, noch am Leben, aber nicht in der Lage zu investieren und innovieren.
Jetzt soll eine Lösung her. Die Private Equity Firma KKR ‒ wirklich eine der besten im Markt ‒ nimmt den Banken die faulen Kredite ab und wird die Unternehmen sanieren, in der Hoffnung so den Wert der Kredite zu steigern. Immerhin eine Milliarde hat KKR dafür vorgesehen. Ein erster Deal kam in Italien zustande. Nicht unwichtig, denn:
- Die faulen Kredite machen mit 325 Milliarden Euro immerhin 20 Prozent des italienischen BIP aus.
- Ein neues Konkursrecht, welches die Abwicklung erleichtert, ist erst in der Umsetzung.
- Die Steuergutschriften, die die Banken bei Abschreibungen erhalten, sind nicht so viel wert wie eine direkte Erstattung vom Staat, die nun kommen soll. ‒ bto: zur Erinnerung: Solche Steuergutschriften machen einen großen Teil des Eigenkapitals griechischer Banken aus, also Forderungen gegen den Staat. Wahnsinn!
Mehr Deals sollen folgen. Dies zeigt nur, wie viel noch zu tun ist. Im Prinzip ist das der richtige Weg. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass es nicht genügen wird. Wir werden Schulden auch abschreiben müssen.
→ FT (Anmeldung erforderlich): Italian banks: performance enhancers, 25. Juni 2015