A present-day event of baffling complexity

Schon zu Jahresanfang habe ich auf einige Artikel hingewiesen, die anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 auf die Ähnlichkeiten zur heutigen Lage verweisen. Die Entwicklungen in der Ukraine passen zu einem Bild, welches dazu ermahnt, Frieden und Stabilität nicht für normal und gesichert zu halten.

Aus wirtschaftlicher und Finanzmarkt Perspektive ist es interessant daran zu erinnern, dass die Börsen noch vier Wochen nach dem Anschlag von Sarajewo davon ausgingen, es käme zu keinem Krieg. Lord Rothschild, der berühmte Banker, äußerte sich noch in der Woche des Kriegsausbruchs optimistisch. Als es dann doch dazu kam, folgte ein massiver Einbruch am Aktienmarkt und am Markt für Staatsanleihen, und der Goldpreis stieg. Die Börse in London blieb daraufhin für sechs Monate geschlossen.

Historiker unterstreichen immer wieder, wie eine Kombination aus Selbstüberschätzung, Naivität und fehlendem Gefahrenbewusstsein die Welt in die Katastrophe führte. Einer geht so weit, die Eurokrise ähnlich zu sehen: “The leading actors in the eurozone crisis, like those of 1914, were aware that there was a possible outcome that would be generally catastrophic (the failure of the euro). All the key protagonists hoped that it would not happen, but in addition to this shared interest they also had special – and conflicting – interests of their own.” Letztlich wurden sie von der EZB gerettet. Vorerst, würde ich ergänzen.

Mit Blick auf die Lage in Ägypten, Türkei, Syrien und jetzt der Ukraine kommt der Autor zu dem Schluss, es könne sein, dass die Finanzmärkte mit ihrer ausschließlichen Orientierung an der Politik der Notenbanken die viel größeren Risiken einfach übersehen.

FT (Anmeldung erforderlich): A present-day event of baffling complexity, 9. März 2014