Völkerwanderung? Europas Sichten und Pflichten

Was bedeutet eine so starke Flüchtlingswelle für Deutschland auf Dauer? Erleben wir gar eine neue Völkerwanderung, deren Ursachen wir zwar benennen, aber letztlich doch nicht bekämpfen können, sodass sich diese Fluchtbewegung, vor allem aus Afrika, noch verstärken wird? Müssen wir diese Krise rein ökonomisch betrachten – oder reichen moralische Kategorien in der gesellschaftlichen Debatte aus?

Der von mir sehr geschätzte Gunnar Heinsohn – Eigentumsökonomie! – ist ein Experte für die Folgen der demografischen Entwicklung. Bekannt geworden ist er vor allem durch das 2003 erschienene Buch „Söhne und Weltmacht“,  in dem er in der Weltgeschichte einen Zusammenhang zwischen der Zahl der zweiten, dritten und weiteren Söhne einer Familie und dem Entstehen von Kriegen nachwies. Auch für das heutige – und wohl auch das künftige – Afrika ist diese These von Bedeutung.

Die Kernthesen sind besorgniserregend. Heinsohn stellt die entscheidende Frage: Was für ein Land wollen wir sein? Ein Land, welches großzügig Menschen aufnimmt und damit den eigenen Wohlstand reduziert, oder ein Land, welches durch qualifizierte Zuwanderung den Wohlstand steigert? Er befürchtet, dass die Leistungsträger aus Deutschland abwandern. Ich denke, sobald dies im großen Stil erfolgt, wird es zu spät sein. Ein gutes Interview zum Nachhören am Wochenende!

INFOradio rbb: Völkerwanderung? Europas Sichten und Pflichten, 5. September 2015