Staat treibt Inflation

Die Solidität der Staatsfinanzen entscheidet über die Inflation.

In der 191. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ beschäftigen wir uns mit der akuten Auseinandersetzung zur Schuldenobergrenze in den USA und werfen die Frage auf, welche Rolle die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen bei der Entstehung von Inflation spielt. Eine entscheidende, meint Professor John H. Cochrane, Senior Fellow an der Hoover Institution der Stanford University, Kalifornien. Im Gespräch mit Daniel Stelter erklärt der Ökonom die „Fiscal Theory of the Price Level“, welche solide Staatsfinanzen in den Mittelpunkt der Erklärung von Inflationen stellt. Wie immer bei englischsprachigen Interviews findet sich das gesamte Gespräch im Original am Ende des Podcasts.

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Kommentare (21) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Amadeu
    Amadeu sagte:

    ,,frueher oder spaeter werden all diese Mauer (zw. Staatsfinanzen und Finanzen der Zentralbanken) durchbrochen” (Minute58 im Podcast). Genau, die Politiker brauchen nur eine gelegendliche Krise und fertig ist es. Verstehen Sie nun, was Dezentralisierung bedeutet? Bitcoin erfaehrt keine QE, wird niemals Staatsschulden monetarisieren, denn es steht ausserhalb der Reichweite unserer Politiker. Und an Tagen, in den die Zahlungsfaehigkeit der USA von politischen Spielereien abhaengt, sagen noch viele dass Bitcoin spekulativ sei.

    Antworten
  2. Tom96
    Tom96 sagte:

    Geographisch ist Stanford das Ende der Völkerschlacht der Indigenen – es wird auch das ökonomische Finale der Renaissence sein, wie dIe russische Orthodoxie für des Westen einläutet.
    Irrglauben scheitern am Leben.

    Antworten
  3. foxxly
    foxxly sagte:

    @
    mittler weile haben es viel hier erkannt, bzw. schreiben es direkt oder indirekt, dass:

    -wir in einer endphase des geldsystems stecken, in dessen kein wachstum mehr ausreicht um all die von diesen geldsysten verursachten (mit politischer unterstützung) probleme und verwerfungen, noch zu reparieren, oder sogar heilen könnten.

    die große frage ist, was kommt auf uns zu?

    -wenn sich diese exponenzielle schulden-entwicklung ( ist aktuell rund 10x so hoch, als das wirtschaftswachstum) in dieser form fortgesetzt wird? dann
    – wird dies zu nahzu vollständiger enteignung von mindestens 95% der bürger in nur noch wenigen jahren führen.

    -dies wird zu großen gesellschaftlichen verwerfungen führen, bzw im gesicherten sklaventum enden.

    die frage bleibt, wie kann dieses abgändert werden?

    – wollen /die (unsichtbaren) führungskräte überhaupt ein bürgertum mit eigentum?
    welches bedeuten würde, dass politische führungskräfte durch druck vom volke, der umverteilung und enteignung einen riegel vorschieben müsste.

    wenn ja, wie könnte dieses schulgeldsystem gebremst werden?

    -gibt es wege, dass produktion/wachstum (einige jahre?) ohne neue kredite laufen und existieren können?

    – wie können vorhandene verschuldung zurückgefahren werden; schuldner und konsumenten vor enteignungen geschützt werden?

    wenn wir der überzeugung sind, dass diese wege niemals gehen, dann ist uns ein exitus sicher!

    jedenfalls wird das mächtige großkapital niemals freiwillig auf ihren automatisch fliesenden und steigenden reichtum und macht, verzichten.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ foxxly

      >jedenfalls wird das mächtige großkapital niemals freiwillig auf ihren automatisch fliesenden und steigenden reichtum und macht, verzichten.>

      Wenn wir mal von dem „automatisch“ absehen, sehen Sie das schon richtig, denn VERZICHT leisten die Vermögenden FREIWILLIG nicht.

      Sie sollten dennoch mal zum Augenarzt gehen.

      Denn Sie sind BLIND auf dem anderen Auge:

      Auch die MASSE derer, die sich bis in die Mittelschicht hinein als zu KURZGEKOMMENE oder ABGEHÄNGTE verstehen, wird FREIWILLIG nicht auf TRANSFERS verzichten, sondern sie anhand ihrer ABSTIMMUNGSMACHT bei Wahlen sichern.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        bleiben wir beim augenarzt und blind auf einem auge; wohl auch bei ihnen, weil,

        sie glauben doch nicht im ernst, dass ein widerstand des volkes, soweit diese überhaupt wirksam durch geführt würde, dieses geldsystem in wanken bringt?

        eher bekämpft der eigene staat, die bürger mit härtesten mitteln, als, dass dieser an dem geldsystem änderungen erzwingt/durchführt.

        wir bräuchten dann schon so einen widerstand, der nicht einzeln von einem staate /volk ausgeht, sondern mindestens so groß wie europa und stärker als der wiederstand gegen die berüchtigte “mauer”.

        ich wäre froh, wenn dieses gelingen könnte, bin aber sehr skeptisch dabei.

  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ein anspruchsvoller Podcast mit einem Hochkaräter der Wissenschaft als Gesprächspartner.

    Wer hat hierzulande sonst noch die Reputation und den Willen, sich für ökonomisch und gesellschaftlich bedeutsame Problemanalysen derartiger Kompetenz zu stellen und dabei als seriöser Gesprächspartner ernst genommen zu werden?

    Niemand, soweit ich weiß.

    Meine Einschätzungen zum Besprochenen:

    a) Staatsschuldengrenze in USA

    Es ist m. A. n. richtig, dass es weltweit CHAOS an den Finanzmärkten gäbe, wenn die USA nicht mehr die Zinszahlungen und Tilgungen ihrer Staatschulden leisten würden.

    Die würde auch den USA, d. h. den MENSCHEN in der USA und folglich auch den BEIDEN verhandelnden Parteien SEHR schaden.

    Daher werden die USA die Staatsschuldengrenze anheben, BEVOR es zu einem erklärten Default kommt.

    TURBULENZEN an den Aktien und Anleihemärkten sind bis dahin NICHT ausgeschlossen, aber vergleichsweise erträglich. 30% Kursverlust an den Aktienmärkten sind für Vermögende mehr als ärgerlich, aber nicht systemgefährdend. Denn sie lassen sich nach Anhebung der Schuldengrenze zumindest teilweise kompensieren.

    b) „Fiscal Theory of the Price Level”

    Ob sie nun DIE maßgebende Theorie ist oder nicht, sei dahingestellt.

    Die Annahmen und Überlegungen, die ihr zugrunde liegen, sind m. A. n. jedoch sehr beachtenswert.

    − Ich stimme zu, dass das VERTRAUEN in die Institutionen und – hinzugefügt – die sie verantwortlich leitenden Akteure eine, wenn nicht die ENTSCHEIDENDE Determinante für die Stabilität des Systems ist.

    − Ich stimme weiter der von Prof. John H. Cochrane vertretenen These zu, dass dieses Vertrauen, speziell auch das in die FISKALISCHE STABILITÄT, d. h. der FÄHIGKEIT des Staats seinen monetären VERPFLICHTUNGEN nachzukommen, SCHNELL schwinden kann.

    (Dass das Vertrauen auch aus ANDEREN Gründen mehr oder weniger schnell schwinden kann, etwa weil ERWARTUNGEN auch nicht monetärer Art nicht erfüllt werden (können), sei hier nur erwähnt. Wir beobachten jedenfalls, dass das Vertrauen in die Parteien, Probleme lösen zu können, in Deutschland kontinuierlich abnimmt. Es ist kein Thema dieses Podcasts.)

    − Ich stimme der Meinung von Prof. John H. Cochrane und Dr. Stelter zu, dass NUR hinreichendes WACHSTUM der Volkswirtschaft die Fähigkeit des Staats, seinen Verpflichtungen nachzukommen, herstellen bzw. erhalten und damit das Vertrauen in die Institutionen, Parteien, Regierungen und letztlich den Staat SICHERN kann.

    − Ich bin überzeugt, dass Dr. Stelter richtig liegt mit seiner Auffassung, dass wir angesichts der DEMOGRAFISCHEN ENTWICKLUNG das erforderliche Wachstum NICHT schaffen können.

    (Dass wir hinreichendes Wachstum auch aus ANDEREN Gründen nicht erreichen werden, insbesondere angesichts der natürlichen oder selbst geschaffenen FOLGESCHÄDEN der fortschreitenden Erderwärmung, die zu RATIONIERUNG u. a. von Energie- und Wasserverbrauch führen und zum EXODUS hochproduktiver Arbeitsplätzen motivieren werden, sei nur am Rande erwähnt, weil auch kein Thema hier.)

    − Ich bin der Meinung von Prof. John H. Cochrane und Dr. Stelter, dass die FÄHIGKEIT des Staats seinen Verpflichtungen nachzukommen, in den entwickelten westlichen Volkswirtschaften NICHT durch STEUERERHÖHUNGEN hergestellt werden kann.

    − Ich stimme weiter zu, dass eine NACHHALTIGE INFLATION die Fähigkeit des Staats seinen Verpflichtungen nachzukommen, NEGATIV beeinflusst.

    − Auch ich bin der Meinung, dass die Notenbanken eine als zu hoch erachtete Inflation zwar KURZFRISTIG begrenzen können, NICHT jedoch eine nachhaltige, weil sie dies NICHT wollen (können) angesichts gravierender RISIKEN für das Finanzsystem und eine SCHWERWIEGENDE KRISE der Realwirtschaft.

    − Ich bin nicht der Meinung von Prof. John H. Cochrane, dass 4 bis 5% Inflation ein „gutes Szenario“ sind – zumindest nicht mittelfristig, wobei ich seine Qualifikation „ALLER Preise“ zwar als richtig für diese Zahlen halte, aber zugleich als IRREFÜHREND ansehe.

    Ich glaube TROTZ Arbeitskräftemangels an 3 bis 4% Inflation der maßgebenden VERBRAUCHERPREISE und begründe dies mit LOHNZURÜCKHALTUNG angesichts der FURCHT vor Arbeitsplatzverlusten als Folge der ZINSPOLITIK der Notenbanken, der FOLGEN einer verfehlten ENERGIEPOLITIK der Regierungen sowie drohenden Arbeitsplatzverlusten aufgrund von VERWERFUNGEN im globalen Handel.

    − Ich bin daher der Auffassung, dass es zu einer VERTRAUENSKRISE in die FISKALISCHE STABILITÄT kommen wird – wenn es nicht schon zuvor zu einer Vertrauenskrise aus anderen Gründen gekommen ist. Denn die Verschuldung der Staaten wird zunehmen und damit ZUNEHMEND das RISIKO, die Staatsschulden nicht mehr durch neue Verschuldung bedienen zu können. Oder anders ausgedrückt: Die Fiskalische Stabilität des Staats wird ABNEHMEN.

    − Ich stimme weiter der von Prof. John H. Cochrane und Dr. Stelter vorgebrachten Auffassung zu, dass das Vertrauen NICHT dadurch schwindet, dass am KÜCHENTISCH überlegt wird, ob der Staat noch seinen Verpflichtungen nachkommen kann oder nicht.

    − Ich bin jedoch überzeugt davon, dass diesbezüglich an den MÄRKTEN überlegt wird und da irgendwann das Vertrauen in die fiskalische Stabilität soweit GESCHWUNDEN sein WIRD, dass es auch am Küchentisch dämmert, es sei an der Zeit, sich von Staatsanleihen und Geldguthaben zu verabschieden und in Sachwerte zu flüchten.

    Das kann allerdings noch dauern.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “(Dass wir hinreichendes Wachstum auch aus ANDEREN Gründen nicht erreichen werden, insbesondere angesichts der natürlichen oder selbst geschaffenen FOLGESCHÄDEN der fortschreitenden Erderwärmung, die zu RATIONIERUNG u. a. von Energie- und Wasserverbrauch führen und zum EXODUS hochproduktiver Arbeitsplätzen motivieren werden, sei nur am Rande erwähnt, weil auch kein Thema hier.)”

      Das sind keine “Folgeschäden der fortschreitenden Erderwärmung”, sondern Folgen der damit verbundenen Weltuntergangshysterie.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Was Sie sagen heißt u. a.:

        Der Rückgang der Eismasse der Alpengletscher mit den daraus resultierenden SCHÄDEN einer mangelhaften Wasserversorgung in Oberitalien beruht Ihrer Auffassung nach auf Weltuntergangshysterie.

        Das ist LEUGNUNG der Realität und schlichtweg albern.

        Mit Kommentaren wie dem, mit dem Sie sich hier auf mich beziehen, werden Sie UNGLAUBWÜRDIG darin, die Grünen mit deren unsinnigen Auffassungen vorzuführen.

        Sie spielen insoweit auf gleichem Niveau wie diese.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Ach, hat die Tagesschau ihre Klimapropaganda schon auf die Sommerthemen (Höllenfeuer und Dürre) umgestellt?

        Oder wie kommen Sie auf die Idee, dass in Norditalien der Wasserverbrauch rationiert werden müsste, weil Alpengletscher schmelzen? Und wie haben die Menschen im Römischen Reich in dieser Region eigentlich überlebt, als die Alpengletscher kleiner waren als heute?

    • jobi
      jobi sagte:

      @ D.Tischer

      Auch ich fand den Prof. Cochrane interessant, wundert mich, dass es noch keine abfälligen Kommentare aus der Ecke der Turbo-Keynesianer gab.

      Bemerkenswert ( fast schon mutig ) sein Eingangsstatement, dass 7+5 Billionen (weltweit) fiskalischer Stimulus mindestens mitursächlich für Inflation war, die er bereits 2021 vorhergesagt hatte.

      Ob nun höhere Zinsen mittelfristig zu höherer Inflation führen, bleibt abzuwarten. Sicherlich würde ein akuter Vertrauensverlust eine ganz andere Dynamik und damit auch ganz andere Korrelationen mit sich bringen, als das die Marktteilnehmer in den vergangenen Jahrzehnten gewohnt waren.
      Ein – sei es auch nur vorübergehender -Zahlungsausfall von US T-Bills würde allerdings weltweites Chaos verursachen, da diese dann wie ?? bewertet werden müssten ?
      Deshalb bin ich auch SEHR sicher, dass jede andere Lösung den Vorzug erhalten wird.

      Die diskutierten Lösungen zur Schuldenrückführung halte ich alle mehr oder wenig für politisch undurchfürbar.

      Sie schreiben
      “dass eine NACHHALTIGE INFLATION die Fähigkeit des Staats seinen Verpflichtungen nachzukommen, NEGATIV beeinflusst.”

      Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass finanzielle Repression die einzige Chance sein wird, Schuldenquoten zu reduzieren. Historisch bewährt – und: unsere Politik dürfte in Covid-Zeiten ein Gespür dafür bekommen haben, wie es gehen könnte.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ jobi

        >Ob nun höhere Zinsen mittelfristig zu höherer Inflation führen, bleibt abzuwarten.>

        Da sehe ich auch so.

        Aber ich denke, dass – wenn auch nicht explizit ausgesprochen im (deutschsprachigen Podcast) − die GRUNDANNAHME ist:

        Eine Inflation, die nicht mehr auf das Notenbankniveau + 2% gedrückt werden kann, ERZWINGT höhere Zinsen als in der Vergangenheit.

        Was DIES wiederum für die hier diskutierte Entwicklung der Staatsverschuldung und die fiskalische Stabilität bedeutet, ist analytisch betrachtet ein TEILPROBLEM, wenn auch dasjenige, dem Prof. Cochrane ENTSCHEIDENDE Bedeutung für die GESAMTE Inflationsentwicklung beimisst.

        Ihre Bemerkung, dass Sie nicht meine Meinung teilen, „dass eine NACHHALTIGE INFLATION die Fähigkeit des Staats seinen Verpflichtungen nachzukommen, NEGATIV beeinflusst.”, verdient aus meiner Sicht folgende Antwort.

        Sie sagen:

        >Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass finanzielle Repression die einzige Chance sein wird, Schuldenquoten zu reduzieren.>

        Ja, finanzielle Repression IST die einzige Chance, die Schuldenquote zu reduzieren, aber NUR c. p.

        c. p. bestreite ich wie folgt für die Staatsschulden:

        Die höheren Zinsen, die der Staat für neu ausgegebene Anleihen zu zahlen hat, wird zwar die Verschuldung erhöhen, aber per se nicht notwendigerweise so, dass die Märkte das Vertrauen verlieren. Zu beachten ist auch, dass inflationsbedingt die Steuereinnahmen steigen.

        Ich glaube zudem, dass die Notenbanken dafür sorgen werden, dass die Zinsen für Staatsanleihen unter dem Niveau der Markzinsen bleiben. Dr. Stelter hat in einer Nebenbemerkung auf die EZB verwiesen, die mit einem Anleihenkaufprogramm SPEZIELL italienische Staatsanleihen erwirbt, um den Spread u. a. zu den deutschen nicht allzu groß werden zu lassen.

        Aber − und ENTSCHEIDEND aus meiner Sicht, dass c. p. nicht greift:

        Auch abgesehen vom Einfluss der Inflation und der Zinsen werden die Staatschulden UNABDINGBAR STEIGEN, weil die Bürger mittlerweile mit ihren Erwartungen und Forderungen an den Staat in der Folge von COVID-19 und der Energiekrise vom letzten Herbst so KONDITIONIERT sind, dass der Staat weitgehend ALLE Kosten bei „Sondersituationen“ übernehmen muss.

        Jüngstes Beispiel für diesen Mechanismus:

        Nahtlos die Bazooka-Politik der Pandemie und der Energiekrise FORTSETZEND wird jetzt gefordert, den Einbau von Wärmepumpen mit gigantischen Zuschüssen zu finanzieren, um die fehlende AKZEPTANZ in der Bevölkerung zu ERKAUFEN.

        Es wird weitergehen, bei Dämmmaßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz der Gebäude – EU-Projekt, wie am Blog schon besprochen und, und, und …

        DIESE Entwicklung birgt m. A. n. das WIRKLICHE Risiko einer ausufernden Staatsverschuldung, die letztendlich zu einer fatalen VERTRAUENSKRISE in die FISKALISCHE STABILITÄT führen wird.

        Die globalen Finanzrisiken, die insbesondere von den Banken ausgehen, bleiben natürlich bestehen bzw. nehmen offensichtlich weiter zu.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ D.Tischer

        Ihre Ausführungen teile ich weitgehend.

        Finanzielle Repression wird nicht ohne flankierende Eingriffe funktionieren.
        Dazu gehören eine weitgehend staatlich gelenkte Kreditschöpfung ebenso wie die Kontrolle des Zinsniveaus.

        Wenn man Cochrane’s Theorie kritisieren will, dann deshalb, weil sie wohl Zinsen unter Marktbedingungen impliziert.

        Im Übrigen glaube ich nicht, dass ein repressives Gesamtpaket bereits Politikstrategie geworden ist, es wird sich nach und nach entwickeln.

        Alles unter dem Vorbehalt, dass es nicht vorher zu einem Unfall kommt – und da teile ich Ihre Befürchtungen, so wie sich die Dinge z.Zt. entwickeln.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @jobi

        “Im Übrigen glaube ich nicht, dass ein repressives Gesamtpaket bereits Politikstrategie geworden ist, es wird sich nach und nach entwickeln.”

        Das “repressive Gesamtpaket” haben wir doch schon längst. In Deutschland liegen zum Beispiel die Zinsen für 10-jährige Bundesanleihen schon seit Anfang der 2010er Dekade nicht mehr nennenswert über der Inflationsrate, seit ungefähr 2 Jahren sogar mehrere hundert Basispunkte darunter.

        Und wenn man den Begriff “Repression” ein bisschen weiter ausdehnen will, dann finden wir in diesem Zeitraum auch viele Beispiele für verschärfte Überwachungs- und Zensurgesetze (Staatstrojaner, Netzwerkdurchsetzungsgesetz, usw.) damit der Staat rechtzeitig erkennt, wenn seine Entschuldungsstrategie von den Untertanen abgelehnt wird. ;)

      • jobi
        jobi sagte:

        @R.Ott

        Richtig, die Entwicklung geht eindeutig in diese Richtung.
        Was noch fehlt, ist eine effektivere Kreditlenkung und die “Wiederaufrichtung” der Zinsstruktur.
        Dazu muss der Staat noch weiter übernehmen.
        .. läuft.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott, jobi

        >“Im Übrigen glaube ich nicht, dass ein repressives Gesamtpaket bereits Politikstrategie geworden ist, es wird sich nach und nach entwickeln.”>

        Das ist richtig.

        Falsch ist hingegen, dass schon längst ein repressives Gesamtpaket haben.

        Wir werden es im MONETÄREN Bereich erst dann haben, wenn BARGELD abgeschafft worden ist und bereits der BESITZ von Bargeld als DELIKT geahndet wird.

        Nicht so hastig, wird noch kommen.

        Und immer daran denken:

        The trend is your friend. 😉

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Wir werden es im MONETÄREN Bereich erst dann haben, wenn BARGELD abgeschafft worden ist und bereits der BESITZ von Bargeld als DELIKT geahndet wird. Nicht so hastig, wird noch kommen.”

        Jaja, das wird immer wieder angekündigt.

        Aber wie kaufen unsere Politiker in Berlin dann ihr Koks oder ihr Crystal Meth? Etwa mit dem barbarischen Relikt in Prägeform?

  5. jobi
    jobi sagte:

    Vertrauensverlust in fiskalische Stabilität kann schnell zu einer Art Bankrun führen, wie Cochrane sagt.

    Nun gibt es sicher zahlreiche Gründe, die solch einen Vertrauensverlust auslösen können.

    Ganz sicher aber gelingt es durch Schwadronieren über “alternatives Wachstum” und Beauftragung von ökonomischen Laien mit dem Umbau der Industriegesellschaft.

    .. läuft.

    Antworten

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