Wird eine neue Klimastrategie für den Verkehr benötigt?

Der Beitrag zur Energiewende aus der F.A.Z., hier vor einigen Tagen diskutiert, hat zu über 80 Kommentaren geführt:

„Warum Deutschlands Energiewende wirkungslos ist“

Ein Leserbriefschreiber hat mir ob der Diskussion gar vorgeworfen “reaktionäres Gedankengut” zu fördern, er war allerdings auch bekennender Linker.

Eine andere Zuschrift fand ebenfalls mein Interesse. So verwies mich Prof. Dr. Alexander Eisenkopf vom ZEPPELIN-Lehrstuhl für Wirtschafts- und Verkehrspolitik an der ZEPPELIN UNIVERSITÄT auf einen interessanten Aufsatz. Dieser hat folgenden Hintergrund:

Es gibt einen interdisziplinär besetzten wissenschaftlichen Beirat beim Bundesverkehrsministerium, der im Jahr 2016 ein Gutachten zur Klimapolitik im Verkehr erstellt hat.  Herr Prof. Eisenkopf und sein Kollege Andreas Knorr von der DUV Speyer haben damals ein Minderheitenvotum zu diesem Papier zu erstellt, was allerdings wenig Aufmerksamkeit gefunden hat (u. a. weil er nur in der Zeitschrift für Verkehrswissenschaft erschienen ist und auf der Home Page des Ministeriums versteckt ist). Das geringe Interesse könnte auch damit zu tun haben, dass die Aussagen nicht in das (politisch) gewünschte Bild passen.

Ich selber kann die Aussagen nicht beurteilen. Ich kann aber festhalten, dass ich für eine ökonomisch effiziente Lösung bin. Damit meine ich:

  • Wir müssen sehen, wie viele Ressourcen wir einsetzen können und was der maximale Nutzen daraus ist. Das kann eine Vermeidung von CO2 sein, es kann aber auch ein Umgang mit den Folgen sein.
  • Wir müssen es im weltweiten Kontext sehen, so wie in dem o. g. F.A.Z.-Artikel geschehen, wo gezeigt wird, wie die deutsche Politik die europäischen Wechselwirkungen völlig vernachlässigen.
  • Wir müssen bedenken, dass wir mit unseren 82 Millionen Einwohnern nun wahrlich nicht alleine den Klimawandel – so es ihn, so wie befürchtet, gibt – aufhalten können.

Doch nun zu den Fachleuten (die Hervorhebungen sind von bto):

“Minderheitenvotum zur Stellungnahme

Nach der Klimakonferenz in Paris: Wird eine neue Klimastrategie für den Verkehr benötigt?
des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

(1) Die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates geht von der Grundthese aus, dass die Erdatmosphäre zusehends mit Treibhausgasen angereichert wird, was vor allem durch die Nutzung und das Verbrennen fossiler Brennstoffe geschieht. Sie argumentiert vor diesem Hintergrund auf der Grundlage des von der UN-Klimakonferenz in Paris formulierten Ziels, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen und stellt auf eine Dekarbonisierung der Wirtschaft ab.

Bereits im Hinblick auf diese Ausgangsposition der Stellungname sind unserer Meinung nach einige kritische Fragen zu stellen. So fehlt dem Papier eine umfassende und klare Differenzierung zwischen natürlichen und anthropogenen Treibhausgasemissionen als Bestandsaufnahme, zum anderen wird die Relevanz und unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen Treibhausgase nicht betrachtet. Im Endeffekt wird grob vereinfachend und verkürzend auf die Reduktion von anthropogenem CO2 abgestellt, was angesichts der insgesamt vergleichsweise geringen Relevanz dieses Gases für den Gesamttreibhausgaseffekt (anthropogen und natürlich verursacht) mit einem Fragezeichen zu versehen ist.

Weiterhin sollte man sich vor Augen führen, dass das sogenannte 2-Grad-Ziel eine primär politisch definierte Zielgröße und naturwissenschaftlich sowie ökonomisch nicht stringent zu begründen ist. Es besteht insbesondere Unklarheit darüber, wann die ökonomischen Nachteile einer Temperaturerhöhung deren Vorteile überwiegen.[1] Unter den Klimawissenschaftlern besteht lediglich weitgehende Einigkeit darüber, dass eine Verdopplung des CO2-Gehalts der Atmosphäre zu einer direkten Temperaturerhöhung um 1 Grad Celsius führen wird. Heftig umstritten unter den Fachwissenschaftlern sind dagegen die Auswirkungen von Rückkopplungen im Klimasystem, so dass der Weltklimarat ein Unsicherheitsintervall von 1,5 bis 4,5 Grad Celsius für die unter Status quo-Bedingungen zu erwartende Erderwärmung angibt (Ganteföhr, S 83f.).

Hinsichtlich der langfristigen Temperaturentwicklung seit dem vorindustriellen Zeitalter ist zudem zu vermuten, dass über derart lange Zeiträume erhebliche messtechnische und statistische Unschärfen auftreten. So wird derzeit eine wissenschaftliche Arbeit intensiv diskutiert, die zeigt, dass die bei der Berechnung der globalen Mitteltemperatur über einen Zeitraum von 150 Jahren unvermeidliche verbleibende Unsicherheit mindestens genau so groß ist wie die ganze offiziell angegebene Änderung über diesen Zeitraum, wahrscheinlich aber sogar ein Vielfaches derselben ausmachen kann (Limburg 2010).

Es ist auch nicht zu erwarten, dass ein unmittelbarer, linearer und direkt-kausaler Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und Temperaturanstieg besteht. Dies zeigt sich schon allein an der Tatsache, dass seit etwa 1995 die globale mittlere Erdtemperatur nicht mehr angestiegen ist, während die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre in diesem Zeitraum stetig zugenommen hat (Ganteföhr 2015, S. 80). Hinzu kommt, dass die meisten Klimamodelle in vergangenheitsbezogenen Tests mit echten Daten den tatsächlich beobachteten Temperaturanstieg der Erde massiv überschätzen.

 Besonders beeindruckend ist in diesem Zusammenhang dagegen die offensichtliche, positive Korrelation zwischen der Zunahme der Weltbevölkerung einerseits und der gemessenen Zunahme der CO2-Konzentration andererseits (Graves 2016; siehe Abbildung). Sie erlaubt zwar auch keine Aussagen über mögliche Wirkungsrichtungen oder Ursachen, legt allerdings nahe, dass mit dem prognostizierten Wachstum der Weltbevölkerung auch ein entsprechender Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre einhergehen wird.

Grundsätzlich ist auch zu konstatieren, dass es sich bei allen Klimamodellen um langfristige naturwissenschaftliche Prognosen und Simulationen handelt, die heute nicht durch Experimente verifiziert werden können. Es erscheint daher problematisch, politische Entscheidungen zur umfassenden Umgestaltung ganzer gesellschaftlicher Bereich wie dem Verkehrswesen auf der Basis solcher Theorien zu erarbeiten. Dies ist umso kritischer, als häufig die Wissenschaftler, die solche Berechnungen durchführen, zugleich diejenigen sind, die eine umfassende Neugestaltung der Gesellschaft im Sinne einer großen Transformation fordern.

Zwar kann man argumentieren, dass klimapolitische Maßnahmen  im Sinne einer vorbeugenden Vermeidung des möglichen Umkippens des Systems gerechtfertigt sind (tipping point-Argument), doch sollte in einer wissenschaftlich fundierten Stellungnahme zum Thema Klimapolitik zumindest auf solche Probleme, Unschärfen und Unsicherheiten hingewiesen werden, um die Kontingenz der Empfehlungen zu demonstrieren.

(2) Bereits in der Einleitung und später in Kap. 2 verweist die Stellungnahme auf die besondere Relevanz freiwilliger Maßnahmen von Staaten, Staatengemeinschaften sowie sonstigen öffentlichen und privaten Akteuren zur Lösung des Klimaproblems. Hierzu ist anzumerken, dass bereits die elementare ökonomische Theorie des Marktversagens bzw. der öffentlichen Güter sehr klar aufzeigt, dass freiwillige Maßnahmen gerade wegen des in der Stellungnahme erwähnten Trittbrettfahrerproblems grundsätzlich nicht wirksam sein können. Auf solche Maßnahmen zu setzen erscheint aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht folglich reines Wunschdenken und entbehrt einer belastbaren theoretischen Grundlage. Auch im Minderheitenvotum des Beiratsmitglieds Gernot Sieg wird die Skepsis gegenüber solchen individuellen und freiwilligen Emissionsreduktionen betont.

(3) Die Stellungnahme der Beiratsmehrheit fokussiert unseres Erachtens zu Recht auch darauf, die Klimapolitik stärker auf das ökonomische Prinzip zu beziehen. Diesen Ansatz möchten wir sehr gerne unterstützen. Tatsächlich wird dieses Prinzip jedoch in der Stellungnahme nicht durchgehalten. So wird beklagt, dass es dem Verkehrsbereich bisher nicht gelungen sei, die durch ihn verursachten Klimagase zu reduzieren und es werden neben der Einbeziehung des Verkehrssektors in ein CO2-Emissionshandelssystem vielfältige verkehrssystemspezifische Einzelmaßnahmen diskutiert und bewertet. Solange aber in einem umfassenden Emissionshandelssystem das globale Emissionsziel erreicht wird, sind die spezifischen quantitativen Beiträge einzelner Länder und Wirtschaftssektoren nach dem Äquimarginalprinzip – einem Kernelement umweltökonomischer  Analysen – vollkommen irrelevant. Es müssen lediglich die Grenzkosten der Vermeidung übereinstimmen, was durch einen einheitlichen Zertifikatepreis gewährleistet ist.

Der argumentative Sprung vom EU-ETS auf sektorspezifische Reduktionsinstrumente für den Verkehr ist daher ökonomisch nicht durchdacht und auch sachlich falsch. Das analytische Dilemma der Stellungnahme besteht darin, dass der Verkehrssektor in einem Emissionshandelssystem in letzter Konsequenz keine Treibhausgasemissionen vermeiden müsste, wenn diese an anderer Stelle effizienter und effektiver reduziert werden können. Es geht aus unserer Sicht nicht um eine moralische Verpflichtung – denn diese ist keine wissenschaftliche Katagorie, sondern ein wissenschaftlich nicht begründbares Werturteil –, einen Beitrag zu leisten, sondern um eine ökonomisch effiziente Lösung eines globalen Problems. Diese lässt sich nicht effizient und effektiv durch sektorspezifische und international nicht abgestimmte Maßnahmen erreichen, wie sie die sogenannte Doppelstrategie der Stellungnahme beschreibt. Dieses Argument findet sich im Übrigen auch im Minderheitenvotum des Beiratsmitglieds Gernot Sieg, der feststellt, dass die von der Mehrheit verfolgten sektorspezifischen und verkehrsträgerbezogenen Emissionsreduktionsziele zu unnötig hohen Gesamtkosten führen.

(4) Die Stellungnahme verweist auf den Durchbruch bei den internationalen Klimaverhandlungen in Paris, der u.a. darin bestehe, dass ab 2020 rd. 100 Mrd. Dollar p. a. Transferleistungen zwischen reichen und armen Ländern zugesagt wurden. Die Erfahrungen mit internationalen Transferzahlungen in der Vergangenheit zeigen, dass Absichtserklärungen nicht zwangsläufig tatsächliche Zahlungen nach sich ziehen, schon gar nicht in der zunächst zugesagten Höhe (z. B. nach Naturkatastrophen oder im Bereich der staatlichen Entwicklungshilfe). Aber selbst wenn diese Zahlungen tatsächlich flössen, ist zu hinterfragen, wie sichergestellt werden kann, dass diese Mittel nicht in dunklen Kanälen versickern bzw. wie diese Transfers im Sinne einer effektiven und effizienten Emissionsreduktion auf Länder und Sektoren verteilt werden. Auch hierzu bieten die einschlägigen Erfahrungen aus der Entwicklungshilfe reichliches Anschauungsmaterial. Zumeist fehlen in diesen Ländern adäquate Institutionen zur Umsetzung solcher anspruchsvoller Vorhaben. Hinzu kommt die Gefahr, dass Ausgleichsmaßnahmen in Schwellen- und Entwicklungsländern wiederum negative Umweltexternalitäten hervorrufen können oder z. B. zu einer Einschränkung der Grundrechte indigener Populationen führen (etwa bei Aufforstungsprojekten, die nur durch Vertreibung der auf dem dafür genutzten Land ansässigen Menschen realisiert werden können).

(5) Neben dem Rekurs auf private Initiativen setzt die Stellungnahme auf eine Neujustierung der europäischen Klimapolitik über das EU-ETS. Der Einschätzung der Beiratsmehrheit, dass ein umfassendes Cap-and-Trade System die Umsetzung des ökonomischen Prinzips fördert und dadurch die Gesamtkosten senkt, schließt sich dieses Minderheitenvotum explizit an.

Allerdings wäre es angezeigt gewesen, auf dieser Abstraktionsebene die Vor- und Nachteile eines Emissionshandelssystems im Vergleich zu möglichen Alternativen wie z. B. einer supranationalen bzw. globalen CO2-Steuer abzuwägen, wie sie in der einschlägigen umweltökonomischen Diskussion seit Längerem erfolgt. Es fehlt in der Stellungnahme leider auch eine umfassende und kritische Analyse des Designs des EU-ETS und seiner Beschränkungen. Mehrfach wird zwar darauf hingewiesen, dass die Preise der Emissionszertifikate zu niedrig und deshalb die Lenkungswirkungen des EU-ETS bisher gering seien. Hieraus werden jedoch die falschen Schlussfolgerungen gezogen.

(6) Die Verfasser dieses Minderheitenvotums unterstützen grundsätzlich die Empfehlung der Stellungnahme, den Emissionshandel auf den Verkehrssektor (und selbstverständlich alle anderen derzeit nicht erfassten Sektoren) auszuweiten, in der Hoffnung, dass sich das europäische System mittelfristig zu einem globalen System weiterentwickelt. Allerdings sollte die Gesamtzertifikatemenge entsprechend der aktuellen Emissionen des Verkehrssektors erhöht werden, um punktuelle schockartige Preisschwankungen zu vermeiden. Die Klimapolitik der EU sieht ohnehin ein schrittweises Abschmelzen der Emissionsobergrenze (Cap) bis zum Jahr 2030 und die Einrichtung einer Marktstabilisierungsreserve vor, so dass die pauschale Forderung der Stellungnahme dass die Reduktionspfade des EU-ETS strenger angesetzt werden sollten, ins Leere geht. Diese vorgesehenen Reduktionspfade werden in der Stellungnahme weder erwähnt, noch wird ein relevanter Vergleichsmaßstab diskutiert.

(7) Wesentliches Element eines solchen EU-ETS ist, dass wirksam eine Obergrenze für die Emissionen gezogen wird und damit ein einheitlicher Preis für CO2 gilt (Äquimarginalprinzip). Es können allerdings keine Aussagen darüber formuliert werden, ob ein aus dem Handelssystem resultierender Preis zu hoch oder zu niedrig ist, wie es die Stellungnahme mehrfach suggeriert, da in einem Marktsystem der Preis bei Festlegung der Menge die resultierende Größe ist. Beide Größen steuern zu wollen, offenbart ein planwirtschaftliches Verständnis des Mechanismus des Emissionshandels, das einer nüchternen ökonomischen Analyse nicht standzuhalten vermag.

(8) Nationale Initiativen konterkarieren stets die Wirkungsweise des ETS und sollten daher nicht gefordert werden oder zu Umgestaltungen des ETS führen, wie es die Stellungnahme postuliert: Nationale Klimapolitik ist per se Gift für den Klimaschutz! (Weimann 2016, S. 18) Wer nationale Regelungen wie z.B. die deutsche Energiewende in Kraft setzt, welche die Funktionsfähigkeit des ETS unterminieren, müsste zwangsläufig die nicht mehr benötigten Zertifikate kaufen und stilllegen, um die pekuniären Externalitäten seiner das ETS destabilisierenden Aktivität zu kompensieren. Im Papier wird festgestellt, dass dies ökonomisch keinen Sinn ergäbe; aus ökonomischer Sicht ist aber exakt das Gegenteil richtig, damit Anreizkompatibilität besteht. In der Konsequenz ist daher nicht das EU-ETS in Einklang mit nationalen Initiativen zu bringen, sondern nationale Initiativen außerhalb des ETS sind im Gegenteil zu unterlassen und keinesfalls zu fördern bzw. zu fordern. Bei einer umfassenden Anwendung des ETS über alle (möglichst viele) Sektoren, d. h. auch den Verkehr, sind diejenigen, die Zertifikate nachweisen müssen, auch diejenigen, die Maßnahmen zur CO2-Einsparung verfolgen. Alle anderen Akteure können nur durch Kauf und Stilllegung von Zertifikaten freiwillige Beiträge leisten, d. h. alle ergänzenden Maßnahmen sind in das Emissionshandelssystems zu integrieren. Zusätzliche, z. B. kommunale politische Maßnahmen zum Klimaschutz sind vor diesem Hintergrund ökonomisch unsinnig. Gedanklich sind sie vergleichbar einer Vorschrift, die den Bürgern der Kommune vorschreibt, Entwicklungshilfe für die dritte Welt zu leisten (Sinn 2009, S. 157). Damit ist auch die von der Stellungnahme vorgeschlagene Doppelstrategie nicht nur obsolet, sondern sogar widersinnig.

(9) Die Stellungnahme fordert zudem, dass die deutsche Energiewende im Stromsektor zum Erfolg geführt werden solle. Aus Sicht der Verfasser dieses Minderheitenvotums ist die deutsche Energiewende eine der ökonomisch unsinnigsten und sozialpolitisch bedenklichsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der letzten Jahrzehnte. Zwar hat die Subventionierung für einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor gesorgt – schon 2015 kamen Erneuerbare auf einen Anteil von 32,6 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland –, doch muss man fragen, welcher Preis – Stichwort: Opportunitätskosten – für diesen mutmaßlichen umweltpolitischen Erfolg zu zahlen war. So machen die besonders geförderten Erneuerbaren Wind- und Solarenergie gerade 3,7 % des deutschen Primärenergieverbrauchs aus (Heymann 2015, S.5ff.).

Die EEG-Differenzkosten, also die Subventionen für den Ausbau der erneuerbaren Energien liegen aber derzeit bei über 20 Mrd. Euro p. a.; für 2016 wird ein Betrag von rd. 24 Mrd. Euro geschätzt. Ohne ein Gegensteuern werden die über eine Umlage erhobenen Subventionen weiter steigen – ohne dass dadurch auch nur eine einzige Tonne CO2 eingespart wird, denn das nationale EEG ist ein Fremdkörper im europäischen Emissionshandelssystem ETS. Emissionen, die in Deutschland aufgrund der Einspeisung von Wind- oder Solarstrom entfallen, führen zu entsprechenden Emissionen an anderer Stelle im System, da die durch die Energiewende rückläufige deutsche Nachfrage nach Zertifikaten deren Preis im ETS vermindert und somit den ökonomischen Anreiz zur Emissionsreduktion in allen dem ETS angeschlossenen Staaten systematisch untergräbt.

Angesichts dieser Sachlage können wir nur das Scheitern dieser Politik feststellen und die Forderung aufstellen, den Ausbau der erneuerbaren Energien in der derzeit praktizierten Form umgehend zu beenden, da die damit verbundene Ressourcenverschwendung den Klimaschutz bremst und unnötig teuer macht (Weimann 2009, S. 190). Die Energiewende wird ohnehin nicht zum Erfolg zu führen sein, solange das Speicherproblem technisch nicht gelöst ist und die zu erwartenden Kosten des Ausbaus aufgrund mangelnder Effizienz und Grundlastfähigkeit der Erneuerbaren und des zusätzlichen Aufwands für Netzausbau, Reserve und Speicherung etc. prohibitiv hoch sind. So werden beispielsweise für einen 80%igen Anteil der erneuerbaren Energien nur an der Stromerzeugung  für Deutschland jährliche Kosten von 80 Mrd. Euro geschätzt (Ganteföhr 2015, S. 42f.).

(10) Aus dem Bündel von Handlungsempfehlungen, die in der Stellungnahme zusammengefasst sind, macht sich dieses Minderheitenvotum nur die Einbeziehung des gesamten Verkehrssektors (einschließlich Seeverkehr) in das EU-ETS zu Eigen – allerdings mit entsprechender Anpassung des Cap. Wie bereits dargelegt wurde, besteht dann kein Bedarf mehr an zusätzlichen sektorspezifischen Vorgaben – auch nicht für den Verkehrssektor. Viele der in der Stellungnahme vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen sind zudem sehr kleinteilig angelegt, verursachen also entsprechend hohe Transaktionskosten, und werden vor allem an keiner Stelle im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen untereinander bzw. mit dem EU-ETs untersucht. Erhebliche Bedenken bestehen auch im Hinblick auf die geforderten  Anreize zu freiwilligen Verhaltensänderungen. Wie auch das Minderheitenvotum des Beiratsmitglieds Gernot Sieg feststellt, werden die Wirkungen gering sein, da der Klimawandel ein Externalitätenproblem ist und damit die Voraussetzungen des Soft Paternalism nicht vorliegen. Hinzu kommt, dass die Betrachtung nur auf die monetären Kosten einer solchen Politik abstellt und die möglicherweise erheblichen Wohlfahrtsverluste der Betroffenen nicht betrachtet. In diesem Zusammenhang lehnen wir insbesondere die Einrichtung sogenannter behavioural insight teams wegen der zu erwartenden Politisierung und Ideologisierung des Themas entschieden ab.”

 

Quellen

Ganteför, Gerd: Wir drehen am Klima – na und?, Weinheim 2015

Graves, Robert: The correlation between global population and global CO2, 17.05.2016, https://wattsupwiththat.com/2016/05/17/the-correlation-between-global-population-and-global-co2/

Heymann, Eric: Deutsche Energiewende: Zielverfehlungen in Sicht, Deutsche Bank Research, Aktuelle Themen vom 12.05.2016

Limburg, Michael:Analyse zur Bewertung und Fehlerabschätzung der globalen Daten für Temperatur und Meeresspiegel und deren Bestimmungsprobleme, Manuskript, Leipzig 2010, http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Dissertation_5-4-2bLit_01.pdf

Sinn, Hans-Werner: Das grüne Paradox. Plädoyer für eine illusionsfreie Klimapolitik, Berlin 2009

Weimann, Joachim: Die Klimapolitik-Katastrophe. Deutschland im Dunkel der Energiesparlampe, 2. Aufl., Marburg 2009

Weimann, Joachim: Rationale Klimapolitik geht anders, Frankfurt Allgemeine Zeitung Nr. 147 vom 27.06.2016, S. 18

 


[1]Vgl. hierzu insbesondere die kontroverse Diskussion zum sogenannten Stern-Report.

 

Kommentare (94) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Sehr geehrter RW,
    ich liebe Leute wie Sie. Sie laufen mit erhobenem Zeigefinger durch das Forum und predigen das Hohelied des Weltverbesserers. Kommen mit abstrusen Forderungen wie Hausbeleuchtung zu Weihnachten – notwendig oder nicht und fordern einen 50% Aufschlag für Personen, die nicht wie Sie zu 100 % Ökostrom beziehen und somit angeblich zur weltweiten Migration beitragen. Wahrscheinlich glauben Sie tief in Ihrem Herzen sogar daran, das Ihr Strom Braunkohlefrei ist. Genauso wie Sie vehement glauben, die Bahn fährt zu 100 % mit Ökostrom. Zur Bahn gehört auch DB Schenker, deren Klimabilanz ist alles Andere als rosig. Nicht das wir uns falsch verstehen; ich fahre auch viel mit der Bahn und würde den öffentlichen Nah- und Fernverkehr weiter ausbauen. Und finde es auch lobenswert, wenn man das Auto mal stehen lässt. Aber Sie glauben in Ihrer Ökobilanz den Olymp erreicht zu haben und verurteilen Andere, die den Deutschen Sonderweg in der Energiewende kritisch sehen und hinterfragen und somit dann sofort für Sie Klimawandelleugner sind. Gleichzeitig halten Sie Liegenschaften in Singapur (Über Fonds, Aktien, Direktanlage…egal), einem Staat, der anderen Staaten den Sand abgräbt:
    https://www.geo.de/natur/oekologie/865-rtkl-singapur-auf-sand-gebaut
    Aber egal, dient ja der Diversifikation des eigenen Vermögens, dann muss die Moral halt mal hinten anstehen. Ihr rigoroses und kompromissloses Eintreten für für den Klimaschutz können Sie gerne weiter verfolgen. Ob Sie damit aber Menschen von diesem wichtigen Thema überzeugen, wage ich im Hinblick auf Ihre teilweise verschrobenen Ansichten zu bezweifeln. Und zum Thema Migration aufgrund des Klimawandels lade ich Sie gerne ein, mich in 4 Wochen nach Sambia und Simbabwe zu begleiten. Dann können Sie den anwesenden Personen in der Zeit, in der ich Vorort Mauerwerksbau unterrichte, mal fragen, warum sie evtl. keine Perspektiven in Afrika mehr sehen. Dann werden Sie feststellen, das Planwirtschaft das Grundübel in Afrika ist, bei gleichzeitiger Ausbeutung der Bevölkerung durch die jeweiligen Länderfürsten. Migration aufgrund des Klimawandels habe ICH da als Migrationsgrund noch nie gehört. Das es diesen gibt, bestreite ich nicht. Aber in den Medien wird Migration aufgrund des Klimawandel oftmals als Hauptgrund angegeben und lässt sich somit in Europa, insbesondere Deutschland, besser verkaufen um den Pegel des schlechten Gewissens bei der heimischen Bevölkerung hochhalten. Und diese “Migration” wenden wir mit einer planwirtschaftlichen Energiewende in Deutschland ab! Wer das glaubt, glaubt auch den Osterhasen durch den Vorgarten hoppeln zu sehen, wenn er seine Weihnachtsbeleuchtung mit 100% Ökostrom einschaltet.
    Freundliche Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • RW
      RW sagte:

      @Herr Pabst:
      Sie sollten nicht ausweichen. Sie wollen Braunkohleverstromung mit all ihren Nebenwirkungen und Schaeden, Braunkohleverstromung ist übrigens auch Planwirtschaft. Aber das blenden Sie aus, weil es nicht in ihr Weltbild passt. Hinterher zahlt der Steuerzahler die Zeche, weil bei RWE & Co. nichts mehr zu holen ist. Aber das interessiert Sie nicht, da ja nur die anderen Planwirtschaft betreiben.

      Mir meine Singapurinvestments vorwerfen, aber selbst Strom verbrauchen, der anderen sprichwörtlich das Wasser über Generationen abgräbt. Die in den Braunkohlenrevieren nicht verwerteten Sande könnte man gut in Singapur verkaufen. Dann wären sie wenigstens nicht unwiederbringlich verloren. Dann hätte die von Ihnen unterstützte Planwirtschaft in Deutschland für mich als Investor noch ein ruhiges Gewissen zur Folge, weil ich nicht andere Staaten ausplündere.

      Antworten
  2. Claus
    Claus sagte:

    Solange die Mächtigen dieser Welt nicht davon überzeugt sind, dass eine menschengemachte Klima-Katastrophe auf uns zurollt, wird diese auch nicht verhindert werden. Man muss sich schon ein bisschen mit “global warming” beschäftigen, und etwas naturwissenschaftliches Denken aufbringen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass wir auf ein Desaster zusteuern. Oder man vertraut den Klimawissenschaftler, die zu 99% vor einem katastrophalen Klimawandel warnen. Sicherlich sind bei der Klimawissenschaft noch nicht alle Mechanismen verstanden und aufgedeckt, aber doch genügend, um eine menschengemachte Klimaerwärmung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Wer sich näher mit dieser Materie beschäftigen will, dem empfehle ich folgende Webseiten von Herrn Stefan Rahmstorf: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/index.html & https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/ Auf letzterer wird auch sehr schön aufgezeigt, warum der jetzige Rekordsommer eine Folge der globalen Klimaerwärmung ist.

    Ich weiß nicht, ob es noch fünf vor zwölf oder schon fünf nach zwölf ist, aber mMn muss jetzt geklotzt und nicht gekleckert werden, wenn überhaupt noch etwas abgemildert werden soll. Um das zu erreichen sehe ich nur den Weg einer weltweiten CO2-Steuer. Ich sehe keine Maßnahme die gerechter und effizienter wäre als diese. Aber – wie gesagt – dafür müssten die Mächtigen dieser Welt davon überzeugt sein, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Bei Putin und Trump scheint das jedenfalls (noch) nicht der Fall zu sein.

    Antworten
  3. RW
    RW sagte:

    Eifer und Realsatire brauchen Sie mir nicht unterstellen. Ich halte mich an Warren Buffett. Im Einkauf liegt der Gewinn. (Inkl. eingespartes Kohlendioxid). Und im Gegensatz zu Ihnen kenne ich persönlich die Braunkohlenreviere in Ost- und Westdeutschland aus eigener Anschauung, Kraftwerke von innen und eben hiervon Betroffene (Arbeitnehmer und Betroffene) und auch die Auswirkungen. Das Wissen haben sie jedenfalls nicht. Zum Windkraftausbau kann ich auch einiges aus eigener Anschauung erzählen. Was die Kohlekraftwerke betrifft: Was ist daran leistungsstark, wenn sie nicht in Kraft-Waerme-Kopplung oder als GuD-Kraftwerk mit Waermeauskopplung gefahren werden. Ich heize mit Erdgas und Biogasbeimischung. Das Auto ist natürlich ein Problem, weil es mit Diesel fährt und ich derzeit keine Auswahlmoeglichkeit für das Auto habe. Nichtsdestotrotz immer einen Wagen ohne Klimbim mit dem geringsten Kohlendioxidausstoss aus der angebotenen Flotte. Langstrecken innerhalb Deutschlands werden mit dem Zug zurückgelegt. (100 % Oekostrom, wenn es keine Dieseltriebwagen ist.) Natürlich bin ich nicht perfekt, aber ich nutze jede Moeglichkeit der Veraenderung bezüglich Veringerung des Kohlendioxidausstosses. Dabei bleibt noch genug Profit für mich hängen, den ich an der Boerse gut anlegen kann. Allerdings nicht in Kohlekraftwerke oder Windenergieaktien, sondern in Immobilienaktien, Hitech-Aktien etc.. Bei den Aktien sehe ich mir aber auch die Oekobilanz der Unternehmen an. Da gibt es viele Vorstaende, die die Zeichen der Zeit erkannt haben, weil Energiekosten eben auch nur Kosten sind. Und von Kosten, die ich privat oder als Aktionaer nicht Zu stemmen brauche, profitiere ich. Ich bin kein Oeko, sondern knallharter Kapitalist, Kosten schmälern meinen Profit. Deshalb bin ich auch dafuer, dass AFDler, die der Gesellschaft durch eine verfehlte Braunkohlenpoltik Kosten aufdrücken, diese auch privat zahlen sollten.

    Antworten
    • RW
      RW sagte:

      Noch ein paar Anmerkungen: Wer bezahlt denn Aktionaeren von Immobiliengesellschaften oder Eigentuemern von Gebaeuden Schäden durch Starkregenereignisse, Ueberschwemmungen und sonstigen Unwetterschaeden? Die Versicherungen oder die Claquere von der AFD und sonstigen klimaschutzfeindlichen Parteien. Die ersteren wohl nicht, weil sie dann irgendwann pleite sind. Und die zweiten werden sich wie Merkel vom Acker machen, wenn es um eine Entscheidung geht. Die Bauern wollen wegen der jetzigen Duerre abkassieren und die Gebaeudebesitzer sollen auf den Kosten sitzen bleiben. Ich kenne Hausbesitzer, die zweimal kurz hintereinander wegen Starkregens abgesoffen sind und auf den Kosten sitzen geblieben sind. Wer Starkregen wegen falscher Flaechenutzung als Landwirt fahrlässig mitverursacht, hat als direkter und indirekter Mitverursacher der Misere wie der Gebaeudebesitzer seinen Ausfall selbst zu tragen. Das ist eben Geschäftsrisiko. Er hätte eben ein anderes Geschaeftsmodell wählen müssen.
      Bevor jemand wieder auf die Idee kommt, ich würde hier Panik schüren: Mir reicht, dass ich einmal selbst in einem Hurrikan gesessen habe. Für meine Immobilieninvestments können ja die AFD und die Klimawandelleugner privat die Zeche zahlen, wenn es zu häufigeren Und heftigeren Taifunschaeden in Singapur, Blizzards in Kanada oder Meerespiegelanstieg in Irland, in Holland und sonst wo kommt. Mal sehen, ob sie dann noch ihre Klappe soweit aufreißen, wie sie es in diesem Board jetzt noch tun. Ich glaube nicht, deshalb bin ich für eine radikale und richtige Energiewende, die alle Bereiche umfasst. Was ich machen kann, mache ich. Dafür lasse ich mich nicht von AFDler wie Herrn M. anpöbeln.

      Antworten
      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ RW

        Die einzigen Klimawandelleugner, die es gibt, sind Leute wie Sie, die die natürliche Variabilität des Klimas leugnen.

        „Der warme Winter von . . . 1806 auf . . . 1807 hat viel Verwunderung erregt und den armen Leuten wohlgetan; der und jener . . . wird . . . als alter Mann . . . seinen Enkeln erzählen, daß. . . man Anno 6, als der Franzos in Polen war, zwischen Weihnacht und Neujahr Erdbeeren gegessen und Veielein gebrochen habe. Solche Zeiten sind selten, aber nicht unerhört, und man zählt in den alten Chroniken seit 700 Jahren 28 dergleichen Jahrgänge . . . 1289 . . . war es so warm, daß die Jungfrauen um Weihnacht und am Dreikönigstag Kränze von Veilchen, Kornblumen und andern trugen . . . 1420 war der Winter und das Frühjahr so gelind, daß im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon zeitige Kirschen und der Weinstock blühte. Im Mai gab es schon ziemliche Traubenbeerlein. . . Im Winter 1538 konnten sich auch die Mädchen und Knaben im Grünen küssen, wenns nur mit Ehren geschehen ist; denn die Wärme war so außerordentlich, daß um Weihnacht alle Blumen blühten. Im ersten Monate des Jahres 1572 schlugen die Bäume aus, und im Februar brüteten die Vögel. Im Jahre 1585 stand am Ostertag das Korn in den Ähren . . . 1617 und 1659 waren schon im Jänner die Lerchen und die Trosteln lustig . . . 1722 hörte man im Jänner schon wieder auf, die Stuben einzuheizen. Der letzte ungewöhnlich warme Winter war im Jahre 1748. Summa, es ist besser, wenn am St.-Stephans-Tag die Bäume treiben, als wenn am St.-Johannis-Tag Eiszapfen daran hängen.“

        https://www.achgut.com/artikel/kleine_inspektion_am_klimadampfer

        Auch als Angehöriger der Klimakatastrophenkirche werden Sie sich an die natürlichen Veränderungen anpassen müssen.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Sehr geehrter Herr RW,
        herzlichen Glückwunsch zu Ihren Liegenschaften in Singapur, Kanada, Irland und Holland oder sonst wo. Leben können Sie aber nur in einem Haus, somit ist Ihre Klimabilanz nicht ganz so prickelnd. Dann nutzt auch das Bahnfahren mit 100% Ökostrom nicht viel :-)
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • RW
        RW sagte:

        @ikkyu:

        Bevor Sie irgendwelche Einzeljahre betrachten, sollten Sie lieber erst einmal diese Zeiträume diskutieren und vielleicht mal einen Kommentar zu den politischen und kriegerischen Folgen abgeben. Da gab es nämlich den anthropogen bedingten Kohlendioxidausstoß noch nicht, der erst mit der Industrialisierung einsetzte. Die allermeisten Kohlenflöze befanden sich da noch in der Erde.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalterliche_Warmzeit
        https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit

      • RW
        RW sagte:

        @Herr Pabst:

        Ich habe nur das gemacht, was Herr Dr. Stelter hier immer wieder empfiehlt. Ich habe meine Anlagen diversifiziert. Übrigens fordert ja auch Herr Meuthen von der AFD eine kapitalgedeckte Altersversorgung. Nichts mehr mit sicheren umlagefinanzierten Renten, die soziale Hängematte, von der einige AFDler hier offensichtlich träumen. Die will die AFD selbst doch gar nicht.

        Außerdem wird auch die AFD bezüglich des Klimawandels Kreide fressen,
        , wenn sie sich zur Merkel ins Bett legen kann.

        Und ausserdem habe ich einige kapitalkräftige Verbündete, wie den Norwegischen Staatsfonds oder den Staatsfonds von Singapur, Die machen aus der AFD Kleinholz. Denn merke: Geld regiert die Welt. Die AFD wird daher auch noch den Spontispruch lernen:

        Sie dachten, sie wären an der Macht, aber sie waren nur in der Regierung.

      • RW
        RW sagte:

        @ikkyu
        Statt Einzeljahre zu betrachten und zu kommentieren sollten Sie mal die folgenden Episoden kommentieren. Da gab es nämlich noch keinen massiven Eintrag von Kohlendioxid durch den Menschen in die Atmosphäre:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit
        https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalterliche_Warmzeit
        Oder schnitzen Sie sich Ihre eigene Wahrheit zurecht, um sie anderen aufzuzwingen.
        Nüchtern und sachlich betrachtet sollte es unter den jetzigen Kohlendioxidkonzentrationen keine kleine Eiszeit mehr geben können, es sei denn es fliegen einige Vulkane in die Luft die aufgrund der Schwefeldioxidemissionen zu einer temporären Abkühlung führen. Wenn die Schwefeldioxidemissionen ausgewaschen sind, geht der Treibhauseffekt ungebremst weiter. Wenn allerdings ein Supervulkan wie der Yellowstone Nationalpark hochgeht, brauchen wir über den Klimawandel nicht mehr diskutieren, denn das heißt: massive Reduktion der Menschenzahl bis hin zum Aussterben unserer Spezies. Für uns Deutsche dürfte der Laacher See in der Eifel ausreichen, dann müsste ich mir einige Kommentare hier nicht mehr antun.

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ RW

        Meine Rede.
        Auch ohne den Einfluß des Menschen gab und gibt es eine große Klimavariabiltät.

        Die Gretchenfrage der Klimaforschung ist deswegen, ob die jetzt beobachtete Klimaänderung noch mit der natürlichen Variabilität erklärt werden kann oder ein anthropogener Einfluß vorliegt.

        Prof. Schellnhuber meint, dass 60% der jetzigen Klimaänderung mit fast
        100%-iger Wahrscheinlichkeit vom Menschen verursacht ist.
        Aber dieser Professor hat auch ausgerechnet, dass in 35-40 Jahren die Gletscher des Himalaya komplett abgeschmolzen sein werden. LOL
        https://www.youtube.com/watch?v=zIUwtbEpdYw

        Meine Meinung (und auch vieler anderer Forscher, die vom IPCC ausgeschlossen wurden) ist eben, dass der Einfluß des Menschen auf das globale Klima bis dato nicht statistisch signifikant nachgewiesen wurde und sich die beobachtete Veränderung innerhalb der natürlichen Schwankung bewegt.

        Zur Ausgrenzung von Wissenschaftlern vom IPCC:
        https://www.youtube.com/watch?v=wsaPBX2xnQY

    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @RW

      Gut, sachlich-inhaltlicher Diskurs ist mit Ihnen offensichtlich nicht möglich. Sie rationalisieren sich alles zurecht (Öko-Strom seit 20 Jahren, Diesel ging nicht anders, knallharter Kapitalist, aber ich gucke auf Öko-Orientierung vom Vorstand, heize mit Erdgas, aber immerhin mit Biogasbeimischung) und lassen keine Gelegenheit aus, sich gegenüber anderen zu erhöhen. Selbst wenn Sie nicht einmal im Ansatz WISSEN, wer die anderen sind und was sie tun.

      Ich habe null Probleme mit ihrem Lebensstil, der sich ja anscheinend nicht mal von meinem unterscheidet (Öko-Light und Privatinvestor). Mir ist allerdings schleierhaft, weshalb Sie denken, dass Sie darauf aufbauend andere in die Ecke stellen können.

      Erklären Sie sich selbst doch einmal, warum China Kohlekraftwerke baut und nicht PV und Wind. Soweit ich weiß haben sie die Technologie, die Produktionsmöglichkeiten und auch Platz, Sonne und Wind dafür. Erklären Sie *sich* das einmal mit Vernunft und romantisieren Sie nicht irgendwelche tiefen Einsichten, als Sie im oder vorm Braunkohlekrater standen, die andere weniger erleuchtete (vermeintlich) nicht haben und deswegen minderwertig im Denken und Handeln sein müssen.

      Was Herr Pabst sagt – dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Mit Ihrem Auftreten sind Sie jedenfalls eher Sand als Öl im Getriebe des ökologischen Fortschritts.

      Antworten
      • RW
        RW sagte:

        @Thomas M.
        Sie rationalisieren sich alles zurecht. So, so: China baut keine Windkraftanlagen, sondern nur Kohlekraftwerke. Bevor Sie so einen Unsinn von sich geben, sollte man sich vorher mal informieren. Frage: wie hoch ist die installierte Windenergieleistung in China? Bitte um Antwort oder trauen Sie sich nicht, diese Zahl in diesem Forum zu nennen, weil Sie nicht in ihr Weltbild passt?

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @RW

        Oh, well…

        Sie wollen nicht verstehen. Habe ich gesagt, China baut *keine* regenerativen Kraftwerke? Nein. Habe ich nicht. Habe ich gesagt, dass China relativ viele Kohlekraftwerke gebaut hat, obwohl es auch PV- und Windkraftanlagen hätten bauen könnte? Ja.

        Ergänzung: Wird es diese Kohlkraftwerke noch lange laufen lassen? Vermutlich ja.

        Abschließend ein paar Statistiken zur Beschäftigung mit der Realität. Nichts anderes als dort gezeigt wird, schreibe ich hier. NICHTS ANDERES. Sollten Sie anderer Meinung sein, lesen Sie noch einmal, was ich geschrieben habe. Ich hoffe, Sie entdecken die Abweichungen zwischen meinem Geschriebenen und dem von Ihnen Hineininterpretierten.

        https://blog.energybrainpool.com/en/chinas-electricity-system-in-2017-record-pv-expansion/

        https://www.iea.org/weo/china/

        https://qz.com/1235125/the-number-of-coal-plants-worldwide-is-shrinking-but-nowhere-near-enough/

        Die Kommunikation mit Ihnen beende ich hiermit, da sie offensichtlich keinen Sinn ergibt.

      • RW
        RW sagte:

        Kohle haben Sie als “billig, leistungsstark und erprobt” beschrieben. Umweltschädlich haben Sie geflissentlich unter dem Teppich gekehrt wegen der Inkompatibilität mit Ihrem Weltbild oder Ihrer politischen Anschauung.
        Während Sie das Brems-mit dem Gaspedal verwechseln, geben die Chinesen in allen Bereichen Gas, auch bei der Nutzung regenerativer Energien.
        Wettbewerb heisst nicht nur niedrigster Preis, sondern auch Innovationsfähigkeit . Bei letzterer sind uns viele andere schon haushoch überlegen.

        Beispiel aus Amsterdam: Parksünder werden nicht mehr durch Politessen erfasst, sondern an Hand des Nummernschildes gescannt aus einem fahrenden Auto (demnächst wahrscheinlich nur noch selbstfahrendes Auto).

        Dass Sie mit mir nicht mehr kommunizieren wollen, geschenkt

  4. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >Der Westen hat zu Beginn dieses Jahrhunderts die Weichen für die Entwicklung gestellt, deren Ende wir jetzt erleben.

    Näherungsweise korrekt.

    >Er hat diese als leuchtendes Beispiel für Andere dargestellt. Irgendjemand (z.B. den Chinesen mit den Kohlekraftwerken) einen Vorwurf hieraus zu stricken, grenzt an Blasphemie.

    Auch wenn es vermutlich fruchtlos ist, den Faden sachlich weiterspannen zu wollen…

    Ich sehe hier keinen Vorwurf Richtung China in diesem Forum, sondern lediglich eine Tatsachenbeschreibung. Und China verbrennt nicht Kohle, weil es dumm ist (das unterstellen sie, vermutlich unwissentlich) und den Westen als “leuchtendes Vorbild nimmt” und uns nacheifert. Nein, Kohle ist billig, leistungsstark und erprobt. So einfach ist das.

    Eine echte Chance hat grüne Energie erst dann, wenn sie auch “billig, leistungsstark und erprobt” ist. Vorher gibt das weltweit nichts. Das ist nun einmal die Realität, wie mehrheitlich Entscheidungen privat wie politisch getroffen werden.

    Antworten
  5. Claus
    Claus sagte:

    Letztendlich ist es vielleicht eine Glaubensfrage, aber ich bin zutiefst von dem menschengemachten Klimawandel überzeugt. Meiner Meinung nach werden die Auswirkungen katastrophal sein. Einen kleinen Vorgeschmack liefern die sich jetzt schon anhäufenden Klima-Kapriolen – Dürren, Überschwemmungen, Hurrikans etc.
    In meinen Augen ist nur eine weltweite CO2-Steuer eine geeignete Methode eine signifikante CO2-Reduktion zu erreichen. Die Natur- und Klimaschädigung muss endlich einen Preis bekommen! Nur so lässt sich etwas in einem kapitalistischen System erreichen – und das auch noch mit höchster Effizienz. Deutschland und Europa könnten da mit gutem Beispiel vorangehen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Claus

      Eine WELTWEITE CO2-Steuer – wer setzt sie durch?

      Eine SIGNIFIKANTE CO2-Reduktion durch dieses Steuer – angenommen sie lässt sich weltweit durchsetzen, ist sie so WIRKSAM, dass wir ein klimaverträgliches Leben führen können?

      Es ist wünschenswert, dass Ideen eingebracht werden.

      Sie müssen sich aber dem Realitätstest stellen.

      Antworten
      • RW
        RW sagte:

        @Sie wollen uns hier Ihre Realität vorgeben und die heisst Stillstand.

        Wer nichts ausprobiert, kann auch nichts verändern. Entwicklungen leben davon, dass es mutige Menschen gibt, die neue Ideen verwirklichen.

        Wenn es diese nicht geben würde, würden wir uns in einer Höhle mit Steinen bewerfen und nicht per Internet kommunizieren.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @RW

        “würden wir uns in einer Höhle mit Steinen bewerfen und nicht per Internet kommunizieren.”

        Das klingt aber eher nach Kommunismus im Endstadium.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RW

        Ich will MEINE Realität vorgeben?

        Ich gebe gar nichts vor, sondern frage nach der Realität, die eine weltweite CO2-Steuer durchsetzen könnte.

        Ist es die UNO, ist es G7 oder G20 (mit Würgegriff an denen, die nicht dazu gehören), ist es der liebe Gott oder sind es die weltweit unter dem Klima leidenden Menschen, die durch Eingebung diese Steuer bezahle wollen?

        Eiern Sie hier nicht herum, sondern beantworten Sie die Frage.

        Blinder Aktionismus ist nichts wert.

      • RW
        RW sagte:

        Wir fangen bei Ihnen an, da ich vermute, dass Ihr Strom zum größten Teil aus Braunkohle stammt. Wie wäre es mit 50 Prozent Aufschlag auf ihren Strompreis? Der Aufschlag wird wie folgt begründet:
        1. Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat
        2. großflächiger Eingriff in den Wasserhaushalt über mehrere Hundert Jahre
        3. Braunkohle hat die höchsten Kohlendioxidemissionen aller fossilen Brennstoffe.

        Bei mir ist schon seit 20 Jahren 100 % regenerativer Strom angesagt. Weswegen, habe ich klar und deutlich begründet.

        Ich finde, wer durch sein Wirtschaftsverhalten Deutsche in Deutschland ohne zwingenden Grund zur Migration zwingt, ist mit dem Aufschlag von 50 % noch gut bedient. Den Satz sollten sich alle AFDler in diesem Forum gut merken. Unpatriotischer kann man nicht mehr sein.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RW

        Ich werde meinen Stromversorger über Ihren Vorschlag informieren.

        Die Leute dort haben Sinn für Realsatire.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @RW
        Damit ich Sie komplett klassifizieren kann und mich von der Reinheit des Handelns überzeugen kann:

        Haben Sie ein Auto, wenn ja, was für ein Antrieb?
        Womit heizen Sie Ihr Wohnung/Haus?

        Der Eifer – ehemals religiös – scheint sich heute bei manchen in Sachen Öko und Anti-AfD zu manifestieren. Verfolgung vermeintlich Ungläubiger eingeschlossen.

        Nichts ändert sich.

  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ alle

    Ich bedanke mich für die Ermunterung, hier zu posten.

    Warum tue ich es gern, auch wenn es mich mitunter nervt, auf bestimmte Auffassungen und manche Gegenrede antworten zu müssen, weil sie so nicht stehen bleiben können?

    Ich profitiere von denen, die kenntnisreich mitdiskutieren, weil ich vieles überhaupt nicht oder nicht genau weiß und über manches nachdenken muss, um mir eine besser fundierte Meinung zu bilden. Selbst wenn ich mich mit dem, was ich lese, „nur“ bestätigt sehe, ist das positiv. Denn ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass richtig ist, was ich sage, weil ICH es sage.

    Zum anderen bin ich besorgt. Was Alexander zuletzt beschrieben hat, ist – wenn auch mit anderer Akzentuierung und Ursachenbestimmung – m. M. n. die weitgehend richtige Zustandsbeschreibung.

    Bislang ist Deutschland vergleichsweise gut damit über die Runden gekommen. Dies vor allem deshalb, so glaube ich, weil wir es uns leisten können, national wie auch international schwelende Brandherde mit vielen Geldscheinen zu ersticken.

    Da aber zum einen die Wohlstandsmaschinerie irgendwann erheblich stottern und zum anderen die Verteilungskonflikte deutlich zunehmen werden, ist absehbar, dass wir gesellschaftlich in ungemütliches Fahrwasser, wenn nicht sogar in schwere See geraten werden.

    Was dann, wenn wir keine Diskussionskultur entwickelt haben, um den Problemen angemessen mit RATIONAL geführten Auseinandersetzungen zu mehrheitlich zustimmungsfähigen, wenn natürlich nicht immer vorbildlichen Lösungsvorschlägen zu gelangen?

    Auf Vernunft in der Wahlurne setze ich nicht, kann man auch nicht setzen, weil das Kreuzchen aufgrund von nicht lösungsorientierter, sondern taktisch gesetzter parteipolitischer Programmatik und vorlaufender Demagogie bestenfalls eine Stimme für die Verhinderung größten Unheils ist (was, wenn es kollektiv verhindert wird, angesichts historischer Erfahrungen nicht gering zu schätzen ist).

    Ich wage keine Prognose, sicher erscheint mir allerdings, dass es um viel gehen wird, wobei die fürs Klima eingesetzten Beträge wie andere auch erst einmal nur eine Größenordnung markieren. Dahinter geht es um viel mehr, letztlich um die Art und Weise, wie wir zusammenleben werden.

    Da bin ich dann doch etwas optimistischer als z. B. bei der Klimarettung.

    Daher:

    Nicht Besserwisserei, die niemanden nützt und zu nichts führt, sondern um ehrliche, KLÄRENDE Diskussionen, auch wenn das anstrengend ist und man sich mitunter beschädigt vorkommt, wenn man Überzeugungen aufgeben und ändern muss.

    Es geht mir also insbesondere auch darum, dass wir alle zu einer VERNÜNFTIGEREN Streitkultur kommen. Sie bedarf der fortwährenden Einübung.

    Basis dafür sind hier am Blog die Themen, die Dr. Stelter auswählt und aufbereitet, wobei – unverzichtbar für eine Urteilsfindung, die nicht am Tellerrand deutscher Befindlichkeit hängen bleibt – auch internationale Sichtweisen zu Wort kommen. Die Themen betreffen Kernprobleme mit enormem Wirkungspotenzial und verdienen somit größte Beachtung. Ich danke daher Herrn Dr. Stelter für sein Engagement, derart Bedeutsames aus dem „beyond“ zu holen und ins Licht zu rücken.

    Je mehr es aufgreifen und der Sache verpflichtet ernsthaft mitdiskutieren, desto gewinnbringender ist es für alle.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @ Dietmar Tischer

      Für mich gilt immer dieser Satz von Nicolas Gomez Davila:
      >möglichst kurz zu schreiben um abzuschließen, bevor man Überdruss erregt

      Auf der Suche nach der Ursache unserer Banken-/Finanz-/Staats-/kulturellen Krise vermisse ich Selbstkritik auf Seiten der Wissenschaft, Politik und der Journalisten.

      An Kritik und reichlich injiziertem schlechtem Gewissen gegen die Bürger des Westens mangelt es nicht. Zugleich schlägt einem die Hybris entgegen, für jedes Problem das passende Werkzeug zu haben, vorzugsweise Steuern und Strafen aller Art.

      Zitat von hier: https://static1.squarespace.com/static/530b8d53e4b091b1a79671f2/t/5b1509a3758d46f9851d16ed/1528105379983/TUMULT_Sommer2018_Reich-Schaefer.pdf
      > Die gute Fee entmündigt jedoch nicht nur das Individuum, sondern auch die
      Vernunft, wenn Zentralbanken und Regierungen als weltumspannendes Kartell, angeblich zur Verteidigung des Guten, immer gigantischere Schuldengebirge über den existierenden Schulden-Himalaya schütten, als habe die Bibel nie vom Turmbau zu Babel berichtet. Das wird natürlich nicht gutgehen.

      Wenn fehlbare und sehr fehlerhafte Institutionen sich hinter einem Unfehlbarkeitsdogma verschanzen, anstatt sich ihrer Fehlbarkeit mutig zu stellen…

      Die Relationen zwischen der Welt und der BRD sind eindeutig und auch was geschieht, wenn die Erdbevölkerung in unserem Ausmaß Ressourcen verbraucht.

      In der Bewältigung der Finanzkrise sehe ich auch die Lösungsansätze zur Ressourcenverschwendung und Energiepolitik/Umweltproblematik. Sobald wir dem Überfluß Grenzen setzen ergeben sich diese Gelegenheiten…ganz ohne Angstkullisse und Kriegsgeheul.

      Die konstruktiven Kräfte müssen sich treu bleiben, den Rest regelt die Zeit.

      Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      Ich hatte heute morgen beim Kochen mit Öko-Strom und Öko-Milch unter Öko-Sonnenlicht da auch noch drüber nachgedacht…

      Ich kam u.a. auch zum Ergebnis, dass auch die mehr oder weniger fundiert abgeworfenen Meinungen ohne Diskussionswillen eine Bereicherung sind. Man lernt so andere Standpunkte kennen oder entdeckt, das andere ähnlich denken.

      Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      Sehr geehrter Herr Tischer,

      zwei Wörter schreiben Sie groß: „rational“ und „vernünftig“. Großschreibungen sind bei Ihnen lt. Aussage immer eine Betonung. Diese Betonung der Rationalität ist sicher auch der Grund für ihre große Anhängerschaft im Forum (einschließmich mir). Allerdings befürchte ich dass Sie damit nur noch eine kleine Minderheit der Gesamtbevölkerung ansprechen.

      Das Primat der Rationalität wurde im Verlauf der letzten 60 Jahre durch die Vorherrschaft der Emotionen abgelöst. Als kleiner Junge (Jahrg. 49) habe ich noch gelernt, sich nicht von Gefühlen überwältigen zu lassen, sondern den Verstand einzusetzen. Der Satz „ein Junge weint doch nicht“ war sicher überzogen, aber heute ist das Pendel in das andere Extrem ausgeschlagen. Ich kenne eine Mitarbeiterin des ÖR-Fernsehens, die einen guten, ausgewogenen Beitrag produziert hatte. Ihre Chefin hat den Film mit einem einzigen Satz abqualifiziert: „zu wenig Emotionen“. Wenn nicht Tränen fließen oder Flüchtlingskinder mit großen Kulleraugen zu sehen sind, wird der Beitrag nicht gesendet.

      Auch die Politik arbeitet nur noch mit Emotionen. Bei der hiesigen Bürgermeisterwahl erklärte mir ein 20-jähriger, dass er sich für den Kandidaten entschieden habe, weil in dessen Flyer stand, er esse am liebsten Maultaschen. Wahlen werden mit Emotionen gewonnen. Selbst weitreichende Entscheidungen, die das ganze Land grundlegend verändern (Energiewende nach Fukushima, Grenzöffnung 2015), werden aus einer emotionalen Laune heraus entschieden.

      Ich habe mir den Kopf zerbrochen, woher diese Emotionalisierung des öffentlichen Lebens kommt. Vielleicht liegt es an der Feminisierung der Macht?
      Auf weiterhin spannungsreiche Diskussionen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Ulrich Remmlinger

        >Diese Betonung der Rationalität … allerdings befürchte ich dass Sie damit nur noch eine kleine Minderheit der Gesamtbevölkerung ansprechen.

        Ihre Befürchtung wird durch meine Erfahrung bestätigt.

        Rationalität ist an sich nicht der Emotionalität überlegen oder ihr vorzuziehen.

        Sie ist allerdings unverzichtbar, wenn wir – mit komplexen Sachverhalten konfrontiert – gefordert sind, Handlungsoptionen wahrnehmen, die weitreichende Folgen für viele Menschen haben.

        Da sind wir bei Ihren Feststellungen, die ich teile.

        Die Probleme werden immer komplexer, die Handlungsoptionen immer teurer und die Menschen folgen immer mehr ihren Emotionen:

        Das kann man nur als eine höchst ungute Entwicklung bezeichnen.

        Dazu kommt m. A. n. eine zunehmende Infantilisierung der Gesellschaft.

        Die Politiker spielen mit, weil sie wissen, was ankommt und zählt, um Erfolg zu haben.

        Allerdings wichtiger, m. A. n.:

        Die Menschen überlassen mehr und mehr der Politik die Entscheidungen, zu denen Sie nicht fähig oder willens sind. Es ist bequem und Schuldige sind schnell auszumachen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollen.

        Woher die Emotionalisierung des öffentlichen Lebens kommt?

        Ich weiß es nicht und kann nur mutmaßen:

        Es hat vermutlich etwas mit unserem Wohlstand zu tun. Wer überlegen und hart rechnen muss, um ohne Stütze über die Runden zu kommen, wird nicht vorrangig an Fun denken können, wenn es ums Geldausgeben geht. Wer von allem schon zu viel hat – und das dürfte eine stattliche Anzahl sein – braucht den Extrakick. Die einen müssen reisen, um sich durch Exotik anturnen zu lassen, die anderen verlassen sich auf die Medien: Je exzessiver, desto höher der emotionale Mehrwert – der Tabubruch als Verkaufsstrategie. Und dann noch, m. A. n. nicht zu unterschätzen: Die Sanktionsschwelle ist dank falsch verstandener Toleranz gesunken. „Kunst“ an fremdem Eigentum (Sprayen) – so viel Spaß muss schon sein, da kann nun wirklich nicht von Sachbeschädigung die Rede sein.

        Das ist alles nicht kohärent zusammengedacht, aber ich vermute, dass in allem und in vielem mehr ein Stück der Wahrheit steckt.

  7. W. Heckl
    W. Heckl sagte:

    Sehr geehrter Herr Dr. Stelter,

    leider bedeutet dieser Artikel für mich das Ende meines Interesses an Ihrer journalistischen Tätigkeit. Warum können Sie sich in Ihren Thesen nicht auf Ihren Fachbereich beschränken?

    Eine Ihrer Aussagen kann ich so bestätigen: “Es ist auch nicht zu erwarten, dass ein unmittelbarer, linearer […] Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und Temperaturanstieg besteht.” In einem komplexen Regelungssystem wie dem des globalen Klimasystems wären lineare Beziehungen auch wahrlich wundersam… Die Melange aus trivialen Aussagen im Zusammenhang mit wenig wissenschaftlich ausgearbeiteten Argumenten bringt mich als Leser zu keinen neuen Erkenntnissen durch Ihre Arbeit, außer, Ihre einschlägige Meinung kennenzulernen. Diese findet sicherlich ihr Klientel und sorgt für Clicks!

    In diesem Sinne…

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      hmm. Es ist kein Artikel von mir, sondern wie ich klar zeige der Beitrag zweier Professoren. Wie immer stelle ich, was ich interessant finden zur Diskussion. Dabei lebt gerade diese von der Kontroverse.

      Antworten
    • ikkyu
      ikkyu sagte:

      @ W. Heckl

      Zitat:
      ” In einem komplexen Regelungssystem wie dem des globalen Klimasystems wären lineare Beziehungen auch wahrlich wundersam…”

      Da haben Sie natürlich recht. Das ist gesunder Menschenverstand.

      Nur der in Deutschland führende Klimaastrologe Prof. Schellnhuber vom PIK (Berater von Merkel) sieht das anders.

      Nach Schellnhuber existiert ein quasi linearer Zusammenhang zwischen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und Gesamtmenge an zusätzlichen CO2 in der Atmosphäre:

      https://www.youtube.com/watch?v=QECr4ksKNZ0
      (bei ca. 4:30 Min)

      Jeder blamiert sich halt so gut er kann, gell? :-)

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ W. Heckl

      Was verstehen Sie unter „wenig wissenschaftlich ausgearbeiteten Argumenten“?

      Für mich ist ein Argument gültig oder nicht gültig, den Regeln der Logik folgend oder nicht, egal ob es wissenschaftlich oder laienhaft ausgearbeitet ist.

      Vermutlich meinen Sie, dass zu wenig wissenschaftliche Erkenntnis in dem hier vorgestellten Minderheitenvotum steckt.

      Wenn so, dann widerspreche ich.

      Das Minderheitenvotum legt begründend dar, dass „Die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur“ auf Annahmen beruht, die NICHT hinreichend sind, um die getroffenen Aussagen zu rechtfertigen.

      Es argumentiert WISSENSCHAFTLICH.

      Denn auch der Verweis darauf, was relevant, aber noch erforscht ist, ist wissenschaftlich.

      Ob diese Argumentation TRÄGT, d. h. der Sachlage zur Klimaforschung entspricht oder nicht, ist ein anderes Thema.

      Was ist denn Ihre Erkenntnis bzw. Auffassung zur Klimapolitik?

      Ich bin interessiert, es zu erfahren.

      Antworten
  8. RW
    RW sagte:

    @Dietmar Tischer:
    Das “System”, das heute in diesem Forum von Ihnen und vielen Anderen kritisiert wird, ist von uns entweder selbst geschaffen oder zugelassen worden. Aber immer sagen, die anderen (Zitat in diesem Forum: CDUCSUFDPSPDGRÜNEDIELINKE) sind schuld, ist vor diesem Hintergrund äußerst einfach und billig. Die Welt hat sich in vieler Hinsicht geändert und wird sich weiter ändern. . Die Frage ist nur, ob man mit den vergangenen Änderungen seinen Frieden schließen kann und will, diese also endlich mal akzeptiert. Denn mit einer vermeintlich besseren Vergangenheit wird man nicht die Zukunft gewinnen.
    Was das jetzige “System” , egal in welcher Hinsicht (Finanzen, Wirtschaft, Umwelt, Soziales) man es betrachtet, betrifft, hat es in dieser Form keine Zukunft mehr. Zu der Erkenntnis konnte man schon vor mehr als 30 Jahren kommen.
    Wenn das “System”, an dem ausnahmslos alle (AKTIV oder PASSIV) in diesem Forum mehr oder weniger partizipiert haben, jetzt am Zusammenbrechen ist, geht es darum, eine neue Zukunft zu entwerfen.

    Europa muss weiter zusammengeführt werden, Negativzinsen werden auf Dauer akzeptiert werden müssen, die Vorherrschaft des Westens über Andere ist Vergangenheit, wir werden unseren Wohlstand einschränken müssen, wir werden den Energie- und Umweltverbrauch global einschränken müssen. Die Zukunft verheisst von allem weniger statt mehr. Wieviel “weniger” in diesem Zusammenhang bedeutet, hängt der Innovations- und Änderungsfähigkeit der Menschheit ab.

    Der Westen hat zu Beginn dieses Jahrhunderts die Weichen für die Entwicklung gestellt, deren Ende wir jetzt erleben. Er hat diese als leuchtendes Beispiel für Andere dargestellt. Irgendjemand (z.B. den Chinesen mit den Kohlekraftwerken) einen Vorwurf hieraus zu stricken, grenzt an Blasphemie.

    Wenn das “System” nicht mehr fünktioniert, müssen Änderungen her. Entweder ich setze sie selbst aktiv um, oder andere setzen sie um oder sie werden von den äußeren Umständen erzwungen. Dann reagiere ich nur, habe aber nichts mehr zu sagen.

    Antworten
    • Jochen Selig
      Jochen Selig sagte:

      “Europa muss weiter zusammengeführt werden”. Europa muss gar nichts.
      Insgesamt bemerkenswert die apodiktischen Aussagen @RWs: das ist der Geist, der durch Merkel-Deutschland weht: keine Diskussion, Alternativlosigkeit.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ RW

      >Das „System“, das heute in diesem Forum von Ihnen und vielen Anderen kritisiert wird, ist von uns entweder selbst geschaffen oder zugelassen worden.>

      So ist es, auch wenn ich statt „oder“ lieber „und“ sagen würde.

      Aber immer sagen, die anderen (Zitat in diesem Forum: CDUCSUFDPSPDGRÜNEDIELINKE) sind schuld, ist vor diesem Hintergrund äußerst einfach und billig.

      Ich wiederhole, was ich schon so oft gesagt habe:

      Es sind nicht die anderen schuld, sondern es sind ALLE am System Beteiligten ursächlich für dessen Funktionalität verantwortlich – also wir UND die anderen.

      >Denn mit einer vermeintlich besseren Vergangenheit wird man nicht die Zukunft gewinnen.>

      Das behauptet auch niemand ernsthaft, denn die Bedingungen sind andere.

      > … geht es darum, eine neue Zukunft zu entwerfen.

      Einverstanden.

      >Europa muss weiter zusammengeführt werden,>

      Ich schließe mich hier Jochen Selig an:

      >Europa muss gar nichts.>

      Sie können selbstverständlich Ihre Auffassung einbringen, müssen aber schon zur Kenntnis nehmen, dass solche apodiktischen Aussagen in einer öffentlichen Debatte, die ein der Sache angemessenes Niveau hat, kassiert werden.

      Es müsste in der öffentlichen Diskussion darum gehen, wie Europa gestaltet werden sollte.

      SOLLTE nicht MUSS!

      >Wenn das „System“ nicht mehr fünktioniert, müssen Änderungen her.>

      Ja, aber es müssen REALISTISCHE sein.

      Änderungen auf der Basis von Wunschdenken können das System durchaus noch dysfunktionaler machen bis hin zu Zuständen, bei denen nichts mehr kontrollierbar ist.

      Antworten
      • RW
        RW sagte:

        @Dietmar Tischer, Jochen Selig:

        Erst muss die Frage beantwortet werden, ob man ein mit einer Stimme sprechendes Europa überhaupt haben will. In diesem Forum liegen die Ansichten zwischen Nationalstaat und Europa. Wir reden (diskutieren) doch schon seit dem 2. Weltkrieg über Europa. Wann sollen denn diese Diskussionen entschieden werden? Irgendwann einmal?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RW

        Ob Europa mit einer Stimme sprechen soll oder nicht, ist das ERGEBNIS von Diskussionen und nicht die erste Frage.

        Wieder voll daneben.

  9. NoFiatMoney
    NoFiatMoney sagte:

    Statt zu fragen, ob die Grundannahmen der Verfechter der These eines von Menschen gemachten Klimawandels überhaupt zutreffen, wird hier munter deren Lehren als wahr und erwiesen unterstellend diskutiert.

    So ist die Zeit, fern jeder Rationalität und Gelassenheit und Wissenschaftlichkeit.

    Ich gehöre zu denjenigen, welche um die Lektüre des Buches Die Grenzen des Wachstums (1972) aus dem Thinktank des Club of Rome nicht herumkamen. Nur erzählte uns seinerzeit niemand, daß es sich bei dem Club of Rome um einem Thinktank handelt, was unter einem Thinktank verstanden werden könnte, wer dahinter steckt(e) und welche Agenda solche Einrichtungen denn so verfolgen könnten. Nicht einmal der Begriff Thinktank war seinerzeit als Anreizgeber zur Recherche vorhanden.
    Daß womöglich die Grundannahmen jener Ideologen falsch gewesen sein könnten
    https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/08/vater-der-globalen-erwaermung-gibt-endlich-zu-theorie-ist-falsch/
    wird außerhalb der Betrachtung gelassen. Warum? Weil es um politische Projekte geht, um Macht -um Geld, das nur in diesem Geldsystem aus dem Nichts zugunsten Bevorzugter geschöpft werden kann- um Verwirrung und Beherrschung ehrlich arbeitender Menschen und Korporatismus. Da ist die Ankündigung eines CDU-Funktionärs (Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther), die CDU könne auch mit der umgetauften SED koalieren, eben nicht überraschend, sondern konsequent.

    In CDUCSUFDPSPDGRÜNEDIELINKE sitzen die Reaktionäre, nämlich diejenigen, die sich von einem Zutrauen in menschlichen Fortschritt und Erfindungsgeist verabschiedet haben und an seine Stelle totale staatliche Kontrolle und Planwirtschaft setzen und davon noch mehr wollen. Dort sind die Jakobiner, die sich und jeden von uns auf die Bäume zurückwünschen. Sie haben es beinahe schon geschafft.

    Antworten
  10. drgro
    drgro sagte:

    Sehr geehrter Herr Tischer,

    bitte schreiben Sie weiter!

    Ihre Ausführungen sind manchmal anstrengend zu lesen, was aber weder an den Versalien noch an Ihrem Deutsch, sondern an der streng logischen Argumentation liegt.

    Und den entscheidenen Punkt haben Sie selbst angesprochen:
    Wer persönlich wird, dem fehlen meist die Argumente.

    Antworten
    • Hans-Peter Stumpf
      Hans-Peter Stumpf sagte:

      Sehr geehrter Herr Tischer
      Dem kann ich mich nur anschließen, ich schätze ebenso Ihre Kommentare sehr. Weiter so.

      Antworten
    • Hans-Peter Stumpf
      Hans-Peter Stumpf sagte:

      Sehr geehrter Herr Tischer,
      dem kann ich mich nur anschließen. Ich schätze Ihre Kommentare ebenso sehr.
      WEITER SO !!! :)

      Antworten
  11. ikkyu
    ikkyu sagte:

    Bis jetzt wurde von den Diskutanten außer den bekannten Schlagwörtern wie Effizienzsteigerung usw. kein konkretes Szenario für die Transformation des Energiesystems mit Angabe von Zielgrößen und Abschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen dargelegt.

    Wie soll nun die Klimakatastrophe verhindert werden?

    Klar ist doch:
    Wer wirklich an die durch CO2 verursachte Klimakatastrophe glaubt und unseren Wohlstand möglichst erhalten will, darf nicht gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen, weil das die einzige derzeit zur Verfügung stehende CO2-freie, regelbare und grundlastfähige Kraftwerkstechnik ist.

    Angefügt einige Links zum Thema:

    -Entropie + Kernenergie und Erneuerbare Energien:
    http://nuklearia.de/2013/02/12/challenge-fuer-kernkraftgegner/

    eine OECD-Studie:
    -Nuclear Energy and Renewables – System Effects in Low-carbon Electricity Systems (2012)
    https://www.oecd-nea.org/ndd/reports/2012/system-effects-exec-sum.pdf

    und aktuelle Forschungsergebnisse vom MIT zur Kombination von Kernenergie + Erneuerbare:
    http://news.mit.edu/2018/flexible-nuclear-operation-can-help-add-more-wind-and-solar-to-the-grid-0425

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ ikkyu

      >Klar ist doch:
      Wer wirklich an die durch CO2 verursachte Klimakatastrophe glaubt und unseren Wohlstand möglichst erhalten will, darf nicht gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen, weil das die einzige derzeit zur Verfügung stehende CO2-freie, regelbare und grundlastfähige Kraftwerkstechnik ist.>

      Ja, das sollte klar sein.

      Ich ergänze, was auch noch klar sein sollte:

      Man kann nicht ALLES haben, nämlich eine sichere, billige, umweltfreundliche und wohlstandsmehrende Energieerzeugung.

      Das sagt natürlich niemand der Bevölkerung, jedenfalls habe ich das noch nie von einer Regierung gehört.

      Daher dürfen sich die Menschen bestätigt fühlen, dass sie auf NICHTS verzichten müssen.

      Hier, meine ich, liegt ein Großteil der Probleme nicht nur bezüglich der Klimapolitik.

      Antworten
  12. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Sehr geehrter Herr Tischer,
    bitte liefern Sie noch lange. Danke!!

    Auch kann ich mich Thomas nur anschließen. Bei den Punkten 1 und 3 von Herrn RW, auch wenn es nur Beispiele waren, kann ich keine großen Einsparungen erkennen, die den Klimawandel global betrachtet, in irgendeine Richtung lenken, bzw. beeinflussen.
    Auch Punkt 2 lässt sich diskutieren. Gerade ihr Beispiel Gebäudedämmung lässt bei mir die Haare zu Berge stehen. Gebäudeeffizienz über neue Heizungsanlagen sind zu befürworten. Nur bestehende Gebäude mit Polystyrol- Dämmstoffen (Styropor) flächendeckend, wie in Deutschland seit Jahren zu beobachten, zu überziehen, halt ich für den größten SCHWACHSINN, den sich eine Nation antun kann. Und dabei ist wie immer beim Verbraucher zu beobachten; alle sind sie für den Umweltschutz, solange es nicht den eigenen Geldbeutel betrifft. Dann wird wie immer, das BILLIGSTE (Nicht kostengünstigste) an die Fassade geklebt. Und von der Politik noch tatkräftig mit Fördergeldern der KFW unterstützt. Nur leider sind die ersten Fassaden in die Jahre gekommen (Lebenserwartung unter 25 Jahre, je nach Ausführungsqualität, auch abhängig von fehlgeleiteten Architekten, die Polystyrolfassaden ohne Dachüberstände schick finden). Das die Fungizide, die an der Fassade aufgebracht wurde, mittlerweile ausgewaschen im Grundwasser gelandet sind, ist nur das kleinste Problem. Diese Fassaden werden dann in Müllverbrennungsanlagen entsorgt (einfach mal googeln: HBCD-haltige Dämmstoffe entsorgen). Somit mit LKWs wieder durch die Gegend gekutschert. Ob dieser Dämmwahn nachhaltig ist, soll bitte jeder für sich selbst entscheiden. Interessanterweise finde ich selten Baustellen in Frankreich oder in Großbritannien, wo der Einfamilienhausbesitzer/in sein geerbtes Häuschen mit Styropor einpackt. Aber wahrscheinlich sind die nicht so schlau wie wir. Und interessant finde ich immer wieder, das 20- 30 Jahre alte Häuser als Energieschleudern dargestellt werden. Nur ein Beispiel:
    Baujahr bis 1977 200 kWh/m² * 150 m²= 30.000kwh
    30000Kwh * 6 Cent= 1800 €/a
    Verdammt viel Geld. Aber wenn in diesem Haus 4 Personen wohnen, relativiert sich das wieder. Und zum Vergleich nehmen sie mal einen Pendler, der alleine 15.000 Kilometer im Jahr zur Arbeit fährt. Also ich für meinen Teil würde mit einfachen Dingen versuchen die Welt zu retten: Tempolimit 120 auf Autobahnen, massiver Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, Verbot von Föhnen (Haare so trocknen lassen) und nur mit Deckel auf dem Topf Wasser abkochen. Suchen Sie sich eine Maßnahme raus, um die Welt zu verbessern! Und beginnen Sie SOFORT!
    Freundliche Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • ikkyu
      ikkyu sagte:

      @Carsten Pabst

      Sie haben das Verbot von Bügeleisen vergessen. :-)

      Zum generellen Tempolimit würde ich noch ergänzen:

      100% Luxussteuer auf PKW mit über 150 PS.

      Beste Grüße

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Das staatliche Föhnverbot (Wie soll das eigentlich umgesetzt und kontrolliert werden? ist ja eine herrliche Idee! So könnte man den Stimmenanteil der Grünen bei weiblichen Wählern glatt halbieren. Ich bin unbedingt dafür, dass das Teil des Grünen-Parteiprogrammes wird! :)

      Antworten
  13. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Klaus Sammer

    Es nicht hilfreich, um den KERN der Auseinandersetzung herumzureden.

    Natürlich kann der Staat auf dem Gebiet des Klimaschutzes etwas BEWIRKEN.

    Die Frage ist aber, ob er, d. h. unser Staat, und andere Staaten wie China, Indien etc. zusammen MEHR als NENNENSWERTES bewirken können, nämlich so VIEL, dass die Erdbevölkerung fortan KLIMAVERTRÄGLICH leben kann.

    Diese Frage ist anhand von „Megaentwicklungen“, wie etwa der Zunahme der Bevölkerung der Erde, zu entscheiden. Ein Boom bei E-Bussen ist demgegenüber vernachlässigbar und argumentativ zumindest solange IRRELEVANT, wie er nicht in eine fundierte Prognose über den weiteren CO2-Ausstoss insgesamt (Verkehr und anderes) eingeht.

    >Manch ein Konservativer und damit beschränke ich mich nicht auf die Forenteilnehmer, scheint ja auch den Gedanken zu hegen, da wir den Klimawandel, ferner er von diesem überhaupt anerkannt wird, eh nicht ändern/aufhalten können kann man ja auch weite fossile Brennstoffe frei nach dem Motto nach mir die Sintflut.>

    Zu welcher Auffassung aufgrund von datenfundierter Argumentation jemand gelangt oder nicht gelangt, hat mit KONSERVATIV oder nicht konservativ überhaupt nichts zu tun. Es hat etwas mit der RATIONALEN BEGRÜNDUNG von Handlungsoptionen zu tun.

    Nach allem, was wir wissen, GIBT es eine fundamental wirksame Klimaveränderung.

    Informierte Menschen erkennen daher an, dass es sie gibt.

    Eine Anzahl von ihnen ist davon überzeugt, dass sie auch durch größte Anstrengungen nicht so aufzuhalten ist, dass die Menschheit auch in Zukunft klimaverträglich leben kann.

    Diese Menschen sind daher der Ansicht, dass die MASSNAHMEN, mit denen das Klimaziel verfolgt wird, vielleicht durch eine mehrheitlich getragene Politik LEGITIMIERT, aber der Sache nach nicht BEGRÜNDBAR sind.

    Sie FORDERN daher, dass angesichts der Billionen EUR, die für das fragwürdige Projekt der Klimarettung ausgegeben werden, diese Maßnahmen öffentlich zu diskutieren und zu überdenken sind sowie gegebenenfalls SO nicht weitergeführt werden sollten.

    Das hat mit „nach mir die Sintflut“ überhaupt nichts zu tun.

    Bemerkung:

    Ich frage mich, wie Menschen darauf kommen, dass wir, die Menschheit, den Fortgang der Evolution zu SICHERN hätten.

    Es hat vermutlich viel mit den Schöpfungsmythen der Religionen und daraus abgeleitet unser „POSITION“ auf der Erde zu tun, auf deren SINNGEBUNG die weitaus meisten Menschen nicht verzichten können.

    Daraus eine AUFGABE oder gar VERPFLICHTUNG abzuleiten, ist nachvollziehbar, aber – bestenfalls – ein Akt der WILLKÜR.

    Denn in unserer ERFAHRUNGSWELT gibt es NICHTS, was darauf verweist, dass WIR dazu befähigt seien, ALLE Effekte von Ereignissen JENSEITS des menschlichen Einflussbereichs zu kompensieren.

    Wir können sehr wohl dies oder das mit Bezug auf diese Ereignisse tun.

    Aber zu GLAUBEN, dass wir die Veränderung des universell determinierenden Klimas, die AUCH durch ursächlich nicht von uns herbeigeführte Effekte gekennzeichnet ist, mit BESTIMMTHEIT verhindern können, ist ANMASSUNG – und DUMMHEIT zugleich.

    Es gibt nach jetzigem Erkenntnisstand gewichtige Gründe, warum die Menschheit die Klimaveränderung NICHT überleben WIRD.

    Es gibt keinen einzigen Grund dafür, dass sie die Klimaveränderung überleben MUSS.

    Antworten
    • RW
      RW sagte:

      @Dietmar Tischer:
      Haben Sie überhaupt Kinder? Dann wären Sie der typische Rabenvater. Oder Egoistisch und selbstverliebt bis zum geht nicht mehr, gepaart mit einem Schuss Narzissmus. Das sind Sie auf jeden Fall. Schreiben Sie endlich mal normal oder haben Sie in der Schule schon so geschrieben?

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @RW

        Hr. Tischer analysiert m.E. (= nimmt auseinander) mit sehr großer logischer Präzision Standpunkte. Ich finde das wertvoll, auch wenn es teilweise nur mit mehrmaligem Lesen für mich nachzuvollziehen ist und man sich an die Großschreibung zur Betonung gewöhnen muss.

        Die Frage, ob es sinnvoll ist, in Deutschland Weihnachtsbeleuchtung zu verbieten und Waschküchenkommunen einzurichten und den Standortvorteil zu reduzieren durch eine ideologisch getriebene Energiewende bei gleichzeitiger Vernachlässigung physikalischer Herausforderungen, während China pro Woche ein Kohlekraftwerk baut, ist mehr als berechtigt und gehört – zur Not auch “frech” – diskutiert.

        Ich persönlich gehöre übrigens zur Fraktion “lieber heute ein Apfelbäumchen pflanzen, weil es morgen vermutlich weitgeht” und hätte lieber gestern als heute auf fossile Energie verzichtet. Aber bei Ihrem Vorschlag 1 und 3 bin ich offen gesagt raus und in Anbetracht des weltweiten ökologischen Verhaltens unserer Spezies ist eine gewisse Resignation durchaus berechtigt und maßvolles Voranschreiten in Deutschland gerechtfertigt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RW

        Ich stelle fest, dass Sie die Sache betreffend NICHTS, aber auch GARNICHTS dem entgegenzusetzen haben, was ich sage.

        Stattdessen ABWERTUNG der Person.

        Das ist der Standard, mit dem argumentative HILFLOSIGKEIT demonstriert wird.

        Sie können schäumen, wie Sie wollen, was Sie oder andere über mich DENKEN und SAGEN, ist letztlich belanglos für eine rational zu führende Auseinandersetzung.

        Was mein zugegebnermaßen nicht normales Schreiben betrifft, beruht es – die Inhalte und Darlegungen betreffend – auf Bemühungen, die hier nicht zur Debatte stehen, zumal es heute praktisch nicht mehr möglich ist, dieses Engagement in der Form zu praktizieren, wie ich es konnte.

        Es zu praktizieren, wäre Nicht-Rabenvätern auch nicht zuzumuten.

        Ich bin mir bewusst, dass meine Schreibweise, also das Deutsch, das ich hier abliefere, Anlass zu Kritik gibt. Ich entschuldige mich hiermit bei allen.

        Ich schreibe viel, oft auch nachts nach einem langen Tag, der mich mitunter auch noch beruflich bindet, und stelle fest, dass bei mir, nunmehr 77 Jahre alt, die Motorik nicht mehr so gut funktioniert wie früher. Die Konzentration und das Gedächtnis lassen ebenfalls nach.

        So viel als Erklärung.

        Auf Ihr Verständnis kann ich verzichten.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Wir sind nicht immer einer Meinung, auch bei diesem Thema nicht.

        Sie BEGRÜNDEN durchweg Ihre Auffassungen und ERMÖGLICHEN so den Nachvollzug, warum Sie diese und keine anderen haben und – entscheidend – eine weiter zu verfolgende, zielführende Erörterung.

        Das schätze ich an Ihnen und einigen anderen, leider zu wenigen, an diesem Blog.

        Denn NUR so kommen wir auf VERNÜNFTIGE Weise zu einem möglichen Konsens oder eben auch (nur) zu einem zwar auf Meinungsdifferenzen beruhenden, aber dennoch konfliktfreien Entscheidungsverfahren.

        Meine Betonung durch Versalien beruht auf der Erfahrung, dass viele Diskutanten weder Begrifflichkeiten noch Konzepte hinreichend auseinanderhalten können und z. B. über Quantoren („keiner“, „alle“) oder „nur“ hinweggehen und daher überhaupt nicht VERSTEHEN, was gesagt wird.

        Ich will daher durch Akzentuierung eine Verständnishilfe anbieten.

        Möglicherweise ist das aber eher hinderlich hier.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Es bekümmert mich sehr, dass sie die Praktiken solcher Entitäten so persönlich nehmen. Vielleicht ist das der Gewinn, dass es bei gewissen Themen niemals um Erkenntnis aus Faktenwahrheit geht (zur demokratisch richtigen Entscheidungsfindung) sondern immer nur um Durchsetzung einer Agenda.
        Zum Erreichen der Agenda ist alles zulässig, auch Lüge, Diffanmierung, Verleumdung, Spott und persönliche Angriffe.
        Wer anders Denkende respektiert verzichtet auf diese Mittel, um des gemeinsamen Friedens willen.

        Unser Liberalismus auf der Grundlage von Konsensbildung wird grob missbraucht, bis der Gegner sich selbst nicht mehr erkennt. Umgekehrt ausgeschlossen!

        So funktioniert(e) das Spiel z.B. in Sachen Homosexualität, Gender, Kinderrechte, Emanzipation, Atomausstieg, Abrüstung, Verteidigung, Waldsterben/saurer Regen, Erdabkühlung, Erderwärmung, CO2, Feinstaub, Acrylamid, Gentechnik, Freihandel, …

        Natürlich wird RICHTIGES angesprochen, nur GLAUBEN darf man NICHT ALLES.

        Niemand ist verpflichtet der Wahrheit treu zu sein, keine Politik, keine Wissenschaft, kein Journalist….

        Ob der Angreifer nur Opfer zuviel konsumierter Propaganda ist oder Täter, spielt keine Rolle. Diese Personenkreise sind auf einem Kreuzzug…..der erst dann entschieden ist, wenn man alles unter Kontrolle hat z.B. dem Nachbarn seinen Garten ;o) ….

  14. Klaus Samer
    Klaus Samer sagte:

    Die “Argumentation” ein Staat könne auf dem Gebiet des Klimaschutzes nichts bewirken ist ja hier scheinbar sehr Deutschland zentriert und diesem Kontext zumindest nicht grundverkehrt.

    Der Punkt der hier in der Diskussion gerne ignoriert wird ist es kommt auf die größe des Staates an, ist dieser Staat China oder Indien dann sind die Effekte durchaus auch global nennenswert wie man schön an diesem Beispiel sieht :

    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/elektroautos-boom-bei-e-bussen-senkt-dieselnachfrage-um-233-000-barrel-a-1204917.html

    Mir ist durchaus klar das es hier auch auf die Primärenergie die den Strom erzeugt ankommt, aber selbst fossile Kraftwerke wandel, insbesondere wenn sie mit Kraft-Wärmekopplung betrieben werden die Primärenergie deutlich wirksamer um als der beste Verbrennungsmotor deutscher Autobauer.

    Sind irgendwann genügend E-Autos sprich rollende Batterien auf der Straße, kann man die ja auch tagsüber beim Arbeitgeber laden wenn die Sonne mittags den alternativen Strom ins Netz treibt. Gleichzeitig sind diese übrigens auch anzapfbare Speicher wenn sie am Netz hängen.

    Manch ein Konservativer und damit beschränke ich mich nicht auf die Forenteilnehmer, scheint ja auch den Gedanken zu hegen, da wir den Klimawandel, ferner er von diesem überhaupt anerkannt wird, eh nicht ändern/aufhalten können kann man ja auch weite fossile Brennstoffe frei nach dem Motto nach mir die Sintflut.

    Antworten
    • RW
      RW sagte:

      @Klaus Samer:

      Vielen Dank für den Beitrag, der das Thema Energieeffizienz anspricht. Mit einer Energiewende, die sich nur auf Stromerzeugung aus regenerativen Energien beschränkt, werden wir den Klimawandel weder in den Griff bekommen noch abschwächen können.

      Energetische Gebäudesanierung (s. Warren Buffett oben) bietet die Möglichkeit
      schnell und massiv fossille Energieträger einzusparen und zwar langfristig und nachhaltig, da ein Gebäude ein abgeschlossenes System ist. Beim Strom findet man immer wieder eine Möglichkeit, diesen weiter zu vergeuden und sei es durch die Erzeugung von Bitcoins zur Spekulation.

      Eine Energiewende muss aus folgenden Schrittenund zwar in der genannten Reihenfolge bestehen:

      1. Energieeinsparung (z.B. Hausbeleuchtung zu Weihnachten – notwendig oder nicht)
      2. Energieeffizienz (z.B. Gebäudedämmung)
      3. Ressourcenschonung (z.B. muss jeder Haushalt in einem 16 Parteienhaus eine eigene Waschmaschine und einen eigenen Wäschetrockner haben oder reichen hier nicht jeweils vier oder fünf aus. Muss im Sommer der Wäschetrockner laufen???? Muss ich überhaupt einen Wäschetrockner haben?)
      4. Erneuerbare Energien

      Antworten
      • CF
        CF sagte:

        RW diskreditiert sich mit seinen Beiträgen selbst. Richtig ist an seinen Einlassung nur, dass wir uns im Zeitalter der Carbonisierung befinden und es wohl immer mal wieder Pfade zum Verlassen gab. Die letzte Abzweigemöglichkeit ins Atomzeitalter wurde in den 50er / 60er / 70er Jahren thematisiert, aber durch den damals aufkeimenden Ökoterror schnell ad akta gelegt .Der langfristig sicher geglaubte Klimatod (so sieht es wohl RW) ist eben immer noch lieber als der womöglich nie eintretenden Atomtod . So sind Religionen. Vollkommen irrational.
        In der Diskussion um die „Energiewende“ lohnt es sich immer wieder einmal die Realitäten vor Auge zu führen, um zu erkennen wie aussichtlos und scheinheilig das Unterfangen eines Kampfes dagegen ist. Hans-Werner Sinn hatte in seinem Beitrag zum Zappelstrom ja schon deutlich gemacht wie schwer die Energiewende wird und dabei geht es zunächst nur um den Stromsektor.
        Strom machte in 2017 ca. 19% des Energiebedarfs in Deutschland aus. Davon entfallen 26% auf Haushalte. Der private Stromanteil von 129 TWh am gesamten Energieverbrauch beträgt ca. 5% des Energieverbrauchs in Dtl.
        https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren
        Als Beispiele für eine notwendige Änderung des Lebenswandels kommen dann von RW und anderen Ökoirrationalisten stets die Bevölkerung drangsalierende Vorschläge wie die Abschaffung der Weihnachtsbeleuchtung, die Rationierung von Waschmaschinen (hat auf die Nutzung, die eigentlich den Stromverbrauch verursacht) , Dämmung etc. Das sind alles Komforteinschnitte, die Null-Wirkung auf den Klimawandel haben. Wir reden hier über 5% des Energiebedarfs in Dtl. Und von diesen 5% macht z.B. Waschen und Trocknen im Haushalt wiederum nur 10-15% aus. Die Vorschläge sind also so sinnlos wie nutzlos.
        Eine wirksame Energieeinsparung würde gesellschaftspolitisch ansetzen und sich gegen Zuwanderung (und weltweit gegen Bevölkerungswachstum) und Individualisierung/ Vereinzelung der Gesellschaft richten. Im Prinzip ginge es darum, die Energie durch möglichst viele Leute gleichzeitig zu nutzen. Am höchsten ist der Heiz- und Strombedarf im Privaten für das Wohnen (aber auch im Büro).
        Die Effekte wären immens, aber beträfen aber wieder nur den Haushaltssektor, der gerade einmal 26% des Energiebedarfs ausmacht.
        1. Erhöhung der Raumnutzung:
        Wer ernsthaft die Energiewende betreiben möchte, müsste an einer Bevölkerungsverdichtung arbeiten. Ich lebe seit meinem Ende der Studienzeit recht frugal auf 31 m² (Bücher, Papierkram etc. alles digitalisiert) und habe Heizkosten (2016) von 104 EUR im Jahr für 31m² in einem nicht gedämmten Stadthaus aus den 60er Jahren im 2. Stock (Mittenwohnung ohne Außenwände).
        Nachweis siehe hier:

        Die Platzverschwendung und die Vereinzelung in unseren Gesellschaften sind der “Klimakiller” Nr.1 im Privatsektor, da er zu einer ineffizienten Ressourcennutzung führt. Dabei bin ich unter den Sündern als Alleinlebender noch als quasi „Klimaretter“ unterwegs.
        In meiner Altersklasse der 30-40 jährigen erlebe ich, dass alle dem Bauwahn verfallen sind. Auf dem Land werden zumeiste neue Siedlungen gebaut und es kommt selten vor, dass die Eltern in eine kleine Ein- oder 2 Zimmerappartments in großen Wohntürmen ziehen und den Kindern das Haus überlassen. Stattdessen bleibt man solange als möglich in seinen eigenen vier Wänden. Jeder hier im Forum mag sich fragen, auf wieviel m² er lebt und ob er sich signifikant verkleinert hat, nachdem die Kinder aus dem Haus waren? Man kann förmlich beobachten wie Siedlungen vergreisen und sich daneben zugleich neue bilden und das führt zu einem enormen Energiebedarf.
        Konkret sieht das in meiner Familie so aus:
        Meine beiden Eltern (getrennt lebend) bewohnen jeweils Häuser aus den 80iger Jahren mit ca. 140 -160 m2 Wohnfläche allein. Meine beiden Großmütter leben jeweils in Städten seit mehr als 20 Jahren (nach dem Tod Ihrer Ehemänner) in 3-Zimmerwohnungen aus den 50er und 60er Jahren (a 58 m² und 80 m²) ebenfalls allein. Die zwei Häuser benötigen ca. 2.500 Liter Öl pro Haus im Jahr und der Stromverbrauch liegt bei ca. 2.100 kWh bis 2.800 kWh. Bei meinen Großmüttern sieht es etwas günstiger aus. Dennoch liegt der Energiebedarf der Personen allein für Wohnen / Haushalt bei dem 5 (Großeltern) bis 8 fachen meines Energiebedarfs. Würden alle Alleinlebenden oder Ehepaare auf 1-2 Zimmern wohnen (max. 45 m²) und Familien mit 2 Kindern auf ca. 60 m² (so wuchs mein Vater in München auf), könnte der Energieverbrauch massiv gesenkt werden (auf ca. 1/5 ). Für drei Jahre lebte ich in meiner Wohnung zusammen mit Freundin. Es wäre theoretisch daher eine nochmalige, annähernde Halbierung meiner Energiewerte denkbar, wenn ich mit einer Partnerin zusammenleben würde.
        Eine Verdichtung auf ca. 20- 30 m² pro Kopf und 10-14m² pro Kind könnte den Energiebedarf somit ohne weitere Dämmaßnahmen daher derzeit massiv senken und hätte einen enormen Energiespareffekt gerade in dem Bereich, der noch über einen nur geringen erneuerbaren Anteil verfügt. So steigt beispielsweise der Ölverbrauch eines Einfamilienhauses von 1 Bewohner auf 5 nur um ca.15%. Der Energiebedarf pro Kopf sinkt umgekeht bei Nutzung durch 5 Personen also fast um 80%!
        https://www.fastenergy.de/heizoelkauf-tipps/jahresverbrauch.htm#submit_dest
        In meinem Umfeld brüsten sich viele Bauherren wie umweltfreundlich ihr Bau doch sei mit Wärmepumpe, Solardach, Pelletheizung oder Gastherme etc. . Die Wahrheit ist, dass 200 m² für drei Personen dennoch einen Energie- und Strombedarf haben, der pro Kopf deutlich höher ist als ein Gebäude gleicher Größe, das von 8 Personen genutzt wird. Daher griffe hier eine CO2 Steuer auch deutlich zu kurz, da die Energieeinsparung deutlich größer sein könnte und die Energie damit für andere Dinge (Straßenverkehr, Industrie etc. genutzt werden könnte). Insofern sollte es eine Raumsteuer geben. Pro m² könnten z.B. 5 – 6 EUR Raumnutzungssteuer pro Monat entrichtet werden, ab einer Freigrenze von z.B. 20 m² pro Einzelperson und 10m² pro Kind. Eine solche Steuer würde allein bewohnte Einfamilienhäuser und Wohnungen extrem teuer machen und es käme vermutlich rasch zu einer Wohnraumverdichtung, die zugleich auch die Wohnungsnot in den Städten lindern würde (um es klar zu sagen: Meine Großeltern und Eltern könnten sich Ihre Wohnungen und Häuser so kaum mehr leisten und damit käme es rasch zu einer “Energieeffizienten” Wohnraumverdichtung).
        Der Effekt wäre riesig und würde sogar noch kaum etwas kosten (außer vermutlich Umbaumaßnahmen in Häusern), aber das wäre durch die Raumsteuer oder den Verzicht auf die EEG Umlage locker finanzierbar.

        2. Reduktion der Bevölkerung:
        Hier ist die Entwicklung in Europa und USA einmalig und klimaökologisch positiv zu beurteilen. Die Bevölkerung würde sich durch Verzicht auf Nachkommenschaft erstmals ohne Seuche und Kriege von allein bis 2050 fast halbieren (ohne Zuwanderung) und allein dies würde einen massiven Beitrag zur CO2 Reduktion beitragen, wenngleich ich gesellschaftlich das Phänomen als nicht nachhaltig ansehe.
        In Teilen Afrikas und des nahen Ostens hat eine Familie bis zu 5 Kinder. Man überlege: Es gibt 2 Familien die im Alter von 20-25 Jahren je 5 Kinder zeugen und deren Nachkommen verhalten sich ebenso. Damit gäbe es im Zeitpunkt x 4 Erwachsene und 10 Kinder und ca. 20 Jahre später bilden die 10 Kinder wiederum 5 neue Familien, die innerhalb von 5 Jahren a 5 Kinder haben. Somit ist die Bevölkerung von 4 Erwachsenen im Jahr x auf 4 + 10 + 25 = 39 lebende Personen im Jahr x+30 gestiegen. Die Zahl der zu versorgenden Personen hat sich also in 30 Jahren fast verzehnfacht. So geht es von 2,53 Mrd. 1950 auf 9,55 Mrd. in 2050. D.h. in nur 100 Jahren eine ca. Verfünffachung und das obwohl in China, USA und Europa die Entwicklung ja dramatisch rückläufig ist.
        Die Bevölkerungsentwicklung der Welt (eine schon alte Darstellung, aber der Graph ist sehr anschaulich)
        https://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsentwicklung
        Angesichts der Einsparmaßnahmen der letzten Jahrzehnte ist der Kampf gegen den „Klimawandel“ doch vollkommen hoffnungslos. Wir kämpfen mit dem EEG schon seit dem 29. März 2000 und haben keine signifikante Reduktion des CO2 Ausstoßes hinbekommen.
        Fazit:
        Es macht keinen Sinn den Menschen in Europa Ihre Freude an der eigenen Waschmaschine, dem Wäschetrockner, dem schönen Auto oder der allein genutzten Villa mit Pool und Sauna zu verleiden, weil es sinnlos ist, gegen den Klimawandel anzukämpfen, zumal wenn nicht alle verfügbaren Mittel wie die Atomkraft, die zu keinerlei Einschränkungen führen würde, mitgenutzt werden. Es gibt die Gefahr des GAUS, aber es kann auch morgen ein Meteorit einschlagen, ein Atomkrieg ausbrechen oder man kann von der der Straßenbahn überfahren werden. Wenn man den Klimawandel als tödlich und unausweichlich mit verheerenden Folgen drohend annimmt, dann müsste man m.E. jede Möglichkeit nutzen, diesen abzuwenden. Da ein Atomunglück keineswegs sicher eintritt und bislang hat sich bis auf Tschernobyl in den letzten 60 Jahren auch nie eines mit ernsthaften Schäden ereignet, wäre dies eine logische Option bevor man die Bevölkerung mit nutzlosen Ökoterrorfantasien verängstigt und drangsaliert, welche nur zur Bereicherung einiger Bevölkerungsschichten dienen.
        Genießen wir den schönen Sommer und lassen wir die Menschen in Europa das Leben genießen. Sie haben es sich verdient durch die Entwicklung des technologischen Fortschritts und ihr in der Geschichte einmaliges Verantwortungsbewusstsein, das zu einer kontrollierten Bevölkerungsreduktion und somit der Nachhaltigkeit in Ihren Siedlungsgebieten führt. Die Verantwortung muss Afrika und der nahe Osten selbst übernehmen und sich bemühen seine Bevölkerungsexplosion „klima-und seuchenneutral“ durchs Leben zu bringen egal ob in Europa weiter ineffiziente, grüne Klimaklientelpolitik fürs Gewissen betrieben wird oder nicht.

  15. ikkyu
    ikkyu sagte:

    @RW

    Da die IR-Absorption durch CO2 bereits bei der jetzigen Konzentration in der Atmosphäre gesättigt ist, ändert eine Verdoppelung der Konzentration an der Gesamtabsorption so gut wie nichts mehr.
    Das Lambert-Beersche Gesetz sollte Ihnen als Chemiker ja bekannt sein.

    Abgesehen davon liefert keiner der Diskutanten ein halbwegs vernünftiges Szenario, wie der Primärenergiebedarf von Deutschland mit Erneuerbaren Energien zukünftig bereitgestellt werden kann.
    Die von Prof. Sinn in seinem Vortrag “Wieviel Zappelstrom verträgt das Netz?” dargelegten Probleme und Grenzen der Energie-Speicherung werden komplett ignoriert, offensichtlich weil eine argumentative Widerlegung des Sachverhaltes nicht möglich ist.

    @ M. Stöcker

    Rechnen Sie doch mal vor, wie Sie den Primärenergiebedarf (der Anteil vom Strom ist ja nur ca. 23%) von Deutschland mit Solarenergie bereitstellen wollen.
    Herr Wolf liefert dazu im Gegensatz zu Prof. Sinn kein konkretes Zahlenmaterial.

    Mit welchen Faktor muss der jetzige Stand der Solarnutzung multipliziert werden?

    Welche Speichertechnologie wird in welcher Größenordnung eingesetzt?

    Von wo kommt die Energie zur Produktion der Solarzellen?
    (zur Zeit kommt diese ja hauptsächlich aus chinesischen Kohlekraftwerken, also nicht sonderlich öko)

    Dafür reicht das Beherrschen der Grundrechenarten. Sollte als kein Problem sein.

    Wichtig ist auch die Frage, welche ökologischen Auswirkungen die massive Nutzung der Solarenergie durch den Eingriff in den Entropiehaushalt der Erde hat.

    Zur Erinnerung nochmal Prof. Pelte:

    “Dadurch nämlich tritt der Mensch in Konkurrenz zu allen anderen Prozessen in der Natur, welche in Kap.5.1 bildlich dargestellt sind und welche umfassend sind, angefangen beim tierischen/pflanzlichen Leben bis zum Klimageschehen. Ganz klar:

    Beansprucht der Mensch einen größeren Anteil an dem natürlichen Energiehaushalt der Erde, so muss er diesen Anteil von anderen Prozessen stehlen.

    Denn wir sollten nie vergessen: Die Energie ist eine physikalische Erhaltungsgröße, sie lässt sich weder produzieren noch verbrauchen.”

    https://www.physi.uni-heidelberg.de/~pelte/energie/energie4/start.htm
    (z.B. Kapitel “Nachhaltigkeit & Entropie”)

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ ikkyu

      >… Probleme und Grenzen der Energie-Speicherung werden komplett ignoriert, offensichtlich weil eine argumentative Widerlegung des Sachverhaltes nicht möglich ist.>

      Ignoriert?

      Sie müssen die Energie-Wende nur zu ENDE denken, um einzusehen, dass es derartige Probleme und Grenzen überhaupt nicht gibt und somit eine Widerlegung überflüssig ist.

      Man muss eben das ganze Land und große Teile der Gewässer an den Küsten mit Windrädern so massiv ZUPFLASTERN, dass nichts gespeichert zu werden braucht. Denn irgendwo geht immer ein Lüftchen, um die Energieversorgung ohne Speicherung sicherzustellen ?

      Antworten
  16. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ RW

    Sie sind beim Thema Klima wesentlich kompetenter als ich (ich teile Ihre kritische Sicht). Von daher würde mich Ihre Einschätzung zu den Thesen von Dr. Wolf interessieren:

    „Mit dem Dogma des kohlendioxidbedingten Treibhauseffekts wurde leider auch die Illusion, eine klimafreundliche Entwicklung der Zivilisation mit fossilen und atomaren Brennstoffen sei möglich, politisch verankert und zur Wirtschaftsstrategie. Eingeführt wurde ein wenig wirksamer, aber einträglicher weltweiter Ablasshandel mit Kohlendioxidzertifikaten. Mit dem Ziel eines „weiter so“ bestreitet der konventionelle Energiesektor den Beitrag des Menschen zum Klimawandel aber nicht mehr nur plump. Unter dem Deckmantel von Klimaschutz durch „Dekarbonisierung“ sind heute Investitionspläne in Milliardenhöhe noch immer auf die Nutzung von fossilen Energieträgern wie „kohlendioxidarmem“ Erdgas oder gar „kohlendioxid-neutraler“ Atomkraft gerichtet.“ https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2017/12/Thesen-_Energiewende-2.0_end.pdf Seite 41 ff.

    Wenn es Ihre Zeit zulassen sollte, wäre ich Ihnen für eine Antwort sehr dankbar.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Hier noch als Ergänzung zu Wolf aus Wikipedia:

      „Er macht sich für einen Lehrstuhl über Energetik in der Biosphäre stark, weil er die These vertritt, die aktuelle Klimaforschung greife zu kurz. Physiker, die einen CO2-bedingten Treibhauseffekt als Erderwärmung beschreiben, verkürzen seiner Auffassung nach das Thema. Nicht die Erde erwärme sich, sondern die Biosphäre mit ihren Lebensbereichen Luft, Wasser und Boden. Bei der Verbrennung von Biomasse werde die vor Millionen von Jahren gespeicherte Sonnenenergie freigesetzt. Wolf tritt für einen Kohle-Öl-Gas-Nutzungsstopp ein. Man müsse “aufhören, potenzielle Energie aus fossilen Brennstoffen in fühlbare Wärme freizusetzen”, sondern stattdessen die aktuelle Sonnenenergie nutzen. Weil Kohle, Öl und Gas die Stützen der Weltwirtschaft seien, stelle die Energiewende die “größte gesellschaftliche Transformation in der Menschheitsgeschichte” dar.

      Antworten
      • RW
        RW sagte:

        Man kann den Ansatz von Wolf teilen, weil eine “nutzbare” Biosphäre die Voraussetzung für Leben ist. Das Leben passt sich an diese an und versucht diese über die Evolution optimal zu nutzen. Ein schönes Beispiel sind die “rauchenden Schlote” in der Tiefsee, von denen man zuerst dachte, dass hier kein Leben vorkommen könnte.

        Wenn man einmal die Erdgeschichte betrachtet, wird man immer wieder feststellen, dass es zu Massensterben kam. Die Ursachen dafür sind immer unterschiedlich, aber diese Ursachen hatten immer eine Klimaänderung zur Folge. Dabei schlugen die Klimaänderungen entweder in zu heiss oder in zu kalt um, so dass nur extreme Spezialisten diese Phasen, die geologische Zeiträume einnahmen, langfristig überstehen konnten. Wenn gewünscht kann ich mal Beispiele heraussuchen.

        Was der Mensch mit der Verbrennung der fossilen Energieträger macht, ist im Zeiraffer den der Biosphäre in geologischen Zeiträumen entzogenen Kohlenstoff als Kohlendioxid wieder freizusetzen. Dies führt dazu, dass die in Form von Erdöl, Kohle und Gas zwischengelagerte Sonnenenergie als Kohlendioxid freigesetzt wird. Da Kohlendioxid die einfallende Infrarotstrahlung absorbiert bzw. emittiert, führt die Zunahme der Kohlendioxidmoleküle in der Atmosphäre zu einer Verstärkung dieses Effektes und damit zu der Erwärmung der Biosphäre. Da mehr Kohlendioxid durch den Menschen freigesetzt wird, als der Biosphäre auf natürlichem Wege entzogen werden kann, heizt sich die Erde auf. Dadurch werden Sekundäreffekte ausgelöst, z.B. Schmelzen der Eiskappen, Auftauen des Permafrostbodens, warmes Wasser nimmt weniger Kohlendioxid auf als kaltes, die dann den Treibhauseeffekt verstärken. Taut der Permafrostboden auf, wird das hierin enthaltene Methan freigesetzt. Dann geht die Post bezüglich des Treibhauseffektes erst richtig ab, da Methan ein wesentlich effektiveres Treibhausgas ist. Ca. 20 Kohlendioxidmoleküle haben den gleichen Effekt wie ein einzelnes Methanmolekül auf den Treibhauseffekt. Das System Biosphäre kommt dadurch nicht mehr zur Ruhe, da durch die andauernden Rückkopplungseffekte sich kein neues Gleichgewicht einstellen kann. Dadurch wird die ganze Tier- und Pflanzenwelt unter permanentem Stress gesetzt, sich innerhalb kürzester Zeit anzupassen oder Gefahr zu laufen auszusterben, da sich die angestammten Lebensräume gravierend ändern. Aus Savanne wird Wüste….. Für den Menschen bedeutet dies Migrationsbewegungen. Wer, wie Herr Dr. Stelter oder die AFD gegen Migration ist, muss auch zwangsläufig gegen Klimawandel sein und sich dagegen engagieren. Da helfen auch keine betriebs- und volkswirtschaftlichen Betrachtungen zur Migration. Wenn ich zu Hause nichts mehr zu beißen habe, würde ich persönlich mich auch auf dem Weg machen. Etwas würde ich aber zusätzlich mitnehmen: eine Ka……..
        Hoffen wir, dass es dazu nie kommen wird.

        Deshalb gibt es zur Energiewende keine Alternative.

      • Johannes
        Johannes sagte:

        @RW: ,Deshalb gibt es zur Energiewende keine Alternative.‘

        Es gibt immer eine Alternative. Eine haben Sie treffender Weise auch selbst genannt.

  17. RW
    RW sagte:

    @Dieter Tischer
    Hinreichend bewiesen ist, dass der bisherige Weg, das Verbrennen von Erdgas, Kohle und Öl, in eine Sackgasse führt bzw. geführt hat. Natürlich kann man das bis zum bitteren Ende durchziehen, obwohl man genau weiss, dass am Ende gar nichts mehr geht.
    Das reicht mir vollkommen aus, um etwas Anderes in Angriff zu nehmen. Die Alternative könnte nämlich schlimmstenfalls zu dem gleichen Ergebnis führen. Solange aber die Chance besteht, dass das Ergebnis weniger schlimm für die Menschheit ist, rechtfertigt sie das einzugehende Risiko.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ RW

      >Das reicht mir vollkommen aus, um etwas Anderes in Angriff zu nehmen.>

      Dagegen ist nichts zu sagen.

      Denn JEDER kann SELBST entscheiden, was ihm reicht, um etwas in Angriff zu nehmen.

      Nur:

      Darum geht es hier nicht.

      Hier geht es darum, auf Basis WELCHER ERKENNTNIS eine gesamte Gesellschaft EUR Billionen ausgeben SOLL, um ein bestimmtes Ziel, nämlich Klimaverträglichkeit zu erreichen.

      >Solange aber die Chance besteht, dass das Ergebnis weniger schlimm für die Menschheit ist, rechtfertigt sie das einzugehende Risiko.>

      Die Frage ist, OB die Chance TATSÄCHLICH besteht oder ob die Annahme, dass sie besteht, WUNSCHDENKEN ist.

      Darauf lassen Sie sich nicht ein, weil dabei Ihre ÜBERZEUGUNG, dass Klimaverträglichkeit zu erreichen sei, auf den Prüfstand kommt.

      Andere aus Ihrem Lager sind da schon VIEL weiter.

      Hier Schellnhuber aus dem weiter oben verlinkten focus-Artikel:

      “Der Mensch hat als geologische Kraft bereits seine Spuren im Erdsystem hinterlassen”, sagte Mitautor und PIK-Gründungsdirektor Hans Joachim Schellnhuber. “Werden dadurch empfindliche Elemente des Erdsystems gekippt, könnte sich die Erwärmung durch Rückkoppelungseffekte selbst weiter verstärken. Das Ergebnis wäre eine Welt, die anders ist, als alles, was wir kennen”, ergänzte er. “Die Forschung muss sich daranmachen, dieses Risiko schnellstmöglich besser abzuschätzen.”

      GENAU lesen:

      Durch das, was der Mensch BEREITS verursacht hat und daher nicht mehr rückgängig zu machen ist, könnte sich die Erwärmung weiter verstärken. Die Forschung ist gefragt, dieses Risiko besser abzuschätzen.

      Heißt:

      Es kann durchaus sein, dass sich die Erwärmung aufgrund unserer zivilisatorischen Vergangenheit WEITER verstärkt, EGAL was wir HEUTE und ZUKÜNFTIG unternehmen.

      Es ist IRREFÜHREND über Chancen zu reden, solange das nicht geklärt ist.

      Wenn Sie VERNÜNFTIG argumentieren wollen, sollten Sie einfach nur sagen:

      Ich FÜHLE mich BESSER, wenn das tue, was unter Rettung des Klimas angesagt ist.

      Antworten
      • RW
        RW sagte:

        Die Aussagen von Professor Schnellhuber müssen als trivial bezeichnet werden. Dazu brauche ich nur die Erdgeschichte zu betrachten. Im Jura lag die Kohlendioxidkonzentration in der Atmossphäre bei 1950 ppm, das ist ca. 5 mal so hoch wie heute. Das die Welt aufgrund der vom Menschen initiierten Veränderungen anders aussieht als vor 150 oder vor 1000 Jahren kann jeder selbst sehen, dazu brauche ich keine Forschung. Nur die Veränderungen in der Erdgeschichte wurden durch natürliche (unbewusste) Prozesse herbeigeführt, die heutigen Veränderungen sind anthropgen (bewusst (oder gar aus Dummheit, Gier etc. ?)) herbeigeführt.

  18. RW
    RW sagte:

    @Herr Dr. Stelter:

    Ihre Thesen sind, das hat der Leserbriefschreiber schon richtig erfasst, reaktionär. Sie sind es vor allem deshalb, weil sie den naturwissenschaftlichen Hintergrund vollständig ausblenden. Naturwissenschaftlich belegbare Tatsachen lassen sich betriebs- und volkswirtschaftlich nicht wegdiskutieren.

    Ihnen ist nicht im Ansatz bewusst oder Sie wollen es bewusst nicht wahrhaben , dass wir uns, was die Erdnutzung durch den Menschen betrifft, im Endspiel befinden. Was Sie an den Tag legen, ist Kurzfristdenken, kein Langfristdenken. Und als Krönung nennen Sie sich in eigener Sache Stratege. Ich behaupte: Ihr Strategie beruht darauf einzig und allein, von 12 bis Mittag zu denken. Ein multidisziplinäres Denken ist Ihnen fremd oder anders formuliert im Volksmund würden Sie Schmalspurakademiker genannt.

    Ich hatte in diesem Blog schon ausgeführt, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei grundsätzlich unterschiedliche Entwicklungspfade für die Menschheit möglich waren: Man hat sich für den fossillen Entwicklungspfad entschieden. Dieser Weg ist an sein Ende gekommen. Wir befinden uns hier im Endspiel.

    Diesbezüglich möchte ich aus meiner 2013 erstellten Master Thesis zitieren, die dies beschreibt. Als Erstausbildung habe ich ein Chemiestudium absolviert. Zwischen beiden Abschlüssen liegt deutlich mehr als ein Jahrzehnt:

    “Although the target to reduce the emission of global warming gases by nearly 90 % until 2050 is prased in mandatory agreements, there is actually little progress in reducing greenhouse gas emissions and in mitigating the dependency of mankind from nonrenewable carbon based energy sources as one major source of GHGs. The proposals for solving these challenges affect both societies on the macroscopic level and individuals, companies and institutions on the microscopic level leading thereby to diverging interests in economics, politics and societies. Thus Koebel et. al. pointed out, “that our precious technology and free market economy is threatening the continuity of our very existence.”

    Other than this pessimistic outlook the current situation is better described by the different economical behaviour of investors. While the holding Berkshire Hathaway of US-Investor Warren E. Buffett is investing billions of dollars in solar parks like the Antelope Valley Solar Project or Johns Manville, a manufacturer and marketer of thermal insulation materials, other investors apply capital to bank gas from shale sources by fracking believing that this could balance the still increasing global demand for fossil fuels like oil an gas. But fracking, the injection of high-pressure fluid into the underground for releasing gas from shale, shows direct effects on environment like the pollution of ground water by the used chemicals. Furthermore the combustion from additional output of gas by fracking only intensifies and prolongs the most pestering problem of mankind: the climate change related to the rising carbon dioxide concentrations in the atmosphere.”

    Mit anderen Worten, wir holen alle fossilen Brennstoffe innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden, verbrennen diese und wundern uns dann, dass die Kohlendioxidemissionen steigen und dies Konsequenzen hat. Die Erde hat Jahrmillionen mit Rückschlägen gebraucht, damit die vorindustrielle Kohlendioxidkonzentration erreicht wurde, und der Mensch kehrt innerhalb weniger Jahrhunderte diesen Prozess um und Teile der Menschheit behaupten dann frech, das habe keine Auswirkungen. Jeder, der diese Position vertritt, wird von Herrn Dr. Stelter als “Linker” verunglimpft

    Wenn der Rhein z.B. dadurch kein oder nicht mehr ausreichend Wasser führt, wie soll dann der Grundwasserspiegel im Rheinischen Braunkohlenrevier wieder ansteigen können? Der Blogger, der die auf Braunkohle setzen will, soll hier mal erklären, woher das Wasser kommen soll.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ RW

      >Ich hatte in diesem Blog schon ausgeführt, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei grundsätzlich unterschiedliche Entwicklungspfade für die Menschheit möglich waren: Man hat sich für den fossillen Entwicklungspfad entschieden. Dieser Weg ist an sein Ende gekommen.>

      Noch längst nicht, er wird weiter begangen, siehe u. a. den Bau von Kohlekraftwerken in China.

      Das beiseite gelassen, was ist mit dem ANDEREN Entwicklungspfad?

      Ist BEWIESEN oder zumindest hinreichend PLAUSIBEL, dass er zum GEWÜNSCHTEN Ziel (verträglichem Klima) führt?

      Wenn das nicht der Fall ist, dann haben wir eine ANDERE Diskussionsgrundlage.

      Damit sollten Sie sich auseinandersetzen, BEVOR Sie anfangen, anderen darlegen, was sie vermeintlich „vollständig ausblenden“.

      Bei Ihnen ist die Ausblendung NOTORISCH.

      Antworten
    • Johannes
      Johannes sagte:

      @RW: ,Ihre Thesen sind, das hat der Leserbriefschreiber schon richtig erfasst, reaktionär.‘

      Es sind doch nicht irgendwelche Thesen von Herrn Stelter zur Energiewende, die ,reaktionär‘ sind sondern die Tatsache AN SICH, dass er überhaupt eine Diskussion zur ,Energiewende‘ auf seinem Blog zulässt. Das ist aus Sicht vieler Linken FALSCHES Framing und führt deshalb zu dieser Beschimpfung, ein Reaktionär zu sein.

      Wir sollten Herrn Stelter dankbar sein, dass wir hier spannende Themen diskutieren können und ihn nicht als Reaktionären versuchen zu verunglimpfen.

      Antworten
    • Jochen Selig
      Jochen Selig sagte:

      Mit der Wertung “frech” stellt man alle, die nicht der Meinung sind, dass eine menschenverursachte Klimakatastrophe droht, als pubertierende Kinder dar. Der Absolutheitsanspruch, mit der diese Position vertreten wird, sollte vorsichtig machen (Schellnhubers “Selbstverbrennung” – der Titel gibt sich schon biblisch).
      Wenn die Gesellschaft den Weg der Energiewende gehen möchte, bitte, auch wenn ich ihn für falsch halte. Nur sollte so etwas demokratisch entschieden werden und nicht von einer Beamtenschaft.

      Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @RW: Sie lesen nicht richtig. Herr Dr. Stelter, hat niemand als Linken „verunglimpft“, sondern sein Kritiker hat sich selbst ihm gegenüber als „Linker“ bezeichnet. Wenn ich jemanden so bezeichne wie er sich selbst nennt, verunglimpfe ich ihn nicht.

      Antworten
    • MFK
      MFK sagte:

      Warum Deutschland durch Target volkswirtschaftlich ärmer wird bleibt ein Rätsel. Der deutsche Verkäufer gibt ein Wirtschaftsgut weg und bekommt dafür Geld (Aktivtausch).

      Was aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Geldschöpfungsmechanismus, der Target innewohnt. Dieser führt zu (Asset-) Inflation. Zwei Drittel der Immobilientransaktionen in Berlin wurden durch Ausländer getätigt. Der Preisanstieg in diesem Bereich wäre ohne EU Ausländer sehr viel geringer ausgefallen. Weiterhin führt die Quasi-Subventionierung der deutschen Exportindustrie zu strukturellen Verwerfungen zu Lasten der schwächeren EU Volkswirtschaften.

      So unbedenklich ist Target also nicht.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Was aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Geldschöpfungsmechanismus, der Target innewohnt.“

        TARGET wohnt kein Geldschöpfungsmechanismus inne. Geld- bzw. Kredit wird auf der zweiten Stufe unseres Geldsystems geschöpft, also bei der Kreditvergabe.

        „Zwei Drittel der Immobilientransaktionen in Berlin wurden durch Ausländer getätigt.“

        Das sind die „Segnungen“ des freien Kapitalverkehrs.

        „So unbedenklich ist Target also nicht.“

        TARGET ist ein Indikator für bedenkliche Verwerfungen an anderer Stelle; und das sind die persistenten Leistungsbilanzungleichgewichte aufgrund asymmetrischer Kreditexpansion: https://zinsfehler.com/2018/07/30/target-und-kein-ende/

        LG Michael Stöcker

      • Jens
        Jens sagte:

        Die Frage ist jedoch was das Geld wert ist, was er für die Waren bekommt, vor allem wenn der Euro crasht.

        Die Frage ist auch wer von den Exporterfolgen profitiert? Die Lohnempfänger sicher nicht, den die Löhne sind real nicht so stark gewachsen wie das BIP. Die Lohnzurückhaltung in Deutschland hat die Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Süden ja gerade erst ermöglicht.

      • Jens
        Jens sagte:

        @Stöcker

        In Deutschland wird seit einigen Jahren weniger Geld im Inland “geschöpft” wurde, da in Deutschland alle Sektoren (Saldenmechanik) Sparer sind, der einzige netto Darlehnsnehmer ist das Ausland.

        Insofern spiegelt Target2 doch schon wieder, dass eben weniger Geld in Deutschland geschöpft wurde, oder nicht?

  19. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wenn der Markt vermeintlich VERSAGT, muss man zu anderen Mittel greifen.

    Und klar, nicht kleckern, sondern klotzen, wenn es um die „Rettung“ des Klimas geht.

    Hier ein Vordenker:

    http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/un-forscher-sir-robert-watson-fordert-reaktionen-auf-klimakrise-klima-und-biodiversitaet-in-die-verfassung-15725743.html

    Ich würde sagen:

    Gute Chancen für diesen „Riesenschritt“.

    Ein Grundrecht kann man der Bevölkerung leicht verkaufen und danach, ob es sich überhaupt DURCHSETZEN lässt, fragt niemand.

    Die Regierungsarbeit würde jedenfalls wesentlich einfacher werden:

    Aus der politischen Auseinandersetzung und der mühsamen Mehrheitssuche wird eine PFLICHT, die mit gütiger Unterstützung des BVerfG selbstverständlich wahrgenommen werden MUSS.

    Antworten
  20. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Ulrich Remmlinger

    Es wird noch dauern, bis ALLE Kohlekraftwerke abgeschaltet sein werden.

    Denn die Regierung hat nicht nur das Klimaproblem im Nacken, sondern auch das der Arbeitsplätze. In strukturschwachen Regionen, die eh schon als abgehängt gelten, kann man nicht über Nacht neue Arbeitsplätze aus dem Boden stampfen. DAHER eine KOMMISSION, was heißt: Die Abschaltung der Kohlekraftwerke wird auf die lange Bank verschoben, bis sie hoffentlich kein Problem mehr darstellt. Wenn doch, kann man noch einmal nach Verschiebung suchen.

    Siehe Rentenproblem, Lagerung von radioaktivem Abfall etc.:

    VERSCHIEBUNG ist erprobt, machbar und aus Sicht der Regierung die am wenigsten mit Konflikten beladene „Lösungsstrategie“.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Herrn Tischer: das ist auch die klare Aussage der führenden Politiker. Für den Kohlekumpel werden wir keine anderen Jobs auftreiben, aber für deren Kinder. Eine Generation wird der Ausstieg dauern. Ist ja bei der Steinkohle schon jetzt so.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Ja, (noch) FÜHRENDER Politiker – Danke für die Präzisierung.

        Eine Generation Ausstiegszeit aus der Kohlekraft halte ich nach Lage der Dinge auch für realistisch.

        Wenn aber andere Politiker an die Macht kämen, könnte es mit SUBVENTIONEN einer neuen Größenordnung für Regionalmaßnahmen (Umsiedlung mit Jobgarantie und Frühverrentung im großen Stil) sehr viel schneller gehen.

        Schon jetzt wird Druck aufgebaut, hier z. B.

        https://www.focus.de/wissen/klima/risiken-zu-ignorieren-koennte-katastrophal-werden-kommt-nun-die-heisszeit-erde-ist-kurz-davor-die-kritische-schwelle-zu-ueberschreiten_id_9373049.html

        Daraus, Klimapabst Schellnhuber zitiert:

        >Vor allem sei die Politik gefordert, sagte Schellnhuber, der Mitglied der Kommission der Bundesregierung zum Kohleausstieg ist. Aus wissenschaftlicher Sicht sei klar, dass der Kohleausstieg so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte. “Die Kohleverstromung ist das schädlichste, was man dem Klima antun kann”, sagte er. Als hochentwickeltes Industrieland habe Deutschland alle Möglichkeiten, die alte, auf fossilen Brennstoffen basierende Wirtschaftsweise bis 2040 komplett hinter sich zu lassen.>

        Warum ist vor allem die Politik gefordert?

        Schellnhuber:

        >Entscheidend sei dabei auch eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung, die bei jedem einzelnen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Erdsystem führt.

        Bei uns ist die Veränderung nur durch ZWANG zu erreichen, d. h. dadurch, dass man die Menschen wie auf vielen Feldern bereits geschehen der Verantwortung entbindet und diese auf den Staat überträgt.

        Bei einem Grossteil der Erdbevölkerung – relevant, weil es um das Erdsystem geht – ist die Veränderung NICHT zu erreichen.

        Diese Menschen wollen sich erst einmal das verschaffen , was wir bereits HABEN, wobei es ihnen überwiegend EGAL ist, WIE elektrische Energie entsteht.

  21. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Dank an Herrn Dr. Stelter für diesen Beitrag.

    Ich bin Laie, was die Sache betrifft, kann aber erkennen, dass die ÖFFENTLICHE Diskussion wesentliche Aspekte und Faktoren ausblendet, die für eine RATIONAL begründete Klimapolitik erforderlich wären – und damit für das RICHTIGE Framing der öffentlichen Diskussion.

    Aus ihrer Sicht MUSS die Regierung diese Faktoren ausblenden.

    Täte sie es nicht, wäre ihre Politik der öffentlichen Meinung nach eine des VERSAGENS. Denn die Zielerreichung, die – der öffentlichen Meinung nach – die Menschen FORDERN, würden sich als illusionär darstellen.

    Dass sich – alternativ – die öffentliche Meinung aus Einsicht ÄNDERN könnte, ist nach Lage der Dinge unvorstellbar. Daher ist auch unvorstellbar, dass der Politik bedeutet werden könne, sich von nicht realisierbarer Zielerreichung zu verabschieden.

    Fazit:

    > Aus Sicht der Verfasser dieses Minderheitenvotums ist die deutsche Energiewende eine der ökonomisch unsinnigsten und sozialpolitisch bedenklichsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der letzten Jahrzehnte.…>

    Aus Sicht der Verfasser, die Wissenschaftler sind, mag das so sein.

    Aus Sicht der Bevölkerung und zumindest einflussreicher Teile der Politik müssen hingegen die Maßnahmen VERSTÄRKT werden.

    Das wird m. A. n. geschehen, bis sich irgendwann aufgrund fehlender Mittel RESIGNATION breit macht.

    Der DAMIT – eben durch Entzug der Mittel für andere, lohnendere Projekte – entstandene Schaden ist nicht wieder gutzumachen.

    So funktioniert unsere Zivilgesellschaft.

    Antworten
  22. Alexander
    Alexander sagte:

    “Being a reactionary is not about believing in certain solutions, but about having an acute sense of the complexity of the problems.”

    —–

    “Anguish over the decline of civilization is the affliction of a reactionary.
    The democrat cannot lament the disappearance of something of which he is ignorant.”

    ….Nicolas Gomez Davila

    Antworten
  23. Hans-Peter Stumpf
    Hans-Peter Stumpf sagte:

    Interessanter Artikel, schafft es offenbar nicht in die “Mainstreammedien”.
    Wenn man das liest, fragt man sich, (frage ich mich) auf welcher Seite des Gitters man wirklich sitzt.
    Eine breite öffentliche Diskussion darüber wäre m.E. unbedingt notwendig.

    Antworten
  24. Johannes
    Johannes sagte:

    Willkommene im Club der „Reaktionären“ Herr Stelter. Ihr sprachliches Framing ist schlicht nicht passend. ? Für die Linken ist das richtige Framing das A und O gelingender, manipulativer Kommunikation und wer da ausschert ist halt reaktionär. Um Inhalte geht es den Linken bekanntermaßen ja nur, wenn die Ihrer Sache dienen. Der Begriff Framing wird hier humorvoll von Herrn Broder erläutert (zielt zwar mehr in Richtung der Journalisten, aber ist gut übertragbar finde ich).

    „Deutsche Journalisten diskutieren derzeit gern über schlechtes und gutes Framing. Sie sorgen sich, dass mit den falschen Begriffen eine falsche Stimmung erzeugt werden könnte, weshalb sie mit den richtigen Begriffen für die richtige Stimmung sorgen wollen. Das wäre dann gutes Framing. Doch woher kommt diese Sehnsucht nach sprachlicher Gleichschaltung?“
    https://www.achgut.com/artikel/broders_spiegel_die_selbstkastrierung_der_deutschen_presse

    Zum Beitrag selbst: Danke fürs bringen und zur Diskussion stellen. Kann der Skepsis des Votums nur beipflichten. Und „retten“ werden die Welt wohl auch nicht. Nur unsinniger Weise verflixt viel Geld „in den Sand setzen“, das anderer Stelle besser genutzt werden könnte.

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