Wechselkurs­-Probleme

Der starke Dollar wird zum Problem, was eine Trendwende wahrscheinlich macht.

In der 146. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ geht es vor allem um das spannende und spannungsreiche Feld der Wechselkurse, aber auch um die Zukunft der Globalisierung und den besten Weg, Russland wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Experte in dieser Episode ist Professor Dr. Oleg Itskhoki von der University of California in Los Angeles. Der russisch-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler ist Mitherausgeber der Zeitschrift American Economic Review und forscht vor allem zum internationalen Handel, Währungen und Preisen. Am Ende dieser Folge gibt es ein Beispiel dafür, wie unsere Medien subtil gegen private Vorsorge argumentieren.

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Kommentare (21) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Vielleicht werden wird bald in leidvoller Praxis lernen müssen, was ein realer Wechselkurs ist.

    Aus welchem Währungsraum werden die Schweizer künftig die Produkte beziehen, die D aufgrund der Selbstzerstörung seiner Industrie nicht mehr liefern kann ? Und welchen Einfluss hat das auf die nominalen Wechselkurse ?
    Oder werden die Schweizer stattdessen in gleich hohen Euro-Beträgen italienische Schuhe und griechischen Wein importieren ?

    In welche Währungsräume werden die Schweizer künftig die Präzisionsuhren und den Qualitäts-Emmentaler verkaufen, den die deutschen Haushalte mangels Einkommen nicht mehr abkaufen können, und welchen Einfluss hat das auf die nominalen Wechselkurse ?
    Oder werden die Schweizer ihren deutschen Brüdern und Schwestern ihre Produkte aus Solidarität zum halben Preis verkaufen ?

    Wie lange wird die Schweizerische Nationalbank ihre Euro-Überschüsse noch in deutschen Staatsanleihen anlegen und wann wird sie beginnen, in US Dollar, japanische Yen oder gar russische Rubel umzuschichten, und welchen Einfluss hat das auf die nominalen Wechselkurse und die Zinsen im Euro-Raum ?

    Antworten
  2. jobi
    jobi sagte:

    Interessante Themen, wie immer.

    Bemerkenswert Itskhoki’s geopolitische Sicht auf Russland als den Störenfried einer regelbasierten Wirtschaftsordnung mit einer globalen Reservewährung, in der die Interessenlage Chinas eher mit der des Westens übereinstimmt. Eine nähere Betrachtung lohnt sich möglicherweise.

    Eher enttäuscht bin ich von seinen Ausführung zu den Wechselkursen.

    Itskhoki’s Prämisse ist offensichtlich der ideale Markt.
    Angewandte Praktiken der Währungsmanipulation wurden z.B. überhaupt nicht erwähnt.

    Und obwohl Itskhoki betont, dass der US-Dollar sich auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung für internationalen Handel und insbesondere für die globalen Finanzmärkte befindet, zieht er nicht den naheliegenden Schluss, dass der Außenwert des US-Dollar von der Angebotsseite gesteuert werden könnte.
    Denn schließlich haben wir es mit einem Angebotsmonopol zu tun.

    Also Herr Dr. Stelter, Sie sollten vielleicht doch einmal Jeff Snider zu Ihrem Podcast einladen.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @jobi
      “Bemerkenswert Itskhoki’s geopolitische Sicht auf Russland als den Störenfried einer regelbasierten Wirtschaftsordnung mit einer globalen Reservewährung, in der die Interessenlage Chinas eher mit der des Westens übereinstimmt.”

      Itskhoki verwechselt da wohl Wirtschaftsordnung mit WERTEordnung bzw. erkennt nicht, dass die westliche Wirtschaftsordnung den US-“Werten” untergeordnet ist bzw. Diese zusammenhängen.

      “Also Herr Dr. Stelter, Sie sollten vielleicht doch einmal Jeff Snider zu Ihrem Podcast einladen.”

      …oder lieber gleich Leute, die etwas mehr GLOBALEN Weitblick haben und China,Russland, Afrika und Südamerika ebenfalls in ihrem Weltbild zulassen.

      Solcher Weitblick zerstört dann zwar viele Sanktions-und sonstige Illusionen, aber bringt eine andere Sichtweise als die Dauerschleife von der EU(RO)ZENTRIERTEN und US-HEGEMONISCHEN…. auf das Parkett.

      Louis-Vincent Gave wäre wohl so eine Person:

      https://www.youtube.com/watch?v=far7dC4Dq84

      Antworten
      • jobi
        jobi sagte:

        @weico

        Die Frage ist doch: Was ist es genau, was die Vormachtstellung der USA ausmacht ?

        China kann zwar Energie und Rohstoffe aus Russland beziehen und mit CNY bezahlen, aber was macht Russland damit ? Es gibt keinen globalen CNY-Bondmarkt. Sowohl China als auch Russland sind weiterhin auf USD angewiesen, wenn sie mit dem Rest der der Welt Handel treiben wollen.

        Von der anderen Seite her betrachtet:

        Ein Schwellenland wickelt seine Handelsbeziehungen in USD ab, hält Devisenreserven in USD, genießt den Zugang zum internationalen Kapitalmarkt, Zugang zu IWS und Weltbank sowie den Schutz seiner Handelswege durch die US-Navy. Alles Vorteile die zusätzlich dazu führen, dass Auslandskapital sich dort wohlfühlt.

        Eingebunden in diese finanzielle und institutionelle Netzwerk, wird sich jeder Teilnehmer genau überlegen, ob er es sich leisten kann, diese Vorteile aufzugeben und was er stattdessen bekäme.

        Nicht dass ich falsch verstanden werde, ich halte die aktuellen Sanktionen für falsch.
        Und natürlich sind es auch nicht in erster Linie gemeinsame “Werte”, die das westliche System zusammen hält.

        Ich versuche nur, eine realistische Einschätzung dafür zu bekommen, was genau dieses Netzwerk ausmacht.

        Und ich denke, die Bedeutung des globalen US-Dollarsystems wird dabei stark unterschätzt (weshalb ich an Jeff Snider dachte)

      • weico
        weico sagte:

        @jobi

        “China kann zwar Energie und Rohstoffe aus Russland beziehen und mit CNY bezahlen, aber was macht Russland damit ? Es gibt keinen globalen CNY-Bondmarkt. Sowohl China als auch Russland sind weiterhin auf USD angewiesen, wenn sie mit dem Rest der der Welt Handel treiben wollen.”

        Viele Länder haben ja kein Problem mit dem WOLLEN…sondern “dank” der westliche Sanktionspolitik ..mit dem DÜRFEN.

        Der Ukrainekonflikt und die verbundenen Sanktionen werden die laufende “De-Dollarisation” weiter befeuern….und den sanktionsgeplagten Ländern damit neue Türen/Märkte öffnen.

        Der Dollar wird sicherlich noch lange die wichtigste Handelswährung bleiben, aber der Trend sich zusätzlich “Abzusichern” ,gegen die Sanktionspolitik des Westens und die “Finanzierungspolitik von Weltbank/IMF usw ” … wird immer grösser.

        Neben Iran,Türkei,Saud-Arabien usw.. will nun auch Ägypten eine “Absicherung” gegen den US-Hegemon und dessen “Dollar-Waffe” … :

        “Egypt is not turning away from the US, nor is it siding with Russia. It is doing what countries like Turkey are doing – seeking to preserve national autonomy by maintaining good working relations with multiple superpowers, to preserve national autonomy by maintaining good working relations with multiple superpowers,”

        https://english.alaraby.co.uk/analysis/egypt-joining-global-de-dollarisation-spree

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @jobi

        “China kann zwar Energie und Rohstoffe aus Russland beziehen und mit CNY bezahlen, aber was macht Russland damit ? Es gibt keinen globalen CNY-Bondmarkt. Sowohl China als auch Russland sind weiterhin auf USD angewiesen, wenn sie mit dem Rest der der Welt Handel treiben wollen.”

        Die CNY sind allerdings wiederum für jeden Drittstaat interessant, der mit China Handel treiben will – das dürfte jedes Land der Welt sein, sogar die USA. ;)

        “Zugang zu IWS [IWF?] und Weltbank”

        Das soll ein Vorteil sein?

        “sowie den Schutz seiner Handelswege durch die US-Navy”

        Vor wem denn? Vor gefährlichen Piraten??

        Es ist eher so, dass die Abwicklung der Handelsbeziehungen in USD einen gewissen Schutz vor Angriffen und vor “Demokratisierung” durch die US Air Force verspricht, wie die Beispiele Irak und Libyen zeigen. Ab einer bestimmten Größe beeindruckt das andere Staaten allerdings nicht mehr, andere Atommächte schon gar nicht.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Herrn Ott

        “sowie den Schutz seiner Handelswege durch die US-Navy”

        Vor wem denn? Vor gefährlichen Piraten??

        Na Sie wissen doch, deutsche Interessen werden gerne auch im Hindukusch und am Horn von Afrika verteidigt.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ weico

        “Viele Länder haben ja kein Problem mit dem WOLLEN…sondern “dank” der westliche Sanktionspolitik ..mit dem DÜRFEN.”

        Schon klar.

        ” .. aber der Trend sich zusätzlich Abzusichern gegen die Sanktionspolitik des Westens ..”

        Die Sanktionspolitik stellt diese Länder aber gerade vor ein Entweder Oder.

  3. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “In der 146. Folge von ‘bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter’ geht es (…) auch (…) um den besten Weg, Russland wirtschaftlich unter Druck zu setzen”

    Tja, dann könnte Russland aber auf die Idee kommen, Deutschland auch wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Wer da wohl eher zerquetscht wird – oder sich vielleicht im Winter ein paar böse Frostbeulen holt?

    Diese Strategie kann nicht funktionieren, aber offensichtlich müssen die modernen Deutschen mit viel moralischem Sendungbewusstsein und wenig Hirn sie erst tatsächlich ausprobieren, um das zu begreifen.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Im zurückligenden Notenpressen-Inflations-Thread ist Stoertebekker ja optimistisch, dass die Realitäten siegen werden. Was aber wenn Bearbock und Habeck doch gewinnen?

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Schauen Sie mal auf den Link. Hab damals auf fallende Weizenpreise wetten wollen – wusste aber nicht, wie. 🤷‍♂️ Hätte geklappt. 😀 Man sollte sich einfach nicht von der Panikmache anstecken lassen. Und auf den schlichten Überlebenswillen vertrauen. Auf beiden Seiten.

        Und klaren Kopf bewahren. JETZT fangen Einstiegskurse an.

        https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/noch-koennen-wir-eine-hungerkrise-verhindern/#comment-231504

        PS Auf russischen militärischen Telegram-Kanälen werden gerade die HIMARS Raketenwerfer rauf und runter analysiert. Voller Respekt für die durchdachte Technik. Und mit Fragen an den Kreml, warum Russland sowas nicht hat. Es bleibt spannend.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        “Was aber wenn Bearbock und Habeck doch gewinnen?”

        Ich würde es nicht “gewinnen” nennen, aber wenn sie sich mit ihrer Position durchsetzen, dann sieht ihr Endspiel-Szenario ungefähr so hier aus:

        “Der Sturm auf den Präsidentenpalast in Sri Lanka ist der jüngste Höhepunkt der andauernden Wirtschaftskrise in dem asiatischen Inselstaat. Viele Menschen sehen keinen Ausweg aus Lebensmittel- und Treibstoffmangel.”
        https://www.dw.com/de/sri-lanka-blickt-in-eine-ungewisse-zukunft/a-62424823

        Stoertebekker wird derweil seinen Kaminofen anheizen, verliebt die neuesten Jeff-Snider-Podcasts hören und sich ein Poster von der neuesten “Wunderwaffe-des-Monats” übers Bett hängen. Vielleicht funktioniert es ja dieses Mal besser als 1944…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Moin Herr Ott, Sie verwechseln bei Ihrem Vergleich mit 1944 schon wieder was: wer den Fuß zuerst auf fremdes Territorium gesetzt hat.

        PS Für den schlimmsten Fall sehe ich übrigens auch das Sri-Lanka-Szenario. Genau DESWEGEN wird die Politik realistisch agieren. Siehe Turbine Kanada, siehe Kaliningrad.
        PS2 Und nochmal: ich denke weiterhin, dass es zum Waffenstillstand kommen wird mit Territorialzugeständnissen an Russland.

        Ruhe bewahren, klaren Kopf behalten und Chancen nutzen. Einen sonnigen Tag 🌞

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ stoertebekker 08:30
        großes fragezeichen!
        denn, ob dies im sinne von usa wäre????

        sie führen einen stellvertreterkrieg gegen russland. dabei ist ihnen der abnützungkrieg, zunächst das größte ziel.
        die verluste der ukrainer und die sanktionen, welche deutschland am stärksten trifft, sind ihnen sowas von egal, vielleicht sogar gewollt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Moin Herr Ott, Sie verwechseln bei Ihrem Vergleich mit 1944 schon wieder was: wer den Fuß zuerst auf fremdes Territorium gesetzt hat.”

        Was “fremdes Territorium” ist, darüber hat in der Ukraine seit 2014 jede Partei ihre ganz eigenen Ansichten, so ist das bei Bürgerkriegen mit einer Separatistenbewegung.

        Schön, dass wenigstens der fanatische, selbstgerechte Deutsche mit Blick nach Osten eine historische Konstante ist.

        “PS Für den schlimmsten Fall sehe ich übrigens auch das Sri-Lanka-Szenario. Genau DESWEGEN wird die Politik realistisch agieren. Siehe Turbine Kanada, siehe Kaliningrad.”

        Tja, in Sri Lanka hat die mittlerweile hinweggefegte Regierung zuvor offensichtlich nicht “realistisch genug” agiert, um ihr eigenes Sri-Lanka-Szenario zu vermeiden.

        Da stößt Ihre Gesundbeterei-Logik an ihre Grenzen.

        “PS2 Und nochmal: ich denke weiterhin, dass es zum Waffenstillstand kommen wird mit Territorialzugeständnissen an Russland.”

        Ach, trotz der ganzen neuen ukrainischen Wunderwaffen?

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