Kommentare (25) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. JürgenP
    JürgenP sagte:

    “Eco on the Rocks” übersetze ich mit „Ökonomie schrammt Eisberg entlang“ um bildhaft die Situation vor Augen zu bringen, die jeder aus dem berühmten Film Titanic kennt:

    Unten dringt unaufhörlich das eiskalte Wasser ein, legt nach und nach wichtige Funktionen lahm und sorgt für zunehmende Schieflage, während zu Beginn des Szenarios auf dem Oberdeck noch Party gefeiert wird. Kurze Zeit später wird der erste Kaffee auf die Hosen gespült. Hohe Inflation übersetze ich mit dem Anstieg des Hecks bei kurzzeitig noch drehenden Schrauben. Der restliche Verlauf ist klar.

    Ein Podcast wird nicht viel neues bringen und vor allem eines nicht verhindern: es wird eine Finanzordnung geben. Aber erst nachdem der Kahn abgesoffen ist mit Mann und Maus. Mal dauert so etwas zwei, drei Stunden, manchmal auch ein paar Jahre.

    Wer will das noch verhindern und womit? Wem gibt man die Schuld für ein solches Desaster? Den Konstrukteuren, den Betreibern, dem Führenden, den Heizern oder dem erlauchten Publikum in Schampuslaune? Oder den Prinzipien, nach denen sich so etwas abspielt? Die könnten immerhin geändert werden.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      Dr. Stelter sagt im Podcast:

      Einer steigenden Inflation kann man heute nicht so gegensteuern wie ab Ende der 70er Jahre.

      Nach einem Ende der Inflation bekämen wir eine NEUE Finanzordnung, eine RESTRIKTIVERE Ordnung.

      Das kann schon sein, ist schon sogar sehr wahrscheinlich.

      Er hat nicht gesagt: neue GELDORDNUNG.

      Hätte er dies gesagt, würde ich ihm widersprechen.

      Wir bleiben beim Schuldgeldsystem.

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  2. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    There is no such thing as inflation; it’s DISinflation:

    “Not all at once, even the first GFC was a multi-year process of reversal, but in incrementally withdrawing balance sheet capacity this has the effect of creating these negative, deflationary symptoms in collateral as well as in other things such as a rising dollar exchange value. […] More and more around the world it’s becoming too obvious to keep overlooking the latest version of Keynes’ “when but little of it is so available our wealth suffers stagnation or decline.” Yet, ignored anyway. The problem is, even today, hardly anyone knows what “it” is and just why there might be so little.

    On the contrary, in keeping up the omission, all we’ve heard this year is how there’s “too much money.” https://www.realclearmarkets.com/articles/2021/09/17/theyre_ignoring_that_theres_too_little_money_now_794895.html

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “There is no such thing as inflation; it’s DISinflation:”

      Wen wollen Sie und Snider hier veralbern?

      Die entwickelten Staaten führen seit 2020 das größte Gelddruck-Programm aller Zeiten druch und Sie schreiben ernsthaft von “Disinflation”?

      Die Inflation, die wir bisher hatten, reicht Ihnen wohl noch nicht?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Es ist ja in Ordnung, dass Sie M. Stöcker nicht alles glauben.

        Sie müssen aber schon differenzieren.

        >“There is no such thing as inflation;>

        Diese Aussage ist FALSCH, weil es eine Inflation bestehender Assets gibt.

        Es ist aber AUCH richtig, dass es – Messungen hin oder her – in den letzten Jahrzehnten bei den Verbraucherpreisen NICHT das gegeben hat, was wir traditionell damit verbinden:

        Ein WIRTSCHAFTSWACHSTUM in den entwickelten Volkswirtschaften, das zu einer Lohn-/Preisspirale führt.

        Die Gründe sind hier am Blog ausgiebig diskutiert worden und mit Verweis auf die Globalisierung und den Schock der Ausweitung des Billiglöhner-Angebots durch die Ereignisse von 1990 auch sehr gut belegt.

        Das „Gelddruckprogramm“ der Notenbanken hat dies NICHT ändern können.

        Es ist also neben der Sache, damit so zu argumentieren, wie Sie es tun.

        Ab JETZT ist die Situation allerdings anders:

        Wir haben bereits eine ansehnliche Inflation der Verbraucherpreise, die NICHT auf einer Lohn-Preisspirale beruht.

        Wir werden sehen, wie sie sich entwickelt und dann NEU bewerten müssen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sie kommen aber auch immer wieder mit derselben Inkonsistenz. Habe hier am Blog schon mehrfach gefragt, wie denn bitte das viele neue ZB-Geld in den Kreislauf kommen soll, die Geldmenge erhöht und damit einen sektorÜBERGREIFENDEN Preisanstieg auslöst. (Und ja, höhere Energiekosten führen zu höheren Preisen bei vielen Gütern. Aber das wird dann zu weniger Nachfrage an anderer Stelle [zB Freizeitindustrie, Tourismus] führen oder zum Entsparen.)

        Der einzige Weg wäre über die direkte Finanzierung der Staatshaushalte. Bisher sind da noch die staatlichen Institutionen davor. Republikaner und Demokraten beharken sich seit Ewigkeiten über die Schuldenobergrenze und regelmäßig folgt der Shutdown. An genau dieser Stelle wird festgelegt, WIEVIEL neue USD über Staatsschulden ins System kommen. Da kann die FED ankündigen/erklären/behaupten was auch immer sie will.

        Im letzten Podcast ist von Prof Huber übrigens ebenfalls kommentiert worden, dass die Banken mit den vielen neuen Reserven bei den ZB nix anfangen können.

        PS Am 27./28.8. hatte @RMenéndez mir hier am Blog erklärt, dass die Staatsanleihenankäufe der Geschäftsbanken reine Provisionsgeschäfte OHNE Wirkung sind.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D. Tischer

        >> “Wir haben bereits eine ansehnliche Inflation der Verbraucherpreise, die NICHT auf einer Lohn-Preisspirale beruht.”

        Oh ja, die haben wir, obwohl vorsichtshalber Energie und Wohnen im Preisindex weit unterrepräsentiert sind. So beginnt eine Rutschpartie.

        Da der grösste Teil der Geldschwemme gerade in Assets geparkt ist, verharrt die Umlaufgeschwindigkeit noch am unteren Ende der Skala. Da wird sie aber nicht ewig bleiben. Der Anstieg der Verbraucherpreise macht sich schon bemerkbar, die Rückkoppelung beginnt.

        Das Fatale ist, dass die ZBs zwar die Geldmenge beeinflussen können, nicht jedoch die Umlaufgeschwindigkeit. Sobald die Inflationsrate der realen Wirtschaft sich anschickt, derjenigen der Assetpreise zu folgen, sich also zweistelligen Werten nähert, wird es kein Halten mehr geben. Bei rd. 5% sind wir ja schon.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Habe hier am Blog schon mehrfach gefragt, wie denn bitte das viele neue ZB-Geld in den Kreislauf kommen soll, die Geldmenge erhöht und damit einen sektorÜBERGREIFENDEN Preisanstieg auslöst. (…) Der einzige Weg wäre über die direkte Finanzierung der Staatshaushalte.”

        Da haben Sie Ihre Frage schon selbst beantwortet.

        “Bisher sind da noch die staatlichen Institutionen davor. Republikaner und Demokraten beharken sich seit Ewigkeiten über die Schuldenobergrenze und regelmäßig folgt der Shutdown.”

        Das stimmt auch.

        Bei Ihrer Darstellung vergessen (oder verschweigen?) Sie aber, dass genauso “seit Ewigkeiten” am Ende dieser Auseinandersetzung *immer* die Erhöhung der Schuldenobergrenze folgt, oder in den Worten des US-Finanzministeriums:

        “Congress has always acted when called upon to raise the debt limit. Since 1960, Congress has acted 78 separate times to permanently raise, temporarily extend, or revise the definition of the debt limit – 49 times under Republican presidents and 29 times under Democratic presidents.”

        https://home.treasury.gov/policy-issues/financial-markets-financial-institutions-and-fiscal-service/debt-limit

        Und vor dem Ausbruch der Corona-Krise wurde die amerikanische Schuldenobergrenze mit dem “Bipartisan Budget Act of 2019” (H.R.3877 vom 116. Kongress) vom 02. August 2019 bis zum 01. August 2021 AUSGESETZT.

        In der offiziellen Zusammenfassung heißt es sehr schön:

        “The bill suspends the public debt limit through July 31, 2021. On August 1, 2021, the limit will be increased to accommodate obligations issued during the suspension period.”

        Erhöhung der US-Staatsverschuldung von Anfang August 2019 bis Ende Juli 2021: ziemlich genau 6405 Milliarden US-Dollar.

        Davon letztendlich aufgekauft von der US-Zentralbank: ungefähr 3200 Milliarden US-Dollar.

        (Soll ich Ihnen die Quellen verlinken? Es sind nur die diversen Berichte von US-Finanzministerium und der Fed, aber wenn Sie mir nicht glauben, kann ich Ihnen gerne noch die Belege liefern…)

        Genau da ist das Gelddrucken, von dem Sie anscheinend insinuieren, dass es unwesentlich wäre, was meine Position dann angeblich “inkonsistent” macht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Die Umlaufgeschwindigkeit ist die eine Achillesferse.

        Die zweite – eine Lohn-Preisspirale – ist bei uns gerade im Entstehen.

        Verdi verkündet STREIKS – und wo?

        Im öffentlichen Dienst mit Schwerpunkt GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN.

        Das passt, jetzt da die Inzidenzen stark steigen und es auf den Intensivstationen an Pflegepersonal fehlt.

        Eine Forderung:

        Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen monatlich EUR 300 mehr erhalten.

        Das durchschnittliche Gehalt von Krankenpflegern und Krankenschwestern beträgt in Deutschland etwa EUR 2.600.

        Da sind EU 300 mehr als 11%.

        Das ist doch schon mal eine Duftmarke.

      • markus
        markus sagte:

        @DT:

        Sollen die Gewerkschaften jetzt verurteilt werden, dass sie ihren Job machen? Die Löhne laufen den Assetpreisen prinzipbedingt hinterher (Cantillon-Effekt). Wären die Löhne immer mit Inflation+Produktivität gestiegen, wäre die Wirtschaft gesund.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @markus

        “Wären die Löhne immer mit Inflation+Produktivität gestiegen, wäre die Wirtschaft gesund.”

        Da wären vor allem die Unternehmer schön blöd. Wieso soll denn der komplette Produktivitätszuwachs an die Arbeitnehmer ausgezahlt werden? Aber netter Versuch, man kann es ja einfach mal fordern, nicht wahr? ;)

        @Herr Tischer, Bauer

        Zur Lohn-Preis-Spirale:

        “Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können sich auf eine deutliche Erhöhung ihrer Bezüge im kommenden Jahr einstellen. Nach offizieller Schätzung sollen die Renten im Juli [2022] in Westdeutschland um 5,2 Prozent und im Osten um 5,9 Prozent steigen, wie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2021 hervorgeht.”

        https://www.wiwo.de/politik/deutschland/mehr-als-5-prozent-rentenerhoehung-rente-auf-die-corona-nullrunde-folgt-eine-kraeftige-erhoehung/27761962.html

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott 21:26

        Alles, was Sie zu Kongress und US-Schulden schreiben, sehe ich genauso. Nur mein Schluss ist ein anderer. Die US-Haushaltsverschuldung läuft SCHON IMMER so – da ist, jedenfalls bisher noch nicht und nach Halbierung der 3trn-Nummer schon gar nicht, in den letzten Jahren KEINE Moneypresse „brrrrr“ gelaufen. Das Programm ist ja noch nicht mal durch Congress/Senate.

        Zum Aufkauf durch die FED. Nochmal. Einige Geschäftsbanken platzieren (privilegiert) die T-Bills/notes im Markt. Und verkaufen sie an die FED – als Provisionsgeschäft. Dort werden die Staatsanleihen in den Keller gelegt und die Geschäftsbanken KÖNNTEN in gleicher Höhe USD von der FED abrufen. Das MACHEN sie aber NICHT, weil die Regulierung und ihre Bankbilanzen das schlicht nicht hergeben. WIE also kommt das Geld in den Kreislauf?

        PS Und die Dollarknappheit im Rest der Welt (Kurs ist gerade GESTIEGEN) lass ich jetzt mal außen vor.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Das Programm ist ja noch nicht mal durch Congress/Senate.”

        Das neue “Build Back Better”-Programm von Biden nicht. Wenn das angenommen wird, dann wird es noch viel schlimmer. Aber es gab ja schon reichlich mit Gelddrucken finanzierte Staatsausgaben in den vergangenen Jahren, offensichtlich unterschätzen Sie deren Größenordnung ganz massiv.

        Schauen Sie sich doch selbst an, wie laut die Gelddruckmaschine seit im Frühjahr 2020 plötzlich “brrr” gemacht hat und seitdem schön stetig weiterschnurrt, in einem Ausmaß, das wir selbst nach der Finanzkrise und bei den ersten paar Auflagen der “QE”-Programme Anfang der 2010er Jahre nicht hatten:

        Assets: Securities Held Outright: U.S. Treasury Securities: All: Wednesday Level (TREAST)
        https://fred.stlouisfed.org/series/TREAST

        Dieser Chart zeigt die von der US-Zentralbank gehaltenen US-Staatsanleihen. Und die Einheit auf der Y-Achse ist wohlgemerkt “Millionen US-Dollar”, 5 Millionen “Millionen US-Dollar” sind also 5 Billionen (=5 x 10^12) Dollar. Erkennen Sie, was seit Frühjahr 2020 passiert ist?

        “Zum Aufkauf durch die FED. Nochmal. Einige Geschäftsbanken platzieren (privilegiert) die T-Bills/notes im Markt. Und verkaufen sie an die FED – als Provisionsgeschäft. Dort werden die Staatsanleihen in den Keller gelegt und die Geschäftsbanken KÖNNTEN in gleicher Höhe USD von der FED abrufen. Das MACHEN sie aber NICHT, weil die Regulierung und ihre Bankbilanzen das schlicht nicht hergeben.”

        Bevor die Geschäftsbanken die Staatsanleihen an die Fed weiterverkaufen, müssen sie die erstmal zeichnen. Das bedeutet, sie überweisen an das Konto vom US-Finanzministerium Geld und bekommen dafür die Staatsanleihen eingebucht, die sie dann mit Provision an die US-Zentralbank weiterverkaufen (das ist der Moment, wo neues Geld gedruckt beziehungsweise geschöpft wird), woraufhin sie wieder Geld für den Kauf der nächsten Tranche Staatsanleihen haben, und so weiter.

        “WIE also kommt das Geld in den Kreislauf?”

        Na, das Geld kommt dadurch in den Kreislauf, dass die US-Regierung es ausgibt! Entweder höchstselbst oder indem sie Transferzahlungen an die Bevölkerung anweist.

        Brauchen Sie wirklich Beispiele dafür? Die jeweils amtierenden US-Regierungen haben seit Frühjahr 2020 regelmäßig Schecks fürs Nichtstun (“stimmy checks”) an die Bevölkerung verschickt, da waren auch tausende Milliarden US-Dollar ziemlich schnell ausgegeben.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 3 november 07:26
        >>Wären die Löhne immer mit Inflation+Produktivität gestiegen, wäre die Wirtschaft gesund.”
        Da wären vor allem die Unternehmer schön blöd.<<

        man kann es auch umdrehen:
        wenn die (meisten) arbeitnehmer mehr geld bokmmen würden, dann könnten sie viel mehr produkte kaufen von den unternehmen.

        also, eine henne und ei-diskussion?

        jedenfalls haben wir gewaltige differenzen der einkommen von arbeitnehmern und unternehmern.
        daraus entstehen schon schiefe entwicklungen.
        soviel ehrlichkeit sollte schon sein!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “wenn die (meisten) arbeitnehmer mehr geld bokmmen würden, dann könnten sie viel mehr produkte kaufen von den unternehmen.”

        Arbeiten die dann auch mehr, damit die zusätzlichen Produkte auch produziert werden können? ;)

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott @markus

        Wenn sie Löhne nachgelagert an Produktivitätszuwächsen messen, wurde bereits mehr produziert.
        Wenn die Herstellungskosten der Unternehmen nicht 100% Lohnkosten im eigenen Haus sind, frisst eine Lohnerhöhung um Produktivitätszuwachs + Inflation mitnichten 100% der Mehreinnahmen auf.

        Nicht mit der einfachen Mathematik brechen, wenn einem das Ergebnis nicht gefallen will.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Wenn sie Löhne nachgelagert an Produktivitätszuwächsen messen, wurde bereits mehr produziert. Wenn die Herstellungskosten der Unternehmen nicht 100% Lohnkosten im eigenen Haus sind, frisst eine Lohnerhöhung um Produktivitätszuwachs + Inflation mitnichten 100% der Mehreinnahmen auf.”

        Hä? Ich glaube, Sie verwechseln hier “Produktivitätszuwachs” und Umsatzsteigerung.

        Die Materialkosten sind bei der Betrachtung der Arbeitsproduktivität vollkommen egal.

        Wenn ein Porzellanteller-Bemaler vorher 20 Teller in der Stunde bemalt hat und er jetzt aus irgendwelchen Gründen 21 Teller schafft, dann ist seine Arbeitsproduktivität um 5% gestiegen und *das* ist die Rechtfertigung dafür, seinen Lohn “wegen Produktivitätssteigerung” um maximal 5% zu erhöhen.

        Wenn er einfach nur erfahrener geworden ist und schneller arbeitet, hat er ziemlich gute Chancen, einen großen Teil der 5% zu fordern und auch zu bekommen. Wenn er aber produktiver arbeitet weil das Unternehmen seine internen Prozesse in der Arbeitsvorbereitung effizienter gestaltet hat, wieso sollte es dann die komplette Produktivitätssteigerung an den Tellermaler ausbezahlen?

        Für welchen Preis die Prozellanteller verkauft werden, ist dabei völlig unerheblich. Wenn Sie einen Teil von diesen Gewinn haben wollen, müssen Sie schon in den Porzellanteller-Handel einsteigen oder selbst eine Porzellanmanufaktur aufmachen.

        Nicht mit der einfachen Mathematik brechen, wenn man ein bestimmtes Ergebnis aus ideologischen Gründen herbeirechnen will. Sowas funktioniert bei am echten Markt agierenden Unternehmen ganz schlecht, mit solchen unseriösen Methoden kommt man höchstens in gewissen Fächern an der Uni durch…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ markus

        Ich sage nicht, wer was SOLL.

        Ich beschreibe nur, was der Fall ist.

        Dass die Gewerkschaften als Interessenvertretung von abhängig Beschäftigten versuchen, für diese so viel wie möglich herauszuholen, ist systemimmanent und nachvollziehbar.

        Und dass sie es bei den Gesundheitseinrichtungen tun, ist aus ihrer Sicht ZIELFÜHREND die richtige Entscheidung.

        Auf was es ankommt – darauf verweise ich:

        Sie setzen ein BEISPIEL, dem andere folgen werden unter anderen Bedingungen selbstverständlich.

        So KANN die Inflation beschleunigt werden.

      • markus
        markus sagte:

        @RO:

        Und andersherum sind die Arbeitnehmer schön blöd. Vor allem wenn das Jahrzehnte schon so läuft.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @markus

        Wenn die Arbeitnehmer meinen, dass sie in der Ausübung ihrer Tätigkeit zu schlecht bezahlt werden, können sie ja ihre eigenen Unternehmen gründen und als selbstständige Unternehmer in ihrer Branche weitermachen.

        Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. (Nein, eigentlich weiß ich es schon, aber meine Prognose wird Leute wie Sie nicht überzeugen; diese schlechte Erfahrung müssen Sie schon selbst machen. Oder sind Sie mehr der Typ Salonsozialist, der nur redet, aber selbst gar nichts arbeitet?)

    • jobi
      jobi sagte:

      Zuviel Geld oder zuwenig Geld ( korrekt muss es natürlich Kredit heißen ) im System – das ist schon lange eine schlicht irrelevante Frage.

      Der Elefant im Raum, der von allen unterschätzt wird ist die
      !! GIGANTISCHE SPEKULATIONSBLASE !!
      die sich bereits in der parabolischen Endphase befindet. Zum Handeln ist es längst zu spät. Mehr Geld heizt die Blase weiter an, weniger bringt sie zum Platzen.
      Sämtliche Zutaten für den Blow-Off sind bereits angerichtet: Optiontrading (Leverage)
      – Hausfrauenhausse (Passiv Investing Hype) – China (Immoblase platzt bereits)

      Herr Stelter hat die Situation sehr gut zusammengefasst. Einzig ungewiss bleibt, ob nach der geldpolitischen Straffung im kommenden Jahr die Helikopter die Sache ein letztes Mal wenden können.

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