Was erwartet uns im neuen Jahrzehnt – ein wirtschaftlicher Ausblick (II)

Jeder Versuch einer Prognose der Zukunft muss zwangsläufig auf der Vergangenheit beruhen. Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen zehn Jahre wird weit in das kommende Jahrzehnt hineinwirken.

Aus diesem Grund habe ich mich in der vergangenen Woche dem Rückblick gewidmet.

NACHLESEN: → Was erwartet uns im neuen Jahrzehnt – ein wirtschaftlicher Ausblick (I)

ANHÖREN: → Die Dekade des Versagens

Heute geht es um den Ausblick. Hier meine zehn Thesen zur wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden zehn Jahre:

1.     China bleibt bestimmend für die Weltwirtschaft – mehr Risiko als Chance

In den letzten 10 Jahren war China das Zugpferd der Weltwirtschaft – direkt über sehr hohes Wachstum im Inland, indirekt über den Ausstrahleffekt, vor allem Rohstoffnachfrage und Investitionen im Ausland (neue Seidenstraße). Dabei basierte das Wachstum auf einer günstigen demografischen Entwicklung (Zuzug vom Land in die Stadt), erheblichen Investitionen und einer zunehmend höherwertigen, innovationsbasierten, Wirtschaft. Es basierte aber auch auf einer deutlichen Zunahme der Verschuldung mit zunehmend zweifelhaften Investitionen.

Das führt zu einem vorsichtigen Ausblick:

  • Die demografische Entwicklung kippt in China. In den kommenden Jahren wird die Erwerbsbevölkerung schrumpfen. Schon jetzt gibt es Lohndruck, weshalb Produktion aus China in günstigere Länder abwandert.
  • Die hohe Verschuldung kann zu einer Krise führen – muss nicht. Optimisten verweisen auf die geringe offizielle Staatsverschuldung und die leichtere Möglichkeit eines autoritären Staates, mit solchen Krisen umzugehen. Doch selbst wenn das stimmt, wird damit zwar eine große Krise vermutlich verhindert, dennoch ist ein geringeres Wirtschaftswachstum so oder so die Folge und damit geringeres Wachstum in der Welt.
  • China wird alles daransetzen, um höherwertige Produkte anzubieten. Dies wird zur nächsten Welle von Verlusten an Arbeitsplätzen in der westlichen Welt/weiteren Lohndruck führen, was die Ungleichheit der Markteinkommen (also vor Umverteilung) weiter erhöht.
  • Deutschland wird diese Entwicklung besonders hart treffen, weil die hiesigen Exportindustrien direkt betroffen sind. Vor allem Automobil- und Maschinenbau. Bestes Beispiel ist die Förderung der Elektromobilität, die zwar zurückgenommen wurde, aber nicht endet. Hier geht es um die Besetzung von Zukunftsmärkten.

Fazit: China wird im günstigsten Fall nicht mehr die Wirtschaft ziehen und zur Belastung für einzelne Volkswirtschaften durch intensiveren Wettbewerb werden. Im ungünstigen Szenario führt die hohe Verschuldung zu einer Krise, die die Welt massiv beeinträchtigen würde.

2.     Europa – und vor allem Deutschland – werden wie Japan

  • In den nächsten zehn Jahren setzt der demografische Wandel in Europa voll ein. Die Babyboomer werden in den Ruhestand gehen. Es sind die Jahrgänge 1955 bis 1967. Jeder Jahrgang zählt rund 1,3 Millionen Bürger. Die nachfolgende Generation, die ab Mitte der Siebzigerjahre geboren wurde, ist deutlich schwächer besetzt.
  • Innerhalb der kommenden zehn Jahre wird die Zahl der Bürger zwischen 20 und 64 Jahren um 3,8 Millionen schrumpfen. Es ist die Altersgruppe der potenziell Erwerbsfähigen, die Wohlstand schaffen, die Steuern und Beiträge zahlen. Der Verlust ist – rein statistisch – nur vergleichbar mit der Dezimierung einiger Weltkriegsjahrgänge.
  • Zugleich wird es bis zum Ende der Dekade in Deutschland gut drei Millionen Rentner mehr geben als heute. Jeder vierte Bundesbürger wird dann über 67 Jahre alt sein: 19 Millionen Personen. Und die Zahl der Pflegebedürftigen steigt um 600.000 auf 4,1 Millionen. Deutschland wird zur Altenrepublik.
  • Dies wirkt sich auf mehrere Weisen aus: a) Der Facharbeitermangel nimmt drastisch zu und führt zu einer verstärkten Verlagerung von Produktion in das Ausland. b) Die Nachfrage geht zurück und dämpft das Wirtschaftswachstum. c) Es wird offensichtlich, dass die Politik der letzten Jahrzehnte nicht vorgesorgt hat und die Abgabenbelastung steigt, Investitionen gehen noch weiter zurück.
  • Wenn Millionen mehr in Rente gehen und Millionen weniger arbeiten, tut sich eine Finanzierungslücke auf. Von 2020 bis 2030 werden die Ausgaben für Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung laut Prognos AG von 679 Milliarden um fast die Hälfte auf 996 Milliarden Euro steigen, das ist eine zusätzliche Last von jährlich gut 30 Milliarden Euro. Der Beitragssatz für die Sozialkassen lässt sich dann nicht mehr unter 40 Prozent vom Bruttoverdienst halten, er klettert auf mehr als 45 Prozent.
  • Damit steigen die Sozialausgaben für die Bürger – und anteilig für die Unternehmer: Sie müssen sich im kommenden Jahrzehnt auf deutlich höhere Arbeitskosten einstellen. Es ist deshalb absehbar, dass – wie in den Neunzigerjahren – die Standortfrage die Debatte bestimmen wird: Lohnnebenkosten, Urlaubsansprüche, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Deutschland ist mit dieser Entwicklung in Europa nicht allein. Lediglich für Frankreich und UK wird eine bessere demografische Entwicklung prognostiziert. Dies liegt an höheren Geburtenraten (F) und anhaltender Zuwanderung (UK). Beide Länder werden 2050 mehr Einwohner haben als Deutschland.

  • Da Wirtschaftswachstum von zwei Faktoren abhängt, der Erwerbsbevölkerung und deren Produktivität, bedeutet dies, dass Europa in das eigene japanische Szenario fällt: geringes Wachstum, geringe Inflation/deflationärer Druck, zunehmende Verteilungskonflikte.
  • Es gibt allerdings Unterschiede zu Japan, die das „japanische Szenario“ für Europa noch problematischer machen: Die Gesellschaften Europas sind weniger homogen als die japanische und die Zuwanderung der letzten Jahrzehnte belastet schon jetzt sehr große Sozialsysteme. Europa ist kein Staat, sondern ein Bund unabhängiger Staaten und Nationen, die angesichts unzureichender wirtschaftlicher Entwicklung zu mehr Nationalismus und Populismus neigen werden. Siehe Italien. Und letztlich erschwert der Euro die Anpassung und eignet sich zudem als Sündenbock für die Politik.

Fazit: Europa dürfte vor einer erheblichen Belastungsprobe stehen und die Eurokrise, die in den letzten Jahren nur vom billigen Geld der EZB unterdrückt wurde, wieder aufbrechen.

3.     Die EU bleibt mit dem Green Deal allein – und wird scheitern

  • Ähnlich wie Japan in den letzten 30 Jahren, werden die Staaten Europas in mehreren Anläufen versuchen, die Wirtschaft zu beleben. Dazu werden staatliche Konjunkturprogramme in einem Umfang aufgelegt werden, wie gerade wir Deutschen sie uns bisher nicht vorstellen können.
  • Auf Ebene der EU wird das verbunden sein mit dem bereits verkündeten Programm des Green Deals – also dem Programm zur drastischen Reduktion der CO2-Emissionen der EU.
  • Die EU will hier – so zumindest der Anspruch der neuen Kommission – weltweiter Vorreiter sein und so die anderen Staaten davon überzeugen, den gleichen Weg zu beschreiten.
  • Ich nehme hier eine skeptische Position ein. Dabei geht es mir nicht um Sinn und Unsinn des Ziels einer deutlichen Reduktion des CO2-Austoßes. Es geht mir um den von der Politik gewählten Ansatz und um die fehlenden grundlegenden Voraussetzungen.
  • Dabei bin ich optimistisch, dass die Welt das Problem des Klimawandels bewältigen kann und wird: neue Technologien (z. B. neue Generation von Kernkraftwerken, neuartige Batterien, Technologien zur CO2-Speicherung, Rückgewinnung und sogar Nutzung zur Produktion von Kunststoffen etc.)
  • Der Politik kommt dabei die Rolle eines Rahmensetzers zu. Beispiel: Laut IWF würde eine Steuer von 75 US-Dollar je Tonne CO2 genügen, um das Ziel der Begrenzung von zwei Grad zu erreichen. Emissionszertifikate würde dabei helfen, den effizientesten Weg der CO2-Vermeidung zu finden.
  • Die Politik in Deutschland, aber auch auf Ebene der EU, will hingegen direkt eingreifen, um den Wandel zu bewirken. Das ist im Kern ein planwirtschaftlicher Ansatz, der annimmt, dass die Politik besser weiß, was zu tun ist.
  • Wohin das führt, kann man in Deutschland beobachten, Thema eines weiteren Podcasts in den kommenden Wochen. Nur ein Beispiel: 82 Milliarden haben wir für die Förderung von Fotovoltaik in Deutschland ausgegeben. Ergebnis: rund zwei Prozent weniger CO2 in Deutschland (von den rund zwei Prozent unseres Anteils am weltweiten Ausstoß) und eine Industrie, die nun in China sitzt.
  • Der Standort EU wird in Folge dieser Maßnahmen zusätzlich an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Schon so sind die Aussichten schlecht: schrumpfende Erwerbsbevölkerung, hohe Abgabenbelastung, steigende Energiekosten. Hinzu kommt der bereits in der ersten Folge des bto-Podcasts besprochene Versagen der EU bei Zukunftstechnologien.

Fazit: Die bisherige Bilanz der EU mit solchen Projekten lässt nur einen Schluss zu. Die EU wird die Ziele verfehlen und mit dieser Politik den relativen Niedergang der Region beschleunigen. Das wird die Verfallserscheinungen beschleunigen.

4.     Die technologische Revolution kommt mit aller Kraft

Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Innovation und technischer Fortschritt. Die Wälder Europas gibt es auch deshalb, weil unsere Vorfahren auf Kohle und später auf Öl umgestiegen sind. Die Wale gibt es noch, weil statt Tran, Petroleum als Lampenöl genutzt wurde. Auch bei der Bewältigung des Klimawandels wird es die Technologie sein, die die Lösungen bringt.

  • Nukleartechnologie: Während wir in Deutschland versuchen, ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu arbeiten (und in der Praxis nur viel mehr Kohle- und Atomstrom importieren), setzt die Welt auf die Atomenergie. Neben dem Bau weiterer konventioneller Kraftwerke werden wir Fortschritte bei der Kernfusion erleben – nach 70 Jahre Arbeit daran. In Südfrankreich wird der von 35 Nationen finanzierte Reaktor 2025 mit dem Probebetrieb beginnen (das sogenannte ITER-Projekt – von lateinisch „Weg“). Immerhin 22 Milliarden werden in das Projekt investiert. Natürlich werden wir noch keine Umstellung der Energieversorgung auf die Kernfusion in diesem Jahrzehnt erleben, es gibt aber eine wahre Flut an neuen Entwicklungen in der Kernenergie. Unternehmen in der ganzen Welt arbeiten an kleineren, billigeren und kompakteren Atomreaktoren. Angesichts der Notenwenigkeit, den CO2-Ausstoß zu verringern, dürften die 2020er-Jahre eine globale Renaissance der Atomenergie erleben, ob es den Deutschen nun schmeckt oder nicht. Kleine, modulare und damit sicherere Reaktoren werden auf den Markt kommen.
  • Erneuerbare Energien: Wind und Sonnenergie werden weiter Fortschritte machen, allerdings müssen wir das Problem der Energiespeicherung lösen. Sicherlich kann man bei der Batterietechnik noch große Fortschritte machen, diese dürften allerdings länger dauern und noch nicht die 2020er-Jahre bestimmen.

Aber damit nicht genug. In allen Bereichen stehen wir vor erheblichen Durchbrüchen:

  • Automatisierung und Digitalisierung revolutionieren die Arbeitswelt und führen zu einem Umbruch für die Meisten. Dabei trifft diese Revolution immer mehr qualifizierte Arbeiten, wie Rechtsanwälte und Ärzte.
  • Dazu eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (schon 2015) → Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt
  • Betrachtet man den deutschen Arbeitsmarkt, bedeutet das, dass die Tätigkeiten von mehr als 2,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten derzeit nicht durch einen Computer zu ersetzen sind. Bei 13,2 Millionen Beschäftigten können Computer 30 bis 70 Prozent ihrer Tätigkeiten erledigen. Und bei 4,4 Millionen Deutschen beträgt das Substituierbarkeitspotenzial mehr als 70 Prozent. Das heißt: 4,4 Millionen Menschen könnten theoretisch schon jetzt von Computern ersetzt werden. Prozentual sind damit rund 15 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten per heute austauschbar.

Quelle: IAB

  • Gerade für eine Gesellschaft wie die deutsche eine enorme Chance, um die Alterung zu bewältigen. Japan setzt voll auf Roboter und Automatisierung.

Auch in anderen Bereichen werden wir enorme Fortschritte erleben: In der Medizin werden wir neue Behandlungsmethoden gegen Krebs und Alzheimer sehen. Neue Technologien führen zu einer engeren Verbindung von menschlichem Körper und Geräten, so zu einer direkten Kommunikation zwischen Gehirn und Computer. Und das ist nur eine Auswahl.

Fazit: Zweifellos werden wir auch in den kommenden zehn Jahren enorme technische Fortschritte erleben. Wie diese Fortschritte auf uns wirken werden, hängt vor allem davon ab, ob wir sie als Chance oder Bedrohung angehen. In Deutschland scheint die abwehrende Haltung zu überwiegen.

5.     Dennoch bleiben die Produktivitätsfortschritte unbefriedigend

Trotz dieses technologischen Fortschritts drohen die 2020er-Jahre erneut zu einer Enttäuschung bei den Produktivitätsfortschritten zu werden. Dies hat mehrere Ursachen:

  • Nach der Finanzkrise gab es in vielen Ländern des Westens ein Wachstum von Arbeitsplätzen vor allem im einfacheren Bereich. Dies hat dazu beigetragen, dass trotz geringeren Wachstums als in der Vorkrisen-Zeit – das hatte ich letzte Woche – die Arbeitslosigkeit nicht (so stark) anstieg.
  • Dies gilt auch in Deutschland: Die Wirtschaftsleistung pro Arbeitnehmer ist in Deutschland heute niedriger als vor der Finanzkrise.
  • Die von einigen Seiten, wie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, ausgemachte „Zombifizierung“ der Wirtschaft – Thema im Podcast zum Notenbanksozialismus – führt zusätzlich zu geringeren Investitionen und damit zu geringeren Produktivitätsfortschritten.
  • Ohnehin sind die seit 2009 zurückgegangenen Investitionen ein erhebliches Problem. Der Kapitalstock der Unternehmen ist so alt wie seit Jahrzehnten nicht mehr und die Unternehmen haben mehr Geld in Buybacks und Übernahmen gesteckt als in ihr Geschäft.
  • Auch hier ist China wiederum entscheidend! Und die Daten sind mehr als unsicher. Der amerikanische Think Tank Conference Board kommt je nach Annahmen und Daten zu einem beeindruckenden Produktivitätswachstum von 34 Prozent oder aber zu einem Rückgang um vier Prozent für die zehn Jahre in China. Angesichts der Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft, spielt dies eine entscheidende Rolle.

  • Glaubt man, dass China vorsichtig investiert und damit produktiver wird, gibt das Anlass zur Hoffnung. Stimmt hingegen die Befürchtung, dass China vor allem schlechte Investitionen getätigt hat (schlecht: wenig produktiv, wie zum Beispiel zu viel Immobilien, Überkapazitäten in einigen Sektoren wie beispielsweise Stahl), dann wäre die geringe oder gar sinkende Produktivität Chinas ein Alarmsignal für das kommende Jahrzehnt!

Fazit: Leider spricht wenig für eine Verbesserung des Produktivitätswachstums, dabei wäre es der entscheidende Hebel, um die Finanzierung einer alternden Gesellschaft verkraftbarer zu machen!

6.     Protektionismus und Regionalisierung nehmen zu – Ende der Globalisierung

Passend zur Vorhersage von enttäuschendem Wirtschaftswachstum auch die folgende Erwartung: Die Globalisierung wird nicht wieder Tritt fassen. Den Regierungen im Westen wird es nicht gelingen, ihr Wohlfahrtsversprechen einzulösen. Dies stärkt die Anti-Establishment-Kräfte und Populisten weiter. Damit wird auch die Globalisierung immer weniger Rückhalt haben. Der Trend zu zunehmendem Protektionismus, der seit der Finanzkrise festzustellen ist, wird sich fortsetzen. Mit und ohne Donald Trump.

  • Der Konflikt zwischen den USA und China dürfte 2020 angesichts des Wahlkampfs eine Pause einlegen. Selbst wenn Donald Trump nicht wiedergewählt wird (was keineswegs sicher ist, egal, was die Medien schreiben), sind einige der anderen Kandidaten (zum Beispiel E. Warren) und der US-Kongress ebenfalls sehr skeptisch, was den Freihandel betrifft.
  • In der EU wird derweil der Green Deal mit dem Verteuern von als nicht „fair“ hergestellten Importen einhergehen. Diese Art des „Öko-Protektionismus“ wird einen nicht immer unwillkommenen Vorwand liefern, ebenfalls protektionistisch zu reagieren. Damit zerfällt die Welthandelsordnung der letzten Jahrzehnte zunehmend.
  • Der Druck wird auch deshalb zunehmen, weil der technische Fortschritt nicht nur dazu führt, dass immer mehr Arbeitsplätze gefährdet sind, sondern auch dazu, dass neue Produktionsverfahren die auf Skaleneffekte – also auf Masse – ausgelegten Verfahren ersetzen werden. Damit wird der Nachteil der Marktfragmentierung vermindert, was umgekehrt den Anreiz zu protektionistischem Handeln stärkt.
  • Weniger Globalisierung ist zugleich eine schlechte Nachricht für die Armen der Welt. Es besteht die reale Gefahr, dass sich der Rückgang der Armut verlangsamt oder gar umgekehrt. Das Spiegelbild der De-Globalisierung.

Fazit:  Leider spricht vieles dafür, dass die Welt re-regionalisiert und die Abschottung zunimmt. Letztlich zum Nachteil aller.

7.     Die dritte Notenbank-Blase platzt

In der letzten Woche haben wir gesehen, dass die Politik der Notenbanken nicht wie gewünscht in der Realwirtschaft ankommt, dafür umso mehr in den Märkten für Vermögenswerte. Wir haben es vermutlich mit der vierten Notenbank-geschaffenen Blase der letzten 20 Jahre zu tun:

  • Dotcom (angeschoben von der Fed durch die Liquiditätsspritze, um einem Crash durch IT-Probleme wegen der Umstellung auf das neue Jahrtausend vorzubeugen).
  • Subprime (angeschoben von der Fed durch die Flutung der Märkte nach dem Platzen der Dotcom-Blase und den Anschlägen vom 11. September).
  • Immobilienblasen in Irland, Spanien, Portugal, die ein wesentlicher Teil der Eurokrise waren (angeheizt von viel zu tiefen Zinsen der EZB, die damit auf die Rezession in Deutschland reagierten).
  • Und nun der von vielen „Alles-Blase“ getauften Situation, wo vor allem Bonds, Aktien und Immobilien deutlich gestiegen sind.

An möglichen Auslösern mangelt es wahrlich nicht:

  • Probleme am Markt für Unternehmensanleihen in den USA (wo der Anteil der BBB-gerateten Schulden am stärksten gestiegen ist und Covenant Lite Loans boomen).
  • Ein Wiederaufflammen der Eurokrise durch eine Rezession oder politische Entwicklungen, wie der Wahl populistischer Regierungen. Italien?
  • Kursverlusten, bei den als „sicher“ eingestuften Anleihen von Staaten, wenn Zweifel an der langfristigen Qualität zunehmen.
  • Fortsetzung des Handelskrieges, überbordender Protektionismus. Letztlich die bereits angesprochenen negativen Entwicklungen.

Fazit: Die Vorhersage eines deutlichen Crashs in den nächsten zehn Jahren ist vermutlich die risikoloseste Aussage von allen hier gemachten. Wann es allerdings zu dem Einbruch kommt und was der Auslöser sein wird, wage auch ich nicht vorherzusagen.

8.     Wachsender Staatseinfluss, mehr Umverteilung, höhere Steuern

Ähnlich risikolos ist die Aussage, dass in der westlichen Welt die Staaten auf dem Vormarsch sind. Vorgeblich um „Marktversagen“ und „Ungleichheit“ zu bekämpfen, werden Politiker deutlich mehr als in den letzten 30 Jahren in die Wirtschaft eingreifen. Es ist müßig, darauf hinzuweisen, dass

  • es kein Marktversagen ist, sondern eher die Folge staatlicher Interventionen, Stichwort: Geldpolitik der letzten Jahrzehnte.
  • Globalisierung weltweit zu weniger Ungleichheit geführt hat, allerdings die Ungleichheit der Vor-Umverteilung-Einkommen erhöht hat. Das Positive sollte aber überwiegen.
  • die Ungleichheit nach Umverteilung keineswegs überall so gestiegen ist, wie behauptet wird. Gerade auch in Deutschland ist die Veränderung nicht so groß.
  • die Förderung der Verschuldung zum Kaschieren  von geringerem Wachstum und geringen Einkommenszuwächsen im Westen als Reaktion auf die Globalisierung ausdrücklich gewünscht war.
  • das Hauptproblem der Staaten – ungedeckte Verbindlichkeiten für Renten und Soziales in Billionen-Höhe – eine Folge der politischen Misswirtschaft ist.

Egal ob nun berechtigt oder nicht, wir werden also mehr staatliche Einmischung erleben. Damit werden jene, die durch ihre Interventionen maßgebliche Verantwortung für die schlechte Entwicklung haben, noch mehr Einfluss bekommen. Klar ist damit auch: Wir werden noch weniger Wachstum erleben als ohne diese Maßnahmen.

Diese politischen Eingriffe werden dabei auch als Reaktion auf den zunehmenden Populismus verkauft werden.

Fazit: Die 2020er-Jahre werden eine weitere Stärkung staatlichen Einflusses, steigende Steuern und mehr Umverteilung sehen. Unabdingbar, um die leeren Staatskassen mit Blick auf die ungedeckten Verbindlichkeiten für Rente und Gesundheitsversorgung zu schließen.

9.     Die Notenbanken finanzieren Staaten direkt

In den letzten Jahren wurde der Ruf nach mehr Fiskalpolitik immer lauter. Institutionen vom IWF über die Weltbank bis hin zur OECD haben die Staaten zu mehr Investitionen aufgerufen. Dabei wird immer öfter auch gefordert, eine „engere Koordinierung“ mit der Geldpolitik zu erreichen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

  • Die Geldpolitik hat für alle offensichtlich nicht erreicht, was gewünscht war. Wir haben keinen nachhaltigen Aufschwung gesehen.
  • Die Nebenwirkungen werden zwar von Notenbankern und einigen Ökonomen geleugnet, dürften aber letztlich allen klar sein: eine weiter steigende Verschuldung und vor allem Blasen an den Vermögensmärkten.
  • Das verstärkt die Gefahr von neuen Krisen und führt zur ängstlichen Frage: Was können die Notenbanken noch tun, wenn es dazu kommt? Haben sie überhaupt noch Munition übrig?
  • Die Antwort liegt in der angesprochenen „Koordination“ von Geld- und Fiskalpolitik, was nichts anderes ist als eine direkte Finanzierung von Staatsausgaben durch die Notenbanken. Diese kann verschiedene Formen annehmen:
    Die Notenbanken kaufen (noch) mehr als heute Staatsanleihen auf (was nicht mehr viel bringt).
    Die Notenbanken schaffen Geld, ohne eine Rückzahlung zu erwarten (sogenanntes Heli­kopter­geld, das an die Staaten, aber auch an die Bürger gehen könnte – siehe  → 10.000 Euro für Jeden.
    Die Notenbanken annullieren einfach die bestehenden Staatsanleihen im Bestand (einen Weg, den Japan in den kommenden zehn Jahren garantiert gehen wird mit spannendem Ausgang (→ Dank Helikoptern – Japan hat sein Schuldenproblem gelöst) oder es geht gleich in Richtung „Modern Monetary Theory“ (MMT), womit eine dauerhafte Finanzierung des Staates durch die Notenbanken sichergestellt würde und zugleich jegliche Budgetrestriktion entfiele. Müßig zu sagen, dass ich da skeptisch bin. (→ MMT – Eine Neuauflage der Ideen John Laws)
  • Am wahrscheinlichsten ist eine enge Verbindung von Geld- und Fiskalpolitik. Die EZB hat unter der neuen Chefin Christine Lagarde schon angekündigt, den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Vordergründig geht es dabei um die Belohnung grüner Investments und Bestrafung brauner Investments (also Kauf der einen Schulden und Verkauf der anderen, Bankenregulierung in die gleiche Richtung etc.). In Wahrheit dürfte die EZB bereitwillig den Green Deal der neuen Kommission finanzieren. Angesichts der befürchteten Klimakatastrophe dürfte da selbst die deutsche Regierung mitmachen (vor allem eine grün/linke) und dann kann die EU endlich das machen, was sie ohnehin tun will. Über eine so angetriebene Wirtschaft und indirekte (?) Entschuldung von Staaten und Privaten den Euro „retten“.

Fazit: Im kommenden Jahrzehnt werden die Notenbanken offensichtlich ihre Unabhängigkeit verlieren und zu direkten Staatsfinanziers werden (auch in den USA). Sie werden Programme finanzieren, die dem Kampf gegen den Klimawandel dienen sollen, in Wirklichkeit aber die ungedeckten Verbindlichkeiten der Staaten kaschieren und die Eiszeit bekämpfen. (→ Klimaschutz: Kampf gegen die Eiszeit)

10.  Die Inflation kommt zurück

So komme ich zur vermutlich kontroversesten Vorhersage: Es kommt zur Rückkehr der Inflation. Zwar hat die bisherige Geldpolitik alles versucht, um eine Inflation zu erzeugen, und das Beispiel Japans zeigt, dass Inflation in einer alternden Gesellschaft, die eine geplatzte Blase verkraften muss, schwer zu erzeugen ist. Dennoch ist davon auszugehen, dass es in den nächsten zehn Jahren zu einer Rückkehr der Inflation kommt. Das liegt an einer Kombination der bereits genannten Faktoren:

  • Die direkte Finanzierung der Staaten führt zu höherer Nachfrage.
  • Die zugleich abnehmende Globalisierung/zunehmender Protektionismus reduziert den globalen Wettbewerbsdruck, was ein entscheidender Unterschied zu den letzten Jahrzehnten in Japan ist.
  • Die alternde Gesellschaft verschiebt das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Nicht-Erwerbstätigen. Wegen der geringen Geburtenraten ist dieses in den letzten Jahrzehnten in der westlichen Welt gestiegen (Kinder sind auch nicht-erwerbstätig). Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht deshalb tendenziell inflationären Druck. Auch durch zunehmende Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften.
  • Die Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes verteuern alles indirekt über Verteuern von Energie und direkt über Auflagen der Politik in einzelnen Sektoren.

Fazit: Politisch und ökonomisch spricht viel für eine Rückkehr der Inflation. Diese dürfte – so sie beginnt – durchaus höher sein, weil der Geldüberhang, der in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurde, dann schneller umläuft. Die Menschen werden Geld weniger lang halten und damit die Inflation weiter anheizen. Da die Notenbanken daran interessiert sind, das Wachstum der Verschuldung unter das Nominalwachstum des BIP zu drücken, werden die Nominalzinsen weniger stark steigen, was die Realverzinsung noch negativer macht.

Zusammenfassung

Nach einem schweren Jahrzehnt verspricht das kommende nicht weniger turbulent und herausfordernd zu werden.

  • Der demografische Wandel setzt vollumfänglich ein.
  • Das Wachstum bleibt schwach und fördert so populistische und protektionistische Strömungen.
  • Die Staaten werden sich (noch) mehr in die Wirtschaft einmischen.
  • Die Notenbanken verlieren ihre Unabhängigkeit und werden dazu übergehen, die Staaten direkt zu finanzieren.
  • Eine Trendwende bei der Inflation ist denkbar. Damit käme auch eine drei Jahrzehnte andauernde Tendenz sinkender Nominalzinsen zum Ende.

Gut möglich, dass wir in zehn Jahren über die grundlegenden Fragen unserer Geldordnung sprechen. 50 Jahre nach Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars dürfte der Wunsch nach einer Rückkehr zu stabilerem Geld lauter werden. Freilich erst, nachdem das Grundproblem der zu hohen Verschuldung grundsätzlich gelöst wurde. Wie dies geschehen könnte, ist Thema eines weiteren Podcasts.

Kommentare (75) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. ikkyu
    ikkyu sagte:

    Der wichtigste Grund für eine steigende Inflation und das zukünftige Scheitern der Geld- und Fiskalpolitik ist nach meiner Meinung der allgemeine Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Integrität und Kompetenz der politischen Akteure.

    Zitat:
    “Auch das Vertrauen in Institutionen des öffentlichen Lebens (Staat, Wirtschaft, Medien, NGOs) haben die Menschen in den westlichen Industrienationen mehrheitlich verloren. Während in China 82 Prozent und in Indien 79 Prozent Vertrauen in die Institutionen haben, sind es in den USA nur 47 Prozent, in Deutschland nur 46 Prozent und in Großbritannien nur 42 Prozent.”

    Dementsprechend sind die Erwartungen an die Zukunft sehr negativ.

    “In den USA glauben noch 43 Prozent an eine bessere wirtschaftliche Lage in fünf Jahren, in Spanien 37 Prozent, in Italien 29 Prozent und in Großbritannien 27 Prozent. Düster sieht es auch in Deutschland aus, wo nur 23 Prozent an eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Lage glauben. In Frankreich sind es 19 Prozent, in Japan nur 15 Prozent.”

    https://www.godmode-trader.de/artikel/diese-umfrage-ist-wie-eine-ohrfeige,8045224

    In Zukunft kommen dann noch die katastrophalen Auswirkungen der europäischen Klimapolitik dazu, womöglich begleitet von einer starken Abkühlung des Klimas durch die abnehmende Sonnenstärke.

    Das wirkt alles nicht sonderlich vertrauensfördernd.

    Antworten
  2. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    @ Dietmar Tischer

    Abschließend zum Thema DEXIT.

    Nachdem ich durch den Verkauf meiner Firma nicht mehr standortgebunden bin, kann ich mir ruhig die weitere Entwicklung in Deutschland und der EU ansehen und dann entscheiden, ob ich hier bleibe oder nicht.

    Ich habe vor meiner Selbständigkeit fast 20 Jahre in britischen Konzernen im Bereich Marketing gearbeitet und die englische Art schätzen gelernt.

    Einen Zweitwohnsitz in GB werde ich mir vielleicht zulegen, um dann schnell, dem hoffentlich nicht kommenden Zerfall der EU, zu entgehen.

    Selbstverständlich schaue ich mir aber vorher die Entwicklung im EU-befreiten England an.

    Daß man als Deutscher überhaupt solche Pläne machen muß, bedauere ich sehr.

    Antworten
  3. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    @ Dietmar Tischer

    Ihre Frage: Die Folgen des Dexits für uns Deutsche

    Ich erinnere an den Ausspruch von Dr.Stelter:
    “Sollen wir aus dem Euro austreten, bevor es Italien tut?”

    Also so ganz alleine bin ich mit Austrittsgedanken nicht.

    Natürlich werden Sie einwenden, daß Dr.Stelter nur den Austritt aus der Eurozone meinte. Damit wären Sie im Recht.
    Ob ein so großes Land, wie Deutschland, lediglich aus der Eurozone austreten kann, aber immer noch EU-Mitglied bleiben kann, halte ich für zweifelhaft.

    Denn dann hätten wir vielleicht wieder die starke DM und würden alle anderen Länder noch mehr in Verlegenheit bringen und auch uns selbst, denn kein Land würde daran denken, die Targetsalden, unsere Exporterlöse, mit einem relativ schwachen Euro auszugleichen.

    Warum ich für den Dexit eintrete, hat noch mehrere andere wichtige Gründe, die ich Ihnen alle schon genannt habe.

    In der EZB-Bilanz finden sich nahezu 5 Billionen € incl. der Target-Salden.
    Alle Staats-Kredite an EU-Länder sind nach Meinung vieler Fachleute nicht rückzahlbar, weil es den Ländern einfach am Geld fehlt.

    Aber vielleicht täusche ich mich da, denn Italien z.B. hat veritable Goldbestände und ist ein im Vergleich zu uns ein relativ reiches Volk.

    Bei den Griechen könnte man sich vielleicht an den kommende Erlösen aus den gefundenen Erdöl-Lagerstätten schadlos halten, wobei die Griechen sicherlich uns dann wieder eine Gegenrechnung für die Bezahlung der Kriegsschäden durch die Nazis erinnern werden.

    Daß überhaupt eine Forderung der Bundesbank (also von uns Steuerzahlern) an die EZB in Höhe von fast 1 Billion € unbesichert, zinslos und nicht zugreifbar entstehen konnte, halte ich für einen Skandal, denn das sind große Teile unserer Exporterlöse.

    Zur Zeit werden von unserer EU-Laiin riesige Euro-Beträge (5 Billionen) zur “Rettung des Klimas” versprochen.
    Da vermutlich große Anteile des Geldes von der EZB “gedruckt” werden,
    wird sich die EZB-Negativ-Bilanz um weitere Billionen erhöhen.

    Wir Deutschen mit einem “EZB-Geschäfts-Anteil” von ca. 30 % tragen dann bei Ausfall der Eurozone weitere 3 oder mehr Billionen der Schadenssumme.

    Was ich damit sagen will, ist ganz einfach.
    Die EZB wird bei den kommenden Schuldenproblemen weiterhin QEs und fragwürdige Ankäufe vorantreiben und die Negativ-Bilanz in astronomische Höhen treiben, sodaß ein Austritt Deutschlands aus der Eurozone und aus der EU immer unwahrscheinlicher wird, denn wir sitzen dann noch mehr in der Falle als jetzt.

    Deswegen meine Forderung:
    “Raus mit Schaden, aber so schnell wie möglich!”

    Antworten
    • Wolf Palmer
      Wolf Palmer sagte:

      Betr.Diskussion mit Herrn Tischer

      Wie es sich für einen angehenden Multi-Blogger und Web-Crawler gehört, habe ich noch einen anderen aufschlußreichen Beitrag in YouTube zum Thema Finanz-Crash gefunden:

      KEN FM Position 20
      “Der große Finanzcrash – das Ende der Demokratie”

      Hochkarätige Teilnehmer (leider ohne Dr.Stelter als Primus Interpares)
      Dr.Markus Krall, Dr.Max Otte, Dr.Häring, Dr.Mayer

      Antworten
      • Quintus
        Quintus sagte:

        @Wolf Palmer
        “Hochkarätige Teilnehmer (leider ohne Dr.Stelter als Primus Interpares)
        Dr.Markus Krall, Dr.Max Otte, Dr.Häring, Dr.Mayer”

        Dies war wohl die mit Abstand interessanteste Diskussion zum Thema, bei der ein Dr.Stelter noch das Sahnehäubchen gewesen wäre. Da weitaus weniger Konsens unter den Diskussionsteilnehmern bestanden hat als zu erwarten war, wären die Ausführungen bzw. Sichtweisen von Dr. Stelter wohl hochinteressant gewesen. Die Qualität dieser Runde war auch ein nicht unerheblicher Verdienst des Moderators. Selbst seine Zwischenfragen waren nie von einer sinnbefreiten nervtötenden Dumpfheit ala Lanz. Leider wird seine Aufklärungsarbeit von den Mainstreammedienin die Rechte Ecke gestellt.
        Wer weiß, vielleicht gibt es noch eine zweite Diskussionsrunde mit Dr.Stelter?

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolf Palmer

      Man kann für den Austritt Deutschlands aus der Eurozone austreten und damit – Ihre Auffassung teile ich –, die EU dem Zerfall preisgeben.

      Man kann dies sogar BEGRÜNDET tun.
      Ich habe hier am Blog wiederholt gesagt, was meine wäre, wenn ich den Austritt befürworten würde:
      Der Austritt ist begründet, wenn man glaubhaft davon überzeugt ist, dass das DANACH – nicht unmittelbar, aber doch in absehbarer Zeit – zu nachhaltig BESSEREN Verhältnissen führen würde.

      Abgesehen von einer derartigen Überzeugung, an der sich die Geister scheiden (Zukunft!), bleibt auch bei dieser Begründung wie bei JEDER die Frage zu beantworten:

      KANN man die UNMITTELBAREN Folgen eines Austritts AKZEPTIEREN und somit den Austritt befürworten, wenn er enorme Verwerfungen mit unabsehbaren Leid für viele Menschen mit sich bringt?

      Diese Frage beantworten Sie nicht.

      Euro-Beträge mit Verlust-Zahlen, wie diejenigen im Zusammenhang mit den Target-Salden oder den Transfersummen in die Eurozone bzw. EU vorgebrachten, sind keine Antworten.

      Die Antwort ist natürlich auch nicht die Schwarzmalerei, mit der man immer gewinnt, nämlich dass mit einem Euroaustritt die Welt für uns zusammenbräche.

      Das würde sie natürlich nicht.

      Es müsst eine ehrliche Debatte geben, die auf der Basis von Sachverhalten, u. a. die Waren- und Kapitalströme betreffend, und den voraussichtlicher Wirkmechanismen, die VERÄNDERUNGEN wenigstens der Dimension nach einschätzen ließe.

      Sie würde natürlich immer von Interessen geprägt sein, speziell in der öffentlichen Diskussion, wäre aber m. A. n. das vernünftige Verfahren, zu einem Konsens zu kommen.

      Antworten
      • Wolf Palmer
        Wolf Palmer sagte:

        @ Dietmar Tischer: Austritt aus Eurozone oder EU

        Meine bisherigen Anworten haben Sie noch nicht zufriedengestellt.
        Dies ist in der Komplexität des Themas begründet.

        Ich konzentriere mich jetzt lediglich nur auf den Austritt, also den von mir erwünschten DEXIT.

        Ein DEXIT kann mit der jetzigen Regierung nicht stattfinden, denn Schwarz, Rot, Grün, Gelb, Links sind hoffnungsvolle aber auch hoffnungslose Anhänger eines vereinten Europa.

        Also brauchen wir dazu eine neue Regierung, die den Wunsch hat, so wie die Briten ganz und gar die EU zu verlassen.

        Diese Konstellation sehe ich noch nicht, weil die einzige Partei, die so etwas befürworten und machen würde, ist die AfD.

        Wenn die AfD in ihrem Regierungsprogramm den DEXIT hätte, brauchte Sie eine absolute Mehrheit.

        Die wird sie unter den heutigen Umständen nicht bekommen.

        Eine Mehrheit oder eine Koalitions-Mehrheit für den DEXIT wird sie bis zu der nächsten BT-Wahl voraussichtlich auch nicht bekommen.

        Es bleibt nur eine Koalition z.B. Schwarz/Gelb/AfD in der sie das Regierungsprogramm mitgestalten könnte.

        Diese Koalition wäre unter einem pragmatischen Bundeskanzler Merz möglich, wenn Herr Merz nicht die nötige Mehrheit mit den Altparteien zustandebringen würde.

        Eine Koalition mit den Grünen wird Herr Merz aber wahrscheinlich nicht eingehen und mit der Rumpf-SPD sicherlich auch nicht.

        Herr Merz ist ein mir sympathischer Wirtschaftsmann, den ich einem wirtschaftsfeindlichen und indoktrinierten Herrn Habeck vorziehen würde.

        Dies hat sicherlich auch damit zu tun, daß ich ein mittelständischer Unternehmer im Bereich Nahrungsergänzungsmittel, Mikro-Nährstoffe und rezeptfreie, antibiotisch wirkende Heilmittel war.

        Das Unternehmen habe ich inzwischen verkauft.

        Die Chance für einen DEXIT gibt es leider nur, wenn alle negativen Prognosen der Herren Stelter, Sinn, Sarrazin, Otte, Krall eintreffen würden.

        Also Deflation, Inflation, Währungsreform nach dem Scheitern der inkompatiblen Einheitswährung, möglicherweise auch anläßlich eines vorausgesagten Zusammenbruchs der weltweiten Schuldentürme.

        Unter solchen Umständen würde ich mir einen Dexit aber nicht wünschen.

        Ein Dexit unter “normalen” Umständen hätte große finanzielle Einbußen zur Folge, die aber auch in der jetzigen EU zu erwarten sind.

        Ich wünschte mir eine modernere Fortsetzung der europäischen Wirtschafts-Union, eine eigene starke Währung, das schweizer System der Volksentscheide, gut ausgebildete und entsprechend gut bezahlte Politiker, eine sicher geschlossene Grenze und eine Einwanderungspolitk nach kanadischem oder amerikanischem System, eine vernünftige Energie- und Steuerpolitik, eine realisierbare Umweltpolitik, starke Wirtschaft und das beste Bildungssystem Europas, ein Sozialsystem mit Fördern und Fordern, die nationale Selbstbestimmung und Identität.

        Also eine Politik, die wir nach 30 Jahren Kohl/Merkel-Regierung sehnlichst vermissen.

      • Felix Schroeder
        Felix Schroeder sagte:

        @ Herr Tischer: Die Folgen

        Das liegt doch auf der Hand: es gibt zunächst Heulen und Zähneklappern. Nichts, was irgendjemand will, ABER, desto länger man wartet, umso schlimmer wird es. Wir werden älter, ärmer und weniger, je länger wir warten. Schlimmstenfalls landen wir im totalen Chaos mit vielen Opfern, wenn wir so lange warten, dass wir den Prozess nicht mehr managen können.

        Ich frage Sie: AUF WAS WOLLEN SIE WARTEN?!? Hoffen Sie auf Errettung durch Außerirdische oder heute noch nicht absehbar technologische Durchbrüche, die uns direkt in die Star Trek – Welt beamen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix Schroeder

        >…es gibt zunächst Heulen und Zähneklappern. Nichts, was irgendjemand will …>

        Wenn das so IST, d. h. NIEMAND das Heulen und Zähneklappern will, dann gibt es kein Heulen und Zähneklappern – und wir bleiben drin.

        Ihr ABER ist dann NICHTS weiter als eine Feststellung zu dem, was SPÄTER sein kann.

        Ihre Befürchtungen können durchaus richtig sein, sind aber IRRELEVANT für eine ENTSCHEIDUNG, die mit dem „niemand will“ gefallen wäre.

        Oder um es einmal so auszudrücken, auch wenn das irritierend sein mag:

        Wer heute seinem Leben kein Ende setzt, muss mit den Ungewissheiten von morgen leben.

        Ein Drittes gibt es nicht.

        Ich hoffe und warte darauf, dass dies begriffen wird.

        Ist es das, ordne ich mich gern der Entscheidung der Mehrheit unter.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolf Palmer

        >Ich konzentriere mich jetzt lediglich nur auf den Austritt, also den von mir erwünschten DEXIT.>

        Gut.

        >Die Chance für einen DEXIT gibt es leider nur, wenn alle negativen Prognosen der Herren Stelter, Sinn, Sarrazin, Otte, Krall eintreffen würden.>

        Ja, dem stimme ich zu, nachdem Sie eine demokratische Willensbestimmung für einen Dexit auf absehbare Zeit als nicht realistisch ansehen.

        >Unter solchen Umständen würde ich mir einen Dexit aber nicht wünschen.>

        Gut.

        Heißt also:

        Sie wünschen sich zwar einen Dexit, aber keinen mit den realwirtschaftlichen Folgen, die mit Deflation, Inflation, Währungsreform etc. verbunden sein würden.

        Also wünschen sie sich eigentlich keinen Dexit.

        Sie lehnen vielmehr die Politik der letzten Jahrzehnte ab und wünschen sich, dass diese Ablösung durch Reformen erfolgen solle.

        Es wären tiefgreifende und weitreichende Reformen.

        Das ist eine Position, die man einnehmen kann und soweit sie Ihre Stichworte bezeichnen, ist sie mir durchaus sympathisch.

        Dass Problem ist allerdings:

        Es sind keine Mehrheiten erkennbar, die sie auch nur annähernd umsetzen würden.

        Ich bin daher der Meinung, dass wir schon froh sein könnten, wenn Leute, die bereits am Tor des Kanzleramts rütteln, nicht rein gelangten und am besten gar nicht erst mit am Kabinettstisch sitzen würden.

        Nach Lage der Dinge würde das schon an ein Wunder grenzen.

  4. Felix Schroeder
    Felix Schroeder sagte:

    @ Quintus und alle anderen:

    1. Wer Verantwortung trägt muss schnell und dabei möglichst oft richtig entscheiden. Wer wartet, bis er alle Infos hat, entscheidet oft nicht und immer zu spät.
    2. Wer Verantwortung trägt gibt Fehler ohne jedes Problem sofort zu und entscheidet um.
    3. Wer dafür nicht den Charakter hat, darf gar nichts verantworten.

    Antworten
  5. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    @ Dietmar Tischer 13.00h

    Betr. Aufforderung zur Beratung von Merkel, v.d.L., Lagarde und die erwünschte Beantwortung von 3 Fragen.

    Hallo Herr Tischer,
    vielen Dank dafür, daß mich zum potenziellen Kreis der Besserwisser hier im Blog zählen.
    Wenn jeder von uns einen Goldhamster in der Tasche hat, dann wären wir insgesamt 6.

    Die Aufforderung von Ihnen als Berater für Merkel, v.d.L. und Lagarde zur Verfügung zu stehen, ist gegenstandslos, denn alle 3 sind 100%ig beratungsresistent.
    Merkel z.B. findet Bücher als wenig hilfreich, ohne sie gelesen zu haben.

    Zur Lage:
    Unser Land befindet sich in einem permanenten Ausnahme-Zustand.
    Schulden-Tsunamis, Negativ-Zinsen, Brexit, illegale Migration, inkompatible Gemeinschaftswährung, Islamisierung und Verlust der nationalen Identität und Selbstbestimmung.

    Sie haben mir (Besserwisser) 3 Fragen gestellt:

    1.Frage: “Was soll die EZB tun oder lassen?”

    Antwort: Fast alles, was die EZB unter Mißachtung ihrer Mandatsbeschränkung getan hat und wahrscheinlich tun wird, ist volksschädigend und trägt zur Enteignung der Bürger bei.

    2.Frage: ” Was sind die Folgen des Handelns der EZB?”

    Antwort: Eine unverantwortliche Bilanz-Aufblähung 5-6 Billionen € (incl.Target) an der der deutsche Steuerzahler mit ca. 1 Drittel (?) haftet, wenn wie vorauszusehen, die Eurozone kollabieren. wird.
    Außerdem Deflation, Inflation und unverantwortliche Staatenfinanzierung.

    3. Frage: “Sind die Folgen des EZB-Handelns für den Bürger erträglich oder nicht?”

    Antwort: Natürlich sind die Folgen katastrophal und dem Bürger nicht zuzumuten.

    Was, Wolf Palmer, schlage ich also vor?:

    Dexit, Abschaffung der EZB, Sicherung der Landesgrenzen, Abschiebung der illegalen Migranten und eine komplette Entlassung aller Politiker, die nicht im Interesse Deutschlands handeln.
    Dazu gehört in 1.Linie die jetzige Koalition.

    Wie komme ich Wolf Palmer zu derartigen Handlungs-Aufforderungen?

    Antwort: Ich habe die meisten verfügbaren Informationen von den besten Volkswirten und Ökonomen studiert.
    Es sei mir erlaubt, (wie Herr Stöcker) auf die fundierten Infomationen hinzuweisen.

    1. An erster Stelle natürlich die Bücher von Herrn Dr.Stelter: “Das Märchen vom reichen Land”, “Eiszeit” und “Die Schulden” etc, sowie der komplette Blog.

    2. Alle Bücher von Prof.Sinn: “Der schwarze Juni”, “Das grüne Paradoxon”, “Die Targetfalle”, “Gefangen im Euro”, “Kasino-Kapitalismus” etc. und alle seine umfangreichen Vorträge.

    3.Dr.Markus Krall: “Der Draghi-Crash” “Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen”

    4.Dr.Sarrazin: “Europa braucht den Euro nicht”,

    5.Dr.Max Otte: “Weltsystem-Crash”.
    sowie viele andere Ökonomen, Volkswirte und Wirtschaftswissenschaftler.

    Grüße an Herrn Tischer

    Antworten
    • Wolf Palmer
      Wolf Palmer sagte:

      @ DT Fortsetzung

      Wenn die Ratschläge der besten Volkswirte und Ökonomen, wie zu erwarten, in den Wind geschlagen werden, ist jeder 2. Deutsche ein Armutsrentner mit einer Rente nahe dem Grundeinkommen und wird in die unrühmliche Geschichte der Kohl/Merkel-Regierung als Pfandflaschensammler und Tafel-Kunde mit dem Verzehr abgelaufener Nahrungsmittel eingehen.
      Außerdem wird möglicherweise ein Bankensterben und riesige neue Arbeitslosenzahlen erleben duch Pleiten der Zombie-Unternehmen. (Zitat Dr.Krall).
      Die Kosten der illegalen Migarion werden langfristig in den Billionen-Bereich gehen

      Ende der 20er Jahre ist eine Währungsreform (Prof.Max Otte) zu erwarten.

      Die meisten internationalen Voilkswirte und Nobelpreisträger geben dem Euro keine Chance.

      Sogar Alan der Grünspan hat schon vor Jahren gewarnt:
      “Der Euro wird keinen Bestand haben”.

      Antworten
      • Wolf Palmer
        Wolf Palmer sagte:

        @ DT Fortsetzung 2

        Zum Schluß noch etwas, was Herrn Stöcker vielleicht auf die Palme bringen wird:
        Golddeckung der neuen DM 15 – 30 %, Vollgeldsystem ohne Giralgeldgeld-Schöpfung (von Herrn Dr. Mayer EX-Chef-Volkswirt der Deutschen Bank angeregt.

        Jetzt reichts aber, sonst werden ich auch noch ein “Super-Multi-Blogger” und “Besserwisser”.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Wolf Palmer

        Ohne Not hat sich Krall in eine Lage manovriert, welche ihn zum Opfer seiner Schlussfolgerungen macht. Heutzutage kann niemand seinen Lesern reinen Wein einschenken ohne das Licht am Ende des Tunnels zu versprechen.

        Einen Systemwechsel gibt es nicht ohne Deflation, das monetäre Angriffsversprechen um dieselbe Wand zu durchbrechen ist ähnlich hoffnungslos zum Scheitern verurteilt, da die anfallenden Pleiten gesamtgesellschaftlich für einen Bruch sorgen.

        Dieser Bruch gilt dem Wohlstand, der sich schon sehr lange aus fiat money Ökonomie speist und durch keinen Goldstandard ersetzbar ist. Wer an Gewinne aus Goldhaltung glaubt soll erst einmal durchrechnen, wie lange seine Goldreserven halten, wenn ALLE seine übrigen Ertragsquellen (Rente, LV, Immobilien, Beteiligungen, Pension, einschl. aller Auszahlungen) um 99% gefallen sind.

        Ich bin überzeugt, dass quasi alle Verfechter einfacher Antworten zu alt, zu schwach, zu wenig qualifiziert und vor allem zu arm sind für die Welt, die sie sich wünschen….gezeichnet von Krall, der den eigenen Absturz nicht dämpfen wird können.

        Der unausweichliche Neuanfang ist noch nicht zumutbar, deshalb moderiert uns diese Geldpolitik allmählich an den Punkt, wo man um diese Einsicht keine uneinlösbaren Versprechen mehr machen muss.

        “Würde nun freier Markt für Staatspapiere und damit ihre Deflation von – sagen wir – 10.000 Nennwert auf durchschnittlich 5.000 Preis (Kurs) zugelassen, wären fast alle Banken und viele Betriebe umgehend ausgelöscht. Denn die 5.000, die man durch Anlage in Staatspapiere
        verliert, kann man nicht aus einem Eigenkapital glattstellen, das ebenfalls aus Staatspapieren besteht, die ihrerseits um 5.000 gefallen sind. Danach muss es von vorne losgehen und weder Politiker noch ihre Wähler wollen das persönlich erleben. Hochschulden so lange es geht, bleibt deshalb die Parole auch im Jahre 2013.” (Gunnar Heinsohn, .achgut.com/artikel/deflation_und_inflation_auch_2013_eintraechtig_beieinander/ )

        Am Ende steht die Erkenntnis, dass jede neue Währung eine Besicherung braucht….und neben privatem Gold auch private Immobilien nützliche Pfänder sind.

        “Ein Neuanfang ginge dann nur noch über die Zwangsübertragung bisher nicht belasteten Bürgereigentums an den Staat, der damit eine neue Zentralbank ausstatten könnte, die mit diesem Kapital wieder eine besicherte Währung emittieren könnte. ” (Heinsohn 2011, die Zukunft der Finanzkrise III )

        Es spielt keine Rolle wo Sie dieses Erlebnis machen, denn kein Fluchtland wird sich dem Ereignis entziehen wollen.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Palmer

      “Dexit, Abschaffung der EZB, Sicherung der Landesgrenzen, Abschiebung der illegalen Migranten und eine komplette Entlassung aller Politiker, die nicht im Interesse Deutschlands handeln.
      Dazu gehört in 1.Linie die jetzige Koalition.”

      Damit ist wohl ausgeschlossen, dass Sie jemals von Merkel, Lagarde oder von der Leyen als Berater engagiert werden. (Obwohl… bei von der Leyen hängt es ja eher davon ab, ob Sie bei McKinsey oder Accenture arbeiten und ob Sie nicht vielleicht doch Verwandtschaft von ihr sind…)

      Da stößt die “Was würden Sie denn den Politikern empfehlen?”-Frage von Herrn Tischer an ihre Grenzen, Sie wollen eine grundlegend andere Politik.

      Eine andere Frage von Herrn Tischer ist aber sehr interessant, auch für Sie:

      “3. Sind Ihrer Meinung nach die Folgen [der von Ihnen empfohlenen Maßnahmen] erträglich für die Bevölkerung oder sind sie es nicht?”

      Antworten
      • Wolf Palmer
        Wolf Palmer sagte:

        @ Herr Ott

        Je länger wir in der jetzigen Transfer-Union der Pleitiers verbleiben, dest größer wird der Wohlstands-Verlust.

        Ein baldiger Austritt wäre auch für uns schmerzhaft, aber wie bei den Briten gut machbar und die einzige Chance für Deutschlands zukünftiges Wohlergehen.

    • Quintus
      Quintus sagte:

      Ich empfinde ihren Angriff auf Herr Tischer als unangebracht. Ich glaube kaum, daß Herr Tischer die Aktionen der EZB gutheißt. Herr Tischer versucht lediglich, die momentan zu beobachtenden Aktionen der EZB sowie deren verantwortlichen Politikern in einem größeren Kontext darzustellen. Seine bisherigen Aussagen jedenfalls lassen eher Parallelen als Dissonanzen zu ihren Beiträgen erkennen.
      Herr Tischer ist auch einer der Wenigen, der seinen Fokus nicht nur auf die Geldpolitik beschränkt, sondern von anderen unbeachtete aber nicht unbedeutende Felder wie z.B. Naturkatastrophen in sein Denken mit einbezieht.
      All ihre Vorschläge können sie mit der jetzigen wohlstandsverwahrlosten deutschen Gesellschaft nicht umsetzen ohne auf massive Gegenwehr der rot-grünen Träumerfraktion zu treffen. Die ist, so wie es scheint, immer noch in der Mehrzahl vorhanden. Es muß erst viel schlechter werden, bevor es besser werden kann…..

      Antworten
      • Wolf Palmer
        Wolf Palmer sagte:

        @ Quintus

        Bitte lesen Sie doch einige der von mir empfohlenen Bücher sorgfältig.

        Dann werden Sie vielleicht, genau wie ich, in absehbarer Zeit das gelobte Merkel-Land verlassen,
        “ein Land, in dem nicht nur die hier schon länger Lebenden gut leben können, aich als Illegaler und ohne Pass sind Sie hier herzlich willkommen, gerne auch ohne arbeiten zu müssen”.

      • Quintus
        Quintus sagte:

        @Herr Wolf
        Ich muß sie aufs Tiefste enttäuschen. Ich kenne ALLE ihre aufgeführten Bücher (darüberhinaus empfehle ich ihnen noch Ulrike Herrmann”Der Sieg des Kapitals” sowie Stefan Gruber”Ein Buch für Keinen” dazu noch Martin Armstrongs Blog)und bin aufgrund des dadurch erworbenen Wissens zu 99,9% ihrer Meinung. Aber darum geht es hier nicht.
        Herr Tischer warnt hier lediglich vor den Folgen abrupter Richtungswechsel sowie falscher überhasteter unüberdachter Politik und versucht die Reaktionen und Denkweisen der (zu Recht) angegriffenen Politiker und Bürger in die unausweichlichen Szenarien miteinzubeziehen. Überdies hat auch Herr Tischer erkannt, daß Geld in der uns zu erwartenden Zukunft wohl unser geringstes Problem sein wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Quintus

        “Überdies hat auch Herr Tischer erkannt, daß Geld in der uns zu erwartenden Zukunft wohl unser geringstes Problem sein wird.”

        Jaja, wir werden in der uns zu erwartenden Zukunft wahrscheinlich so viel Geld haben, dass wir es aus Helikoptern abwerfen können. Dann ist jeder “reich”, aber wegen böser kapitalistischer Saboteure gibt es trotzdem keinen Wohlstand. Dieses Problem kannte schon Lenin. ;)

        Wieso erzählen hier eigentlich jetzt schon mehrere Leute, dass sie die Bücher von Ulrike Herrmann mit Gewinn gelesen haben? Ich habe die ein paar Mal bei Diskussionen auf phoenix oder im Presseclub gesehen und da rollten sich mir die Zehennägel auf bei so viel linksnaivem Gewäsch.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Linksnaives Gewäsch”

        Liegt es vielleicht daran, dass Sie in der mitteldeutschen Ebene nur “rechtsnaives Gewäsch” gewohnt sind?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Wir hatten hier nicht nur 40 Jahre linksnaives Gewäsch (das Gewäsch alleine wäre ja vielleicht noch zu ertragen gewesen, ich halte Ihre Kommentare ja zum Beispiel auch aus…), sondern wir hatten auch 40 Jahre ganz reale Diktatur, die sich für “demokratischen Sozialismus” und übrigens auch für “antifaschistisch” hielt.

        Sparen Sie sich Ihre Nazikeulen-Reflexe.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Sparen Sie sich Ihre Nazikeulen-Reflexe.”

        Getriggert? Wer von uns beiden operiert denn so gerne mit Verbalreflexen?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Ich getriggert? Noch längst nicht.

        Ihr Problem ist, dass Sie deutlich weniger einstecken als austeilen können. Wahrscheinlich wird man als Linksnaiver mit der Zeit so, wenn man glaubt, die Moral für sich gepachtet zu haben. Jede Konfrontation mit der Realität und der Schäbigkeit der eigenen Ideologie, und sei sie auch nur historisch, wird dann zum potentiell traumatischen Ereignis mit, wie das so schön heißt, “Triggerpotential”.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolf Palmer

        Ich erkenne an, dass Sie zu einem Gespräch bereit sind – das war bisher nicht der Fall.

        >Die Aufforderung von Ihnen als Berater für Merkel, v.d.L. und Lagarde zur Verfügung zu stehen, ist gegenstandslos, denn alle 3 sind 100%ig beratungsresistent.>

        Ich glaube nicht, dass sie das sind, aber ich verstehe Sie – sie würden natürlich nicht auf Sie hören.

        Ich habe aber auch nur gefragt, was Sie ihnen raten würden, um die „großen volkswirtschaftlichen Schäden“ zu begrenzen bzw. abzubauen.

        Was Sie vorschlagen, haben Sie klar benannt:

        >Dexit, Abschaffung der EZB, Sicherung der Landesgrenzen, Abschiebung der illegalen Migranten und eine komplette Entlassung aller Politiker, die nicht im Interesse Deutschlands handeln.
        Dazu gehört in 1.Linie die jetzige Koalition.>

        Sie haben aber meine Frage bezüglich der Folgen (daraus) nicht verstanden und beantwortet, möglicherweise, weil ich sie im Kontext nicht klar genug formuliert habe.

        Richard Ott hat sich im Sinne meiner Intention auf sie bezogen und ich bitte Sie, seine Formulierung aufnehmend, sie zu beantworten:

        >„3. Sind Ihrer Meinung nach die Folgen [der von Ihnen empfohlenen Maßnahmen] erträglich für die Bevölkerung oder sind sie es nicht?“>

        Oder wollen Sie es bei Ihrer Antwort

        >Ein baldiger Austritt wäre auch für uns schmerzhaft, aber wie bei den Briten gut machbar …>
        belassen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Quintus

        Sie verstehen meine Beiträge so, wie ich sie verstanden wissen möchte.

        Das nehme ich als Bestätigung dafür, dass man sie richtig verstehen kann – wenn man es nur WILL.

    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      Auch wenn ich nicht Herr Tischer bin:

      Für jemanden, der alle Politiker entlassen will, sprechen Sie selbst aber ganz gut wie einer, wenn ich lese, wie unkonkret sie auf sehr konkrete Fragen von DT geantwortet haben. Einfach Begriffe wie Verantwortung, Deflation, Inflation, Staatenfinanzierung und was es noch an Buzzwords gibt, nebeneinander zu stellen ohne die Bezüge untereinander klar zu machen und das dann als Antwort verkaufen – kann man machen, ist bloß inhaltsleer.

      Schön finde ich auch, wenn jemand “die besten Volkswirte” immer für die hält, die zufällig die eigene, vorgefasste Meinung vertreten. Es gibt (wenige) Volkswirte auf der Welt, die mit echtem wissenschaftlichen Anspruch an Methodik und konsistente Theorie publizieren – nötig ist beides in diesem Metier nämlich leider nicht, um zu veröffentlichen. (hier ist kein(!) Seitenhieb auf den Blogbetreiber versteckt).
      Dass mit den Österreichern immer wieder Volkswirtschaftler in solchen Listen auftreten, die vermeintlich besonders wissenschaftlich sind, weil sie deduktiv arbeiten (zu meinen), macht deutlich, wie viel Folklore in dieser Diskussion eigentlich steckt: Es geht halt doch um Ideologie.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        @ Christian Anders: Ich fand die Angaben recht exakt: Grenze schließen, DEXIT etc.. Ich denke für den Zweck des Meinungsaustausches ist das konkret genug.
        Ihr Angriff ist im Gegensatz dazu sehr schwammig und beleidigend in Bezug auf die namentlich genannten Wissenschaftler und die Österr. Schule insgesamt. Es ist ein Unterschied, seinen eigenen Standpunkt nachhaltig und aggressiv zu vertreten, aber mit Argumenten, oder auf Argumente, die so gar nicht ins eigene Weltbild passen wollen, mit derartigen inhaltsleeren Beschwerden zu reagieren.
        Was ist denn bitte Ihre Meinung?
        “Alles ist schlecht und muss sofort aufhören!” (Wolf, Ott) oder
        “Alles ist schlecht aber es gibt keinen Ausweg” (Tischer) oder
        bereichern Sie das Forum um eine Dritte Position?

      • Quintus
        Quintus sagte:

        @ Felix
        Sobald sie sich in einer verantwortlichen Position befinden, müssen sie sich der Folgen ihres Handelns mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen gewiss sein.
        Was glauben sie was passieren würde, wenn Frau Merkel morgen den Dexit plus Grenzschließung über die Medien bekannt geben würde? Egal welchen Zeitrahmen sie dafür stecken würde….
        Mit Englands Brexit wäre dies noch nicht mal annähernd zu vergleichen, da England nie die zentrale Rolle und Finanzier der EU war, eher vom Spielfeldrand
        aus agierte.
        Sie sehen, es wäre noch nicht mal denkbar, geschweige durchführbar. Es käme einem Erdbeben der Stärke 9 gleich. Es würde umgehend zum Chaos an den Märkten kommen, anschließend implodiert die gesamte Wirtschaft im Euroraum aufgrund der Unsicherheit der Zahlungsabwicklungsmodalitäten, Zollfragen Währungsfragen, Vermögensängsten, Kaufzurückhaltung der Konsumenten etc. Der Goldpreis würde nicht nur innerhalb kürzester Zeit durch die Decke gehen, sie würden schlicht keines mehr bekommen, genauso wenig wie physische Dollar. Dann allerdings bemerkt es auch der letzte rot-grüne Traum-Michel…..und wird wie immer die bösen Kapitalisten statt der versagenden Politikerkaste als Schuldigen benennen.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix: Die Antwort hat einen ersten Teil, wo unter 1. – 3. Fragen von Herrn Tischer zwar aufgegriffen, aber nicht konkret beantwortet werden. Sie werden stattdessen mit allgemein gehaltenen Meinungsäußerungen beantwortet. Das Bemängele ich vor dem Hintergrund, dass man genau solches Operieren im Vagen Politikern vorwirft, es im gleichen Atemzug aber selber praktiziert. Die anschließenden Handlungsvorstellungen lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und werden von mir nicht kritisiert – zumindest nicht wegen mangelnder Klarheit.

        Wirtschaftswissenschaft kann nicht so betrieben werden wie Naturwissenschaften, weil sie Herstellerin ihrer eigenen Prämissen ist. Ein Physiker kann versuchen, die gegeben Regeln zu entdecken um das Spiel besser zu verstehen. Ökonomie kann Regeln ändern, enstehen und vergehen lassen und in dem Zug immer neue Spiele hervorbringen, die sich rein logisch nie voll deduktiv von Grundgegebenheiten ableiten lassen können, wenn diese sich mit dem Spielverlauf ändern. Es geht einfach nicht, solange die Form der Prämissen von Ereignissen, die auf diesen fußen, veränderlich abhängig ist.

        Mit dieser Erkenntnis ist ein (großer) Teil der heute auf der Welt praktizierten WiWi schlechtestenfalls schlicht verkehrt, bestenfalls irrelevant. Das ist keine Beleidigung, sondern eine aus der wissenschaftlichen Methodik abgleitete Folgerung. Dadurch werden auch Werke von Denkern/Autoren bestimmter Denkarten zwangsläufig falsch sein müssen. Auch das keine Beleidigung, sondern eine Folgerung aus o. g.

        Die Österreichische Schule hat als deduktivste Denkschule der Ökonomie den Anspruch, die wissenschaftlichste zu sein, weil sie in ihrer Methode den Naturwissenschaften am nächsten zu stehen glaubt. Die Kopfgeburt dieses Ansatzes ist die Überlegenheit des freien Marktes in allen Belangen. Dass ein Markt, egal wie frei, nur eine Ableitung aus Faktoren ist, die er selbst nicht erschaffen hat, aber im Zuge seiner Existenz durchaus verändern kann (und somit sich selbst und seine Mechanismen fortwährend modifiziert) sieht ein solcher Ansatz nicht vor.

        Die innere Unlogik wird evtl. am deutlichsten, wenn man die Forderung bedenkt, man möge zu einem Vollgeldsystem zurückkehren (übrigens kein Marktergebnis, falls es passiert), um so einen Wohlstand zu retten, der unter einem ganz anderen System überhaupt erst enstehen konnte. Da darf man dann – wie Herr Tischer – mal interessiert fragen, warum dieser originelle Gedanke denn gehaltvoll sein sollte und welcher Schaden wodurch entsteht/verhindert wird. Diese Fragen sehe ich als nicht beantwortet an.

        Meine Position ist, dass sogar ein gutes Schiff ohne fähige Maschinistencrew irgendwann absäuft, ein schlechtes umso schneller. Ersetzen sie Schiff durch Euro und sie verstehen mein Bild. Da die Maschinisten aber langsam das Handeln und Werken anfangen, schleppt der olle Kahn sich mit einer Beharrungskraft weiter, die noch alle überraschen wird. Dem Krisengeschrei für 2020 folge ich nicht, das ist für mich Marketinggewäsch.

  6. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Felix Schroeder

    „Der Zins ist absolut notwendig, weil er die Zeitpräferenz des Menschen konkretisiert. Der Zins induziert dann aber auch den Zinseszins und somit ist auch der Zinseszins nötig. Ich halte einen anderen Geld-Aspekt an der Stelle für entscheidend: Geld darf nicht als Schuld in die Welt kommen. Dadurch entsteht erst das Problem, dass diese Schuld getilgt werden muss aber dies ohne weitere Schulden nicht möglich ist (was natürlich Tragödien nach sich zieht).“

    Ja, der Zins spiegelt auch die Zeitpräferenz wider. Von daher ist er auch aktuell negativ, weil in alternden Gesellschaftern der ZUKÜNFTIGE Konsum höher eingeschätzt wird als der gegenwärtige. Die Österreicher müssen ihre Theorie einfach mal bis zu Ende denken.

    Wo ich entschieden anderer Meinung bin: Geld MUSS überwiegend als Schuld in die Welt kommen. Erst dieser Schuldendruck sorgt für die notwendige Erzwingung einer REALEN Leistung am Markt. Wurde diese Leistung am Markt erbracht, dann erhält der Kreditnehmer seine Vorfinanzierung zurück und kann seinen Kredit wieder tilgen und das Geld verschwindet ganz einfach wieder. Und das geht alles ganz ohne weitere Schulden. Dass wir tatsächlich weitere Schulden benötigen liegt doch vielmehr daran, dass unsere sozialen Interaktionen nicht plötzlich zum Stillstand kommen. Mehr Arbeitsteilung und mehr Wachstum erfordern schlichtweg auch mehr Kreditgeld.

    Die Tragödien entstehen insbesondere dadurch, dass sich die Salden aus Schulden und Vermögen zu sehr auseinander bewegen. Es ist eben auch eine Frage der Einkommens- und Vermögensverteilung.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Felix Schroeder
      Felix Schroeder sagte:

      @ Michael Stöcker

      Ja, manche Tragödie wäre vermeidbar, aber so ist der Mensch eben nicht gestrickt. Es gibt auch eine schöne Diplomarbeit, die das Kreditproblem im Zeichentrick darstellt. Findet man im Netz.

      Aber das die Geldausgabe als Kredit nötig ist, um die Menschen anzutreiben, läßt mich dann auch denken, dass Sie vielleicht einer der Außerirdischen sind, die dieser Zeichentrick sich ausgedacht hat – bitte nicht als Beleidigung auffassen. Einfach den Film ansehen, so noch nicht geschehen. Er ist mindestens unterhaltsam.
      Ihre Aussage widerspricht hier jedenfalls jeder Erfahrung, denn die Menschen, die einen Kredit abzuzahlen haben, wissen in aller Regel gar nicht, wie Geld funktioniert. Das wußten sie weder unter irgendeinem Goldstandard, noch bei irgendeinem Fiat – Geld.

      Der spannendste Punkt ist ihre Aussage, dass der Zins niedrig sein muss, weil die Gesellschaft altert. Das ist für mich derzeit eine der vielen politisch-korrekten Falschaussagen, die uns die Welt schönreden sollen. Es kann natürlich so sein, Fakt ist aber: wir wissen es nicht, denn der Zins entwickelt sich nicht frei, sondern wird von den Zentralbanken gesetzt. Ich persönlich glaube nicht, dass der Zins zwischen freien Wirtschaftssubjekten so niedrig wäre. Auf jeden Fall wäre er niemals Null oder negativ, weil das gar keinen Sinn ergibt.
      Ferner wäre der Zins auf jeden Fall für unsere freundlichen Nachbarn im Süden höher, wenn deren Kreditgeber nicht davon ausgehen würden, dass Deutschland deren Schulden garantiert.

      Aber hier treffen sich ja zwei Tatbestände des Wahnsinns: wir sind ja auch noch dabei, unsere Wirtschaft soweit zu schädigen, dass wir die EU nicht mehr stützen können. Dann werden wir alle hier ja sehen, ob es daran lag, dass wir älter waren, oder ob es doch daran lag, dass wir verblödet sind.

      Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      So als Dilletant bzgl Volkswirtschaft meine ich: Der Vorteil am Schuldgeld ist die theoretisch unbegrenzte Vermehrbarkeit. Frei nach dem Matthäus-Effekt kummuliert Geld (in Familien). Am Ende von Monopoly hat einer alles. Im Kapitalismus (ohne jetzt zu definieren…) haben absehbar wenige das meiste wie eine Paetro-Verteilung. Bei Golddeckung wäre dies schnell klar, bei Schuldgeld kann man länger “spielen”. Der Mensch will horten, der nördliche Wintermensch ganz besonders. Schuldgeld kann länger dem Bedürfnis dienen, am Ende wird es das Versprechen aber nicht einlösen. Bis dahin lässt der Glaube ans horten die Menschen produktiver sein als tatsächlich Lohn ausbezahlt werden kann, ein Teil des Lohns wird gehortet (zb Rente, Zusatzrente, LV, Sparbuch, etc) . Das Schuldgeld ist ein leeres Versprechen, das eine zeitlang einlösbar ist, bis es zu viele einlösen wollen, was bei stetig steigenden Beträgen kommen wird.

      Spinne ich mir da was zusammen oder hab ich da doch was richtig verstanden?

      Antworten
      • Felix Schroeder
        Felix Schroeder sagte:

        @ Namor

        Ich denke dass drückt mit anderen Worten aus, dass sich die Glaubwürdigkeit von Geld letztlich von der ewigen Zuverlässigkeit von Gold ableitet. Der Mensch hortet, weil er weiß, dass er älter wird und schlechtere Zeiten kommen können. Fiat – Geld ist zuerst verführerisch, weil es scheinbar mühelos vermehrbar ist, doch das ist trügerisch. Am Ende steht immer der völlige Zusammenbruch.

  7. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Zu These 5

    Es fehlt die Rolle der Agenda 2010. Wieso sollen „Zinsdrückerorgien“ einen höheren Anteil an der sogenannten „Zombifizierung“ sowie dem „Produktivitätsrätsel“ haben als die Schröderschen „Lohndrückerorgien“? Nicht ganz zufällig sprach man in früheren Zeiten von der Produktivitätspeitsche steigender Löhne.

    Meine These: Zu geringe Lohnerhöhungen haben auch unproduktive Arbeiten ermöglicht und sind somit eine Erklärung für das sogenannte Produktivitätsrätsel. Aufgrund der zu geringen Lohnerhöhungen haben zudem die Leistungsbilanzungleichgewichte zugenommen und das übermäßig per Kreditgeldschöpfung erzeugte Geld des Südens Europas floss gen Norden. Weitere Folge: Geringere Notwendigkeit der Kreditaufnahme im Norden und somit auch geringere „Zombifizierungstendenzen“ als im Süden Europas, da das per Kreditgeldschöpfung erzeugte Geld ja nun bei den Unternehmen des Nordens gelandet ist. Die guten/schlechten Bilanzen stehen in einem ursächlichen Zusammenhang mit den Leistungsbilanzungleichgewichten, die wiederum eine Folge zu geringer Lohnerhöhungen in den LB-Überschussländern ist/war bei gleichzeitig zu starker Kreditexpansion und Lohnexpansion im Süden Europas bis 2008.

    Ich möchte aber auch nochmals betonen, dass sich hochproduktive Länder gerade dadurch auszeichnen, dass sie sich WEGEN der hohen Produktivität in mehreren Bereichen der Wirtschaft auch völlig unproduktiven Tätigkeiten in anderen Bereichen vermehrt zuwenden können. Der Genuss eines Konzertes hängt wohl kaum von der Produktivitätssteigerung des Orchesters ab. Völlig unproduktiv für die Statistik ist zudem die Zeit, die wir mit unseren Kinder und Enkeln verbringen. Insofern gilt hier das Produktivitätsparadoxon: Hohe Produktivität führt zu sinkender Produktivität.

    Zu These 8

    „es kein Marktversagen ist, sondern eher die Folge staatlicher Interventionen, Stichwort: Geldpolitik der letzten Jahrzehnte.“

    Der geldpolitischen Intervention ging ein Jahrzehnt der Finanzmarktliberalisierung voraus. Sehr schön dargelegt hier: https://youtu.be/UAjQLYEQ9dc. Wir sollten die Finanzmärkte wieder stärker an die Kette legen; dann müssen auch die Zentralbanken weniger Scherben zusammen kehren, wenn mal wieder der Minsky-Moment zum Tragen kommt.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Stöcker

      “Ich möchte aber auch nochmals betonen, dass sich hochproduktive Länder gerade dadurch auszeichnen, dass sie sich WEGEN der hohen Produktivität in mehreren Bereichen der Wirtschaft auch völlig unproduktiven Tätigkeiten in anderen Bereichen vermehrt zuwenden können.”

      Das stimmt. Ein Land mit niedriger Produktivität könnte sich den Aufbau von Professuren für Gender-Pseudowissenschaft und die bedingungslose Alimentation von Millionen von unqualifizierten Migranten gar nicht leisten.

      Antworten
  8. Quintus
    Quintus sagte:

    @ Walter Schmitt
    “Warum sollte es also ein großes Problem, dass sich da einfach ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern zusammen findet, und genauso beschliesst, das Klima zu retten, wie beschlossen wurde, die Demographie und die Facharbeiterschaft zu retten?”

    Wieso sollten wir nicht daran GLAuBEN? Wir beschließen es einfach und logisch folgernd wird Dies oder Jenes umgesetzt.

    Das Max-Planck Institut für Meteorologie zum Geoengineering:
    “Geoengineering” oder “climate engineering” ist eine bewusste großskalige Beeinflussung des Klimas. Solche Maßnahmen wurden vorgeschlagen, um im Falle unerwarteter Folgen des Klimawandels oder nicht ausreichender Emissionsbegrenzungen evtl Möglichkeiten der Schadensbegrenzung zu haben. Da solches Eingreifen in natürliche Prozesse ebenfalls Folge hat, sollen die mit Hilfe von computergestützen Erdsystemmodellen abgeschätzt werden. Ist im Folgenden von Experimenten die Rede, so bezieht sich dieses AUSSCHLIEßLICH auf Computerexperimente”

    Komplexität wird durch die Anzahl von Einflussfaktoren und deren gegenseitiger Abhängigkeit (Vernetzung und “unsichtbare Fäden„) bzw. Interaktion beeinflusst. Je mehr Interdependenzen (wechselseitige Abhängigkeiten) ein System enthält, desto komplexer ist es. Der Begriff „komplex“ ist dabei vom Begriff „kompliziert“ zu differenzieren – auch wenn beide oft fälschlicherweise äquivalent benutzt werden. Ein kompliziertes System kann man vereinfachen, ohne die interne Struktur des Systems zu zerstören (Beispiel: ein unübersichtlicher mathematischer Bruch wird durch Kürzen vereinfacht). Ein komplexes System hingegen wird zerstört bzw. es entsteht etwas Neues, wenn man versucht, dieses zu vereinfachen.

    Wir nähren unsere Allmachtsphantasien mit immer noch größeren Projekten. Wir glauben vollen Ernstes ein solch hoch komplexes, volatiles und fragiles System des Langzeitwetters, das Klima, unseren Wünschen und Anforderungen anpassen zu können und übersehen, daß wir uns so langsam aber sicher auf eine Stufe mit Gott stellen. Aber drunter macht es der Deutsche eh schon bald nicht mehr.
    Wer seine Vorstellungen auf Basis falscher oder bewußt verzerrter Fakten trifft, wer von Natur redet aber in Wirklichkeit domestizierte Natur meint, die er übrigens nicht annähernd mehr kennt, wer keine Naturgewalten mehr erleben muß und wenn doch, sich dieser dank dem ihm schließlich zustehenden Helikopter in 10min. zur medizinischen Versorgung den früher unausweichlichen Konsequenzen nicht mehr stellen muß, der kann auch keine Demut mehr erlangen.
    In früheren Zeiten wußten die Menschen noch, daß die Natur ihr Feind ist und ein ewiger Kampf ums Überleben angesagt war.
    Der Philosoph Arnold Gehlen dazu:
    Der Mensch, ist ein „dissoziiertes Wesen“, eines, dem die Natur seiner Physis nach wenig Spielraum zum Überleben gegeben hat. Die Tiere, die ihn in der Savanne bedroht haben, waren schneller zu Lande, im Wasser, über die Bäume, in der Luft als er. Das heißt, der Mensch und die Natur sind keine Partner. Vielleicht erklärt sich daher auch die Lust des Menschen, die Natur zu zerstören.
    Im Gilgamesch-Epos jedenfalls ist der Wald, den wir heute als eines der Bilder der Unberührtheit und anmutigen natürlichen Schönheit benennen, ein Gegner. Erst als der Held ihn gerodet hat, bestehen die Gefahren, die von ihm ausgehen, nicht mehr. Der Wald ist dunkel, Fabelwesen und Räuber hausen in ihm, in seinen Wipfeln toben Geister. Kurzum: Der Wald ist ein Feind!
    Setzen wir den Menschen des Westens mit seinen Fantasien über die unberührte Natur einmal in ihr aus: Er wird keine fünf Minuten überleben. Den Dschungel, den Wald, die Unbilden des Wetters haben wir hinter uns gelassen. Hätten wir das nicht gekonnt, gäbe es uns nicht mehr.

    Ein Beispiel von vielen was uns schon alles prognostiziert wurde:
    Wir haben nur noch 13 Jahre 1.Febr.2007 Schlagzeile
    https://www.achgut.com/artikel/klimahyterie_unwort_des_jahrest_die_verflixten_13-jahre

    Dazu noch Fakten zu den Buschbränden in Australien(man beachte 1974-75)
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bushfires_in_Australia#Major_bushfires_in_Australia

    Bärbel Höhn, die sich diesbezüglich auch gerne entblödet:
    Die #Klimakrise zeigt Wirkung: die nächsten Wochen soll kalte #Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, dass die #Golfstrom-wirkung nicht mehr funktioniert. Ähnlich, wie wir es schon im Sommer erlebt haben. Genau das haben Klimaexperten vorausgesagt. https://t.co/xtv32g4NgF
    — Bärbel Höhn (@BaerbelHoehn) 20. Januar 2019

    Antwort von Herrn Kachelmann:
    Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft. Es ist nicht wahr, dass die „Golfstrom-Heizung nicht mehr funktioniert“. Es ist frei erfundener Blödsinn wie die vier Wochen „sibirische Kälte“ an sich. Offensichtlich sind alle Dämme gebrochen. https://t.co/YLKYOq2dOy
    — Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) 20. Januar 2019

    Sollte die Erderwärmung überdies einem Zyklus folgen(die Sonnenenergie schwankt in rund 300-jährigen Zyklen( Ergebnis von Eisproben am Nordpol), so befinden wir uns aktuell in der finalen Erwärmungsphase und nach dieser Phase wird wieder extrem kaltes Wetter einsetzen, und zwar eher plötzlich, vergleichbar mit einem Markt-Crash. Zwischen 2025 und 2030 könnte es soweit sein und zu solch einem Kälteeinbruch kommen…….Dann werden wir selbstverständlich mit milliardenschweren Subventionen PV und Windkraft zurückbauen und CO-2 emittierende Kraftwerke erstellen um einen klimawirksamen Wärmeffekt erzielen zu können…

    Migration:
    Wer wie Frau Katrin Göring Eckhardt im ZDF Morgenmagazin dem deutschen Michel mitteilt, daß sich Migranten in unserem Sozialsystem auch wohl fühlen müssen, dies jedoch keine Konsequenzen für die mitteilende Person hat wird das Spektakel bis zum bitteren Untergang weitergehen.
    https://www.dailymotion.com/video/x15wqg3
    Wer in keinen anständigen Dialog treten will, stattdessen Gunnar Heinsohn, Thilo Sarrazin, Hans Georg Maasen etc. in die Rechte Ecke stellt um keine tiefergehenden Diskussionen führen zu müssen, wer vollkommen verstandesbefreit ökonomische Grundgesetzmäßigkeiten durch Sozialstaatsphantasien ersetzt, der wird erst dann zur Vernunft kommen, wenn dieses künstlich erschaffene Konstrukt und Moloch EU uns vollkommen um die Ohren geflogen ist.

    Da keinerlei Korrekturen dieser desaströsen Politik erkennbar sind, werden wir aus der nächsten Rezession eher mit solchen Zahlen erwachen:
    http://www.deagel.com/country/Germany_c0078.aspx
    Der gesamte gesellschaftliche Zusammenhalt wird in den nächsten Jahren aus den Angeln gehoben werden, da bei der politischen Kaste Macht und Ämter immer an erster Stelle stehen.
    Alle westlichen Staaten haben ihren Teil dazu beigetragen, die sozialen Leistungen und Zuwendungen aufzubauen, um durch diese Versprechungen in Ämter gewählt oder wiedergewählt zu werden. Die Privatfirmen haben das Wachstum der Mitarbeiterzuwendungen ebenfalls angeheizt, um so den Druck direkter Gehaltskosten zu minimieren und die aktuellen Einnahmen und Aktienpreise in die Höhe zu treiben. All das steuert nun auf seinen Höhepunkt zu. Europa und Amerika sind in überbordendem Maße vom Staat abhängig geworden, während die eins von der Sowjetunion beherrschten Regionen dem Staat nicht trauen. Dort haben die Menschen gelernt, sich auf ihre Familien zu verlassen.
    Die Staatsschuldenkrise wird dieses Mal anders sein. Als die Staaten 1931 in die Pleite abrutschten, löschten sie die Reichen und die Banker aus. Dieses Mal wird es jedoch die Rentenkassen und Versicherungsfirmen erwischen. Das wird die finanzielle Zukunft sehr vieler Menschen vernichten.

    (Zu unserer Warnung, Fiskalisches Mißmanagement gab es bereits im alten Rom:
    Der Bürgerkrieg zwang den aus diesem Konflikt hervorgehenden Sieger, Septimius Severus (193 – 211 n. Chr.), die Gehälter der Soldaten massiv aufzustocken und die Disziplin des Heeres zu lockern, um sich so deren Gunst zu sichern.
    Es entwickelte sich eine teuflische Abwärtsspirale: Umso größer die Gefahr politischer Instabilitäten war, desto stärker stiegen die regulären Militärgehälter. Dies sorgte für einen Anstieg der Staatsausgaben und begünstigte eine Inflationsspirale, was die Regierung dazu zwang, den Edelmetallgehalt in den Münzen abzusenken, um auf diese Art die Geldversorgung erhöhen zu können.
    Der Verfall und Untergang des Römischen Reichs wurde durch nichtfinanzierte Rentenansprüche angeheizt, genauso wie es heute beim staatlichen Rentensystem der Fall ist, wo real ebenfalls keine Gelder beiseite gelegt werden. Auch damals ist man davon ausgegangen, dass der Staat stets in der Lage sei, seine Zusagen zu finanzieren.
    Während der Römischen Republik konnte man mit einem Äquivalent von 25 Denar 52% der jährlichen Lebensmittelkosten einer Familie bestreiten. Im dritten Jahrhundert n. Chr. brauchte man bereits 6.000 Denar, um denselben Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Die Inflation war das Ergebnis und nicht die Ursache. Die Ursache war das fiskalische Missmanagement Roms.)

    Wir befinden uns nun in der Phase in der der Staat sehr hart darum kämpfen wird, die Kontrolle zu behalten, da dies ihr vorherrschende Charakter ist. Aber das heißt auch, daß die Menschen zurückschlagen, da sie in zunehmenden Maße Vertrauen in den Staat verlieren. Umso schlimmer die Lage wird, desto autoritärer wird der Staat darauf reagieren.

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Quintus, was mich interessiert: Ich kenne die Quelle “deagel” natürlich. Allerdings sind die dortigen Prognosen (insbesondere bez. “Germany”) doch so gewagt, dass ich ich diese nicht als seriös betrachten kann. Oder können Sie mir dazu zusätzliche Informationen geben?

      Antworten
      • Quintus
        Quintus sagte:

        @Hansjörg Pfister
        Herr Becker als auch Hr. Konstantin Kirsch versuchen auf ihren Blogs sich dem für Außenstehende kaum vorstellbaren Szenario der Deagelliste zu nähern und die Hintergründe, die zu diesem prognostizierten Szenario führen, zu beleuchten.
        Fehlende redundante Strukturen sowie überbordende Komplexität erhöhen anfangs zwar die Effizienz und die Gewinne führen aber am Ende des Weges geradewegs ins Unheil.
        Herbert Saurugg( DER Blackoutexperte) befasst sich ganz konkret mit den Auswirkungen eines größeren Stromausfalles,
        https://www.freizahn.de/2018/01/us-militaerwerbung-brd-verliert-fast-50-millionen-einwohner-bis-2025/#comment-16551
        http://www.konstantin-kirsch.de/2017/08/was-taugen-die-prognosen-der-deagel-liste.html
        https://www.saurugg.net/tag/versorgungssicherheit

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Von dieser Webseite “deagel” habe ich zuvor noch nie etwas gehört.

        Die Prognosen sind ja fast schon apokalyptisch, so einen heftigen Bevölkerungsrückgang innerhalb von 5 Jahren wie dort prognostiziert hatte Deutschland nicht einmal im 2. Weltkrieg. Im 30-jährigen Krieg gab es Regionen, wo die Bevölkerung um zwei Drittel zurückging, allerdings innerhalb von eben diesem Zeitraum.

        Ohne ein detailliertes Szenario, wie die auf so eine Prognose kommen, halte ich das für Panikmache, über die man auch nicht vernünftig diskutieren kann, solange die Details nicht offengelegt werden.

        Es gibt alle möglichen Webseiten von Geheimdienst-nahen Organisationen, und manche von denen sind auch bekannt dafür, dass sie öffentlich schreiben, was bestimmte Geheimdienstkreise denken oder wie die sich die Wirklichkeit wünschen (zum Beispiel bringt https://www.debka.com/ verlässlich die Perspektive von israelischen Hardcore-Zionisten, oft auch mit Fake-News-Berichten die auf Hörensagen basieren aber keine Belege haben), aber das ist noch lange kein Beleg dafür, dass das Geschriebene auch stimmt.

      • Quintus
        Quintus sagte:

        @Richard Ott
        Apokalyptischen Prognosen möchte niemand folgen, da wir diese Zustände selbstverständlich auch nicht erleben wollen. Doch dürfen wir Prognosen mit solch einer Begründung ausschließen?

        Ihr Analyseansatz und Vergleich mit dem WK2 ist leider nicht zielführend.
        Die prognostizierten Zahlen werden NICHT durch Krieg, Seuchen oder Naturkatastrophen hervorgerufen, sie basieren NUR! auf einer einzigen
        Annahme: Dem Kollaps des westlichen Finanzsystems!
        Je vernetzter und technologiebasierter sich die Wirtschaft eines Landes zum Zeitpunkt des Bruchs befindet, desto katastrophaler die Folgen. Daher differieren diese Zahlen auch so stark von Land zu Land.
        Einzig die Frage, wieso nur die Bevölkerungszahlen vierteljährlich nach oben oder unten korrigiert werden, aber nicht auch der Zeitpunkt 2025 einmal angepaßt wird, ist mir noch rätselhaft…

        Auch Ray Dalio sieht, dass “das System kaputt ist” – wohl wissend, dass er selbst zu dessen größten Profiteuren zähle.
        Die wachsende Ungleichheit werde zu einer “existentiellen Gefahr”, warnt Dalio. Der “amerikanische Traum” sei “verloren”, weil das im Überfluss vorhandene Geld sich an der Spitze der Gesellschaft “verstopfe” und nicht mehr nach unten durchgereicht werden könne. So verliere der Kapitalismus auch seinen produktiven Nutzen.
        “Ich glaube, dass alle ins Extrem betriebenen guten Dinge selbstzerstörerisch werden können und alles sich weiterentwickeln oder sterben muss”, schreibt Dalio. “Das trifft jetzt auf den Kapitalismus zu.” Dalios Systemkritik enthält auch düstere Szenarien gewalttätiger Konflikte zwischen Arm und Reich…….

  9. Alexander
    Alexander sagte:

    Was macht die Konjunktur der Schlüsselindustrie?

    Sie ist abgestürzt, weil man nach zwei Jahren des Verschweigens/Versteckens/Stillhaltens nicht mehr anders kann, als Überkapazität abzubauen. Der hysterische Aktionismus berliner Klimaverbesserer*innen überrannte letzte Hoffnungen auf Besserung durch “aussitzen”.

    Weil niemand “ernsthaftes” an den menschengemachten Klimawandel glaubt, waren weder E-mobility noch mikro-mobility mit Schnapsglas-Hubräumen für Hybriden eine umsatzstarke Alternative zum Geschäftsmodell überteuerter Luxusfahrzeuge auf weltweiter Nullzinsbasis. Mit dem Ausreizen von Vermögenspreisen endet auch der Konsum aus Gewinnen, weltweit.

    Dieselben Mensch*innen, die vor fünf Jahren des Wohlstandes wegen noch die Lüge von BeitragszahlerMassenmigration mitspielten, sind heute direkt vom Wohlstandseinbruch durch Kapazitätsabbau betroffen. Das gilt für erste Beschäftige der Industrien wie angeschlossene Zulieferer und beitragsfinanzierte Dienstleistungen der Sozialsysteme.

    Junge Betroffene flüchten in Weiterbildungsangebote wie die älteren in Altersteilzeitmodelle. Dazwischen die unangenehme Reise nach Jerusalem für alle deren Qualifikation nicht wertvoll genug ist.

    Ich glaube deshalb nicht an den turnaround des green new deal, weil die Zeitfristen schneller ablaufen, als die EZB und EU Gelder abwerfen könnten….selbst wenn die Monetarisierung staatlicher Schulden schon liefe, neutralisiert die Deflation der sterbenden Zweige jeden Versuch per Bauwirtschaft (Hoch + Tief) eine Inflation zu induzieren. Dem Mangel an Fachkräften stehen zahllose Scheinakademiker gegenüber, deren Ansprüche aus der Luftökonomie von Luxusmassenproduktion niemals mehr zur Realität der zukünftigen Arbeitswelt passen.

    Politische Antworten: keine, durch keine Partei.
    Umsteuern: ausgeschlossen, der Eisberg hat den Rumpf durchbrochen, die Schotten werden erst gar nicht geschlossen.

    Ich will damit keine Prognose versuchen, es passiert JETZT.

    Aktuelle Ruhe nur so lange bis bis die Wirklichkeit alle eingeholt hat, zuletzt die Mandatsträger mit Sozialisation im öffentlichen Dienst.

    Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        Zitat anonym:
        “Die, die nachkommen sind von so einer miserablen Qualität….. – die nur dadurch tolerierbar für die Allgemeinheit ist, dass diese Allgemeinheit keine anderen Optionen hat.”

        Vornehmer, nicht weniger treffend –
        “Die Verwesung der modernen Welt nicht zu spüren, ist ein Indiz der Ansteckung.”
        Nicolas Gomez Davila

        Norbert Blüm 5 sec. Aphorismus:
        https://www.youtube.com/watch?v=ADz_beum-Qk

  10. Felix Schroeder
    Felix Schroeder sagte:

    Der Unterschied zwischen Deutschland und Europa auf der einen Seite, und Japan auf der anderen, wird zu gering angesetzt. Damit fällt mE die Grundlage dieser Thesen. Japan ist nicht nur “gesellschaftlich homogener”, sondern ein lupenreiner Nationalstaat, aus dem kaum ein Japaner weg möchte und der von der Disziplin der Samurai bis heute durchdrungen ist. Da wird nicht gejammert, da wird gemacht. Ökonomen, besonders renommierte, tendieren dazu, den menschlichen Faktor zu unterschätzen. Praktisch sieht das so aus: womit man in Japan noch nach 30 Jahren Weltklasse-Produkte herstellt, da brennen in Frankreich schon bei einer ersten Andeutung die Straßen. Das “japanische” Deutschland ist auf dem Weg in die Rente, das neue Deutschland wird multikulti-irgendwas. Jedenfalls nicht sehr japanisch.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Felix Schroeder

      “Deutschland ist auf dem Weg in die Rente, das neue Deutschland wird multikulti-irgendwas. Jedenfalls nicht sehr japanisch.”

      Eher Balkan-esk, würde ich prognostizieren. Und was passiert, wenn eine Multikulti-Gesellschaft scheitert, haben wir dort in den 1990er Jahren gesehen.

      Antworten
  11. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    Für einen Blick in die Zukunft empfehle ich die Analyse von Gunnar Heinsohn zur Entwicklung von China, Singapur und Japan.
    Er stellt die kognitive Kompetenz der Bevölkerung als wichtigste Ressource in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zu Ostasien sieht er in der EU eine Abnahme dieser kognitiven Kompetenz. Wir geraten auf diesem Gebiet massiv ins Hintertreffen und tabuisieren dieses Thema.
    https://www.achgut.com/artikel/wirtschaftskriege_vom_segen_des_klauens_2

    Antworten
  12. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Es ist verständlich, dass sich der Ausblick auf Thesen beschränkt, die auf ERKENNBAREN Trends beruhen.

    Unterm Strich kann durch die INTERAKTION aber etwas deutlich Abweichendes erfolgen.

    Ganz konkret Deutschland und die EU betreffend meine Auffassung dazu:

    Deutschland wird durch kontinuierlich zunehmende Verluste in der exportorientierten Wertschöpfung ein gravierendes Finanzierungsproblem seiner Sozialbudgets erleben und dadurch wirtschaftlich, sozial und politisch einen extrem hohen Anpassungsdruck zu bewältigen haben.

    Massiv verschärft wird dieser durch die Energiewende hierzulande und den green deal auf EU-Ebene, die Umbrüche der gesamten Wertschöpfung mit nicht annähernd absehbaren Verlustrisiken erzwingen und dabei die freiwillig auf individuelle Nutzenoptimierung abstellenden Nachfragepräferenzen in der Privatwirtschaft konsequent eliminieren.

    Selbst wenn die Rentner in großer Zahl erwerbstätige Rentner sein und durch Zuwanderung Entlastungen auf den Feldern Gesundheit und Pflege erfolgen sollten – ich glaube, dass beides der Fall sein wird – sind dennoch nicht wirklich einschätzbare gesellschaftliche Verwerfungen vorprogrammiert.

    Daher:

    Kontinuierlich spürbare Wohlstandsverluste, eine sich tiefer spaltende Gesellschaft, zunehmende Radikalisierung mit Entsprechungen auf der politischen Ebene, die nicht mehr im Konsensmodus Befriedung herstellen kann, sondern durch einen zunehmenden interventionistischen Zentralismus zu retten suchen wird, was der Entwicklung nach nicht mehr zu retten ist.

    Der technische Wandel wird zwar für Produktivitätsimpulse sorgen, auf dem Arbeitsmarkt aber die Spaltung verschärfen und damit diese auch wirtschaftlich und sozial gemessen an den Einkommen und Abgaben.

    Die EU wird sich auf Verfall hin entwickeln und in 10 Jahren ein deutlich anderes Erscheinungsbild abgeben als heute – wenn es sie dann noch als nennenswerten Staatenverbund geben sollte.

    Die Notenbanken werden viel früher und immer stärker instrumentalisiert werden als „bankroller of last ressort“.

    Angesichts dieses Entwicklungsszenarios ist keine wirklich belastbare These möglich.

    Anhand von Auflösungserscheinungen nimmt vielmehr die Unübersichtlichkeit zu.

    Antworten
    • Wolf Palmer
      Wolf Palmer sagte:

      @DT

      Alle Ihre Einschätzungen sind von Herrn Stelter viel besser und professioneller dargestellt.

      Die 4 Blasen, die die EZB maßgeblich in die 1.Linie der Verantwortung für große volkswirtschaftliche Schaäden rücken, sind für Sie keiner Erwähnung wert.

      Als ziemlich bester Freund der EZB war dies zu erwarten.

      Die katastrophale 30 jährige Regierung Kohl/Merkel war außerdem noch nie Anlaß zu Kritik von Ihnen.

      Ihre riesigen Beiträge die Sie zu jedem Thema verfassen, sind ganz klar regierungsfreundliche Mainstream-Botschaften.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolf Palmer

        Ob meine Beiträge regierungsfreundliche Mainstream-Botschaften sind oder nicht sind, wird sich jeder, der sie liest, selbst beantworten können – oder hat es sich bereits beantwortet, wenn er sie nicht liest.

        Darauf kommt es also nicht an.

        Was mich interessiert anhand Ihrer Beiträge:

        Sie wissen immer ganz genau, wer was falsch macht.

        Gut, dann befördere ich Sie einfach mal zum Berater von Merkel, v. d. Leyen und Lagarde und frage Sie, was Sie denen vorschlagen würden, damit die „großen volkswirtschaftlichen Schäden“ begrenzt bzw. abgebaut werden.

        Beantworten Sie bitte nur einmal folgende Fragen, die nicht einmal das große Ganze betreffen, sondern nur die Institution EZB:

        1. Was soll die EZB Ihrer Meinung nach tun oder lassen?

        2. Was sind Ihrer Meinung nach die Folgen dieses Tuns oder Lassens?

        3. Sind Ihrer Meinung nach die Folgen erträglich für die Bevölkerung oder sind sie es nicht?

        Bitte konkrete Antworten und kommen Sie mir nicht mit dem Kreuzchen bei der AfD, wenn wieder gewählt wird.

        Da Kreuzchen dort produziert nicht die Antworten, die SIE geben müssen, wenn Sie hier immer alles besser wissen wollen.

  13. foxxly
    foxxly sagte:

    herr ott 13:19: ich versuche immer zwei seiten zu betrachten bzw. die folgen der einen und der anderen seite zu sehen und daraus zu urteilen und lösungen zu suchen. die menschheit hat wenig bis nichts davon, wenn sie sich dem sozialismus hingibt, aber auch diese kapitalistische wirtschaft, so wie ihn die menschen gestalten, fährt auch an die wand. was nun?? jedenfalls schafft dieser praktzierte kapitalismus (bitte keine wortklauberei), extreme wohlstandsunterschiede,- und darin kann es am ende egal sein, ob ki und andere super techniken, gut seien und das eine, oder andere problem lösen würde. er führt zu weltweiten sozialen sprengstoff mit detonationen. was dann?? leider ist der mensch kein vernunftswesen. man sieht es besonders in deutschland, – stets über die ziele hinausschießen. was nun? wir deutsche sind so arrogannt zu glauben, mit unserer handlung können wir die welt retten, – wieder einmal!? was nun?

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @foxxly
      “was dann?”
      Subsidiarität, Verantwortung auf der untere Stufe

      Eigenverantwortung und zwar in der direkten Umwelt und mit den Nachbarn zuhause
      z.B. anläßlich der Grünen Woche, die Legebatteriehühner befreien und die Fabriken schliessen.
      Ein paar Monate keine Eier in den Supermärkten und die Städter lernen die Landwirtschaft lieben.

      Fleischtiermassenhaltung räumen und bäuerliche Betriebe mit natürlichen Tiermengen führen lassen. Kein Fleisch in den Supermärkten, die Städter lieben die Landwirtschaft bereits.

      Habeck als Umweltminister hat nichts getan – ein totaler Loser im Amt. Kein Initiative zu Garnichts, kein Vorreiter, keine Bundesrataktivität – eine Nullnummer in Sachen natürlichen Lebens- und Wirtschaftsverhältnissen.

      Bis Ende des Jahres wird der EU Haushalt massiv umverteilen gegen Landwirte für Klimahysteriker. Irgendeine Initiative dafür die deutschen Verhältnisse nachhaltig zu ändern?
      Ordnungsstaat, Veterinärwesen – Niente.
      Perspektive auf Zentralität hat die EU bis zum letzten vernünftigen Sachverhalt vor Ort zerstört.
      Dann müssen die schon selber anfangen aufzuräumen bei sich.vor der Tür, in der Straße, auf dem Marktplatzt, in den Amtsstuben, auf den Verkehrswegen, bei den Versorgungseinrichtungen… Da liegt viel Arbeit, Ideenreichtum vor den Menschen bevor wieder etwas verteilt werden kann.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        “Habeck als Umweltminister hat nichts getan – ein totaler Loser im Amt. Kein Initiative zu Garnichts, kein Vorreiter, keine Bundesrataktivität – eine Nullnummer in Sachen natürlichen Lebens- und Wirtschaftsverhältnissen.”

        Habeck hat es als Umweltminister in Schleswig-Holstein sehr geschickt geschafft, so lange auf seinem Sessel sitzen zu bleiben, auch nachdem er zum Grünen-Parteichef gewählt wurde, dass er seine Minister-Pensionsansprüche finanziell optimieren konnte.

        Durchaus eine beeindruckende Gestaltungs- und Umverteilungsleistung – aber nur zu seinen eigenen Gunsten.

        @foxxly

        “jedenfalls schafft dieser praktzierte kapitalismus (bitte keine wortklauberei), extreme wohlstandsunterschiede,- und darin kann es am ende egal sein, ob ki und andere super techniken, gut seien und das eine, oder andere problem lösen würde. er führt zu weltweiten sozialen sprengstoff mit detonationen. was dann??”

        Ein Lösungsrezept für alle Probleme auf der Erde habe ich auch nicht. Es werden auch immer wieder neue Probleme auftauchen, selbst wenn wir alle bestehenden gelöst haben.

        Ich will Sie aber davon überzeugen, dass unsere bisherigen Handlungsweisen (was Sie “praktizierten Kapitalismus” nennen) dazu geführt haben, dass es den Menschen heute deutlich besser geht als vor 100 Jahren, und das obwohl die Weltbevölkerung seitdem extrem gewachsen ist.

        Nehmen Sie China als Beispiel. Früher waren dort nahezu alle Leute gleich arm. Heute gibt es in dem Land Superreiche, eine wachsende Mittelschicht und absolut und auch anteilsmäßig an der Bevölkerung weniger Arme als vorher. Der Lebensstandard fast aller Einwohner ist durch die wirtschaftliche Entwicklung in dem Land gestiegen, wenn auch nicht für alle im gleichen Maß. Halten Sie das wirklich für einen Rückschritt gegenüber den Verhältnissen, die dort vorher herrschten?

        Sozialen Sprengstoff mit Detonationen gibt es erst dann, wenn Teile der Bevölkerung gar nicht mehr von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren während andere Gruppen schön den Rahm abfetten. Dass es nicht soweit kommt, können Sie durch eine soziale Marktwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung zu mehr Produktivität halbwegs sicherstellen, einen Teil des Wohlstandsgewinns durch Wachstum können Sie dann an die Sozialfälle umverteilen. Das war bisher der deutsche Weg, bis wir auf die wahnhafte Idee verfallen sind, die Rettung des Klimas zu unserer wichtigsten Priorität zu machen, was unsere Wirtschaft abwürgen wird. Alternativ können Sie die Wirtschaft ohne Sozialsystem auch so dynamisch ausgestalten, dass es für jeden die Chance gibt, durch eigene Tüchtigkeit seinen Lebensstandard zu verbessern. Das war das Modell der USA im 18. und 19. Jahrhundert und trotz völlig anderem politischem System funktioniert das Aufstiegsversprechen in China im Prinzip heute genauso.

        (Alternativ können Sie den sozialen Sprengstoff natürlich auch durch eine falsche Migrationspolitik ins Land importieren oder im CIA-Stil Extremisten mit Waffen beliefern und mit Cash ausstatten damit die einen Bürgerkrieg beginnen, aber darauf wollten Sie vermutlich nicht hinaus…)

    • Felix Schroeder
      Felix Schroeder sagte:

      @ foxxly

      “Kapitalismus ist das, was passiert, wenn man die Menschen in Ruhe läßt.” Der Autor des Zitats hat mE völlig Recht.
      Die Probleme, die wir in Wirtschaften haben, die wir als kapitalistisch ansehen, resultieren in aller Regel aus Machtmissbrauch. Das haben wir nun mal leider seit Anbeginn der Geschichte. Er findet in Zyklen statt und ist absehbar mal stärker und schwächer ausgeprägt. ABER: dieser Machtmissbrauch findet auch in allen anders daherkommenden Gesellschaften statt. Dann aber von weniger Wohlstand und weniger individueller Freiheit begleitet und somit noch viel schlimmer. Das beste was ein Mensch daher tun kann, ist meiner Meinung nach, sich eine möglichst gute eigene Situation zu erarbeiten und aus dieser heraus dann auch anderen zu helfen.

      Antworten
  14. foxxly
    foxxly sagte:

    wachstum, besonders der teil, welcher bei der entstehung von arbeitsleistung entsteht (nicht miet und pachtzinsen), ist das schädlichste in diesen system. das natürlich wachstum aus arbeitsleistung (ohne selbst eine schuld zusein!) und erfindungen, wären immer nachhaltig und würden die welt nicht in kriege führen und zerstören.
    das schuldzins-induzierte Wachstum ist niemals nachhaltig und führt früher oder später immer in katastrophen

    Antworten
    • Felix Schroeder
      Felix Schroeder sagte:

      @ foxxly

      Ich finde es ebenfalls sinnvoll, Wachstum nicht gleich Wachstum zu setzen. Dennoch: Wachstum ist natürlich. In der Natur gibt es auch keinen Stillstand, entweder es wächst, oder es weicht. Für menschliche Zwecke haben wir dazu den Hilfssatz: “Wer aufhört zu Rudern, fällt zurück.” Ist das Leben daher ein ewiges Laufrad? – ja, da muss man sich eben daran gewöhnen, oder das eigene (und bitte nur das) Leben vereinfachen, bis das Rad langsam genug läuft. Alles andere endet alttestamentarisch.

      Zu Geld und Zins: Sie spielen ja immer wieder auf die Anti-Zinstheorie des Freigeldes an. Ich vertrete die Ansicht, dass der Zinseszins zwar theoretisch ein Problem ist, in der Praxis aber in dieser Reinform nicht zum Zuge kommt. Der Zins ist absolut notwendig, weil er die Zeitpräferenz des Menschen konkretisiert. Der Zins induziert dann aber auch den Zinseszins und somit ist auch der Zinseszins nötig. Ich halte einen anderen Geld-Aspekt an der Stelle für entscheidend: Geld darf nicht als Schuld in die Welt kommen. Dadurch entsteht erst das Problem, dass diese Schuld getilgt werden muss aber dies ohne weitere Schulden nicht möglich ist (was natürlich Tragödien nach sich zieht). Vielmehr muss Geld als Vermögen in die Welt kommen. Also ganz klassisch: erst die Arbeit dann das Vergnügen. Gold und Silber sind die Vertreter eines solchen Geldes. Und auch wenn eine Wirtschaft auch unter einem Edelmetallstandard Zyklen durchläuft, waren die historisch belegten Phasen mit solchem stabilem Geld doch Blütephasen der Menschheit, die leider wegen und durch machtpolitische Spielchen beendet worden sind.

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @Felix
        Ihr Ansatz könnte dadurch in die Gesellschaft kommen, das jedem Menschen abrufbare verlorene Zuschüsse für seine unternehmerische Tätigkeit zur Verfügung gestellt werden. Bei Erfolg Zinszahlung aber Verzicht auf Tilgung. Schuld wandelt sich in erfolgreiches Vermögen andernfalls wird verlorene Zuschuß wertberichtigt/ausgebucht. Die Höhe orientiert sich an der menschlichen Lebensleistung, alleine da ist schon intensive Diskussion zu erwarten. Aber so viele Kategorisierungen existieren auch noch auf der Erde. Und das aktuellen Scheinvermögen spiegelt dann die Basiszahl.
        Das Geld wird von unten gefordert und in den Kreislauf geschöpft – rootcredit.

      • ruby
        ruby sagte:

        @Felix
        Der Ansatz von oben bei Stanley Fischer/Philipp Hildebrand (Blackrock) heißt
        (standing emergency fiscal facility).
        https://www.suerf.org/policynotes/8209/dealing-with-the-next-downturn-from-unconventional-monetary-policy-to-unprecedented-policy-coordination/html
        Hier der Vorschlag:
        “Going direct: contours of a framework

        It is unlikely a more stimulative policy mix will happen on its own, while unconstrained monetary financing presents important risks. We believe a more practical approach would be to stipulate a contingency where monetary and fiscal policy would become jointly responsible for achieving the inflation target. To be sure, agreeing on the proper governance for such cooperation would be politically difficult and take time. That said, here are the contours of a framework:

        An emergency fiscal facility – that we refer to as the standing emergency fiscal facility (SEFF) – would operate on top of automatic stabilisers and discretionary spending, with the explicit objective of bringing the price-level back to target.
        The central bank would activate the SEFF when interest rates cannot be lowered and a significant inflation miss is expected over the policy horizon. See the SEFF funding level in the stylised chart at top below.
        The central bank would determine the size of the SEFF based on its estimates of what is needed to get the medium-term trend price level back to target and would determine ex ante the exit point. Monetary policy would operate similar to yield curve control, holding yields at zero while fiscal spending ramps up – see the yield at zero in the middle chart below. (The charts help sketch out the concept but are not intended to be a precise representation of how it might work.)
        The central bank would calibrate the size of the SEFF based on what is needed to achieve its inflation target – the red dotted line in the bottom chart below.

        This proposed framework could include Bernanke’s temporary price-level target where the central bank commits to not only reach its inflation target but make up for past shortfalls (see Bernanke 2017 and our June 2019 work on inflation make-up strategies). Importantly, it complements it by specifying the mechanism – the SEFF – to push inflation higher. This is inspired by Bernanke’s 2016 proposal for a money-financed fiscal programme.

        This approach improves on other fiscal approaches to providing stimulus when rates are at the ELB, we believe. Similar to Furman and Summers (2019) and Blanchard (2019), it argues for the use of fiscal policy – yet it does not rely on rates staying below growth for the entire time needed to stimulate the economy.

        Our proposal stands in sharp contrast to the prescription from MMT proponents. They advocate the use of monetary financing in most circumstances and downplay any impact on inflation. Our proposal is for an unusual coordination of fiscal and monetary policy that is limited to an unusual situation – a liquidity trap – with a pre-defined exit point and an explicit inflation objective. Quasi-fiscal credit easing, such as central bank purchases of private assets, could be operated by the SEFF rather than the central bank alone to separate monetary and fiscal decisions.

        A credible stimulus strategy would help investors understand what will happen once the monetary policy space is exhausted and provides a clear gauge to evaluate the systematic fiscal policy response. Spelling out a contingency plan in advance would increase its effectiveness and might also reduce the amount of stimulus ultimately needed. As former US Treasury Secretary Henry Paulson famously said during the financial crisis: “If you”ve got a bazooka, and people know you”ve got it, you may not have to take it out.”

        This is one way to implement a credible coordination framework. In the next downturn, the loss of central bank independence and uncontrolled fiscal spending are risks. Any framework will need to put boundaries around such policy coordination to mitigate these risks.”

        Alles wegen dem Abschwung, aber die Welt wird auch danach organisiert.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        Blackrock will Inflation. Aber nur ein bisschen, die haben zumindest begriffen, dass sie bei einer Hyperinflation selbst auch plattgemacht werden.

        “As former US Treasury Secretary Henry Paulson famously said during the financial crisis: ‘If you“ve got a bazooka, and people know you“ve got it, you may not have to take it out.'”

        Paulson hat auch 2008 auf Knien im US-Repräsentantenhaus gebettelt, dass der Staat die Wall-Street-Pleitebanken rettet. Das war das berühmte 700-Milliarden-Dollar “Rettungspaket” namens TARP. Nicht unbedingt der beste Berater, wenn es um den Bau neuer finanzieller Explosionswaffen geht.
        https://www.theguardian.com/business/2008/sep/27/wallstreet.useconomy1

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Nicht unbedingt der beste Berater, wenn es um den Bau neuer finanzieller Explosionswaffen geht. >

        Würde ich auch sagen.

        Aber mit dem Bewusstsein, zu was eine Bazooka gut ist, und mit TARP hat er das System ein paar Runden weitergebracht.

        Das war die Option, die damals Entscheidern als die vorteilhafteste erschien – und daher realisiert wurde.

  15. HERR SCHMITT
    HERR SCHMITT sagte:

    Herzlichen Dank für den Artikel. Nur bei wenigen Punkten hat sich mir die Frage gestellt: Warum denn so pessimistisch? Diese Argumente lassen sich nicht so einfach nachvollziehen. Zum Beispiel:

    “Innerhalb der kommenden zehn Jahre wird die Zahl der Bürger zwischen 20 und 64 Jahren um 3,8 Millionen schrumpfen. Es ist die Altersgruppe der potenziell Erwerbsfähigen, die Wohlstand schaffen, die Steuern und Beiträge zahlen.”.

    Das stimmt doch überhaupt nicht. Was denken Sie denn, warum jährlich die benötigte Menge, oder gar etwas mehr, an jungen Fachkräften nach Deutschland geholt werden? Bestehende internationale Abkommen wie der internationale Migrationspakt sehen doch ein Vielfaches davon vor, z.B. so und so viele Millionen Fachkräfte bis 2040 nach Europa zu bringen. War da nicht die Rede von 50 Millionen oder mehr? Die Altersgruppe der potenziell Erwerbsfähigen wird also sicherlich nicht schrumpfen, ganz im Gegenteil. Ich glaube nicht, dass die Regierungen Unsummen an Milliarden für die Hilfe bei der Umsiedlung ausgeben, ohne dass diese Anstrengungen sich positiv niederschlagen. Dagegen sind doch die 25 Milliarden Gelder für den Bau des von Ihnen genannten Reaktors nichts. Das ist ja weniger als die jährlichen Kosten Deutschlands für die Migration! Also diesen Teil vermisse ich in Ihrer Analyse und finde sie etwas pessimistisch.

    Was die Inflation angeht, bin ich auch etwas skeptisch. Wieso sollte die Zurückkommen? Ist die nicht schon lange da? Nicht nur, dass kurz nach der Euro-Umstellung die alten DM-Preise dann in Euro galten, haben sich seitdem die Preise z.T. doch schon wieder verdoppelt oder gar verdreifacht. Alleine in den letzen 12-24 Monaten gab es oft deutliche Preissteigerungen bei vielen Produkten. Aber ich bin sicher, das wird sich in den nächsten 12-24 Monaten nochmals deutlich steigern. Vielleicht richten Sie sich ja nach den offiziellen, statistischen Angaben? Falls ja, sind diese zugegebenermaßen nicht sonderlich stimmig, wie ich finde (und leider auch regelmäßig am eigenen Geldbeutel spüre).

    Was die Bekämpfung des Klimawandels angeht, haben Sie bei den technischen Fortschritten einiges vergessen, was die Regierungen ja schon seit langem machen. Als Beispiele seien einmal das schon lange betriebene Geoengineering (https://de.wikipedia.org/wiki/Geoengineering) oder als Teil davon, das Solar Radiation Management genannt. Es wird in den Artikeln zwar bloss geschrieben, dass das alles Vorschläge sind, wie z.B. das Ausbringen von “Stratospheric aerosols”, aber wer aufmerksam durch die Welt geht und hin und wieder den Himmel betrachtet, sieht sich eindeutig, dass an diesen Möglichkeiten aktiv geforscht wird. Ich denke aufgrund der Tatsache, dass diese Themen in Verschwörungstheoretischen Kreisen sehr prominent sind, aber vermutlich ganz falsch dargestellt werden, wird davon abgesehen, die Forschung und Erprobung der Techniken breit zu veröffentlichen und zu diskutieren. Was ich auch verstehen kann. Vielleicht will man auch vermeiden, die Aufmerksamkeit von solch Zukunftsbremsenden Gruppen wie FFF zu erlangen und diese noch gegen sich zu haben. Wundern täte es mich nicht. Ich denke also, bei diesen Techniken sind auch enorme Steigerungen möglich, die helfen, den Klimawandel zu bremsen oder zu stoppen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Schmitt

      “Was denken Sie denn, warum jährlich die benötigte Menge, oder gar etwas mehr, an jungen Fachkräften nach Deutschland geholt werden? Bestehende internationale Abkommen wie der internationale Migrationspakt sehen doch ein Vielfaches davon vor, z.B. so und so viele Millionen Fachkräfte bis 2040 nach Europa zu bringen. War da nicht die Rede von 50 Millionen oder mehr?”

      Schreiben Sie das ganz ohne Ironie? Die meisten zugewanderten Migranten von außerhalb der EU (für die bräuchten wir keinen “globalen Migrationspakt”) sind keine “jungen Fachkräfte”, sondern Unqualifizierte. Deshalb leben auch etwa zwei Drittel der seit 2015 zugewanderten Migranten aus den Haupt-“Asylherkunftsländern” von Hartz 4.

      “Aber ich bin sicher, das wird sich in den nächsten 12-24 Monaten nochmals deutlich steigern.”

      Wir es definitiv. Schon alleine weil Anfang 2021 die CO2-Steuer eingeführt werden soll.

      “Vielleicht richten Sie sich ja nach den offiziellen, statistischen Angaben [zur Inflation]? Falls ja, sind diese zugegebenermaßen nicht sonderlich stimmig, wie ich finde (und leider auch regelmäßig am eigenen Geldbeutel spüre).”

      Da täuscht Ihr Eindruck nicht. Die Inflationsstatistik wird allerdings von ziemlich willkürlichen sogenannten “hedonischen Anpassungen” verzerrt, die die Qualitätssteigerungen bei den Produkten abbilden sollen. Da kann das Preisniveau bei PKWs gleich bleiben, weil die aktuellen Fahrzeuge ja angeblich um so viel besser sind als die von vor 10 Jahren wie auch ihr Preis gestiegen ist. (Nur ein Beispiel zum Illustration des Mechanismus, die Preissteigerungen bei PKW in den letzten 10 Jahren waren so exorbitant dass man das auch mit hedonischen Anpassungen nicht wegmanipulieren kann – aber dafür kann man dann ja die PKW aus den jeweils relevanten Warenkörben herausdefinieren…)

      https://seekingalpha.com/article/92522-hedonic-adjustments-downplay-inflation

      “Vielleicht will man auch vermeiden, die Aufmerksamkeit von solch Zukunftsbremsenden Gruppen wie FFF zu erlangen und diese noch gegen sich zu haben. Wundern täte es mich nicht. Ich denke also, bei diesen Techniken sind auch enorme Steigerungen möglich, die helfen, den Klimawandel zu bremsen oder zu stoppen.”

      Falls Geoengineering wirklich eines Tages so funktioniert, wie Sie sich das wünschen, dann stoßen Sie auf ein großes Problem: Sie müssen einen Idealzustand für das globale Klima, und als Ableitung davon auch für das globale Wetter definieren, der dann per Geoengineering aufrecht erhalen werden muss. Glauben Sie, die Menschheit wird sich auf so etwas einigen können? Das schaffen wir ja nicht einmal in Deutschland, da hat jeder unterschiedliche Vorlieben und irgendwelchen wirtschaftlichen Interessengruppen (Landwirte versus Eisverkäufer versus Skiliftbetreiber, …) ist es immer zu warm oder zu kalt oder zu feucht oder zu trocken.

      Antworten
      • HERR SCHMITT
        HERR SCHMITT sagte:

        @Herr Ott,

        Besten Dank für Ihre Antwort. Also ich muss schon sagen, dass ich davon ausgegangen bin, dass die von Politik und Medien geförderte und geforderte Zuwanderung zum Auffangen der Problematik des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels dient, wie es auch immer gesagt wurde. Andernfalls würde es ja bedeuten, dass sowohl Politik (bis auf die AfD) als auch Medien schlichtweg lügen. Nicht nur das – dann wäre es ja eine Tatsache, dass die ganzen Rechten, nunja, Recht haben. Und damit ein enormer, überhaupt nicht mal ansatzweise zu beziffernder Schaden entsteht. Das möchte ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht vorstellen…

        Was das Geoengineering angeht, sehe ich Ihre folgende Aussage etwas anders:

        “Sie müssen einen Idealzustand für das globale Klima, und als Ableitung davon auch für das globale Wetter definieren, der dann per Geoengineering aufrecht erhalen werden muss. Glauben Sie, die Menschheit wird sich auf so etwas einigen können? Das schaffen wir ja nicht einmal in Deutschland, da hat jeder unterschiedliche Vorlieben und irgendwelchen wirtschaftlichen Interessengruppen…”

        Doch doch, ich denke das geht. Der vorgenannte Migrationspakt ist ein Beispiel, wie auch der Atomausstieg und die Energiewende. Ein Beispiel für Themen mit riesiger Tragweite, die aber nicht demokratisch getroffen worden sind, sondern mehr oder minder autokratisch, um nicht zu sagen diktatorisch. Wir schaffen das. Da wurde ja keine Volksabstimmung gemacht. Es wurde ja noch nicht einmal politisch abgestimmt. Da braucht es nur eine starke (oder ignorante) Person die das einfach für Deutschland bestimmt.

        Warum sollte es also ein großes Problem, dass sich da einfach ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern zusammen findet, und genauso beschliesst, das Klima zu retten, wie beschlossen wurde, die Demographie und die Facharbeiterschaft zu retten?

  16. foxxly
    foxxly sagte:

    was ist das für ein falsches und widersprüchliches system, wenn einerseits ein bevölkerungswachstum (angeblich) nötig ist um wirtschaftlich zu wachesen, anderseits heute schon durch technischen fortschritt und rationalisierungen etc., sehr viel mehr Geld geschaffen wurde?
    Fakt ist, dass ein technischer fortschritt bisher niemals unsere porbleme gelöst hat (und auch zukünftig nicht tun wird), dass ein bevölkerungswachstum eben auch niemals die probleme löst. das problem ist doch eindeutig die verteilung; – oder denkt vielleicht jemand daran, dass mehr menschen und deren wohlstandsteigerung, am ende, weniger die umwelt belastet??
    oder grundsätzlich: wer glaubt, dass wachstum irgend ein problem nachhaltig löst, der ist irre und verkennt die realität! aber genau nach diesen prinzip wird politik gemacht. einfach nur irre!

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @foxxly
      Mit jeder Jahresrechnung werden Ressourcen verbraucht und wenn es keine Erneuerungen gibt verschwindet das Unternehmen. So interpretiere ich Ihre wirtschaftliche Aussage und diese endet in der Auflösung der wirtschaftlichen Tätigkeit, dem ich nicht folge, weil es zu einer Subsitenz führt die Spielfeld äußerer Einflüße ist.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “Fakt ist, dass ein technischer fortschritt bisher niemals unsere porbleme gelöst hat (und auch zukünftig nicht tun wird)”

      Nein. Technischer Fortschritt kann sehr wohl bestimmte Probleme lösen, aber es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass er sich dann auf andere, noch ungelöste Probleme konzentriert.

      Ein Beispiel: Wir hatten früher große Probleme mit der Behandlung von bestimmten durch Bakterien ausgelösten Infektionskrankheiten. Und dann hat Alexander Fleming das Penicillin entdeckt, das war das erste Antibiotikum mit breiter Wirkung. Das war ganz ohne Zweifel ein großartiger medizinischer Fortschritt, der sehr vielen Menschen geholfen hat.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        …. einzelne erfindungen bzw. wohltaten prägen doch das gesambild nicht. neue erfindungen waren schon immer (natürlich pauschal und mehrheitlich), für reichtum und macht ausschlaggebend. siehe auch heute die armuts/reichtumsverteilung und die machtverhältnisse.
        sie hätten recht, wenn sich die menschen, wie edle menschen verhalten würden!
        ressourcenverbrauch: aus humanitärer sicht haben alle menschen den selben anspruch an wohlstand und ressourcen; – das kann man sich garnicht ausmalen, wenn dies realität sein würde.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Wo bin ich denn hier gelandet? In der Programmkommission der MLPD?

        “einzelne erfindungen bzw. wohltaten prägen doch das gesambild nicht. neue erfindungen waren schon immer (natürlich pauschal und mehrheitlich), für reichtum und macht ausschlaggebend”

        Erzählen Sie das bei jedem Beispiel, das ich gegen Ihre These bringen kann?

        Hier ist noch eines: Die Erfindung der Kanalisation zur Ableitung von Abwasser in Städten. London hat zum Beispiel erst seit den 1850ern ein Kanalisationssystem. Ein großer Fortschritt für alle, vorher gab es in der Stadt durch fäkalienverseuchtes Wasser mehrere Cholera-Epidemien. Wieso soll sich das negativ auf die “Armuts- und Reichtumsverteilung” und “die Machtverhältnisse” ausgewirkt haben?

        “ressourcenverbrauch: aus humanitärer sicht haben alle menschen den selben anspruch an wohlstand und ressourcen”

        Nein, den haben sie nicht. Wieso sollten sie den haben? Etwa, weil angeblich alle Menschen gleich sind und gleich viel besitzen und verdienen sollten?

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