Von der Euro-Krise in die Corona-Rezession

CORONOMICS: Wie die Angst vor dem Virus die längst angeschlagene Wirtschaft Europas offenbart

Die unmittelbaren Folgen der Coronavirus-Epidemie sind für alle offensichtlich und die Auswirkungen auf die Wirtschaft gravierend. In Folge 13 von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ spielt das Corona-Virus nicht die Hauptrolle, aber die Angst vor dem Virus offenbart die schon lange angeschlagene Wirtschaft Europas. Wir werfen einen tiefergehenden Blick auf eine nur vermeintlich überwundene Krise, die Euro-Krise. Sie ist der Hauptgrund dafür, dass Europas Wirtschaft nicht widerstandsfähig ist, geschweige denn immun. Wie die Euro-Krise noch immer nachwirkt, welche Probleme sie in sich vereint und welche Maßnahmen zu treffen wären, hören Sie heute.

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Kommentare (12) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Eckerle
    Eckerle sagte:

    Auch ich bin der Ansicht, dass die Hilfszahlungen an die Kleinunternehmen über das Finanzamt abgewickelt werden müssten. Dem Finanzamt liegen verlässliche Informationen über die finanziellen Angaben der letzten Jahre vor. Aufgrund dieser Informationen könnten Hilfen erfolgen. Es gibt auch Unternehmer die über weitere Einnahmen wie z.B. Mieteinnahmen,Dividenden etc. verfügen und somit nicht zwingend auf Staatshilfen angewiesen sind.

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  2. Thomas Thy Trader
    Thomas Thy Trader sagte:

    Warum sollten die Deutschen die Schulden anderer Länder mitverantworten (Vergemeinschaften der Schulden)? Genau das wurde im Vertrag von Maastricht ausgeschlossen.
    Was ist der Benefit ausser Solidarität?

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  3. dberndjt
    dberndjt sagte:

    1) Ich bin nicht der Meinung, dass uns eine Diskussion über die imperiale Macht der USA hier weiter bringt. Ob sie existiert, mag unterschiedlich beurteilt werden.
    2) Ich stimme denjenigen zu, dass das europäische Problem wirtschaftlich nicht mit NUR GELD zu lösen ist. Was fehlt ein Konzept wie man es erreichen kann das der Größte nicht den Kleinsten erdrückt. Womit (Sektoren) soll denn Griechenland z.B. noch soviel Geld die Wettbewerbsfähigkeit letztlich her bekommen, selbst vorausgesetzt, die Kosten stimmen?
    Wir brauchen objektiv einen starken Wirtschafts- und Strukturminister der EU und die Einsicht, dass der freie Wettbewerb nicht alles wird lösen können. Was geschieht denn in der BRD, wenn in einem Bundesland hohe Arbeitslosigkeit droht oder besteht. Hier gibt es nicht nur staatliche Programme, sondern auch öffentlichen Druck auf die Unternehmen, in bestimmten Gebieten zu investieren.
    3) Der Euro ist an allem Schuld: Geschenkt. Sicherlich reduziert er die Instrumente der Anpassung. Aber essentieller scheint mir, dass die wirtschaftliche Anpassung unterbleibt wie es einst geplant war. Sollte nicht Europa der wettbewerbsfähigste Kontinent werden?

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  4. Heinz
    Heinz sagte:

    Die Schuldenkrise des Euros lässt sich ziemlich einfach lösen und Deutschland blickt auf eine ziemlich lange Geschichte solcher Lösungsversuche zurück. Die Antwort heißt Währungsreform. Die strukturellen Probleme der Eurozone lassen sich aber damit nicht lösen und auch nicht durch den Austritt einzelner Länder aus dieser Zone. Um als Beispiel Griechenland anzuführen. Das strukturelle Problem Griechenlands heißt Korruption und Schattenwirtschaft, extraktive Institutionen (Daron Acemoglu und James Robinson), schwacher Staat oder welchen Namen man ihm auch geben möchte. Um es direkter auszudrücken, man kann mit Geld keine politischen Herausforderungen lösen, sondern nur zudecken. Das funktioniert auch in einer Ehe nicht. Sicher, ich kann meine Frau mit Geschenken überhäufen und damit unsere Ehekrise zudecken. Sobald sie aber ausbleiben, wird sie mit unverminderter Heftigkeit wieder ausbrechen. Hinzukommt, dass Dankbarkeit keine politische Kategorie ist. Wie Sie richtig festgestellt haben, sind die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern in der EU sehr groß und daher hat jedes Land in Europa seine eigenen strukturellen Probleme, insofern kann es diese nur selber lösen. Die EU kann einzelnen Ländern auch nicht vorschreiben, wie sie die ihren zu lösen hat. Dies würde diese Länder nur vor den Kopf stoßen und zu weiterer EU-Skepsis und politischen Krisen führen würde. Die einzige Position, die die EU einnehmen könnte und es wegen ihrer grundsätzlichen falschen Konstruktion nicht kann, wäre die eines neutralen Vermittlers. Zur Erinnerung, die Gründung der EU erfolgte zum Zwecke des Interessenausgleichs von Frankreich und Deutschland. Eine Anmerkung zu ihrem angesprochenen demographischen Problem von Deutschland. Daran glaube ich nicht, sondern Deutschland hat eines mit der Produktivität, welches es mit Import von billigen Arbeitskräften, Euro und HarzIV “gelöst” zu haben glaubt und das mit der Coronakrise schlagend wird.

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    • RaS
      RaS sagte:

      @ Heinz
      “…Zur Erinnerung, die Gründung der EU erfolgte zum Zwecke des Interessenausgleichs von Frankreich und Deutschland….”

      Dazu
      “Die Europäische Gemeinschaft oder Union ist nicht geschaffen, um den Interessen der europäischen Völker zu dienen, sondern diese mit ihrer jeweiligen Souveränität in einer bürokratischen Organisation verschwinden zu lassen – einer wurzellosen übernationalen Staatsform, die nur eine Etappe auf dem Wege zu einem US-gesteuerten planetarischen Management, einer „Welt-Governance“ darstellt. Zu diesem Ergebnis kommen die Archiv-Forschungen des französischen Politikers und Publizisten Philippe de Villiers in seinem neuen Buch.1…”

      https://fassadenkratzer.wordpress.com/2019/11/04/die-europaeische-union-von-anfang-an-instrument-der-us-geostrategie/

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      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @RaS

        Immerhin schafft die EU viele Versorgungspöstchen für ansonsten völlig nutzlose, inkompetente und korrupte Frauen, die ansonsten in den nationalen Exekutiven ernsthaften Schaden anrichten könnten.

        In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch an Ursula von der Leyen zum DDR-Frauentag!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Ras

        Es mag so sein, dass die Vorläufer der EU, also etwa die Montanunion und damit letztlich die EU vor allem auf Treiben der USA erfolgt ist.

        Ob „US-gesteuertes planetarisches Management“ oder nicht, es gab dafür jedenfalls einen sehr guten Grund:

        Der Kalte Krieg mit einem IDEOLOGISCH aggressiv ausgerichteten sozialistischem System, das geführt von Russland nach dem Krieg vielen Westeuropäern ATTRAKTIV erschien.

        HEUTE sind wir 70 Jahre weiter und in einer völlig anderen Situation.

        Die USA sind zwar immer noch die stärkste Macht, steuern aber nichts planetarisch, weil sie dazu nicht in der Lage sind.

        Und die EU doch erwachsen geworden in diesen 70 Jahren, benehmen uns jedenfalls so, u. a. mit der selbst verordneten Vorreiterrolle als Klimaretter.

        Warum also hängen wir so an einer uns aufoktroyierter EU?

        Ganz einfach, aus hauptsächlich zwei Gründen:

        a) die KOSTEN, sie aufzugeben, sind so hoch, dass wir besser die Finger davon lassen sollten.

        Einfach hinhören, was Dr. Stelter über die Eurozone sagt und sein Wort von einer Weltwirtschaftskrise auf die EU projizieren.

        und

        b) wir BRAUCHEN eine EU, wenn auch nicht unbedingt diejenige, die wir haben.

        Der Grund ist die ENTWICKLUNG des Kapitalismus nach WK II, die dazu führte, dass ohne kriegerische Zerstörung in den entwickelten Volkswirtschaften enorm hohe Produktionskapazitäten aufgebaut worden sind, deren Output von den Menschen dieser Volkswirtschaften nicht vollständig absorbiert werden kann.

        Daher müssen die Unternehmen ungehinderten Zugang zu möglichst friktionslos zu bedienenden Märkten mit wachsender NACHFRAGE und Zugriff auf kostengünstige RESSOURCEN haben.

        Die EU sichert BEIDES mit den ca. 500 Millionen Menschen, die ihr angehören.

        Damit ist sie Teil der maßgebenden Triade USA/China/EU.

        Allerdings ist sie STRUKTURELL so schwach, dass sie nicht in Augenhöhe agieren kann.

        Sie wird daher noch schwächer werden – zerrieben zwischen intern nicht lösbaren Problemen und dem Druck von außen.

        Das ist die Lage, darüber sollten wir uns klar werden.

        In 70 Jahre alten Dokumenten zu kramen, trägt nichts dazu bei.

      • RaS
        RaS sagte:

        @ DT
        “Die USA sind zwar immer noch die stärkste Macht, steuern aber nichts planetarisch, weil sie dazu nicht in der Lage sind.”

        Ja klar, Mackinder, Brzezinski, Barnett, Rumsfeld, Cebrowski, alles nur blöde Spinner, und der Brzezinski ist ja auch schon längst tot, kann also gar nicht mehr stimmen, was die über die US-Strategie von sich gegeben haben. Tischer weiß es besser, na logo.
        Und die rund 1000 US-Militärbasen auf diesem Planeten, die unzähligen US-Geheimdienste NGOs, ThinkTanks etc., welche Weltbank, IWF, EU, Parteien, Medien “durchsetzen”, das alles machen die US nur aus Spaß, nicht etwa, weil die global steuern wollen. Das würden die nie tun.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RaS

        Ich habe NICHT gesagt, dass die USA in der Vergangenheit nicht „planetarisch gesteuert“ haben und auch nicht, dass sie das heute nicht mehr versuchten.

        Ich sage auch NICHT, dass sie nicht in vielen internationalen Gremien dominant sind und dass sie dadurch nicht Einfluss ausüben wollen.

        Ich sage lediglich, dass sie NICHT in der Lage sind, es zu tun.

        Sie sind in der Triade USA/China/EU die stärkste Macht, aber keine die „planetarisch steuert“.

        Kurzum:

        Es geht um das Delta zwischen WOLLEN und KÖNNEN.

        Sie können ja bestreiten, dass es dieses gibt.

        Dann müssen Sie aber u. a. bitte ERKLÄREN, warum man mit den Taliban (Terroristen!) einen Vertrag schließt und sich aus Afghanistan zurückzieht, in Syrien die Russen machen lässt, was sie wollen, mit dem Hungerstaat Nordkorea verhandelt und den Chinesen andauernd einen Deal anbietet.

        Warum verweigern Sie die Erklärung?

        Weil jede realitätsbezogene Erklärung eine BESTÄTIGUNG dafür ist, dass von „planetarischer Steuerung“ keine Rede sein kann.

        Jeder, der sich die FAKTEN vor Augen führt, weiß das.

        Ich spreche es lediglich aus.

        Sie kramen in der Mottenkiste, um sich der Realität nicht stellen zu müssen.

        Das ist die Methode, die sich – angenehmer Nebeneffekt – aus der VERANTWORTUNG nimmt:

        Da die USA planetarisch steuern, haben wir Europäer uns nichts vorzuwerfen.

        Wieder einmal eine Diskussion, die sinnlos ist.

      • Felix Schroeder
        Felix Schroeder sagte:

        @ RaS

        Sie haben schon Recht, es gibt immer eine dominierende imperiale Macht. Die Frage ist nur, welche Macht das ist. Ich finde, dass es für uns deutlich schlechtere Zeiten gab, als die US-Dominanz. Richtig ist aber auch, dass diese “Nummer Eins” irgendwann herausgefordert wird. Das tut China inzwischen ganz offiziell. (Wer lesen kann ist ungemein im Vorteil.) Und in solchen Zeiten wird es schnell ungemütlich.

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