Unpopu­läre Fak­ten zur Energie­wende

Experte für regenerative Energiesysteme kritisiert die Klimaschutzmaßnahmen

In der 46. Ausgabe von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ steht erneut die Energiepolitik im Mittelpunkt. Mit Prof. Dr. Holger Watter von der Hochschule Flensburg diskutiert Daniel Stelter die technischen Fakten der Energiewende. Der promovierte Diplom-Ingenieur für Maschinenbau ist Professor für Systemtechnik und zu seinen Fachgebieten gehören regenerative Energiesysteme. Er sagt, dass die Diskussion um Klimaschutzmaßnahmen zunehmend “zu einer Glaubensfrage nach Bauchgefühl“ ausartet.

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Kommentare (62) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Oltmanns
    Michael Oltmanns sagte:

    Selbst wenn es nach aktuellem Stand technisch unmöglich wäre; was ist denn die Alternative? Weiterhin in der Erde gespeicherte Sonnenenergie der letzten Millionen Jahre in Energie, CO2 und sonstige Abgase zu wandeln?

    Derzeit sind die Nebenkosten und Nebenwirkungen der verschiedenen fossilen Energien nicht eingepreist. Was man von Kohle, Öl und Kernenergie nicht erwartet soll aber von den erneuerbaren erfüllt werden?

    Wenn wir die Energiekosten regelmäßig steigern und verlässlich mit einer variablen Steuer belegen, um Marktschwankungen auszugleichen, dann werden Mitbürger und Unternehmer ganz von allein auf gangbare Alternativen umstellen. Subventionierung und Bevorzugung von bestimmten Technologien führt zu Mitnahmeeffekten und Fehlallokationen, aber nicht zu nachhaltiger Energiewirtschaft.

    Die Sonne liefert der Erde mehr als ausreichend Energie. Wir müssen nur entsprechend dem technischen Fortschritt deren Nutzung nach und nach verbessern.

    Aber: auch ohne weitere Steigerungen der Emissionen muss das überschlüssige CO2 aus der Luft, um menschengerechtes Klima dauerhaft zu ermöglichen. Wir zahlen Landwirte, um Landschaftspflege zu betreiben und eben nicht zu produzieren; warum zahlen wir “Solarbauern” nicht für die Speicherung von CO2 in der Erde oder die Reinigung von schädlichen Klimagasen?

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  2. Sebastian Schäfer
    Sebastian Schäfer sagte:

    Lieber Herr Stelter,
    das war eine sehr gute Zusammenstellung und vermutlich ein realistischer Ausblick, wo die deutsche Energiepolitik steht. Ungeachtet nimmt die CO2 Bepreisung Fahrt auf und die deutsche Industrie vorneweg muss sich Gedanken machen wie gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden kann. Spinnen Sie den Gedanken doch bitte weiter…was muss jetzt konkret wirtschaftspolitisch erfolgen?
    Eine CO2 Bepreisung in Verbindung mit konsequenter Reduktion der Stromkosten kann eine gute Verbindung sein, um den Wandel zu gestalten. Auch wenn wir nicht bei 55/60% herauskommen ggü 1990 ist meines Erachtens die Umsetzung von dem was heute bereits machbar ist in Verbindung mit der Entlastung für die Aufwendungen der Schlüssel zum Erfolg. Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit beginnt jetzt und kann sich eine lange Diskussion über die Richtung nicht erlauben.
    Herzlich Grüße,
    Sebastian Schäfer

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  3. Volker Osterlitz
    Volker Osterlitz sagte:

    Die Hürden liegen in der Umsetzung im Stromnetz. In Hand fossiler Energiebuden, fest im Lobbysattel in Berlin und mit Marktregularien für Verbraucher und Einspeiser juristisch bewaffnet.
    Man kann das Speicherthema Dunkelflaute durch Freistrom Gezeitenturbinen für niedrige Strömungsgeschwindigkeiten unglaublich einfach lösen. Da hat man aber gleich 2 Feinde, die fossile Lobby und Windkraft/Solar/Eauto Lobby.
    Wissenschaft und Physik spielen hier in der Debatte inzwischen weniger eine Rolle als große Politik und Ideologien. zum Beispiel, welche Speicher Konzepte der Unis gefördert werden. Das Speicher in den derzeit diskutierten Größenordnungen Blödsinn ist, dürfte jedem klar sein. Gezeiten hat man immer. Liebe Leute, lasst uns da ansetzen, wo Energie 24/7 verfügbar, die Leistungsdichte hoch und die Quellen vor der Tür liegen. Wir müssen genau die eine dafür passende Turbine erforschen. Damit wir Speicher kaum brauchen. Die Forschung ausreichend fördern. Ist doch logisch trivial, oder?
    Man kann natürlich auch in der Grossindustrie ohne funktionierendes Konzept für diesen einen Punkt Millarden an Steuergeldern mit der Gieskanne ziellos verbrennen. Dann steht man weiter vor einem Klimaschutz, der nicht voran kommt und die Zeit dafür läuft weiter ab. Das schadet der Wirtschaft durch die Verzögerung von Lösungen und Investitionssicherheit doppelt und dreifach. Die Industrielobbies müssen da rausgedrängt werden. Freiwillig gehen die nicht vom Tisch. Nicht an den Unis, in den Medien oder in der Regierung.

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  4. Matthias Wessner
    Matthias Wessner sagte:

    Hallo Herr Dr. Stelter plus Team, ich hätte eine kleine organisatorische Bitte – könnten sie bei der Einleitung das Datum nennen? Ich höre ihren Podcast meistens auf Spotify und auch gerne mal wieder einen älteren Beitrag. Da wäre es schön wenn man noch mal erfährt von wann der Beitrag war.

    Vielen Dank

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  5. Faktenmensch
    Faktenmensch sagte:

    Das die Energiewende mit Solarkraft und Wind nicht gelingen kann, lässt sich mit Grundschulmathematik erklären.

    Deutschland hat einen Strombedarf zwischen 45 und 80 Gigawatt. Diese Strommengen müssen zum Verbrauchszeitpunkt bereitgestellt werden, und Wenn bei tagelanger Dunkelflaute Solarkraft und Wind praktisch keinen Stom erzeugen (egal wie sehr man diese Energieträger ausbaut), dann müsste der Stom aus speichern kommen. In Deutschland sind heute Pumpspeicherkraftwerke mit einer installierten Kapazität von 6,5 GW vorhanden. Diese sind jedoch nicht geeignet, lang andauernde Stromflauten zu überbrücken. Das leistungsstärkste Pumpspeicherwerk Europas, das englische Pumpspeicherkraftwerk Dinorwig, kann für sechs Stunden Strom erzeugen, bevor das Becken leer ist. Danach wird Strom benötigt, um das Becken wieder zu füllen. Bei Wind- und Sonnenflauten von über 72 Stunden (siehe oben) könnten Pumpspeicherkraftwerke daher nur in den ersten Stunden stabilisierend eingreifen. Um für 72 Stunden kontinuierlich den Stromertrag eines Pumpspeicherkraftwerkes bereitzustellen, würden 12 Pumpspeicherkraftwerke benötigt (72/6 = 12), welche nacheinander produzieren. Um den Ausfall von Wind und Sonne für drei Tage mit einer Leistung von 60 GW zu kompensieren, bräuchte Deutschland über 720 neue Pumpspeicherwerke der Größe Goldisthal, einem von nur zwei Pumpspeicherwerken in Deutschland mit einer Leistung von über 1 GW.

    Eine schöne Zusammenstellung mit Zahlen und Fakten findet man auf https://energieausfall.de
    Dort wird im wesentlichen zwischen volatilen Kraftwerken und Grundlastfähigen Kraftwerken unterschieden, und aufgezeit warum eine volatile Energieerzeugung nicht funktionieren kann.

    Die Politik muss dass wissen, kann aber wohl nicht mehr anders, da jede Korrektur ein Eingestehen der eigenen Fehler quer durch alle Parteiein bedeuten würde. Daher befürchte ich, dass erst ein größerer Blackout zu einer Politikwende in Deutschland führen wird. Die Tatsache, dass kein anderes Land der Welt dem “Vorbild” Deutschlands folgt, wird ja von Politik und Medien ignoriert.

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  6. Wilfried
    Wilfried sagte:

    Das war wieder eine typische deutsche Diskussion wo gegensätzliche Meinungen ausgetauscht werden und man sich beidseitig vorwirft, dass der Vorschlag nicht realistisch ist. Warum nicht pragmatisch nach Lösungen suchen? Ja, die erneuerbaren Energien sind preislich bei Neuinvestitionen speziell bei PV die billigste Lösung. Wenn das Konsens ist warum nicht mit voller Kraft investieren. Eventuelle Hürden beseitigen, um diesen Ausbau möglich zu machen, möglichst finanziert durch die Privatwirtschaft. In 2019 hat die Industrie vorwiegend zum Eigenverbrauch über 1 Gigawatt an PV Dachanlagen gebaut. Sei es für den Tagesverbrauch bei 1-Schichtbetrieb, sei es zur Reduzierung von Lastspitzen. Meistens in Verbindung mit Speichern. Der Erfolg bei PV-Dachanlagen im Eigenheim, mittlerweile durch die Landespolitik gefördert in Verbindung mit Speichern, kann auch nicht bezweifelt werden. Das dies, auch in Verbindung mit jeder Art von Wind, in Deutschland nicht ausreichend ist, erscheint wahrscheinlich. Ergänzend sollte man folglich auch den Import CO2 neutral hergestellter Energie mit berücksichtigen. Je erfolgreicher man die lokale Produktion wie auch den Import hinbekommt, je billiger wird nach marktwirtschaftlicher Regel zukünftig unsere Energie. Steuerungselemente zur Förderung gibt es viele, wie z.B CO2 Abgaben, flexible Preisbildung je nach Bedarf, Rahmenbedingungen vereinfachen (für mich das wichtigste Steuerungselement), Vorschriften entschlacken etc.
    Was überhaupt nicht geht ist der Weg des EEG2021! Statt zu fördern wird behindert. Statt auf maximalen Ausbau zu setzen werden willkürliche Ziele basiert auf geschätzte zukünftige Verbräuche vorgegeben. Planwirtschaft vom Allerfeinsten! Auf 178 Seiten wird uns erzählt was wir dürfen bzw. nicht dürfen und unter welchen Vorbedingungen wir es erreichen müssen. Statt zu entschlacken werden bürokratische Monster wie das Marktstammdatenregister kreiert. Wir müssen selbst bei Kleinanlagen und Kleinstanlagen vorgegebene Zähler einbauen. Was soll das? Die Zähler kommen von ganz alleine. Spätestens wenn das bidirektionale Laden Standard wird. Ganz nebenbei wird noch die Eu Richtlinie, die bis spätestens Juli 2021 umgesetzt werden muß, ignoriert.
    Dieses Gesetz wird die Energiewende nicht beschleunigen. Nicht entweder PV und Wind oder Wasserstoff sondern sowohl als auch. Sowohl als auch lokale Produktion wie Import.
    Ich habe Anfang Oktober an einer vom BMWi organisierten Investorenkonferenz teilgenommen in der Wasserstoffversorgung über den Import das Hauptthema war. Auch in dem Bereich gibt es noch kein Logistikkonzept was funktioniert. Folglich ein langfristiger Prozess der über dieses Jahrzehnt hinausgeht. Lokal plant die Bundesrepublik bis 2030 den Aufbau von 5Gigawatt/Jahr Produktionskapazität von CO2 frei produziertem Wasserstoff. Bei 9 Milliarden Euro (technologieoffener???) Förderung! Das ist auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Da ist Tesla schon ambitionierter mit einer globalen Produktionskapazität für Li Batterien von 3Terawatt/Jahr bis 2030. Speicher kommen aber in unserer EEG2021 so gut wie gar nicht vor. Dieses EEG2021 ist für die Umsetzung der Energiewende eine Katastrophe. Aber alle Berater der Bundesregierung, die mit verschiedenen Wege über eine sozialverträgliche CO2 Abgabe, u.a. als Corona Konjunkturpaket statt Strohfeuer über Mehrwertsteuerreduzierung, pragmatische Vorgehensweisen ausarbeiteten, wurden ignoriert. Derzeit versucht leider keiner mehr dieses Gesetz zu kippen und die jeweiligen Interessengruppen betreiben Schadensbegrenzung für ihre Klientel. Schade, die Coronakrise wäre ein ideales Zeitfenster für die Umstellung durch den hervorgerufenen Investitionsschub und der lokalen Wertschöpfung im ganzen Land. Das ganze ohne Milliarden an sinnlosen Subventionen und Steuergeschenken.
    Als Abschluß ein Beispiel was geht, wenn die Politik nicht im Wege steht. Tesla hat gestern in England ein neues Geschäftsmodell für Energiebezüge vorgestellt. Wer eine Tesla Powerwall hat, kann Strom kaufen/speichern/verkaufen und sein Auto laden. Ersparnisse sollen bis zu 50% betragen. Einzelheiten auf der Tesla Webseite unter Telsa UK.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Wilfried

      “Tesla hat gestern in England ein neues Geschäftsmodell für Energiebezüge vorgestellt. Wer eine Tesla Powerwall hat, kann Strom kaufen/speichern/verkaufen und sein Auto laden. Ersparnisse sollen bis zu 50% betragen. Einzelheiten auf der Tesla Webseite unter Telsa UK.”

      Dafür, dass Sie so viel Werbung für Tesla machen, verstehen Sie erschreckend (oder konsequent?) wenig von den physikalischen Grundlagen dieses Geschäfts:

      “Da ist Tesla schon ambitionierter mit einer globalen Produktionskapazität für Li Batterien von 3Terawatt/Jahr bis 2030. Speicher kommen aber in unserer EEG2021 so gut wie gar nicht vor.”

      Die Einheit ergibt keinen Sinn. Was Sie vermutlich meinen, ist dass Tesla angekündigt hat, bis 2030 eine Produktion von Akkus mit einer Kapazität von 3 TerawattSTUNDEN pro Jahr aufzubauen. Begreifen Sie den Unterschied zwischen elektrischer Leistung und elektrischer Arbeit?

      Deutschlands Stromverbraucher ziehen pro Stunde übrigens eine Leistung von ungefähr 70 Gigawatt. Wenn wir die gesamte vollmundig von Musk angekündigte Akku-Jahresproduktion (!!) von Tesla fürs Jahr 2030 aufkaufen würden, dann könnten wir damit einen Stromspeicher bauen, der Deutschland für knapp 2 Tage mit Strom versorgen könnte.
      3 TWh = 3000 GWh
      3000 GWh / 70 GW = 42,85 h

      Für längere Flauten im Winter reicht das immer noch nicht, um Stromausfälle zu verhindern. In der Woche vom 20. bis zum 26. Januar 2020 wäre in Deutschland das Licht ausgegangen, wenn wir uns auf so eine Speichertechnologie verlassen hätten, da ging nämlich kaum Wind und der Ertrag von Photovolatik-Anlagen ist im Januar auch sehr bescheiden. Selbst der supertolle Akku-aus-der-Zukunft mit 3TWh Kapazität wäre nach spätestens zweieinhalb Tagen leer gewesen. Schauen Sie sich den Lastgang und die PV- und Windstromproduktion selbst an, wenn Sie mir nicht glauben:
      https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&interval=month&month=01

      Und das obwohl so ein Riesenakku locker 500 Milliarden Euro kosten dürfte, plus laufende Betriebs- und Wartungskosten, plus Kosten für den Ersatz von Zellen, die irgendwann fällig werden.

      Mit den 100 GWh Kapazität der Akku-Jahresproduktion, die Tesla im Jahr 2022 schaffen will, könnte man nur einen Speicher bauen, der 1,5 Stunden lang hält – für die Dunkelflaute völlig unbrauchbar.

      Und um ganz Europa so mit Speichern auszustatten und dazu auch noch die Verbrennungsmotoren abzuschaffen und die Autoflotte auf Elektromotoren umzustellen, ist auch die Jahresproduktion im ultra-optimistischen Elon-Musk-2030-Ankündigungsszenario immer noch viel zu klein.

      Sehen Sie es ein, das Konzept funktioniert einfach nicht.

      PS:
      Bonusfrage: Wo soll eigentlich das ganze Lithium für so eine riesige Menge Akkuzellen herkommen?

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  7. Dr. Gustav W. Sauer
    Dr. Gustav W. Sauer sagte:

    Zustimmung zum Podcast Energiewende und Ausagen von Prof. Watter
    In meiner Zeit als Abteilungsleiter im WiMi-SH (2003-2012) habe ich das Wissensdefizit von Leistung (Kilowatt) und Arbeit (Kilowattstunden) zur Kenntnis nehmen müssen; zumal auch von der Bundeskanzlerin als Physikerin (!) in die Energiewende implantiert. Als ich einem “grünen” Staatssekretär auf diesen (unabänderlichen) Sachverhalt hinwies, erhielt ich die arrogante Antwort, er sei anderer Ansicht. Bei der Windenergie galt also für ihn: 2 x 2 = 6? Wie auch immer, er wurde ja alsbald abgewählt.
    In der Energiewende setzt nun der Fehler ein, dass nur der F&E-Mittel bekommt, welcher der Bundesregierung nach dem Mund redet. Wohl deshlab sind auch Hochschulen – auch in SH – dazu übergegangen, Studenten auszubilden, die nach dem Studium das machen, wofür sie südlich im Studium der Elbe durchgefallen wären. Hierbei gibt es bislang nur eine Ausnahme: Prof. Watter!

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  8. Benzino Napoloni
    Benzino Napoloni sagte:

    Servus! Wasserstoff ist keine Alternative. Der Wirkungsgrad ist mit 15% auf dem Stand einer Dampfmaschine. Dann können wir auch weiter Kohle verbrennen.

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  9. Andreas Rochow
    Andreas Rochow sagte:

    Ein Aspekt, der zumindest öffentlich nicht besprochen wird, könnte der Gedanke sein, dass die dezentrale Stromlieferanten selbst dazu verpflichtet werden sollten, für CO2-neutrale Speicherung zu sorgen. Die Probleme des dezentralen Wackelstroms an die Netzbetreiber allein abzuwälzen, ist das falsche Prinzip. Herr Prof. Quatschning ist der Mann, der permanent Dosen mit einem virtuellen Dosenöffner öffnen will. Dass er die Kampagnen in die falsche Richtung treibt, die Politiker zu falschen Fördermaßnahmen verleitet und zur Umkehr oder zur Selbstkorrektur nicht willens ist, beweist er mit seinem saloppen “das wuppen wir”. Das ist die Sprache des Aktivisten oder des Pionierleiters; die eines seriösen Wissenschaftlers jedoch nicht!

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  10. Dieter Ortmann
    Dieter Ortmann sagte:

    Heiliger! Herr @Ditmar Tischer, wenn es nicht nach Ihrem Kopf geht, bleibt die Welt stehen, oder?! Gern können wir uns sachlich austauschen, dies ist leider nicht in 10 min passiert, denn das Thema ist mega komplex. Sie können es drehen und wenden wie sie wollen, erneuerbare Energien sind die aktuell billigste und sauberste Form der Energieerzeugung. Was nicht funktioniert und auch bisher nie marktwirtschaftlich angepackt wurde, ist das Zusammenspiel aller Energieformen, vor allem der erneuerbaren. Dadurch gibt es immer wieder „Luft“ für solche Diskussionen und die sind berechtigt. Wahrscheinlich haben Shell, die zum größten Ökostromanbieter werden wollen – ohne gesetzliche Vergütung, BP, die Marktführer für Ladesäulen und dessen Strom daraus anstreben, Amazon, Apple, Facebook &Co. die Hauptmengen Ihrer gigantischen Strommengen aus Wind und Solar beziehen und natürlich Tesla Ihren Beitrag nicht gehört und sind auf dem völligen Flaschen Weg. Übrigens Ich empfehle Ihnen, erkundigen Sie sich mal um die Aktivitäten der deutschen Stromversorger. Ein gutes Beispiel können Sie bei Gabor Steinhart hören, vor ca 6 Monaten. Da war der EON Chef mit ihm im Gespräch. Das war sehr aufschlussreich und fundiert, was dieser Experte (oder nicht aus Ihrer Sicht?) sagte und wohin er seinen Konzern führt.
    btw- Rede und Gegenrede ist der Weg zum Ziel. „Ersparen“ wir uns das?! Ersparen Sie sich Ihre anzügliche Art der Diskussion und reden wir über die Sache!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Ortmann

      Das benachteiligte Opfer zu spielen, hilft Ihnen hier nicht weiter – wir sind hier nicht bei der SPD.

      “Gern können wir uns sachlich austauschen, dies ist leider nicht in 10 min passiert, denn das Thema ist mega komplex. ”

      Dann schreiben Sie einen längeren Kommentar, hier werden auch lange Texte gelesen, wenn sie interessant genug sind. Nur zu.

      “Sie können es drehen und wenden wie sie wollen, erneuerbare Energien sind die aktuell billigste und sauberste Form der Energieerzeugung. Was nicht funktioniert und auch bisher nie marktwirtschaftlich angepackt wurde, ist das Zusammenspiel aller Energieformen, vor allem der erneuerbaren”

      Tja, das Problem, um das Sie in variantenreichen Formulierungen herumtänzeln, ist: Mit den “erneuerbaren Energien” Windkraft und Photovoltaik können Sie nur zu bestimmten Zeiten Energie erzeugen. Die Haushalte und die Industrie wollen aber auch dann Strom haben, wenn gerade nicht die Sonne scheint oder der Wind weht. Und das zu gewährleisten ist sehr teuer, wohingegen fossile Kraftwerke und Atomkraftwerke grundlastfähig sind.

      “Amazon, Apple, Facebook &Co. die Hauptmengen Ihrer gigantischen Strommengen aus Wind und Solar beziehen”

      Jaja, die Deutsche Bahn behauptet sogar, sie würde “100% Ökostrom” nutzen. Kennen Sie den Trick, mit dem die das schaffen, auch bei Windstille und bei Nacht?

      “Seit Januar 2018 fahren alle elektrisch angetriebenen ICE- und IC/EC-Züge mit 100 Prozent Ökostrom. Reisen Sie in einem dieser Züge, sind Sie mit 100 Ökostrom unterwegs.

      Das heißt: Der Strom, der für diese Fahrten eingekauft wird, stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Dafür errechnet DB Fernverkehr welchen Bedarf an Strom der Zugverkehr haben wird und kauft anschließend die entsprechende Menge an Ökostrom bei DB Energie ein.”
      https://inside.bahn.de/bahn-umwelt-gruen/

      Das funktioniert nur in der energiebilanziellen Betrachtung. Wenn für die Fernverkehrszüge in Deutschland von der Energie-Beschaffungs-Tochter “100% Ökostrom” eingekauft wird, dann fahren die Nahverkehrszüge und Güterzüge entsprechend mit mehr Kohle- und Atomstrom – denn der Fahrstrom im deutschen Stromnetz ist physikalisch für alle Züge gleich und gerichtete “Öko”-Ladungsträger sind nicht von gerichteten “Fossil”-Ladungsträgern unterscheidbar. Und wie viel Prozent “öko” der Strom im deutschen Stromnetz ist, hängt davon ab, aus welchem Energieträgermix der Strom genau in einem bestimmten Moment erzeugt wird.

      Viele Leute wollen an die 100%-Öko-Geschichte glauben, sie ist aber in Wirklichkeit nur Dummenfang. Passt aber zum Zeitgeist in Deutschland.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dieter Ortmann

      >Rede und Gegenrede ist der Weg zum Ziel.>

      Einverstanden – dann halten Sie auch SELBST daran.

      Reden Sie daher NICHT irgendetwas daher, sondern reden Sie GEGEN die Darlegungen von Prof. Watter.

      Sie basieren auf physikalischen Erkenntnissen, den möglichen technischen Verfahren und dem Bedarf an nachhaltig verfügbarer Nennleistung in Deutschland bei gegebenem Verbrauch.

      Werden Sie so KONKRET wie er und legen Sie dar, dass sich seine darauf beziehenden Aussagen FALSCH sind.

      Das ist die Aufgabe, die Sie sich hier selbst GESTELLT haben.

      Mit Empfehlungen, was andere, etwa ich tun sollten, sich z. B. bei den deutschen Stromerzeugern über deren Aktivitäten zu erkundigen, lenken Sie lediglich von Ihrer Aufgabe ab.

      Kommen Sie Ihrer Aufgabe nicht nach, dann halten Sie den Mund statt Leser und Kommentatoren an diesem Blog für Deppen zu erklären und mir zudem noch Anzüglichkeit zu unterstellen.

      Antworten
  11. Dieter Ortmann
    Dieter Ortmann sagte:

    „Frage als Ökonom: warum müssen wir die erneuerbaren immer noch subventionieren?“ Gute Frage- dann fragen Sie sich doch mal warum nach Jahrzehnten Kohle und Atom immer nach subventioniert wird??? Mein Standardvorschlag: Alle Subventionen für alle Energiearten weg. . Mal sehen was passiert! Dann wissen wir wie wettbewerbsfähig die erneuerbaren sind Was sagt dazu der Ökonom?

    Herr Dr. Stelter, Prof. Quaschning aus einer Jung und Naiv Sendung, wo es um einfache Darstellung geht , als „warm up“ zu verwenden um anschließend technisch und ausführlich „Ihren“ Gesprächspartner zu positionieren ist schwach und zieht das Niveau der Pioneers deutlich nach unten! 
Schade, dass dauerhaft, diese einseitige Art des Journalismus und Ihre persönliche Meinung bei Ihnen im Vordergrund stehen.
    Sie meinen, dass heute für z.B. Solar noch viel Geld bezahlt wird? Lassen Sie doch mal ehrlich hören, für wieviel Cent die kWh, nicht subventioniert, aus einem modernen Kohlekraftwerk kommt. Zum Vergleich was in Europa möglich ist. Der letzte Zuschlag für ein nicht subventioniertes Solarkraftwerk in Portugal lag dieses Jahr bei 1,14 Cent/kWh! Bin gespannt auf Ihre Antwort…
    „Wir mussten Energie bisher immer importieren“- unglaublich! Weil wir das immer so gemacht haben, müssen wir nach Afrika schauen und weiter importieren. Das sind Aussagen und verkrustete Meinungen, warum die neuen Trends und die erfolgreichen Firmen aus USA und China und nicht mehr aus Deutschland kommen!

    Nach „Glaubensfrage entartet“ habe ich aufgehört zu hören bin weiter enttäuscht über den fehlenden Gesamtblick in Ihrer Sendung und hoffe weiter, dass Sie irgendwann auch andere Meinungen zugelassen werden, denn – Herr Dr. Stelter: Wahrheit gibt es nur zu Zweien! ;-)

    Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      Erfreulich, dass sich auch ein paar andere von ausserhalb der Blase hierher verirren. Bleiben Sie!
      Leider passiert es hier häufig, dass Aussagen, die auf einer naturgemäß vereinfachenden Ebene (z.B. Bildzeitung oder einer Demonstration) gemacht werden, dann mit “eher rationalen” Stellungnahme auf einem anderen Level verglichen werden. Und dann kommt die Schlussfolgerung, da sieht man mal, was das fuer primitive Typen sind.
      Auch Ihrem Punkt ueber die (impliziten) Subventionen fuer die fossilen Energieträger kann man nur zustimmen. Deswegen haben wir heute viele aufgeblähte Sektoren (wie z. B. die Automobilindustrie), die bei korrekter Preisbildung jedenfalls nicht in der heutigen Form existieren würden.

      In einem Punkt möchte ich Herrn Stelter aber ausdrücklich in Schutz nehmen. Sie hoffen, dass [er] irgendwann auch andere Meinungen [zulassen werde]. Das tut er hier. Jedenfalls erträgt er meine Einwürfe, und alle meine Kommentare, so kritisch sie auch waren, wurden zugelassen. Eine “Zensur” nach dem Stil von z.B. Zeit-Online findet hier nach meiner Erfahrung nicht statt. Und das ist schon etwas!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dieter Ortmann

        Sie vermissen den Gesamtblick im Podcast und wenden sich ab.

        Das wäre in Ordnung, wenn dem so SEI.

        Sie hätten sich aber vergewissern müssen, ob dem so IST – das sollte man das jedenfalls erwarten können, wenn die Distanzierung so begründet wird. Und von einem, der sich als Ökonom bezeichnet, allemal.

        Das haben Sie nicht oder sind dazu nicht in der Lage.

        Offensichtlich bestehen diesbezüglich erhebliche DEFIZITE bei Ihnen angesichts der Tatsache, dass hier eine Gesamtheit thematisiert wird:

        Es geht um Klärung, ob es mit erneuerbaren Energien technisch möglich ist, die (Gesamt)-Leistung zu generieren, die die Energieerzeugung mit fossilen Energieträgern zu erbringen und bereitzustellen im Stande ist und erbracht werden müsste, wenn der damit realisierbare Konsum sich nicht verringern soll.

        Dazu kommt nichts von Ihnen.

        Stattdessen erzählen Sie uns, dass in Portugal ein nicht subventioniertes Solarkraftwerk die KWh für 1,14 Cent liefern könne.

        Als ob anhand dieser Information hierzulande irgendeines der im Podcast angesprochenen Probleme zu lösen sei!

        Aber wenigstens dürfte Ihnen nicht entgangen sein, wie anderen Kommentatoren zuvor und immer wieder, dass abweichende Meinungen zugelassen werden.

        Bei Ihnen wurde selbstverständlich keine Ausnahme gemacht, obwohl der Nährwert ihrer Meinung nahe null ist.

        Ihre weinerliche Ich bin enttäuscht-Nummer ist somit überflüssig.

        Sie hätten sie uns ersparen können.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Dieter Ortmann

      “Sie meinen, dass heute für z.B. Solar noch viel Geld bezahlt wird? Lassen Sie doch mal ehrlich hören, für wieviel Cent die kWh, nicht subventioniert, aus einem modernen Kohlekraftwerk kommt. Zum Vergleich was in Europa möglich ist. Der letzte Zuschlag für ein nicht subventioniertes Solarkraftwerk in Portugal lag dieses Jahr bei 1,14 Cent/kWh! Bin gespannt auf Ihre Antwort…”

      Das ist aber schön, dass “Strom-tagsüber-wenn-die-Sonne-scheint” in Portugal so günstig produziert werden kann! Geht das genauso günstig, wenn die Portugiesen bei Dunkelheit Strom brauchen, was ja durchaus vorkommen soll? Oder ist das dann vielleicht ein bisschen teurer?

      “„Wir mussten Energie bisher immer importieren“- unglaublich! Weil wir das immer so gemacht haben, müssen wir nach Afrika schauen und weiter importieren.”

      Nein, im Mittelalter war das in dem Gebiet, das heute Deutschland ist, noch nicht so. Das Holz aus den Wäldern reichte damals als Energieträger fast völlig aus, zusätzlich wurden noch ein bisschen klimafeindliche Kohle und Torf abgebaut und verfeuert, sehr schlimm. Damals hatten wir allerdings auch einen deutlich niedrigeren Lebensstandard…

      “hoffe weiter, dass Sie irgendwann auch andere Meinungen zugelassen werden”

      Die Kritik läuft ins Leere. Wie sie sehen, dürfen sogar Sie hier Unsinn schreiben ohne dass Sie dafür zensiert oder gecancelt werden, dieser Ort hier ist für heutige Verhältnisse geradezu außergewöhnlich diskursoffen, pluralistisch und im alten, positiven Sinne liberal.

      “Wahrheit gibt es nur zu Zweien!”

      Nein, objektive Wahrheit gibt es sogar ganz ohne Menschen. Die Naturgesetze sind zum Beispiel so, wie Sie sind, egal wie viele Leute über sie diskutieren und egal ob Ihnen das gefällt oder nicht.

      Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      „Frage als Ökonom: warum müssen wir die Erneuerbaren immer noch subventionieren?“

      Antwort: weil es um Macht, Einfluss und Steuerung von Interessen geht, von Leuten, die sonst ein Problem mit ihrer beruflichen oder politischen Daseinsberechtigung hätten.

      Prof. Watter hat aufgezeigt, welche physikalischen Gesetze gelten. (Von ihm) gut ausgebildete Ingenieure beachtet diese bei ihren Konstruktionen. Wenn sie von der Kette gelassen werden, kommen passende Lösungen in passenden Umgebungen heraus – siehe PV in Portugal.

      Nur durch Anfängerfehler oder Fehlsteuerungen werden unpassende Lösungen daraus, die dann von Quacksalbern mit viel Wortnebel für eigene (finanzielle) Interessen eingesetzt werden, die zumeist aus dem Einfahren von Forschungsgeldern, Förderungen und direkt Subventionen bestehen .

      Es entsteht schließlich ein Teufelskreis der Subventioniererei von überholtem technischen Schrott, schlechten Übergangs- und isolierten Sekundärlösungen. Genau so, wie von Prof. Watter es formuliert, ist der Teufelskreis zu durchbrechen: durch integere Wissenschaftler, gesunden Menschenverstand und qualifiziertes interdisziplinäres Fachwissen, allen voran von Ingenieuren.

      Und: Lösungen für das Energieproblem sind nicht „einfach“, auch nicht „kompliziert“, sondern „komplex“. Aber das ist noch ein ganz eigenes Thema, das der verst. VDI-Ehrenpräsident Günter Ropohl für die Ingenieure aufgearbeitet hat.

      Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Dieter Ortmann,
      als fachfremder Laie habe ich bisher verstanden:
      – nur erneuerbare Energie reicht nicht (Grundlastfaehigkeit, Versorgungssicherheit fehlt)
      – wo genau das sinnvolle Optimum im Energie-Mix liegt 30-70%? wird sich noch auspendeln (weder 0-20 noch 80-100% sind fuer ein paar Dekaden wahrscheinlich)
      – wir alle hoffen auf Beachtung und Ausnutzung von technischem Fortschritt unter vernuenftiger Ressourcen-Allokation
      – es ist richtig, dass Subventionen, versteckte/unbekannte Kosten (zB Atommuell-Lagerung, Kohlesubventionen) auch verzerren. Das gehoert auf den Tisch. Aber da liegt die Weggabelung in der Vergangenheit (es gibt Zwaenge); bei Erneuerbaren in der Gegenwart/Zukunft.
      – physikalisch/technische Barrieren bei der Energiewende werden selten/zuwenig beachtet/angesprochen (aus vielfaeltigen Gruenden)

      Insofern fuehle ich mich hier auf dem Blog gut informiert. Was habe ich ihrer Ansicht nach Wesentliches uebersehen?

      LG Joerg

      Antworten
  12. Jäger
    Jäger sagte:

    Ein wichtiger Beitrag zur gesamten Diskussion. Sehen Sie sich aber auch den Beitrag “Panorama Nr. 739 vom 28.04.2011 Neodym” im Internet an und Sie werden sehen, wie “grün” der Strom von Getriebelosen Windkraftanlagen wirklich ist.

    Antworten
  13. E. Schmidt
    E. Schmidt sagte:

    Sehr geehrter Herr Do. Stelter und an alle, die eine Diskussion zulassen,
    geschichtlich gesehen, hat sich der Energieverbrauch der Menschen stehts erhöht. Wir haben zwar die Effizienz verbessert, konsumieren aber im Endeffekt immer mehr. Der gestiegene Konsum ist ja auch nur dann möglich, wenn wir neue Energiequellen erschließen. Noch vor 500 Jahren haben wir Feuer mit Holz gemacht, dann kam die Kohle, später das Öl usw. Ich habe darauf zwei Schlüsse für mich gezogen:
    1. Wir werden weiterhin immer mehr Energie verbrauchen
    2. Wir werden Möglichkeiten (die Menschheit, nicht unbedingt wir in Europa) erschließen, die uns mit weit mehr Energie versorgen als Solar-, Wind- oder sonstige erneuerbare Energiequelle zusammen.
    Ist es nur ein Wunschtraum? Ich denke nicht. Wer hätte noch vor 200 Jahren an Öl- und Gasvorkommen gedacht bzw. Kernenergie, auch wenn diese bei uns unpopulär ist.
    Wie steht es um die Forschung und kommerzieller Nutzung von Fusionsenergie? Überlassen wir hier nicht die richtigen Zukunftsfelder anderen mächtigen Staaten wie USA oder China?
    Vielleicht finden Sie einen kompetenten Gast zu diesem Thema. Das ist sicher ein Denken “Beyond the obvious”.
    Viele Grüße aus München!

    Antworten
  14. Alexander
    Alexander sagte:

    @VerzichtsAposteln

    Ohne Lügen hätte man keine demokratische Zustimmung für “diese” DEUTSCHE Energiewende erlebt.
    Von einer Kugel Eis war die Rede und davon, dass das Land weder ärmer noch rückschrittlicher leben müsse – ganz im Gegenteil.

    Das relativieren der eigenen Lügen gehört zum Programm, die Lüge von der technischen Machbarkeit und eines exportfähigen Geschäftsmodelles wird bereits wieder toleriert…. selbst physikalische Tatsachen werden wortgewandt begraben, die Gefahr ist zu akut…

    Die Abschaffung des Verbrennungsmotores ist längst gesellschaftsfähigs Thema und der Industrie fällt nichts weiter ein, als um mehr Zeit zu betteln – bis man seine Rentenjahre beieinander hat?

    Die Perfektion des CO² Ansatzes verbirgt sich in der sauberen Verbrennung, die bis vor kurzem das Ziel aller Anstrengungen war. CO² reduziert nur, wer auf Verbrennung GANZ verzichtet und das ist auf dem Niveau heutigen Lebensstandars in der westlichen Welt UNMÖGLICH.

    Wer jetzt von Verzicht schwärmt muss benennen in welche Dekade des 20. Jahrhunderts, wenn nicht noch früher, m/w/d zurück möchte.

    Erklären sie einem Millenial FFFkid:
    – dass die Schlafräume nicht mehr frostsicher sein werden und Eisblumen an den Fensterinnenseiten wachsen.
    – dass nur ein Raum der Wohnung beheizt wird, wo gekocht und exclusiv warmes Wasser verfügbar sind….
    – heißes Bad max. 1x wöchentlich, wobei man nur Warmwasser aufgießt und das Wasser familiär teilt.
    – das Rad ganzjärhrig zum Hauptfortbewegungsmittel wird und man im Sommer Lebensmittelvorräte anbauen muss.
    – Reisen sich auf Kindererholung per Bahn im Inland beschränken…
    – die Deelektrifizierung den Verzicht auf die Industrie 2.0/3.0 bedeutet und mehr Handarbeit erforderlich wird.
    – die Kosten für wohnen, kleiden, essen, Gesundheit und soziale Sicherheit auf das Niveau des 18.Jahrhunderts fallen kann – abhängig vom PRODUKTIVITÄTS-VERZICHT ….

    Wer solche Zustände in 2020 sucht wird im Hochgebirge auf den Berghütten fündig….wobei alle helfenden Maschinen erlaubt sind. Überleben kann man solche Bedingungen dauerhaft nicht.

    +
    Nachdem der Zins als wichtigster Preis der Finanzierung aller Produktionsschritte – mit Null – keine Signale mehr abgeben kann –> soll nun die Energiebepreisung alle Steuerungsfunktionen in den betroffenen Gesellschaften ersetzen? Marktmechanismen gibt natürlich keine, aber viel Bereitschaft mit den Opfern der Entscheidungen zu leben.

    Mit Geld kann man die Probleme schon länger nicht mehr lösen, es ist weder “selten” noch “kaufkräftig”.

    Ich würde die Gemengelage wahrhaft revolutionär beschreiben.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      “das Rad ganzjärhrig zum Hauptfortbewegungsmittel wird”

      Hihi, ich hab einen Grünen-Politiker tatsächlich mal gefragt ob er auch im Winter täglich damit herumfahren will nachdem er vollmundig angekündigt hatte, ein E-Bike als sein Dienstfahrzeug anschaffen zu wollen.

      Daraufhin meinte er, wahrscheinlich sei ein Elektroauto doch die bessere Idee. :D :D :D

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        Das ist kein Witz.

        Es gibt keine “selbsthaltende” Energiewende, wenn der Energieaufwand zur Herstellung/Wartung/Entsorgung der Energiequellen eine hochentwickelte arbeitsteilige Gesellschaft erfordert – die ohne Produktivitätsgewinn aus Verbrennungsenergie gar nicht existieren würde.

        Es gibt keine Alternative zur Verbrennung=Co² Verzicht.
        Der Anspruch auf Co² Neutralität ist die nächste Lüge, wenn gar nicht kalkulierbar ist, wieviel Co² für die Selbsthaltung einer postmordernen Gesellschaft erforderlich ist. In einer globalisierten Welt kommen die Exegeten mit nationalen Inselkalkulationen daher….

    • H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Wohl gesprochen Alexander, allein: wer hört Ihnen zu ? Die Industriegesellschaft in Deutschland hat den Kompetenzpeak bereits hinter sich, die nachfolgenden Generationen haben bereits Schierigkeiten mit den Grundrechenarten, denen brauchen Sie mit den geringfügig komplexeren Zusammenhängen der Technik- und Naturwissenschaften nicht zu kommen. Lustigerweise haben diese Kompetenzbolzen dann aber Antworten auf Fragen in überkomplexen Bereichen, wie etwa der Vorhersage von Klima, die mit heutigen Methoden nicht in Ansätzen seriös beantwortbar sind.

      Antworten
  15. P. Schäfer
    P. Schäfer sagte:

    Interessanter Podcast.
    Ergänzende Frage: Mosaikstein “Reduzierung des Verbrauchs” – wie viel Potential liegt im geringeren Verbrauch durch technischen Fortschritt?

    Antworten
  16. H. Hoffmeister
    H. Hoffmeister sagte:

    Lieber Dr. Stelter,
    Sie und Prof. Watter haben sich ja nun in eine klassische “Selbstmordsituation” manövriert. Beide glauben Sie an die Richtigkeit der Mär eines menschengemachten und gefährlichen – sonst müsste man ja nichts unternehmen – Klimawandels. Gleichzeitig leiten Sie beide nun richtigerweise her: das kann gar nicht funktionieren (alle propagierten Technologien bekannt, jegliche “Leistungsdaten” der Technologien geben es einfach nicht her, auch zukünftig nicht) und die Wirtschaftlichkeit ist dabei noch gar nicht beachtet. Was nun ? Als AGW-Bekennende werden Sie ja wissen, dass die Schellnhuber’schen Kippunkte nahen, die – wenn überschritten – eine unumkehrbare katastrophale Erwärmung nach sich ziehen. Somit haben Sie die Wahl zwischen Ableben durch Klimawandel oder eben Suizid.
    Spaß beiseite: Der Grund, warum seit nunmehr fast 20 Jahren der Energiewende/Klimawandel-Irrsinn betrieben wird, liegt in der hochgradigen Politisierung relevanter Bereiche der Technik- und Naturwissenschaften. Frühere und aktuelle Beispiele gibt es viele – Kernkraft, Gentechnik, industrielle Landwirtschaft/Glyphosat, Chemieindustrie, Waldsterben durch Kohlekraftwerke, Robbensterben durch Meeresverschmutzung etc. pp -, wie der politkmediale Sektor – weit überwiegend ökosozialistisch ideologisiert – diese Themen zu seinen Feldzügen gegen Kapitalismus, Industrie und Leistungsgesellschaft missbraucht.
    Simple Frage an sie beide: Sie haben nun selbst festgestellt, dass CO2-Einsparung durch Energiewende schlicht nicht geht, das haben aber dieselben Protagonisten behauptet, die auch das AGW-Narrativ ständig propagieren, sollte/kann man denen denn überhaupt noch glauben ?
    Prof. Watter hat ja in einigen Halbsätzen während des podcast wiederholt die Wichtigkeit und Richtigkeit der Erneuerbaren betont, gleichzeitig aber die Unmöglichkeit des Unterfangens technisch sauber begründet. Warum tut er sich diesen sinnlosen Spagat an ? Meine Vermutung: Um nicht in die Mühlen der Klimawandelleugner-Inquisition zum gelangen und seinen Lehrstuhl nicht zu gefährden. Und genau das ist der Grund, warum wir hier heute stehen: Der politmediale Druck auf Abweichler der “reinen” Lehren ist so immens, dass diese lieber klein beigeben, als ungeliebte Wahrheiten gegen den Willen der Ideologen zu propagieren und ihre Existenzgrundlage zu gefährden. Ich habe in meiner langjährigen politischen (ehrenamtlichen) Arbeit eine Vielzahl derartiger Beispiele persönlich kennengelernt.
    Zu guter Letzt: Was Frau Herrmann da von sich gibt ist allen relevanten Fachleuten in der Industrie seit Jahrzehnten bekannt, wurde anfangs auch von einigen Mutigen noch gegenüber der Politik adressiert. Doch wie bereits geschildert durch massiven Druck ausgemerzt. Ist für mich ein Treppenwitz, dass eine derartige Erkenntnis nun aus dem linken Spektrum 20 Jahre später als so bahnbrechend herausgetragen wird. Warten wir ab, ob sich Frau Herrmann da nicht ein Eigentor geschossen hat.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ H. Hoffmeister

      Welch ein Glück, dass seit einiger Zeit Häretiker nicht mehr auf Scheiterhaufen verbrannt werden, weil es doch zu klimaschädlich wäre.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        Genau, in Zukunft werden die in der Biogasanlage kompostiert, das ist viel besser fürs Kliemer. ;)

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ H. Hoffmeister

      >Prof. Watter hat ja in einigen Halbsätzen während des podcast wiederholt die Wichtigkeit und Richtigkeit der Erneuerbaren betont, gleichzeitig aber die Unmöglichkeit des Unterfangens technisch sauber begründet.>

      Hören Sie noch einmal genau rein und Sie werden feststellen:

      Prof. Watter hat NICHT gesagt, dass CO2-Einsparung durch die Energiewende nicht geht.

      Er hat lediglich gesagt, dass bestimmte physikalische Grenzen bei den bekannten technischen Prozessen nicht überwunden werden können.

      Daraus hat er Schlussfolgerungen gezogen bezüglich des gegenwärtigen und zukünftigen Energiebedarfs, den wir als Industrienation haben bzw. haben werden, und zwar insbesondere diese:

      Es ist NICHT möglich, unseren GESAMTEN Energiebedarf mit erneuerbaren Energien zu befriedigen.

      Dies schließt die Energiegewinnung durch erneuerbare Energien nicht aus.

      Es besagt auch nicht, dass eine solche Energiegewinnung prinzipiell unsinnig, weil unwirtschaftlich oder sonst wie nachteilig sei.

      Kurzum:

      Die Ausführungen von Prof. Watter sind ein PLÄDOYER dafür, die Energiewende als Projekt zu begreifen, dass nicht mit schwarz/weiß, also dagegen/dafür zu betreiben sei, sondern einer AUFKLÄRENDEN öffentliche Diskussion bedürfe.

      Jenseits der Präsentation physikalischer Sachverhalte verleiht gerade das seiner Präsentation eine hohe GLAUBWÜRDIGKEIT.

      Antworten
      • H. Hoffmeister
        H. Hoffmeister sagte:

        Lieber Herr Tischer,
        natürlich haben Sie Recht. Ich habe mir die Freiheit genommen, die Quintessenz des Beitrages zuzuspitzen. Allerdings gilt doch für den Klimawandel wegen der Kippunkte und all den schrecklichen Ereignissen, die uns sonst drohen, klimaneutral bis 2050 zu werden und zwar global. Und davon sind wir nicht nur meilenweit, sondern AE weit entfernt, dahelfen dann kleine Einsparungen gar nichts. Es wird folgendes passieren: Solange Wirtschaft/Wohlfahrt/Volk es noch der Politik erlauben, dieses Klimawandelnarrativ weiter als wundervolles Schreckgespenst zu verwenden, wird es weiter Ankündigungen (z. B. O-Ton-Schellnhuber 2007 in meinem persönlichen Beisein: Weite Teile des Landes Brandenburg werden in 2015 versteppt sein, oder Merkel: in 2020 haben wir eine Million E-Autos auf der Strasse) und enorm teure Massnahmen ohne relevanten Effekt geben. Wenn die wirtschaftliche Situation dieses ökosozialistische Spässchen nicht mehr zulässt – und davon gehe ich aus -, verschwindet der Klimawandel in der Mottenkiste und wird bei entsprechender Wohlstandsverwahrlosung wieder ausgekramt – wie das Waldsterben, mal durch das SO3 der Kohlekraftwerke, mal durch den Klimawandel -. In 2050 werden wir einen CO2-Gehalt der Atmosphäre von vielleicht 500 ppm haben, der anthropogene CO2-Ausstoss liegt mindestens in heutiger Grössenordnung und der Kölner Dom steht nicht unter Wasser.

      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn H. Hoffmeister:

        Sehe ich genauso. Ich gehe sogar noch darüber hinaus. Es ist vermutlich egal, ob Herr Schellnhuber und Frau Merkel recht bekommen oder nicht, also der menschengemachte Anteil des Klimawandels kritisch, wesentlich oder irrelevant ist. Die Leute werden bei steigenden Bevölkerungszahlen und elektronischen Massenmedien bis in den letzten Urwaldwinkel unter keinen Umständen weltweit den Konsumverzicht einleiten. Selbst wenn Grönland abschmilzt und die Temperaturen im Senegal unerträglich werden, ändert das das Konsumverhalten des westchinesischen Wanderarbeiters kein bisschen. Meiner Meinung steht der richtig große CO2-Peak noch vor uns, wenn auch Afrika, Indien und Lateinamerika in andere Dimensionen gewachsen sind. Wenn wir in Deutschland noch nicht einmal ein Tempolimit hinbekommen, wer will dann von Brasilianern einen Verzicht bei der Rinderhaltung erwarten?

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @ DT: “Die Ausführungen von Prof. Watter sind ein PLÄDOYER dafür, die Energiewende als Projekt zu begreifen, dass nicht mit schwarz/weiß, also dagegen/dafür zu betreiben sei, sondern einer AUFKLÄRENDEN öffentliche Diskussion bedürfe.
        Jenseits der Präsentation physikalischer Sachverhalte verleiht gerade das seiner Präsentation eine hohe GLAUBWÜRDIGKEIT”.

        So ist es.

        Glaubwürdigkeit in der Argumentation (Physik bleibt Physik) >> Management von Glaubwürdigkeit (“Beispiel: Kaffeekochen” / um bei Menschen anzukommen, die nicht Physiker sind, aber Entscheidungen tragen müssen >> Management von Sachinhalten (um das Richtige richtig zu tun – effizient & effektiv insbes. in technischer und finanzieller Hinsicht) >> Gestalten von Sachinhalten (interdisziplinär, denn es geht nicht nur um Physik) >> Varietät von Lösungen in einem großen Ausmaß zulassen und erzeugen (und nicht durch staatliche Direktive vorgeben) >> “Lenken statt steuern” als politische Devise.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ H. Hoffmeister, @ Susanne Finke-Röpke

        Ich glaube nicht, dass man vorhersagen sagen kann, welcher Entwicklung wir entgegenzusehen haben.

        Man kann nur Einschätzungen haben.

        Meine:

        Der Klimawandel wird ZUNEHMEND stärkeren negativen Einfluss bei uns und anderswo auf die NATÜRLICHEN Bedingungen unseres Lebens haben.

        Daher wird der Druck, eine WIRKSAME Energiewende herbeizuführen, von einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung, vor allem den jüngeren Menschen, aufrechterhalten werden.

        Das Projekt einer Energiewende wird daher nicht fallengelassen.

        Die Menschen werden damit verbundene Einschränkungen ihrer Lebensweise, d. h. Wohlstandsverluste AKZEPTIEREN.

        Sie werden sie aber NICHT derart akzeptieren, dass eine stringente Energiewende – ob mit oder ohne Zielerreichung, sei dahingestellt – realisiert werden kann.

        Es wird MASSIVEN Widerstand bei uns und gegebenenfalls auch anderswo gegen die Energiewende geben, egal in welcher technischen Ausprägung sie vorangetrieben werden wird.

        DAHER teile ich Ihre Auffassung, insoweit sie dies betrifft:

        Es wird NICHT den KONSUMVERZICHT geben, mit dem man – was noch nicht einmal sicher wäre – auf erträgliche Klimabedingungen hinsteuern könnte.

        Wir jagen vielmehr einer ILLUSION hinterher und werden damit Folgendes erreichen:

        Zielverfehlung bei der Bekämpfung des Klimawandels, Generierung von Wohlstandsverlusten und Beschädigung des internationalen Kooperationsvermögens, weil ja IMMER die anderen Schuld haben, wenn man selbst gesetzte Ziele nicht erreicht.

        Das wurde hier schon mehrmals ausgesprochen, auch von Dr. Stelter klar so gesagt.

        Wenn das die Zielerreichung ist, dann bin ich mir allerdings bei einer KONSEQUENZ sehr SICHER:

        Es wird GESELLSCHAFTLICHE Konflikte geben, wie wir sie nach WK II nicht mehr erlebt haben und die möglicherweise NICHT zu beherrschen sein werden.

        Es zeichnet sich bereits ab.

        Kommt es soweit, wären wir jenseits des Jordans, um noch mit RATIONALEN Erörterungen wie hier irgendetwas zum Vernünftigen hin bewegen zu können.

        Die „Argumente“ werden dann mit Latte und Baseballschläger auf der Straße ausgetauscht.

        Es wäre NICHTS Neues.

  17. Florian B.
    Florian B. sagte:

    Einen Aspekt habe ich deutlich vermisst, das Netz. Durch ein gutes Übertragungsnetz kann der fehlende Wind in Bayern oder NRW durch Windstrom aus Dänemark ausgeglichen werden. Somit muss nicht für jedes Windrad ein Gaskraftwerk in Reserve betrieben werden. Je besser europäisch ausgebaut das System ist, um so geringer der Bedarf an Speichern. Irgendwo in Europa ist immer Wind…

    Durch weitere Einsatzmöglichkeiten wie Power to Heat (Stichwort Wärme Pumpe) oder e-autos wird der “Strom Überhang” in lastarmen Zeiten verwendet. Das löst unser Problem zumindest bis zu einem EE- Anteil von 70 %.

    Ich glaube, die eigentliche gesellschaftliche Frage wurde noch gar nicht beantwortet, nämlich die Grenzen des Wachstums. Damit meine ich ausschließlich die Grenzen der regenerativen Erzeugung auf deutschem Boden. Da stoßen wir schon heute an Akzeptanzprobleme (wie richtig besprochen).
    Wir werden unseren primär Energiebedarf nicht nur in Deutschland decken können und müssen uns dessen bewusst werden. Dann wäre die Frage zu stellen wie decken wir den Rest und zu welchem Preis. Sollte es Wasserstoff aus Wüstenstaaten werden, sollten wir anfangen diese Versorgung aufzubauen, das würde Staaten in Nordafrika einen Wachstumsschub und damit Stabilität geben. Es müsste nur angegangen werden…

    Unser Problem ist die Vision einer dezentralen, Kirchturm Energiewende. Das funktioniert vielleicht für das eine oder andere Dorf in der Uckermark, habe nicht für eine Industrienation.

    Antworten
  18. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @ DT >> Merz, der Komplexitätskiller

    Dank der Initiative von Dr. Stelter geht es in Punkto energetischer Erkenntnislage rasant zu in diesem Blog:

    Es wurden – endlich – unumstößliche physikalische Grundlagen klargestellt (ca. 10. Klasse Gymnasium).

    Auf dieser Basis wird dann der Zusammenhang zwischen Energiewendewunschdenken und erwartbarer Realität anhand von einfachen Beispielen – Kaffeemaschine – dem physikalischen Laien erörtert. Einfach Klasse, wie einfach Kompliziertes erklärt werden kann.

    Dem Blogleser wird deutlich vor Augen geführt, dass die sog. „Energiewende“ im alten Stil vermutlich mehr Schaden, als Nutzen anrichten wird.

    Noch deutlicher wird, sozusagen im medialen Direktformat durch das Zusammenschneiden von Interviews, dass in der Bundesrepublik jede Menge Sponsoring in Form von Fördermitteln an sehr unterschiedliche Typen von Wissenschaftler fließt. Es gibt wohl zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen. Den coolen, auf wesentliche konzentrierten Norddeutschen mit klaren und eindeutigen Ansagen (Marine ?) und den, ja was soll man sagen, „Visionär“, der seine Lösungen jenseits der Machbarkeit erträumt … und ein wenig herumspinnt (Berliner ?).

    Aber, auch nach dem Podcast von heute Morgen kann weder der eine noch der andere Protagonist in die Ecke gebügelt und ausgeknockt werden. So recht traut sich das keiner. Alle haben alle Recht, Physik hin oder her.

    Denn: aus den Gesprächen schimmert heraus, dass irgendetwas nicht stimmt mit dem „System Energieproduktion“ und – um norddeutsch zu bleiben – es steigt das Unwohlsein, denn die Brise frischt auf und es kann noch ungemütlich werden, wenn es weiter so läuft, wie bisher. Man sollte was tun, ist die Devise. Was nur?

    Mehr als zwanzig Jahre wurde – norddeutsch – am alten Schoner mit dem trefflichen Namen „Energieschleuder“ herumgeflickt. Es ist das Werk von Leuten, die mit ihrer teuren „Flickwerk-Politik“ den Kahn über Wasser hielten, anstatt frühzeitig an einen bezahlbaren Neubau zu denken, der dann auch alle Wünsche erfüllt.

    Nun kommt genau diese Sorte von Flickschustern und will das Volk über „komplexe Sachverhalte“ aufklären, damit es in Zukunft richtig läuft.

    Kaum zu glauben, dass die inzwischen gelernt haben, was das ist. Vor allem, wie damit umzugehen ist, ohne so immense Schäden am Kahn anzurichten, dass er nicht – wie bei dem Umgang mit dem aktuellen mikrobiologischen Problem oder anderen Desastern – unter den Füssen wegsäuft.

    Außerdem: wenn nach der erfolgreichen Wahl im nächsten Jahr das Aufklären beginnt, ist nicht zu erwarten, dass die eigenen Leute (Flickschuster) und die Passagiere (Volk) kapieren, was der Herr (Käpt’n) Merz mit tiefgezogener Stirnfalte sagen möchte, wenn er in stürmischer mikrobiologischer See das aus seiner Sicht komplexitätsvereinfachende Kaffeemaschinenbeispiel bringt.

    Ich fürchte wie Sie, Herr Tischer, dass wird eng mit der E-Wende.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      Ja, es wird irgendwann eng mit der Energiewende.

      Es läuft aber meiner Ansicht nach anders ab, nämlich so:

      Merz wird bis zur Wahl nicht die „Komplexität der Sachverhalte“ darlegen, weil damit kein Blumentopf an der Wahlurne zu gewinnen ist.

      Er wird vielmehr verkünden, was er in der von mir zitierten Passage schon gesagt hat:

      Es ist alles miteinander vereinbar, wenn man es so macht, wie wir von der CDU es vorschlagen.

      Ergebnis, von dem ich ausgehe:

      Die CDU/CSU gewinnen die Wahl zum Bundestag, Juniorpartner werden die Grünen.

      Der Koalitionsvertrag wird ein allenfalls modifiziertes „Weiter so“ enthalten, weil CDU/CSU andernfalls als VERHINDERUNGSPARTEIEN hingestellt und sich damit beschädigen würden.

      Das „Weiter so“ wird dazu führen, dass mehr und mehr Menschen – in Ihren Worten – der Kahn unter den Füßen wegsäuft.

      Was wird daraufhin geschehen?

      Merz wird nicht sagen, sorry liebe Leute, es war ein Fehler, NICHT die „Komplexität der Sachverhalte“ dargelegt zu haben.

      Nein, er wird vielmehr sagen:

      Wir, die CDU/CSU haben die RETTUNGSSTRATEGIE, die uns sichert.

      Heißt:

      Wir betreiben ab jetzt KEINE konsequente Energiewende.

      Mag sein, dass dann die Koalition zerbricht, wenn die Grünen nicht zurückstecken.

      Wie auch immer:

      Es wird NIE von der „Komplexität der Sachverhalte“ die Rede sein in der Politik, um einen vernünftigen Kurs bzw. eine vernünftige Kursänderung herbeizuführen, die möglichst vieles miteinander vereinbaren lässt, weil sie das Unmögliche AUSSCHLIESSEN und damit ABSOLUTHEITSANSPRÜCHEN eine Absage erteilen.

      Es sind NUR die VERZICHTERFAHRUNGEN und damit entstehenden VERLUSTEMPFINDLICHKEITEN der Menschen, die eine Kurskorrektur herbeiführen.

      Dann aber auch:

      Sie ERZWINGEN.

      Antworten
  19. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Zur thematischen Relevanz ein paar Worte von Friedrich Merz, hier:

    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/essay-von-friedrich-merz-die-partei-des-wandels-17016853.html?printPagedArticle=true – pageIndex_2

    Darin formuliert er als ANSPRUCH seiner Partei u. a. Folgendes:

    „Führung heißt zunächst, komplexe Sachverhalte darzulegen, sie auf einen verständlichen Kern zu reduzieren und dann daraus die richtigen Schlussfolgerungen für das Land zu ziehen. Die Mehrheit der politisch interessierten Menschen in Deutschland erwartet dies von der Politik, und sie ist dann auch bereit, anspruchsvolle Lösungen mitzutragen.

    Den wirtschaftlichen Erfolg und damit einhergehend die politische Stabilität unseres Landes verdanken wir der Sozialen Marktwirtschaft. Unsere Wirtschaftsordnung ist nie ein beliebiges, austauschbares wirtschaftspolitisches Modell gewesen. Sie war immer auch eine gesellschaftspolitische Ordnung „jenseits von Angebot und Nachfrage“. Heute gilt es, diese marktwirtschaftliche Ordnung ökologisch zu erneuern und nachzuweisen, dass Wirtschaft und Umwelt, Wohlstand und Klimaschutz, Ökonomie und Ökologie sehr wohl zusammenpassen, ja, dass erfolgreiche Umweltpolitik nur mit der Marktwirtschaft geht und nicht ohne oder gar gegen sie. Die CDU hat im Europawahlkampf 2019 die Deutungshoheit über den Klimaschutz an die Grünen verloren. Das darf sich 2021 im Bundestagswahlkampf nicht wiederholen. Neben den bereits erreichten Erfolgen des Klimaschutzes mit marktwirtschaftlichen Instrumenten müssen wir in der Umweltpolitik ein noch klareres Profil erarbeiten, um diesen Kompatibilitätsnachweis zu erbringen, vor allem gegen alle, die das „System“ überwinden wollen.”

    Ich würde aufgrund dieser Worte ERWARTEN, dass Merz

    a) die „komplexen Sachverhalte“ DARLEGT,

    b) SAGT, was daraus die „richtigen Schlussfolgerungen für das Land“ seien

    und

    c) NACHWEIST, mit WELCHEN Instrumenten – es dürfen gern die der „sozialen Marktwirtschaft“, müssen aber möglicherweise auch andere sein – die BEHAUPTETE Kompatibilität unterschiedlicher Ziele zu erreichen sind.

    Erwarten heißt hier allerdings:

    VERGEBENS warten.

    Merz ist auch nur ein Schwätzer, allerdings auf hohem Niveau.

    Denn er SUGGERIERT, dass unterschiedliche Sachverhalte realisiert werden könnten, die nicht nur ihrer ABSOLUTHEIT, sondern schon den herrschenden bzw. offiziell formulierten ANSPRÜCHEN nach AUSSCHIESSEN.

    Daher REALISTISCHERWEISE nur das:

    Von ALLEM ein WENIG.

    Das kann jede Partei, die an der Macht ist.

    Die CDU soll das unter seiner Führung lediglich ANDERS als andere realisieren.

    ALLEIN darum geht es, wenn man die „komplexen Sachverhalte“ und die CDU im Blick hat.

    Antworten
  20. foxxly
    foxxly sagte:

    in einer folgenabschätzung der energiewende, welche auf einschränkungen im konsum hinauslaufen, ist nicht betracht gezogen worden, ob dies das Kreditgeldsystem überhaupt aushält und überstehen kann. ein system, welches auf geih und verderb auf wachstum programmiert ist, braucht einen stets steigenden konsum, zumindestens im geldwert. verringerter absatz bedeutet auch vermehrte kurzarbeiter und arbeitslose. diese kaufen dann noch weniger. ich weiss nicht, ob der klimawandel dann noch eine rolle spielt, wenn klein und mittelbetriebe pleite sind und wir mehr als 10 mill arbeitslose haben. wenn dann noch die strengen klimaauflagen weiter “verordnet” bleiben, dann mag sich jeder selber ausrechnen, wo es hin geht: Demokratie ade; – dikatorischer sozialismus? die geschicht wiederholt sich, – mit moderneren mitteln!

    Antworten
  21. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Solche faktenbasierten Beiträge sind immer hilfreich. Die Frage ist, was man daraus macht.

    Erstens. Auch Volker Quaschning, ein Verfechter der Energiewende, hat ein Lehrbuch fuer Studenten über „Regenerative Energiesysteme“ geschrieben. Inzwischen in der 10. Auflage erschienen, kann man es wohl auch als erfolgreich bezeichnen. Ein für die Allgemeinheit geschriebenes Buch von ihm über erneuerbare Energien wurde ins Englische übersetzt.
    Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber es zeigt, die Unterstellung, Verfechter der Energiewende verstuenden nichts von Physik, ist falsch.
    Offensichtlich kann es auch unter Experten zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen.

    Zweitens. Mir scheint es, als würde hier die Machbarkeit von Forderungen, die niemand erhoben hat, widerlegt.

    Die Energiewende läuft nicht (!) auf 100% PV und Wind hinaus. Das legen die Ziele der Bundesregierung (80-95% CO2-Reduktion), Veröffentlichungen von Befürwortern einer Energiewende und auch die hier inzwischen als „unsägliches Blabla“ bekannten 13 Thesen zur Energiewende nahe.

    Insofern dienen die meisten Kommentare hier eher zur Selbsttherapie des Ego, um das eigene Wohlbefinden zu steigern, einen konstruktiven Beitrg leisten sie nicht.

    Drittens. Innerhalb der physikalisch-technischen Schranken, hängt die Machbarkeit einer Energiewende auch von anderen Faktoren ab. An erster Stelle nenne ich hier die Bereitschaft zur Anpassung und Veränderung.
    Mit der Einstellung „ich will keinen Verzicht leisten“ (und „Verzicht“ womöglich noch weit interpretiert) lässt sich offensichtlich weniger erreichen als mit einer größeren Offenheit gegenüber Veränderungen. Man sollte dann wenigstens so ehrlich sein, das zuzugeben anstatt zu versuchen, sich hinter physikalischen Gesetzen zu verstecken.
    Wer dann mit apodiktischen Behauptungen wie „Finsternis“ und „Steinzeit“ daherkommt, ermüdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Leser.

    Viertens. Auch Experten können irren. Für das kritische und unabhängige Denken ist man immer selbst verantwortlich.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Rolf Peter

      “Auch Volker Quaschning, ein Verfechter der Energiewende, hat ein Lehrbuch fuer Studenten über ‘Regenerative Energiesysteme’ geschrieben. Inzwischen in der 10. Auflage erschienen”

      Wenn ein Buch oft gedruckt wird, dann ist das ein Beleg für den Einfluss des Verfassers, aber kein Beweis dafür, dass seine Ideen richtig oder auch nur umsetzbar sind. Ihnen fallen bestimmt selbst genügend Beispiele für diverse sehr braune oder rote Bestseller aus dem 20. Jahrhundert ein, in denen nur geistiger Müll stand.

      “Die Energiewende läuft nicht (!) auf 100% PV und Wind hinaus. Das legen die Ziele der Bundesregierung (80-95% CO2-Reduktion), Veröffentlichungen von Befürwortern einer Energiewende und auch die hier inzwischen als „unsägliches Blabla“ bekannten 13 Thesen zur Energiewende nahe.”

      Wieso ich die 13 Fraunhofer Thesen für Blödsinn halte, habe ich Ihnen ja schon geschrieben. Fällt Ihnen darauf eine Antwort ein oder wollen Sie hier nur Ihr persönliches Glaubensbekenntnis wiederholen?

      Auch mit großzügigerweise nur angenommener 80%-CO2-Reduktion werden wir die gleichen Probleme bekommen, was Stromnetzstabilität und Energiespeichern betrifft. Das restliche verbliebene CO2-Kontingent geht dann fast komplett für den Betrieb von Gaskraftwerken zur Absicherung von Dunkelflauten drauf (aus der grundlastfähigen Kernenergie wollen wir ja aussteigen), oder alternativ müssten wir Akkuspeicher in gigantischen Ausmaßen bauen, oder alternativ riesige Mengen Wasserstoff auf Vorrat erzeugen, irgendwo lagern und dann bei der Dunkelflaute wieder verstromen.

      Ein gewisses Fraunhofer-Institut hat übrigens mal eine schöne Studie dazu gemacht, was so ein Umbau alleine der Deutschen Energieversorgung kosten könnte. Bei 85%-CO2-Reduktion sind das je nach Szenario ungefähr 4000 bis 7000 Milliarden Euro.
      https://energiesysteme-zukunft.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/PDFs/ESYS_Analyse_Sektorkopplung.pdf (Seite 118 im verlinkten PDF)

      Möchten Sie Ihren rechnerischen Pro-Kopf-Kostenanteil von 50000 bis 100000 Euro vielleicht schon mal vorschießen um Ihren Glauben an den Systemwandel tatkräftig zu zeigen? Den Anteil für Ihre unterhaltspflichtigen Familienmitglieder bitte nicht vergessen, wenn Sie welche haben – den müssen Sie natürlich auch bezahlen…

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      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        Interessante Studie. Habe sie für die weitere Lektüre heruntergeladen.
        Ich verstehe die Kosten so, dass sie über den gesamten Zeitraum der Energiewende anfallen. Gaebe es eine Abstimmung, wäre ich dafür.
        Warum ich meinen Anteil vorschießen sollte, verstehe ich allerdings nicht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Nein, das sind nur die “kumulativen systemischen Gesamtkosten” (was genau darunterfällt und was nicht, wird nirgends definiert) bis 2050. Um überhaupt Gesamtkosten berechnen zu können, muss man natürlich alle möglichen Annahmen zu den Kosten von einzelnen Komponenten und Energieträgern und anderen Inputs und dem Energieverbrauch an sich treffen und die Energiewende-freundlichen Fraunhofer-Autoren unterschätzen das Problem Netzausbau und dessen Kosten völlig (Zitat: ” Das Modell berücksichtigt zwar geografisch aufgelöste Wetterinformationen, jedoch werden Energienachfrage, -erzeugung und -verteilung nicht räumlich aufgelöst. Kosten für benötigte Infrastruktur (zum Beispiel Netze) werden deshalb mittels eines Aufschlags für jede Anwendungstechnologie proportional zu deren Ausbau berücksichtigt.”

        Die Erkenntnis aus der Modellrechnung ist: Selbst eine dezidiert Energiewende-freundliche Organisation taxiert die Gesamtkosten für die Umstellung in Deutschland auf mehrere Billionen Euro.

        “Gaebe es eine Abstimmung, wäre ich dafür. Warum ich meinen Anteil vorschießen sollte, verstehe ich allerdings nicht.”

        Nun, ich habe den Verdacht, dass Sie darauf spekulieren, dass irgendjemand anderes Ihren Kostenanteil bezahlen soll. Alter Sozialistentrick, zwinker zwinker…

        Wieviel würden Sie eigentlich maximal ausgeben wollen? Gibt es da irgendeine Kostengrenze ab der Sie nicht mehr zustimmen würden? Wären Sie immer noch für den Plan, wenn das Projekt sein ursprünglich geschätztes Budget zum Beispiel um das Dreifache überzieht, so wie beim BER? Dann sind wären wir schon bei Pro-Kopf-Kosten zwischen grob geschätzt 200000 und 400000 Euro, davon könnte sich eine Familie mit Kindern fast schon eine Berliner Spahn-Villa kaufen.

  22. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ich habe dreimal reinhören müssen, bevor ich es glauben konnte:

    Dr. Stelter stimmt Ulrike Herrmann zu – und das gleich mehrmals!

    Anders herum:

    Was veranlasst Frau Herrmann dazu, auf die Linie von Dr. Stelter einzuschwenken?

    Die realistischen unter den Energiewende-Aposteln dämmert es langsam:

    Der GESAMTE Umbau der – so Frau Herrmann – bestehenden, „super funktionierenden Struktur“ ––, ist Akrobatik auf Wolke 27, wie es hier Prof. Dr. Watter darlegt.

    Es ist nichts anderes als „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ (Titel eines Spielfilms von Alexander Kluge).

    Richtig ist, wie Prof. Dr. Watter auch feststellt, dass der Staat in den letzten dreißig, vierzig Jahren mit Zwangsmaßnahmen und Dirigismus – z. B. Gurtpflicht – gute und sogar SERHR GUTE Erfahrungen gemacht hat.

    Es hat FUNKTIONIERT, die Leute haben das AKZEPTIERT, denn sie mussten sich NICHT spürbar einschränken – Autofahren war wie zuvor in gleichem Umfang möglich.

    Der Grund:

    Der Staat musste mit diesen Zwangsmaßnahmen NICHT an physikalische oder andere Grenzen stoßen.

    Das ist mit der Energiewende NICHT der Fall – sie stößt an UNVERRÜCKBARE Grenzen.

    Daher die Auffassung von Frau Herrmann zur betriebenen Energiewende:

    „Da kann man schon jetzt SICHER sein, dass das NICHTS wird, jedenfalls NICHT in dem BESTEHENDEN System“.

    Das ist die LOGISCH schlüssige Feststellung, um die man NICHT herumkommt.

    Das erkennt Dr. Stelter mit seiner Zustimmung zu Frau Herrmann an.

    Wenn so, was dann?

    Wenn man auf der Bekämpfung des Klimawandels mit Zielsetzungen wie CO2-Reduzierung um 60% bezogen auf 1990 oder Carbonneutralität in 2050 unverrückbar BESTEHT, wird es NOTWENDIGERWEISE auf eine NICHT NUR technologische SYSTEMÄNDERUNG hinauslaufen MÜSSEN.

    Die Menschen werden daher zunehmend KONFRONTIERT werden mit folgender KONZSEQUENZ:

    Wenn ihr die Bekämpfung des Klimawandels ERNSTHAFT wollt, muss das System geändert werden, was vor allem heißt

    WENIGER KONSUM.

    Man muss sich klar machen, was das NICHT heißt:

    Es heißt nicht, hier und da ein paar Beschwerlichkeiten in Kauf nehmen, wie z. B. der Gurtpflicht zu gehorchen, sondern es heißt:

    ALLE werden SEHR viel ANDERS leben, u. a. WENIGER mit dem Auto fahren und WENIGER reisen.

    Das werden zwar nicht alle, aber sehr, sehr viele Menschen als WOHLSTANDSVERLUST begreifen insbesondere dann, wenn es ihre Lebensentwürfe tangiert, z. B. durch nicht vermeidbaren Jobverlust.

    Man darf auf die Reaktionen gespannt sein.

    Ich wette nicht und stelle keine zeitpunktbezogene Prognose auf, habe lediglich eine Meinung dazu:

    Es wird zunehmenden und an einem Punkt sehr MASSIVEN Widerstand geben und zwar so viel, dass die Ziele, die mit der Bekämpfung des Klimawandels erreicht werden sollen, krachend – das Wort in seiner Mehrdeutigkeit verstanden – VERFEHLT werden.

    Ich rede nur von Deutschland.

    Andere Länder und Regionen werden sich bei dem Nachholbedarf an Wohlstand, den sie haben, und mit Blick auf die Ressourcen, über die sie verfügen, gar NICHT erst auf unsere Handlungslogik EINLASSEN.

    Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      „ALLE werden SEHR viel ANDERS leben, u. a. WENIGER mit dem Auto fahren und WENIGER reisen.

      Das werden zwar nicht alle, aber sehr, sehr viele Menschen als WOHLSTANDSVERLUST begreifen“

      Das ist zweifellos richtig. Die Frage ist, wie groß ist die Anpassungsbereitschaft. Bei der Babyboomergeneration sicherlich nicht groß, aber die nachfolgenden Generationen haben ganz andere Zielkonflikte abzuwägen, nämlich die Folgen einer freiwilligen Anpassung an Konzepte wie die Energiewende gegen die Folgen eines „Weiter So“.
      Und was künftig als Wohlstand betrachtet wird, kann sich auch von der Wohlstandsvorstellung der „kein Verzicht“-Gernation unterscheiden.

      Antworten
    • Dr. Axel Braun
      Dr. Axel Braun sagte:

      Andere Länder und Regionen werden dem Ansatz nur folgen, wenn sie einen Vorteil davon haben. Wenn in Deutschland ein gut funktionierendes (Wirtschafts-)System aufgegeben wird, werden die anderen Regionen sich mit Freude auf die frei gewordenen Märkte stürzen.
      Ist die Frage was wie in Deutschland dann machen: Klimaschonend den eigenen Garten harken oder uns gegenseitig die Haare schneiden? Eine nennenswerte Wirtschaft wird es dann nicht mehr geben, und die sozialstaatliche Umverteilung von 1000.0000.0000.000 € pro Jahr – ja, wo soll die denn her kommen? Von den anderen Regionen – siehe oben? Eher nicht.
      Es bleibt zu hoffen, dass mal einige wach werden und sagen, was ist. Wenn Merkel und von der Leyen so weiter wurschteln – na gute Nacht

      Antworten
  23. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Solche faktenbasierten Beiträge sind immer hilfreich. Die Frage ist, was man daraus macht.

    Erstens. Auch Volker Quaschning, ein Verfechter der Energiewende, hat ein Lehrbuch fuer Studenten über „Regenerative Energiesysteme“ geschrieben. Inzwischen in der 10. Auflage erschienen, kann man es wohl auch als erfolgreich bezeichnen. Ein für die Allgemeinheit geschriebenes Buch von ihm über erneuerbare Energien wurde ins Englische übersetzt.
    Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber es zeigt, die Unterstellung, Verfechter der Energiewende verstuenden nichts von Physik, ist falsch.
    Offensichtlich kann es auch unter Experten zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen.

    Zweitens. Mir scheint es, als würde hier die Machbarkeit von Forderungen, die niemand erhoben hat, widerlegt.

    Die Energiewende läuft nicht (!) auf 100% PV und Wind hinaus. Das legen die Ziele der Bundesregierung (80-95% CO2-Reduktion), Veröffentlichungen von Befürwortern einer Energiewende und auch die hier inzwischen als „unsägliches Blabla“ bekannten 13 Thesen zur Energiewende nahe.

    Insofern dienen die meisten Kommentare hier eher zur Selbsttherapie des Ego, um das eigene Wohlbefinden zu steigern, einen konstruktiven Beitrag leisten sie nicht.

    Drittens. Innerhalb der physikalisch-technischen Schranken, hängt die Machbarkeit einer Energiewende auch von anderen Faktoren ab. An erster Stelle nenne ich hier die Bereitschaft zur Anpassung und Veränderung.
    Mit der Einstellung „ich will keinen Verzicht leisten“ (und „Verzicht“ womöglich noch weit interpretiert) lässt sich offensichtlich weniger erreichen als mit einer größeren Offenheit gegenüber Veränderungen. Man sollte dann wenigstens so ehrlich sein, das zuzugeben anstatt zu versuchen, sich hinter physikalischen Gesetzen zu verstecken.
    Wer dann mit apodiktischen Behauptungen wie „Finsternis“ und „Steinzeit“ daherkommt, ermüdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Leser.

    Viertens. Auch Experten können irren. Für das kritische und unabhängige Denken ist man immer selbst verantwortlich.

    Antworten
  24. Jens
    Jens sagte:

    Das Toaster Beispielt ist theoretisch richtig, in der Praxis aber falsch, weil heutzutage zu jeder PV Anlage ein Hausakku dazugekauft wird. Ein Hausakku kann je nach Bauart in der Gewichtsklasse von 3kw Leistung abgeben. Für den Toaster reicht es also dicke.

    Spannend an der Stelle ist ja eher der 52 GW Deckel für Solar in Deutschland, der jetzt erreicht wurde. Damit gibt es erst mal keine neuen Solaranlagen mehr. Die Modelle für die Altanlagen sind so unattraktiv, dass sich ein Weiterbetrieb wirtschaftlich nicht lohnt. Im Ergebnis werden alle privaten Solaranlagen auf den Eigenheimdächern ab sofort sukezzive vom Netz genommen.

    Antworten
  25. Michael Borst
    Michael Borst sagte:

    Meine Annahme: viele unterschätzen die Wirkung regulatorischer Vorgaben. CO2 Zertifikate haben einen hohen Wirkungsgrad 😉

    Antworten
  26. Alexander
    Alexander sagte:

    Danke.

    Was tun, wenn die Erklärer der Machbarkeit einer DEUTSCHEN Energiewende in Personalunion für die Herleitung des Klimawandels zeichnen?

    Wie oft noch lacht die schamlose Inkompetenz gepaart mit totaler Entscheidungssicherheit
    den Zeitzeugen so grotesk aus und findet sich durch politische Umsetzung auf historischem Kurs wieder?

    Antworten
  27. Jens Winkelmann
    Jens Winkelmann sagte:

    Wenn man die Energiewende wie hier nüchtern betrachtet, so muss man den Atomausstieg noch mal in Frage stellen. Ich teile die Meinung von Herrn Watter, dass ein Neubau von AKWs in Deutschland wegen der öffentlichen Meinung aktuell undenkbar ist. Jetzt könnte man wenigstens noch die letzten 6 (oder realistisch die letzten 3) Kernkraftwerke erhalten. Sie sind bezahlt, produzieren soviel CO2 freien Strom wie die NRW Braunkohle und könnten mit angemessenen Aufwand unter staatlicher Regie weiter geführt werden. In einigen Jahren werden wir den Atomausstieg bereuen. Ich stelle in Frage, dass man in unseren Breitengraden ohne ausreichend Wasserkraft und ohne Atomkraft die energieintensive Industrie halten kann. Die kommenden Generationen müssen entscheiden, ob sie mit dem Risiko der Kernenergie leben wollen, oder ob sie durch Deindustrialisierung auf erheblichen Wohlstand verzichten wollen.

    Antworten
  28. ArchNav
    ArchNav sagte:

    Vielen Dank für den sehr verständlichen Beitrag. Gerade das Beispiel mit der Kaffeemaschine ist gut geeignet um Leute die nur von Energie reden, vielleicht zum Nachdenken zu bringen sofern sie bei Widerspruch nicht sofort “abschalten”.
    Und was die Diksussionskultur betrifft, kann ich dem Vorredner Weico nur zu stimmen

    Antworten
  29. Ralf Beutel
    Ralf Beutel sagte:

    Endlich mal ein ideologiefreier und faktenbasierter Beitrag zum Thema. Physik, Logik und Ökonomie spielen bei normalen Diskussionen kaum mehr eine Rolle. Man muss glauben. Ansonsten ist man Rechts oder Schlimmeres.

    Antworten
  30. foxxly
    foxxly sagte:

    einzelne kritik an dem system ist schon fast tödlich! lösung kann nur sein, dass sich die wissenschaftler geballt gegen den suggerierten möglichen energiewandel in stellung bringen. die frage bleibt, wer hat den die regierung beraten, damit sie zu diesen utopischen zielen gelangt sind?

    Antworten
  31. weico
    weico sagte:

    29:33-29:41 zeigt leider die jetzige “Diskussionskultur”,nicht nur in Deutschland,treffend auf.

    Gewisse Themen/Probleme kann man nicht mehr vernünftig ansprechen, ohne gleich in eine “Ecke” gedrängt zu werden.Ob das Thema nun Atomenergie,Demografie,Immigration,Islamismus,Corona usw. lautet..

    Selbstzensur und vorauseilender Gehorsam ist ein schleichender Trend,der leider in westichen Demokratien zunehmend am aufkommen ist.

    Antworten
    • namor
      namor sagte:

      @weico
      Ich warte nur darauf, dass der steigende Corona-Unmut auch eine parteipolitische Stimme bekommt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die AfD diese Rolle übernehmen wird. Spätestens dann wir die Bevölkerung gegen jede Corona-Maßnahmen-Kritik herden-immunisiert sein. Nichts scheut der Mensch mehr als das Verstoßen werden aus der Gruppe, war und ist bis auf wenige Ausnahmen tödlich und oft die Maximalstrafe.

      Das andere konstituiert die eigene Gruppe, was bliebe von “uns” ohne die bösen Rechten, die wir ja nicht sind?

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      “Gewisse Themen/Probleme kann man nicht mehr vernünftig ansprechen, ohne gleich in eine ‘Ecke’ gedrängt zu werden.Ob das Thema nun Atomenergie, Demografie, Immigration, Islamismus, Corona usw. lautet..”

      Das In-Die-Ecke-Drängen ist das Geschäft einer relativ kleinen Gruppe hochaggressiver Linksradikaler. Von denen dürfen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, die meisten Leute sind da viel weniger dogmatisch als Sie glauben, haben aber nicht die Zeit und die Motivation, darüber den ganzen Tag auf Twitter zu posten und sich mit den Schreikindern vom linken Rand zu streiten.

      Antworten

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