Zum Niedergang des Bildungswesens

Der geschätzte Ferdinand Knauß, Autor des Buches Merkel am Ende welches ich hier besprochen habe:

→ Buchvorstellung: Merkel am Ende

berichtet vom Niedergang der Bildungsqualität in Deutschland. Lesern von bto sehr gut bekannt. Dennoch eine traurige Erinnerung. Zuletzt hatte ich den Boom der Intelligenz besprochen:

→ Der Verfall des deutschen Bildungswesens in Zahlen

  • “(Bei) von der WirtschaftsWoche befragten mittelständischen Unternehmen lautet die Antwort auf die Frage, wie sich mathematische Kenntnisse und Kompetenzen junger Bewerber verändert haben, durchgängig: schlechter geworden. „Wir beobachten innerhalb der letzten Jahre, dass grundlegende mathematische Fähigkeiten nicht mehr auf Abruf verfügbar sind. (…)  Dabei geht es meist nicht einmal um höhere Mathematik. „Bei den Grundrechenarten – ohne Taschenrechner – und dem allgemeinen Gefühl für Zahlen nehmen wir seit Jahren wahr, dass die Fähigkeiten nachlassen“, ….” – bto: Mathematikm ist ein Indikator für Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Es sieht ganz düster aus.
  • “Einigkeit besteht bei den befragten Unternehmen auch darin, dass mathematische beziehungsweise Zahlenkompetenz nach wie vor besonders wichtig ist. Bei Sick etwa spielen mathematische Leistungen bei der Auswahl von Bewerbern heute sogar eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit. „Wir bilden mehr und mehr im Informatikbereich aus, was analytisches Denken der Azubis und Studierenden erfordert“, sagt Burger. Um die mangelnde schulische Bildung auszugleichen, hat Burger bei Sick einen eigenen Betriebsunterricht eingeführt und schickt dual Studierende zu Mathevorkursen vor dem eigentlichen Studium.” – bto: da kann man als Schüler dann gerne gegen “zu schwere Matheprüfungen” und gegen den Klimawandel protestieren. Bei den Kenntnissen wundert es mich nicht, dass die glauben, der Strom käme aus der Steckdose….
  • “Das abnehmende Bildungsniveau betrifft allerdings offenbar nicht nur die Mathematik. „Im Fach Deutsch stellen wir ebenfalls eine Verschlechterung fest“, sagt Unternehmer Klaus Fischer. „Vor allem beim Formulieren von Texten, beim Verständnis für komplexe Sätze und bei der klaren Ausdrucksweise gibt es teilweise deutlichen Nachholbedarf bei Bewerberinnen und Bewerbern.“ Es komme immer wieder vor, „dass wir wichtige E-Mails und weitere Texte, die außerhalb unseres Unternehmens versendet werden, intensiver prüfen müssen.“” – bto: dann doch lieber in ein Land gehen, wo es mit der Bildung noch klappt.
  • “Bei Miele stellt Ausbildungsleiter Thomas Meyer fest, dass sich „Rechtschreibung und Zeichensetzung in den zurückliegenden Jahren in der Tat deutlich verschlechtert haben.“ Meyer führt dies vor allem darauf zurück, dass sich junge Menschen zu sehr auf die Korrekturfunktion ihres Textverarbeitungsprogramms verlassen, die aber eben nicht alle Fehler erkenne. Auch Marco Feyh, Inhaber der Steuerkanzlei Con-Tax in Großwallstadt mit rund 100 Mitarbeitern, hat auch bei Berufsanfängern mit Abitur vermehrt Defizite in der Rechtschreibung festgestellt und bietet ihnen daher mittlerweile einen besonderen Kurs an, denn: „Wir können nur Mitarbeiter gebrauchen, die sich schriftlich sicher ausdrücken können.“” – bto: nicht mehr lange, denn wenn es keiner mehr kann, fällt es keinem auf…
  • “„Das deutsche Bildungssystem erfüllt nicht vollumfänglich die Anforderungen, um junge Menschen auf den Einstieg in den Beruf und die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, sagt Klaus Fischer. Die Politik müsse daher „schnell viel mehr in Bildung investieren“. Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Künstliche Intelligenz seien Megathemen. Dazu hätten die Schulen aber kaum Angebote. Außerdem müsse „die Brücke zwischen Schul- und Berufsausbildung dringend geschlagen werden. Stattdessen gibt es, je nach Schulform nur unzureichende Angebote für Praktika.“” – bto: für die Lehrer ist die Wirtschaft ja was “böses” und die jungen Menschen wollen ohnehin lieber beim Staat arbeiten….
  • Nicht gut zu sprechen sind mehrere Arbeitgeber auf den Bildungsföderalismus.” – bto: Sachsen für alle!

→ wiwo.de: “„Die schulischen Kenntnisse haben sich verschlechtert“”, 16. Mai 2019