Zoltan Pozsar: Krieg und die Welt­währungs­ordnung

Im vierten seiner Aufsätze geht Pozsar genauer auf die Zukunft des Weltwährungssystems ein. Titel: „War and Currency Statecraft“ – zu Deutsch: Krieg und Währungsstaatskunst

Um es gleich vorwegzunehmen: Wahre Staatskunst sieht er im Westen bei dem Thema nicht.

„Zwei Generationen lang mussten wir geopolitische Risiken nicht berücksichtigen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der einzige Großmachtkonflikt, mit dem sich Investoren wirklich auseinandersetzen mussten, der Kalte Krieg, und seit dem Ende des Kalten Krieges erlebte die Welt einen unipolaren ‚Moment‘ – die USA waren der unbestrittene Hegemon, die Globalisierung war die Wirtschaftsordnung, und der US-Dollar war die Währung der Wahl. Aber heute hat die Geopolitik wieder ihr hässliches Haupt erhoben: Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es einen gewaltigen Herausforderer der bestehenden Weltordnung, und zum ersten Mal in ihrer Geschichte stehen die USA einem wirtschaftlich gleichwertigen oder durch einige Maßnahmen bereit überlegenen Gegner gegenüber.“

Diese Idee hat weltweit Anziehungskraft. Und diese weltweite Anziehungskraft beschreibt Pozsar in seiner Analyse deutlich:

„Eine Welt, zwei Systeme. Wir sollten aufhören, so zu tun, als würde dies nichts für den US-Dollar oder die Nachfrage nach Staatsanleihen bedeuten. Wenn die Welt von unipolar zu multipolar geht; wenn die Welt allmählich von ‚einer Welt, ein System‘ (Globalisierung) zu ‚einer Welt, zwei Systemen‘ (Friendshoring und neue Seiden-Straße) abdriftet; und wenn sich die G20 scheinbar in die ‚G7 + Australien‘, ‚BRICS+‘ und ‚die Blockfreien‘ aufspaltet, ist es unmöglich, dass diese Spaltung das internationale Währungssystem nicht beeinflussen wird.“

Und die Spaltung ist besonders grundlegend.

Darum wiederholen wir das nochmals. Die G20 spalten sich faktisch auf:

„Aus den G20 werden ‚G7 + Australien‘ = 8 Länder auf der einen Seite und ‚BRICS + Neubewerber + thematisch Gleichgestellte‘ = 11 Länder auf der anderen Seite. 8 + 11 = 19. Das verbleibende Mitglied, die Europäische Union (EU), ist vielleicht am unmittelbarsten von dieser globalen ‚Spaltung‘ betroffen.“

  • Weil die EU von beiden Seiten abhängig ist,
  • bei den wichtigsten Zukunftsthemen nicht mitspielen kann oder will
  • und zugleich von Politikern geführt wird, die überwiegend die Dramatik des Umbruchs nicht erkennen können oder wollen.

Womit Pozsar zur Weltkarte kommt – der frühere Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski hat in seinem klassischen außenpolitischen Buch „The Grand Chessboard“ ausdrücklich auf die Bedeutung von „Eurasien“, also dem europäisch-asisatischen Kontinent hingewiesen. Pozsar zitiert ihn:

„‚Wie die USA Eurasien handhaben, ist entscheidend. Eurasien ist der größte Kontinent der Erde und liegt geopolitisch axial. Eine Macht, die Eurasien beherrscht, würde zwei der drei fortschrittlichsten und wirtschaftlich produktivsten Regionen der Welt kontrollieren. Ein bloßer Blick auf die Karte deutet auch darauf hin, dass die Kontrolle über Eurasien fast automatisch die Unterordnung Afrikas nach sich ziehen würde, wodurch die westliche Hemisphäre und Ozeanien geopolitisch peripher von Eurasien werden würden. […] Eurasien ist somit das Schachbrett, auf dem der Kampf um die globale Vormachtstellung ausgetragen wird…‚‘“

Das ist genau das, was derzeit nach Auffassung Pozsars relevant wird. Russland und China sind gemeinsam auf diesem Eurasischen Schachbrett. Und wie Pozsar bereits eingangs geschrieben hat: Die Rohstoffsupermacht verbündet sich mit der Industriesupermacht.

Und der Angriff erfolgt über die Weltfinanzordnung:

„Der hässliche Teil der Ausweitung der BRICS ist, dass die eine Sache, bei die sich die BRICS am meisten einig sind, die Entdollarisierung ihrer schnell wachsenden, bilateralen Handelsströme ist, und daher bedeutet die Ausweitung der BRIC-Staaten auch mehr ‚Entdollarisierung‘. Alles deutet darauf hin, dass sich der Drang zur Entdollarisierung des Intra-BRICS-Handels und bald des Intra-BRICS+-Handels beschleunigen wird. Sagen Sie mir nicht, dass dies die Vormachtstellung des Dollars nicht gefährdet oder das ‚exorbitante Privileg‘ nicht verletzt. ‚Unsere Währung, Ihr Problem‘ – mit Sanktionen zu weit getrieben – wird zum Bumerang. Der frühere US-Finanzminister Jack Lew hatte recht, als er 2016 sagte: ‚Je mehr wir die Verwendung des Dollars und unseres Finanzsystems von der Einhaltung unserer Regeln abhängig machen, desto größer wird das Risiko einer Migration zu anderen Währungen und anderen Finanzsystemen‘. In der Tat.

Der Verlust des „exorbitanten Privilegs“ wäre bitte für die USA und letztlich den ganzen Westen.

Zur Erinnerung: Der Begriff „exorbitantes Privileg“ („privilège exorbitant“ auf Französisch) bezieht sich auf die Vorteile, die die Vereinigten Staaten aufgrund ihrer eigenen Währung (dem US-Dollar) als internationale Reservewährung haben. Beispielsweise würden die USA nicht in eine Zahlungsbilanzkrise geraten, da sie ihre Importe in der eigenen Währung bezahlen. Man kann auch sagen, sie drucken Geld und bekommen dafür günstige Waren. Auch ist die Finanzierung des Staatsdefizits günstiger.

Nun meiden also die früheren Finanziers der USA den Dollar:

„Die aktuellen und künftigen BRICS-Mitgliedern weisen rekordverdächtige Leistungsbilanzüberschüsse auf, aber Dollars werden nicht in Staatsanleihen gesteckt, sondern für geopolitische Zwecke verwendet – China, Russland und Saudi-Arabien werden zu Bankiers für Schwellenländer, die sich mit erdrückenden Dollarschulden auseinandersetzen müssen: Russland finanziert die Türkei, China finanziert Russland, die Saudis und der Golftstaaten stellen Ägypten mehr Geld zur Verfügung als der IWF, und China und Saudi-Arabien stellen Pakistan Geld zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Länder mit Leistungsbilanzüberschüssen einen größeren Abstand zwischen sich und dem US-Finanzministerium und dem westlichen Finanzsystem schaffen. Indem sie Dollarzuflüsse ‚ablenken‘, machen sie auch den US-Dollar zur Waffe, um auf Kosten der G7 außenpolitische Siege im neuen ‚Großen Spiel‘ zu sichern. (…) Seit Ausbruch des Krieges und dem Einfrieren der Devisenreserven Russlands beschleunigten sowohl aktuelle als auch künftige BRICS-Mitglieder ihre Entdollarisierungsbemühungen.“

Und das hat auch zur Folge, dass wir im Westen unsere Haushaltsdefizite selbst finanzieren müssen und sobald das die Notenbanken nur eingeschränkt tun, die Zinsen steigen.

Natürlich kann man dem entgegenhalten, dass die Kreditvergabe für China auch nicht immer so gut läuft. So meldete das Kiel Institut für Weltwirtschaft dieser Tage:

„Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer, die von China für den Bau von Infrastruktur im Rahmen der Neuen Seidenstraße Kredite aufgenommen haben, können diese nicht mehr planmäßig bedienen. Laut Studie sind mittlerweile 60 Prozent aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht. 2010 lag dieser Anteil noch bei gerade einmal 5 Prozent. Um die Ausfälle zu verhindern, vergibt Peking Rettungskredite im großen Stil. Bis Ende 2021 zählen wir 128 Rettungsdarlehen an 22 Schuldnerländer im Gesamtwert von 240 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil davon – 170 Mrd. US-Dollar – wird über Zentralbankkredite vergeben, die für internationale Organisationen und Ratingagenturen besonders schwer nachzuvollziehen sind.“

Das klingt zunächst so, als würde die Strategie Chinas nicht aufgehen. Doch dann geht es bei den Forschern aus Kiel weiter:

„Chinas entschlossenes Handeln in Finanzkrisen des globalen Südens könnte ein Vorbote eines neuen, fragmentierten globalen Finanzsystems sein, in dem Rettungspakete nicht mehr allein aus Washington DC vergeben werden. Ehemalige Schwellenländer wie China oder Indien, die früher vom Westen abhängig waren und Notkredite erhielten, werden heute immer häufiger selbst zu aktiven Gläubigern.“

Und weiter:

„Peking hat ein neues globales System für grenzüberschreitende Rettungsdarlehen geschaffen, aber auf undurchsichtige und unkoordinierte Weise. Sein strikt bilateraler Ansatz hat die Koordinierung der Aktivitäten aller wichtigen Kreditgeber erschwert, was bedenklich ist, da die Lösung von Staatsschuldenkrisen in der Regel ein gewisses Maß an Koordination zwischen den Gläubigern erfordert.“

Das passt in das Bild, welches Pozsar hier entworfen hat.

Doch damit nicht genug. Jetzt kommen noch die digitalen Zentralbankwährungen ins Spiel. Wie bereits angesprochen, sind die Staaten des BRICS Umfeldes hier sehr stark:

„Die BRICS-Zentralbanken nutzen Digitale Zentralbankwährungen – CBDCs -, um das globale Korrespondenzbankensystem zu replizieren, auf dem das US-Dollar-System läuft, mit potenziell tödlichen Folgen für die Vormachtstellung des Dollars. Als der Dollar zur Waffe wurde, beschleunigte sich die Dynamik für CBDCs: China hat offensichtlich eine; Indien hat auch eine; Brasilien und Russland werden bis 2024 eine auf den Markt bringen; und Südafrika hinkt etwas hinterher, ‚erkennt aber den Wert einer solchen‘, und man kann davon ausgehen, dass es schnelle Hilfe von anderen Mitgliedern des BRICS-Clubs erhalten wird. Darüber hinaus haben die VAE unter den aufstrebenden BRICS-Mitgliedern bereits eine, und die VAE und Saudi-Arabien prüfen eine ‚einzelne digitale Währung mit doppelter Ausgabe‘ für die inländische und grenzüberschreitende Abwicklung zwischen ihren Ländern. Wenn die VAE und Saudi-Arabien an einem doppelt ausgegebenen CBDC arbeiten, wird dieser CBDC wahrscheinlich für alle Golfstaaten in Frage kommen.“

Digitales Zentralbankgeld erleichtert naturgemäß die Abwicklung von Zahlungen und ist damit ein wichtiger Baustein dieser Strategie.

Für Pozsar steht fest:

„Digitale Zentralbankwährungen und die Idee, ‚das US-Dollar-Netzwerk‘ mit einem Netzwerk von Zentralbanken über Digitale Zentralbankwährungen zu replizieren, ist revolutionär.“

Dazu muss man wissen, dass heute die internationalen Zahlungen sehr ineffizient ablaufen. Wenn man beispielsweise aus Ungarn nach Singapur überweist, läuft das über HUF in EUR, EUR in USD und USD in SGD. In der digitalen Welt geht das direkt.

Das Fazit von Pozsar mit Blick auf die Weltwährungsordnung lautet:

„Die Welt spaltet sich in zwei Teile. So auch das Geldsystem. Der Dollar steht an einem Scheideweg.“

Kommentare (21) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Die Revolution der digitalen Zentralbankwährung wird ausbleiben. Solange es eine nationale Währung bleibt, kann sie keine besonderen Vorteile erzeugen, es sei denn den Zahlungsverkehr im zwischenstaatlichen Handel vereinfachen.

    Eine zwischenstaatliche, kompatible Währung müsste wahrscheinlich an einen festen Wechselkurs gebunden sein, oder synthetisch organisiert sein.

    Der echte Vorteil wäre nur dann gegeben, wenn die Handelsströme in der Höhe jährlich ausgeglichen sind.

    Ansonsten tritt im Ergebnis das gleiche Problem auf, wie bei der Dollardominanz. Der größere Währungsraum dominiert den kleineren Währungsraum.

    ” Laut Studie sind mittlerweile 60 Prozent aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht.” Auch China kann dieses Problem nicht lösen.

    Letztendlich muss sich der Welthandel mit dem abfinden, was angeboten wird. Ein US-Dollar-basiertes und eine Renmimbi-basiertes Geldsystem könnte das Ergebnis sein. (Intra-USD-Handel, Intra-BRICS+ Handel).

    Ob die Ausweitung “hässlich” ist, mag aus amerikanischer Sicht so sein. Allerdings kann dies durchaus eine Folge aus zwei Komponenten sein: Das westeuropäische Land Deutschland hat sich militärtechnisch seit 1990 selbst zerlegt und der Ukrainekonflikt kann nicht gelöst werden oder bleibt wie in Nordkorea und Südkorea ein eingefrorener Konflikt.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “Der echte Vorteil wäre nur dann gegeben, wenn die Handelsströme in der Höhe jährlich ausgeglichen sind. ”

      Das werden sie vermutlich in Zukunft ganz zwangsläufig sein, wenn sich die Beziehungen zwischen dem USA-Block mit seinen Vasallen und dem BRICS-Block weiter verschlechtern.

      Oder glauben Sie, irgendein BRICS-Staat hält dann freiwillig große Dollar-Guthaben als Forderungen an die USA, die jederzeit “eingefroren” und gestohlen werden können?

      Antworten
  2. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Eigentlich ist alles gesagt zur Geopolitik. Da kann man nur abwarten.
    In Deutschland aber nicht. Hier ist die einzige Frage: Wie kriegt man Habeck vor 2025 los?

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Beobachter
      Tja, wie kann man sich von 3-Tage-Bärte- Männern trennen, die Presse- Hof-Fotographen für 400.000 Euronen brauchen für gedunsenes Ego?
      Hoc est simplicissimum:
      https://www.youtube.com/watch?v=BQLY6AcnXEA

      ( Dietmar Tischer fehlt mir schmerzlich in den Diskussionen, ich hoffe , er geniesst Osterhasen/ Bunny-Urlaub! )

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Tischer fehlt mir nicht, da haben wir verschiedene Sichtweisen. Ich finde seine Semantik-Seminare unerträglich. Und vor allem seine Rüffelungen, wenn man ihm unangemessen (in seiner Sicht) antwortet. Ich habe mir fest vorgenommen, nicht mehr mit ihm zu kommunizieren.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        Mit Ihren Respektlosigkeiten gefährden Sie die GESELLSCHAFTLICHE STABILITÄT und die Tragfähigkeit des kompletten Finanz- und Rentensystems durch Verächtlichmachung der wunderbaren Gelddruck-Strategie und ihrer rationalsten und semantisch präzisesten Vertreter.

        Da brauchen Sie sich nicht beschweren, wenn Sie gemaßregelt werden. ;)

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Danke.

        Was mich betrifft, liegen Sie mit Ihrer Vermutung richtig.

        @ Beobachter

        >Ich habe mir fest vorgenommen, nicht mehr mit ihm zu kommunizieren>

        Eine sehr kluge Entscheidung – auch in meinem Interesse.

        Denn je weniger Unverständnis auf mich trifft, desto weniger Aufräumarbeiten habe ich zu leisten.

        @ Richard Ott

        Ich ein Vertreter der Gelddruckstrategie?

        Wie so oft:

        Sie verstehen mal wieder nichts.

        Es gibt die Zentralbanken und Mechanismen, mit denen sie etwas bewirken können.

        Ich bin ein Vertreter vernünftiger Diskussionen, die zu deren Klärung beitragen.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Beobachter
        Jetzt seien Sie doch nicht so hart. Vielleicht werden Sie auch mal so alt wie Hr Tischer. Da wollen Sie bestimmt auch mit Achtung und Ehrerbietung behandelt werden!

        Vielleicht hat er Schweres durchgemacht und ihm das Leben uebel mitgespielt oder er leidet an Schmerzen; da kann man schon mal nicht voellig freundlich antworten …

        LG Joerg

        Lernvers fuer heute: “Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus”

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Lieber, verehrter Dietmar Tischer
        Denken Sie an die Worte des Reaktionärs /-Visionärs-F-Joseph Strauss:
        ” Everydarling´s is darling is everydarlings DEPP”
        ” Pausen” zum Lesen, Nachdenken, Sternenhimmel-Zugvögel beobachten-
        Überflutet von bullshit sind “Aus-Zeiten” überlebenswichtig,we miss you!
        Remember:
        ” Üble Nachrede ist einzige authentische , nie vorgetäuschte Ausdruck von Bewunderung”. ( Zitat, klar! N.N.Taleb: Kleines Handbuch für den Umgang mit Unwissen, S. 107).
        Geniessen Sie bunnys , Osterhasen ,wo immer Sie sich gerade erholen!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ich ein Vertreter der Gelddruckstrategie? Wie so oft: Sie verstehen mal wieder nichts. Es gibt die Zentralbanken und Mechanismen, mit denen sie etwas bewirken können. Ich bin ein Vertreter vernünftiger Diskussionen, die zu deren Klärung beitragen.”

        Hihi, diese Masche kenne ich schon von den Zeugen Jehovas.

        Die kommen auch nicht an und sagen “ich will Sie missionieren”, sondern steigen ein mit: “Ich möchte mit Ihnen über Jesus reden.”

  3. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Fridays for Future und die Grüne Jugend haben ein neues Problem entdeckt:

    Künftigen Generationen von Rindern droht das Schicksal des Nicht-Mehr-Geborenwerdens.
    “Das ist die hässliche Seite des Klimawandels”, so Luisa Neubauer in 3Sat Kulturzeit, und fordert Finanzminister Lindner auf
    “mal endlich richtig Geld in die Hand zu nehmen, denn der Übergang zum veganen Lebensstil ist leider absolut alternativlos.”

    Doch nun rät ausgerechnet der Bundeswirtschaftsminister seiner Jugend, den “Ball flach zu halten”.
    Denn er habe in einer konzertierten Aktion mit dem Landwirtschaftsminister bereits eine wegweisende Lösung erarbeitet, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

    “Rindkraft statt Windkraft”, so der Bundeswirtschaftsminister bei einem Interview in der Westukraine.
    Und erzählt mit der visionären Kraft des grossen Kinderbuchautors die Geschichte der Zukunft:
    “Wer kennt sie nicht aus alten Wildwestfilmen, die unheimliche Kraft einer Stampede ?
    Einhunderttausend Bisons liessen vor der Ankunft des Weissen Mannes regelmässig die nordamerikanische Prärie erzittern.
    Gewaltige archaische Urkräfte, die nun den Planeten retten werden.
    Millionen und Abermillionen unbeschäftigter Büffel werden unsere Windräder in Zeiten der Flaute zum Drehen bringen, so wie sie einst die Pflüge unserer Väter gezogen haben, und damit das Fundament gelegt haben für unsere neue grossartige und nachhaltige und klimaneutrale Welt.”

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      “Wer kennt sie nicht aus alten Wildwestfilmen, die unheimliche Kraft einer Stampede ?
      Einhunderttausend Bisons liessen vor der Ankunft des Weissen Mannes regelmässig die nordamerikanische Prärie erzittern. Gewaltige archaische Urkräfte, die nun den Planeten retten werden. Millionen und Abermillionen unbeschäftigter Büffel werden unsere Windräder in Zeiten der Flaute zum Drehen bringen”

      Die Rückkehr des Pferdegöpels – wie vor Erfindung der Dampfmaschine!

      Jaja, ich weiß, Sie wollen das schon wieder ins Lächerliche ziehen, aber ein Homosexuellen-Club in Berlin (das “SchwuZ”) schlägt eine ähnliche Idee im trendigen Wärmebereich ganz ernsthaft vor und die bekanntlich hochkarätigen Energie-Experten von der Tagesschau haben auch schon lobend darüber berichtet:

      “Energie durch Körperwärme

      Und es steht ein weiteres Projekt an. Schon bald könnten die Gäste im SchwuZ beim Tanzen ganz nebenbei Energie erzeugen. Was utopisch klingt, ist in einem schottischen Nachtclub bereits Realität und bisher weltweit einzigartig: Mithilfe von Wärmepumpen wird die auf der Tanzfläche erzeugte Körperwärme eingefangen, gebündelt und gespeichert. Das SchwuZ stecke dazu in der Planungsphase. “Wir überlegen, wie die gewonnene Energie genutzt könnte. Zum Beispiel für das Heizungssystem einer Schule”, sagt Winkler-Schwarz. Doch die Investitionskosten seien mit rund 400.000 Euro sehr hoch. Deshalb werbe man momentan bei der Politik um finanzielle Unterstützung.”

      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/clubs-energieverbrauch-nachhaltigkeit-101.html

      Wenn sich im Darkroom auch ein paar homosexuelle Physiker tummeln würden, dann kämen die vermutlich schnell auf die Erkenntnis, dass die Energieausbeute niemals hoch genug sein wird, dass sich diese Investition überhaupt irgendwann amortisiert. Mehr als 400 Watt Wärmeleistung pro Person werden die Clubbesucher sicher auch bei heftigsten Tanzbewegungen kurzzeitig nicht produzieren – und so ein Bison hat sicher auch nur ungefähr 1 PS Dauerleistung beim Ziehen, das sind dann rund 735 Watt. Immer ohne Wirkungsgradverluste gerechnet. Da braucht man ganz schön viele Lebewesen, um zum Beispiel Windkraftanlage mit Nennleistung im Megawatt-Bereich zu ersetzen – von einem Atomkraftwerk (Isar 2 hat eine elektrische Leistung von 1,5 Gigawatt) ganz zu schweigen…

      Antworten
  4. Ralf Schmidt
    Ralf Schmidt sagte:

    “Die Welt spaltet sich in zwei Teile”

    Konkurrenz belebt das Geschäft. Soll China und Anhang mal zeigen, was sie wirklich können. Ich bin da nicht ängstlich.
    Nun zeigt sich auch, dass sich seit 1990 so manche Illusion breit gemacht hat. Und mit Moralpredigten und Besserwisserei gewinnt man niemanden als Partner oder Kunde.
    Da wird so mancher hier das Arbeiten wieder oder überhaupt erlernen müssen. Aber ich bin wie gesagt nicht pessimistisch.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ r schmidt,
      ja, im prinzip wäre es gut mitwettbewerber aus gleicher augenhöhe zu haben.

      ABER, die frage ist, ob sich die usa-kapital mit einer nebenrolle und nicht mehr die alleinige hauptrolle zufrieden gibt.
      reicht diese rolle für das notwendige exponentielle wachstum aus?

      knackpunkt dürfte aber sein, wenn der petrodollar seine herrschaft verliert, dann reicht das wachstum erstrecht nicht aus; – vorallem, weil usa jetzt schon ständig mit unlauteren mittel und viel neuverschuldung, grad so seine existenz erhalten kann!

      Antworten
  5. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Poszar: „Der hässliche Teil der Ausweitung der BRICS ist, dass die eine Sache, bei die sich die BRICS am meisten einig sind, die Entdollarisierung ihrer schnell wachsenden, bilateralen Handelsströme ist, und daher bedeutet die Ausweitung der BRIC-Staaten auch mehr ‚Entdollarisierung‘.”

    Ich verstehe nicht, was daran “hässlich” sein soll. Die USA haben in letzter Zeit viele schwachsinnige und für Deutschland sogar direkt schädliche Ideen und Projekte entwickelt und umgesetzt – wenn die dabei durch Entdollarisierung Finanzierungsschwierigkeiten bekommen, weil sie nicht mehr durch Kreditvergabe neue US-Dollrs erschaffen können, dann ist das doch für uns eine eindeutig gute Entwicklung.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ R. Ott

      >> “Ich verstehe nicht, was daran “hässlich” sein soll.”

      Mr. Poszar ist naturalisierter US-Bürger und hat dort auch seine Karriere durchlaufen. Er analysiert die Lage höchst aktuell und zutreffend, bewertet sie jedoch durch die US-Brille. Und da hat er wiederum recht.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        Ah ja, da hatten mich der ungarische Name und der Schweizer Arbeitgeber einen ganz anderen persönlichen Hintergrund vermuten lassen.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        Wer versteht heute globale Politik ?
        words-are-cheap.
        Bin immer überzeugter, dass nur ! ( 7 seconds genügen) physischer Sicht-
        Kontakt klären , fake zu erfassen: seven seconds!, evolutionäres Erbe. Transhumanisten werden sich an diesem Problem ihre geboostert- künstlichlichen Gebisse ausbeissen.
        https://www.youtube.com/watch?v=MJFsUP_tzso

  6. foxxly
    foxxly sagte:

    usa konnte sich es leisten ihre hegemonie, mittels kredite weltweit durch zuführen, weil sie mit geschenkte waren durch ihren gedruckten dollar, einen riesen vorteil hatten, wie sonst niemand auf der welt.

    die gleiche kreditflutung der übrigen welt, funktioniert so nicht.
    die EU betreibt das gleiche spiel, hat aber keinen “rohstoff-euro”

    spätestens seit dem beginn des petro-dollars, läuft der welthandel völlig einseitig; war natürlich das werkzeugt zur macht erhalt und -ausweitung.

    das diese einseitigkeit nie ewig laufen wird, war abzusehen. denn diese umverteilung von arbeitsleistung läuft dazu noch zusätzlich zum systemischen schuldgeldsystem, mit wachstumszwang
    und entreicherung.

    so betrachtet hat es den handelskrieg von anfang an gegeben. nur aktuell werden die bandagen und werkzeuge wie sanktionen etc. ausweglos in eine heisse phase des finanzsystems hinein laufen.

    (letztlich ist diese entwicklung ja der beweis, dass es keinen freien markt jemals geben wird. alle theorien mit diesen inhalt sind obsoled!)

    Antworten

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