Zeit für eine Reform des “mani­pulierten” Kapitalismus

Am 7. August 2022 geht es in meinem Podcast erneut um den Kapitalismus. Prof. Dr. Werner Plumpe ist zu Gast, der “Erfinder” der Beschreibung des Kapitalismus als “Wirtschaftsform des Gebens”, wie ihn auch Prof. Rhonheimer in meinem Podcast Ende 2021 beschrieb:

→ Podcast 114: “Kapitalismus: Wirtschafts­form des Gebens”, 26. Dezember 2021

Aus diesem Grund einige frühere Beiträge zum Thema, die an Aktualität nichts verloren haben. Wie dieser aus dem Jahr 2019:

FT: So müssen wir den “manipulierten” Kapitalismus reformieren

Ich bin ein großer Fan des Kapitalismus, da es die Wirtschaftsform ist, die den meisten Wohlstand schafft und aller Kritik zum Trotz dazu beiträgt, dass es der Menschheit besser geht. Auch wird er die Kraft haben, die Klimafrage zu lösen.

Dazu bedarf es aber zweifellos korrigierender Eingriffe. Diese umfassen:

  • Mechanismen zur Umverteilung, um der systemimmanten Tendenz zur Konzentration von Vermögen zu begegnen;
  • Regulierung, um sicherzustellen, dass “externe Kosten” wie Umweltverbrauch in die kapitalistische Rechnung einfließen;
  • wirksame Anti-Trust-Aufsicht, um Marktkonzentration zu verhindern;
  • Regulierung des Finanzsektors, um Risiken zu beschränken und vor allem, um die Banken in einer der Realwirtschaft dienenden Rolle zu belassen.

In jeder Hinsicht sind in den letzten Jahren Dinge nicht in die richtige Richtung gelaufen. Dabei halte ich – bekanntlich – die Umverteilung in Deutschland durchaus für funktionierend und ausreichend. Eher belasten wir die Mittelschicht zu stark. Die anderen Punkte sind sicherlich kritischer zu sehen, vor allem der Finanzsektor hat eine unangemessene Bedeutung erzielt – politisch durchaus gewünscht mit Blick auf die Verschuldung. Mittlerweile wird Kapitalismus immer mit “Finanzkapitalismus” gleichgesetzt. Ein Punkt, den man durchaus kritisch sehen muss. Denn er trägt erheblich dazu bei, dass unsere Wirtschaftsordnung so kritisch gesehen wird.

Hier setzt auch Martin Wolf in seiner Kolumne bei der FINANCIAL TIMES (FT) an:

  • “The stability of what we would now call ‘constitutional democracy’ depended on the size of its middle class. It is no accident that the US and UK, long-stable democracies today succumbing to demagogy, are the most unequal of the western high-income countries.” – bto: Wie wir sehen, genügt es als Erklärung dann nicht ganz. So haben wir auch in Ländern mit deutlich gleicherer Einkommensverteilung eine politische Polarisierung. Das hat aus einer Sicht mit den geringeren Einkommenszuwächsen in der Mittelschicht durch die Globalisierung zu tun.

Quelle: FT

  • “(…) we need a dynamic capitalist economy that gives everybody a justified belief that they can share in the benefits. What we increasingly seem to have instead is an unstable rentier capitalism, weakened competition, feeble productivity growth, high inequality and, not coincidentally, an increasingly degraded democracy.” – bto: Diese Analyse teile ich. Ich würde sagen, dass die Grundwurzel des Übels der Ersatz von Einkommen durch die Droge des billigen Geldes und steigender Verschuldung ist. Das hat das System von innen zersetzt.
  • “The answer is not to overthrow the market economy, undo globalisation or halt technological change. It is to do what has been done many times in the past: reform capitalism. (…) If we want to preserve our freedom and democracy we need to embrace change. Here are five policy areas that need to be addressed.” – bto: Und wie dringend das ist, sehen wir auch an der Klimadebatte, die von vielen als Instrument gesehen wird, die Gesellschaft zu ändern. Dabei wäre gerade die innovative Dynamik wichtig, um mit dem Thema umzugehen.
  • “First, competition. (…) US markets have become less competitive: concentration is high, leaders are entrenched and profit rates are excessive. Moreover, this lack of competition has hurt US consumers and workers: it has led to higher prices, lower investment and lower productivity growth. (…) In the past decade, Amazon, Apple, Facebook, Google, and Microsoft combined have made over 400 acquisitions globally. Dominant companies should not be given a free hand to buy potential rivals. Such market and political power is unacceptable.” – bto: Beispiel wäre der Kauf von WhatsApp durch Facebook. Das ist absolut richtig. Wir haben eine immer größere Konzentration zugelassen.  
  • “Second, finance. (…) the unit cost of financial intermediation has not fallen in the US over 140 years, despite technological advances. This stagnation in costs has, alas, not meant financial stability. There is also evidence that there is now simply too much credit and debt. Radical solutions exist here, too: raise the capital requirements of banking intermediaries substantially, while reducing prescriptive interventions; and, crucially, eliminate the tax-deductibility of interest, so putting debt finance on a par with equity.” – bto: Das ist natürlich Theorie. Jeder Versuch, das zu machen, würde einen globalen Margin Call mit anschließender Weltwirtschaftskrise auslösen. Zunächst müssen wir die Schulden aus der Welt schaffen. Ideen dazu gibt es, diese sind allerdings deutlich radikaler.
  • “Third, the corporation. (…) The narrow focus on maximising shareholder value has exacerbated the bad side-effects. (…) the purpose of business is to solve the problems of people and planet profitably, and not profit from causing problems. That is self-evident. It is also hopeless to rely on regulation alone to save us from the consequences of myopic business behaviour, particularly when business uses its vast resources to lobby on the other side.” – bto: Aus meiner Sicht ist der Shareholder Value, den ich selber in meinen Jugendjahren mit verbreitet habe, mittlerweile völlig aus dem Ruder gelaufen. Ging es in den 1990er-Jahren überwiegend um eine effiziente Ressourcenallokation, dominiert heute das Financial Engineering. Hier ist also anzusetzen.
  • “Fourth, inequality. (…) To tackle it will require a combination of policies: proactive competition policy; attacks on tax avoidance and evasion; a fairer sharing of the tax burden than in many democracies today; more spending on education, especially for the very young; and active labour market policies, combined with decent minimum wages and tax credits.” – bto: Für Deutschland geht es vor allem um eine Entlastung von Abgaben im unteren Bereich und um bessere Bildung.
  • “Finally, our democracies need refurbishing. Probably, the most important concerns are over the role of money in politics and the way the media works. Money buys politicians. This is plutocracy, not democracy. (…) We need public funding of parties, complete transparency of private funding and also far greater use of consultative forums. Without political reform, little of what we need elsewhere will happen.” – bto: Jetzt leben wir in einem Land, in dem die Parteien vor allem von Steuergeld leben. Spontan würde ich sagen, dass uns das nicht viel geholfen hat. Ich denke eher, wir brauchen ein System, das langfristiges Denken erleichtert und fördert – Beispiel: Bilanz statt Kameralistik – und zudem mehr Qualifikation von Politikern fordert.

→ ft.com (Anmeldung erforderlich): “How to reform today’s rigged capitalism”, 3. Dezember 2019

Kommentare (14) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    Umverteilung, Aufsicht und 2x Regulierung sind also die Zutaten für Wohlstand?

    Am besten den manipulierten Kapitalismus von den Manipulatoren reformieren lassen,
    damit sich am quaken der Frösche nichts ändert.

    Populistische Früchte hängen überreif.

    Preußens Reformen galten der Freiheit und seine Manufakturen sollten deutsche Leitkultur sein.
    Freiheit vom Monarchen für Eigenverantwortung setzen dem Wachstum natürliche Grenzen, die man nur durch Haftungsfreiheit und unbegrenzte Geldschöpfung überwindet.
    Konzentration von Macht/Vermögen und Umweltverbrauch/-missbrauch haben nichts mit nichts zu tun.

    Selbst Karl Marx war weiter als beyond the obvoius an diesem heißen Tag.

    Antworten
  2. komol
    komol sagte:

    Man könnte Herrn Plumpe auch einmal dazu befragen, ob er auch glaubt, dass das Auftauchen der FuW-Krise 2007/08 als schwerster seit 29-32 letztendlich etwas mit dem technischen Wandel, welchen die neuen IuK-Technologien mit sich brachten, hier genauer: die Kommerzialisierung der Internettechnologien seit Mitte der 1990er Jahre, zu tun haben könnte. Speziell: Ob Letzteres nicht zu starken Turbulenzen im Bankensektor führte und einer der Hauptgründe für den Gramm-Leach-Bliley Act von 99 war, welcher wiederum den Dotcom-Crash beförderte, was zur ersten Runde des Gelddruckens führte und die Banken zu jenem verdeckten exzessiven Leveraging anreizte (sie mussten das m. M. tun, weil sie sich soo im Kampf um die Zukunft untereinander befanden (wobei unklar ist, wer die Federführung dabei hatte, die Bush-Regierung bzw. den Konkress in dieser Zeit zu einer seit den 1950/60ern nicht mehr gesehenen Homeowner-Politik zu bewegen – die alten GB oder die IB in der Bankenlobby -, um aus dem Gelddrucken wirkliche Eigenmittel rausziehen zu können)), welches dann zur FuK-Krise führte (ich denke die GB, wie beim GLB-Act, weil am Ende, also 07/08 wurden 3 IBs von GBs übernommen.

    Wirtschaftshistoriker könnten das sehen, auch wenn sie keine Soziologen sind und deshalb nicht nachvollziehen werden, dass mit Kommunikationstechnologien die Grundelemente der Gesellschaft berührt werden, die Einführung solcher Technologien also zu noch mehr Turbulenzen in Wirtschaft und Gesellschaft führen als wie die zwei großen industriellen Revolutionen (Dampfmschine, Elektrizität). Das ist aber m. E. gar nicht nötigt, denn es ist konsens, dass das Internet die Gesellschaft (also auch die Wirtschaft) so stark verändert bzw. verändern wird, wie der Buchdruck, welcher den Beginn der Neuzeit begründete (1500).

    Im Grunde war es doch, wenn es stimmt, diese Turbulenz durch die Kommerzialisierung der Internettechnoligen, welche zu den zwei Runden des Gelddruckens (01/02 – 07/08 und 07/08 bis jetzt) und damit des “manipulierten Kapitalismus” führte. So könnte man doch sagen, dass das Gelddrucken eine Art Auffangmechanismus (zusammen mit der Fiskalpolitik (in Amerika bisschen mehr als Europa, weils hier nicht so ging, wegen der EU-Struktur) für diese Turbulenzen (die zu großen Teilen aus versunkenen Kosten bzw. evolutionären Suchkosten für appropiate Internettechnologien im Besonderen und Transformationskosten im Allgemeinen bestanden) war und ist. D.h., die Kosten für diese Turbulenzen muss die Allgemeinheit tragen, und sie werden dann wieder reingeholt, wenn sich die Effizienzgewinne durch die neuen IuK-Technologien vollends zeigen (was noch dauern kann – man bedenke, dass viele Errungenschaften, welche der Buchdruck mit sich brachte (vom Papiergeld bis zur Staaten- (weil auf Sprachen basierend) und Demokratiebildung) bis zu 300 Jahre dauerte (etwa 1800 begann die Moderne). Die Frage ist, und das berührt die Frage nach Dtlands wirtschaftlicher Zukunft am meisten, dann nur, wo sie sich zeigen werden, wenn die großen Tecs eben alles amerikanische Konzerne sind (und Dtl. immernoch schläft bzw. sich mit unwichtigen Dingen beschäftigt).

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  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Kapitalismus begann im ehemaligen Römerlager des Clans der Cargill, die heute viertreichste US Familie in Landwirtschaft und Getreiden ist und zusammen mit Dupont und Montsanto in die Ukraine Böden investiert haben.
    Natürlich profitieren die sehr gerne von steigenden Preisen aus Monopolen, nachdem die Landwirte und Bauern in den Staaten der Erde in den Bankrott resetet wurden
    http://www.fundinguniverse.com/company-histories/cargill-inc-history/
    Nutzlose zerstörte Böden und Esser belasten da nur die Philantropie und Biodiversität.
    Gut, daß der amerikanische Bürgerkrieg stattfand, um von der Ostküste nach Westen durchzustarten.

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Kapitalismus … wird er die Kraft haben, die Klimafrage zu lösen.
    Dazu bedarf es aber zweifellos korrigierender Eingriffe.>

    KORRIGIERENDE Eingriffe IN seine Funktionalität

    oder

    SETZEN von Randbedingungen FÜR seine Funktionalität?

    Ersteres, beispielhaft:

    >Mechanismen zur Umverteilung, um der systemimmanten Tendenz zur Konzentration von Vermögen zu begegnen;>

    Letzteres, ebenfalls beispielhaft:

    >Regulierung, um sicherzustellen, dass “externe Kosten” wie Umweltverbrauch in die kapitalistische Rechnung einfließen;>

    KORRIGIERENDE Eingriffe machen den Kapitalismus zu einem anderen System.

    Denn sie sind WILLKÜR für ERGEBNISDETERMINISMUS, der dem Kapitalismus fremd ist (hier: Abbau der Konzentration von Vermögen)

    Sie zu befürworten und von Kapitalismus zu reden, ist daher ein WIDERSPRUCH.

    SETZEN von Randbedingungen ist BEGRENZUNG von ERGEBNISOFFENHEIT, die zum Kapitalismus gehört (hier: Einbeziehung einer Kostendimension)

    Sie zu befürworten und von Kapitalismus zu reden, ist daher nicht zu kritisieren.

    Kurzum:

    Man will eine ANDERE Systemfunktionalität.

    Sie lässt sich sowohl mit korrigierenden Eingriffen wie auch mit der Setzung von Randbedingungen erreichen.

    Beides ist legitimes Wollen.

    Wer derartig UNTERSCHIEDLICHES Wollen befürwortet, aber GLEICHERMASSEN von Kapitalismus redet, hat nicht verstanden, was ihn kennzeichnet.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @DT

      Sind a) Verbote/Gebote und b) Eingriffe einer Kartellbehörde Eingriffe IN die Funktionalität oder SETZEN von Bedingungen FÜR Funktionalität?

      Beispiel für a) sei ein Verbot bestimmter Pestizide in der Landwirtschaft und für b) sei beispielhaft die vorstellbare Zerschlagung von Facebook durch die U. S. Regierung.

      Ich frage deshalb, weil ich die Grenze zwischen den beiden von Ihnen genannten Prinzipien für schwach diffus halte.
      Außerdem wirft m. E. n. nicht gleich die erste Regulierung, die IN den Kapitalismus eingreift, ihn als System als Gänze über Bord.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        a) Verbote/Gebote sind Setzen von Bedingungen für die Funktionalität, die ERHALTEN bleibt, insbesondere was die ansonsten handlungsbezogen ungehinderte Realisierung INDIVIDUELLER Präferenzen anlangt (Vertragsfreiheit).

        Was sich durch Verbote/Gebote – so verstanden – ÄNDERT ist der Handlungsspielraum der Individuen.

        >Außerdem wirft m. E. n. nicht gleich die erste Regulierung, die IN den Kapitalismus eingreift, ihn als System als Gänze über Bord.>

        Richtig.

        Verbote von Pestiziden ist ein Beispiel dafür, dass er der Kapitalismus damit nicht über Bord geht.

        Wird der Handlungsspielraum KONTINUIERLICH verringert, ist der Kapitalismus irgendwann über Bord gegangen.

        b) Eingriff einer Kartellbehörde ist Eingriff in die Funktionalität auch dann, wenn er die Funktionalität VERBESSERT im Sinne von mehr Wettbewerb. Eine marktbeherrschende Stellung im Kapitalismus erreicht zu haben, ist erst einmal eine LEISTUNG, die auch individuellen Präferenzen zu verdanken ist.

        Zerschlagung von Facebook ist ein Beispiel dafür.

        Ob man den Eingriff einer Kartellbehörde wollen soll oder nicht, ist eine ganz andere Frage.

        Es gibt sehr gute Gründe, ihn zu wollen. Es ist aber auch dann ein Eingriff in die Funktionalität.

        Ich stimme Ihnen zu, dass die Grenze der beiden Prinzipien „schwach diffus“ ist – was die Praxis anlangt, jedenfalls.

        Es geht mir um die KONZEPTIONELLE Differenz, die m. A. n. begriffen werden muss, wenn man SCHEINBAR unterschiedslos den/einen Kapitalismus nach Prinzip a) oder b) VERÄNDERT.

  5. foxxly
    foxxly sagte:

    diese art des kapitalismus mit seinen schuldgeldsystem zerstört sich von zeit zu zeit von selber und reisst die gesellschaft in not und elend…. sich immer wiederholend!
    nun, mal bei den aktuellen system bleibend, sind u.a. folgende parameter notwenig:

    -geldmenge nur in der höhe des wirtschaftswachstums, plus rund 1% drucken.
    -eine obergrenze in einkommen und vermögen, sonst hat kein system oder regierung/gesellschaft der welt die chance langfristig zu überleben, ohne sich periodisch zu zerstören.
    -keine obergrenzen bei steuern und abgaben
    -politische haftungen für fehlleistungen

    grundsätzlich, kennen wir den mechanismus einer starken ungleichheit, bzw. einer kräfte-ungleichheit. diese sorgt für krieg, unfrieden und finden wir im kleinen privaten bereichen, wie auch im globalen bereich.

    also eine realtive ausgelichenheit und viel frieden.
    genau das erreichen wir nicht, weil dieses geld und wirtschaftsystem, eine massive ungleichentwicklung systemisch bringt.

    die oben genannten punkte würden zumindest die schädliche entwicklung deutlich verlangsamen und viel mehr zeit gwinnen bis zum “systemischen tod”

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @foxxly

      Richtig, im Grunde dürften die Banken nur Geld drucken, um es Unternehmen zu leihen, die mit dem Geld reale
      Produkte und Dienstleistungen herstellen. Oder an Haushalte, die damit neue Immobilien bauen.

      Bereits Kredite zum Kauf bestehender Immobilien sind problematisch und verzerren die Preise.
      Ebenso natürlich Konsumkredite oder Spekulationskredite.

      In der Praxis ist das natürlich kaum umsetzbar.

      Vielleicht müssen wir einfach akzeptieren, dass das Wirtschaftsleben in einer einigermassen freien Gesellschaft
      mehr eine Achterbahnfahrt ist als eine gemütliche Wattwanderung. Der Mythos von den sieben mageren und
      sieben fetten Jahren beschreibt vielleicht die Natur des Menschen wirklich am besten.

      Alle gewaltsamen Versuche, diese Natur des Menschen zu ändern, führen wohl immer erst recht in den Abgrund.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ vater tiel
        bei den krediten sind wir uns einig.
        aber:
        “”Vielleicht müssen wir einfach akzeptieren, dass das Wirtschaftsleben in einer einigermassen freien Gesellschaft
        mehr eine Achterbahnfahrt ist als eine gemütliche Wattwanderung. Der Mythos von den sieben mageren und
        sieben fetten Jahren beschreibt vielleicht die Natur des Menschen wirklich am besten.””

        das sollten wir nicht akzeptieren,
        weil überall, wo geschäftsinteressen dahinter stecken, werden “berge” versetzt und so manches auf den kopf gestellt. zb.:

        aktuell geht es global sogar soweit, dass die gesundheit vorsätzlich mit diesen mRNA-impfstoff geschädigt, mindesten fahrlässig in kauf genommen werden, damit die pharma ihren reibach machen können und wir dem great reset schneller entgegen laufen.

        unser geldsystem ist eine interessens-angelegenheit und nicht zum wohle aller menschen gedacht.

    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Herr Thiel und @ foxxly
      Den Ursprung der Herrschaft und Steuerung hatte ich bereits verlinkt.
      Trotzdem nocheinmal
      https://web.archive.org/web/20100201045422/http://flynf.tripod.com/pacioli.htm
      Hier wurde durch Geldillusionen, nach der Aufklärung durch die Wirklichkeitserarbeitung, die Hoheit zurückerobert.
      Geben Sie sich mehr Mühe die Eigentümer zu finden, es bleiben die ewigen Geldströme aus den Anlagevermögen …
      Im Hansemuseum in Lübeck wird einer Kaufmannsfamilie beschrieben, welche von einem venezianischen Kreditleiher Geschäftfelder in die Bücher gelegt bekam, um von der Zukunft Gewinne zu erwirtschaften.
      Am Ende wurde sämtliches Eigentum an die fliegenden Italiener übertragen.
      Ähnlichkeiten zu heute?

      Antworten
  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “(…) we need a dynamic capitalist economy that gives everybody a justified belief that they can share in the benefits. What we increasingly seem to have instead is an unstable rentier capitalism, weakened competition, feeble productivity growth, high inequality and, not coincidentally, an increasingly degraded democracy.” – bto: Diese Analyse teile ich. Ich würde sagen, dass die Grundwurzel des Übels der Ersatz von Einkommen durch die Droge des billigen Geldes und steigender Verschuldung ist. Das hat das System von innen zersetzt.

    Und die Regierungen haben die Großbanken zu für ihre Angestellten und Aktionäre äußerst großzügigen Konditionen “gerettet” als sie zahlungsunfähig waren und es eigentlich verdient gehabt hätten, in die Pleite geschickt zu werden – und bei kriminellem Verhalten der Banken weggeschaut beziehungsweise nur Mini-Strafen verhängt.

    Aber das darf man in der Londoner Bänkerzeitung sicher nicht schreiben, und man sollte auch nicht erwarten, es dort zu lesen. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden ja auch nicht die Grünen kritisiert.

    “We need public funding of parties, complete transparency of private funding and also far greater use of consultative forums. Without political reform, little of what we need elsewhere will happen.”

    Tja, das bringt überhaupt nichts, wenn sich ein Parteienkartell gebildet hat, das dann im Parlament bestimmt, wie viel staatliche Finanzierung die Kartellparteien erhalten. Stattdessen müssten Finanzkraft und Einfluss der Parteien generell beschnitten werden.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      “Tja, das bringt überhaupt nichts, wenn sich ein Parteienkartell gebildet hat, das dann im Parlament bestimmt, wie viel staatliche Finanzierung die Kartellparteien erhalten.”

      Richtig, insbesondere über diese famosen Stiftungen, und indirekt über NGOs. Deswegen bekommt ja auch die AfD-Stiftung kein Staatsgeld. Das System ist einfach verrottet.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        Quatsch, das ist ein typischer Berliner, der nur seine Vorfreude auf die neue “Gaspreisumlage” zum Ausdruck bringen will. ;)

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