Wohl wahr: Deutschland muss im Umgang mit Migranten pragmatischer und realistischer werden

Nachdem es sich um eine nachhaltige finanzielle Last und keinen Wohlstandsgewinn handelt, wenn wir in großem Umfang Zuwanderung in das Sozialsystem und die unteren Einkommensgruppen fördern, ist es nur vernünftig, endlich zu einem nüchternen Umgang mit der ungeordneten Zuwanderung zu kommen. Zeit, die Schuldkomplexe der Vergangenheit zur Seite zu schieben, findet die NZZ:

  • “Auf keinem Gebiet entlädt sich die existenzielle Verunsicherung der Deutschen mit solcher Wucht wie bei der Debatte um die sogenannte Flüchtlingsfrage. Wie viele Flüchtlinge kann ein Land wie Deutschland – auch zum eigenen Nutzen – aufnehmen und integrieren, und wo liegt die Grenze der Belastbarkeit?” – bto: Das ist eine ganz entscheidende Frage! Und die Antwort ist auch wirtschaftlich zu geben und da bin ich mit Blick auf die erheblichen Lasten der Alterung ausgesprochen skeptisch.
  • “Handelt es sich um Flüchtlinge oder um Geflüchtete? Natürlich erkennt man die humane Intention der Korrektur. Der Flüchtling soll nicht auf ein Schicksal festgelegt werden, das er, in Europa einmal angekommen, bereits hinter sich hat. Ich frage mich nur, was ein Flüchtling konkret davon hat, wenn er nach vollbrachter Flucht als Geflüchteter bezeichnet wird. Hat er damit ein Bleiberecht erworben? Und wie ist es dann mit der Unterscheidung zwischen aus wirtschaftlichen und aus politischen Gründen Geflüchteten? Sollen sie nun politisch Geflüchtete oder wirtschaftlich Geflüchtete heissen? Oder, wie einige Ideologen wollen, gar nicht mehr unterschieden werden?” – bto: Es sind illegale Migranten. Punkt.
  • “Ich fürchte, die Einzigen, die einen Profit aus dieser Unterscheidung ziehen, sind die selbsternannten Anwälte der Flüchtlinge, die mit ihrer Wortwahl ihr überlegenes Bewusstsein dokumentieren.” – bto: Das kann man wohl so sagen, es ist diese “Industrie”, die man nicht mehr so nennen darf.
  • “Die Mehrheit weiss oder ahnt, dass die Völkerwanderung von den armen in die reichen Länder weder durch eine rigorose Abschottung noch durch eine Politik der offenen Arme zu bewältigen ist. Selbstverständlich soll und muss ein grosses und reiches Land wie Deutschland so viele Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen, wie es nur kann. Und wenn die christliche Moral nicht dafür ausreicht, sollte die Erinnerung an die Verfolgten des Naziregimes zu diesem Schluss ermutigen.” – bto: soso. Es macht uns alle perspektivisch aber deutlich ärmer.
  • “Allerdings liegt es auf der Hand, dass die reichen Länder nicht alle der 50 bis 100 Millionen Menschen aufnehmen können, die auf gepackten Rucksäcken sitzen und ihre Heimat in Richtung Europa verlassen möchten. Sicherlich nicht alle, aber wie viele bitte?” – bto: so wenig wie möglich und vor allem nur bei entsprechender Integrationsbereitschaft und -fähigkeit. Also: Bildung!
  • “Das Problem der Deutschen ist, dass sie in dieser Frage nicht, wie andere europäische Nationen, pragmatisch und nach bestem Wissen, sondern nach ihrem – historisch bedingten – schlechten Gewissen oder dessen Verdrängung entscheiden wollen. Die sogenannten Lehren der Geschichte und der Judenverfolgung machen die Deutschen nahezu unfähig, angesichts der neuen Herausforderung pragmatische Entscheidungen zu treffen. Am Ende sind die Machtpolitiker der CSU und der AFD, die von der deutschen Vergangenheit nichts mehr wissen wollen, im Clinch mit moralischen Besserwissern, die am Beispiel der Flüchtlinge die vermeintlichen Lehren der Vergangenheit ausbuchstabieren wollen. Schuldverleugnung und Schuldbeflissenheit stehen sich gegenüber – mit den Flüchtlingen selber hat das so gut wie nichts zu tun.” – bto: Es geht aber auch um die Zerstörung des Alten, was man nicht schätzt.
  • Wenn es in einer Stadt zu viele Grundschulen gibt, in der 70 bis 90 Prozent der Schüler Kinder von neu eingewanderten Migranten sind, wenn die Migrantenfamilien auf dem Wohnungsmarkt zu direkten Konkurrenten der einheimischen Armen werden, weil die Behörden ihr Versprechen, bezahlbare Wohnungen zu bauen, nicht halten, sinkt die Aufnahmebereitschaft schlagartig.” – bto: und auch das zu Recht. Dass Städte mit hohem Ausländeranteil eher offen sind, hat damit zu tun, dass es immer mehr Bereiche gibt, aus denen Deutsche wegziehen.
  • “In einem Land wie Frankreich, das im europäischen Vergleich die weitaus grösste Zahl von Muslimen aus den ehemaligen afrikanischen Kolonien aufgenommen hat, ist die ursprüngliche Begeisterung für «la diversité» gegen null gesunken – jedenfalls in Bezug auf die muslimischen Einwanderer. Tausende von französischen jüdischen Familien sind wegen zunehmender antisemitischer Anfeindungen und Morde inzwischen nach Israel ausgewandert. Kürzlich hörte ich einen bekannten jüdischen Publizisten im französischen Fernsehen, der allen Ernstes vorschlug, die Aufnahme weiterer muslimischer Einwanderer schlicht und einfach zu verbieten.” – bto: Muss es bei uns erst so weit kommen, damit wir Ähnliches diskutieren?
  • “In Frankreich mit seinen muslimischen Parallelgesellschaften in den Banlieues, in die sich die Polizei allenfalls in Mannschaftsstärke hineintraut, ist das Projekt der Integration der Muslime offenbar weitgehend gescheitert. Der französische Geheimdienst zählt unter ihnen 9000 Gefährder, also Leute, von denen nach der amtlichen Definition «eine öffentliche Gefahr ausgeht». Die entsprechende Zahl für Deutschland ist 750 – eine Zahl, deren Überwachung die deutschen Dienste nach eigenen Angaben eindeutig überfordert.” – bto: Anstatt französische Verhältnisse zu verhindern, geben wir Vollgas in die gleiche Richtung.
  • “Der spektakuläre Erfolg der AfD gründete vor allem darauf, dass vier andere Parteien – die Linke, die Grünen, die SPD und Merkels CDU – in gemeinsamer Verbohrtheit eine Frage, die jeden halbwegs aufgeweckten Bürger bewegte, bis zur Parlamentswahl im September 2017 als eine «falsche Frage» qualifizierten: Wie viele Flüchtlinge kann ein Land wie Deutschland – auch zum eigenen Nutzen – aufnehmen und integrieren, und wo liegt die Grenze der Belastbarkeit?” – bto: Die Frage ist, wollen wir wie Belgien, Frankreich und Schweden werden? Was ist der Nutzen für uns??

Fazit: “Es wäre niemandem gedient, weder den Flüchtlingen noch den Einheimischen, wenn wir die Grenzen der Aufnahmebereitschaft ignorieren und die demokratischen Regeln unseres Zusammenlebens aus falscher Toleranz aufgeben würden.” – bto: Doch genau das machen wir gerade!

.nzz.ch: “Deutschland muss im Umgang mit Migranten pragmatischer und realistischer werden – jenseits von Schuldverleugnung und Schuldbeflissenheit”, 13. August 2018