Wir müssen Talen­te im Land halten

Ein wichtiger Punkt in meinem “Traum von einem Land” ist die Reduktion der Auswanderung. Voraussetzung ist, die Ursachen zu erkennen und es attraktiver zu machen, in Deutschland zu bleiben. Das war immer wieder Thema auf diesen Seiten, unter anderem in diesem Beitrag:

Der fehlende Deckungsbeitrag der Zuwanderung

Darin zitiere ich die NZZ und es lohnt sich, die Aussagen nochmals in Erinnerung zu rufen:

Kernaussage: Wenn Top-Verdiener gehen und Leistungsempfänger einwandern, dann geht das auf Dauer nicht. Richtig. Aber auch dies ist ein Tabu im politischen Berlin und man fragt sich, ob Politiker es wirklich nicht verstehen oder aber nicht verstehen wollen.

Kein Wunder, dass die Klügeren Reißaus nehmen:

  • „Übersehen wird dabei ein anderes Problem: dass etwa aus dem wirtschaftlich prosperierenden Deutschland viele Hochqualifizierte auswandern. Deutschland ist, wie einst im 19. Jahrhundert, wieder ein Auswanderungsland, ohne dass dieses Phänomen in der deutschen Öffentlichkeit diskutiert werden würde.“ – bto: Auch so ein Tabu.
  • „Es sind aber keine deutschen Erntehelfer, sondern Hochqualifizierte, die heute fortgehen, um im Ausland zu arbeiten. Deutsche Ärzte in der Schweiz und Norwegen, aber auch deutsche Ingenieure in Australien gehören zu diesen leisen Auswanderern. (…) Da es sich nicht um Geringqualifizierte handelt, hat schon eine kleine Zahl von Emigranten nennenswerte Effekte.“ – bto: Vor allem sind es diejenigen, die den Laden finanzieren.
  • „2017 lag Deutschland gemäß Weltbank auf Platz 9, hinter klassischen Auswanderungsländern wie Indien, China oder den Philippinen.“ – bto: Maßstab sind hier die Überweisungen aus dem Ausland zurück. Ich denke, dies unterschätzt noch den Effekt, weil bei uns die Auswanderer im Unterschied zu Entwicklungsländern nicht eine Familie zu Hause ernähren müssen.
  • „Angestammte Einwanderungsländer sind in der Lage, wirtschaftliche Anreizstrukturen für hochqualifizierte Zuwanderer und Einheimische zu schaffen.“ – bto: und wir nicht. Wir vergraulen qualifizierte Einheimische und ziehen unqualifizierte Ausländer an. Darauf muss man erst mal kommen! Und dann, wenn Letztere sich nicht integrieren, weil es auch am erforderlichen Niveau fehlt, dann liegt es nicht an denen, sondern an uns.
  • „Deutschland hingegen verbindet die Auswanderung Hochqualifizierter mit der Einwanderung Geringqualifizierter. Die auf Kosten der deutschen Steuerzahler ausgebildeten Mediziner und Ingenieure maximieren ihren persönlichen Nutzen, was nachvollziehbar und legitim ist. (…) Angestellte Ärzte in leitender Funktion verdienen in Deutschland ein Drittel dessen, was für vergleichbare Positionen in Australien oder den USA gezahlt wird. Dort reichen Jahresgehälter angestellter Ärzte bis zu 450 000 Euro. In Dänemark oder der Schweiz liegen die Gehälter immerhin beim Doppelten des deutschen Wertes.“ – bto: Und bei uns darf man dann beim 1,3-fachen Durchschnittseinkommen den Spitzensteuersatz bezahlen!
  • „Ein Assistenzarzt an einem deutschen Krankenhaus verdiente 2018 brutto rund 81 000 Euro und damit gerade einmal 4300 Euro mehr als ein Lastwagenfahrer, der in den USA für die Handelskette Walmart arbeitet. Nach Steuern und Sozialabgaben hat der Trucker ein höheres Nettoeinkommen als der deutsche Mediziner.“ – bto: Ich denke, das muss man nicht mehr kommentieren.
  • „Für die Einwanderungsländer ist die Einwanderung Hochqualifizierter ein lohnendes Geschäft. Diese Arbeitskräfte erhöhen die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung des Landes und tragen so zu einer Festigung des Lebensstandards der einheimischen Bevölkerung bei. (…) Deutschland dagegen hat mit seinem ‘brain drain’ das Nachsehen.“ – bto: Das ist Dreisatz!
  • „Die grosse Zahl von Zuwanderern mit geringer Qualifikation senkt zum einen die durchschnittliche Wirtschaftsleistung, zum anderen werden die Sozialsysteme belastet. Gerade bei den in Deutschland lebenden Flüchtlingen zeigt sich diese Problematik deutlich. Im August 2018 bezogen 6,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, aber 63,7 Prozent der Flüchtlinge die Grundsicherung Hartz IV. Von den 1,7 Millionen Flüchtlingen, die in Deutschland registriert sind, gehen 361 000 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Da viele Migranten nicht über eine auf dem deutschen Arbeitsmarkt nachgefragte Qualifikation verfügen, bleiben ihnen nur Hilfstätigkeiten: putzen, kellnern, schleppen.“ – bto: Also, sie zahlen nicht ein, sondern kosten was. Die, die nichts mehr kosten (wohl, aber deren Ausbildung, die wir bezahlt haben!) und einzahlen könnten, wandern aus.
  • „Viele Beobachter meinen, dass allein die Aufnahme einer Hilfstätigkeit schon dazu führt, dass ein Zuwanderer sich selbst finanziert. Dies ist nicht der Fall. Deutschland gehört nicht nur zu den Ländern mit der höchsten Belastung von Arbeitseinkommen durch Steuern, sondern auch durch Sozialabgaben. Die Krankenversicherungsprämien eines Gutverdienenden belaufen sich in der gesetzlichen Versicherung derzeit auf etwa 830 Euro pro Monat einschließlich des hälftigen Anteils der Arbeitgeber. Der Bundesfinanzminister überweist den Krankenkassen aber lediglich rund 100 Euro pro Person und Monat. Die Besserverdienenden subventionieren die Bezieher von Sozialleistungen einschließlich der Zuwanderer.“ – bto: So ist es, die Umverteilung findet auch in den Sozialsystemen statt.
  • „Mittel- und langfristig steuert Deutschland auf eine strukturelle Krise in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu. Leistungsträger verlassen das Land und schwächen die wirtschaftlichen Perspektiven. Den gleichen Effekt hat die Zuwanderung von Geringqualifizierten. Um diese problematische Entwicklung zu ändern, müsste die deutsche Politik dafür sorgen, dass die Steuer- und Abgabenlast sinkt und zugleich die Gehälter von Hochqualifizierten so stark steigen, dass sie im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig werden. In der heutigen politischen Atmosphäre, die von einer übergroßen Koalition von Umverteilungsbefürwortern im Bundestag geprägt ist, ist diese Forderung nach mehr Ungleichheit und weniger Sozialleistungen indes utopisch. Es fehlt an Einsicht, welche Folgen es für Deutschland hat, dass es seine eigenen Talente nicht mehr im Land halten kann.“ – bto: Das ist ein wesentlicher Aspekt meiner Thesen vom Märchen vom reichen Land.

→ nzz.ch: „Wenn Hochqualifizierte gehen und wenig Gebildete kommen – Deutschlands doppeltes Migrationsproblem“, 6. April 2019

Kommentare (70) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Die Analyse ist nicht schlecht, vergisst aber das Wichtigste aus Sicht eines Politikers: Leistungsträger sind anstrengend, politisch wechselhaft, schwer käuflich und kaufen kritische Medien. Aus Sicht eines Politikers ist der Bevölkerungsaustausch eine feine Sache: kritische Geister, die an den Staat nichts abgeben wollen und sich auch noch selbst versorgen und mit wenig Staat auskommen, wandern aus. Weniger Gebildete, die sich von Politikern leichter etwas versprechen lassen und viele Staatshilfen wollen, wandern ein.

    Fazit: Der Politiker schafft sich ein leichter manipulierbares Wahlvolk, das auch noch eine höhere Staatsquote liebt, die er eintreiben und umverteilen darf. Aus seiner Sicht: perfekt! Und daher wird sich auch nichts ändern, wenn die Leistungsträger zu egoistisch sind, im großen Stil in die Politik zu gehen und andere Mehrheiten zu organisieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es dafür inzwischen allerdings nicht zu spät ist.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >Der Politiker schafft sich ein leichter manipulierbares Wahlvolk, das auch noch eine höhere Staatsquote liebt, die er eintreiben und umverteilen darf. Aus seiner Sicht: perfekt!>

      NICHT perfekt, sondern höchst PROBLEMATISCH für die Politiker aus mindestens den folgenden zwei Gründen:

      a) Der „Bevölkerungsaustausch“ schafft bei den im Land verbleibenden Einheimischen eine Identitätskrise, die in der Frage mündet: Lebe ich noch in Deutschland?

      Die Koalition hat erleben müssen, dass mit dem Schub vom Herbst 2015 die AfD so viel Zuspruch erhielt, dass sie einem Stresstest unterworfen wurde fast bis zum Auseinanderbrechen von CDU und CSU (Merkel vs. Seehofer).

      Die Koalition ist daraufhin ohne großen Widerstand der SPD sehr DEUTLICH zurückgerudert.

      Bei der Zuwanderung aus der EU kann sie es nicht, ist aber auch nicht durchweg freudig bereit nach allen Richtungen auf unserem Sozialstaatsniveau zu finanzieren (z. B. Kindergeld für “Briefkastenfamilien”).

      b) Die Umverteilung einer höheren Staatsquote ist für die Politiker kein ungetrübtes Vergnügen.

      Denn sie müssen die Staatsquote erst einmal ERHÖHEN – durch Verschuldung bei Minuszinsen problemlos finanzierbar, aber bei höheren Zinsen irgendwann wieder deutlich teurer und mit spürbaren Belastungen
      versehen.

      Und wie ich weiter unten @ Richard Ott geschrieben habe:

      Wachsende Ansprüche können NICHT ewig mit Geld zugeschüttet werden.

      Da kann es dann sehr ungemütlich werden für die Politiker.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT “… sehr ungemütlich werden für die Politiker.”

        Richtig, sehr ungemütlich für die dann regieren müssen/wollen. Diejenigen, die den Schlamassel verzapft haben, sind längst weg zur EU oder gar zur UN und sorgen dort für temporäre Gemütlichkeit. Beispiele gibt es schon für solche Karrieren. Bis …, ja, bis es auch dort ungemütlich wird. Vielleicht ist aber auch überall ungemütlich, weil die Bazooka demnächst leergeschossen sein wird.

        Die nächsten Wahlen werden zeigen, in welche Richtung sich das entwickeln wird.

      • weico
        weico sagte:

        @JürgenP

        “Die nächsten Wahlen werden zeigen, in welche Richtung sich das entwickeln wird.”

        Der Trend sieht so aus:
        https://www.bundestagswahl-2021.de/umfragen/

        Deutschland fehlen Politiker mit Mut, wie z.B ein Hr. Cameron ,die ALLES auf eine KARTE setzten und das VOLK entscheiden lassen.

        Die Politik weiss genau ,wie eine solche Abstimmung dann enden würde:
        https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/wir-muessen-talente-im-land-halten/#comment-177181

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ jürgenp 07:53
        >>Die nächsten Wahlen werden zeigen, in welche Richtung sich das entwickeln wird.<<

        die wahlen zeigen überwiegend keine wirkungen mehr!!!!!!! das ist das ergebnis unserer "neuzeit"

        einmal sind koalitionen ziemlich hinderlich für notwendige politik-veränderungen.

        und der einfluß von kapital/lobbyisten ist so epidemisch groß und nahezu allumfassend: sie beherrschen die medien manipulieren das wahlvolk nach ihren willen und interessen. dazu werden massiv zig denkfabriken benutzt und hoch wissenschaftliche methoden angewendet.

        dies hat zur folge, –
        -dass sich lange so gut wie nichts ändert. aber die unwuchten zunehmen
        -dass forderungen und widerstand extrem werden.
        -dass änderungen erst in einem größeren umbruch stattfinden und leider nicht vorher

        extremismus ist die folge von unsern "guten demokraten". denn diese zerstören sogar die demokratie!
        das kapital regiert totalitär gegen das volk.
        die politiker sind nur überbringer, oder ausführende.

        die wahlergebnisse heuer müssten sich radikal ändern, damit überhaupt die chance für ene änderung dieser politik betseht.

        wenn sich heuer wahl-demokratisch, keine änderung ergibt, dann sind zukünftige wahlen völlig wertlos!

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      “Aus Sicht eines Politikers ist der Bevölkerungsaustausch eine feine Sache: kritische Geister, die an den Staat nichts abgeben wollen und sich auch noch selbst versorgen und mit wenig Staat auskommen, wandern aus. Weniger Gebildete, die sich von Politikern leichter etwas versprechen lassen und viele Staatshilfen wollen, wandern ein.”

      Oh ,da gibt es noch ein viel grundlegenderes Problem, das unsere Politiker in Deutschland allerdings noch nicht erkennen, weil ihnen dafür die Vorstellungskraft fehlt:

      Wenn Sie in genügend großer Anzahl Unqualifizierte aus anderen Ethnien einwandern lassen, dann wählen die irgendwann ihre eigenen Parteien und nicht mehr die schon existierenden deutschen Umverteiler-Parteien. Und diese Zuwanderer sehen auch nicht ein, wieso es ganz allgemein einen Sozialstaat geben sollte, die interessieren sich nur für Sozialleistungen für ihre eigene Gruppe.

      Besonders lustig wird es dann, wenn ein Land so dumme Zuwanderungspolitik betreibt, dass es gleichzeitig Ethnien oder Gruppen ins Land einlädt, die untereinander verfeindet sind. Zum Beispiel Türken und Kurden. Oder Schiiten und Sunniten. Oder IS-Salafisten und Yesiden.

      Das läuft dann nicht mehr auf das Szenario “DDR” hinaus, sondern auf das Szenario “Libanon”. Was glauben Sie, warum es im Libanon kein allgemeines Sozialversicherungssystem gibt und die Regierungsämter und Beamtenposten streng nach Religions- und Ethno-Proporz der beteiligten Parteien besetzt werden? Weil die Versorgung der eigenen Gruppe das einzige ist, was die meisten interessiert. (Vielleicht haben wir Glück und uns bleibt der vorherige Bürgerkrieg erspart, der die aktuelle politische Ordnung im Libanon hervorbrachte…)

      Wie toll so ein System funktioniert, haben wir ja letztes Jahr im Sommer in Beirut gesehen – der Knall der riesigen Explosion war fast so laut, dass man ihn in Deutschland hören konnte…

      Antworten
      • Axel
        Axel sagte:

        @Richard Ott

        “Besonders lustig wird es dann, wenn ein Land so dumme Zuwanderungspolitik betreibt, dass es gleichzeitig Ethnien oder Gruppen ins Land einlädt, die untereinander verfeindet sind”

        Nein, die Regierenden waschen ihre Hände in Unschuld!
        Haben sie die Begeisterungsstürme an den Bahnhöfen vergessen, als wir in Willkommensexzessen die Neuankömmlinge begrüßt und uns an unserem eigenem Großmut selber sattgelabt haben? Auch wenn es nur ein paar hundert (oder 1.000?) waren.
        Der Legendebildung, man habe doch nur dem Willen des Volkes entsprochen , genügen diese Bilder hinreichend.

        Außerdem erwarte ich von ihnen mehr Dankbarkeit gegenüber dem damaligen Innenminister Thomas De Maiziere. Seiner Logik nach hätte eine Grenzschließung ja nur noch mehr Flüchtlinge ins Land gelockt, da eine solche auf Grund öffentlichen und medialen Druckes ja nicht dauerhaft aufrecht zu erhalten gewesen wäre und die Bilder kollabierender Grenzen eine noch größere Flüchtlingswelle losgetreten hätten!!!!!!
        Danken sie also dem Herren Maiziere als dem Schutzpatron gegen eine Überfremdung Deutschlands, Bewahrer unserer Kultur und Verfechter des gestochenen Sacharguments…
        Mit anderen Worten: wie arrogant muß man sein oder was für ein schlechtes Gewissen muß man haben, um jemand für so blöd zu halten, einen die Grenzöffnung als Maßnahme zur Flüchtlingsbekämpfung zu verkaufen?

        …oder um mit den Worten Sigmar Gabriels (Phoenix) zu sprechen : ” Nachdem wir Deutschen soviel Leid über die Welt gebracht haben, dürfen wir ruhig auch ein bißchen Stolz auf un sein, daß die Welt jetzt zu uns kommt”.
        Also Hr. Ott: strammgestanden und salutiert. Eine Träne der Rührung auf ihre edle Gastfreundschaft und ihrem Beitrag, der 3. Welt den roten Teppich ausgebreitet zu haben, dürfen sie heimlich natürlich auch vergießen..

  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Talente im Lande zu halten setzt talentierte Entscheider voraus. Die Cracks unter den Entscheidern sind gerade so sehr mit der Beseitigung von den eigenen Versäumnissen beschäftigt, dass jeder Gedanke an zukunftsfähige Talente in derer FFP-2-Masken hängen bleibt. Da wir aber eine Finanz-Bazooka zum Beseitigen von Problemen haben, kaufen wir uns die ausgewanderten Talente einfach zurück. Ergo: wo liegt das Problem?

    Antworten
    • Axel
      Axel sagte:

      @Jürgen P.

      “…kaufen wir uns die ausgewanderten Talente einfach zurück. Ergo: wo liegt das Problem?”

      Warum zurückkaufen? Wir drehen jetzt einfach den Spieß um und lassen China und Co KG die Mühen der Forschung machen und kopieren dann deren Produkte. Genug billige Arbeitskräfte haben wir ja jetzt, um die Plagiate konkurenzlos günstig auf den Markt zu schmeißen…

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Axel: Ihre Idee klingt bestechend, aber haben Sie den Eindruck, dass die große Zahl günstiger Arbeitskräfte mit der chinesischen Arbeitsmoral mithalten will und kann? Ich habe da so ganz leichte Zweifel…

  3. Anna Nuema
    Anna Nuema sagte:

    “Die Krankenversicherungsprämien eines Gutverdienenden belaufen sich in der gesetzlichen Versicherung derzeit auf etwa 830 Euro pro Monat einschließlich des hälftigen Anteils der Arbeitgeber. Der Bundesfinanzminister überweist den Krankenkassen aber lediglich rund 100 Euro pro Person und Monat.”

    Wie bitte?! Das ist doch Unfug, oder?

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      Was genau meinen Sie? Die 100 Euro? Ich dachte zuerst, damit seien die Bundeszuschüsse gemeint…

      https://www.bundesgesundheitsministerium.de/finanzierung-gkv.html#c2376

      Aber das passt nicht von den Zahlen.

      Daher ist vermutlich damit gemeint, dass halt so viele so wenig / gar nicht einzahlen, dass es am Ende nur noch 100 € pro Kopf pro Monat sind. Kann schon sein, wenn man Kinder, Rentner, Arbeitslose, Mini-Jobber etc. in die Gleichung aufnimmt?!

      So betrachtet sollte man sich dann wohl auch nicht über die sparsame Behandlung als Kassenpatient wundern, obwohl man zig Hunderte Euro pro Monat zahlt :/

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott: Danke, das wusste ich bisher noch gar nicht, klingt aber logisch.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        Diese ganzen Zahlen sind doch alle nicht zu gebrauchen, weil das System in Komplexität erstickt und für jede Argumentation ein Beispiel gefunden werden kann.

        Wenn der 830er Beitragszahler (nicht arbeitend) verheiratet ist, sind’s wegen der Mitversicherung noch 415€/Kopf, wenn er zwei Kinder hat, 208€/Kopf.

        Zudem können die Beiträge steuerlich geltend gemacht werden, so dass – abhängig vom Grenzsteuersatz – wieder n bisschen was zurückkommen könnte.

        Der/die privat Versicherte kommt mit 400/500€ durch, hat er zwei Kinder unter 18 (oder in Ausbildung), für in Summe auch so um die 800€. Partner allerdings nicht dabei. (Steuer geht auch wieder.)

        Ich sehe da weniger Umverteilung von oben nach unten sondern eher Finanzierung eines Systems, das komplett im Eimer ist. Und aus dem es kein Entrinnen gibt, weil ALLE Beteiligten völlig egoistisch unterwegs sind. Ärzte/Krankenhäuser/Krankenkassen/Patienten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @alle

        Gern geschehen.

        Viele Leute wissen das nicht und es wird auch nicht oft laut erzählt. Bei der allgemeinen Verwirrung hilft natürlich noch, dass es auch den “normalen” Zuschuss aus dem Staatshaushalt an die gesetzliche Krankenversicherung für kostenlose GKV-Mitversicherung von Familienmitgliedern ohne Einkommen gibt, und dazu noch den Gesundheitsfonds mit dem “morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich”, der zwischen den Krankenkassen umverteilt.

        Das hat alles seine Gründe.

        Stellen Sie sich mal vor, wie verunsichert die gesetzlich krankenversicherte Bevölkerung wäre, wenn man ihr den Effekt “der 100 Euro” erklären würde, gerade in Zeiten, wo ganz viele Zuwanderer ins Land kommen, die nach ungefähr 1 Jahr auch keine “Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz” mehr bekommen, sondern eben Hartz4…

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @@@ 09:08
        nachdem die gesundheit alle etwa gleichermaßen betriefft, kann es nur falsch sein, diese kosten mit, oder durch die arbeit zu begleichen.

        ehrlicher und gerechter wäre es, wenn die krankheitskosten (und andere sozialkosten auch) über die MWST bezahlt würde.

        damit würden die lohnnebenkosten deutlich geringer ausfallen. und, es gäbe mehr arbeit für mehr menschen.

  4. weico
    weico sagte:

    Tatsache warum in Deutschen die “Talente” gehen ist doch , weil sie an das System EU und die Umverteilungspolitik nicht mehr glauben !!.
    Warum Frau Merkel nicht den gleichen Mumm hat und das Volk “befragt”, wie Herr Cameron, ist völlig klar: Der DEXIT würde wohl klarer ausfallen wie der Brexit.

    Man lese mal den HEUTIGEN (sehr guten Artikel) im Fokus … “China spielt mit Europa Katz und Maus und will per Zehnjahresplan zur Weltherrschaft” ….

    ….und stimme einfach mal SELBER und EHRLICH über die Frage ab : “Hat die EU eine Zukunft?”

    Möglichst ganz LINKS/JA oder RECHTS/Nein klicken ! Bei “normalen Wahlen” gibt es ja auch kein “dazwischen” .

    https://www.focus.de/finanzen/news/konjunktur/vor-der-muenchener-sicherheitskonferenz-china-bleibt-ungezaehmt-und-will-per-zehnjahresplan-zur-weltherrschaft_id_12995334.html

    Das Ergebnis ist wohl EINDRÜCKLICH ! Nicht umsonst pocht Herr Macron ja so auf eine schnellen “Neubeginn der EU” ….weil die Stimmung in vielen EU-Ländern langsam DEUTLICH “am kippen” ist…

    https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/deutschland-braucht-strategie-dekade-der-vermoegensvernichtung/#comment-177111

    Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @troodon

        Den Link zu dieser “befragung hat ja Herr Tischer schonmal gebracht und sich damit der lächerlichkeit preisgegeben. Nur schon die Anzahl der Befragten, 1.514 ist beschämend.
        Wenn das Resultat wirklich so POSITIV zur EU wäre ,dann würde jede Regierung sofort eine Volkabstimmung machen.

        Übrigens:
        Haben Sie die Abstimmung auf “Focus” gemacht..bzw, einmal die ANZAHL/ERGEBNIS der Live-Stimmenden (zurzeit 180306) angeschaut ?

      • troodon
        troodon sagte:

        @weico
        Dann habe ich mich eben auch aus ihrer Sicht der Lächerlickeit preisgegeben. Damit kann ich leben.
        Haben sie einen Link zur Umfrage von Focus.de? Habe leider nichts gefunden.

        Die Anzahl der Befragten sind doch offensichtlich häufig so niedrig. Forschungsgruppe Wahlen hat beim letzten Politbarometer 1371 befragt…
        https://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/
        Wenn Sie meinen, man müsste immer z.B. 100.000 befragen, um ein vernünftige Einschätzung zu bekommen, dürften Sie falsch liegen.

      • weico
        weico sagte:

        @troodon
        “Haben sie einen Link zur Umfrage von Focus.de? Habe leider nichts gefunden.”

        Bei Link’s geht es immer eine Weile ,bis der Moderator sie bewilligt.

        Den Focus-Link finden Sie aber in meinem obigen Beitrag (siehe 18.FEBRUAR 2021,16:27 )

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        >Nur schon die Anzahl der Befragten, 1.514 ist beschämend.

        Nö. 1.000 ordentlich gesamplete Urteile sind valider (“repräsentativer”) als 100.000 Urteile aus einem schiefen Sample. Der Zufalls-Messfehler ist bei n=1.000 vernachlässigbar gegenüber dem systematischen Messfehler der nicht-repräsentativen Stichprobenziehung.

        Es hat einen guten Grund, warum Profis häufig mit rund 1.000 Fällen Meinungsthemen untersuchen. Dass man mit möglichst vielen Befragten genauere Ergebnisse erzielt, ist eine weit verbreitete und *komplett* falsche Sicht.

      • weico
        weico sagte:

        @Thomas M.

        “Nö. 1.000 ordentlich gesamplete Urteile sind valider („repräsentativer“) als 100.000 Urteile aus einem schiefen Sample. ”

        Sicherlich…

        ….aber 100’000 Urteile aus dem GLEICHEN Sample sind valider als 1000.

        Hr. Cameron hatte diesen Mut zu den Wahlen, weil die ersten Umfragen für einen VERBLEIB in der EU sprachen.
        Die deutsche Regierung hat schlicht KEINEN MUT obwohl ANSCHEINEND 3/4 der Deutschen für den Verbleib in der EU sind…! LACHHAFT..
        https://www.spiegel.de/politik/deutschland/umfrage-drei-viertel-der-deutschen-sind-fuer-eine-eu-mitgliedschaft-a-1264435.html

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @weico: Die Focus-Live-Abstimmung hab ich nicht gesehen auf der Seite. Ich denk doch aber mal, dass da nur Leute teilnehmen (können), die auf die Seite gehen, oder? Das wäre dann Selbst-Selektion. Wenn eine Umfrage unter einem Prostata-Artikel ergibt, dass 90% Männer sind, kann man auch nicht ableiten, dass 90% der Bevölkerung Männer sind. Das ist mein Punkt ;)

        Die 3/4 passen zumindest ganz grob zu allem, was ich sonst so gesehen hab. Wenn es ein Referendum in Deutschland gäbe, wären es bei der Abstimmung dann vermutlich 85% pro Verbleib, weil die Deutschen im Zweifel auf Nummer Sicher gehen und die MSM vorher ausgiebig warnen.

        Ich denk mir mittlerweile sogar, dass Deutschland in der EU besser aufgehoben ist. Es hat doch eine Tendenz sonderbare Wege zu beschreiten. Da ist ein Korrektiv ganz gut.

      • troodon
        troodon sagte:

        @weico
        Die focus Umfrage hat natürlich auch schon grundsätzlich eine andere Frage gestellt.
        Willentlich für den Austritt zu sein, ist etwas anderes als die Frage “Hat die EU eine Zukunft” mit “Nein, das Projekt EU ist bereits gescheitert” zu klicken. Von einem Focus.de Bias mal ganz abgesehen.

        Warum sollte die deutsche Regierung ein Referendum abhalten ? Weil SIE und andere das wollen?
        Da fallen mir ebenso andere Fragen für ein Referendum ein.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Thomas M
        ” hab ich nicht gesehen auf der Seite”
        Ging mir am Anfang auch so.
        Artikel bis zum Ende scrollen UND dann wieder bis fast nach ganz oben, DANN tauchte sie bei mir auf :)

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @@@@@ 14:19

        viel wichtiger ist, wer der auftraggeber einer umfrage ist. danach läßt sich durchaus (oft) das ergebnis, oder die tendenz, ablesen.

        entscheidend ist die fragestellung selbst. oder auch gerne gemacht, dass negative ergebnisse einfach weggelassen werden.

        es wäre sehr naiv an die wahrheit dieser ergebnisse zu glauben!

      • weico
        weico sagte:

        @troodon
        “Die focus Umfrage hat natürlich auch schon grundsätzlich eine andere Frage gestellt.
        Willentlich für den Austritt zu sein, ist etwas anderes als die Frage „Hat die EU eine Zukunft“ mit „Nein, das Projekt EU ist bereits gescheitert“ zu klicken.”

        Klar kann der Focus-Wähler die EU als gescheitert betrachten bzw. ohne Zukunft …und dann trotzdem lieber in der EU (ver)bleiben.

        Nennt sich dann : THE GERMAN WAY..

      • weico
        weico sagte:

        @foxxly

        “es wäre sehr naiv an die wahrheit dieser ergebnisse zu glauben!”

        ..dann liegt es sicherlich wieder an Ihren Eliten, dem Grosskapital oder dem exponentielle Geldsystem….!

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon und weico: Nachdem ich im Firefox 3x hoch und runtergescrollt und nichts gesehen hab, außer Pfannenwerbung zu einer bereits gekauften Pfanne und FFP2-Maske, fand ich die Frage über den Chrome-Browser… *rolleyes*

        Ich hoffe, das ist jedem mit ein bisschen Nachdenken klar: Das ist keine neutrale, repräsentative Meinungsforschung. (@weico: Das denken Sie doch aber auch nicht wirklich, oder?)

        Just for the record die 3 wichtigsten Punkte:
        Selbst-Selektion (Lesergruppe)
        Potenzielle Beeinflussung der Meinung durch den Inhalt des Artikels
        Nicht-Neutrale Frageformulierung: Gemeinschaft hat sich bewährt vs. Projekt EU ist bereits gescheitert; neutrale Pole sehen anders aus.

        Das auf Focus ist “for fun”, um zu gucken, was andere Leser meinen. Ein Stimmungsteil. Da nützen auch keine 200.000 Befragten, um der “Wahrheit” auf die Schliche zu kommen.

      • weico
        weico sagte:

        Thomas M.
        “Das auf Focus ist „for fun“, um zu gucken, was andere Leser meinen. Ein Stimmungsteil. Da nützen auch keine 200.000 Befragten, um der „Wahrheit“ auf die Schliche zu kommen.”

        Schon klar. So gesehen ist natürlich jede Umfrage “for fun”.

        Man denke dann einfach ebenfalls “an die Wahrheit”, wenn die Regierung wiedermal Zahlen/Umfragen präsentiert.

        Natürlich ist ein Dexit praktisch ausgeschlossen . Die Deutsche sind sich gewohnt , geleitet durch die “german angst”, nicht an die EIGENE Zukunft zu glauben. Historisch gesehen völlig verständlich…aber für die Zukunft wohl ziemlich fatal.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ weico 15:30
        .>>dann liegt es sicherlich wieder an Ihren Eliten, dem Grosskapital oder dem exponentielle Geldsystem….!<<

        es zeichnet eben diese "elite" aus, dass sie solche frisierten umfrageergebnisse brauchen

  5. ruby
    ruby sagte:

    Viele Ansatzpunkte sind hier zu lesen, daher nur ein für mich zentraler:
    einfache und verläßliche rückgeführte Einkommenssteuer (nationalsozialistische Herkunft) so daß inklusive anderer Sozialbeiträge maximal 25% Abgabenquote steht. Wegfall aller Gerechtigkeitsmacher zugunsten eines Gleichmachers ohne Verschiebung ins Ausland.
    Das was Steinbrück, wie der Teufel Weihwasser, Tage vor seiner Kanzlerwahl kategorisch ausschloss.
    Kann auch gerne als Weltmuster von Sozialdemokratie promotet werden.

    Antworten
    • Dr.LucieFischer
      Dr.LucieFischer sagte:

      @ruby
      Das wäre eine elegante Lösung, nur wer hat den Mut, Wahrheiten auszusprechen, Privilegien zu kappen und von ” hilfsbedürftig”-Deklarierten etwas ( viel!) zu verlangen. Die Sehnsucht nach Freiheit erlischt im warmen lock-down- Stall mit Futterautomat, nur dumm, dass vertrauensvolle & gemästete Truthähne nicht an den Tag 1000 denken mögen, wenn der Metzger kommt. Im Endstadium des dysfunktionalen Systems sahnen Betrüger aller Ebenen noch mal richtig ab.

      Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Erinnern Sie sich noch an Prof. Kirchhof?
      Wahlkampf für den Bundestag 2005, lang ists her.
      Er wollte bei einem Wahlsieg der Union als Finanzminister die dreistufige Flat-Tax einführen.
      Der Wahlkampf ist krachend gescheitert.
      Wenn es damals schon niemand der Arbeitnehmer verstanden hat, dann wird es auch heute erst Recht keine Mehrheit für derartige Dinge geben. Was wurde der Prof. damals verunglimpft….einfach irre. Und das ganz ohne Social Media damals.

      In Deutschland gilt folgende (völlig unlogische und dumme) Argumentationslogik:
      Sobald eine neue Steueridee Gut- und Geringverdiener entlasten will und somit für ALLE Arbeitnehmer eine Steuerersparnis brächte, wird sie als ungerecht (Framing funktioniert eben) dargestellt, da ja vor allem die Gutverdiener entlastet werden. Was rein mathematisch gar nicht anders gehen kann, da ein hoher Lohn bei gleicher prozentualer Entlastung absolut mehr einspart. Trotzdem profitiert auch der Geringverdiener im Gegensatz zum Status Quo.
      Aber bevor man das macht, entlastet man lieber niemanden.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Jacques

        >Sobald eine neue Steueridee Gut- und Geringverdiener entlasten will und somit für ALLE Arbeitnehmer eine Steuerersparnis brächte,>

        Wieso sind Gut- und Geringverdiener ALLE Arbeitnehmer, wenn es auch noch Arbeitnehmer mit mittleren Verdienst gibt?

        Bitte erklären Sie mir das.

      • ruby
        ruby sagte:

        @ Jaques
        Mein Multitaskinggedächtnis wirft beide TV Auftritte des Steuermannes vor die virtuelle Leinwand. Und es war in diesem Augenblick des Eingriffs der Kandidatin M. genau danach, die Zukunft vorhergeschrieben zu haben. Bisheute wird immer wieder so entschieden.
        Daß immer wieder ohne unser beides Verständnis für die Aufteilung des Gesamteinkommens unserer Gesellschaft, die im gesamten Quadranten dargestellt und optimiert wird.
        Totales Versagen aufgrund fehlender mathematischer/algebraischer Darstellungs- bzw. Wahrnehmungsfähigkeiten bei den geschädigten Wählern.
        Die Bösheit der manipulierenden Nutznießer drückt der Bezug zum Teufel aus – genau sein Metier, das auf passende Seelen abspielt.
        Integralrechnunzeigt die Tatsachen unwiderlegbar https://www.frustfrei-lernen.de/mathematik/integralrechnung.html, wie haßte ich diese .
        Ist es unsere Aufgabe vorsorglich die Menschenhandlungen ändern zu suchen?
        Viele Menschen mit dieser Intension lese ich nicht mehr, aber es macht mich heute auch nicht so traurig, wütend oder verzweifelt als früher.
        “Status Quo” sehr interessant, ab zu Wortbedeutung in bester Frische.
        PS Deutschland – das gefühlte Status Quo Regime, ein Rotpause für das Stillbürgertum (Achtung Dialektik)

      • Jacques
        Jacques sagte:

        @Dietmar:

        Da gibt es nicht viel zu erklären. Mir ging es um den Gegensatz, der vor allem zwischen den Gut- und Geringverdienern politisch ausgeschlachtet wird. Die Mitte kommt da gar nicht vor. Wobei heutzutage (in der Capital wurde das letztes Jahr aufgegriffen) eine Umdeutung der klassischen Mittelschicht in die Oberschicht vorgenommen wird. Wer ein Haus hat, gilt in der politischen Diskussion bereits als reich. Rein von der Besteuerung her, wird ein recht mittlerer Verdienst bereits mit dem Spitzensteuersatz belegt. Das deutsche Steuersystem ist bezogen auf den Faktor Arbeit einfach nur leistungsfeindlich!

    • Dr.LucieFischer
      Dr.LucieFischer sagte:

      @ruby ruby
      Baghwan lebt!
      Wie haben Sie den legendären Guru nur wieder gefunden?
      Im Endstadium von Macht-Systemen entstehen chileastische Bewegungen, die Verzückung erzeugen , um nackter Real- Angst zu entkommen. Credo, quia absurdum, und wenn ich PKs vom Robert-Koch-Institut ansehen muss, finde ich auch dort sektenhafte Dynamik.
      Nur die ersten Minuten :
      https://www.youtube.com/watch?v=tLttjQrepsk

      Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >In der heutigen politischen Atmosphäre, die von einer übergroßen Koalition von Umverteilungsbefürwortern im Bundestag geprägt ist, ist diese Forderung nach mehr Ungleichheit und weniger Sozialleistungen indes utopisch.>

    Damit ist alles gesagt.

    Vorerst können wir es uns noch leisten, QUALIFZIERTE Menschen, Ärzte z. B., aus Osteuropa an Land zu ziehen, weil für diese die Bedingungen hierzulasse besser sind als in ihrer Heimat.

    Es geht aber nicht nur um einen Austausch von Qualifizierten.

    Denn der Austausch erfolgt auf praktisch allen Ebenen der Qualifikation.

    Auch die Putzfrau kommt aus dem Ausland.

    Somit erfolgt das, was @ Leopold Karl festgestellt wird:

    >Insofern ist für mich das Handeln unserer großartigsten Bundesregierung aller Zeiten (GroBaZ), Millionen Gering-, bzw. Nichtqualifizierter einzuladen, nachvollziehbar…>

    Das Wohlstandsniveau sinkt – und die ALLERMEISTEN merken es NICHT.

    Warum nicht?

    Weil immer MEHR umverteilt wird.

    Die Hochqualifizierten sind die Ausnahme, weil hauptsächlich sie die Umverteilung finanzieren und weil sie qualifiziert genug sind, WOANDERS mehr für sich als für andere zu erwirtschaften.

    Ich erkenne nicht, WIE die Mechanismen durchbrochen werden können.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Die Hochqualifizierten sind die Ausnahme, weil hauptsächlich sie die Umverteilung finanzieren und weil sie qualifiziert genug sind, WOANDERS mehr für sich als für andere zu erwirtschaften. Ich erkenne nicht, WIE die Mechanismen durchbrochen werden können.”

      Die historische Analogie heißt DDR.

      Sowohl was die Abwanderung der Hochqualifizierten angeht, und wie man die verhindern könnte (zwinker, zwinker), wie auch beim absehbaren Ende des ganzen Sozialexperiments.

      Der wesentliche Unterschied ist: Die Bundesrepublik wird niemand retten, wenn die Infrastruktur verrottet ist und sie kurz vor der Pleite steht, ein relativ gutes Ende wie 1990 für die DDR ist damit ausgeschlossen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Die Bundesrepublik wird niemand retten, wenn die Infrastruktur verrottet ist und sie kurz vor der Pleite steht, ein relativ gutes Ende wie 1990 für die DDR ist damit ausgeschlossen.>

        Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wer könnte da widersprechen.

        Ich führe mitunter Diskussion, um meinen meist älteren ostdeutschen Mitbürgern zu erklären, dass ihre zurückliegenden Lebensschicksale – die Jahre auf der falschen Seite des Eisernen Vorhangs – nicht mehr zu korrigieren sind, sie auch nicht dankbar dafür sein müssten, aber doch zufrieden, dass die Angleichung so gut gelungen ist.

        Es wäre die größte Transferleistung in der europäischen Geschichte und vermutlich in der Weltgeschichte – und die gäbe es auf absehbare Zeit NICHT noch einmal für ein einziges Land in Europa.

        Sie geben dann meistens zu, dass es ihnen besser geht als in der DDR.

        Aber:

        Es hat SELBSTVERSTÄNDLICH so zu sein.

        Null Ahnung von den ökonomischen Voraussetzungen für Wohlstand etc.

        Wenn etwas DA ist, hat man ANSPRUCH darauf.

        Was will man da machen – genauso gut kann man in den Wald rufen.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer: Passend zu Ihrer Anmerkung: Ich hatte in den letzten Tagen wiederholt den Gedanken beim Mitlesen hier, dass sich viele Bürger in vielen gesellschaftlichen Bereichen wie “dumme Konsumenten” verhalten. Es ist ihnen wohl klar, was sie alles wollen… Allerdings sind die nicht unmittelbaren Kosten und Konsequenzen gedanklich ausgeklammert. Beim Konsum sind das halt irgendwelche Sweatshops am Ende der Welt, gestresste Amazon-Lagerarbeiter und vermüllte fremde Länder oder Löcher im Boden zur Erzförderung. Mit Blick auf das eigene Land sind das halt die zukünftigen Probleme, in Gesetze gegossene Ansprüche monetär oder mit echter Leistung zu befriedigen oder – noch weniger greifbar – langfristige Produktions- und Handelsfähigkeit auf globalen Märkten.

        Es sind zudem manch unsinnige Aufspaltungen der Realität auch Alltagsdenken. Beispiel: “Man kann doch nicht, nur um den Schaden an der Wirtschaft zu begrenzen, Menschenleben opfern. Ein Unmensch, wer so denkt…” So als ob “Wirtschaft” ein *Ding* ist, was optional ist und unabhängig von Menschen und Gesellschaft gestaltbar wäre.

        Daher wird sich die Evolution (nicht biologische, sondern Evolution im Sinne gesellschaftlicher Entwicklung durch *erzwungene*, sich ergebende und nicht geplante Anpassung) um die komplexen gesellschaftlichen Angelegenheiten auf ihre unerbittliche Art „kümmern“.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Kann Ihnen nur zustimmen.

        Die Einstellung ist meiner Erfahrung nach durchweg:

        Alles als SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT fordern, damit man das MEISTE bekommt – auf KONSUM gerichtet, natürlich.

        Dass es Trade-offs gibt, man das eine nicht haben kann, wenn man das andere will, wird als ZUMUNTUNG gewertet und verdrängt.

        So übrigens durchweg auch bei der Pandemie-Diskussion:

        „VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT“ verkürzt nur auf die Mittel (Bekämpfungsmaßnahmen) und Wirkung (geringere Sterblichkeit)
        Verhältnismäßigkeit von Wirtschaftsschäden vs. geringere Sterblichkeit?

        Kaum die Rede davon.

        Wir können es uns anscheinend leisten, über DIESE Verhältnismäßigkeit hinwegzusehen.

        Denn wir sind unserem Selbstverständnis nach AUTOMATISCH so dauerwohlhabend, dass wir uns nahezu AUSSCHLIESSLICH um unsere Gesundheit kümmern können.

        Warum sollen die Leute nicht so denken, wenn die Regierung ohne mit der Wimper zu zucken erklärt, dass sie KEINEN im Regen stehen lasse?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Sie sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Regierung lügt. Oder unfähig ist, ihre Versprechen zu halten.>

        Wenn Geld versprochen und geschüttet wird, ziehen die Leute erst mal nichts in Betracht.

        ERST wenn sie in genügender Zahl ERLEBEN, dass sie massiv angeschmiert worden sind, wird es ANDERS.

        Dann denken sie zwar auch nicht groß nach, aber dann werden sie irgendwann dazu tendieren, Tabula rasa zu machen.

        Deshalb ist ja meine These:

        Je mehr die Regierung gefordert wird „zu retten“, desto eher kommt sie in die Lage nicht mehr die Ansprüche erfüllen zu können und desto mehr entwickelt sich die Gesellschaft auf Destabilisierung zu.

        Der große Irrtum ist, dass mit Geld ALLES zu lösen sei.

        Wenn schon die Auszahlung nicht richtig gelöst werden kann, ist tendenziell AUFLÖSUNG in Sicht.

        Und dann treibt eines das andere.

        Ich bin mal gespannt, ob nicht demnächst das Insolvenzrecht „neuen Anforderungen“ entsprechend novelliert werden wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Wenn Geld versprochen und geschüttet wird, ziehen die Leute erst mal nichts in Betracht. ERST wenn sie in genügender Zahl ERLEBEN, dass sie massiv angeschmiert worden sind, wird es ANDERS.”

        Weil die Leute sich einfach nicht vorstellen können, dass Politiker nicht die Wahrheit sagen könnten? Das ist doch Unsinn, so unfassbar doof sind nur die wenigsten.

        “Der große Irrtum ist, dass mit Geld ALLES zu lösen sei. Wenn schon die Auszahlung nicht richtig gelöst werden kann, ist tendenziell AUFLÖSUNG in Sicht.”

        Das stimmt. Eine handlungsfähige Verwaltung kann sich ein Land nicht einfach so mit Geld kaufen, egal wie viel es davon druckt. Das gleiche gilt zum Beispiel auch für fähige Ingenieure, die eine funktionierende Infrastruktur bauen oder wenigstens erhalten sollen.

        Das Versagen beim Auszahlen der Corona-Hilfen ist ein Anzeichen für echte Auflösungserscheinungen beim Staat – gegenüber dem Versagen beim Überprüfen der Asylanträge seit 2015 oder dem Vollziehen der danach eigentlich nötigen Massenabschiebungen aber auch nur ein nächster Eskalationsschritt.

  7. Axel
    Axel sagte:

    “Richtig. Aber auch dies ist ein Tabu im politischen Berlin und man fragt sich, ob Politiker es wirklich nicht verstehen oder aber nicht verstehen wollen.”

    Dazu passend ein Artikel meiner Lokalzeitung vom 16.02.21.

    Die Zahl der Flüchtlinge nahm von 2010 (50.000 Flüchtlinge), 2012 (80.000) und 2014 (200.000) Flüchtlinge steig zu. Die Bundespolizei im Deutsch-Nierderländisch-Belgischem Grenzgebiet war komplett überfordert. Es fanden praktisch keine Kontrollen mehr statt.
    Der komplette Apparat war damit beschäftigt “Fingerabdrücke zu nehmen, Personalien abzugleichen, auf Dolmetscher zu warten und Anzeigen wegen illegaler Einreise zu schreiben.”
    “Autodiebe, Drogenschmugler, Einbrecher und später auch Geldautomatensprenger konnten mehr oder weniger unbehelligt die Grenze passieren”
    Keiner der Vorgesetzten schlug Alarm, nicht einmal die Polizeigewerkschaft. Die Medien und die Politik duckten sich weg.
    Zu unangenehm war Kritik an einem Europa der offenen Grenzen und eine Rot/Grüne Regierung untersagte jedem Parteimitglied ganz offiziell, gegen die zunemenden Mißstände durch Migration, wie z.b. in Essen zu demonstrieren..
    Niemand, dem noch eine politische (und Beamten) oder mediale Karriere vorschwebte, traute sich einen Mucks zu machen. Lieber sang man auf Parteiveranstaltungen inbrünstig “Die Internationale”.

    Das Schweigen führte sogar noch zu einem weiteren Stellenabbau der Bundespolizei in der Region.

    Der Flüchtlingsstrom kam also nicht, wie immer wieder gerne behauptet “aus dem Nichts”, sondern war schon vor 2015 im vollen Gange. Wie kann man also Politikern vertrauen, die ganz bewußt Fehlentwicklungen ignorieren oder weglügen, nur um aus politischem Kalkül heraus nicht den Buhmann geben zu müßen?

    Der Gipfel der Unverfrorenheit war dann die von Horst Seehofer eingeführte Obergrenzen von Flüchtlingen von 200.000/Jahr, da dies die Zahl von vor 2015 sei und man gesehen habe, daß DIESE Zahl ja für Deutschland problemlos zu verkraften gewesen sei…
    Was soll man also von einem Menschen (Regierung) erwarten, der sein eigenes Volk so frech anlügt, den desaströsen Zustand von 2014 als Maßstab für eine “verantwortungsvolle” Einwanderungspolitik unterjubelt, nur um vor eigenem Versagen und Verantwortung abzulenken? Wie kann man eine Umkehr der Migrationspolitik erwarten, die die derzeitige Entwicklung unter dem Aspekt von kultureller Bereicherung und humanitärer Verpflichtung propagiert und Recht und Ordnung mit dem Verweis auf die “normative Kraft des Faktischen” ausser Kraft setzt?

    Die athmosphärische Veränderung mit all ihren kriminellen Begleiterscheinungen in unseren (Groß) Städten, dürfte übrigens auch gut (aus) gebildete Migranten abschrecken, ihre Zelte in Deutschland aufzuschalen…
    ebenso wie ein Aufflammen rechtsextremer Tendenzen durch die falsche Form der Zuwanderung, die sich dann fataler Weise gegen Migration im Allgemeinen richtet…

    Die Entwicklungen in dem Grenzgebiet sind übrigens auf dem Weg der Besserung, auch wenn immer noch täglich zahlreiche Flüchtlinge über Belgien nach Deutschland kommen.
    Dank der jahrelangen unermüdlichen Öffentlichkeitsarbeit eines (!) anonymen Bundespolizisten, entspannt sich zumindest die Personallage zunehmends…

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Axel

      “Die Entwicklungen in dem Grenzgebiet sind übrigens auf dem Weg der Besserung, auch wenn immer noch täglich zahlreiche Flüchtlinge über Belgien nach Deutschland kommen.”

      Grüße aus Sachsen: Wenn Ihre sogenannten “Flüchtlinge” eines von diesen supergefährlichen mutierten Corona-Viren in sich trügen, wäre die Grenze deutlich schneller zu, vielleicht schon nach ein paar Monaten. ;)

      Antworten
      • Axel
        Axel sagte:

        @Richard Ott

        Nein. Es würde mit Verweis auf die Gründungsväter des Grundgesetzes und unserer christlich-jüdischen Tradition im Sinne eines allumfaßenden Humanismuses umgehend ein bevorzugter Familiennachzug gefordert, damit diese schwere Zeit gemeinsam durchgestanden werden kann…

  8. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Um diese problematische Entwicklung zu ändern, müsste die deutsche Politik dafür sorgen, dass die Steuer- und Abgabenlast sinkt und zugleich die Gehälter von Hochqualifizierten so stark steigen, dass sie im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig werden. In der heutigen politischen Atmosphäre, die von einer übergroßen Koalition von Umverteilungsbefürwortern im Bundestag geprägt ist, ist diese Forderung nach mehr Ungleichheit und weniger Sozialleistungen indes utopisch.”

    Diese Feststellung ist absolut richtig. Sie kann ausgedehnt werden auf die heutige und wohl zukünftige politische Atmosphäre.
    Lassen Sie Deutschland einfach ein Auswanderungsland sein.
    Aus welchem Grund sollte eine schrumpfende Bevölkerung ein Problem darstellen. Auf der gleichen Fläche weniger Leute wäre absolut positiv. Ich würde mich freuen, wenn ich meine Gartenfläche verdoppeln könnte, weil die Nachbarn / Erben verkaufen.
    Das einzige Unsinnige sind die Wahlversprechen, die ohne Kenntnisse der Mathematik abgegeben werden.
    Der Ausbau des Sozialstaates ist sinnlos, weil er umverteilt. Investiert der Bürger dagegen in Aktien, fördert er Arbeitsplätze und erhält lebenslange Erträge, er kann diese Aktien auch vererben und die Nachkommen erhalten weiter lebenslang Dividenden. Bei entsprechender Finanzdisziplin führt dies zu einem unabhängigen Leben.
    Covid-19 zeigt eindeutig, dass Überkonsum sinnlos ist. Also warum nicht sich etwas einschränken in den Ausgaben und unabhängig leben.
    Die erhöhte Migration ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko in der Bundesrepublik und in Europa. Überschreitet die Migration eine gewisse Anzahl, ist sie sicherheitstechnisch nicht mehr beherrschbar. Außerdem kostet sie enormes zusätzliches Geld für Polizeibeamte (Klankriminalität, Drogenhandel, Waffenhandel etc.).
    Ich plädiere daher für ein kleineres Deutschland.

    Antworten
  9. Bauer
    Bauer sagte:

    Es gibt da auch Aspekte, die sich der statistischen Erfassung entziehen, also weit über Gehaltshöhe oder Steuersätze hinaus reichen. Ich kann auf insgesamt 45 Jahre aktiver Zeit in acht verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten zurückblicken, habe also reichlich persönliche Erfahrungen.

    Sobald man im Ausland aktiv wird, entstehen auch vielfältige und zahlreiche private Kontakte mit anderen Expats und Einheimischen vergleichbarer Qualifikation und ähnlichen sozialen Ranges. Man trifft sich in Clubs, beim Sport oder sozialen Anlässen. Und man lernt die unausgesprochene Grundstimmung im Lande zu erfassen. Es ist dieses Wissen und unterschwellige Bewusstsein, das dann neben den materiellen Voraussetzungen entscheidend ist für die Entscheidung, zu bleiben oder weiterzuziehen.

    Meine Anfangsstelle hatte ich bei einer schweizerischen Firma, die mich als frisch gebackenen Diplomingenieur nach Asien entsandte. Ich kam später auch wieder nach D zurück, sah aber mein Geburtsland nun mit den Augen eines Expats und verließ es vor 35 Jahren wieder endgültig. Es waren meist die nicht so leicht messbaren atmosphärischen Unterschiede und nicht statistische Fakten, die mich zum Wechsel veranlassten.

    Im rückblickenden Vergleich kommt D leider ziemlich schlecht weg. Ab das ist ja nur eine höchstpersönliche Meinung. Ich fürchte allerdings, dass es jüngeren ähnlich geht und dass diesen wägbaren Unwägbarkeiten langfristie Entwicklungen zugrunde liegen, die auch beim besten politschen Willen nicht rasch umzukehren sind.

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Hr. Bauer: Ich weiß genau, was Sie meinen. Die Fokussierung auf ökonomische Merkmale in der Motivanalyse greift viel zu kurz. Das verrät schon der Blick, in welche Länder die Leute auswandern. Mein Fernweh zu den USA hat sich auch immer aus dem Spirit dort gespeist. In Deutschland hab ich eine halbwegs lukrative berufliche Nische gefunden; ohne diese hätte es aber für mich wenig Gründe außer sozialer Verpflichtung gegeben, hier zu bleiben.

      Die deutsche Kultur kann die Politik nicht “mal eben” ändern – wenn sie es überhaupt *zielgerichtet* kann -, damit unser Land für den Auswanderungsoffenen attraktiver wird. Insofern wäre ich auch vorsichtig mit Anfragen an die Politik, weil dieser sicherlich am ehesten in den Sinn käme, Auswandern zu erschweren, um dem Phänomen Herr zu werden. Zum Glück ist das nach EU-Recht nicht möglich.

      Interessant wäre einmal eine Analyse, was die Zuwanderer nach Deutschland motiviert und wie diese ticken. Vielleicht sind diese von der deutschen Ordnungsliebe, dem Bier und Brot und den eher kernigen deutschen Mädels und Jungs angezogen? Who knows…

      Antworten
  10. Gerald Baumann
    Gerald Baumann sagte:

    Natürlich wandern die Qualifizierten aus. Wer auch nur halbwegs versteht, wie sich dieses Land aufstellt, stimmt mit den Füßen ab. Meine Kinder sind noch Teenager, aber es vergeht keine Woche, in der ich Ihnen nicht sage, dass ihre Zukunft im Ausland liegt. Ich ziehe sie doch nicht groß, damit sie am Ende die Lohnsklaven einer geriatrischen Mehrheit werden. Schon ihre Schul-Ausbildung ist ein Trauerspiel und dient systematisch dazu, dass sie diese Zusammenhänge gerade nicht erlernen und willfährige Diener der Sozialsysteme werden; am besten in einem Sozial-Beruf.

    Antworten
    • AJ
      AJ sagte:

      Tja, ob das all die sich selbst verwirklichenden kinderlosen Ich-linge und Doppelverdiener-Eheleute mit einem halben Kind (“also mehr können wir uns wirklich nicht leisten”) auf dem Radar haben, wenn sie mit Anfang 20 schon ihren vollversorgten Ruhestand ab 55 planen?

      Antworten
  11. foxxly
    foxxly sagte:

    welche folgen die zuwanderung hat?

    das ist auch ein dreisatz: deutschland will also qualifizierte zuwanderung.
    diese menschen fehlen den abwanderungsländern.
    also muss unsere entwicklungshilfe massiv erhöht werden, wenn dies länder
    nicht noch weiter verarmen sollen.

    es ist eine politik, die sich selber in den schwanz beisst!

    so werden die armen länder weiter ausgebeutet, dank des herrschende wachstumszwang.
    flüchtlinsströme sind programmiert.
    gesellschaftliche verwerfungen bei uns, sind programmiert.
    wohlstandsvernichtung bei uns sind programmiert.
    verarmung der flüchtlings-geber und der nehmerländer sind programmiert

    das halten und höherbezahlen unserer spitzenleute, schafft einen weiter wachsenden abstand zu den armen ländern.
    kann dies die lösung sein? das verteilungsproblem wächst exonentiell!

    die protagonisten des kapitalismus handeln total verantwortungslos: sie müssten dafür sorgen, dass die flüchtlingsländer genügend industrie bekommen.
    dann>>> wo bleibt das wachstum bei uns?

    wie man es dreht und wendet, dieses aktuelle geldsystem hat katastrophale auswirkungen zur folge!
    dieses geldsystem schafft unlösbare probleme!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “das ist auch ein dreisatz: deutschland will also qualifizierte zuwanderung.
      diese menschen fehlen den abwanderungsländern.
      also muss unsere entwicklungshilfe massiv erhöht werden, wenn dies länder
      nicht noch weiter verarmen sollen. (…)
      wie man es dreht und wendet, dieses aktuelle geldsystem hat katastrophale auswirkungen zur folge! dieses geldsystem schafft unlösbare probleme!”

      Brain-Drain-Probleme können Sie in jedem Geldsystem bekommen, auch mit Goldstandard oder sogar wenn es bloß Tauschhandel gibt.

      Davon abgesehen: Die Gutmenschen heulen immer, egal welche Zuwanderungspolitik gegenüber Hochqualifizierten gemacht wird. Holt man zu viele Gutqualifizierte, dann heißt es man begünstige Brain Drain und Verunmögliche die Entwicklung in den Herkunftsländern. Schottet man sich gegenüber Gutqualifizierten ab, dann ist man angeblich fremdenfeindlich und rassistisch.

      Letztendlich liegt es in der Verantwortung der Herkunftsländer, welche Gutqualifizierten sie rauslassen (!), und wenn ja, zu welchen Bedingungen, oder auch gar nicht. Das ist aber für deutsche Linke schwer vorstellbar, weil die sich Entwicklungsländer ja gerne als voll mit entwicklungsgestörten, dunkelhäutigen, für sich selbst nicht verantwortlichen Kindern in Erwachsenkörpern vorstellen, die man schön bekümmern kann und ihnen sagen kann, was gut für sie ist. Klimaschutz zum Beispiel, was dort nun wirklich niemanden interessiert, solange nicht die viel dringenderen Probleme gelöst sind.

      Antworten
      • namor
        namor sagte:

        Ich glaube es war Brzezinski der schon in jungen Jahren erkannt hat, dass die Menschen vermehrt (im Sinne von irgendwann Lawinenartig) Richtung Wohlstand wandern werden. Alleine dadurch hätte man den Kalten Krieg viel früher gewonnen, wäre nicht der Eiserne Vorhang gekommen. Die höchsten Mauern und die dichtesten Zäune sind auf Dauer zu durchlässig. Das einzige Mittel ist, keine Aufnahme im Zielland. Die Baltischen Länder, Rumänien, Kroatien etc haben keine Wahl. Sie müssen mit der EU kooperieren und hoffen, dass sie mittelfristig attraktiv genug werden um Menschen wieder zurück gewinnen zu können. Man kann Ausbrüche nur effizient begegnen, wenn man Ausbrecher wieder einfangen kann, auf staatsfremden Territorium unmöglich. Es gibt eine Strategie, ausreichend hohe Geburtenrate um den Abgang auszugleichen.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ foxxly
      “also muss unsere entwicklungshilfe massiv erhöht werden, wenn dies länder
      nicht noch weiter verarmen sollen.”

      Es handelt sich um keinen armen Länder. Die meisten Länder sind größer und reicher als Deutschland. Die Vermögen sind dort leicht anders verteilt: 1 % alles, 99 % den Rest (= nichts). Es gibt irre Beispiele: z.B. ein ganzer großer Landkreis gehört einer Person etc. Weder die UN noch andere Organisationen sorgen für eine vernünftige Staatsorganisation in diesen Ländern.
      Wegsehen ist politisch zwingend vorgeschrieben und von oben angeordnet.

      Antworten
  12. Leopold Karl
    Leopold Karl sagte:

    Lieber Herr Stelter,
    Sie verstehen das nicht. Würde man einem Hochqualifizierten rechnerisch z.B. 1000 Leistungspunkte zurechnen, einem Geringqualifizierten jedoch nur z.B. 50 Leistungspunkte oder einem Analphabeten 5 Leistungspunkte, so ist doch mathematisch klar berechenbar, dass es lediglich 20 Geringqualifizierter bzw. 200 Analphabeten bedarf, um den Weggang eines Hochqualifizierten zu kompensieren. Insofern ist für mich das Handeln unserer großartigsten Bundesregierung aller Zeiten (GroBaZ), Millionen Gering-, bzw. Nichtqualifizierter einzuladen, nachvollziehbar und wird dem Land zum Segen gereichen, allein für die Buntheit und Vielfalt sollten wir dankbar sein.
    Mit grünlichen Grüßen
    Ihr Leopold Karl

    Antworten
  13. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Da viele Migranten nicht über eine auf dem deutschen Arbeitsmarkt nachgefragte Qualifikation verfügen, bleiben ihnen nur Hilfstätigkeiten: putzen, kellnern, schleppen.”

    Ach, als unqualifizierter Migrant auch ohne Vertriebstalent kann man sich das Hartz4 auch mit anderen deutlich profitableren gewerblichen Nebentätigkeiten “aufstocken”, ein Ausflug in den Görlitzer Park oder an den nächstgelegenen Bahnhof genügt, um zu sehen, was ich meine. (Aber bitte Corona-Schutzregeln beim Drogenkauf nicht vergessen, das Virus ist sehr gefährlich.)

    Zum Glück zählen Drogenhandel und Prostitution mittlerweile auch offiziell mit zur Wirtschaftsleistung eines Landes. Sonst sähen unsere Wirtschaftsdaten noch viel schlechter aus – sehr positiv insbesondere für das Land Berlin, aber auch für die ähnlich strukturierten Slumgebiete in NRW. Ist halt nur blöd, dass Umsätze aus solchen Geschäften schwarz abgerechnet und die Gewinne nicht besteuert werden.

    „Für die Einwanderungsländer ist die Einwanderung Hochqualifizierter ein lohnendes Geschäft. Diese Arbeitskräfte erhöhen die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung des Landes und tragen so zu einer Festigung des Lebensstandards der einheimischen Bevölkerung bei. (…) Deutschland dagegen hat mit seinem ‘brain drain’ das Nachsehen.“ – bto: Das ist Dreisatz!

    Dreisatz. Sie überfordern unsere Politiker eindeutig mit solchen komplexen Berechnungen.

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    • weico
      weico sagte:

      @Richard Ott

      “Ach, als unqualifizierter Migrant auch ohne Vertriebstalent kann man sich das Hartz4 auch mit anderen deutlich profitableren gewerblichen Nebentätigkeiten „aufstocken“, ein Ausflug in den Görlitzer Park oder an den nächstgelegenen Bahnhof genügt, um zu sehen, was ich meine.”

      Aber die tun ja wenigstens noch etwas.(ups)

      Bei vielen Einheimischen gilt doch schlicht der Satz:
      “Hartz 4 und der Tag gehört Dir.”

      Dazu lässt sich sogar “abfeiern”:
      https://www.youtube.com/watch?v=aMMqcBzMkRQ

      Nebenbei:
      Die etlichen Hartz4 Sendung aus deutschen Landen sind ein echter Hingucker in der Schweiz. Da könne Wir uns echt nur die Augen reiben, wass “im grossen Kanton” so alles abgeht.

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      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “Aber die tun ja wenigstens noch etwas.(ups)”

        Einen Finanzbeitrag zum Staatshaushalt oder den Sozialversicherungen leisten sie damit aber eben nicht. Finanziell ein genauso schlechtes Geschäft für den Rest der Gesellschaft wie ein Hartzer, wenn die Kunden danach irgendwann noch teure Gesundheitsbehandlungen brauchen, sogar ein viel schlechteres.

        Gibt es ein ähnliches Genre wie die deutschen Hartz4-Sendungen in der Schweiz etwa gar nicht? Das überrascht mich aber, Sie haben eine ähnliche Klientel doch auch im Land, ob nun zugewandert oder original-schweizerisch. Woran liegt das?

        PS: Der schönste und berühmteste deutsche Hartzer, extra für Sie:
        Einzigartiger Fall – Arno Dübel – 30 Jahre arbeitslos – Menschen bei Maischberger (12.01.2010)
        https://www.youtube.com/watch?v=75xotBIiNjc

    • Dr.LucieFischer
      Dr.LucieFischer sagte:

      @Richard Ott
      Ein Leben im Sozialstaat, der Grundbedürfnisse garantiert & Sozialarbeiter& kostenloses Doctor-Hopping mit Extras in Notfällen hat es geschichtlich noch nie gegeben: Im Mittelalter lebten die reichsten Landesfürsten einfacher und wussten, dass Wohlstand ohne Einsatz schnell vergeht. Die Politiker handeln aber gar nicht irrational mit dieser Migrationspolitki und offenen Grenzen, seid willkommen, Millionen! “Das Allmende-Problem” wiederholt sich derzeit in D , und durch massenhafte, wirtschaftlich unbedeckte Leistungsversprechen wird das gesamte soziale Sicherheitssystem in Kürze einfach zusammenbrechen: Globalistisch aber sehr gewollt, gleicher MIni-Lohn für alle. Kalkutta, wie Scholl-Latour warnte. Wer jetzt noch von Harz4 profitiert und anspruchslos in Jogginghose & Alk & Plastikpuppe& Video ganz gutmütig zufieden den Oblomow gibt, wird das nicht mehr bis ans Lebensende duchziehen können. Ilussionen platzen über Nacht, oft.
      Die letzte Korrekturmöglichkeit ist m.E. radikale Kostentransparenz im Gesundheitswesen mit obligatorischer Eigenverantwortung und -Beteiligung.
      Weder versicherungsfremde Leistungen noch life-style-Therapien, die Liste von notwendigen Kürzungen ist lang.
      ( Ein Witz, dass von adipöse-hypertonisch-diabetes-II-Risiko-Corona- Patienten nicht konsequentes Abspecken verlangt wird, stattdessen- additiv- die lebenslange Impfung durchgesetzt werden soll.)

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