Wir müssen die grünen Radikalen stoppen

Was für ein Titel, den man sich in Deutschland nicht vorstellen kann: “The Green Taliban will sweep away our liberal order unless we get a grip on climate change.” bto: Kein Leugnen des Klimawandels, obwohl ich da mittlerweile nach einer wahren Flut an Artikeln auch schon Zweifel bekomme, vor allem mit der Aussage “97 % aller Experten seien sich einig”. Stattdessen die saubere Beobachtung, dass eine zunehmend militante Gruppe das Thema als Hebel sieht, um ganz andere gesellschaftliche Themen zu realisieren. Ob wir uns das wünschen sollten, wage ich zu bezweifeln.

So sieht das auch Ambroise Evans-Pritchard in seinem Kommentar:

  • “We have a choice. Either we fight runaway climate change with liberal market policies and capitalist creativity, or we cede the field to Malthusians and the Green Taliban. Retreating into denialism – or more corrosive these days, into shoulder-shrugging nihilism – will not cut it. (…)  global warming could reach seven degrees by the end of the century under current policies. (…) the biochemistry of the oceans is changing with alarming speed. Water acidity has increased by 26pc. The pace of melting ice has quickened fivefold (147 Gt yr) in a decade. The Greenland and Antarctic ice sheets are at vanishing at an ‘accelerating rate’. (…) We risk an unstoppable chain-reaction.” – bto: Das mag sein. Nun ist der wichtige Punkt aber der fett markierte am Anfang. Es muss uns gelingen, die technologische und damit die Lösung zu realisieren, die nicht nur den Wohlstand erhält, sondern auch steigert. Wer will schon zurück zu Malthus? Also ich nicht. Ich glaube auch, dass es nicht alle Länder machen werden und dann gibt es eine ganz andere Art von Klimaflüchtlingen. Nämlich jene, die vor “grünen Talibans” flüchten. Aus Deutschland dürften es nicht wenige sein.
  • Technical solutions and eternal economic growth are our only salvation. They are also achievable at zero or even negative net cost with the right market signals. The technology leaps are in fact happening with breath-taking speed.” – bto: Genau! Deshalb sollte der Anspruch Deutschlands auch sein, viel mehr als zwei Prozent beizusteuern! Über Technologie, nicht über Verzicht!
  • “It is the capitalist Elon Musk from Tesla who brought the incumbent car industry to its knees and forced through the electric car breakthrough. The plant-based Impossible Burger of Stanford scientist Pat Brown is funded by private venture capital. Would state planners ever have had the creativity to achieve this? Of course not.” – bto: Wer sehen will, wie es beim Staat funktioniert, der blicke nur auf die Energiewende in Deutschland!
  • Soft versions of eco-militancy are moving closer to real political power in a string of countries. The German Greens are running at 38pc in the Baden-Württemberg polls. (…) A narrative has taken hold that the liberal democratic order is incapable of meeting the challenge. An authoritarian fist is necessary.” – bto: Ich denke, jeder, der den Grünen in Deutschland zuhört, weiß, wovon die Rede ist. Es geht um die DDR 2.0, diesmal zum Nutzen der Umwelt. Wahnsinn.
  • Doch auch in anderen Ländern gibt es extreme Positionen: “(…) US presidential candidate Bernie Sanders (…) wants the criminal prosecution of coal, oil, and gas executives for causing climate damage. Elizabeth Warren vows to shut down the US fracking industry by executive decree immediately – and with it 8.4pc of global oil supply – if she takes the White House.” – bto: Das ist einer der Gründe: Aktien von Ölkonzernen zu halten. Denn die dürften dann deutlich zulegen.
  • “There are now two opposite risks: one that leaders drag their feet and too little is done; the other is that the green extremists will succeed in asphyxiating the liberal economy or provoke a paralysing backlash as they try to do so.” – bto: Es wird zwei Welten geben. Die liberale Welt der technologischen Lösungen, die illiberale zu der wohl Deutschland gehören wird.
  • Harder forms of eco-militancy are flourishing. Germany’s Ende Gelände (No Further) – like Extinction Rebellion – wages a campaign of civil disobedience. (…) At the extreme, green militancy turns into a Khmer Verte. In the late 1990s the Earth Liberation Front carried out hundreds of attacks in 25 countries  – many on biotech labs – through a secret cell structure. The FBI deemed it America’s top domestic terrorism threat. This is where are heading again if we don’t get a grip. In the current mood, it is not hard to imagine vigilante action against designated ‘climate criminals’.” – bto: Nichts Besseres könnte man sich als Argument für Gleichmacherei und Sozialismus vorstellen.
  • Solutions are at hand. They just need an extra push. (…)  Solar is cheaper than coal in most southern latitudes. (…) The latest auctions for UK offshore wind came in as low as £39.50. (…) Energy storage for weeks at a time is in sight at costs that match and may soon undercut gas peaker plants to balance intermittent renewables. Highview Power’s 4GW liquid air project in Texas will compete toe-to-toe with cheap US shale gas, providing wind back-up at levelized costs below $100 per megawatt/hour. It is aiming for $50 within a decade.” – bto: Ich denke auch, dass Technologie die Antwort ist. Nicht Verzicht um jeden Preis!
  • “The next frontier is green hydrogen made from solar or wind by electrolysis. This is harder to crack but the top US universities are all over it. So are London hedge funds. BNEF thinks the levelized cost will drop to $24 MWh by 2030, and to $15 by 2050.This opens the way to limitless production of hydrogen for shipping, long-haul road freight, and railways, or for replacing coke in steel making. Once the cost is low enough huge offshore islands could produce limitless amounts of energy from wind and solar for synthetic fuels.” – bto: Wichtig ist auch hier die Technologieoffenheit. Nicht das oft Übliche, dass ein Politiker besser weiß, wie man es macht.
  • “There is no necessary macro-economic ‘cost’ to this great transformation. Economic systems are not like family budgets. Net zero is better understood as an economic accelerant. A report this week by the UN’s economic arm (UNCTAD) estimates the fiscal multiplier of a Global Green New Deal at 1.3 to 1.8. The spending generates a positive economic return. It soaks up excess capital and drives investment. UNCTAD thinks it could lift annual growth by 1pc in rich countries and 1.5pc to 2pc in developing states. It is what the world needs to escape its post-Lehman low growth malaise. It shifts stimulus from asset bubbles to real economy jobs that reverse inequality.” – bto: Das ist bekanntlich auch meine Sicht. Wir haben hier den Nutzen der Verbindung vom Kampf gegen den Klimawandel und der ökonomischen Eiszeit. Man muss Erstes gar nicht glauben, um Letzteres zu machen!

Allemal besser als “green political tyranny”!

 telegraph.co.uk (Anmeldung erforderlich): “The Green Taliban will sweep away our liberal order unless we get a grip on climate change”, 26. September 2019

 

 

Kommentare (35) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Es wird zwei Welten geben. Die liberale Welt der technologischen Lösungen, die illiberale zu der wohl Deutschland gehören wird.”

    Das wollen wir in Zeiten der weltmeisterlich genutzten Reisefreiheit, des Internets, der sozialen Netzwerke, der Schweizer Presse, der osteuropäischen Nachbarländer und der AFD doch erst mal sehen. Bis jetzt steht der Praxistest m.E. noch aus, weil die Politik der EZB in Verbindung mit dem Altschwung schröderscher Arbeitsmarktreformen mit Unterstützung der Mainstreammedien die Trägheit der deutschen Masse noch nicht herausgefordert hat. Aber wenn bei der Wiederwahl des gegenkandidatenlosen IG-Metall-Chefs das Ergebnis jetzt schon auf 71 % absackt, weil die einfachen Mitglieder den regierungstreuen Kurs der Gewerkschaftsspitze immer weniger mittragen, was glauben Sie, wie das erst wird, wenn die Industrie echte Massenentlassungen durchziehen muss und der Rest der Bevölkerung keinen Wohlstandserzeuger mehr hat?

    Wenn die großen Industriezweige wie Automobil oder Maschinenbau den Bach runtergehen, ist nämlich kein Geld mehr da, das man als Sozialist verteilen kann. Und dann bin ich mal gespannt, was all die schlafmützigen immer noch Mainstream-wählenden Bürger in ihrer Arbeitslosigkeit so machen werden. Auch ein grün wählender Student kommt normalerweise wenigstens ins Grübeln, wenn er nach dem Studium über Jahre nur noch schlechtbezahlt nachts in einer Fast-Food-Kette arbeiten kann. Natürlich werden viele Studenten dann Sozialisten werden (oder bleiben). Aber so viel von der Welt haben sie mitgekriegt, dass andere Länder das nicht machen und erfolgreich damit sind, wenn es hier deutlich schlechter wird.

    Gegen die Verteilungskonflikte, die jetzt drohen, waren die deutschen Konflikte der letzten 28 Jahre m.E. Wattebauschenpusten. Denn die Schuld wird dann wie immer der jeweils amtierenden Regierung gegeben werden, die bisher durchgängig mental aus leichtschwarz-rot-sozialismusgrün besteht. Bleiben die linken und rechten Ränder (wenn ich die schlafmützige FDP mal weglasse) und die ansatzweise liberal denkenden in allen politischen Richtungen. Und in welche Richtung dann das ganze gesellschaftliche System wandert, ist für mich noch überhaupt nicht entschieden. Wenn die Wachstumsraten der AFD dann auch im Westen Schwung bekommen sollten, kann es auch anders laufen, denn ab 35 % bis 40 % AFD in einem Landesparlament ist es mit dem öffentlichen Ignorieren vorbei. Und daran wird es sich entscheiden, ob dort dann Protektionisten und braune Fanatiker (die es entgegen der Mainstreampresse dort bisher nur untergeordnet gibt) oder liberal-konservative Personen wie Herr Meuthen oder Frau Weidel die Führung innehaben.

    Denn eines hat offenbar keiner auf dem Schirm: Was passiert mit all den Justizbeamten, Polizisten, Soldaten und anderen Vertretern der Staatsgewalt, wenn entweder ihr Gehalt / Pension nicht mehr sicher ist oder dank Eingreifen der EZB diese zwar gesichert sind, aber die Preise davon laufen? Wenn AKK bei der Kommandeurstagung der Bundeswehr in ein paar Jahren mitgeteilt wird, dass sie als Ministerin etwas tun muss, damit die Generäle den Haufen noch unter Kontrolle behalten? Undenkbar? Warten wir es ab. Die denkfaule Bevölkerungsmehrheit mag keine Geschichtsbücher lesen und auf die Gegenwart übertragen. Aber die ganze Gesellschaft kann sich jetzt in den nächsten drei, vier Jahren m.E. sehr sehr schnell verändern. Denn die Deutschen haben in ihrer Geschichte sehr oft lange nichts gesagt und dann zu radikalen Lösungen gegriffen, wie man jetzt gerade an der Klimadebatte sieht. Genauso schnell kann es aber in die Gegenrichtung kippen, wenn liebgewonnene Dinge wegbrechen, die man irrtümlicherweise für selbstverständlich gehalten hat.

    Antworten
  2. Tobias W.
    Tobias W. sagte:

    bto: Wer sehen will, wie es beim Staat funktioniert, der blicke nur auf die Energiewende in Deutschland!

    Nur soviel dazu: Strompreis in Deutschland liegt bei ~0,3EUR pro kwh, ich zahle im wunderschönen US Bundesstaat Washington 0,08USD pro kwh. Und ach ja, der Anteil erneuerbarer Energien in meinem Strommix liegt wie in Deutschland bei ~40%. Irgendwas macht Ihr einfach falsch!

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      Wir bezahlen nicht den Strom und Sprit, sondern Steuern an der Steckdose und der Tanke… Ist auch nötig wegen der Sozialausgaben, die über Steuern mitfinanziert werden müssen. Ob das richtig oder falsch ist, mag man abhängig von politischer Orientierung bewerten…

      Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Tobias W.:

      Wir wählen Sozialisten in unterschiedlichen Farben. Das ist das, was wir falsch machen; das ist der einzige Grund.

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ein Wort zu Malthus, weil er wie folgt kommentiert wird:

    >bto: … Es muss uns gelingen, die technologische und damit die Lösung zu realisieren, die nicht nur den Wohlstand erhält, sondern auch steigert. Wer will schon zurück zu Malthus? >

    Sorry, Dr. Stelter, Sie verkennen die Situation.

    Ich bin auch fürs Wollen – BEWUSSTES, RATIONAL begründetes Wollen, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass es im vorliegenden Fall des Klimawandels längst nicht mehr auf Ihr Wollen oder das von Millionen Menschen ankommt.

    Es ist zu spät dafür, weil es BEREITS zu viele Menschen auf dieser Erde gibt und weil Menschen NICHT mit VERNUNFT zu Lösungen kommen.

    Malthus war der Meinung, dass die Anzahl der Menschen in geometrischer Progression und die Lebensmittel in arithmetischer Progression zunehmen.

    Das dürfte falsch sein, aber bedeutsam ist, was er OHNE unsere heute Klimasituation zu kennen, mit Bezug auf die Menschen gesagt hat.

    Hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus

    und da mit Quellenangabe zitiert:

    „Ein Mensch, sagte er, der in einer schon okkupierten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem großen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedecke für ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie säumt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausführung zu bringen.“

    Dank enormer Produktivitätsfortschritte in der Landwirtschaft können wir der Natur zwar ein sehr, sehr großes Gastmahl abverlangen, wenn aber die Anbauflächen abnehmen und die Produktivität sinkt , z. B. durch Wassermangel, sowie die Zahl der Menschen immer weiter steigt, sorgt nicht mehr die Menschheit, sondern die EVOLUTION dafür, dass das Klima kein Problem mehr für die Menschheit ist.

    Im eigentlich undenkbaren, aber dennoch nicht unmöglichen Extremfall heißt dies:

    Es ist nicht mehr ein Problem für die Menschen, weil es keine Menschen mehr gibt.

    Ideengeschichtliche Fußnote:

    Malthus ist einer der ganz wenigen Denker, die der Vernunft die Lösungsrolle für die großen menschlichen Probleme abgesprochen hat.

    Es ist daher nur zu verständlich, dass Marx den Kleriker Malthus bekämpfte und ihm „pfäffischen Eifer“ unterstellt.

    Andererseits hat er ihn schon verstanden, ohne das Potenzial an Dynamit zu erkennen, das bei Malthus liegt, wenn er über ihn schreibt (in „Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie“):

    „Die BEDINGUNGEN (meine Hervorhebung, D. T.), in denen die Menschen sich historisch reproduzieren und reproduzieren, erscheinen als SCHRANKEN (Hervorhebung durch Marx, D. T.) der Reproduktion des Malthusschen Naturmenschen, der eine Maltuhussche Kreatur ist.“

    Der „Malthussche Naturmensch“ war in der Zeit nach Malthus und Marx jedenfalls ein Zivilisationsmensch, der einen produktiv entfesselten Kapitalismus zu seinem Vorteil genutzt hat mit der nicht unwahrscheinlichen Folge, dass er DADURCH in großer Zahl evolutionär scheitern MUSS.

    Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ straus

        >„zu viele Menschen“ ist erstens unbestimmt und zweitens inhuman. Tatsächlich ist genug Platz für alle.>

        „Zu viele Menschen“ ist der Zahl nach zwar unbestimmt, aber eine sinnvolle Feststellung in Bezug zu bestimmten Entwicklungen, die Menschen verursachen bzw. von denen sie betroffen sind.

        „zu viele Menschen“ ist nicht inhuman, weil nur HANDELN, aber nicht ein ZUSTAND inhuman sein kann.

        Es wäre inhuman, mit „zu viele“ dafür sorgen zu wollen, dass es gegen ihren Willen weniger werden. Davon ist unter vernünftigen Menschen nicht die Rede.

        Ich glaube auch, dass es genug Platz für alle Menschen gibt.

        Darum geht es aber nicht in der Diskussion.

        Es geht darum, ob diese Menschen unter akzeptablen Bedingungen MITEINANDER leben können oder nicht.

        Da sind, jetzt schon beobachtbar, erhebliche Zweifel angebracht.

        Ich habe den von Ihnen verlinkten Artikel gelesen und kann nur den Kopf schütteln über Aussagen wie diese:

        >Nein, es gibt kein Problem mit der Versorgung von sieben Milliarden Menschen und es wird auch keines geben, wenn noch vier bis fünf Milliarden hinzukommen. Zu Malthus’ Zeiten lebten 95 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut, heute sind es weniger als 10 Prozent …
        Weil wir immer mehr werden und damit auch immer mehr Erfinder und Entwickler im Austausch mit immer mehr Kunden und Nutzern daran arbeiten können, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dies ist, was Malthus und seine Nachfolger völlig falsch eingeschätzt haben: den menschlichen Erfindungsgeist und seine Fähigkeit und seinen Willen zur Kooperation.>

        Ich empfehle Ihnen, sich einmal anzusehen, WO in der Welt es WIE VIEL „Wille zur Kooperation“ gibt und darüber nachzudenken, ob nicht MEHR als dieser Wille und „menschlicher Erfindergeist“ gebraucht würde, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

        Sie ist zwar mit dem Kapitalismus zu einem BESSEREN Ort geworden, es ist aber völlig offen, ob sie das auch in Zukunft mit oder ohne Kapitalismus sein wird.

        Die unkritische Gutgläubigkeit dieses Artikels ist ein Grund, Tichys Einblick nicht zu lesen.

  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ambroise Evans-Pritschard stellt folgende Alternative auf:

    „We have a choice. Either we fight runaway climate change with liberal market policies and capitalist creativity, or we cede the field to Malthusians and the Green Taliban.>

    Er bringt die Dinge durcheinander und stiftet Verwirrung auch bei denen, die rational agieren wollen.

    Erstens:

    Wir können die Energiewende, die verbreitet als ERFORDERLICH angesehen wird, nicht mit liberalen Marktmechanismen und kapitalistischer Kreativität ALLEIN schaffen.

    Liberale Marktmechanismen und kapitalistische Kreativität sind zwar bestens dafür geeignet, INDIVIDUELLE Nutzenpräferenzen zu bedienen in dem Maß, in dem sie es mit den jeweils verfügbaren technologischen und organisatorischen Möglichkeiten können.

    Sie können aber nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ein abstraktes Ziel mit einem Klimazustand, der NICHT als nützlich ERFAHRBAR ist, erreichen.

    Es wäre reiner Zufall.

    Genauso gut könnte hätte man in der Vergangenheit fordern können, dass liberale Marktmechanismen und die kapitalistische Kreativität dafür sorgen müssen, zum Zeitpunkt x physische Mobilität in der Menge y zum Einsatz zu bringen.

    Wenn man das angestrebte Klimaziel erreichen will, MUSS man eine diktatorische Regulierung haben.

    Auf die automobile Mobilität bezogen, würde das als Minimum heißen:

    Knallhartes Absenken der Grenzwerte für CO2 und Stickoxid-Ausstoß, damit sich die Menschen aufgrund versiegender konventioneller Automobilität auf andere Lebensweisen umstellen.

    Das wäre technologieoffen, aber mit Blick auf die Zielerreichung immer noch keine Zeitpunkt-Lösung.

    Denn niemand weiß, zu WELCHEM Zeitpunkt welche Kreativität in der Lage ist, einen gewollten und auch bezahlbaren Nutzen anzubieten.

    DAHER gibt die Politik REGULATIV eine BESTIMMTE Technologie vor für die Zielerreichung – Elektromobilität im vorliegenden Fall. E-Automobile gehen mit null Emission in den Flottenverbrauch ein.

    Das ist aber nicht mehr technologieoffen und VERLANGT Subventionen in abenteuerlicher Höhe ganz einfach deshalb, weil der individuelle Nutzen der E-Mobilität zumindest auf absehbare Zeit zu gering ist im Vergleich mit dem konventioneller Mobilität mit Verbrennungsmotoren.

    Darin liegt auch das Scheitern begründet.

    Ob die E-Mobilität jemals dominieren wird, ist offen.

    Es ist aber m. A. n. nicht offen, dass wir mit ihr nicht das Klimaziel von max. + 2°C Erderwärmung erreichen werden. Es wird nicht mit der E-Mobilität erreicht werden.

    Zweitens:

    Die Anhänger von Malthus und die Umweltfanatiker („green Talibans“) muss man auseinanderhalten.

    Die Umweltfanatiker werden ruhiggestellt werden, soweit sie das „System“ durch Funktionsblockierung lahmlegen wollen. Dafür sorgen die Regierungen automatisch.

    Denn unabhängig von der Regierungsform besteht ein übergeordnetes vorrangiges Interesse darin, die Gesellschaft stabil zu halten. Und stabil ist sie nur mit hoher Funktionalität.

    Man kann die Bevölkerung Hongkongs und die Umweltfanatiker in keiner Weise vergleichen.

    Aber in beiden Fällen ist abzusehen, dass ein Scheitern vorprogrammiert ist, wenn die Dysfunktionalität des jeweiligen Systems weiter betrieben wird.

    Nur wenn die gesellschaftliche Stabilität mit mehrheitlich als unerträglich empfunden Zuständen verbunden ist, kann eine ÄNDERUNG durch Revolution herbeigeführt werden.

    Das ist für die wirtschaftlich entwickelten Gesellschaften zurzeit nicht der Fall.

    Antworten
  5. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    „It is the capitalist Elon Musk from Tesla who brought the incumbent car industry to its knees and forced through the electric car breakthrough.”

    Selten so gelacht! Den Durchbruch der Elektroautos kann man ja täglich auf unseren Straßen bewundern. Und die haben sich sogar ohne Zwangsvorschriften über den Flottenverbrauch und ohne Subventionen durchgesetzt!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Ulrich Remmlinger

      „DURCHGESETZT“ – habe mit Ihnen gelacht.

      An derartigen Aussagen kann man auch erkennen, mit welchem Realitätsverlust bzw. mit welcher Verblendung die Anhänger einer liberalen Wirtschaftsordnung diese vor dem Klimasozialismus retten wollen.

      Leider sehe ich auch Dr. Stelter in diese Richtung gehen, wenn er sagt:

      >Ich denke auch, dass Technologie die Antwort ist. Nicht Verzicht um jeden Preis! >

      Wenn man dem Diktat DEFINIERTER Klimaziele untworfen ist, MUSS man diese Alternative als falsch ansehen, wie ich weiter oben dargelegt habe.

      Der Ansatz kann vielmehr nur sein:

      Eine liberale Wirtschaftsordnung ist nur dann zu retten – falls überhaupt noch -, wenn die Energiewende SCHEITERT.

      Ich meine, dass die Chancen dafür nicht schlecht stehen, allerdings die KOSTEN bis zum Scheitern unsäglich hoch sein werden.

      Antworten
  6. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    Richtig Herr Stelter……

    Was sich da anbahnt ist die Wiedera8ufserstehung des Sozialismus in Europa.

    Wohl an die 90% der Protestanten sind Sozis.
    Und die verfolgen ganz andere Ziele wie Umweltschutz, sie wollen den Kapitalismus und die heutige Form der Demokratie abschaffen.
    “Umweltschutz ist nur der Zug auf den die aufspringen bis sie am Ziel sind”….. in leichter Abwandlung eines Ausspruches von Erdogan.

    Paradox, denn die Sozialistischen Länder waren es, die die schlimmsten Umweltsünden begingen und begehen, denn sie hatten kaum je Geld um Umweltschutz zu betreiben.
    Unsere industrialisierte Gesellschaft von Heute hat erst das Geld erwirtschaftet ………welches die Jungen nun vernichten können.
    Wer erinnert sich noch an die DDR und deren ungeheure Umweltsünden ……die nach ab 1989 an die Öffentlichkeit drangen ?

    Hier in St. Gallen waren es schon um 1850 verschiedene Vereine die der Umwelt ihre Aufmerksamkeit schenkten. Sie hatten oft naive Träume vom Bauernstand, dem Wald, und wollten auch verhindern das hier die letzten Reste der Stadtmauern abgerissen wurden.
    Sie waren es die für die Stickereifirmen hier erste Umwelt-Auflagen durchdrückten.
    Es war die sich anbahnende Periode des Historismus.

    Aber eben, im linken Deutschland vergisst man schnell, vor allem was die sozialistischen Bruderländer alles anstellten.
    Auch das der Sozialismus seit 1917 an die 140 Millionen Opfer forderte, davon jene berühmten 6 Millionen geradezu Industriell ermordeten Juden.

    Und genau das Gift wollen die nun erneut versuchen….???

    Aber die heutige Generation ist eben im totalen Sicherheitsgefühl aufgewachsen, sie glauben das der Staat für alles sorgt, ja sorgen muss.
    Der Paternalismus feiert fröhliche Urständ …..und der ist eben im Sozialismus immer der Normalfall.

    Antworten
    • Tyler Soltmanno
      Tyler Soltmanno sagte:

      Als einer der Vertreter der “naiven linken Jugend” sehe ich mich durch Ihren Kommentar dazu bewegt, Ihnen nahezulegen, mal das Gespräch mit jungen Menschen zu suchen, lieber Herr Roth.
      Kein vernünftiger Zeitgenosse meines Alters wünscht sich DEN Sozialismus herbei, den wir bislang in der Welt beobachtet haben.
      Sie vermengen Dinge, die nicht zusammen gehören. Keine repräsentative Gruppe dieses vermeintlichen “linken Deutschlands” will ein autoritätes System, das auf dem Vorwand des Umweltschutzes erbaut ist.
      “Sie wollen den Kapitalismus und die heutige Form der Demokratie abschaffen.”
      Wenn Sie schon gegen eine ganze Bevölkerungsgruppe aus einem anderen Land hetzen, dann präzisieren Sie bitte Ihre Aussagen.
      In Deutschland gibt es keine homogene Jugend die alle das selbe Ziel, die Wiedererrichtung des Sozialismus, verfolgen.
      Richtig ist nach meiner Erfahrung, dass bei den jungen immer wieder eine Tendenz beobachtet wird. Undzwar dass viele unter uns nach “humanistischen Umwälzungen” streben. Eine soziale Neugestaltung des Kapitalismus, nicht der Weg zurück in ein totalitäres Regime.
      Liebe Grüße

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tyler Soltmanno

        Ich halte Ihre hier vorgebrachte Kritik für berechtigt.

        Auch völlig in Ordnung:

        > …dass viele unter uns nach „humanistischen Umwälzungen“ streben. Eine soziale Neugestaltung des Kapitalismus, nicht der Weg zurück in ein totalitäres Regime.>

        Sie werden aber verstehen, dass Menschen wie ich es genauer wissen wollen, etwa mit KONKRETEN Antworten auf eine Frage wie die folgende:

        WIE wollen Sie aus dem herrschenden Kapitalismus zur „humanistischen Umwälzung“ kommen, und WELCHE Mechanismen sollen im neugestalteten Kapitalismus WELCHE Zustände WIE sichern?

        Sollten ich und andere, die mit ähnlichem Wohlwollen Ihnen und Ihresgleichen begegnen, NUR mit FORDERUNGEN wie jüngst in einer TV-Talkshow abgespeist werden – es hieß da ganz einfach: Energiewende, Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Alles auf einmal, sofort, selbstverständlich kompromisslos und ohne Diskussionen -, dann werde ich extrem hartleibig.

        Und kommen Sie mir nicht mit Sprüchen, wie “Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut”.

        Können Sie nicht liefern, darf ich Ihnen versichern:

        Ich werde im Rahmen friedlichen Engagements ALLES tun, um derartige Tollerei zu unterbinden.

        Zu viele hätten zu viel zu verlieren, um tatenlos zuschauen zu wollen.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Tyler Soltmanno

        “Eine soziale Neugestaltung des Kapitalismus, nicht der Weg zurück in ein totalitäres Regime.”

        Halten Sie die aktuelle Marktwirtschaft in Deutschland für wenig sozial? Und wenn ja, welche Aspekte wären sozial neu zu gestalten? (Das ist als ernste Frage gemeint.)

        “Keine repräsentative Gruppe dieses vermeintlichen „linken Deutschlands“ will ein autoritätes System, das auf dem Vorwand des Umweltschutzes erbaut ist.”

        Vielleicht nicht wissentlich, nicht im vollen Bewusstsein. Wenn aber manche sagen “Demokratie hat ihre Grenzen, das muss jetzt mal schneller gehen” – dann sind diese bereits auf der autoritär-gewaltsamen Route unterwegs.

      • Tyler Soltmanno
        Tyler Soltmanno sagte:

        @Thomas M. & Dietmar Tischer

        Die Menschen machen das System, und das System macht die Menschen.
        Wirtschaftliche Freiheit, Entfaltungsgreiheit, geistige und kulturelle Freiheit sind alles mittelbar die Folgen einer prosperierenden Industrialisierung unser Welt, aber insbesondere, die Errungenschaften von mündigen Bürgern, die zu ihrer Zeit eine zukunftsweisende Idee in die Gesellschaft getragen haben.
        Eben Menschen, die die Mängel an der vorherrschende Verfassung des jeweiligen Kapitalismus nicht zu dulden bereit waren. Und solche Menschen stehen auch heute auf.
        Sind die Forderungen der “lauten Linken” berechtigt?
        Meiner Ansicht nach ja.
        Sind die Vorschläge (in vielen Fällen) leere und unrealistische Parolen?
        Meiner Ansicht nach ja.
        Aber aus den eben genannten Entwicklungen ergibt sich bei uns im Westen die Konsequenz, dass gerade eine riesige Gruppe von junge Menschen aufbegehrt gegen die wahrgenommene Ungerechtigkeit. Natürlich, ein Vorzug den man sich leisten kann, wenn man mit einer gewissen Leichtlebigkeit herangewachsen ist. Eine Leichtlebigkeit die charakteristisch ist für meine Generation, von der es vielen ausgesprochen gut geht.
        Und so tummeln sich, unter den vielen Meinungen und Vorschlägen, völlig naive Gedanken und Ansätze von Menschen ohne ein “politisches Grundverständnis” und “ökonomischem Scharfsinn”.
        Auch wenn viele der Vorschläge Blösinn sind, wohl häufig aus Mangel an Kenntnissen, ist die Wahrnehmung über die Ungerechtigkeit sicherlich nicht betrübt.
        Nicht nur innerhalb unserer Landesgrenzen tun sich unfassbare Ungleichheiten und Privilegien auf, sondern auch unser Umgang mit dem Ausland ist von Völkerselbstsucht geprägt.
        Dann beobachen wir die…ich nenne sie mal “intertemporale Ungerechtigkeit”!
        Zu viele von uns leben heute im Überfluss auf Kosten der zukünftigen Generationen.
        Und es ist nun, unsere gesellschaftliche Herrausforderung (bzw die der Weltgemeinschaft), soziale Veränderungen innerhalb der kapitalistischen Ordnung zu bewirken.
        Neue Errungenschaften, angeknüft an diejenigen, für die die Menschen in den letzten Jahrhunderten gekämpft haben.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tyler Soltmanno

        Niemand der vernünftig ist, kann von anderen ein Glaubensbekenntnis zum System verlangen.

        Es hat mit Blick auf unsere Werte und Vorstellungen eines „guten Lebens“ – wie immer das gesehen wird – Defizite.

        Daher habe ich keine grundsätzlichen Probleme mit Menschen, die „heute aufstehen“.

        Ob ihre FORDERUNGEN, die etwas anderes als SYSTEMKRITIK sind, als BERECHTIGT angesehen werden können, muss sich, im weitesten Sinn begriffen, AUCH an den KOSTEN der damit verbundenen Veränderungen bemessen lassen.

        Das ist so, weil das System in Summe erheblichen Wohlstand generiert hat, den man nicht einfach aufs Spiel setzen, geschweige denn ohne Verluste aufgeben kann.

        Weil diejenigen, die aufstehen und fordern, damit verändern wollen, haben sie eine BRINGSCHULD andere zu ÜBERZEUGEN, dass die Veränderung erfolgen soll.

        Kurzum:

        Wer fordert, muss erst einmal liefern.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Einige Anmerkungen und (eher rhetorische) Fragen zur Anregung. Wir brauchen und können vermutlich das hier nicht ausführlich diskutieren; das Medium ist zu sperrig… (damit will ich Sie nicht abwürgen; die Threads werden halt irgendwann kalt; vielleicht lesen Sie es aber noch…)

        >Nicht nur innerhalb unserer Landesgrenzen tun sich unfassbare Ungleichheiten und Privilegien auf, sondern auch unser Umgang mit dem Ausland ist von Völkerselbstsucht geprägt.

        Welche Ungleichheiten sind unfassbar (ich vermute es bezieht sich auf materielle)? Dass es Quandt-Erben gibt? Dass ein Unternehmerkind die Firma der Eltern erbt? Das jemand zwei Häuser seiner Eltern erbt und von Mieteinahmen leben kann? Dass jemand deutlich mehr als jemand anderes im gleichen Job verdient? Dass jemand deutlich mehr als jemand anderes im anderen Job verdient? Dass viele, die arbeiten gehen, nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben nicht mehr Geld haben, als manche die nicht arbeiten gehen? Ab wo genau wird es unfassbar?

        >Dann beobachen wir die…ich nenne sie mal „intertemporale Ungerechtigkeit“!

        Das ist übrigens erst einmal eine *vermutete* Ungerechtigkeit und abhängig von der zukünftigen Entwicklung. Umgekehrt existiert dies übrigens (auch): Luft, Wasser und Lebensmittel sind heute in Deutschland sauberer als früher. Die Nahrungsvielfalt ist viel, viel größer. Die medizinische Versorgung ist besser. Von Konsummöglichkeiten ganz zu schweigen. Man könnte auch sagen: Zum Glück bin ich heute jung und nicht in den 50ern, 60ern, 70ern, …

        >Zu viele von uns leben heute im Überfluss auf Kosten der zukünftigen Generationen.

        Der Satz hat potenziell düstere Implikationen, wenn man ihn streng verfolgt: Brauchen wir weniger Menschen? Sollen die Menschen gezwungen werden, weniger zu konsumieren – wenn sie nicht willig sind?

        Einschränkung wird es nicht nachhaltig lösen, das verschiebt das Problem nur in die Zukunft. (Ich würde sogar mit Blick auf die Welt und Bevölkerungszahlen und deren Entwicklung sagen, dass Verzicht in Deutschland noch nicht einmal messbar werden wird.) Die Lösung liegt wie in der Vergangenheit in Technologie, was Ressourcen betrifft. Wenn wir heute weniger Metalle aus dem Boden buddeln, weniger Öl fördern oder Kohle abbauen, geht das alles halt später zur Neige. Also müssen wir recyclen und auf regenerative Energien umsteigen. Zumindest physikalisch-technisch scheint es keinen Grund zu geben, warum wir keinen Kreislauf hinbekommen. Allerdings ist das ein sehr weiter Weg, der erst seit einigen Jahrzehnten (abgesehen von der Land- und Forstwirtschaft) systematischer beschritten wird

        >Und es ist nun, unsere gesellschaftliche Herrausforderung (bzw die der Weltgemeinschaft), soziale Veränderungen innerhalb der kapitalistischen Ordnung zu bewirken.

        An der Stelle werde ich hellhörig, denn dann interessiert mich, was *konkret* geplant wird. Soziale Änderungen hören sich erst mal gut an – wer könnte was dagegen haben… Aber meistens involviert das auch Kosten und Nachteile, über die man nicht so gerne spricht. Ganz hellhörig werde ich übrigens, wenn es heißt „wir gegen Euch“, „Demokratie zu langsam“…

        Bzgl. Weltgemeinschaft: Ich fürchte, diese ist ein ideelles Konstrukt; es gibt sie schlicht nicht. Ein Großteil der Weltbevölkerung hat andere Wertesysteme / Prioritäten. Es ist schon schwer bis unmöglich, dass sich die G7 einigen. Da sitzt der Großteil des Planeten noch nicht einmal mit am Tisch. Und die meisten Menschen haben sicherlich ganz andere Ambitionen als CO2-Neutralität.

        Hab jetzt einiges geschrieben. Eine Synthese kann ich nicht anbieten, habe aber die Bitte, kritisch auf konkrete Absichten und Handlungen der Politiker zu blicken, und nicht den schnellen-autoritären Weg zu suchen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Thomas M
        Danke für Ihren Post.
        Ist eben häufig sehr viel komplizierter als man es gerne hätte…

  7. Zweifler
    Zweifler sagte:

    Ein schwarzer Schwan-Ereignis(Iran oder sonstwas)in dieser fragilen Situation>Ausbruch von Inflation>keine Zinserhöhungen mehr möglich>Crash>Wirtschaftskrise usw…wer kümmert sich dann noch ums Klima? Dann gehts um essen und heizen im Winter.
    Wenn obige Ereignisse, wie sie hier und anderswo dauernd prognostiziert werden, eintreffen, warum die Angst vor den Grünen? Die gibt es dann ja nicht mehr.

    Antworten
  8. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Ich bin diesbezüglich auf einer Linie mit Herrn Tischer. Er hat in einem anderen Thread mal ausgeführt, dass den meisten Menschen, die Jacke doch näher ist als die Hose und der totale Wahnsinn doch nicht stattfinden wird. Trotzdem sind extreme Schäden durch die grünen Khmer und die inkomponente, rückratlose Politkaste zu befürchten bzw, schon eingetreten. Außerdem bin ich gespannt wie weit die Neomarxisten noch gehen werden. Bis jetzt reichten noch sanfte Methoden des Framings, der Manipulation, der aggressiven Denunziation usw. Das kommt langsam an sein Ende, ihr Ziel letztendlich erreichen und vorläufig sichern, können sie nur durch massive Repression und Gewalt. Dazu passt das, was heute auf der Achse des Guten zu lesen ist (Quelle ist hier jedem bekannt). Da hat doch ein Schreiberling in so einer Psycho – Verbandszeitzeitschrift gemeint, die Leugnung des (menschengemachten) Klimawandels sei so eine Art Geisteskrankheit und diese müsse therapiert werden. Das erinnert mich an alte Sowjet – Zeiten.

    Antworten
  9. Alexander
    Alexander sagte:

    Als Demokrat muss man überzeugen – so die Lehre.
    Was aber, wenn mein Gegenüber gar nicht diskutieren will, kann, darf?
    Wie soll man Kompromisse mit Kompromisslosen schließen?

    Wie beim G7 Treffen in Garmisch die Welthungerhilfe Schauspieler dafür bezahlte, unschöne Bilder zu schaffen…..bezahlt WER? die “REBELLION EXTINCTION”
    https://sciencefiles.org/2019/10/07/bezahlte-aktivisten-in-berlin-extinction-rebellen-rebellieren-fur-bares/?fbclid=IwAR3Uwbh4ry8_0MjOW3k48Do3lsLi8B8ghFDWozn1Mov9DnQzM4CLtHJX07Y

    Auch die Flucht der Elenden aus der Sub-Sahara Zone wird vorfinanziert, wie der Unterhalt des Rettungsschiffes mit Carola Rakete, die sich neuerdings als FFFKid engagiert. Hinzu kommt, dass man straffrei Recht brechen darf, während rechtstreue Bürger für Bagatellen unverändert hart zu Kasse gebeten werden.

    Aktivismus in seiner übelsten Form.

    Ich bin ganz bei Sibylle Berg vom Spiegel, die unlängst schrieb – “das Ende der Diskussion ist erreicht”.

    “Die Linke schreit die Freiheit sei in Gefahr, wenn ihre Opfer es ablehnen ihre eigene Hinrichtung zu finanzieren”
    (Nicolas Gomez Davila)

    Antworten
  10. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    Ach ja. dazu der Schlusssatz aus einem Artikel auf “Kalte Sonne” dem Blog von Fritz Vahrenholt.

    Zitat :
    Das Einzige, was und helfen könnte, wäre eine Abkühlung: Immerhin geht die Temperatur seit 2016 zurück.

    https://kaltesonne.de/fritz-vahrenholt-wir-haben-aber-keinen-klimanotstand/
    ———————————

    Tja, die Sonne wird am Ende wohl das Rennen um den wahren Treiber des Klimas machen. Aber bis wir da genug wissen braucht es wohl noch längere Zeit.
    Dieses Solare Minimum ( fehlende Sonnenflecken ) dauert übrigens nicht allzu lange, man nimmt an das es um 2055 zu Ende gehen wird.
    Dieser Zeitraum ist aber bereits lang genug, damit viele vergessen haben werden was 2020 hier in Sachen Klimawahnsinn los war. Wollen wir das jedenfalls hoffen…((-:

    Für Trodooon……..

    Der Artikel erklärt übrigens gut den Werdegang von Vahrenholt.
    Ich schätze dessen Arbeit überaus, stelle aber auch immer wieder fest das er sich von seiner Vergangenheit “noch” nicht verabschieden will….. er also an gewissen Ideen von früher festhält weil er sie einst selber mitentwickelte, ….. die er eigentlich über Bord werfen müsste.

    Heute müsste Vahrenholt die Idee aufgeben das CO2 ein Treibhausgas ist und es die Erwärmung verursacht.
    Das diese neuen Umwelt-Gesetze der Bundesregierung Unsinnig sind, und zu guter Letzt, er bezeichnet die AfD als Populistisch.

    Das zeigt wo Vahrenholt zu Hause ist und er eben immer noch “dazu” gehört, zu jenem Teil in Deutschland der den politischen Wandel nicht wagt.
    Vahrenholt möchte nur gerade in seinem Lieblingssektor einen Wandel bewirken…. erkennt als gebildeter Mann aber nicht ……..das der nur noch durch die Opposition der AfD überhaupt möglich ist.

    Gerade er leidet zunehmend darunter das unliebsame Meinungen in Deutschland heute wieder wie einst unterdrückt werden…. ob er erkannt hat wer dafür Verantwortlich ist ?

    Darum gebe ich schlussendlich den Betreibern des Blogges EIKE um Michael Limburg den Vorzug.
    Sie sind politisch schon einen grossen Schritt weiter wie Vahrenholt, ohne Politik geht es nicht, aber eben nicht mit der bisherigen Parteienclique in Berlin die nur noch ihr Weiterbestehen verteidigt, ansonsten in jedem Bereich nur noch Sau-Mass ist.
    Mittelmass wäre schon was….. aber selbst solches findet sich nirgends mehr.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      Zitat: “Heute müsste Vahrenholt die Idee aufgeben das CO2 ein Treibhausgas ist und es die Erwärmung verursacht.”

      Es ist wie mit dem richtigen Leben, dass es nicht im falschen geben kann. Mit inkorrekter Physik kommt man nicht zu richtigen Ideen für die Gesellschaft.

      Erstens strahlt CO2 völlig zweifelfrei IR-Strahlung in demjenigen Temperaturbereich aus, der auf der Erde vorherrscht. Damit ist es per Definition ein Treibhausgas – wie groß seine Wirkung ist, ist eine andere Frage, auf die der zweite Teil des Zitats abzielt.

      Man kann schlecht über die Wissenschaft urteilen, wenn man die Termini nicht mal richtig kennt.

      Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ Walther Roth
      “Heute müsste Vahrenholt die Idee aufgeben das CO2 ein Treibhausgas ist und es die Erwärmung verursacht.”

      Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Überzeugung an die von Varenholt anzupassen ?

      Für mich jedenfalls sind die Aussagen von Varenholt überwiegend nachvollziehbar und schlüssig.

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        Zitat: “Für mich jedenfalls sind die Aussagen von Varenholt überwiegend nachvollziehbar und schlüssig.”

        Wirklich? Welche? Und warum?

        Für denjenigen, der die wissenschaftliche Methode der Datenerhebung, Datendarstellung und Datenanalyse kennt, ist Vahrenholt von “überzeugend” doch arg weit entfernt.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Christian Anders
        Varenholt z.B.:
        “Die Klima-Diskussion ist so hysterisch geworden,…Thunberg wirft den Politikern vor zu töten – aber übersieht die Erfolge der Politik: Die Zahl der Hungernden auf der Welt hat sich halbiert, die Lebenserwartung verdoppelt, die Kindersterblichkeit gezehntelt.”
        “Wer heute glauben macht, in wenigen Jahren sei das Leben auf der Erde gefährdet, treibt die Menschen in Angst und die Politik in Fehler. Das ist unverantwortlich. Hört auf, den Kindern Angst zu machen – die bekommen ja schon Wahnvorstellungen.”
        “Nur eine kleine Minderheit hält den Klimawandels zu 100 Prozent für menschengemacht, die breite Mehrheit glaubt an mehrere Ursachen: 97 Prozent der befragten Forscher gaben den Anteil des CO2 an der Erwärmung mit 50 bis 99 Prozent an. Nur ein kleiner Rest schließt den Einfluss des Menschen ganz aus – das sind Dummköpfe. ”
        “Die Chinesen …. Sie werden einen Teufel tun, auf Kohle zu verzichten – nach dem Pariser Klimaabkommen dürfen sie den CO2 -Ausstoß noch um die Menge erhöhen, die Europa emittiert. Das zeigt, wie maßlos unsere Debatte geworden ist.”
        Wenn wir in D überwiegend auf Verbote und Einschränkungen setzten, würde es kaum Auswirkungen auf den weltweiten Co2 Ausstoß haben. Deshalb ist es so wichtig, dass technologische Lösungen gefunden werden, die dann weltweit angewendet werden können. Wenn wir das nicht schaffen, wird es nur Rückschritte beim Wohlstand in D geben, ohne dass es einen nennenswerten positiven Einfluss auf die weltweiten Co2 Emissionen gäbe. Das sollte nun wirklich nicht das Ziel sein.

        Ich stimme mit Varenholt nicht überein, dass wir uns bis zum Jahr 2100 Zeit lassen sollten,um Co2 neutral zu werden, da er m.E. den jährlichen Anstieg vom Co2 unterschätzt. Aber ob es tatsächlich bis 2050 weltweit erreicht werden muss, da habe ich ebenfalls Zweifel.

        Christian Anders
        “Für denjenigen, der die wissenschaftliche Methode der Datenerhebung, Datendarstellung und Datenanalyse kennt, ist Vahrenholt von „überzeugend“ doch arg weit entfernt.”

        Sind es denn falsche Daten, wenn Varenholt schreibt:
        “Thorsten Mauritsen vom Max-Planck-Institut in Hamburg und Robert Pincus von der Colorado-Universität kamen 2017 in der Zeitschrift Nature Climate Change zum Ergebnis, dass der ECS-Wert nur noch 1,79 Grad betrage und der TCR-Wert 1,32 Grad.”…”Bei einer ECS von 1,7 Grad langfristig und einer TCR von rund 1,3 Grad können wird die Klimakatastrophe bis 2100 getrost absagen. Damit die vom IPCC angestrebten 2 Grad nicht überschritten werden, dürften wir die 560 ppm nicht wesentlich überschreiten.”

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @troodon

        Das ist eine einzelne Aussage zu Existenz einer Studie, die faktisch nicht verkehrt ist. Dennoch steht auch sie außerhalb wissenschaftlicher Methodik: Eine einzelne Studie innerhalb vieler Studien ist kein valider Beleg für etwas.
        Sie sehen hier die für Vahrenholt typische Methode des Rosinenpickens.

        Ansonsten liegt er mit allen Prognosen, die er in “Kalte Sonne” aufgestellt hat, falsch. Je mehr das rauskommt, desto mehr greift er die Daten an, statt seine eigene These zu hinterfragen.

        Außerdem werden gerne Grafiken so aufbereitet, dass sie nach der wissenschaftlichen Methode zwar falsch sind, für ein Laienpublikum aber überzeugend wirken. Solche “Tricks” sind für mich schlicht ein Beleg entweder fehlender Kompetenz oder absichtlicher Irreführung – in beiden Fällen ist Vahrenholt disqualifiziert.

        Dann kommen noch Fake-News hinzu, die er gerne verbreitet: Grönland sei fast eisfrei gewesen in der mittelalterlichen Warmzeit. Die Erde werde in Klimamodellen näherungsweise als Scheibe betrachtet.
        Das ist alles schlicht falsch, aber sobald irgendwo in irgendeinem Journal, und sei es ein Predatory Journal, irgendeine “Studie” auftaucht, die eines seiner Vorurteile zu bestätigen scheint, macht er aus dieser einen Rosine den ganzen Stutenkerl.

        So geht Wissenschaft einfach nicht.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Christian Anders
        Danke für Ihren Input !

        Ist denn wenigstens
        “Damit die vom IPCC angestrebten 2 Grad nicht überschritten werden, dürften wir die 560 ppm nicht wesentlich überschreiten.”
        wissenschaftlicher Konsens ?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @troodon

        Ja.

        Aber schon über den zeitlichen Versatz zwischen Änderung der CO2-Konzentration und Überschreiten eines Grenzwertes bei der Temperaturanomalie (nicht: Temperatur) herrscht dann weit weniger Einigkeit.

  11. Stefan Bohle
    Stefan Bohle sagte:

    in dem Kommentar steckt eine Menge Wahrheit.
    Allerdings: hinsichtlich “The German Greens are running at 38pc in the Baden-Württemberg polls” – die BW-Grünen als grüne Taliban zu qualifizieren, geht dann doch an der Realität vorbei…

    Antworten
  12. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    “Die grüne Taliban” könnte den nächsten Bundeskanzler stellen.

    Die Verbotspartei, die unter dem tosenden Beifall von leidlich intelligenten Zeitgenossen die Deindustrialisierung Deutschlands vorantreibt, ab 2030 überwiegend die e-Mobilität fordert, obwohl alle wichtigen stromerzeugenden Kraftwerke abgeschaltet sind, hat ungeahnten Stimmenzuwachs.

    Die schwarzen, roten, dunkelroten Mitläufer, die diese und andere volksschädigende Politik, wie die ungesteuerte illegale Migration, kompromißlos unterstützen, sind dabei, Deutschlands Industrien zu vernichten.

    Fragt sich dann aber, wo die Steuern herkommen sollen, die den teuren Lebensunterhalt unserer Polit-Dilettanten finanzieren müssen und die enormen Sozial-Kosten für Arbeitslose und illegale Migranten tragen.

    Wer wählt denn die Politiker, die Deutschland derartigen Schaden zufügen wollen?

    Sind das diejenigen, die der Entwicklungs-Biologe Gerald Crabtree, Stanford USA, als die immer dümmer werdenden Personen bezeichnet?

    Antworten
  13. The Big Big Short
    The Big Big Short sagte:

    Das 97% aller Wissenschaftler der Meinung seien, der Klimawandel sei menschengemacht ist blanke Erfindung. Die Zahl 97% geht zurück auf die Cook-Studie aus dem Jahr 2013. Die Zahl 97% bezieht sich aber nicht! auf den Prozentsatz der Wissenschaftler – sondern den Prozentsatz von wissenschaftlichen Studien zum Thema Klimawandel. Und vor der “Ermittlung” der 97% hat man den wesentlichen Teil der Studien vorher aus der Betrachtung ausgeklammert. Treu dem Motto: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst erstellt hast. Nachzulesen im Spiegel am 23.09.2014. Mittlerweile wurde ja mit völlig absurden Methoden die Zahl von 97% auf 99,96% erhöht und dies wird dann von XR und anderen NGO´s unkritisch und willig weiterverbreitet. Wir befinden uns auf Basis falscher oder verfälschter Daten auf dem Weg in den größten Umbruch der letzten Jahrhunderte. Und Ideologie verhindert ein sauberes Aufbereiten des Themas. Das hätte ich noch vor 15 Jahren für völlig ausgeschlossen gehalten, aber es wird scheinbar Realität.

    Antworten
  14. Uwe Zind
    Uwe Zind sagte:

    Technologischer Fortschritt findet ständig statt und brachte uns in die Situation, in der wir heute sind. (Ohne Bewertung) Und da soll Technologie die Lösung sein ? Mich erinnert das an den Versuch der Bewältigung von Problemen, die durch zuuviel Schulden verursacht werden durch noch mehr Schulden. Abgesehen davon überzeugen mich immer mehr die Ausführungen, die die industrielle Tätigkeit der Menschen als Ursache für einen Klimawandel widerlegen. Die verursacht andere Probleme und nicht zu wenige. Mein Fazit: Technologie für ein Problem, das so nicht existiert.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Dietmar Tischer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.