Wie stark trifft der Klima­wandel das Finanz­system? Nicht besonders!

Im Podcast am 17. Juli 2022 geht um die Frage, ob und wie stark der Klimawandel eine Bedrohung für das Finanzsystem darstellt. Denn es gab entsprechende Schlagzeilen in der letzten Woche. So war im manager magazin zu lesen:

“Die Banken in der Eurozone sind nach einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht ausreichend auf Klimarisiken vorbereitet. In einem am Freitag von der EZB in Frankfurt am Main veröffentlichten Klimarisiko-Stresstest fielen 60 Prozent der überprüften 104 Banken durch. Sie verfügen demnach nicht über die nötigen Rahmenbedingungen zur Berücksichtigung der Klimarisiken. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nannte die Ergebnisse erschreckend.”

Und weiter:

Dass in der Nicht-Berücksichtigung der Klimarisiken auch erhebliche finanzielle Gefahren stecken, zeigt ein Modul des Tests, an dem 41 der Banken teilnahmen. Dabei ging es um drohende Verluste bei extremen Wetterereignissen. In einem ungeordneten Umgang damit beziffert der EZB-Test das Risiko der 41 geprüften Banken auf rund 70 Milliarden Euro.”

Klingt dramatisch. Doch ist dem wirklich so?

  • Die 41 größten Banken des Währungsblocks haben lediglich 70 Milliarden Euro an Verlusten aus den kurzfristigen Auswirkungen höherer CO2-Emissionspreise und extremer Wetterereignisse erlitten.
  • Angesichts einer Bilanzsumme von rund 25 Billionen Euro und 1,6 Billionen Euro an Eigenkapital, die alle 113 von der Zentralbank beaufsichtigten Banken Ende letzten Jahres hatten, ist keine ernsthafte Bedrohung.
  • Selbst das im Stresstest enthaltene Worst-Case-Szenario des längerfristigen 30-Jahres-Tests führte nur zu Verlusten in Höhe von weniger als 0,2 Prozent der Kreditbücher der Banken.
  • Dennoch betonte die EZB, dass 65 Prozent aller Banken schwach abgeschnitten hätten, und versprach, beim nächsten Test härtere Kriterien anzulegen.

Das Ergebnis passt nun mal nicht in die Zeit.

Dabei gibt es Studien von offizieller Seite, die zeigen, dass es eben kein großes Problem ist. So von der New York Fed. Titel des Papers: How Bad Are Weather Disasters for Banks?

 Die kurze, nicht besondere Antwort:

  • Policymakers around the globe are seriously considering the risks that climate change could pose to banks and the financial systems they anchor. Increasingly extreme weather is one possible channel (NASA (2005), Van Aalst (2006), Harvey (2018)). The destruction and economic disruptions caused by hurricanes, wildfires and other natural disasters may spillover to banks, particularly small, local banks square in the “eye” of the storm. If loan losses spike, or if customers move away over the longer run, bank solvency could be threatened. Indeed, the banking panic of 1907 was triggered by the earthquake and fire that ravaged San Francisco in 1906 (Odell and Weidenmier, 2005).” – bto: Also es gibt zumindest historisch einen Grund, genauer hinzuschauen.
  • “When we consider all FEMA disasters, we find generally insignificant or small effects on bank performance and stability. In particular, loan losses and default risk at local banks do not increase significantly. Charge-offs at multi-county banks increase but the impact is very small. Moreover, not all effects are bad; incomes of multi-county banks increase significantly with disaster exposure.” – bto: Banken verdienen also mehr, wenn es Katastrophen gibt.
  • “Extreme weather is expected to become more extreme as the globe warms, so we also look separately at the most damaging (90th percentile) of disasters. We again find that losses at larger (multi-county) banks are barely affected and their income increases significantly with exposure. For local banks, we do find more negative stability effects from extreme disasters. However, even these are not sufficiently large to threaten bank solvency. In part this may be due to offsetting effects. Local banks’ incomes also increase after these more severe disasters.” – bto: Selbst Extremereignisse tun also nicht weh.
  • “In sum, we find modest, positive income effects from disasters but few balance-sheet effects. Loan losses may increase but not to destabilizing levels. In no case do we see declining capital ratios due to disasters. Multi-county banks seem to profit from even extreme disaster exposure. Extreme disasters are somewhat worse for single-county banks than average disasters, but the effects do not seem destabilizing, particularly as profits rise somewhat.” – bto: eine klare Aussage.
  • “This resilience seems inherent to some degree because disasters increase the demand for loans. Earnings on new loans helps offset losses on loans on the books. In fact, income for larger banks increases after disasters. Local banks also manage to limit exposure to high risk areas, perhaps reflecting their greater knowledge of such risks. Those endogenous factors seem to buttress banks more than federal disaster assistance. Insurance is another likely mitigating factor that we do not explore. That is a worthwhile topic future research.” – bto: Wir haben den normalen Effekt, das mehr neues Geschäft gut ist.

Aber die EZB wird beim nächsten Mal zusätzlich eine schwere Rezession annehmen. Nur diese hat nichts mit dem Klima zu tun.

newyorkfed.org: “How Bad Are Weather Disasters for Banks?”, Januar 2022

Kommentare (63) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    @CHristian Anders

    “Das heißt aber, dass korrekte Wissenschaft der Masse an Menschen nicht (mehr) eingängig ist.
    Wissenschaftler interessieren sich in der Regel nicht dafür, wie man für sie selbstverständliche Zusammenhänge an Leute kommuniziert, denen das überhaupt nicht selbstverständlich ist.
    Ich halte das zunehmend für ein Problem.”

    Die globalen Modelle mögen ja methodisch korrekt sein, aber die Aussage die dann daraus gezogen wird…HEISSZEIT und deren Auswirkungen …stimmt dann eben für den Grossteil der Welt schlicht nicht.

    Beispiel:
    Niemand ist ja so verrückt und rechnet den Anstieg des Einkommens der Weltbürger aus … und macht dann Modelle wie sich die ganze Welt in Zukunft entwickeln wird . Machen kann man es natürlich ,aber ob es wirklich “wissenschaftlich” ist..und die Modelle etwas sinnvolles hergeben?

    “Ok. Das heißt dann aber auch, dass „die Schweizer“ nicht abstrahieren können, dass ihr kleines Land nicht die Welt ist?”

    Es heisst ,dass die Schweizer erkennen könne,dass sie kein schwindendes Waldproblem haben und die kleine Eiszeit in ihrer REGION einen grossen Einfluss hatte.
    Sie könne auch erkennen, dass auch ohne menschgemachtem CO2 das Klima/Klimaveränderungen einen langen und grossen Einfluss auf ihr Leben hatte .

    https://www.tagesanzeiger.ch/walliser-beten-fuer-den-gletscher-339026099490

    “Höhere Temperaturen fördern mitnichten immer Flora und Fauna. Sie können genau so gut Versteppung oder Wüstenbildung fördern. Es kommt LOKAL drauf an, was Sie oben als sehr wichtigen Faktor herausgearbeitet haben. Dann bitte auch bei den eigenen Standards bleiben.”

    Sicherlich gibt es auch den Fall von natürlicher Wüstenbildung.

    Daher sollte man auch unterscheiden zwischen Desertation und Desertifikation .

    Wie stark und welche Gründe die menschlichen Auswirkungen zur Desertifikation haben, kann man auf der Seite der (UNCCD) nachlesen (desertifikation PUNKT de)

    Ihr Link zu “sea level rise” relativiert doch schon sehr stark, ob beim Anstieg bzw. beim Zeitrahmen, die steile Panikkurve des Hr. Rahmstorf . Geht doch…!

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @weico

      Vorweg: Ich finde die jetzige Diskussion substanziell und interessant. Zwischen uns ja keine Selbstverständlichkeit. Zur Sache:

      „Die globalen Modelle mögen ja methodisch korrekt sein, aber die Aussage die dann daraus gezogen wird…HEISSZEIT und deren Auswirkungen …stimmt dann eben für den Grossteil der Welt schlicht nicht.“

      Heisszeit ist etwas reißerisch. Grundsätzlich heißt es Warmzeit in Abgrenzung zur Eiszeit. Beides ist ein global zu verstehender Ausdruck, der nichts über die Verhältnisse an einem Punkt der Welt aussagt, außer dass sie anders sein werden, als wenn andere globale Verhältnisse herrschen würden.

      Auch in der Schweiz sieht es wegen der menschgemachten Erwärmung anders aus als ohne sie.

      Ergo stimmt Ihre Aussage nicht, dass die Erwärmung keine Auswirkungen auf große Teile der Welt hätte. Sie hat Auswirkungen auf ALLE Teile der Welt.

      „Es heisst ,dass die Schweizer erkennen könne,dass sie kein schwindendes Waldproblem haben und die kleine Eiszeit in ihrer REGION einen grossen Einfluss hatte.
      Sie könne auch erkennen, dass auch ohne menschgemachtem CO2 das Klima/Klimaveränderungen einen langen und grossen Einfluss auf ihr Leben hatte.“

      Der zweite Satz gilt für alle Menschen überall seit es Menschen gibt. Und?
      Was sagt das zur aktuellen Erwärmung und ihren Folgen?

      „Ihr Link zu “sea level rise” relativiert doch schon sehr stark, ob beim Anstieg bzw. beim Zeitrahmen, die steile Panikkurve des Hr. Rahmstorf . Geht doch…!“

      WAS geht? Werden Sie konkret! Ich kann Ihnen auch die Kurve mit Start von vor der letzten großen Eiszeit geben und dann ist die aktuelle Situation komplett unsichtbar. Ist sie deshalb nicht vorhanden? Nein.

      Die sogenannte „Panikkurve“ zeigt, was aktuell Messfakt ist. So steigt der Meeresspiegel halt gerade. Wieso eine Darstellung wählen, die das unterschlägt? Hielte ich für manipulativ.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Heisszeit ist etwas reißerisch.”

        Ich haben nur den führenden Klimapapst Deutschland’s zitiert…

        “Auch in der Schweiz sieht es wegen der menschgemachten Erwärmung anders aus als ohne sie.”

        Ob wegen der menschgemachten Erwärmung oder menschgemachten Gestaltung (Bauten,Bevölkerungszuwachs,Natureingriffe usw.) sei dahingestellt.

        “Der zweite Satz gilt für alle Menschen überall seit es Menschen gibt. Und?
        Was sagt das zur aktuellen Erwärmung und ihren Folgen?”

        Es sagt aus, wie im Link dargestellt, dass die Leute auf ihre Situation reagieren ,sobald sie eine Bedrohung feststellen. Ob die Bedrohung nun als Warm oder Kalt wahrgenommen wird.
        Im Link kam der Gletscher und bedrohte….und nun schwindet er wieder und bedroht wieder…!
        In Grönland gerade umgekehrt. Dort sind viele Leute erfreut darüber ,dass es endlich wieder grüner und wärmer wird ….und ein Zustand wieder eintritt , der der Insel den Namen eintrug.

        “Ich kann Ihnen auch die Kurve mit Start von vor der letzten großen Eiszeit geben und dann ist die aktuelle Situation komplett unsichtbar. Ist sie deshalb nicht vorhanden? Nein.”

        Auf dieses “unsichtbar” machen, wollte ich ja hinaus.
        Die Kurven werden gerne so gewählt und dargestellt, um die Panikmache und das CO2-Thema anzuheizen und ungeklärte regionale Anomalien, die nicht in den “menschgemachte Klimawandel” oder die “Modelle” passen…”unsichtbar” zu machen.
        Plötzlich sind dann eine “kleine Eiszeit” oder sonstige Wärme-/Kälteanomalien,die regional grosse zivilisatorische Auswirkungen hatten… in “gemittelten Kurven” einfach “unsichtbar”.

        “Die sogenannte „Panikkurve“ zeigt, was aktuell Messfakt ist. So steigt der Meeresspiegel halt gerade. Wieso eine Darstellung wählen, die das unterschlägt? Hielte ich für manipulativ.”

        Manipulativ ist doch eher, wenn man nicht eine Darstellung wählt, die alle verfügbaren Messdaten/Zeiträume zeigt.
        Oder wenn man schon immer von “menschgemachten Klimawandel” redet… zumindest Messdaten aus der Zeit des Homo sapiens nimmt.

        Der grosse zerstörerische Einfluss des Menschen bzw. schon seiner Vorfahren ,auf Tierwelt Fauna usw., haben Evolutionsbiologen wie z.B. Matthias Glaubrecht ja schon lang dargelegt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        „Manipulativ ist doch eher, wenn man nicht eine Darstellung wählt, die alle verfügbaren Messdaten/Zeiträume zeigt.
        Oder wenn man schon immer von “menschgemachten Klimawandel” redet… zumindest Messdaten aus der Zeit des Homo sapiens nimmt.“

        Oder sinnvollerweise aus der Zeit der Ursache der Erwärmung, menschlicher CO2-Emission. Hat Rahmstorf so gemacht.

        Sehen Sie, ich halte „Panikkurve“ für eine beispielhafte Misrepräsentation von korrekter Wissenschaft, weil Ihnen Rahmstorf als Aktivist zu schrill ist (eine vertretbare Meinung).
        Genau diese Trennung ist aber nötig.

        Wenn man die Menschgemachtheit durch CO2-Emissionen und die Größe der laufenden Erwärmung akzeptiert, kann man fundiert auch andere Meinungen vertreten.

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Oder sinnvollerweise aus der Zeit der Ursache der Erwärmung, menschlicher CO2-Emission. Hat Rahmstorf so gemacht.”

        Leider nicht.

        Es geht beim Klimawandel und Meeresanstieg nicht nur um CO2 Emission . Wenn schon, geht es um die GANZE Thematik von CO2

        Oder hat für Ihn die gewaltige HISTORISCHE Entwaldung ,Brandrodung (Emission), Moorentwässerung, Urbanisierung (Emission) usw. nichts mit CO2 oder Klimawandel zu tun..?

        “Sehen Sie, ich halte „Panikkurve“ für eine beispielhafte Misrepräsentation von korrekter Wissenschaft, weil Ihnen Rahmstorf als Aktivist zu schrill ist (eine vertretbare Meinung).”

        Er ist mir zwar wirklich zu schrill, aber seine Panikkurve ist für mich schlicht eine miese Präsentation. Als Gegner von CO2-Emissionen ist solch ein Präsentation natürlich verständlich, aber ob es der “Sache” hilft..?

        Rahmstorf und die CO2-Emissionsverfechter mögen ja durchaus ihre Berechtigung haben, aber sie Zäumen das Pferd vom falschen Ende auf…und haben das Klimathema medial völlig an sich gerissen.
        Diese mediale Konzentration auf CO2-Emissionsverfechter , prangern ja viele Wissenschaftler aus anderen wissenschaftlichen Bereichen schon lange an.

        Wenn die CO2-Emissionsverfechter der Welt und ihren Klimazielen wirklich helfen wollen, dann sollten sie den Wiederstand gegen die praktisch CO2 freie Atomenergie aufgeben oder wenigsten auch auf die wirklich zerstörerischen Auswirkungen des Menschen in Betracht ziehen, die schon früher viele Hochkulturen in den Untergang führten.

        WO die wirklichen Probleme sind/liegen, kann man bei Prof. Glaubrecht lesen (Buch habe ich früher mal verlinkt) oder bei Prof. Gerold nachschauen:

        https://de.1lib.ph/book/18323439/32893f

  2. Alexander
    Alexander sagte:

    @Christian Anders

    Globale Dimensionen vorhersagen und regionale Ereignisse vernachlässigen ist nicht physikalisch, wenn sich Beobachtungen der Mikroebene absolut makroskopisch summieren.

    “Kleinräumig” wirkt sich die Abholzung des Amazonas auf die Regenzeit / Wassermangel Südbrasiliens aus. Auch hier Irreführung über europäische Zwergenstaaten und ihre Bedeutungslosigkeit für globales Klima – es sei denn die Zwerge verzichten auf Verbrennung! Das ist aber keine Ideologie?

    Selbstverständlich beeinflussen Baugenehmigungen und Abholzung von Bannwäldern das Klima in den Alpen, fehlende Niederschläge ein Problem für Gletscher im Winter wie Felsbrüche im Sommer….wenn die Vegetation der Bergwälder Kälte nach innen isoliert.

    @weico

    Dieter Wieland sensibilisierte zu einer Zeit, als Natur zu gerne dem Kommerz geopfert wurde.

    Diese Generation wurde abgelöst und ihre Aussagen werden vergessen gemacht im Schatten der Klimagroßkatastrophe. War Wieland wegen des Klimakillers Co² naiv oder leiden die neuen Klimakids an Wohlstandshybris ohne Ahnung von Physik, Biologie, Chemie, Geschichte, Mathematik – trotz Akademie?
    In den ersten 3 Minuten erklärt Wieland Jahrhunderte Klimageschichte aus der Ableitung regionaler Baustile: https://youtu.be/6oawhi5uPLs

    In Wirklichkeit dient der neue Naturschutz NUR dem Kommerz, wie Impflinge NUR dem Profit der Pharma dienen.
    Erkennbar wird das indem man dem Geld folgt und ausfindig macht WER PROFITIERT?

    Genau wie man Armut durch Mirkodarlehen und Basisbildung lindern kann,
    schützt man Natur durch zahlloses Engagement in zahllosen Gärten, Feldern, Wäldern
    und NICHTdurch
    Saldenmechanik, Co²Zertifikate oder Weltenplaner/Marxisten – die schon mal 50% der Population einer guten Sache opfern, vgl. sinnvolles Sterben in Ukie.

    Bedenkt man die Folgen der Klimareligion Co² sucht man gerne nach Fehlern in den Modellen, leichter wäre die Diskussion über die Bereitschaft 30jährige zu exekutieren um das Klima zu retten.

    Logans Run, death carusell stand Pate für diese Utopie, die Opfer maskiert:
    youtu.be/41tYQ18oK40

    Antworten
  3. Christian Anders
    Christian Anders sagte:

    @Felix @weico

    „[…] Also ich habe schon von verschiedensten Wissenschaftlern gelesen, die sagen, dass die Sonne zu wenig beachtet wird. […] auch Horst Lüning (ein Gegner fossiler Energien) hat auf seinem Unterblog einige Videos zu diesem Thema.) […] In Kanada wurde einer der großen Hockey-Stick-Protagonisten von einem widersprechenden Wissenschaftler vor Gericht gezwungen wurde, und es zeigte sich, dass er manipuliert hatte.
    Das alles kam nie groß in unseren Massenmedien. Ich habe das alles nur nebenbei aus den freien Medien […].“

    Hier sind wir wieder bei Glaube vs. Wissen, bzw. Fakt vs. Fake. Nur, weil etwas in den freien Medien kommt, ist es nicht automatisch richtiger oder besser, als wenn es anderswo erschienen wäre.

    Zu Horst Lüning: Er hat generell den Treibhauseffekt an sich als physikalisch unmöglich bezeichnet und in mehreren Videos zum Thema seine Argumentation dargelegt. Die ist in Kurz: Da CO2 kühler ist als die Erdoberfläche, kann es die Erdoberfläche auch nicht erwärmen, da es keinen Wärmefluss von kalt zu warm gibt (thermodynamisch verboten).
    Das ist KONZEPTIONELL so verkehrt, dass Widerspruch kam und das fundiert, es gehören immerhin viele Ingenieure und technikaffine Naturwissenschaftler zu seinem Publikum. Herr Lüning hat auf YT nach einiger Zeit diese Behauptungen eingestellt, ein Corrigendum kam nie.

    „Ich halte es für absolut möglich, dass der Zuwachs an CO2 nicht der bestimmende Faktor ist. Ich halte das zwar für plausibel, aber eben nicht für erwiesen.“

    Und das halte ich für ein Problem. Sie dürfen alles glauben, das ist Ihre Freiheit. Dennoch illustriert das, was ich im letzten Kommentar sagte:
    Wir beide könnten nicht mal eine sinnvolle Diskussion über Maßnahmen für die Zukunft führen, weil wir nicht mal von denselben Fakten ausgehend diskutieren könnten.

    Es ist nämlich sicher erwiesen, dass die Erwärmung am zusätzlichen CO2 liegt und es ist ebenfalls sicher erwiesen, dass das zusätzliche CO2 vom Menschen eingebracht wurde.

    Ich habe das so oft hier begründet, dass ich nur Stichpunkte wiederhole:

    – Nach den geltenden Gesetzen der Physik kann die Erwärmung keine anderen Ursachen haben, weil diese Wirkung von Treibhausgasen zwingend von den Gesetzen der Physik gefordert wird.
    – Wäre es also nicht so, wäre die komplette(!) etablierte Physik hinfällig.
    – Die Messfakten sprechen für die Richtigkeit der etablierten Physik

    Daraus MUSS ich schließen, dass die menschlichen CO2-Emissionen verantwortlich für die Erwärmung seit Beginn der Emissionen sind. Eine andere Ursache ist nicht bekannt und gäbe es sie, hätte man o. g. Problematik.

    Ich kann also nur sinnvoll über Maßnahmen streiten, wenn mein Gegenüber diese Prämissen teilt. Auch das illustrieren Sie:

    „Mir ist es egal, ob es daran liegt, weil ich fest davon ausgehe, dass wir es nicht aufhalten können.“

    KÖNNTEN wir schon, WENN man anerkennt, dass es am CO2-Zuwachs liegt. Und um genau dieser Diskussion auszuweichen, gibt es m. E. n. diejenigen, die gezielt Zweifel an den Grundlagen säen. Sie wollen ein starkes Gegenargument von vorneherein ausschließen, statt sich damit auseinanderzusetzen.
    Genau deshalb werden diese Zweifel auch in den freien Medien so hyperventiliert: Man will sich damit nicht auseinandersetzen, weil es ein zu starkes Gegenargument gegen die eigenen Ansichten ist.

    „ …in Deutschland ist Klimaforschung aber zu einer völligen CO2-Veranstaltung verkommen, […]“

    Sie meinen nicht die KlimaFORSCHUNG, sondern die KlimaSCHUTZforderungen mit medialer Reichweite.

    Die Paper der dt. FORSCHUNG sind wie überall auf der Welt multifaktoriell orientiert und stellen auch keine Handlungsforderungen.
    Was alles erforscht wird kriegen Sie in den Medien überhaupt nicht mit, da dort auf CO2 verengt wird. Dies geschieht nach der Logik, die ich oben dargelegt habe:
    Da die CO2-Zunahme verantwortlich für die laufende Erwärmung ist, kann nur das Stoppen dieser Zunahme auch die laufende Erwärmung anhalten. Das ist nicht zu widerlegen, solange man den Zusammenhang zwischen CO2-Zunahme und Temperaturzunahme nicht leugnet.

    „“3 Grad mehr: Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern”“

    Kenn ich noch nicht, kann ich nichts zu sagen.

    Aber da der Name Rahmstorf in der Autorenliste auftaucht und Sie ihn scheinbar gefressen haben – er ist ein Paradebeispiel für etwas, das D. Tischer treffend schrieb:
    „Don‘t follow the science heißt nicht don‘t believe the science“

    Rahmstorf ist Aktivist und nutzt sein Wissen aus seiner Profession heraus, um eigene Positionen als „wissenschaftlich“ zu bezeichnen. Zur Trennung von Wissenschaft und Schlüssen aus Wissenschaft habe ich alles gesagt, mehrfach.
    Trotzdem betreibt Rahmstorf aber auch Wissenschaft und die Qualität dieser Wissenschaft hängt nicht davon ab, wie er sich als Aktivist gebärdet und ob Ihnen oder mir das gefällt.

    Diese Trennung MUSS man machen beim Betrachten der Faktenlage und der wissenschaftlichen Literatur, sonst kommt man nirgendwo hin.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      Zusatz @Felix, weil vergessen:

      Der Prozess Mann gegen Ball hat NICHT ergeben, dass Mann manipuliert hat. Das ist eine glatte Lüge, die in interessierten Kreisen kolportiert wurde.

      Er wurde nicht mal bis zu einem Urteil geführt, sondern vorher abgebrochen. Aufhänger war, dass Ball behauptet hatte, es gäbe relevante Daten zum „Hockeystick“ nicht.

      Das fand ich damals schon seltsam, da die Daten öffentlich zugänglich waren und es bis heute sind.

      Das gehört zur Posse um den angeblich gefälschten Hockeystick. Die Kurve erwies sich in Folgeuntersuchungen als robust und mit verschiedenen Methoden replizierbar, auch mit mehr und neueren Daten.
      Interessiert die Zweifler alles nicht die Bohne, es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf.

      Wieder: Glaube vs. Wissen

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Christian Anders

        Annahme, alles richtig.

        Konsequenz, wie bekämpft man die Ursachen des Co² Ausstoßes als Folge von Verbrennung = primäre Energiequelle der Humanoiden?

        Ganz sicher nicht, indem man jedem Zweibeiner ein 2.5t E-SUV billig finanziert, sondern indem die Anzahl der Co² Verursacher abnimmt. Einzige Antwort auf die Überbevölkerung kann nur die Depopulation sein unter gleichzeitigem Verzicht auf Wohlstandsversprechen wie der ersten Welt.

        Bisher lügt die Politik über die Finanzierung und die Einhaltung der Wohlstandsversprechen, denn die Wahrheit würde politische Legitimation kosten = Machtverlust.

        Alles was uns seit dem club of rome geboten wird zielt auf Konsumverzicht
        (Wohnen, Essen, Reisen, Kinder). Frühe Gläubige habe das gelebt und wurden folglich abgelöst von den Opportunisten, die aktuell einen selten hohen Lebensstandard konsumieren…..nicht mal durch körperliche Arbeit verschleißen diese Zweibeiner….

        Klimakids drücken die Doppelmoral perfekt aus.

        Ganz sicher wird diese Revolution ihre kids fressen aber das Klima geht weiter –
        ohne Europa und seine Auslaufmodelle.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Alexander

        Seltene Zustimmung meinerseits. Wenn es nicht möglich ist, die Zunahme an CO2 in der Atmosphäre anzuhalten, muss man sich

        a) mit der resultierenden Erwärmung und ihren Folgen arrangieren.

        Will man sich nicht arrangieren, muss CO2-Emission vermieden werden. Geht

        b) mit viel weniger Menschen

        c) mit Technik, die allen Menschen Energie zur Verfügung stellt, ohne CO2 zu emittieren

        Ich selbst bin davon überzeugt (persönliche Meinung), dass die Menschheit erst so viele Folgen der Erwärmung spüren muss, um sich ernsthafte Gedanken über c) oder Gott behüte b) zu machen, dass kurz- bis mittelfristig erstmal a) herrschen wird.

        Danach streikt meine Glaskugel.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        >Ich selbst bin davon überzeugt (persönliche Meinung), dass die Menschheit erst so viele Folgen der Erwärmung spüren muss, um sich ernsthafte Gedanken über c)>

        Sie macht sich schon JETZT ernsthafte Gedanken – aber keine ZIELFÜHRENDEN, sondern eher von Panik getriebene.

        Meine ebenfalls nur persönliche Meinung:

        Es gibt mit Blick auf die Mikrodimension des Erfahrens in Jahren PARALLELITÄTEN, also a) und c), gedanklich auch schon b).

        In der Makrodimension des Erfahrens, also über Jahrzehnte und Jahrhunderte, wird es a), b) und c) geben sowie d), was als Ableitung von a) MASSIVE globale Wohlstandsverluste – gemessen an heute – bedeutet.

        Schon in der Mikrodimension, aber ganz sicher in der Makrodimension ändern sich die SCHWERPUNKTE des Wollens/Handelns.

        So halte ich es für möglich bis wahrscheinlich, dass bereits in wenigen Jahren (noch Mikrodimension) in Deutschland die Ressourcennutzung von der BEKÄMPFUNG des Klimawandels zur VERHINDERUNG von dessen Folgen kippt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Christian Anders

        Es gibt keine Ersatztechnik für Verbrennung als Primärenergiequelle, eine solche in Aussicht zu stellen ist ungedecktes Versprechen. Alle bisherigen Ansätze erfüllen nicht die Anforderungen westliches Niveau zu halten, der Bedarf wäre sofort…

        Vergleicht man den Ressourcenaufwand für unseren Wohlstand mit der Lebenshaltung der Masse Mensch in unterentwickelten Regionen, wird deutlich wo mehr Co² Einsparpotential anfällt – verzichtet man leichter auf gewohnte westliche Bevölkerungdichte.

        Klima lock downs sind keine leere Drohung, radikale Politik bereits erprobt, ihre Wissenschaftlichkeit unvereinbar mit Grundrechten/Menschenrechten.

        Stehen Menschenrechte unter Klimavorbehalt?

        @Dietmar Tischer

        Nicht aus populistischen Gründen, sondern über den Wahrheitsgehalt des WDR Liedes meine “Oma ist ne Umweltsau” https://youtu.be/z51ghrEHmwk schließe ich auf den Gestaltungswillen unserer Informationsportale – eingeschränkt gefühlt legitimiert.

        Existenzängste von Kindern politisch zu bewirtschaften hat einen üblen Geschmack, sind die prognostizierten Entwicklungen auf der Grundlage modellierter Veränderungen reichlich spekulativ. Auch hier Angst als Überzeuger……vor Massenmigration, Massensterben etc…

        Über die Ressourcenverschwendung unserer erneuerbaren Energieträger gehen Sie lieber nicht ein? Ich tue mich schwer Daten über die Gesamtenergiebilanz zu finden. Nicht nur der Diesel für Kräne zur Wartung / Ersatz der Sondermüll Faserverbundblätter + übrige alternde Maschinenelemente übersteigt den Energiegewinn – sondern die gesamte Wertschöpfung/ Ínfrastrukturkette zum Bau / Erhalt / Rückbau der Anlagen….

        Auch hier ist die Dezimierung von Co² Emmitenten als Konsumenten der leichtere Weg.

        @Tischer + Anders
        Gewarnt muss man über die Co² Einsparerfolge der verganenen zwei Pandemiejahre sein, trotz echtem Verzicht (Zusammenbruch Flugverkehr, Schiffsreisen, Containerfrachten, individuellen Fahrten wg. geschlossener Grenzen u.v.a.m.) gibt es keine Entwarnung aus den Klimaprognosen – das bedeutet wir Europäer müssten in Zukunft in ganz anderen Dimensionen auf gewohntes Leben verzichten – und zwar für den Rest vorhersehbarer Zeit…..

        Lösung, schneller sterben.

    • weico
      weico sagte:

      @Christian Anders

      “Trotzdem betreibt Rahmstorf aber auch Wissenschaft und die Qualität dieser Wissenschaft hängt nicht davon ab, wie er sich als Aktivist gebärdet und ob Ihnen oder mir das gefällt.”

      Die Qualität hängt durchaus davon ab, ob jemand seine “Wissenschaft / Modelle” (un) bewusst an seine CO2-Ideologie “annähert/angleicht” und für andere Daten-Interpretationen/Sichtweisen überhaupt noch offen und zugänglich ist.

      “Das gehört zur Posse um den angeblich gefälschten Hockeystick. Die Kurve erwies sich in Folgeuntersuchungen als robust und mit verschiedenen Methoden replizierbar, auch mit mehr und neueren Daten.
      Interessiert die Zweifler alles nicht die Bohne, es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf.
      Wieder: Glaube vs. Wissen”

      Es geht nicht um Glaube vs. Wissen sondern darum wie man die eigene Ideologie als “Wahrheit” darstellt und unter das Volk bringt.

      Hr. Ganteför dazu, am Beispiel der Hockeykurve..:

      “K(l)eine Eiszeit: Ideologie und Wissenschaft. Die Temperaturkurven, die uns heute zur Klimageschichte angeboten werden, sind teilweise so unterschiedlich, dass nicht einmal die Kleine Eiszeit in ihnen ersichtlich ist. Aber wie können wissenschaftliche Erkenntnisse so unterschiedlich sein? Und was ist denn nun die Wahrheit? Oder gibt es die gar nicht?”

      https://www.youtube.com/watch?v=Txbs01h05xg

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        „Die Qualität hängt durchaus davon ab, ob jemand seine “Wissenschaft / Modelle” (un) bewusst an seine CO2-Ideologie “annähert/angleicht” und für andere Daten-Interpretationen/Sichtweisen überhaupt noch offen und zugänglich ist.“

        Das sehe ich genau so. Allerdings möchte ich ergänzen:
        Die anderen Dateninterpretationen/Sichtweisen müssen den methodischen Standards der Wissenschaft im Allgemeinen entsprechen. Solche gibt es aber praktisch nicht. Dahinter muss keine Absicht stecken, aber wenn derlei Mängel als Gegenargument in einer Diskussion angebracht werden, kann man sie nicht ignorieren und dem Gegenüber Voreingenommenheit unterstellen. Denn tut man das so, ist man selber nachweislich voreingenommen.

        Illustriert wird das ganze durch Ihr verlinktes Video. Ohne Ganteför etwas vorzuwerfen kann ich dazu etwas Substanzielles sagen, was Ihr Argument entkräftet:

        Die Schönwiese-Grafik ist eine schematische Handzeichnung anhand der Daten eines einzelnen(!) Eisbohrkerns, der Mitte der 1960er entnommen wurde. Publiziert von Dansgaard et al. in „Science“.

        Das heißt, dass die Kurve genau jene Schwankungen zeigt, die Datenquellen einzeln aufweisen, wie Ganteför es auch richtig darstellt.
        Der Eisbohrkern zeigt also lokal, wie es in der US-Basis Camp Century auf Grönland bis ca. 1960 gelaufen ist, denn dort und dann wurde er entnommen.

        Von hier können Sie selber weiterdenken:

        1) Steht die lokale Schwankung einer einzelnen Datenquelle nicht zwingend im Widerspruch zu einer gemittelten Kurve aus ganz vielen verschiedenen Datenquellen

        2) Fehlt für das vergleichende Einordnen, die Temperaturerhöhung seit Mitte der 1960er Jahre, also tatsächlich der größte Teil der laufenden Erwärmung. Dies erklärt, wieso man frühere Peaks findet, an denen die Temperatur genau so hoch war – das galt in den 1960ern nämlich auch noch.

        Ein Vergleich mit der Hockeykurve von Mann verbietet sich insofern, da bei Mann 35 Jahre Erwärmung zusätzlich zu sehen sind, die Schönwieses Kurve gar nicht zeigen kann, da deren Datengrundlage ca. 1960 endet.

        So. Das ist so logisch, dass ich nicht wüsste, wie Sie Ihr Argument aufrechterhalten können – was nicht da ist, kann man auch nicht zum Argumentieren nutzen.

        Das finde ich übrigens nicht schlimm, so lange man in dieser Diskussion durch gemeinsames Abräumen von Fehlern wie diesem weiterkommen würde.

        Kommen wir weiter? Denn Sie sagten treffend selbst:

        „Die Qualität hängt durchaus davon ab, ob jemand seine “Wissenschaft / Modelle” (un) bewusst an seine CO2-Ideologie “annähert/angleicht” und für andere Daten-Interpretationen/Sichtweisen überhaupt noch offen und zugänglich ist.“

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        Und zur Hockeyschlägerkurve aus Ganteförs Video beträgt der zeitliche Abstand sogar über ein halbes Jahrhundert.

        Das plausibilisert, wieso man die relativ große Änderung der jüngeren Grafik am Ende in der älteren Grafik nicht sieht: Es gab sie damals so auch noch nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Die Qualität hängt durchaus davon ab, ob jemand seine “Wissenschaft / Modelle” (un) bewusst an seine CO2-Ideologie “annähert/angleicht” und für andere Daten-Interpretationen/Sichtweisen überhaupt noch offen und zugänglich ist.>

        NEIN!

        Wissenschaftlich tätig zu sein, heißt:

        Ein VERFAHREN zu nutzen, für das es ANKERKANNTE Regeln gibt.

        Und es heißt:

        OFFEN zu sein für Kritik, die dann BERECHTIGT ist, wenn sie auf den Verfahren der Wissenschaft beruht.

        Insofern:

        Es gibt NICHT meine oder deine Wissenschaft.

        Was Sie vielleicht MEINEN, aber anders ausdrücken müssten, nämlich so:

        Jemand, der Wissenschaft kann, weil er das Verfahren VERSTEHT und es den Regeln entsprechend zu NUTZEN weiß, kann BEWUSST wissenschaftlich ein Feld beackern, um mit dadurch gewonnenen Erkenntnissen – weil er Wissenschaft betreibt, sind es ERKENNTNISSE −, seine INTERESSEN unterstützen.

        Wer beispielsweise ein Interesse daran hat, dass der Kampf gegen den Klimawandel verstärkt vorangetrieben wird, wird versuchen, mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die URSÄCHLICHE Wirkungen darlegen, dafür zu WERBEN, dass er verstärkt vorangetrieben wird.

        Wer beispielsweise ein Interesse daran hat, dass die FOLGEN des Klimawandels erträglicher werden, wird mit wissenschaftlichen Erkenntnissen dafür WERBEN, dass die Gentechnik vorangetrieben wird.

        Beides ist gleichermaßen legitim.

        Ihre Aussage:

        >Es geht nicht um Glaube vs. Wissen sondern darum wie man die eigene Ideologie als “Wahrheit” darstellt und unter das Volk bringt.>

        geht am Thema vorbei.

        Denn es geht (auch) darum:

        Wie man mit Wissen sein menschliches GESTALTUNGSWOLLEN unterstützen kann.

        Ein bestimmtes GESTALTUNGSWOLLEN ist in aller Regel WERTEBASIERT und insofern ist alles WOLLEN „Ideologie“.

        INSOFERN – und daher nicht zu diskreditieren.

        Fazit:

        JEDE Diskussion über das Gestaltungswollen anhand der FOLGEN (Wohlstand, Kosten/Nutzen etc.), aber KEINE darüber, ob Erkenntnis vorliegt oder nicht, wenn sie nach den Verfahren der Wissenschaft gewonnen wurde.

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Ohne Ganteför etwas vorzuwerfen kann ich dazu etwas Substanzielles sagen, was Ihr Argument entkräftet”

        Wenn eine Kurve so dargestellt und “gemittelt” wird, dass die grosse Schwankung einer kleine Eiszeit schlicht darin “untergehen”, dann entkräftet es keines die Argumente von Skeptikern…. dass dies so gewollt ist.

        Ganteför macht auch auf folgendes aufmerksam:

        “Die weitverbreitete Ansicht, dass es einen Zusammenhang von Erdtemperatur und CO2-Konzentration in der Atmosphäre gibt, beruht teilweise auf Modellen und nicht auf wirklichen Messungen. In diesem Video unterscheidet Prof. Ganteför zwischen diesen beiden Datenquellen und weist auf die Differenz zwischen Modell und Realität hin.”

        https://www.youtube.com/watch?v=4AMMKD-sNgo

        Nebenbei:
        In einem anderen Video erklärt er, dass früher zuerst ein Temperaturanstieg erfolgte und anschliessend der CO2-Gehalt anstieg . Woher aber dann der Temperaturanstieg kam, kann wiederum nur vermutet werden.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        Ganteför erklärt völlig korrekt etwas über die Klimavergangenheit, die man auf Millionen Jahre zurück natürlich nur modellieren kann, was sonst?

        Am Ende sagt er, dass die heutige klare Ursache CO2 Anstieg mit der Wirkung Temperaturanstieg historisch nicht gegeben war.

        Richtig und für Kenner und interessierte Laien auch nicht erstaunlich.

        Zu den gemittelten Kurven und der kleinen Eiszeit:
        Die kleine Eiszeit war ein Phänomen der Nordhemisphäre und auch hier nicht überall gleich stark. In globalen Datensätze für eine globale Mitteltemperatur hat sie also viel weniger Signifikanz als in einem einzelnen Datensatz von einem einzelnen Grönländischen Bohrkern.
        Das ist korrekt so und falsch wäre, es anders zu machen. Denn global gab es keine kleine Eiszeit in dem Ausmaß, wie sie eben jener Bohrkern zeigt.

        Es ist methodisch geboten, Mittel aus möglichst vielen Datensätzen zu bilden und den Unsicherheitskorridor mit anzugeben. Wenn die kleine Eiszeit darin „untergeht“, ist das wegen o. g. Gründe halt so. Man kann ja schlecht die Darstellung fälschen, damit bestimmte Leute zufrieden sind.

        Dementsprechend ist richtig, was Rahmstorf zeigt.

        Sie sind mit dem Startjahr der Meeresspiegelkurve nicht zufrieden? Welches hätten Sie denn gerne und warum?

    • Felix
      Felix sagte:

      Hallo Herr Anders,

      ich gebe Ihnen Recht, dass man vieles nicht selbst überprüfen kann. Dann muss man einer Seite glauben. Das tun wir beide. Nun bin ich aber auch nicht ganz ungebildet, ich bin nur schwerer zu überzeugen. Und alles, was mit Labor- oder Messwerten gemacht wird, ist eben sehr flexibel. Ich muss lediglich die unpassenden Ergebnisse weglassen, z.B. die Daten von Wetterstationen, die mir mein schönes Bild verhageln.

      Allerdings ist vieles was als “Fake” klassifiziert wird, eben kein Fake, sondern geht nur in die “falsche” Richtung.

      Schauen Sie, ich lese schon ein paar Jahrzehnte länger Bücher, als es die neuen Medien gibt. Daher weiß ich, welcher Quelle ich vertrauen kann, und wo ich vorsichtig sein muss.

      Und was den Unterblog angeht, liegen Sie falsch. Er sagt immer wieder, “wir irren uns voran” und korrigiert und verfeinert seine Aussagen regelmäßig. Wenn also zu dieser Aussage, die ich allerdings nicht kenne, wie gesagt, nicht mein Thema, keine Korrektur kam, dann scheint mir seine Position nicht so unhaltbar zu sein. Aber das ist natürlich nur eine Einschätzung, die ich aber für wahrscheinlich halte, weil er sich eben sonst anders verhält und auch kein Fan von fossiler Energie ist. Warum sollte er also auf etwas beharren, dass eindeutig falsch ist?

      Und zu guter Letzt: Ja, meine strategische Einschätzung ist mir das wichtigste. Ich bin handlungsorientiert. Sie scheinen zu glauben, dass wenn alle Menschen überzeugt wären, dass man den Ausstoß von CO2 sofort drastisch senken müßte, dann würden sie das auch tun. Und das widerspricht jeder Erfahrung. Man muss sich nur vor Augen halten, wie auf dem Höhepunkt von “Aids” die Menschen weiter ungeschützt in der Gegend herumgevögelt haben. Und die persönliche Gesundheit kommt weit vor der Weltrettung.

      Deswegen bleibe ich dabei, völlig egal wie dringend das vielleicht werden kann: wir müssen unsere Handlungsmöglichkeiten erweitern. Man gewinnt auch keine Schlacht, in dem man Munition spart.

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        „ich gebe Ihnen Recht, dass man vieles nicht selbst überprüfen kann. Dann muss man einer Seite glauben.“

        Ich KANN bei dem vorliegenden strittigen Punkt aber vieles selbst überprüfen und habe davon einiges auch schon selbst überprüft.
        Das geht von echtem Selbermachen wie Spektroskopie hin zu Sichten von Primärdaten, statt mich mit den Veröffentlichungen zu begnügen.

        Hinzu kommt die Überprüfung durch den laufenden Betrieb unserer Welt: Die physikalischen Gesetze werden erfolgreich von Ingenieuren genutzt und erweisen sich als 100% robust.
        Das erfahren wir real JEDEN Tag, milliardenfach. Seit vielen Jahrzehnten.

        DIESELBEN(!) Gesetze ERZWINGEN(!!) die Erwärmung durch das Mehr an CO2.

        Ich habe also die doppelte Überprüfung: Selbst gemacht und dann einfach deshalb, weil die Welt der Technologie funktioniert nach Gesetzen, nach denen sein MUSS, was Sie bezweifeln.

        „Und was den Unterblog angeht, liegen Sie falsch.“

        Kann ich schwer widerlegen, die betreffenden Videos stehen mittlerweile auf „privat“.

        „Warum sollte er also auf etwas beharren, dass eindeutig falsch ist?“

        Weil Menschen grundsätzlich so sind und ungerne Fehler einräumen, Fehler die sie wiederholt öffentlich vor Fans/Kunden begehen schon zwei mal nicht.
        Aber das ist meine persönliche Meinung.

        Es war einfach atemberaubend verkehrt, den zentralen Satz habe ich hier schon wiedergegeben.

        „Sie scheinen zu glauben, dass wenn alle Menschen überzeugt wären, dass man den Ausstoß von CO2 sofort drastisch senken müßte, dann würden sie das auch tun.“

        Fünfsechstelfalsch. Ich glaube, dass die Menschen durchaus anders agieren würden, wenn sie nicht durch FALSCHE FAKTEN zu unfundierten Gedanken angeregt würden.
        Die falschen Fakten passen ja nur ins Weltbild, wenn man von gekaufter Wissenschaft als der Regel statt der Ausnahme ausgeht, von politischer Einflussnahme auf Forschung von der Regel statt der Ausnahme, von Masterplänen der Mächtigen als der Regel statt der Ausnahme…

        Kurz gesagt, die falschen Fakten erzeugen auch falsche Kontexte. Und ich bin mir sicher, mit weniger davon wäre einiges einfacher und friedlicher. Was ich nicht glaube ist, dass es dadurch schnell genug irgendwo hin führt, wo die Klimaziele erreicht würden.
        Da aber jedes bisschen weniger Erwärmung hilfreich wäre, ist das nicht der Punkt, um den es mir geht.

    • Joerg
      Joerg sagte:

      Moin @Christian Anders

      zu “Da die CO2-Zunahme verantwortlich für die laufende Erwärmung ist, kann nur das Stoppen dieser Zunahme auch die laufende Erwärmung anhalten.”

      Stimmt das? Was ist mit Abkuehlung trotz CO2-Konz.-Zunahme (Geostratosphaeren-Schattierung, Albedo-Effekt-Nutzung auf der Erde, Mitigation durch CO2-Bindung/Waelder/Algen, Sachen, die noch nicht erfunden/entwickelt sind?)

      Wie die Mehrheit, sehe ich keine praktische Moeglichkeit, die weitere CO2-Konzentrationssteigerung auf der Erde mittelfristig einzuhegen. Sie ja auch nicht, oder?
      Also ran an die Abmilderung/Einstellung auf die steigende Konz.? Haetten Sie noch unkonvent. Ideen?

      LG Joerg

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Joerg

        Wie soll ich die Wirkung von etwas bewerten, dass noch nicht erfunden wurde?

        CO2-Bindung in egal welcher Form vermindert die Zunahme. Der Rest ist Wunschdenken, von der Realität weiter entfernt als die Fusionsreaktoren.

        Wir können die Emission versuchen einzuschränken in verschiedensten Weisen und Geschwindigkeiten, oder wir können das lassen.

        Jeder Weg hat sein Paket an unangenehmen Konsequenzen, mit denen wir umgehen müssen.

        Ich bin kein Doomsayer, glaube aber, dass das Ausmaß an unerfreulichen Konsequenzen der Erderwärmung gerade hier am Blog von den meisten drastisch unterschätzt wird.
        Umweltschutz statt Klimaschutz z. B. ist eine Parole, die ausblendet, dass Artensterben beginnend bei vergehender Flora und Funga auch (aber längst nicht ausschließlich) auch von Temperaturentwicklungen abhängt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Christian Anders

        “Umweltschutz statt Klimaschutz z. B. ist eine Parole, die ausblendet”

        Meine Immen sind nicht am Klimawandel verreckt, sondern wegen Umweltzerstörung durch Bauspekulation und Glyphosatzulassung. Nicht mal im Wald fanden die Kleinen genug Pollen für abwehrbereite Immunsysteme.

        Verantwortung trägt Politik durch Ausbau von Wasserstraßen (Grundwasserabsenkung), Versiegelung von Verdunstungsflächen, grüne Agrarwüsten oder Förderungen von Wasserzisternen zur Klospülung anstelle das Regenwasser vor Ort in Umlauf zu bringen.
        Trockenheit als Folge vernichtet Pflanzenvielfalt und fördert Schädlinge gegen geschwächte Waldbestände…. als noch etwas zu retten war, Krieg https://youtu.be/U8-bSBPxMVg

        Während man der Natur beim Sterben zusieht, rettet dieselbe Politik das Weltkulturerbe für Enkel die es am besten nicht gäbe?

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Ich bin kein Doomsayer, glaube aber, dass das Ausmaß an unerfreulichen Konsequenzen der Erderwärmung gerade hier am Blog von den meisten drastisch unterschätzt wird.”

        Die Konsequenzen werden von der Wissenschaft mit “globalen Modellen” dargestellt (gemittelt usw..) und dies wird von den Leuten halt , auf ihre eigen Region bezogen, vielfach als falsch betrachtet und erkannt .Das diese “Modelle für die Zukunft” , vielfach nicht für die Vergangenheit taugen…ist nur ein weiterer Punkt der die Skepsis nährt.

        Durch dieses erkennen, dass vieles für die EIGENE Region nicht zutrifft ,kommen auch so viele Kritikmeldungen und die Thematik berührt immer WENIGER Menschen.

        “In globalen Datensätze für eine globale Mitteltemperatur hat sie also viel weniger Signifikanz als in einem einzelnen Datensatz von einem einzelnen Grönländischen Bohrkern.”

        Mit globalen Durchschnitten und Szenarien fühlt sich keiner REGIONAL angesprochen, weil sie vielfach nicht zutreffend und daher falsch sind. Ob bei Temperaturen, Meeresspiegel, Wald usw.

        Bei der Bucheinführung (siehe Link oben) wird z.B etwas von “der Wald verschwindet” erzählt . Für einen Schweizer ist solch eine Aussage schlicht absoluter Quatsch, wenn er sein eigenes Land betrachtet.
        Der Wald nimmt stark zu und die Alpen verganden. Diese Vergandung sieht zwar grün und natürlich aus , aber die Biodiversität und Artenvielfalt leidet darunter.

        “Umweltschutz statt Klimaschutz z. B. ist eine Parole, die ausblendet, dass Artensterben beginnend bei vergehender Flora und Flora auch (aber längst nicht ausschließlich) auch von Temperaturentwicklungen abhängt.”

        Höhere Temperaturen fördern bekanntlich Flora und Fauna.

        Sogar der Südrand der Sahara wird Grüner wie man auf Satellitenbilder sehen kann.

        Wie schreibt Kröpelin dazu:
        “Auch am Südrand der Sahara ist der grüne Wandel vor allem in den unbewohnten Gegenden ersichtlich. In den dicht besiedelten Regionen dagegen fressen die in großer Zahl gehaltenen Ziegen die neuen Pflänzchen weg. „Da wächst buchstäblich kein Grashalm mehr“, beschreibt Geoarchäologe Kröpelin die paradoxe Situation: Der menschengemachte Klimawandel hilft dort am meisten, wo kein Mensch stört.”

        “Sie sind mit dem Startjahr der Meeresspiegelkurve nicht zufrieden? Welches hätten Sie denn gerne und warum?”

        Warum z.B. nicht vor 7000 Jahren, als Menschen sich schon vor Meeresanstieg schützen mussten . Etwa weil es nicht am menschgemachten CO2 lag oder müssen zuerst die Modelle wieder “angepasst” werden..?

        https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/israel-aeltestes-bollwerk-gegen-meeresspiegelanstieg-entdeckt-a-1301972.html

        Fazit:
        Dieses “globale mitteln” von Daten, “Modelle” die nur für die Zukunft “passen” aber nicht für die Vergangenheit und die CO2-Dominanz in der Klimadebatte führt schlicht zur Spaltung der Klima-Diskussion bzw. die Klima-Diskussion/”Wissenschaft” wird von der Mehrheit schlicht als unglaubwürdig empfunden, weil die “Wissenschaft” darauf (noch) keine Antworten bietet.

        Von den “möglichen” Kipppunkten und andere Faktoren , die dann alle Heisszeit- und sonstige Vorhersagen gleich wieder um 180 Grad drehen “könnten” …wollen wir gar nicht erst reden.

      • weico
        weico sagte:

        @Alexander

        “Während man der Natur beim Sterben zusieht, rettet dieselbe Politik das Weltkulturerbe für Enkel die es am besten nicht gäbe?”

        Leider.

        Man kann leider nur sein EIGENES begrenztes Natur-Paradies selber “erschaffen/erhalten” …weil menschliche MASSE/GRÖSSE immer zur Destruktion führt.

        Der Naturschützer Dieter Wieland ist am Ende des 2-teiligen Interviews den Tränen nahe, dass sein langjähriger Kampf für die Natur/Landschaft zwar nicht Sinnlos war…aber eben doch (zu) wenig “gebracht/genutzt” hat …um ein Umdenken zu bewirken.
        Wie sagte er so treffend: „Das Land wird hergerichtet, abgerichtet, hingerichtet“

        https://www.br.de/mediathek/video/oberhausener-kurzfilmtage-2021-der-aktivist-interview-lars-henrik-gass-im-gespraech-mit-dieter-wieland-teil-2-av:6075abb5ccfe3400075bdd64

        Es sei im wenigstens von Herzen vergönnt ,dass er in einer noch ziemlich intakten Umgebung (Uffing am Staffelsee) seinen absolut verdienten Lebensabend verbringen darf !!

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        Sie machen einen interessanten Punkt.

        „Die Konsequenzen werden von der Wissenschaft mit “globalen Modellen” dargestellt (gemittelt usw..) […]“

        Was so methodisch korrekt ist.

        „und dies wird von den Leuten halt , auf ihre eigen Region bezogen, vielfach als falsch betrachtet und erkannt.“

        Was so verständlich ist.

        Das heißt aber, dass korrekte Wissenschaft der Masse an Menschen nicht (mehr) eingängig ist.
        Wissenschaftler interessieren sich in der Regel nicht dafür, wie man für sie selbstverständliche Zusammenhänge an Leute kommuniziert, denen das überhaupt nicht selbstverständlich ist.
        Ich halte das zunehmend für ein Problem.

        „Das diese “Modelle für die Zukunft” , vielfach nicht für die Vergangenheit taugen…ist nur ein weiterer Punkt der die Skepsis nährt.“

        Beispiel? Mein Wissensstand ist der, dass die Abbildung von bekannter Vergangenheit tatsächlich ein Qualitätskriterium für relevante Modelle ist. Aber ich lerne gerne dazu.

        „ “der Wald verschwindet” erzählt . Für einen Schweizer ist solch eine Aussage schlicht absoluter Quatsch, wenn er sein eigenes Land betrachtet.“

        Ok. Das heißt dann aber auch, dass „die Schweizer“ nicht abstrahieren können, dass ihr kleines Land nicht die Welt ist? (Spaß, den Sinn der provokanten Frage sehen Sie hoffentlich: Man sollte sich auch selber bemühen, etwas zu begreifen und muss nicht alles vorgekaut serviert bekommen. Gilt überall.)

        „Höhere Temperaturen fördern bekanntlich Flora und Fauna.“

        Gegen das Wort „bekanntlich“ bin ich bekanntlich allergisch. Es zeigt meist, dass man sich auf etwas beruft, was man nie selber für durchdenkenswert gehalten hat.
        Höhere Temperaturen fördern mitnichten immer Flora und Fauna. Sie können genau so gut Versteppung oder Wüstenbildung fördern. Es kommt LOKAL drauf an, was Sie oben als sehr wichtigen Faktor herausgearbeitet haben. Dann bitte auch bei den eigenen Standards bleiben.

        Die Dimension der Zeit fehlt mir übrigens. Ein Übergang in eine andere, angepasste Flora und Fauna geht ja nicht sofortig über Nacht. Wie gestaltet sich so ein Übergang?

        „ Warum z.B. nicht vor 7000 Jahren, als Menschen sich schon vor Meeresanstieg schützen mussten .“

        Bittesehr:
        https://www.ancientportsantiques.com/ancient-climate/sea-level-rise/

  4. Felix
    Felix sagte:

    Tatsächlich geht vom Bevölkerungswachstum und nicht von der Klimaänderung die entscheidende Herausforderung aus.

    Bisherige Daten der Finanzwelt, speziell der Versicherer und Rückversicherer decken die üblichen Katastrophenszenarien überhaupt nicht.

    Man stellt die These in den Raum, dass der Klimawandel den Planten unbewohnbar macht, ohne dafür irgendeine Evidenz zu haben und dreht die Beweislast um. Nach dem Motto: folgt uns in den Wahnsinn oder beweist das Gegenteil, was methodologisch generell unmöglich ist.

    Fakt ist: wir haben in den letzten 100 Jahren DURCH DEN EINSATZ FOSSILER ENERGIETRÄGER! unsere Handlungsmöglichkeiten so erweitert, dass die Wahrscheinlichkeit, durch Naturereignisse in Gefahr zu kommen auf grob 1% zusammengeschmolzen ist.

    Meiner Ansicht nach ist es deswegen der bessere Weg, diesem Pfad weiter zu folgen, und konkrete Lösungen zu finden, wenn sie benötigt werden. In der freien Marktwirtschaft ist das bisher immer gelungen.

    Die jetzige Hysterie dient mE dazu, einen totalitären Umsturz vorzubereiten. Daran ist nichts neu, außer dass sich die Ideologien seit Marx “Wissenschaft” nennen. Sozialklempnerei ist das.

    Nenne mir einer ein Beispiel, in dem das schon mal gut gegangen ist.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Felix

      Unbewohnbarkeit des ganzen Planeten steht nicht zur Debatte.

      Die absehbaren Probleme sind einfach häufigere Dürren an Orten, wo sie bisher selten waren und enorm steigende Temperaturen an Land ( +2° im Schnitt sind mehr als +4°C auf dem Land, einfach weil es so viel Meeresfläche gibt )
      sowie wirklich heiße Sommer. Darauf ist ein Großteil der Flora nicht angepasst, was ein Problem ist.

      Ganz langfristig, über Millionen von Jahre, passt sich alles an alles an, aber das ist ein für Menschen irrelevanter Zeitraum.

      Wegen o. g. wird es zu Migrationsströmen kommen und da die Welt schon recht voll ist, wird begehrtes Land knapp und Konflikte sind die Folge. Wer „seine“ Region aufgibt, muss eine andere zu „nehmen“ versuchen, was auch immer das konkret heißt.

      Selbst wenn das alles – ich greife extrem hoch zur Verdeutlichung – 50% der Menschheit das Leben kostet über ein paar Dekaden, ist immer noch genug Menschheit da, um nicht von Vernichtung und Unbewohnbarkeit zu sprechen.

      Und da es die Schwächsten eher trifft und wir nicht dazu gehören, ein fettes „who cares?“.

      (Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten).

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Christian Anders

        Schlägt voll durch die Erzählung vom Klimawandel, wieviel Millionen werden nach Europa kommen pro +1° Wärme?

        Dass die Flüchtlinge aus Afghanistan, Nordafrika, Syrien und jene aus Zentralafrika vor Krieg in die europäischen Sozialstaaten flüchteten, dass Rohstoffausbeutung mit Naturzerstörung einher geht als Folge von blutigen Bürgerkriegen … ficht die Erzählung nicht an.

        (Genauso wenig wie Geldpolitik für sinnfreies Wachstum per Versiegelung Einfluß auf unser Klima nahm, z.B. durch Absacken der Grundwasserstände.)

        Auch wenn Natostaaten selten offen Kriegspartei sind, sichern sie doch ihre Rohstoffversorgung aus ehemaligen Kolonialländern via Demokratie, Korruption und Waffenlieferungen, vgl. CFA Franc Zone, BP, Shell…. Kriege ohne Ende seit der Freiheit für Kolonien.

        Einen fairen Preis gibt es eben nicht für seltene Erden/Gas/Öl sondern nur für Kaffeebohnen und Jutetaschen.

        Innovation letzten Standes, Ablaßhandel aka. Co² Zertifikate zur Rettung des Weltklimas oder des Finanzsystemes?

        Womöglich kommt das Ende unseres Geschäftsmodelles (Exportweltmeister) gerade noch zeitig genug um abschreckend für Zuwanderer zu wirken, weil auf der Basis dieser Politik alle Wohlstandsversprechen platzen.

        “Selbst wenn ….[es] 50% der Menschheit das Leben kostet über ein paar Dekaden, ist immer noch genug Menschheit da, um nicht von Vernichtung und Unbewohnbarkeit zu sprechen.”

        DANKE.
        NIEMAND könnte diese Sicht besser zum Ausdruck bringen als ein Klimawandelforscher.

        Diese Erzählung und ihre Propheten aus dem Verkehr ziehen…rettet Leben und Natur.

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Herr Anders,

        Unbewohnbarkeit und totale Vernichtung wird unüberhörbar in den Raum gestellt und viel lauter, als der wissenschaftlichere Teil des Geschehens. Sie haben bestimmt schon von den jungen Leuten gehört, die sich deswegen jetzt auf die Straße kleben und Terrorakte auf Gaseinrichtungen angekündigt haben?

        Dürren an Land sind ein sehr gut gewähltes Beispiel: Wir haben zum Beispiel ein Handbuch für die Anpassung an den Klimawandel für viel Steuergeld entwickeln lassen. Interessiert heute nur keinen mehr. Die Universitäten haben diese Bereich aufgelöst. Das Personal ist in alle Winde zerstreut.

        Und ganz grundlegend gesagt: Wir leben auf einem Wasserplaneten. Wasser ist für ziemlich lange Zeit kein Problem, solange wir genug Energie haben.

        Zum Aspekt der Völkerwanderung: Das ist nun wirklich ein Faktum, mit dem sich Gesellschaften fortwährend auseinandersetzen müssen. Aus der Geschichte lese ich jedenfalls folgendes: man muss diese Vorgänge beherrschen, d.h. aktiv steuern können, wer einwandert und wer nicht, oder untergehen.

        “Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft Kalkutta nicht, sondern wird selbst Kalkutta.”

        Das ist natürlich unangenehm nachdem es so lange so bequem war, und speziell für Deutsche mit ein paar Altlasten beschwert.

        Aber die Alternative ist dann eben “Untergang”. Und dann aber bitte wenigstens ohne Klimahysterie, denn die die da kommen, interessiert das auch nicht. Die wollen dicke Autos und einen schönen Harem. Das klingt natürlich etwas platt und schwer verdaulich für den typischen Bildungsbürger heutiger Tage, aber so ist es nun mal.

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Alexander,

        was Sie schreiben war früher die Domäne der linken und antiamerikanischen Entwicklungshilfe-Truppe. Ich finde es immer noch erstaunlich, dass die alle tot sind? Die heutigen Grünen sind eine Art neue CDU mit neuartiger “Rote-Socken-Kampagne”.
        Das Problem ist nur, die alte CDU hat einfach nur schwach regiert, die neue Truppe führt uns im Rekordtempo ins Fiasko. Dabei ist gar nichts passiert. Man sollte sich mal ausmalen, was los wäre, wenn wir mal ein echtes Problem bekommen!

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Felix

        “linken und antiamerikanischen Entwicklungshilfe-Truppe”

        Nachdem diese Schuldbühne abgeerntet ist, ist diese Linke politisch tot.
        Überlebt hat das “peak Gedöns” nach Metamorphose zum Klimawandelkult,
        der Nihilismus von extinction rebellion und ihrer Metastasen – angestiftet
        durch den club of rome.

        Die greisen Überbleibsel der Linken Antiamerikaner sind heute PUTINIDEN, Querdenker und einfach Nazi – ganz übles rechtes Pack.

        Zitat aus dem Sommergespräch von Lukas Haessig mit Dr. Doom Marc Faber:
        “Während sich die Europäer in US-Knechtschaft begäben, gingen die stolzen Chinesen und Inder ihren eigenen Weg. Dass die Helvetier, Bezwinger der Habsburger, die Oligarchen enteigneten, aber nicht korrupte US-Politiker, sei armselig.”
        https://youtu.be/zGrkA-3B81Q

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Herr Anders (19:36),

        wer bezweifelt denn hier, dass sich das Klima ändert und dass wir momentan eher eine Erwärmungssituation haben?

        Zweifeln kann man daran, wie der weitere Verlauf sein wird, und argwöhnen kann man auch, dass es die Richtung ändern kann.
        Dazu muss man ja nur in Erinnerung bringen, dass uns der Club of Rome zuerst mit einer neuen Eiszeit kam.
        Auch zweifelt hier niemand daran, dass der Mensch daran beteiligt ist: Treibhausgase erhitzen, Staubpartikel verschatten.
        Aber andere Faktoren zu betrachten, z.B. die Sonne, ist geächtet. Das stimmt mich mißtrauisch, Sie nicht?

        Alles in alle eine Gemengelage, in der ich es lieber sehen würde, wenn wir uns darauf vorbereiten, jeden möglichen Klimawandel managen zu können, anstatt mit unfertigem Wissen sehr tiefgreifende und sehr kostspielige Maßnahmen zu erzwingen

        Und was den Diskurs angeht, haben Sie natürlich theoretisch mit allem Recht. Das blendet aber aus, dass dieses Ideal nicht gelebt wird. Vielmehr ist die Praxis doch ganz überwiegend die, dass Gefälligkeitswissenschaft betrieben wird. Im Kleinen sind es die angehenden Akademiker, die der Richtung ihres Professors folgen, und wenn es richtig wichtig wird, wenn es um Geld geht, dann entscheidet meistens der das Ergebnis, der zahlt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        Das mit der Eiszeit war beim Club of Rome aber kein Szenario aus globaler Abkühlung heraus, sondern wegen eines versiegenden Golfstroms aufgrund der globalen Erwärmung. Essentieller Kontext in diesem Fall.

        „Aber andere Faktoren zu betrachten, z.B. die Sonne, ist geächtet. Das stimmt mich mißtrauisch, Sie nicht?“

        Das macht mich deshalb nicht misstrauisch, weil es nicht stimmt. Die Sonnenaktivität ist nicht nur eine Messgröße, die bekannten Sonnenzyklen spielen auch eine Rolle bei Klimageschichte und Klimamodellierung.
        Dass die Sonne ausgeklammert würde, ist eine der bekannten Falschaussagen, die von interessierter Seite seit je her rumgereicht werden. Sie ist leicht zu widerlegen, man müsste sich mit dem Thema bloß beschäftigen wollen.

        Überhaupt kenne ich keinen Faktor, der ausgeklammert würde und kenne sicher gar nicht alle Faktoren, die eingeklammert sind. Klimaforschung ist keine CO2-only Veranstaltung.

        „Treibhausgase erhitzen […]“

        Ich werde mal erbsenschleiferisch: Sie erhitzen nicht aktiv, sondern führen passiv dazu, dass die Sonne uns effektiver erwärmt.

        Die wichtigen Fakten, den man gemeinsam anerkennen muss, will man sinnvoll diskutieren, ist, dass

        a) alles zusäzliche CO2 von 280ppm als Startwert von der Menschheit emittiert wurde und

        b) diese Zunahme vollständig für die globale Erwärmung seit Beginn der Emissionen verantwortlich ist

        Man muss den Meinungen von Menschen, die aus a) und b) Schlüsse ziehen, anders begegnen als durch Leugnung von a) und b).

        Leider ist das aber nicht das, was sich an Diskussion abzeichnet – was alles für alle eher schlimmer macht als besser, da hörenswerte Positionen so ungehört bleiben.

      • Felix
        Felix sagte:

        Zu den Modellrechnungen: Also ich habe schon von verschiedensten Wissenschaftlern gelesen, die sagen, dass die Sonne zu wenig beachtet wird. Ich kann das nicht wiedergeben, ich konnte es aber nachvollziehen. Ich glaube, auch Horst Lüning (ein Gegner fossiler Energien) hat auf seinem Unterblog einige Videos zu diesem Thema.
        Dann gab es z.B. einen Wissenschaftler, dessen Publikation über fünf Jahre verhindert worden ist und schließlich gerichtlich durchgesetzt wurde (soweit ich mich erinnere ein Däne). In Kanada wurde einer der großen Hockey-Stick-Protagonisten von einem widersprechenden Wissenschaftler vor Gericht gezwungen wurde, und es zeigte sich, dass er manipuliert hatte.
        Das alles kam nie groß in unseren Massenmedien. Ich habe das alles nur nebenbei aus den freien Medien mitgenommen und teilweise aus juristischer Fachpresse, wo die Verfahrensfeinheiten im Mittelpunkt standen.

        Aber all das war nie mein Thema. Ich habe nichts dagegen, wenn Menschen sich entscheiden, weniger in der Welt herumzudüsen. Ich finde das sogar vernünftig. Die Leute haben nämlich einen sehr hohen Bedarf, sich über wichtige Fragen zu informieren. Das geht aber nicht, wenn auf den Arbeitsstress direkt der Freizeitstress aufsetzt.

        Aus anderen Bereichen heraus ist mein Mißtrauen gegen unsere (post)moderne Wissenschaft gewachsen und ich kann die idealisierte Position, dass es in der Wissenschaft nur um Erkenntnis geht, nur sehr müde belächeln.

        Ich halte es für absolut möglich, dass der Zuwachs an CO2 nicht der bestimmende Faktor ist. Ich halte das zwar für plausibel, aber eben nicht für erwiesen.

        Aber mein Punkt ist ein anderer: Mir ist es egal, ob es daran liegt, weil ich fest davon ausgehe, dass wir es nicht aufhalten können. Da draußen sind ein paar Milliarden Menschen, die den westlichen Wohlstand und noch viel mehr auch für sich wollen.

        Also hören wir besser auf, den Hof zu kehren, während das Dach brennt, sondern bauen lieber die Feuerwehr auf.

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Überhaupt kenne ich keinen Faktor, der ausgeklammert würde und kenne sicher gar nicht alle Faktoren, die eingeklammert sind. Klimaforschung ist keine CO2-only Veranstaltung.”

        Richtig…es sollte keine CO2 Veranstaltung sein ,weil das Thema Klima äusserst Komplex ist.

        …in Deutschland ist Klimaforschung aber zu einer völligen CO2-Veranstaltung verkommen, die so ideologisch geführt wird, dass Atomkraft verteufelt wird und die medialen Klimapäpste wie Rahmstorf sogar mit verblendeten Jugendlichen zusammenarbeiten und dabei mitmachen .

        Ein Blick auf den CO2-Ausstoss genügt…:

        https://app.electricitymaps.com/zone/DE

        …um diese Ideologie zu erkennen .

        Gerade JETZT hat Deutschland einen 3-4facher CO2 Ausstoss als die Länder Frankreich, Dänemark, Schweiz und Österreich…weil eine IDEOLOGIE vorherrscht .

        Wenn CO2-Klimawandel-“Wissenschaftler” dann Bücher schreiben und auf die heilende Wirkung der Natur hoffen bzw. dass “wir” noch die Kurve kriegen..:

        “3 Grad mehr: Ein Blick in die drohende Heißzeit und wie uns die Natur helfen kann, sie zu verhindern”

        …und gleichzeitig Atomenergie verteufeln … dann ist ein mediale CO2-Panikmache schlicht unglaubwürdig und der Glaube an “die Kurve kriegen” absolut naiv.

        “Das mit der Eiszeit war beim Club of Rome aber kein Szenario aus globaler Abkühlung heraus, sondern wegen eines versiegenden Golfstroms aufgrund der globalen Erwärmung. Essentieller Kontext in diesem Fall.”

        Ob der Golfstrom versiegt oder nicht ..sagt euch gleich das Licht.
        (Frei nach der Sendung 1,2 oder 3)

        Solange die “Wissenschaft” noch so unsicher ist ob es nun wärmer oder kälter wird und jährlich ihre Klima-Modellrechnungen an die Wirklichkeit “anpasst”/anpassen muss…sollten ihre Kollegen mit jeglichen “Heisszeit-Szenarien” wohl etwas gemässigter unterwegs sein.

        Zurzeit ist ja der Klimatrend ,dass es je nach Region Heisser bzw. Kälter wird…und dies zunehmend und stärker.

        Mal schauen wie die “wissenschaftlichen” Modelle und Trends nächstes Jahr dann wieder lauten :):)

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Felix 22:43 Uhr

        Ihre Auffassungen teile ich vollständig.

        Ich denke auch, dass die meisten in der Lage wären, Zusammenhänge zu erkennen, wenn sie sich die Zeit zum Nachdenken nehmen würden.
        Das entstandene Mißtrauen, das Sie beschreiben, sollte Anlass genug sein.

        Wichtig wie die Erkenntnis ist der Mut, unsere Auffassungen zu artikulieren, gerade dann, wenn sie der veröffentlichten Meinung entgegen stehen.

        Wir haben ein Recht dazu und sollten darauf bestehen.

        Selbst wenn wir falsch liegen sollten.

    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Felix

      >> “Tatsächlich geht vom Bevölkerungswachstum und nicht von der Klimaänderung die entscheidende Herausforderung aus.”

      Das ist der richtige Ansatz, der Rest ist sekundär im Zeitablauf.

      Ich wundere mich über die Antwort von @ Ch. Anders. Das ist das erstemal, dass er etwas relaliviert.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Herr Bauer,

        ich habe Herrn Anders nie als Verschwörungspraktiker wahrgenommen. Er ist nach meinem Empfinden einfach ein guter Mensch der glaubt (hofft), dass wir das diesmal mit Hilfe der modernen (postmodernen) Wissenschaft alles irgendwie ohne Gewalt meistern.
        Ich teile diesen Glauben nicht im mindesten. Für mich stellt es sich so dar, dass ein Staat untergeht, wenn er die Gewalt über und in seinem Staatsgebiet verliert.
        Die eigentlich interessante Frage ist für mich, ob wir wirklich schon reif dafür sind, aus der Geschichte zu scheiden, oder ob wir nur einen Tiefpunkt erleben?

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Felix

        Man sollte sich hier eines Kommentars über Mitforisten enthalten. Man darf sich jedoch über Leichtgläubigkeit und Blauäugigkeit unterhalten.

        Als ich geboren wurde (1936) betrug die Weltbevölkerung 2.25 Mia. Nasen (28 % von heute) und zumindest in D war die Parole “Volk ohne Raum” im Schwang. Wenn Hitler von seiner Wolke sehen könnte, dass D heute rd. 30% kleiner ist, aber 30% mehr Einwohner hat, würde er wohl sagen: ‘Seht ihr, ich habe doch recht gehabt.’ Ich würde ihn trotzdem von seiner Wolke schiessen.

        Aber Zynik beiseite, bei abstrakter Betrachtung kann man den Plänen von WEF-Schwab eine gewisse Logik nicht absprechen. Ich habe mich im Februar mit diesem Thema näher beschäftigt, was in einer Ausarbeitung “Die Weltbevölkerung manipulieren ?” mit Zahlenbeispielen Niederschlag fand. Dr. Stelter hat eine Kopie erhalten, aber ich wusste von Anfang an, das er das niemals veröffentlichen könnte/wollte. Es ist zu makaber.

        Ich verstehe jetzt mich jetzt auch selbst besser, warum ich in jüngeren Jahren in die Luft ausgewichen bin und seit 10 Jahren aufs Meer. Wer legt sich schon freiwillig nackt in einen Ameisenhaufen wenn er kein Rheuma hat?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Bauer

        „Ich wundere mich über die Antwort von @ Ch. Anders. Das ist das erstemal, dass er etwas relaliviert.“

        In dem Punkt der Klimawandelfolgen für die Menschheit erzähle ich hier seit Jahren das Gleiche. Deshalb wundert mich Ihre Verwunderung.
        Physik und die Folgen von Physik für Gesellschaft sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Mehrzahl meiner Beiträge betrifft Erstes.

        Wann lese ich denn „zum ersten mal“ was Relativierendes über die historischen Meeresspiegelbewegungen von Ihnen? Möglicherwiese wundere ich mich dann auch. ;-)

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        „ich habe Herrn Anders nie als Verschwörungspraktiker wahrgenommen. Er ist nach meinem Empfinden einfach ein guter Mensch der glaubt (hofft), dass wir das diesmal mit Hilfe der modernen (postmodernen) Wissenschaft alles irgendwie ohne Gewalt meistern.“

        Das ist eine nette Zuschreibung von Ihnen, aber das danach wundert mich jetzt mindestens so viel, wie Herr Bauer sich über mich gewundert hat.

        Ich schreibe hier hauptsächlich, um zwei Dinge zu klären:

        1) Falsche Fakten geradezurücken, wenn ich Sie erkenne.

        2) Verdeutlichen, dass Wissenschaft eine Methode ist und nichts WILL, also auch nicht retten. MENSCHEN (also auch Wissenschaftler) wollen die Welt gestalten und nutzen dafür Wissenschaft – manchmal allerdings falsch, womit wir wieder bei 1) wären.

        Warum das Ganze: Weil man nicht über verschiedene Meinungen zu unterschiedlichen Fakten sinnvoll diskutieren kann, sondern nur über verschiedene Meinungen zu gleichen Fakten.

        So sehe ich wenig Sinn darin, über die Folgen einer menschgemachten Erderwärmung zu diskutieren, wenn diese qualitativ oder quantitativ als Fakt angezweifelt wird. Deshalb 1).
        Über Folgen und Maßnahmen kann die Diskussion von mir aus hoch hergehen. Da kommt man aber nicht mal hin, weil man schon vorher an „alternativen Fakten“ scheitert. Also hier im Forum.

        Dass ich die Folgen für die Menschheit, sowohl der Erderwärmung als auch ihrer Reaktionen darauf für schwer verdaulich halte, habe ich nie verhehlt und das Gegenteil auch nie geglaubt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix, @ Bauer et al.

        >2) Verdeutlichen, dass Wissenschaft eine Methode ist und nichts WILL, also auch nicht retten. MENSCHEN (also auch Wissenschaftler) wollen die Welt gestalten und nutzen dafür Wissenschaft – manchmal allerdings falsch, womit wir wieder bei 1) wären.>

        Ich verstehe nicht, warum man das nicht begreifen kann und sich an dem aufhängt, was Christian Anders hier PRAKTIZIERT.

        Ergänzung von mir:

        > MENSCHEN (also auch Wissenschaftler) wollen die Welt gestalten und nutzen dafür Wissenschaft – oft auch richtig, womit wir bei 3) wären, nämlich

        Sie wollen eine GESTALTUNG der Welt, die NICHT mit der anderer ÜBEREINSTIMMT.

        FALSCHE Schlussfolgerung daraus, weil man eine ANDERERE Gestaltung der Welt will:

        Man BEKÄMPFT diese Wissenschaftler indem man die Wissenschaft DISKREDITIERT.

        RICHTIGE Schlussfolgerung wäre, wenn man eine andere Gestaltung der Welt will:

        Man BEKÄMPFT diese Wissenschaftler als gestalten wollende Menschen

        a) wenn sie ihr WOLLEN der Wissenschaft wegen – hier der richtigen – als ALTERNATIVLOS darstellen, ihnen sagt, dass aus „ist so“ (= Wissenschaft) KEIN bestimmtes Wollen abgeleitete werden kann (dem Verständnis nach: Don’t follow the science, was NICHT heißt „don’t believe the science“)

        und

        b) wenn die Folgen IHRES Wollens DESASTRÖS sind und zwar auch dann, wenn sie als Wissenschaftler wissen, was der Fall ist.

        Letzteres ist bei der Bekämpfung des Klimas, so wie sie (auch) von Wissenschaftlern propagiert wird, m. A. n. der Fall:

        Christian Anders weiß (und ich glaube), dass es WISSENSCHAFTLICH belegt einen Klimawandel gibt.

        Wie man darauf die Welt gestaltend reagiert – und hier meine ich die Politik in Deutschland – wird absehbar desaströse Folgen haben.

        Dass auf den Klimawandel NICHT oder ANDERS gestaltend zu reagieren, auch desaströse Folgen haben kann, ist damit nicht ausgeschlossen.

        Warum kann es NICHT sein, dass es am Ergebnis und an heutigen Zuständen gemessen NUR desaströses Gestalten gibt?

        In der EVOLUTION hat es jedenfalls nicht immer für ALLE Lebewesen ein gutes Ende gegeben.

        Mitunter für die ALLERMEISTEN ein sehr schlechtes – ihre Vernichtung.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Christian Anders weiß (und ich glaube), dass es WISSENSCHAFTLICH belegt einen Klimawandel gibt.”

        Das es einen DAUERNDEN KLIMAWANDEL gab und gibt, ist UNBESTRITTEN.

        Es geht in einem Wirtschaftsblog halt eher darum, wie und warum deutsche Klimapäpste einerseits das CO2 als das ultimativ Böse darstellen und auf die “Wissenschaft” verweisen…und im gleichen Atemzug nicht anerkennen könne/wollen…..das KLIMATISCH und “wissenschaftlich” gesehen … Atomenergie ein wahrer Segen für das KLIMA wäre.

        https://twitter.com/rahmstorf/status/1477610259439140864

        Durch solche ideologisierte “Wissenschaftler” leidet halt die ganze Klimadiskussion und deren Glaubwürdigkeit ..neben all den Richtungswechseln und Modellanpassungen die die “Klimawissenschaft” ja dauernd vollzieht .

        Wenn Deutschland bzw. die deutsche Politik solchen “Wissenschaftlern” und deren Ratschläge folgen will und die Energiepolitik dann darauf ausrichtet…dann ist dies absolut O.K. ! Jedem das Seine !

        Die ganze Welt mit solche Klimawende-Ideologien zu “beglücken” … ist aber völlig vermessen.. wenn schon ein kleine Blick auf den CO2-Ausstoss genügt , dass andere Länder den deutschen Ideologiefehler erkennen !

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Ihr Kommentar drückt allgemeinverbindliche Annahmen über die Wissenschaft aus, insbesondere die Erfüllung ethischer Voraussetzungen an Wissenschaftler.

        Gedanklich war ich bei Ihnen bis mir auffiel, dass Wissenschaftlicher auch nur vorwärts irren. Als interdisziplinäre Wissenschaft modelliert die Klimaforschung verfügbare Datensätze, deren Wert man nur messen kann – wenn die Modelle für die Zukunft auch die Vergangenheit abbilden könnten. Das tun sie nur für ausgewählte Zeiträume kleiner 500 Jahre.

        Um die Kritik zum Schweigen zu bringen diskreditierte die Klimawissenschaft ihre politischen Gegner als Klimawandel-LEUGNER, als Wissenschafts-LEUGNER, man forderte sogar die Todesstrafe. Im Wissenschaftsbetrieb aller Fakultäten macht niemand mehr Karriere, der sich gegen die inzwischen mehrheitliche Meinung zur Klimaforschung ausspricht.

        Kritik verstummt wenn die Antwort existentielle Gefahren birgt.
        Aus der Modellierung zum Klimawandel ist ein DOGMA geworden.

        Natürlich will sich “der Mensch die Erde Untertan” machen, so auch Wissenschaftler.
        Der Wunsch zu gestalten ist allen Sozialisten gemein und die Erfahrung lehrt, dass zur Erfüllung politischer Ziele häufig gelogen wird. Aufällig wenn regionaler Naturschutz den Klimaschutzzielen untergeordnet wird, z.B. beim Bau von Windkraftanlagen in Wäldern…

        Ökonomische Vernichtung, Dogmen und Lügen sind aus ethischer Sicht kein Attribut von Wissenschaft.

        Es ist mir klar, dass Menschen habituelle Sichten nicht durch ein paar Zeilen ablegen mögen, aber das letzte mal als die Wissenschaft total versagte waren die bisher vier Impfkampagnen. Keines der Versprechen wurde gehalten obwohl man den Start als Stand der Wissenschaft verkündete und mit seiner Integrität warb. Alptraumhafte Inzidenzen strafen diese Wissenschaftler lügen und das obwohl es nur um interdisziplinäre Humanmedizin geht und nicht um alle naturwissenschaftlichen Fakultäten zusammen.

        Christian Anders hält den Verlust von 50% Menschheit für hinreichend weil genug übrig bleibt und relativierte vor 10 Monaten die experimentelle Injektion während Schwangerschaften für in Ordnung, weil gefahrlos. War falsch, diente aber dem politischen Ziel.

        @Bauer

        Das mit der Überbevölkerung ist subjektive Sicht. Vielleicht haben Sie recht, vielleicht denkt jemand anderes Sie seien für der 1ne zuviel. Aus Sicht der Opfer herrscht keine Überbevölkerung; wer allerdings Krieg führen will benötigt Fertilität und schickt seine überzähligen Söhne zur Rekonquista nach den fauligen Kulturen des Westens….

        Läuft.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico, @ Alexander

        Die eine Diskussion ist:

        Glauben vs. Wissen.

        Dazu Christian Anders lesen – und nachdenken.

        Die andere ist:

        Der MEDIALE Umgang mit Wissen (Klimawandel) FÜR einen bestimmten Glauben bzw. ein bestimmtes Wollen (Bekämpfung des Klimawandels, koste es, was es wolle).

        Was dies betrifft, sehe ich eine FATALE Schieflage, die auf GESELLSCHAFTLICHEM VERBLENDUNGSWAHN beruht und durch die dominierenden MAINSTREAM-Medien verstärkt wird.

        Das sollte kein Streitthema für uns sein.

        Etwas anderes ist, WIE auf der medialen Ebene diskutiert wird, wenn dies überhaupt stattfindet.

        Was die faktischen Einzelaspekte betrifft, bin ich nicht sonderlich gut als Nicht-Physiker.

        Was die Logik betrifft allerdings schon eher.

        Denn wie gesagt:

        a) Aus „ist der Fall“ (wissenschaftliche Erkenntnis) kann ein Gestaltenmüssen NICHT abgeleitet werden.

        und

        b) Man kann sich zwar in eine medial bessere, aber NICHT in eine FUNDIERT bessere Position dadurch bringen, dass man wissenschaftliche Erkenntnis abwertend diffamiert.

        Daher plädiere ich dafür, dass wir uns auf die FOLGEN des gesellschaftlichen Wollens konzentrieren.

        Nicht egal, aber unabhängig davon, ob es wissenschaftlich untermauert ist oder nicht:

        Wir laufen auf ein DESASTER zu, das für jeden vernünftigen, sich um Verständnis bemühenden Menschen schon beinahe mit Händen zu greifen ist.

        Man kann verzweifeln, wenn man sieht, mit welchem BLINDEN Engagement das alles als sinnvoll und notwendig betrieben und hingenommen wird.

  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wieder eine Diskussion mit oberflächlichen Behauptungen.

    Zu den Risiken des Finanzsystems durch den Klimawandel:

    >Dabei ging es um drohende Verluste bei extremen Wetterereignissen. In einem ungeordneten Umgang damit beziffert der EZB-Test das Risiko der 41 geprüften Banken auf rund 70 Milliarden Euro.”

    Klingt dramatisch. Doch ist dem wirklich so?

    Angesichts einer Bilanzsumme von rund 25 Billionen Euro und 1,6 Billionen Euro an Eigenkapital, die alle 113 von der Zentralbank beaufsichtigten Banken Ende letzten Jahres hatten, ist keine ernsthafte Bedrohung.>

    Klingt nach einer plausiblen Wertung, ist aber IRREFÜHREND.

    Der FORTWÄHRENDE Klimawandel wird nicht NUR extreme WETTEREREIGNISSE erzeugen, sondern auch riesige Fluchtbewegungen, Kriege und anderes generieren.

    Damit sind TENDENZIELL enorme Risiken auch für die Finanzwirtschaft verbunden.

    Wolfgang Selig legt den Finger in die Wunde.

    Und, keine Frage, die Bekämpfung des Klimawandels – so wie er betrieben wird – generiert ebenfalls enorme Risiken für die Finanzwirtschaft.

    Es ist UNVERANTWORTLICH, den einen Set von Risiken gegen den anderen auszuspielen.

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      Sehr geehrter Herr Tischer,
      Sie wollen einen links verorteten Poltiökumenen mit Globalisten Lifestations unterjubeln der Wirtschaftsgeschichte in der Soziunibude Hamburg, dann Britische Politik und dann das
      “Das gruene Gold der Gene: Globale Konflikte und Biopiraterie (Einsprüche) 2004”
      über die Menschen bringt:
      “Der “Run” auf das “Grüne Gold der Gene” ist längst in vollem Gange. Durch Patente und andere geistige Eigentumsrechte versuchen sich Life Sciences Unternehmen und Industrienationen exklusive Verwertungsrechte an diesen Ressourcen zu sichern. Aber die Menschen in den betroffenen Gebieten – vor allem indigene und marginalisierte Gruppen – wehren sich zunehmend gegen den Verlust von Nahrungsgrundlage und medikamentöser Eigenversorgung. Sie prägten den Begriff Biopiraterie. Joscha Wullweber führt in die Thematik der Biopiraterie ein und erläutert die neue Bedeutung von Biodiversität und traditionellem Wissen für die Life Sciences Industrie im Postfordismus. Dabei beleuchtet er auch den besonderen Stellenwert staatlicher Regulierungsformen in diesem Konflikt, die, durch verschiedene internationale Abkommen, die biotechnologischen Inwertsetzungsstrategien unterstützen.”
      https://www.researchgate.net/publication/329775061_Das_grune_Gold_der_Gene_Globale_Konflikte_und_Biopiraterie

      Haben Sie schon Ihre Patentnummer im Körper herausgefunden?

      Antworten
  6. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „In einem am Freitag von der EZB in Frankfurt am Main veröffentlichten Klimarisiko-Stresstest fielen 60 Prozent der überprüften 104 Banken durch. Sie verfügen demnach nicht über die nötigen Rahmenbedingungen zur Berücksichtigung der Klimarisiken“.

    40 % fielen demnach nicht durch.

    Find ich ziemlich gut.

    Zum Vergleich:

    Im Hamburger Hafen liegen zurzeit rund 1.500 Schiffe, grob geschätzt. Nur 3% sind dem hohen Wellengang auf dem Atlantik gewachsen. Dafür wurden sie konstruiert. Der Rest fährt dort nicht, bleibt im Hafen oder fährt unter der Küste und setzt sich dem Risiko hoher Wellen einfach nicht aus. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Frage: warum sollten sich Banken mit einem Risiko beschäftigen, dafür „Rahmenbedingungen“ schaffen, wenn es außerhalb ihrer Reichweite liegt.

    Nochmal zum Vergleich: selbstverständlich kann von „Experten“ so getan werden, als ob alle Schiffe über den Atlantik fahren wollen, um festzustellen, das 97% ein hohes Risiko eingehen würden.

    Toll.

    Jeder Barkassenführer würde bei solchen „Ergebnissen“ vor lauter Angst die Hafenrundfahrt einstellen oder, alternativ, anwesende Experten über Bord werfen (mit Rettungsring).

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      Ihre Analogie mit den Schiffen wird dem Sachverhalt nicht gerecht.

      Das Finanzsystem erlaubt zwar den Banken im Prinzip, sich so zu bewegen wie die Schiffe.

      Sie sind dann AKTEURE.

      Wenn allerdings eine anzunehmende Desasterwelle in den Hamburger Hafen einläuft, sind sie OBJEKTE.

      Das ist ein prinzipieller Unterschied.

      Ansatzweise durch die Lehman-Krise verdeutlicht, wenngleich die Ursache nichts mit dem Klima zu tun hatte.

      Wenn sich der Klimawandel fortwährend verschärft, werden die Banken IMMER MEHR zu Objekten – und der Staat, der sie retten muss, zum MONSTER.

      Antworten
  7. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Dabei gibt es Studien von offizieller Seite, die zeigen, dass es eben kein großes Problem ist.”

    Da möchte ich doch dem allgemeinen Konsens auf diesem Forum hier etwas widersprechen. Natürlich ist der Klimawandel und das u.a. auch mit diesem verbundene Artensterben für die amtierenden Vorstände der Banken und anderer Kapitalsammelstellen kein gravierendes Problem und natürlich wird er von der Politik gerne als Ausrede für Neuverschuldung genutzt. Aber darum geht es doch beim echten Klimaschutz gar nicht. Der durchschnittliche CEO ist wahrscheinlich irgendwo um die 57 Jahre alt, $-Millionär und hat eine Restberufszeit von vielleicht 8 Jahren und eine Restlebenszeit von vielleicht 25 Jahren. Außer bei der Ortswahl des Skiurlaubs und der Dimensionierung der Klimaanlage beim privaten Wohnhaus dürften da nicht viele Arbeiten und Probleme für ihn anfallen.

    Das eigentliche Problem haben seine 2022 geborenen Enkel (bzw. die Heimatländer von deren Au-pair-Mädchen), die sich – wenn es so weiter geht – mit hunderten Millionen Flüchtlingen aus Lateinamerika, Afrika, Südasien (Indien!) usw. um knappe bewohnbare Flächen streiten dürften, wenn bei unveränderter Entwicklung in Fragen der Bewohnbarkeit der Erde so ab ca. 2060 die Post abgehen wird.

    Außerdem beruht das Finanzsystem weitgehend auf Geschäftspartner in relativ gemäßtigen Klimazonen wie New York, Tokio, London, Shanghai, Frankfurt, Moskau, Paris, Toronto, Luxemburg, Sydney, Johannesburg, (okay, Ausnahmen wie Hongkong, Singapur oder VAE gibt es) usw. Wenn dann wie aktuell aus anderen Gründen in Sri Lanka der Bär steppt, ist das für das Finanzsystem – egal. Okay, ein paar Teeimporteure sind betroffen, das war´s. Das Finanzsystem könnte aber problemlos auch den Tod der ärmeren Hälfte der Menschheit verkraften, nur sagt das nichts über die Ethik einer solchen Entwicklung aus. Und schon gar nicht über die politischen Rahmenbedingungen, denn möge doch niemand glauben, dass die Kapitalmärkte davon unberührt sind, wenn es echte Klimakriege geben wird, weil ganze Völkerwanderungen einsetzen. Der Krieg in der Ukraine würde rückblickend vergleichsweise als Kindergeburtstag betrachtet werden, wenn Indien feststellt, dass es in großen Teilen nach Norden auswandern müsste, weil weder Landwirtschaft noch die eigene Gesundheit mit den künftigen Temperaturen kompatibel sind.

    Das ganze Finanzsystem klappt nur dank einer funktionierenden erweiterten Nato (inkl. Ländern wie Japan, Südkorea oder Australien als USA-Freunde) und die wiederum beruht auf der gesellschaftlichen Stabilität dieser Länder. Wenn die ins Wanken gerät, machen wir im schlimmsten Falle wieder Bartergeschäfte. Schließlich hat Nixon in den USA alleine wegen dem Vietnamkrieg mit überschaubaren 50.000 toten US-Soldaten (aber hohen Kosten) die Goldpreisbindung aufgeben müssen. Was würde passieren, wenn die Konflikte in eine andere Größenordnung wachsen und nicht einfach zu befrieden sind, weil ein Friedensvertrag für ein unbewohnbar werdendes Land noch überhaupt keine Lösung ist?

    Mir springt die Analyse zu kurz.

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Wolfgang Selig:

      2060? Die meisten denken nicht mal bis 2026. In solchen Kategorien wird weder in der Politik noch in der Wirtschaft gedacht. Hier denkt man bis zur nächsten politischen Wahl oder bis zur Wiederbestellung durch den Aufsichtsrat. So gesehen hat Herr Dr. Stelter recht. Die nächsten paar Jahre ändern nicht viel.

      Antworten
    • @foxxly
      @foxxly sagte:

      @ selig
      das ist lineares zukunftsdenken,- und auch legitim.
      real ist aber, dass wir in einer exponentiellen wachstumsphase sind.
      und es riesen probleme gibt dieses wachstum zu steigern.

      realistisch ist daher, dass uns das geld-und finanzsystem in den kommenden jahren (2 bis 8 jahren) heftig um die ohren fliegen wird.

      leider wird dies zur ablenkung durch großkriege bewerkstelligt.
      vielleicht befinden wir uns bereits in dieser sich noch ausweitenden kriegen.

      dann sind klimafragen etc. usw. für länger zeit nur noch nebensachen, wenn überhaupt eine frage von bedeutung.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Wolfgan Selig

      “Aber darum geht es doch beim echten Klimaschutz gar nicht.”.

      Die Bestrebungen für mehr Klimaschutz/Artenschutz werden durch den Bevölkerungszuwachs und den Energiehunger schlicht zunichte gemacht.

      Die Kapitalmärkte werden sich auf die Veränderungen einstellen und profitieren.

      Aus dem neusten UN-Bericht:

      • The world’s population is projected to reach 8 billion on 15 November 2022.
      • The latest projections by the United Nations suggest that the global population could grow to
      around 8.5 billion in 2030, 9.7 billion in 2050 and 10.4 billion in 2100.

      https://www.un.org/development/desa/pd/sites/www.un.org.development.desa.pd/files/wpp2022_summary_of_results.pdf

      Stephen Emmott dazu :
      “We urgently need to do – and I mean actually do – something radical to avert a global catastrophe. But I don’t think we will. I think we’re fucked.”.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @weico 14:31
        “We urgently need to do – and I mean actually do – something radical to avert a global catastrophe. But I don’t think we will. I think we’re fucked.”.

        Moral hazard/ Hidden Action:
        x- Booster-Injektionen, die weltweit ( WHO ) als ” Impfung” deklariert werden, jedoch keine sterile Immunität bewirken-
        statt dessen nachgewiesen zu Schwächung evolutionär entwickelter Immunsysteme führen, sind der Durchbruch zur Lösung des Problems. Gentechnik als Biowaffe.
        Vorangegangene Vorschläge
        ( s. drastisch- ausführlich bei: Paul Ehrlich: Population Bomb)
        waren wegen zu plumper Methodik zum Scheitern verurteilt.

        https://www.eurobuch.com/buch/isbn/3436016004.html

  8. weico
    weico sagte:

    Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA sieht die Finanzrisiken eines Klimawandels nicht als eine neue Risikokategorie … sondern nur als einen weiteren Risikotreiber an.

    “Klimabezogene Finanzrisiken sind aktuell weder gesetzlich noch sonst in einer allgemein gültigen Form definiert. In ihrer Praxis orientiert sich die FINMA an Definitionen und Empfehlungen der internationalen Standardsetzungsgremien ..”

    https://www.finma.ch/de/dokumentation/dossier/dossier-sustainable-finance/risiken-aus-dem-klimawandel/

    Antworten
  9. Felix
    Felix sagte:

    Gerade die freie Wirtschaft zieht natürlich aus jedweder Entwicklung Gewinn. Das ist ja ihr Grundcharakter.
    Auf solche Ideen wie die EZB kommt man daher überhaupt nur, wenn man für freie Wirtschaft so gar kein Gefühl hat, sondern planwirtschaftlich denkt. (Man könnte es auch FRAGIL vs. ANTIFRAGIL betrachten.) In unserer modernen arbeitsteiligen Welt sind das erschreckend viele, die niemals mit praktischer Wirtschaft konfrontiert werden. Sie dealen schon als Schulkinder mit nichts, dann geht es an die Uni und schließlich in ein Büro oder Labor. Wo soll es denn herkommen? Diese Leute können oft nicht mehr einschätzen, wie hoch ein angemessenes Trinkgeld sein sollte.

    Selbst unseren Kaufleuten im engeren Sinne fehlt häufig der Bezug zur Realität. Das erklärt, warum Fehlentscheidungen auch und gerade bei den bestbezahlenden Konzernen in Serie auftreten, insbesondere sobald die Routinen gestört werden.

    Antworten
  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “We again find that losses at larger (multi-county) banks are barely affected and their income increases significantly with exposure (…) Extreme disasters are somewhat worse for single-county banks than average disasters, but the effects do not seem destabilizing, particularly as profits rise somewhat”

    Ein amerikanischer “county” ist übrigens ungefähr so groß wie ein Landkreis in Deutschland:

    https://de.wikipedia.org/wiki/County_(Vereinigte_Staaten)#/media/Datei:Map_of_USA_with_county_outlines.png

    Eine “single-county bank” ist für Bankenverhältnisse also sehr klein, ungefähr so wie früher die Kreissparkassen vor Beginn der Sparkassen-Fusionswelle, allerdings ohne Sparkassen-übergreifendes Sicherungssystem, weil die USA ja kein Sparkassensystem wie in Deutschland haben.

    Wenn selbst solche Mini-Banken kaum messbar betroffen sind, dann ist das Problem offensichtlich nicht relevant. Mal wieder die übliche Panikmache der grünen Klimasekte.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Joerg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.