Wie Deutsch­land mit dem Gas­mangel fertig wird

Die Gruppe der Ökonomen um Rüdiger Bachmann, die bereits vor Monaten für einen Gasimportstopp eingetreten ist und die ökonomischen Folgen für beherrschbar hielten, haben ihre Analyse aktualisiert. Darüber sprach mit einem der Autoren, Prof. Moritz Schularick, und über seine ebenfalls in diesen Tagen erschienene Studie zur Vermögensverteilung in Deutschland. Siehe Podcast am 21. August 2022.

Hier nun die Highlights aus dem Papier zum Thema Gas – “Wie es zu schaffen ist”:

  • „Im Fall eines Komplettausfalls russischer Gaslieferungen in den nächsten Wochen muss Deutschland seinen Gasverbrauch bis zum Ende der kommenden Heizperiode (April 2023) um etwa 25 % (bzw. 210 TWh) reduzieren, auch wenn die geplanten Flüssiggasterminals im Winter wie geplant in Betrieb gehen. Wenn man die Einsparungen im Gasverbrauch einrechnet, die sich durch alternative Energiequellen in der Stromerzeugung erzielen lassen, verbleibt eine Anpassung von rund 20 %, die von Industrie, Haushalten, Gewerbe und dem öffentlichen Sektor getragen werden muss. Eine solche Reduktion ist bei einer kollektiven Anstrengung umsetzbar, wenn schnell Maßnahmen getroffen werden, um Gas einzusparen. Die gute Nachricht unserer Studie ist insofern, dass Deutschland ohne russisches Gas durch den Winter kommen kann. Panikmache ist fehl am Platz.“ – bto: Die Autoren merken an, dass man schnell handeln muss. Später bemängeln sie jedoch, dass die Politik genau dies nicht tut.
  • Gleichwohl sollte jedem klar sein, dass der russische Überfall auf die Ukraine Deutschland dauerhaft ärmer gemacht hat. Die Zeiten billiger Energie sind vorbei und kollektive Anstrengungen notwendig, um die Wirtschaft krisenfest zu machen. Eine Verbrauchsreduzierung ist zwar machbar, aber mit ökonomischen Kosten verbunden. Insbesondere zur Substitution von Gas im industriellen Bereich und bei der Stromerzeugung bleibt jetzt deutlich weniger Zeit als noch im Frühjahr.“ – bto: Das aber wirft die grundlegende Frage nach der Zukunft des Standortes Deutschland auf. Kann man den Wohlstand erhalten, wenn die Kostenbasis sich so dramatisch verschlechtert?
  • Die Kosten bleiben insofern substantiell, aber mit entsprechenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen handhabbar. Es drohen im Fall eines Stopps russischer Gasimporte weder Massenarmut noch Volksaufstände, sondern Produktionseinbußen, die Deutschland schon in der Vergangenheit bewältigt hat, wenn es sich Krisen stellen musste.“ – bto: Das mag sein, aber die Frage bleibt, ob wir davon ausgehen können, dass wir uns wie in der Vergangenheit davon erholen? Ich bin skeptisch.  
  • Relativ zur Situation im März stellt sich die Lage auf der Versorgungsseite durch die abzusehende Inbetriebnahme von Flüssiggasterminals, höhere Speicherstände und zusätzliche Importe aus Drittländern heute besser dar. Gleichzeitig ist auf der Nachfrageseite relativ wenig passiert, um den Gasverbrauch zu reduzieren und eine schnellstmögliche Anpassung von Industrie und Haushalten zu befördern. Im Bereich der Elektrizitätserzeugung lag der Gasverbrauch nicht niedriger als in den Vorjahren.“ – bto: was ein eklatantes politisches Versagen ist!
  • Um diese notwendige Anpassung zu erreichen, gibt es in den nächsten Monaten drei zentrale Stellschrauben: Erstens den Verbrauch von Gas in der Stromerzeugung zu reduzieren, zweitens den Verbrauch von Gas zur Gebäudeheizung zu verringern und drittens Gasverbrauch in der Industrie sowohl zu reduzieren als auch zu substituieren.“ – bto: Realistischerweise muss aber eingeräumt werden, dass da nichts Substanzielles passieren kann, denn Gebäude isoliert man nicht über Nacht besser.  
  • Bis zum Ende des Sommers 2022 lag der Gasverbrauch der Stromproduktion trotz der hohen Gaspreise etwa im langjährigen Durchschnitt. Existierende Reserven wurden nicht voll genutzt, es gingen keine zusätzlichen Braunkohlekraftwerke ans Netz und Steinkohlekraftwerke erst mit Verzögerung.“ – bto: Das ist ein Skandal, den das Bundeswirtschaftsministerium zu vertreten hat.
  • Ein realistischerweise erreichbarer Einsparbeitrag der Haushalte und des Gewerbes liegt bei rund 15 Prozent ihres Verbrauchs. Beim Heizen entspricht dies etwa einer Absenkung der Raumtemperatur um bis zu 2,5°C.9 Zusätzliche Maßnahmen wie z. B. Wärmedämmung können den Effekt verstärken.“ – bto: Dämmung dauert Jahre, es geht also über eine Verhaltensänderung.
  • Dabei können kurzfristig umsetzbare Investitionen wie smarte Thermostate, die Isolierung von Fenstern und Türen oder die Adjustierung von Heizungsanlagen den Komfortverlust der Einsparungen reduzieren. Zusätzliche machen maximale Anstrengungen zur energetischen Sanierung von Gebäuden, zum Ausbau hybrider Heizungsformen (z.B. Einbau von Inverter-Klimaanlagen, etc.) und der Fernwärme die Anpassung weniger schmerzhaft, doch ist die Zeit mittlerweile knapp für den kommenden Winter hier noch wesentliche Einsparungen zu erzielen.“ – bto: Das sind Maßnahmen, die viel länger brauchen und wer soll das bezahlen? Die Investition kann schließlich nicht auf die Mieter umgelegt werden.
  • Wirtschaftspolitisch sinnvoll wäre eine Pflicht zur Preisanpassung aller Gas- und Stromverträge auf einen aktuellen Tarif, die mit einer Entschädigung verbunden wäre. Eine solche Entschädigung müsste sich am vergangenen Verbrauch des Objektes orientieren.“ – bto: Dazu schlagen die Autoren eine Entschädigung für die normale Menge mal Preisdifferenz vor, was den Verbrauchern den Anreiz gibt, mehr zu sparen, weil sie dann das Geld behalten. Das Modell ist gut.
  • Auch sollte man über eine noch stärker verbrauchsgenaue Abrechnung der Heizkosten im Mietrecht nachdenken. Eine sinnvolle gesetzliche Änderung könnte hier sein, zwischen Brennstoffkosten und anderen Kosten verpflichtend zu trennen und für Brennstoffkosten die Pflicht zu rein verbrauchsbasierter Abrechnung einzuführen.“ – bto: Das ist theoretisch auch nicht richtig, denn es gibt einen guten Grund, dass es auch die Fläche zugrunde legt, definiert sich der Gesamtverbrauch doch aus einem optimierten Gesamtverhalten.
  • Der Rückgang des Gasverbrauchs in den Monaten Mai und Juni dieses Jahres unterstreicht, dass Einsparpotenziale vorhanden sind. Gerade für die Industrie sind rechtzeitige Preissignale wichtig. Anreize hierzu reichen bislang nicht vollständig aus: Unternehmen werden erwarten, bei Ausfällen weiterhin durch den Staat unterstützt zu werden. Dies wird zu einem Problem, denn die Kosten unzureichender Vorsorge werden so teilweise sozialisiert.“ – bto: Das liegt daran, dass die Politik eben nicht handelt.
  • Eine Verbrauchsreduktion wird nicht ohne temporäre Produktionsrückgänge im verarbeitenden Gewerbe, vor allem der chemischen Industrie, möglich sein. Die chemische Industrie alleine trägt über das Jahr zu 13 Prozent des Gasverbrauchs, aber nur zu etwa einem Prozent zur Wertschöpfung bei. Es wird wichtig sein, ein Überschwappen des Rückgangs auf nachgelagerte Bereiche zu vermeiden. Diese müssen sich rechtzeitig vorbereiten und, wo es geht, gasintensive Produkte aus Ländern beziehen, die nicht von russischem Gas abhängen. Neue Lieferketten aus dem Nicht-EU Ausland gilt es zu fördern.“ – bto: Das ist richtig, weil es den Folgeeffekt vordergründig verhindert. Der deutliche Kostenanstieg wird aber die Wettbewerbsfähigkeit massiv verschlechtern.  
  • So können bestimmte energieintensive Vorprodukte der metallerzeugenden Industrie am Weltmarkt eingekauft werden, ebenso wie Ammoniak und Harnstoff in der chemischen Industrie oder einfache Produkte der Glasherstellung wie Getränkeflaschen. Dies führt dann zwar bei den betroffenen heimischen Herstellern zu einem Produktionsrückgang, vermeidet aber Kaskadeneffekte auf andere Industrien und verringert den Gasverbrauch im Winter.“ – bto: Die heimischen Hersteller verschwinden, die heimischen Kunden verlieren an Wettbewerbsfähigkeit. Das klingt nicht nach einer Formel für die Sicherung des Wohlstands auf mittlere Sicht.
  • Hierbei sollte bereits für die längere Frist kommuniziert werden, welche Energiequellen der deutschen Industrie in Zukunft zur Verfügung stehen werden und ob die Regierung eine weitgehende Einstellung der Importe aus Russland auch für die kommenden Jahre erwartet, so dass die Industrie bereits heute in nachhaltige Lösungen investieren kann.“ – bto: nein, damit die Standortverlagerung rasch erfolgt.  
  • Eine wichtige Studie von Ruhnau et al. untersucht die Reaktion der Gasnachfrage der deutschen Industrie und Haushalte auf steigende Gaspreise über den Zeitraum Januar 2021 bis April 2022. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der private Gasverbrauch um 6 % zurückging und der industrielle Gasverbrauch um 11 %. Für die Haushalte war dies die Reaktion auf eine Steigerung der Durchschnitts-Gaspreise von zwischen 50 % und 140 %. Diese Zahlen können auch genutzt werden, um eine ungefähre Nachfrage-Elastizität für Haushalte zu berechnen: je nach angenommenem Preisanstieg liegt diese zwischen 0,07 und 0,15.“ – bto: Ja, es gibt offensichtlich eine Sensitivität der Nachfrage. Sie ist nicht gigantisch, aber gegeben.
  • Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden erfolgten die Nachfragereduktionen in der Industrie ohne größere Einbrüche der Industrieproduktion (…) unter der Annahme, dass die Substitutionsmöglichkeiten in der gesamten Industrie gleich Null sind, d.h. dass sich entlang der Lieferketten durch Leontief-Produktionsprozesse starke Kaskadeneffekte ergeben, hätte die Industrieproduktion eins-zu-eins mit dem Gasverbrauch sinken sollen. Dass dies nicht passiert ist, ist ein wichtiges indirektes Indiz dafür, dass die Substitutionsmöglichkeiten zum Teil erheblich sein müssen.“ – bto: weil es andere Energie gibt, dennoch bleibt der strukturelle Energiekostennachteil, der uns dauerhaft belasten wird.
  • Eine zentrale Rolle kommt hier den Möglichkeiten zur Substitution von Gas in der Produktion zu. Hier hat sich gezeigt, dass die anfänglich verbreitete Auffassung, dass innerhalb von 6- 12 Monaten überhaupt keine Gassubstitution möglich sei, falsch war. Inzwischen gibt es zahlreiche Beispiele für substantielle Substitutionsmöglichkeiten auch in der chemischen Industrie und der Glasproduktion.“ – bto: Dann zitieren die Autoren aus verschiedenen Zeitungsberichten über Einzelfälle. Hiervon wähle ich folgend zwei aus.
  • BASF “in Ludwigshafen kann [durch] Heizöl etwa 15 Prozent des für die Strom- und Dampferzeugung benötigten Erdgases ersetzen.” Gas zur Strom- und Dampferzeugung machte 2021 rund die Hälfte des in Ludwigshafen verbrauchten Gases aus. BASF substituiert zudem bei der Ammoniakproduktion. Der Konzern hat wegen der hohen Gaspreise die Produktion von Ammoniak am Standort Ludwigshafen reduziert und durch Zukäufe ergänzt: “dieser Ersatz über den Weltmarkt [ist] relativ leicht möglich.” Einen Teil kann das Unternehmen substituieren, indem es Ammoniak in den USA statt am Standpunkt Ludwigshafen produziert. Dies ist ein gutes Beispiel der Substitution durch Importe, die wir in unserer früheren Studie betont haben, in diesem Fall sogar innerhalb des gleichen Unternehmens. Stahlproduzent Arcelor-Mittal sagt, das Unternehmen könne Stahl-Vorprodukte extern einkaufen und damit den Gasverbrauch in der Produktion verringern. Zum Teil kauft Arcelor-Mittal diese Vorprodukte aus einem eigenen Werk in Kanada und importiert diese dann nach Deutschland.“ – bto: Was hier passiert, ist klar. Wir verlieren Wertschöpfung am Standort und für die nachfolgenden internen/externen Kunden wird es teurer.
  • Die Bewertung der Strategie der Bundesregierung, frühzeitige Gasnachfrageanpassungen nicht konsequenter durchzusetzen und an den Gasimporten aus Russland trotz des Angriffskriegs auf die Ukraine festzuhalten, fällt zwiespältig aus. Insbesondere war diese Strategie selbst im besten Fall (volle Speicher im Herbst) nicht geeignet, Deutschlands Gasverbrauch im Winter von Russland unabhängig zu machen. Anders gesagt, selbst im günstigsten Fall, wenn Moskau passiv zugesehen hätte, wie Deutschland seine Speicher auffüllt, wäre das Land weiter erpressbar gewesen. Die bisherige Politik war insofern nicht geeignet, eine energiepolitische Unabhängigkeit von dem Regime in Moskau bis zum Winter zu erreichen.“ – bto: Es ist angesichts der vollmundigen Ankündigungen ein erneutes Beispiel von Politikversagen. Und zwar genau jenes Ministers, den die Bürger am meisten mögen. Super.

econtribute.de:„Wie es zu schaffen ist“, August 2022

Kommentare (45) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    BRD Lage :

    Export im Mai minus 96%
    ZEW Index minus 55 Punkte
    Kfz Produktion minus 50%
    Gasverbrauch soll minus 25%

    Kosten:
    Mineraloeerzeugnisse +56%
    Grosshandelspreise + 19.3%
    Gas +300%
    Konsumgueterinfla +7.5%

    Die Entscheidung sich aus der politischen Erzählung selbst zu exekutieren offenbar unumstoesslich in Stein gehauen.
    Den Russen besiegen wir, wenn Moskau sich beim Feiern verschluckt oder totlacht ueber soviel Lebensuntuechtigkeit…

    Diplomatie scheint in gruen roten Kriegszeiten kein politisches Mittel mehr zu sein, lieber lässt man seine Existenz verrecken… weil ohne Energie auch 2023 ff. kein ökonomischer Anschluss zu finden sein wird.

    Lösung?

    Personalwechsel nach Tuechtigeren, die keine fremden Interessen vertreten. Wer das nicht will darf gerne nach Ukie gehen oder bei creepy Joe um Asyl bitten, niemand trauert deswegen.

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  2. Dr. Gerald Baumann
    Dr. Gerald Baumann sagte:

    Der Elefant im Raum ist doch offensichtlich, dass die Sanktionen nicht wirken und wir uns nur selbst ins Knie schießen. Selbst die Ukraine kauft russisches Gas. Permanent wird behauptet Putin drehe uns den Gashahn zu. Bis heute ist nicht öffentlich, wieviel Gas bei Gazprom eingekauft wurde und ob diese Verträge verletzt werden. Ganz irre wird ein totaler Gasverzicht, wie er gefordert wird, weil wir dann die Vertragszahöungen trotzdem leisten müssen.
    Außerdem könnten wir auch in Niedersachsen unsere eigenen Vorkommen anbohren. Atomkraftwerke können weitergetrieben werden und und und. Stattdessen fährt die Regierung das Land an die Wand. Dankeschön

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  3. Markus
    Markus sagte:

    “bto: Das sind Maßnahmen, die viel länger brauchen und wer soll das bezahlen? Die Investition kann schließlich nicht auf die Mieter umgelegt werden.”

    Den Vermietern ist doch der Energieverbrauch der Mieter egal. Ich verstehe da die Logik nicht.

    Antworten
  4. Markus
    Markus sagte:

    “Gleichwohl sollte jedem klar sein, dass der russische Überfall auf die Ukraine Deutschland dauerhaft ärmer gemacht hat.”

    Blödsinn. Unsere Sanktionen haben Deutschland armer gemacht.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„Im Fall eines Komplettausfalls russischer Gaslieferungen in den nächsten Wochen muss Deutschland seinen Gasverbrauch bis zum Ende der kommenden Heizperiode (April 2023) um etwa 25 % (bzw. 210 TWh) reduzieren, auch wenn die geplanten Flüssiggasterminals im Winter wie geplant in Betrieb gehen.>

    MUSS den GASVERBRAUCH um etwa 25% reduzieren?

    Warum nicht:

    MUSS die PRODUKTION und ERWÄRUMUNG mit Gas beheizter Gebäude um etwa 25% reduzieren – mit der FOLGE, dass dann GENÜGEND Gas zur Verfügung steht?

    Richtig wäre für eine WISSENSCHAFTLICHE Studie:

    … VERFÜGT Deutschland um etwa 25% weniger Gas …

    DANACH kann folgen, WELCHE Optionen bestehen, damit umzugehen.

    >„Dabei können kurzfristig umsetzbare Investitionen wie smarte Thermostate, die Isolierung von Fenstern und Türen oder die Adjustierung von Heizungsanlagen den Komfortverlust der Einsparungen reduzieren.>

    Die Studie ist „wissenschaftlich“ so aufgeplustert kurzatmig, dass sie das Naheliegende „vergisst“.

    Ich habe meinen Komfortverlust KURZFRISTIG ohne INVESTITION so reduziert:

    Reinigen einer ca. 60 Jahre alten Lamahaar-Decke für knapp Euro 20.

    Sich damit einzuwickeln und auf der Couch das TV-Gewimmer um „Verlierer und Gewinn der Energiekrise“ zu vernehmen, wird mir helfen, es zu ertragen, ohne dabei frösteln zu müssen.

    Im Übrigen:

    Ganz SICHER wird eine große Zahl der ca. 20 Mio. Haushalte, die mit Gas heizen, Gas SPAREN.

    Sie haben bereits elektrische Heizkörper gekauft und werden sie ans Stromnetzt hängen.

    Kurzum:

    Wir kommen auch OHNE Studien durch den Winter.

    Der gesunde Menschenverstand genügt dafür. 😉

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ D. Tischer

      >> “Sie haben bereits elektrische Heizkörper gekauft und werden sie ans Stromnetz hängen.”

      Gut gebrüllt, Löwe. Strom kommt ja aus der Steckdose, weil er im Netz gespeichert ist. Die Lamahaardecke wird man Ihnen dagegen im Lauf des Winters mit Gold aufwiegen.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Meine Güte, das ganze Pamphlet hat die Überschrift “Wie es zu schaffen ist” – ob “es schaffen” überhaupt wünschenswert ist, steht nicht zur Debatte.

      Ökonomen hätten in der DDR ja auch Ärger bekommen, wenn sie irgendwelche Studien vorgelegt hätten, mit denen der 5-Jahres-Plan gar nicht erfüllt wird. Sowas hätte die sozialistische Einheitspartei damals zu Recht als Provokation aufgefasst.

      “Ganz SICHER wird eine große Zahl der ca. 20 Mio. Haushalte, die mit Gas heizen, Gas SPAREN. Sie haben bereits elektrische Heizkörper gekauft und werden sie ans Stromnetzt hängen.”

      Ist ja auch völlig richtig so, schließlich haben wir ein Wärmeproblem, aber kein Stromproblem. Grüne Energieexperten haben das alles ausgerechnet. :D :D :D

      Antworten
  6. Jacques
    Jacques sagte:

    Gibt es denn seriöse Schätzungen wieviel das LNG Gas aus den USA oder Katar uns pro kWh kosten würde?

    Behauptungen wie “die Zeiten billiger Energie sind vorbei” sind in ihrer Endgültigkeit sicherlich falsch.

    Antworten
  7. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Da draußen ist Krieg (nur als Zustandsbeschreibung gemeint). Das MUSS negative Auswirkungen auf uns haben. Und hier wird diskutiert, dass die Regierung bei „RICHTIGER“ Politik den Vorkriegszustand hätte (fast) erhalten können. Oder ob welcher dramatischen Fehler der Geldpolitik alles vor die Hunde geht. Absurd.

    Wir haben lange Jahre eine tolle Sause gehabt – und als Unternehmer sage ich, dass Wellen geritten gehören. Vorbei, ok. Aber danach eine Nivellierung des Wettbewerbsfeldes (Energiepreise) zu beklagen, ist nicht sonderlich marktwirtschaftliches Denken von selbsterklärten Marktwirtschaftlern. Wir zahlen jetzt für LNG, was der Rest der Welt zahlt. Nun mal ran, deutsche Schlaumeier, und neue Wettbewerbsvorteile erarbeitet! Der Wettbewerbsvorteil „Abhängigkeit von Russland“ ist durch.

    Und noch was Anderes. Wenn wir zwölf Jahre jeweils 2% Teuerung (Ziel EZB) gehabt hätten, wären wir heute über dem aktuellen Niveau. Vielleicht ein neues Pattern? Nicht mehr kontinuierliche, sondern sprungfixe Teuerungsszenarien? Für alle, die komplett dabei waren – wo ist das Problem? Außer in der allgemeinen Unwilligkeit, die eigene Bequemlichkeit aufzugeben und Veränderungen aktiv anzugehen.

    Diese dauernde Kommentiererei im Stile der stammtischigen „Monday-Morning-Coaches“ geht mir langsam ziemlich auf den Zeiger. Finde Vieles der aktuellen Regierung nicht sonderlich gut, hab aber im beruflichen Umfeld ausreichend oft gesehen und selbst erfahren, dass nicht alle Fakten auf den öffentlichen Tisch gelegt werden KÖNNEN. Insofern finde ich diese ganze vernichtende Kritik aufgrund von Medieninformationen (die an anderer Stelle ja zu Recht wieder unbarmherzig kritisiert werden) ziemlich deplatziert und völlig inkonsistent.

    Bin erstmal raus. Weiterhin viel Spaß mit und bei schlechter Laune. Bereite mich stattdessen lieber mit Elan auf den Winter vor.

    PS Einfach mal den Kopf heben und schauen, wie‘s beim Nachbarn aussieht. Glückseligkeit allerorten, oder?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Aber danach eine Nivellierung des Wettbewerbsfeldes (Energiepreise) zu beklagen, ist nicht sonderlich marktwirtschaftliches Denken von selbsterklärten Marktwirtschaftlern. Wir zahlen jetzt für LNG, was der Rest der Welt zahlt. Nun mal ran, deutsche Schlaumeier, und neue Wettbewerbsvorteile erarbeitet! Der Wettbewerbsvorteil „Abhängigkeit von Russland“ ist durch.”

      Sie können das leicht daherschwätzen, Sie sind ja schon Rentner.

      “Finde Vieles der aktuellen Regierung nicht sonderlich gut, hab aber im beruflichen Umfeld ausreichend oft gesehen und selbst erfahren, dass nicht alle Fakten auf den öffentlichen Tisch gelegt werden KÖNNEN. ”

      Bitte nicht auch das noch. Das ist ja damals wie bei de Maiziere, und sowas geht mir ganz extrem auf den Zeiger:

      “Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern”
      https://www.youtube.com/watch?v=xgmys5K1UnA

      Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Stoertebekker
      “Finde Vieles der aktuellen Regierung nicht sonderlich gut, hab aber im beruflichen Umfeld ausreichend oft gesehen und selbst erfahren, dass nicht alle Fakten auf den öffentlichen Tisch gelegt werden KÖNNEN. Insofern finde ich diese ganze vernichtende Kritik aufgrund von Medieninformationen (die an anderer Stelle ja zu Recht wieder unbarmherzig kritisiert werden) ziemlich deplatziert und völlig inkonsistent.”

      Das erklärt natürlich, warum meine Short – Positionen auf den Dax und den MDax nicht sonderlich gut performen!

      Antworten
  8. Joerg
    Joerg sagte:

    zu “dass der russische Überfall auf die Ukraine Deutschland dauerhaft ärmer gemacht hat. Die Zeiten billiger Energie sind vorbei”

    Ist das nicht Propaganda?
    Muesste es nicht besser heissen “dass die (undurchdachte/verfehlte?) Sanktionspolitik gegen Russland nach dem Ueberfall auf die Ukraine bei sturem Festhalten Deutschland zumindest voruebergehend aermer macht. In einem begrenzten Zeitraum fuer einige Jahre (2-3?) wird in D billige Energie schwer zu realisieren sein (danach aber schon).”

    zu “Im Bereich der Elektrizitätserzeugung lag der Gasverbrauch nicht niedriger als in den Vorjahren.“ – bto: was ein eklatantes politisches Versagen ist!”

    Naja, so einfach ist es nicht? Was ist mit der Geschichte: wenig Wasser: weniger Strom-aus-Wasser (in I,A,D), weniger Kohle/Heizoel auf Fluessen transportierbar; Koinzidenz mit Atomkraft-Wartung: weniger Atomstrom aus FR. Zuerst hatten wir kein Glueck und dann kam auch noch Pech dazu ;-)
    Deshalb mehr Gas-Verstromung in D fuer das EUROP. Energienetz. Wenn es so waere, wie sollte man dem Entkommen? Die Uebergabeschaltzentren an den Landesgrenzen lahmlegen (geht nicht)?

    zu “Wirtschaftspolitisch sinnvoll wäre eine Pflicht zur Preisanpassung aller Gas- und Stromverträge auf einen aktuellen Tarif, die mit einer Entschädigung verbunden wäre. Eine solche Entschädigung müsste sich am vergangenen Verbrauch des Objektes orientieren.”

    Das scheint mir unrealistisch: Bei einer ploetzlichen Anpassung, gehen auch ploetzlich viele Betriebe bankrott. Es muesste langsam gestaffelt vor sich gehen, die Organisation/Buerokratie wuerde ggfs die Lenkungswirkung ueberkompensieren (Mehrkosten durch Verwaltung/Durchfuehrung konterkarieren Spar-Effekt?).
    Es belohnt zudem die Energieschleudern der Vergangenheit (die koennen noch sparen und werden belohnt) und bestraft die Energie-Optimierer der Vergangenheit (hoeherer Preis sofort, aber kaum Einsparpotential, weil schon in der Vergangenheit optimal aufgestellt)?!

    zu “Unternehmen werden erwarten, bei Ausfällen weiterhin durch den Staat unterstützt zu werden.”

    Ja klar, zu Recht! wie schon beim Corona-LockDown hat die Regierung ja die Gas/Wirtschafts-Krise zu verantworten?! Orban u.an. haben auch ausgeschert bei offensichtlich “schlecht durchdachten” Sanktionen mitzumachen?!
    Wie waere es, wenn unsere Riege nach Russland fahren wuerde und einen Deal mit Putin zu machen? Aber vermutlich “koennen/wollen” sie nicht, es braeuchte einen “Schroeder” oder “Dealmaker”?
    Abgesehen von mehr Handel kann man sich ja unter dem Tisch weiterhin treten … (so wie mit allen anderen unmoralischen Wirtschaftspartnern auch). Den anderen verbuend. “Freunden” kann man ja achselzuckend sagen “sonst gibts in D eine Revolution” oder eine andere Ausrede …

    LG Joerg

    Antworten
  9. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Das mit dem Gas ist doch durch. D/EU hat keinen Gasmangel nur eine zu hohe Nachfrage. Das Problem wird durch Nachfrage Zerstörung gelöst. Erst werden die Industriebereiche abgeschaltet (wie letzte Woche im ALU und Zinc Bereich) dann im privaten Bereich weitergespart bis der Gaspreis sich auf einnehmen neuen höheren Niveau einpendelt. Die Rohprodukte werden in andern Teilen der Welt produziert. Bei Alu kommen diese aus Russland. Import wie bei Rohöl über ein Drittland. Ein zurück zu billigem russischen Gas wird es nicht geben.

    Viel interessanter ist es was mit Strom passiert. :)🚀

    Wie die Autoren Ammoniak vom Weltmarkt, ausser über den Landweg (auch da ist Russland im Weg) bekommen wollen ist mir schleierhaft. Dafür gibt es bis jetzt weder Schiffe noch Terminals.

    Antworten
  10. Ticinese
    Ticinese sagte:

    @ Richard Ott

    Vielleicht sollten Sie Ihre Meinungen auch begründen können. Eine kürzlich publizierte Studie des Centre for European Policy Studies stellt fest, dass Deutschland nie günstiges Gas von Russland bekam:

    »Over the past decade, German industry has paid about 10 percent more for natural gas than its competitors in other major European economies.
    … The implication is that Russia obtained a non-economic benefit (German dependence on its gas supplies) for almost no cost. The inverse of this is that Germany experienced a loss of energy independence without gaining a noticeable economic advantage.«

    https://table.media/europe/en/opinion/russias-gas-cuts-will-not-kill-the-german-economy/

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Ticinese

      Was soll das werden, ein Gaslighting-Versuch?

      “Over the past decade, German industry has paid about 10 percent more for natural gas than its competitors in other major European economies.”

      Tja, könnte das vielleicht daran liegen, dass wir keine bedeutende einheimische Gasförderung mehr haben, die Niederlande, UK und Norwegen hingegen schon? Wir sind komplett auf Gasimporte angewiesen, andere europäische Staaten nicht.

      Russland hat das Gas für ungefähr 3-4 Cent/kWh exportiert, jetzt zahlen wir am Spotmarkt mehr als das Sechsfache.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Ticinese

      “Vielleicht sollten Sie Ihre Meinungen auch begründen können. Eine kürzlich publizierte Studie des Centre for European Policy Studies stellt fest, dass Deutschland nie günstiges Gas von Russland bekam”

      Wer günstiges Gas kauft und statt zu brauchen dieses an die Nachbarn teuer weiterverkauft, der sollte solches den gassparenden Bürgern auch mitteilen.

      https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/putin-deutschland-ursache-preisanstieg-gas100.html

      Dabei kann man den Leuten ja auch gleich noch mitteilen, dass die laufenden Gas-Liefervertrage bis 2030 eine “take or pay”-Klausel enthalten.
      Für den Frieden frieren und trotzem zahlen …bringt sicherlich “Zorneswärme” in die gute Stube…:-)

      Antworten
  11. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Interessante Studie. Gerade gelesen.

    Da hätte ich dann aber auch ein paar Tipps (Vom Profi😉)
    1.
    Wenn die Frau in den Keller geht und das Licht anschaltet, immer direkt ausschalten. Das Auge gewöhnt sich sehr schnell an die Dunkelheit und markante Möbel, Ecken und Gegenstände hat man beim wiederholten Anstoßen sehr schnell verinnerlicht.
    2.
    Die 15 Wattbirne aus dem Kühlschrank schrauben. Da die Raumbeleuchtung sowieso besser aus ist, hat man sehr schöne Aha- Erlebnisse beim Essen und Trinken.
    3.
    Stromfasten. Am Besten jetzt schon für 4 Wochen auf alle Geräte mit Stecker verzichten. Dann klappt es auch im Winter.
    4.
    Da jedes Grad Raumtemperatur den Heizenergieverbrauch um ca. 6% senkt, einfach im Winter die Raumtemperatur von 20 Grad um 17 Grad auf 3 Grad reduzieren. Somit seid ihr schon bei 102% Ersparnis und bekommt Geld vom Energieversorger wieder. Putin wird Euch hassen für diesen Trick!

    Weitere Tipps gibt es vom Profi hier:
    https://www.rtlradio.de/Audio/comedys/Energiespartipps-mit-Robert-Habeck-id687766.html

    Schönes Wochenende und immer genug Holz vor der Hütte
    Carsten Pabst

    Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Herr Ott,
        QuarkDDR war ein klasse Tipp. Lese ich mit Vergnügen und vergebe 9 von 10 Kohlebriketts👍
        Beste Grüße
        Carsten Pabst

    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Carsten Pabst
      Was seid ihr doch für Amateure. Ich habe mir vom Baumarkt Flutlichtstrahler besorgt. Diese habe ich über meiner PV – Anlage installiert und schalte sie nachts ein. So habe ich auch nachts PV – Strom. Think big!

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      Da es ja nicht nur um das Sparen von Energie geht , sondern um die gezielte Schädigung Putin’s …noch ein Tipp von der taz-“Wirtschaftsredakteurin” Herrmann.

      Fleischverzicht gegen Putin
      Die Europäer verfügen über eine gewaltfreie Waffe gegen Putins Russland: weniger Fleisch essen. Doch leider nutzen sie sie nicht. Wie schade.

      https://taz.de/Weltweite-Hungerkrise/!5864122/

      Antworten
    • Axel
      Axel sagte:

      @Carsten Pabst

      Schön, daß jemand zu Verzicht bereit ist. Meine eigene Gasrechnung (ohne Wartung, etc.) beträgt seit Jahren für meine DG Wohnung (Schlecht isolierte Holzvertäfelung 70er Jahre) nicht mehr als 15,- Euro jährlich. Einfach, weil ich mit Fliespullover, Puschen, Decke auf der Couch, und wenn’s hart auf hart kommt, mit langer Unterbuchs unterwegs bin. Ich hab mir gesagt, ich heiz einfach nur, wenn ich friere und geb mein mühsam Erspartes lieber für schönere Dinge aus, als zu warme Luft…
      Das ist sicherlich nicht für jedermann 1:1 umsetzbar, zumahl ich den halben Tag auf der Arbeit bin. Ich halte diese ganze Gaslieferungsengpaß Diskussion aber für paranoid erhöht. Zumindest für den privaten Bereich. Keiner muß (er)frieren, wenn die Heizung mal etwas runtergedreht wird. Es mag vielleicht für den einen oder anderen temporär mal etwas unangenehm sein, wenn man aber bereit und gewillt ist mal etwas die Pobacken zusammenzukneifen, besteht kein Grund zur Panik, und niemand muß Angst haben, daß er 4 Monate bibbernd mit blauen Lippen vor der Kamin DVD sitzt und sich irgendetwas abfriert…aus meinem Arbeitsbereich weiß ich auch von (oft alten) Leuten, die seit Jahren garnicht mehr heizen…
      Auch wenn es in Zeiten der Gratismentalität nicht gerade sehr populär klingt, aber, liebe Politiker: Ihr dürft den Menschen auch mal etwas zumuten!

      Mich würden aber auch 3 andere Aspekte interessieren:

      1) Was passiert, wenn wir einen wirklich harten Winter mit starken Minusgraden bekommen, und die Heizungen großflächig ausfallen (und sei es nur wegen sinkendem Gasdruck)? Besteht dann nicht die Gefahr, daß (hundert) tausende Heizungsrohre platzen, und ein massiver Infrastruktur- und Wasserschaden entsteht, der jahre braucht, um behoben zu werden?

      2) Das die sozialschwache Bevölkerungsschicht so in Welpenschutz genommen wird. Natürlich dürfen die Geringverdiener nicht vor die Hunde gehen und sollen Unterstützung erhalten. Warum wird aber gerade von den Hartz IV Empfängern keine Beschränkung verlangt und (soviel ich weiß) volle Heizkostenerstattung gewährleistet?
      Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt doch durch die solidarische Leistung der arbeitenden Bevölkerung. Ist nicht genau jetzt die Gelegenheit, etwas von der Solidarität zurückzugeben und Heiz- und Energiverbraucheinzusparung verpflichtend einzufordern?

      3) Etwas Offtopic, aber, ohne Ressentiments, mal einfach gefragt, wie klug/verantwortlich ist es eigentlich noch, in Zeiten von Energiemangel, Wasserknappheit, steigenden Bau- und Lebenshaltungskosten, evtl. Nahrungsmittelknappheiten, noch immer unbegrenzte Migration in unser Land zu praktizieren?
      Sollten wirklich harte Einschmitte auf uns zukommen, könnte es zu Verteilungskonflikten und sozialen Unruhen kommen, da immer noch viele Migranten illegal im Land sind/sich der Integration verweigern/dem Arbeitsmarkt fern bleiben und als Konkurrenten um die immer geringer werdenden Ressourcen/Finanzielle Mittel angesehen werden könnten.

      Hat wirklich kein Politiker Sorgen davor, daß wir auf einem Pulverfaß sitzen, daß sich bei Wohlstandsverlusten und den daraus folgenden Verteilungskämpfen um die Sozialleistungen, ganz schnell böse entzünden könnte?

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      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Axel,
        bin voll bei Ihnen. Die Pobacken zusammenkneifen und sich auf den Winter vorbereiten, ist das kleinste Problem. Auf dem Land machen das sowieso fast alle in meinem Umfeld. Und keiner erfriert und verliert seine Lebensfreude, wenn es mal 1-2 Grad kälter in der Wohnung wird.
        ABER: In so einer Situation erwarte ich von unseren regierenden Parteien eine ideologiefreie und pragmatische Politik und kein Klein-Klein Geplänkel. Das fängt in meinen Augen schon damit an, dass ich offen seit Beginn des Krieges über Alternativen berate und diese dann auch schnellstmöglich umsetze. Ob das nun Verlängerung der drei verbliebenen Kernkraftwerke, zusätzliche Reaktivierung der gerade vom Netz gegangenen KKWs ist, oder schnellstmögliches Hochfahren aller noch zur Verfügung stehenden Kohlekraftwerke darstellt, ob Fracking in Deutschland zugelassen wird, oder, oder, oder.
        Stattdessen nur ideologiebetriebene Politik, Besserwisserei von Leuten, die von Physik so weit entfernt sind, wie eine Kuh vom Fallschirmspringen.
        Die täglich dümmliche Energiespartipps heraushauen wie kurz duschen, oder doch besser gerade nur den Waschlappen benutzen. Demnächst geben Sie noch die Reihenfolge der Waschlappennutzung vor.
        Die, obwohl sie den eklatanten Fachkräftemangel gerade im SHK- Bereich kennen sollten, flächendeckend stromfressende Wärmepumpen empfehlen, Heizungen, Pumpen und Raumtemperatur kontrollieren wollen.
        Die im Gebäudeneubau (Häuser sind sowieso pfui!) immer absurdere und schärfere Energieverordnungen erlassen, obwohl der Elefant im Porzellanladen der große Bestand an Altbauten ist. Der Neubau ist komplett ausgelutscht, massive Einsparungen zum flächendeckenden Energiesparen gibt es nur im Bestandsgebäuden. Und hier wird natürlich nur das volle Einpackprogramm der Häuser propagiert, obwohl sich das viele im ersten Moment gar nicht leisten können. Da mal etwas die Ansprüche runterschrauben und beim evtl. Dachausbau nur die oberste Geschoßdecke, bzw. das Dach DÄMMEN (Isolieren überlassen wir den Elektrikern). Das bringt ganz schnell 20-25% Ersparnis. Und dann schauen wir mal und was die Abrechnung macht. Das eingesparte Geld kann man dann später woanders einsetzen.
        So aber wird oftmals aus Kostengründen und Fachkräftemangel überhaupt nicht energetisch vorgesorgt.
        Also es ließe sich vieles mit kleinen und kostengünstigen Maßnahmen umsetzen.
        Es passiert aber nicht. Man wird nur von fachfremden Gestalten gemaßregelt und gegängelt, die Vorschriften aus warmen Amtsstuben nimmt immer groteskere Ausmaße an.
        Ein Praktikum vor Amtsantritt in den Gewerken des Tief,- Hoch,- oder Ausbaus würde Wunder wirken.
        Stattdessen wird immer wieder Kompetenz im ÖRR vorgegaukelt. Da steht dann da irgend so ein Politkasperle in der ersten Einstellung der Kamera mit seinem Handy da, tippt darauf rum, um dann anschließend Fragen zu beantworten. Zum Lachen, wenn man nicht laut losheulen müsste. Drückt denen doch mal eine Hilti auf der Baustelle in die Hand, lasst sie 5 Stunden mitarbeiten und dann startet die Befragung.
        Und dann stell ich mir die Frage, warum Pobacken zusammenkneifen?! Wir werden aufgrund von umgesetzten Maßnahmen den Gasverbrauch unseres Hauses um ca. 25% diesen Winter senken. Das werden alle Verbraucher in einer bestimmten Höhe sowieso wegen der hohen Gaspreise tun. Aber gleichzeitig hat unsere Regierung nichts Besseres zu tun, als die Gasverstromung seit Mai auf Rekordniveau zu halten. Ob nun aufgrund Probleme der französischen KKWs, oder um Elektroautos zu betanken.
        ES PASST EINFACH ALLES NICHT!
        Über den Weg mittels Diplomatie diesen Krieg evtl. zu beenden, rede ich erst gar nicht.

        Zu ihren Fragen ein paar kurze Anmerkungen von mir:
        1. An einen harten Winter glaube ich nicht, würde der Bevölkerung aber mal gut tun. Aber das ist sowieso Kaffeesatzleserei.
        Winter sind auch in Deutschland regional sehr unterschiedlich. Bei einem Gasausfall und einer gleichzeitigen langen Kälteperiode
        werden wir massive Probleme insbesondere in Altbauten bekommen. Denn eine Gastherme geht bei Gasausfall in den Störungsmodus und kann auch nicht einfach per Knopfdruck wieder angeworfen werden. Da muss der Fachmann raus! Und jetzt raten Sie mal, warum unser heimischer Energieversorger die Handwerker aus dem SHK- Gewerbe in unserem Gebiet angeschrieben hat, alles stehen und liegen zu lassen und im Fall der Fälle auf Stundenlohnbasis die Thermen wieder anzuwerfen!
        Das dauert im Krisenfall und verschärft die Lage enorm.

        2. Verpflichtend einfordern kann man viel, wäre auch berechtigt. Aber wie kontrollieren?! Und bestimmte Bevölkerungsgruppen werden empfindlich reagieren, wenn sie im heimischen Wohnzimmer nicht Ihre Heimattemperatur vorfinden. Schwer umzusetzen, denn diese Gruppen sind nicht so träge wie der Deutsche und werden ihren Unmut kundtun, um es mal vorsichtig auszudrücken.

        3. Kontrolliert Facharbeiter, Ingenieure, Pflegekräfte…. Schon oft thematisiert hier. Das komplette Gegenteil ist Deutschland. Aber niemand ist unnütz. Er kann noch als schlechtes Beispiel für Andere dienen.

        Mein Tipp: Vorbereiten! Und dann gelassen bleiben (auch wenn es schwerfällt), raus in die Natur und das Leben genießen. Seine Fähigkeiten verbessern.
        Ich biete jetzt demnächst einen VHS- Kurs an:
        Wie man aus Tofu- Würstchen und einem Stempel- Wagenheber erstklassige Briketts presst. Leider ist der Kurs schon voll😉
        Beste Grüße und schönes Wochenende
        Carsten Pabst

      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott/ Waschlappen-Landesvater:
        Was meinen Sie :
        sollte man als cleverer Anleger nicht in börsennotierte Produzenten von langen, warmen-Unterhosen investieren? ****
        Für Kretschmann aber gratis sexy- Schaf-Woll- naturfarben -Kratzige, müssen nie gewaschen werden, auslüften alle paar Wochen reicht.
        ( Schafe duschen auch kaum, nur Läuse kleineres Problem) .
        https://www.youtube.com/watch?v=yMPCN2hGXvo
        ****Calida, z.B.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        “Für Kretschmann aber gratis sexy- Schaf-Woll- naturfarben -Kratzige, müssen nie gewaschen werden, auslüften alle paar Wochen reicht.”

        Nein, Kretschmann muss es als grün-kommunistischer Parteikader mit Exekutivfunktion natürlich immer schön warm haben, sonst hat er doch gar keine Muße, sich neue Energiespartipps auszudenken!

        Nicht vergessen: Das ist der selbe Mann, der vor einigen Jahren “aus Termingründen” mit einem Hubschrauber ins Naturschutzgebiet (ein Moorgebiet – das sind besonders wichtige CO2-Senken, die viel gefährliches CO2 speichern) zum Wandern geflogen ist.

        https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.winfried-kretschmann-hubschrauber-flug-aufgrund-des-terminplans-noetig.c7838b68-d9b4-4c6c-9714-7cc7cca7c6d0.html

    • Axel
      Axel sagte:

      @ Carsten Pabst

      “. Kontrolliert Facharbeiter, Ingenieure, Pflegekräfte…. Schon oft thematisiert hier. Das komplette Gegenteil ist Deutschland. Aber niemand ist unnütz. Er kann noch als schlechtes Beispiel für Andere dienen.”

      Selbst deutsche, die zu Besuch vom Land in die Großstadt kommen, sind über die sozialen Veränderungen dort erschüttert. Ich weiß nicht, wie die Fachkräfte aus dem Ausland denken, aber ich kann mir vorstellen, daß sie sich, kommen sie nicht gerade aus muslimisch/afrikanischen geprägten, oder 3. Welt Ländern, einen angenehmeren Ort mit höherer Lebensqualität für ihre Familie aussuchen.
      Auch die Betreuung/Bildungschancen für den Nachwuchs können für den Ort ihrer Ansiedlung eine Rolle spielen. Ein Land mit massiven Lehrermangel und Klassen (mangelnde Vermittlung von Lerninhalten), in denen kaum einer deutsch spricht, sind dabei kaum verlockend für ein Klientel welches seinem Nachwuchs die besten Bildungschancen ermöglichen möchte.

      Anbei möchte ich noch erwähnen, daß ich rumänische Arbeiter kenne, die in der Rente wieder zurück in ihr Heimatland gehen, sowie viele polnische Krankenpfleger, die das noch möchten. Ob sie es dann wirklich tun, wird sich zeigen, da sie oft Kinder haben, die hier leben.
      Der Grund für den Rückzug ist aber immer die massiv abnehmende Lebensqualität (in den Großstädten) durch Migration und der damit (gefühlt) verbundene Verlust kultureller Integrität.

      Antworten
  12. foxxly
    foxxly sagte:

    …….. da sollten die schreiber von “papier gas” schon bei der wahrheit bleiben:

    nicht der überfall von russland gegen ukraine, macht uns ärmer,
    NEIN !
    es sind die selbstauferlegten sanktionen gegen russland, welche für uns existenzielle folgen haben.

    es ist schlicht dumme, deutsche und europäische politik, welche letztlich nur den ami dient.
    warum sollen wir den kopf hinhalten, wenn der ami seine interessen auspielt?

    Antworten
    • Ticinese
      Ticinese sagte:

      Es stellt sich schon die Frage, ob es mehr im amerikanischen oder europäischen Interesse ist, die Einflusssphäre Russlands „von Lissabon bis Wladiwostok“ zu verhindern, welche Dmitri Medwedew, der Interimspräsident und stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats Russland, wiederholt forderte.
      Freiheit erfordert halt manchmal seinen Preis, wofür Deutschlands Geschichte sicherlich wenig hergibt. Die andere Frage ist natürlich, wie sich der Wohlstand des Landes unter der russischen Knute entwickeln würde.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ticinese
        …sieht so die amerikanische freundschaft mit deutschland aus??
        oder sind dies immernoch die reparationszahlung an….
        ja, unsere polit- und wirtschafts-eliten leben prächtig mit dieser beziehung!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Ticinese

        “Es stellt sich schon die Frage, ob es mehr im amerikanischen oder europäischen Interesse ist, die Einflusssphäre Russlands „von Lissabon bis Wladiwostok“ zu verhindern”

        Mehr russischer und weniger amerikanischer Einfluss in Europa wäre definitiv in unserem eigenen strategischen Interesse, falls Sie noch in dieser Kategorie denken können. Es ist offensichlich, dass die ständige amerikanische Einmischung die Konflikte in Europa und an der europäischen Peripherie massiv verschärft, egal ob in der Ukraine, im Kosovo, in Libyen, in Syrien, und so weiter…

        Wie stellen Sie sich das Leben in Europa eigentlich vor, wenn die russische Einflusssphäre von Lissabon bis Wladiwostok reicht? Glauben Sie, dann kommt eine russische Armee und marschiert in Portugal ein? So wird das nicht funktionieren, Russland hat eine viel zu kleine Armee als dass sie ganz Europa besetzen könnten; die Russen (Putin!) müssten viel perfidere Strategien anwenden um ihren Einfluss zu erhöhen, wie zum Beispiel günstiges Gas und günstige Rohstoffe an uns zu verkaufen oder Investitionen hier zu tätigen…

        “Die andere Frage ist natürlich, wie sich der Wohlstand des Landes unter der russischen Knute entwickeln würde.”

        Oh, wenn wir dann wieder günstige Energie bekommen können, wären die Auswirkungen auf den Wohlstand vermutlich sehr positiv.

      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        “Experten” a la gekaufte Wissenschaftler und eingekaufte Influencer.

        Experten haben auch vor zwei Wochen erzählt, dass Gas nicht zur Verstromung verwendet wird. War aber anders.

  13. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Die Kosten bleiben insofern substantiell, aber mit entsprechenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen handhabbar. Es drohen im Fall eines Stopps russischer Gasimporte weder Massenarmut noch Volksaufstände, sondern Produktionseinbußen, die Deutschland schon in der Vergangenheit bewältigt hat”

    Ha, darauf würde ich nicht wetten.

    https://www.theice.com/products/27996665/Dutch-TTF-Gas-Futures/data?marketId=5889446&span=2
    Gaspreis auf dem westeuropäischen Festland für das 4. Quartal 2022 mittlerweile am Spotmarkt bei 24,3 Cent/kWh – das ist der Preis ohne Netzentgelte, ohne Gasumlage, ohne Mehrwertsteuer, ohne CO2-Abgabe, ohne deutsche Energiesteuer und ohne Marge für den Gasvetrieb zum Endkunden.

    Wenn sich die Heizkosten *VERVIELFACHEN* dürfte das viele Haushalte in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten bringen, die sich auch nicht über Transferleistungen lösen lassen, wenn man gleichzeitig die Industrielle Wertschöpfung in Deutschland reduzieren will.

    Ich würde auch gerne das rauchen, was die Genossen Ökonomen da offensichtlich schonmal vorab vom grünen Wirtschaftsministerium zur Verfügung gestellt bekamen. Dann fühlt sich die Realität viel leichter an…

    Antworten
  14. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Das erinnert in seiner Realitätsentrücktheit irgendwie an einen 5-Jahresplan der SED aus den 1980er Jahren (für Westdeutsche: das war also in der DDR).

    “Gleichwohl sollte jedem klar sein, dass der russische Überfall auf die Ukraine Deutschland dauerhaft ärmer gemacht hat.”

    Tja, da hätte Deutschland vielleicht deutlich größere Anstrengungen unternehmen sollen, um 2022 den russischen Angriff auf die Rest-Ukraine zu verhindern? Wenn es dazu doch nur eine Möglichkeit gegeben hätte, vielleicht ein Waffenstillstandsabkommen, das Deutschland mit ausgehandelt hat und das danach ignoriert wurde während die NATO damit anfing, die ukrainische Armee zu trainieren und aufzurüsten?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Minsk_II

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