Wie Corona Bildung und damit künf­tige Ein­kommen beein­trächtig

Fabrizio Zilibotti, italienischstämmiger Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Yale hat sich kritisch über die Wirksamkeit der EU-Umverteilung geäußert. Ich habe das hier diskutiert:

Italien und Spanien haben eine Kultur der Abhängigkeit

In einem weiteren Beitrag für die FINANZ und WIRTSCHAFT beleuchtet er die Folgen von Corona für die Bildung und was daraus wiederum folgt:

  • “Covid-19 fordert zwar den grössten Teil seiner Todesopfer unter den älteren Menschen, doch es betrifft auch künftige Generationen, indem es das Bildungssystem stört. (…) Bildungsexperten untersuchen die Auswirkungen dieses einzigartigen Ereignisses. Während uns einige Informationen über die unmittelbaren Auswirkungen von Lernverlusten vorliegen, ist es schwieriger, die langfristigen Auswirkungen der Schliessung von Schulen vorherzusehen. Werden die Kinder aufholen, oder werden Lernverluste ihr ganzes Leben prägen? Wird der Effekt in der Bevölkerung homogen sein, oder wird er für die schwächeren Segmente stärker sein und die Einkommensungleichheit verschärfen? Weil es an Daten dazu fehlt, müssen wir auf Modelle zurückgreifen, die auf vergangenem Verhalten und Ereignissen basieren, um die weitere Entwicklung vorherzusagen.” – bto: Und das ist eine ganz entscheidenden Fragestellung. Wissen wir doch schon jetzt, dass gute Schüler, bei denen vielleicht auch im Elternhaus auf Bildung geachtet wird, durch die Schließungen nicht beeinträchtigt wurden. Einige dürften sogar profitiert haben, wenn die Eltern sich intensiver darum kümmerten. Anders sieht das in anderen Personengruppen aus.
  • “In einem laufenden Gemeinschaftsprojekt (…) untersuchen wir die ungleichen Auswirkungen einer anhaltenden Unterbrechung der Aktivitäten innerhalb von Schulklassen. Wir argumentieren, dass der Unterbruch über den fehlenden Zugang zu professionellen Lehrkräften hinausgeht, denn ein weiterer wichtiger Einflussfaktor sind Gleichaltrige (Peers). Öffentliche Schulen sind ein wichtiges Vehikel der Sozialisierung. Sie ermöglichen es bzw. erzwingen es manchmal sogar, dass Kinder aus sehr unterschiedlicher Erziehung und aus unterschiedlichen sozioökonomischen Milieus sich treffen, zusammensitzen und sich anfreunden.” – bto: Je weniger aber die Schule in der Lage ist, durch entsprechenden Einsatz in so einem Umfeld ein hohes Niveau aufrechtzuerhalten, desto größer die Flucht der motivierten Schüler aus diesen Schulen: zunächst anderer Stadtteil, dann Privatschule, dann Internat im Inland, dann im Ausland.
  • “Anhand der Add-Heath-Daten, eines repräsentativen Datensatzes von High-School-Kindern in den USA in den Neunzigerjahren, stellen wir fest, dass selbst in einem Land, in dem die sozioökonomische Segregation zwischen den Schulen notorisch gross ist, öffentliche Schulen die Gleichstellung durch Gleichaltrige fördern. Zum Beispiel würde die Segregation dramatisch zunehmen, wenn Kinder nur mit Gleichaltrigen, die im selben Quartier leben, interagieren würden statt mit allen, die dieselbe Schule besuchen. Viele Studien, darunter auch unsere, finden signifikante Peer-Effekte auf die kognitive und die nichtkognitive Entwicklung von Kindern.” – bto: Das glaube ich sofort, weshalb es so dramatisch ist, dass die Politik die öffentlichen Schulen so schlecht macht, dass die Flucht erfolgt und damit genau dieser Effekt wegfällt.
  • “Einschränkungen der Interaktion mit Gleichaltrigen legen bei benachteiligten Familien noch weitere Lücken offen. Erstens können wohlhabendere Eltern Tutoren einstellen. Viele Akademiker erhalten von Eltern unzählige Anfragen für grosszügig honorierten Privatunterricht. Zweitens, und das ist vielleicht noch wichtiger, können gut ausgebildete Eltern Lehrpersonen insofern ersetzen, als sie mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Erhebungen zeigen, dass Eltern die Zeit, die sie für aktive Kinderbetreuung aufwenden, im Vergleich zu normalen Perioden vervierfacht haben.” – bto: weshalb die Kinder durchaus besser werden können als zuvor in der Schule.
  • “Unseren Berechnungen zufolge hat sich das Familieneinkommensgefälle (d. h. der Unterschied zwischen ärmeren und reicheren Familien) in Bezug auf die für die aktive Kinderbetreuung aufgewendete Zeit gegenüber der Zeit vor Covid um den Faktor vier erhöht.” – bto: eine Grundtatsache, die bei guten Schulen kompensiert wird.
  • “Schliesslich zeigt unsere frühere Studie, dass Eltern mehr oder weniger bewusst dazu neigen, ihre Kinder dazu zu drängen, sich mit Kindern zusammenzutun, die in der Schule gut sind, dagegen sollen sie diejenigen meiden, deren Verhalten störend ist. Die elterliche Einmischung in die Art und Weise, wie ihre Kinder Freunde auswählen, ist in ungleichen Gemeinschaften besonders stark.” – bto: Aber es ist doch richtig. Jeder will die bestmögliche Entwicklung für das eigene Kind.
  • “(Der Covid-) Schock trifft zwar alle Kinder, aber drei Kräfte machen seine Wirkung ungleich. Erstens hören die Kinder während der Covid-Zeit auf, sich in den Schulen zu treffen, und können nur noch mit Kindern in der unmittelbaren Nachbarschaft interagieren. Zweitens unterscheiden sich Familien in ihrer Fähigkeit, mit dem Mangel an persönlichem Unterricht zurechtzukommen – wobei die Unterschiede die Möglichkeit der Eltern spiegeln, während der Covid-Zeit von zu Hause aus zu arbeiten. Drittens werden Peer-Effekte sowohl vor als auch nach der Schulschliessung durch die Tendenz der Eltern beeinflusst, ihre Kinder dazu zu drängen, sich von ‘faulen Äpfeln’ fernzuhalten.” – bto: alles nachvollziehbar und richtig. Die Frage ist doch, wie gut Schulen sein müssen, um das korrigieren zu können.
  • “Die Einbussen für Kinder der reichsten 10% der Familien sind unbedeutend, dagegen resultieren Lernverluste von über 70% für die ärmsten 10% der Familien. Wir können auch vorhersagen, in welchem Umfang die Schulen diese Verluste nach der Wiedereröffnung ausgleichen können (vorausgesetzt, sie ergreifen keine besonderen Massnahmen): Wir stellen fest, dass ein grosser Teil der ungleichen Verluste bis zum Ende des High-School-Zyklus bestehen bleibt. Auf der einen Seite schwappen die negativen Auswirkungen auf die Kognition auf die Kinder reicherer Familien über (z.B. durch Verlangsamung des Unterrichts); sie erleiden im Vergleich zu einem ungestörten High-School-Zyklus moderate Lernverluste in der Grössenordnung von 10%. Bei den Kindern aus den ärmsten 10% liegen die Verluste in der Grössenordnung von 35%, d.h., die Schule macht nur die Hälfte der anfänglichen Verluste über drei Jahre nach der Wiedereröffnung wett.” – bto: Jeder, der “reich” ist und dies liest, wird alles daransetzen, aus dem öffentlichen System zu fliehen, um nur noch unter sich zu sein, wo es diese Einbuße nicht gibt.
  • “(Es) ist klar, dass die Gesundheitskrise bei künftigen Generationen Spuren hinterlassen wird, die den Trend zu wachsender Ungleichheit und abnehmender sozialer Mobilität möglicherweise beschleunigen werden. Daraus ergibt sich die politische Forderung nach einem robusten Eingreifen der Regierungen, um das öffentliche Schulwesen und die Bildung von Humankapital zu unterstützen, dies besonders, um benachteiligten Familien und Gruppen zu helfen.” – bto: Das Problem ist, dass es zu lange dauert. Wer kann, flieht aus dem System.

fuw.ch: „Covid belastet die Bildung“, 25. November 2020

Kommentare (38) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    “Daraus ergibt sich die politische Forderung nach einem robusten Eingreifen der Regierungen, um das öffentliche Schulwesen und die Bildung von Humankapital zu unterstützen, dies besonders, um benachteiligten Familien und Gruppen zu helfen.”
    Da gehen bei mir alle Alarmsirenen an. In USA hatte man zu diesem Zweck das “desegregation busing” angeordnet. Es wurden weiße und schwarze Kinder getrennt in Bussen in jeweils andere Schulen transportiert, um die Durchmischung zu gewährleisten. Hoffentlich kommen unsere Politiker nicht auch auf solche Ideen und transportieren die Migrantenkinder zwangsweise in die Schulen der reicheren Viertel. Es war übrigens Joe Biden (!! ), der ein Gesetz zur Abschaffung des “busing” einbrachte. Ob er sich das heute noch trauen würde?
    https://en.wikipedia.org/wiki/Desegregation_busing

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Remmlinger

      Wenn die Pfleger und die PR-Berater nicht gut auf ihn aufpassen, ist Biden prinzipiell alles zuzutrauen, besonders in Interviews. Da ist er nicht viel anders als Trump, bloß mehr senil und weniger krawallig.

      https://youtu.be/KOIFs_SryHI?t=1038
      Biden: “If you have a problem figuring out whether you’re for me or Trump then you ain’t black”

      Aktuell geht der Trend in den USA aber wieder zur re-segregation in allen Lebensbereichen, nur dass faszinierenderweise die Initiative dieses Mal von links außen kommt und es irgendwie darum geht, dass sich Schwarze in den “white spaces” unwohl fühlen könnten…

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    • Linnenbrink
      Linnenbrink sagte:

      Ganz wichtiges Thema.
      Als konservativ katholisch erzogenen Bürgerin war ich ablehnend jedweder “modernern” Schulpolitik. Erweckungsmoment war das Buch zu dem Thema von Richard David Precht. Lesen!!

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  2. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Auf die Nachricht:
    “In den USA brennen Demonstranten Nagelstudios und Pizzerien nieder.
    In Frankreich zündeten Demonstranten die Zentralbank an.”
    meinte ein amerikanischer Freund nur: “This proves how shitty the US education system is”

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  3. MFK
    MFK sagte:

    Die Dramatisierung der Auswirkungen von COVID-19 auf Bildung halte ich für übertrieben. Selber gehöre ich zu einer Generation, die zwei Kurzschuljahre hatte. Dies hatte auch keine gravierenden Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit dieser Generation. Hier wird vielmehr eine Ausrede für eklatantes Schulversagen aufgebaut. Weiterhin, wer Freitag streiken kann, wird auch Covid-19 überstehen.

    Schließlich möchte ich auf einen Trend verweisen, der gerade von der derzeit untergetauchten Bertelsmann Stiftung voran getrieben wurden, nämlich der Förderung von Eliten. Wo sind eigentlich die ganzen Elite Universitäten abgeblieben?

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ MFK

      >Wo sind eigentlich die ganzen Elite Universitäten abgeblieben?>

      Die gibt es noch dem Namen nach, sind aber von ANDEREN überholt worden.

      Die LMU in München liegt als beste deutsche Uni im Weltranking auf Platz 32, die Technische Universität München auf Platz 41 und die Universität Heidelberg folgt auf Platz 42.

      Ein Kriterium ist das Verhältnis Studierende zu Lehrkräften.

      Für die LMU beträgt es 33,6, für Technische Universität München 39,8, für die Universität Heidelberg gute 14,5 und für die Humboldt Universität auf Rang 89 ist es 56,3.

      Für die ersten 25 im Ranking liegt das Verhältnis zwischen Minimum 4,4 (John Hopkins University auf Rang 12) und Maximum 20,0 (University of Toronto auf Rang 18).

      Daraus können Sie ableiten, was Sache ist.

      Ich würde sagen:

      Wer bezüglich der Ausbildung Eliteniveau erreichen will, sollte das besser nicht an einer Massenuni versuchen.

      Wer eine Ausbildung auf Eliteniveau haben will, muss in aller Regel viel Geld dafür ausgeben (ein M. A. erfordert z. B. in Princeton nicht nur überdurchschnittliche intellektuelle Anstrengungen, sondern angeblich auch ca. $ 300.000, um die Studiengebühren bezahlen zu können. Elite-Lehrkräfte lassen sich nun einmal nicht nach dem deutschen Beamtentarif bezahlen)

      Hier der Überblick:

      https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2021/world-ranking – !/page/1/length/25/sort_by/rank/sort_order/asc/cols/stats

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      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ markus

        Schauen Sie selbst nach, die Verlinkung hilft dabei.

        Die Bewertungskriterien sind insoweit INTERNATIONAL anerkannt, wie es – soweit ich sehe – keine grundlegenden Diskussionen darüber gibt.

  4. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Sehr geehrter Herr Ticher (14.43),
    der Spruch ist gut. Ist aber meines Erachtens aus der Harzreise von Heinrich Heine:
    “Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht.”
    Freundliche Grüße
    Carsten Pabst

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Carsten Pabst

      Danke für Ihre Berichtigung.

      Ich habe nachgeschaut – Sie entschuldigen, aber heute sind so viele fake news unterwegs, dass man eigentlich den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätte, als zu verifizieren – und gebe Ihnen Recht.

      Der Spruch scheint tatsächlich von Heinrich Heine im Jahr 1824 geschrieben worden zu sein. Die Referenz, die das ausweist, bemerkt dazu „oft fälschlicherweise Nietzsche zugeschrieben“.

      Heine setzt passend dazu „bei den Deutschen“ – keiner kannte die Deutschen besser als er.

      Aber so ist das eben:

      „Mein“ Spruch ist schön illustriert, das richtige „fände“ in „findet“ verschlampt worden und dann ist er auch noch verkaufsfördernd dem “Tiefendenker” Nietzsche zugeschrieben worden.

      Er bleibt hängen, Heine und Nietzsche sind nicht Welten auseinander.

      Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Daraus ergibt sich die politische Forderung nach einem robusten Eingreifen der Regierungen, um das öffentliche Schulwesen und die Bildung von Humankapital zu unterstützen, dies besonders, um benachteiligten Familien und Gruppen zu helfen.“

    bto: Das Problem ist, dass es zu lange dauert. Wer kann, flieht aus dem System.>

    Die Schlussfolgerung von Dr. Stelter teile ich nicht.

    Das Problem ist m. A. n. ein anderes:

    Die Bildung von Humankapital bei den benachteiligten Familien und Gruppen in den öffentlichen Schulen hat zur FOLGE, dass DORT das erreichbare Bildungsniveau NICHT hoch genug ist, um an der SPITZE mithalten zu können.

    Das wissen die Eltern, die Erfahrung mit der Spitze oder wenigstens einen realistischen Blick darauf haben.

    Deshalb schicken sie ihre Kinder auf Privatschulen.

    Das setzt sich bei den Universitäten fort.

    Ich sage nicht, dass man an deutschen Unis nichts lernen kann.

    Aber Exzellenz findet auf vielen Feldern woanders statt.

    Was wäre zu tun, um mit optimaler Effizienz zu bestmöglichen Bildungsergebnissen zu kommen?

    Man müsst den VORAUSSETZUNGEN nach ein DIFFERENZIERENDES Schulwesen einrichten, das auf dem JEWEILIGEN „Input-Niveau“ aufsetzend das an Bildung initiiert, das möglich ist.

    Das ist natürlich Deutschland betreffend eine Illusion.

    Thomas M. sagt:

    >Langfristig ist das A und O der soziale Zusammenhalt.>

    Das ist RICHTIG.

    Bei uns aber FALSCH verstanden als:

    Langfristig ist GLEICHMACHEREI das A und O.

    Das wird man schon schaffen – man muss nur das NIVEAU hinreichend SENKEN bzw. mit Gleichmacherei sinkt es AUTOMATISCH, wenn man große Ungleichheit hat (die auch, aber nicht nur auf Immigranten und Kinder von Immigranten zurückzuführen ist).

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    • Felix
      Felix sagte:

      @ H. Tischer

      Bis vor kurzem dachte ich an der Stelle genau wie Sie. Inzwischen habe ich jedoch dass Gefühl, dass durch das Absenken des Niveaus doch keine hinreichende Gleichheit erreicht werden kann. Die genetische Komponente des IQ stört diesen Prozess. Es ist mit einem durchschnittlichen IQ schlicht nicht mehr möglich, blöd genug zu werden. Wir werden doch zu medizinischen Maßnahmen greifen müssen, um den IQ zukünftig kontrolliert abzusenken. Herr Ott hier im Forum gäbe z.B. einen prima Beta ab, wenn man seine Gehirnentwicklung frühzeitig nur etwas ausgebremst hätte. So ist er leider zu selbständig im Denken. Das behindert die Umsetzung der Planung ganz erheblich.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Sie sind auch einer der Optimisten, die durch EINGREIFEN die Probleme lösen wollen.

        Es geht auch so, quasi von NATUR aus, wie schon vor mehr als 100 Jahren festgestellt wurde:

        “Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren findet, der ihn versteht.”

        (Friedrich Nietzsche; dieser Spruch hängt gerahmt an meinem Arbeitsplatz)

  6. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Ich glaube, es ist zu früh, jetzt schon Bilanz zu ziehen. Zwei oder drei Jahre nach einer hoffentlich funktionierenden flächendeckenden Impfung wird man anhand von PISA und anderen Tests wohl besser erkennen, wie die Auswirkungen waren. Niemand weiß m.E., wie die Monate nach Ende der Pandemie bildungstechnisch wirklich verlaufen werden.

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @ Liebe, sehr geehrte Frau Finke-Röpke,
      Sie setzen offenbar grosses Vertrauen in den angepriesenen Impfstoff-
      ich rate allen Freunden, sehr sorgfältig die Hintergründe zu prüfen, warum diese qualitativ völlig neue Vektor-Impfung von den herrschenden Regierungen so vehement propagiert wird. Für ein Produkt, von dem man selbst völlig überzeugt ist, muss man keine Werbung machen, alte Heuristik & immer wahr. ( z.B. bewährte Impfung Masen, Dipherie, Tetanus, Polio )
      Die ” älteren” Forscher waren ja keine Dummköpfe, als sie als MINDEST-Standards für Impfstoffe ( Langzeit-Auswirkung auf ein komplexes Bio-System) 6-8 Jahre ansetzten. Diese Forscher ( ich hatte familiär Kontakte in meiner Jugend) waren z.B, in der Max-Planck-Gesellschaft aus gutem Grund völlig unabhängig von Drittmitteln. Sie hätten Gelder von Unternehmen als Korruptions-Versuch und Beeinträchtigung ihrer wissenschaftlchen Freiheit angesehen & abgelehnt.
      Der CEO von Pfizer hat sofort nach Bekanntgabe des Biontech-Pfizer -Vaccins seine Aktien auf den Markt geworfen, dumm, dass dies leider publik wurde.
      Prüfen Sie, wie die Haftungs-Frage geregelt ist.
      Fällt Ihnen auf, dass nirgendwo davon die Rede ist, dass ein gesundes Immunsystem von frühester Kindheit ” lernt”, Viren, Bakterien, Parasiten zu erkennen und in kaskadenhafter Eleganz Antikörper bildet.
      Im Alter lassen biologische Reparatur-Mechanismen nach, daher die höhere Mortalität , aber selbst das ist nicht zwingend: Wenn Sie kein Übergewicht ( = chronische Entzündung) haben oder sonstige Risiken , können Sie im Alter ziemlich gesund sein, genug Schlaf & reger Geist hilft immer. Es gibt gute Tipps, wie man sein Immunsystem stärkt und nicht schwächt. ( Auch das fehlt in der Regierungs-Propaganda) .
      Zur Gesamtproblematik empfehle ich die YT-Statements von RA Reiner Fuellmich:
      Er hat mit Prof. Bhakti& Dr. W. Wodrag die wichtigen Fragen in einem Untersuchungs-Ausschuss geklärt.
      Ich persönlich werde mich auf keinen Fall mit diesem Produkt impfen lassen, ich vertraue meinem Immunsystem, dass mich schon in mehrfach lebensbedrohlichen Lagen ziemlich freundlich gerettet hat.
      “Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um”.

      Antworten
      • Joerg
        Joerg sagte:

        Hallo Fr. Fischer,

        “Der CEO von Pfizer hat sofort nach Bekanntgabe des Biontech-Pfizer -Vaccins seine Aktien auf den Markt geworfen, dumm, dass dies leider publik wurde.”

        Nicht alles nachplappern in der Coronoia, sondern auch die Fakten beachten/kurz recherchieren:
        https://uk.reuters.com/article/pfizer-albert-bourla-stake/ceo-sells-stock-worth-5-6-million-on-same-day-as-pfizers-covid-19-vaccine-update-idUSKBN27R1XL

        “The sale of these shares is part of Dr. Bourla’s personal financial planning and a pre-established (10b5-1) plan, which allows, under SEC rules, major shareholders and insiders of exchange-listed corporations to trade a predetermined number of shares at a predetermined time,” Pfizer said.

        Die Jungs sind kontrolliert, “auf den Markt geworfen, dumm, dass dies leider publik wurde” trifft es hier nicht sooo genau, sondern ist manipulativ!

        LG Joerg

        Inwieweit die Impfung-im-Schweinsgallop Sinn macht, werden wir noch sehen. Generell ist ein selbstaendiges Bemuehen, um ein fittes Immunsystem stets prioritaer.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        >Fällt Ihnen auf, dass nirgendwo davon die Rede ist, dass ein gesundes Immunsystem von frühester Kindheit “ lernt“, Viren, Bakterien, Parasiten zu erkennen und in kaskadenhafter Eleganz Antikörper bildet.>

        Was könnte der GRUND dafür sein, dass nirgendwo davon die Rede ist?

        Meine spekulative Antwort:

        Das „gesunde Immunsystem von frühester Kindheit“ gibt es überhaupt NICHT.

        Wenn das so sein sollte – die Annahme ist mir beim Inspizieren der Babynahrungsangebote im Supermarkt gekommen -, dann ist da NICHTS, das LERNEN, d. h. eine Abwehr aufbauen könnte.

        Die Abwehr muss dann eben EINGEIMPFT werden.

        Kurzum:

        Ich glaube, dass wir aus dem VERBLENDUNGSZUSAMMENHANG alles mit allem BESSER machen oder zumindest BEKÄMPFEN zu können, mehrheitlich NICHT mehr ausbrechen können.

        Dieser Gedanken kommt mir mit der Erinnerung, dass ich in meiner frühen Kindheit durch Mehlsuppe mit Ziegenmilch ernährt wurde, beide Ingredienzen mit Feld und Tierhaltung selbst erwirtschaftet.

      • RA
        RA sagte:

        @Frau Dr. Fischer:
        Sie benennen den wichtigsten Punkt: UNABHÄNGIGKEIT. Es ist offensichtlich, dass die diejenigen Personen, die auf das Geld anderer Leute bzw. Organisationen angewiesen sind, Angst und Schrecken verbreiten. Diejenigen, die völlig unabhängig agieren können (z.B. weil im Ruhestand oder bei einer echten Forschungsstätte beschäftigt) zeigen ein komplett anderes Meinungsbild. Wem werde ich als Nichtmediziner mein Vertrauen schenken? Demjenigen, der für seine Aussagen und Taten von fremder Seite honoriert wird – oder der Person, die nachweislich unabhängig ist, einen eigenen Kopf hat und von mir bezahlt wird? Wer das verstanden hat und sich die Zeit nimmt, eigene Informationen abseits des ZDF etc. einzuholen, hat nach intensivem Studium der Umstände schlaflose Nächte (inklusive meiner Person). Es liegen offensichtlich ein weltweiter Korruptionsfall und damit verbunden menschliches Versagen vor. Die sich daraus ableitenden Bildungsproblematiken sind nur Wirkungen. Zuerst muss das Übel bei der Wurzel genommen werden, dann kann man über alle Bildungsthemen neu sprechen. Das Übel kann nicht weggeimpft werden, auch wenn es sich alle wünschen. Andere Maßnahmen sind nötig – ich bin ratlos. Es braucht ein Aufbegehren der Natur.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Frau Dr. Fischer + folgende

        Ich bin nicht Arzt, hatte jedoch in meiner aktiven Zeit beruflich mit Hygienikern Umgang, die seinerzeit schon Bedenken über denTrend und die künftige Entwicklung äusserten.
        Die Quintessenz dieser Gespräche ist zusmmenfassend etwa folgende:

        Der Säugling wird geboren mit der Immunitätsausstattung der Mutter und muss rasch Resistenz gegen alle noch unbekannten Keime etc. erwerben. Warum wohl nimmt er alles erreichbare unterschiedslos reflexartig in den Mund, oft zum Entsetzen der Mutter. Und das geht so weiter, sobald er als Kleinkind krabbeln kann. Später spielt es mit dem grössten Vergnügen in den schmutzigsten Pfützen und hat trauten Umgang mit allen Haustieren, wenn man es denn duldet. Als ich als junger Ingenieur in Asien arbeitete fand ich nichts dabei, mich im Souk zu verköstigen, mit einiger Vorsicht, aber immerhin auch ohne Folgen, während meine amerikanischen Kollegen und ihre Familien von aus den USA eingeflogenen Lebensmitteln lebten und ihre Klobrillen desinfizierten, und dabei ständig mit Diarrhoe und schlimmerem kämpften.

        Vor 50 Jahren war ein Allergologe ein Exote unter den Fachärzten, heute gibt es fast an jeder Strassenecke einen und eine Warteschlange vor seiner Praxis.

        Hier auf bto habe ich schon früh, ich glaube im Mai, den COVID-Ausbruch als Zivilisationskrankheit bezeichnet und ich habe guten Grund. Dr. Stelter hat heute meine Monatsstatistik per 01.12.2020 erhalten. Ich gebe hier nur drei aktuelle Zahlen daraus wieder:

        Oberste Quintile (41 Staaten) 802.6 Letalitäten per 1 Mio Pop. bei 35’709 int.$ PPP.
        Mittlere Quintile (40 Staaten) 87.2 Letalitäten bei 8’441 int.$ PPP,
        Unterste Quintile (41 Staaten) 3.3 Letalitäten bei 11’547 int.$ PPP
        (der letztere Wert für PPP schlägt atypisch aus der Reihe, weil sich jetzt das Schwergewicht China in dieser Gruppe befindet).

        Zum entscheidenden Einfluss der frühen Schulung habe ich diesmal aus persönlicher Erfahrung schon am Mittag geschrieben.

      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Frau Dr. Lucie Fischer:

        Sehr geehrte Frau Dr. Fischer,

        vielen Dank für Ihren Kommentar, aber ich sehe mich nicht in der Lage, mich über die medizinischen Aspekte der Impfung zu äußern. Hier bin ich einfach absolute Laiin und sehe mich zu einer Diskussion außer Stande.

  7. Bauer
    Bauer sagte:

    >> “Werden die Kinder aufholen, oder werden Lernverluste ihr ganzes Leben prägen? … Weil es an Daten dazu fehlt, müssen wir auf Modelle zurückgreifen, die auf vergangenem Verhalten und Ereignissen basieren, um die weitere Entwicklung vorherzusagen.“

    Diese Daten gibt es zur Genüge, z.B. folgendes: Ich wurde 1942 eingeschult. Noch im selben Jahr wurde aus meiner Volksschule ein Lazarett, ich besuchte dann eine weiter entfernte Schule, natürlich zu Fuss bei dreifacher Entfernung und Schichtunterricht. Ab 1943 gab es fast regelmässig Tagangriffe und ausgedehnten Alarm. Oft wurden wir gleich am Morgen vorsorglich wieder heimgeschickt, wo man der Mutter nur im Weg war, das lebensnotwendigste zu organisieren. Ab Kriegsende gab es überhaupt keine Schulen mehr, da sie ausnahmslos
    zur Unterbringung der DPs und Flüchtlinge requiriert wurden und die Lehrkräfte zuhause ihre Entnazifizierung abwarten mussten.

    Meine Mutter organisierte zusammen mit Freunden einen inoffiziellen Privatunterricht. Bei 5 bis 8 Kindern/Lehrkaft war der Fortschritt enorm und sogar ein Vorsprung auf das normale Leistungsniveau erzielt. MIt 10 Jahren war ich perfekt in Rechtschreibung und konnte bruchrechnen. Als etwa 1948 wieder ein mehr oder weniger normaler Schulbetrieb einsetzte, war ich gleich in der 7. Klasse wieder dabei. Meine Schulkameraden waren meist 2 bis 3 Jahre, was meinen Duchsetzungswillen nur stärkte. Mit 18 Jahren machte ich ‘fahrplanmässig’ mein Abitur.

    Meinen (damals) kleinen Bruder hat es allerdings voll erwischt, da er noch zu jung war, diese Tour mitzuspielen. Er verlor bis zum Abitur zwei Jahre. Bis zum Ingenieurdiplom war der Altersabstand schon auf 5 Jahre angewachsen. Als er sein erstes Geld verdiente, war ich schon längst selbständig, besuchte meine Kunden im Geschäftsflugzeug und hatte die erste Million (damals DM) gemacht.

    Die Kriegsereignisse und -folgen waren seinerzeit für KInder genauso schicksalhaft wie heute die COVID-Geschichte. Wie sehr das Kinder zurückwerfen kann, habe ich in der eigenen Familie erlebt. Wer sich da um die einschlägige Zeitgeschichte bemüht, könnte die heute zu erwartenden Folgen abschätzen. Selbst der beste gute Wille der Eltern kann die negativen Folgen nicht kompensieren, wenn das Alter nicht passt oder die Zeit dafür fehlt.

    Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      Vielen Dank Herr Bauer für Ihren Bericht. Damit relativieren sich die heutigen “Unpäßlichkeiten”. Im Übrigen sieht man an Ihrer Geschichte, daß es immer auf die Eltern ankommt, ob sie sich kümmern oder nicht. Für die gelungene Erziehung sind zuallererst die Eltern verantwortlich und nicht der Staat.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ rem.
        ….. für jeden pfurz braucht man eine bescheinigung bzw. ein zertifikat etc. nur bei der erziehung werden schulisch keine kenntnisse vermittelt.
        ein spruch lautet etwa: für die erziehung eines kindes braucht es ein ganzes dorf. heute sind wir im gegenteil angelangt. wehe jemand schaut mein kind schräg an, oder erlaubt sich eine ermahnung, dann kommen eltern gleich mit dem anwalt. hier liegt vieles im argen: eine fremde ermahnung bei fehlverhalten, wirkt oft stärker, als die der eltern.
        ich denke, ein erziehungsunterricht für eltern müsste verpflichtend sein; – mit auffrischungen etc.
        es wäre ein großer gesellschaftlicher gewinn.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Bauer, 3.12. 20:38
      Die Entwicklung von Immunität beim Kleinkind ist ein spannendes Kapitel, hier nur ganz kurz:
      Kleinkinder, die früh in Kontakt mit ” Landleben”, Erde, Kuhställen ,Tieren etc. in Verbindung kommen, haben im späteren Leben fast keine Anfälligkeit für Allergieen jeder Art. ( Schwedische Studien)
      Sagrotan-Hygiene-Wahn ( ” Meister Propper” etc) von Grosstadt-Müttern führen dagegen zu signifikante erhöhter Krankheitsanfälligkeit, auch Auto-Immunerkrankungen , eine zunehmende Plage derzeit.
      Die neueren Erkenntnisse über die Bedeutung des Miko-Bioms im menschlichen Darm bestätigen Ihre ” souk-Erfahrung”: Touristen , die versuchen, sich völlig abschotten & nur ” Hotel-food zu sich nehmen, werden fast regelmässig von ” Montezumas Rache” heimgesucht. Souk-Essen ist genau richtig, allerdings immer gut durchgebraten , tropenmedizinische Heuristik und schon frühen Endeckungsreisenden gut bekann.
      Erneut gilt: Man muss sich Stressoren aussetzen, um antifragil zu werden.
      Risiko-Aversion bewirkt genau das Gegenteil.

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer
        Habe bei JeffMac auf youtube die vergangenen Tage fast alle Anhörungen in den Bundesstaaten Arizona Michigan, Georgia zum systematischen Wahlbetrug verfolgt.
        Gestern in Georgia war die gemischte Runde der Legislator zum Ergebnis ihrer Risikoabschätzung bereit, nachdem die Zeugen ihnen haarklein immer wieder neue Methoden vortrugen und per Video vorführten.
        Dort wurde live vor der Welt gezeigt, daß diese Verfassungsorganträger sich nicht mehr selbst immunisieren wollen/können. Also werden das Andere für sie machen mit Legitimierung des amerikanischen Volks und der constitution.
        Die USA befindet sich in der größsten “Immumisierung”swelle, welche seit dem 3./4. auch im europäischen Deutschland herübergeschwappt ist.

  8. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Herr Dr. Stelter, jetzt muss ich aber doch mal nachfragen:

    >Öffentliche Schulen sind ein wichtiges Vehikel der Sozialisierung. Sie ermöglichen es bzw. erzwingen es manchmal sogar, dass Kinder aus sehr unterschiedlicher Erziehung und aus unterschiedlichen sozioökonomischen Milieus sich treffen, zusammensitzen und sich anfreunden.
    >bto: Je weniger aber die Schule in der Lage ist, durch entsprechenden Einsatz in so einem Umfeld ein hohes Niveau aufrechtzuerhalten, […]

    Was meinen Sie mit “in so einem Umfeld”?

    Ich weiß nun nicht, wie heutige Schulen (in Berlin) sind. Aber ich weiß noch gut, dass unsere Schule sozioökonomisch und hinsichtlich der Lernfähigkeit bunt gemischt war. Da hatten wir dann die Overperformer der ärmeren Haushalte und (damals so genannt) Gastarbeiter und auch die faulen und weniger intelligenten Kinder der einkommensstärkeren Haushalte. Letztere wurden auch gut integriert und nicht ständig gemobbt. Vermutlich hatte das Umfeld auch eine motivierende Wirkung auf sie, so dass zumindest die “3” gehalten wurde in den Naturwissenschaften und Mathe, wo man sich nicht rauslabern konnte.

    [Ich hoffe, man versteht meine Inversion als Wink.]

    Bei aller Leistungsorientierung sollte man im Blick haben, dass wir in einer Demokratie leben und die ökonomisch schwächer aufgestellten Haushalte in der Mehrzahl und wachsend sind. Langfristig ist das A und O der soziale Zusammenhalt. In dem Kontext: Trump und Brexit waren die *gelbe* Karte.

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Bei Ausländeranteilen weit oberhalb von 50% müsste man deutlich mehr Ressourcen mobilisieren, um Integration und Bildung zu sichern. Praktisch geschieht dies nicht, weshalb immer mehr aus den Schulden “fliehen” und damit rational für sich selber handeln, jedoch das Problem verschärfen.

      Antworten
      • der Kater
        der Kater sagte:

        Es gehören immer Zwei dazu.

        Sie können gerne noch mehr für “Integration” mobilisieren. Wenn die Dirichlet-Funktion nicht integrierbar ist, können Sie auch gen unendlich mobilisieren, oder Kopf stehen.

        Im Übrigen gibt es keine Integration. Sie können assimilieren (China) oder im Vielvölkerstaat nebeneinander leben (USA). Die Assimilation könnte übrigens auch in die andere Richtung erfolgen.

      • markus
        markus sagte:

        @DerKater:
        Ich denke, sie sind da zu pessimistisch. Es gibt schon Integration: es gibt z.B. Döner Kebab, der in Deutschland erfunden wurde. Andererseits gibt es natürlich auch Assimilation und Nebeinanderherleben. Ersteres bei wenigen Einwanderern eines Landes und letzteres, wenn viele hier leben.

        Zum Artikel: ich denke, er trifft es ziemlich gut.

        @Thomas M:
        So sehe ich das auch. Der soziale Zusammenhalt ist enorm wichtig. Er resultiert in Zufriedenheit und wenig Gewalt. Und letztendlich gibt es weniger akademische Inzucht. Wäre mal interessant die Zusammensetzung des deutschen Bundestages über die Zeit nach Anteil Akademiker oder Berufsgruppen ( ich denke hier an Juristen oder Lehrer) zu plotten.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Thomas M.

      “Ich weiß nun nicht, wie heutige Schulen (in Berlin) sind.”

      Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo in Ihrem Kommentar die “Inversion” sein soll (Meinten Sie vielleicht eine Intervention?), aber hier ein schönes Beispiel aus der Praxis:

      https://www.bz-berlin.de/berlin/lehrerin-an-berliner-brennpunkt-schule-packt-aus

      Mit sehr viel Enthusiasmus hatte sie als Lehrerin an einer Berliner Brennpunktschule mit 90 Prozent Migrationsanteil angefangen. Fest überzeugt davon, etwas ändern zu können. Doch auf diese unerträglichen Zustände war sie beim Studium nicht vorbereitet worden.

      Dauerhaft zu wenig Lehrer, ignorante Eltern, verhaltensauffällige Kinder. „Wenn Dir ein neunjähriger Schüler die Mittelfinger zeigt oder erwidert ‚Ich f***e Dein Klassenbuch‘, was soll ich dann tun?“, fragt Katha Strofe (32, Name geändert).

      (…)

      Der Respekt gegenüber Lehrerinnen? Nicht vorhanden! „Die Kinder, einige aus bekannten Großfamilien, sind Miniaturausgaben ihrer älteren Brüder“, sagt sie. „Schule gilt als uncool, wer gute Noten hat, bekommt Klassenkeile.“

      Und weiter: „Hausaufgaben wurden selten gemacht. Wenn ich ankündigte, ihre Eltern zu informieren, sagten sie lachend: ‚Mach doch, wenn du Tschetschenisch sprichst‘.“

      (…)

      Katha Strofe hat die Brennpunktschule nach einem Jahr verlassen, unterrichtet jetzt an einer Oberschule. „Ich konnte flüchten, die Kinder nicht“, sagt sie konsterniert. „Sie werden scheitern und deshalb auch wir als Gesellschaft.“

      Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Hr. Dr. Stelter: Vielen Dank für den Reply – weiß ich zu schätzen!

      @Hr. Ott: Inversion bezog sich darauf, dass ich von Integration der Lernschwachen aus ökonomisch gut gestellten Haushalten durch die Overperformer der ökonomisch schwächeren Haushalte sprach. Das ist als Kritik an einem impliziten Bild der durchweg positiven Korrelation von Lernleistung und sozialem Stand zu verstehen.

      Ich habe – das betone ich – keinerlei praktischen Einblick in heutige Verhältnisse. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man im Ausländeranteil und der Ökonomie nicht den alleinigen Sündenbock suchen sollte oder differenzieren muss / an des Pudels Kern gehen sollte. Vermutlich wird es dort aber noch brisanter…

      Ich habe vor einiger Zeit mal auf meinem Grundschulfoto durchgezählt: Gut 1/3 Kinder aus Gastarbeiterfamilien (Griechen, Türken, Portugiesen). So war das bei uns in den 70ern/80ern – und hat wunderbar geklappt. Und so kann’s gehen, wenn die Eltern und Kinder motiviert sind… sozialer Stand dürfte wohl eher eine Moderatorvariable sein.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Ich habe – das betone ich – keinerlei praktischen Einblick in heutige Verhältnisse. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man im Ausländeranteil und der Ökonomie nicht den alleinigen Sündenbock suchen sollte oder differenzieren muss / an des Pudels Kern gehen sollte.”

        Jetzt wird es provokant, aber Sie wollten ja zu des Pudels Kern.

        Wollen Sie vielleicht darauf hinaus, dass wir weniger Probleme in unseren Schulen hätten, wenn wir mehrheitlich Zuwandererkinder aus der -sagen wir mal- vietnamesischen anstatt der türkischen oder arabischen Unterschicht hätten?

        Ich persönlich glaube, wer Deutsch lernen und sich integrieren will, der schafft das auch in einer Klasse mit 100% Ausländeranteil, sogar in Berlin und sogar bei einem Lehrer, der ein leidlich qualifizierter Quereinsteiger ist.

        Wenn die Motivation dafür fehlt, dann liegt das an falschen Anreizen im Sozialsystem und in der Gesellschaft und an der Ideologie, die die Mehrheit unserer aktuellen Migranten beziehungsweise Migrationshintergründler in ihren Familien haben und die in Deutschland nicht kritisiert werden darf, weil das ja angeblich “rassistisch” oder “kolonialistisch” oder was auch immer wäre.

        Wo soll der Leistungsgedanke auch herkommen? Hartz4 gibts ja auch ohne Schulabschluss, doof sein ist kein Problem wenn die restlichen Identitätsmerkmale den aktuellen Moden entsprechen und für fundamentalistische Islamisten buhlen gleich mehrere Parteien aus dem linken Spektrum darum, zu deren neuer Klientelpartei zu werden. (meine Prognose: Erdoganisten/Muslimbruderschaftler gehen zur SPD, Kurden und Schiiten zur Linkspartei, alles was gemäßigt und anti-Muslimbruderschaft ist wird ausgegrenzt und als AfD-nah beschimpft und die Grünen kriegen leider nur die Apostaten, die aus persönlichen Gründen von der grünen Flagge des Islam zum Regenbogenbanner gewechselt sind)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        >Ich persönlich glaube, wer Deutsch lernen und sich integrieren will, der schafft das auch in einer Klasse mit 100% Ausländeranteil, sogar in Berlin und sogar bei einem Lehrer, der ein leidlich qualifizierter Quereinsteiger ist.

        Um auf das Positivbeispiel zu fokussieren: Davon würde ich auch mal schwer ausgehen… hat ja schließlich damals bei uns auch geklappt.

        Wo einige hier schon beim Geschichtenerzählen sind, mache ich mal mit .)

        Ich weiß noch, wie ich in der Grundschule immer enttäuscht war, wenn am Nachmittag die Hälfte der Kumpels auf einmal wieder weg waren, weil sie in der Schule noch Sprachunterricht hatten. So richtig gecheckt hat man auch nicht, warum das so war. Hatte irgendwas damit zu tun, dass sie von woanders herkamen. Als ich das mal einer bayerischen Kundin erzählte, war sie regelrecht erschüttert: “Ja mei, das war bei Ihnen damals schon so?” und nickte dann anerkennend – bin mir nicht sicher, ob sie erstaunt war, dass ich so gepflegt im Anzug vor ihr saß und es zu was gebracht hatte, obwohl ich anscheinend für sie gefühlt aus der Bronx oder so kam :)

        Wir hatten halt einfach ne fette Fabrik im Viertel, wo viele Gastarbeit ‘nen guten Job hatten. Nix verrücktes. So richtig kann ich das alles heute erst mit zeitlichem Abstand einordnen.

  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Frau “Dr.” Giffey von der SPD (das ist auch die mit den Gesetzesvorschlägen, die immer so klingen als hätten Kleinkinder die Namen ausgedacht) hat das Bildungsproblem längst erkannt und macht es zum Teil Ihres 5-Punkte-Plans – “Die fünf B’s für Berlin”:

    Bauen
    Bildung
    beste Wirtschaft (!!)
    Bürgernähe
    Berlin in Sicherheit

    https://twitter.com/rbb24/status/1332708588847030272

    Da hilft nur noch, sich mit dem sechsten B vor den Politikern aus Berlin in Sicherheit zu bringen mit “bald Auswandern”. Wenigstens hat Sie nicht noch “Bleminismus” oder “bester Kampf gegen den Klimawandel” gesagt.

    Antworten
  10. foxxly
    foxxly sagte:

    nahezu jede krise ist ein beschleuniger von ungleichheiten, von bereits vorhandenen unterschieden und problemen. die elitären kreise sind die gewinner; – die spaltung zu dem ärmeren wird deutlich größer. und dies trifft vorallen auch die masse, nicht nur die unteren 10%.
    ich denke auch, dass diese entwicklung in den höheren kreisen durchaus wohlwollend “begleitet” wird. so ist es ihnen sicherer, weiter die besseren jobs zu bekommen und auch die pol.-/ gesellschaftlicherichtung zu bestimmen. dies durchaus einhergehend, dass die demokratie zunehmend an kraft und einfluß verliert.
    die masse der bewohner werden sich um billig-arbeitsplätze raufen müssen; und viele leer ausgehen.
    aus dieser sicht wird auch das BGE (bedingundlose grundeinkommen) kommen, aber!! nicht bedingungslos und vergleichsweise niedriger, als das heutige harz4.
    die entwicklung, die gerade läuft, überrollt fast unbemerkt in seinen auswirkungen, weit mehr als die hälfte aller bürger.
    die direkte lern-auswirkung in den schulen, haben vielleicht den vorteil, dass “unwichtige fächer” reduziert werden und haupfächer wichtiger sind.
    wohlstands-anspruch und demokratische neben-kriegsschauplätze, erschweren zudem die anpassung an die “sprinter” aus dem fernosten

    Antworten
  11. Felix
    Felix sagte:

    Das ist alles gesunder Menschenverstand. Die Wirkung besserer individueller Bildung wird jedoch bereits seit langem dadurch korrigiert, dass die Früchte an die weniger Klugen und Fleißigen in sehr hohem Maß umverteilt werden und um damit weltverändernde Wünsche (z.B. Gender) zu fördern.

    Allein die medizinischen Kosten, die ein sonst gut gebildeter und disziplinierter Steuerzahler im Durchschnitt dadurch produziert, dass er keine Ahnung davon hat, wie er seine Gesundheit pflegen müßte, sind so gravierend, dass wir über ein paar weitere junge Menschen mit Leseschwäche nicht mehr reden müssen.

    Es steht vielmehr die existenzielle Frage an, ob wir unsere freiheitliche und von hoher Kultur geprägte Gesellschaft behalten können, auch wenn der materielle Wohlstand vorübergehend sinkt.

    Zeitlich sind wir mit dieser Frage schon konfrontiert und nicht erst, wenn die jetzigen Schüler ihre Arbeit antreten, bzw. nach Ausbildung und einigen Jahren Praxis anfangen könnten, auch etwas zu bringen.

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