Wenn das kein Warnzeichen ist

Immer wieder wird behauptet, der Mangel an Euphorie wäre ein sicheres Zeichen dafür, dass die Aufwärtsbewegung an den Märkten noch lange nicht vorbei sei. Komisch, wohin ich auch blicke, finde ich Zeichen für überbordenden Optimismus und Risikobereitschaft. So erneut in der FT, die vom Boom am Markt für „Leveraged Loans“ berichtet. Sicherheiten sind auch wirklich so etwas von überschätzt!

  • About 18 months ago (…) standards were seriously slipping in the $940bn market for leveraged loans, where debt-laden companies take on more debt. But over the past six months terms have got looser still (…) as still-low interest rates combine with strong demand from specialist credit vehicles to encourage the riskiest of companies to lever up.” bto: Es gibt extra Fonds, die darauf aus sind, den riskantesten Schuldnern noch mehr Schulden aufzudrücken. Wenn das kein Warnzeichen ist?
  • “(…) the traditional assurances — such as covenants that restrict further borrowing, open lines of communication with the company or maintaining a lender’s position in the capital structure — have been steadily worn away. Riskier covenant-lite‘ loans now account for about 70 per cent of new leveraged loans, up from 30 per cent before the Lehman Brothers crisis. Protections that were standard back then have now vanished altogether.” bto: Die Schuldner diktieren den Kapitalgebern die Konditionen. Nett, aber ganz klar ein Zeichen für eine Endphase der Euphorie – oder Verzweiflung – aber nicht für solides Wirtschaften.
  • One example: a provision whereby the interest rate resets higher, if the issuer issues new debt with a more attractive spread within a certain period. In the original credit agreement that the underwriters signed up for, the debtor offered just a year of protection, as opposed to the usual 18 months. And that protection kicked in if the spread on the new debt is 75 basis points higher, rather than 50bp. Another example: a so-called “trapdoor” structure, whereby collateral can be moved to subsidiaries that are out of reach of creditors, effectively adding leverage.” bto: Das muss man sich mal vorstellen! Da dürfen die Schuldner Sicherheiten einfach verschieben. Was sind denn das für Kreditgeber?
  • It is possible that buyers of these loans just do not realise what they are giving up. Many are vehicles known as collateralised loan obligations, or CLOs, where loans are pooled together and passed on to different classes of owners in various tranches. Managers of CLOs may lack the resources to plough through a 500-page credit agreement or to track a quarterly covenant that limits debt to, say, cash flow.  If they look at all, it is more likely to be once they’re in the ‘uh oh’ environment,‘ says Christina Padgett, a senior vice-president at Moody’s.” bto: Und das „Uh-oh“-Umfeld kommt schneller, als die denken!
  • On one deal, for example, leverage was about six times ebitda on an adjusted basis. But if you take out all those adjustments — including assumptions that the new owner will do much better than the previous private-equity owner, in managing the company’s supply chain and inventories — then the leverage was more like 10 times.” bto: Das sind dann schon Businesspläne auf dem Niveau der Flüchtlingsrechnung von Herrn Fratzscher vom DIW (O.  k., das konnte ich mir nicht verkneifen).
  • That is well beyond the six-times level that regulators have flagged as a threshold for extra caution. Debt burdens such as these leave any company with little room for error. And if things do go wrong, lenders have signed away protections that could have given them a seat at the table. Loan terms never got this bad in ‘07,‘ (…) The contracts (…) are the worst they’ve ever been. Period, full stop.‘” bto: So, und wir haben also wirklich keine Euphorie?

FINANCIAL TIMES (Anmeldung erforderlich): “Little room for error as investors chase leveraged loan boom”, 10. November 2017

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Michael Stöcker

    >Brandbeschleuniger … ideologische Basis … weichgekocht … rechtsliberales Überholmanöver … Nahtodparalyse .. Brandstifter … kollektive Fehlprogrammierung … Irregeleiteten …stets das Böse schafft … Fackelträger… Abrissbirne>

    Welche Messe zelebrieren Sie hier?

    Das hat mit Ökonomie nichts zu tun, auf dieser Basis ist nicht zu diskutieren.

    Eine Diskussionsbasis, die den Namen verdient, ist vereinfacht diese:

    Die MPS war der Meinung, dass ein weniger beschränktes Marktgeschehen einen bedeutenderen Stellenwert im Wirtschaftsgeschehen einnehmen müsse.

    Deshalb wurde auf akademischer Ebene auf dieses Ziel hingearbeitet, was letztlich auch zu entsprechender Regulierung durch die Politik führte.

    Damit waren Instrumente verfügbar, mit denen dem sich wohlstandsbedingt wachsendem Volumen des Geldsparens vermehrt mit passenden Angeboten begegnet werden konnte.

    Sie wurden von vielen Menschen genutzt, u. a. in Deutschland von Millionen, die Kapitallebensversicherungen abschlossen. Wir sprechen hier von den vielleicht 80% der Bevölkerung und nicht von den 1 %, die Sie immer wieder Ihre Agenda untermauernd fälschlich ins Spiel bringen.

    Das hat im Endeffekt zu einer, wenn auch unterschiedlichen Verschuldung aller Wirtschaftssubjekte (Staat, Private Haushalte, Unternehmen) geführt, die bei schwächeren Wachstumsraten insgesamt nicht mehr tragbar ist und dadurch das Wachstum weiter bremst.

    Das ist der Sachverhalt – den Grundzügen nach richtig dargestellt, ohne jegliche DIFFAMIERUNG, auf die Sie offensichtlich nicht verzichten können.

    Jetzt kann man natürlich die Frage stellen:

    Was tun in dieser Situation?

    Man kann Insolvenzen zulassen, so wie sie anfallen.

    Man kann auch durch EINGRIFFE in das beschriebene Geschehen das Geldsparen verhindern und/oder die Nachfrage steigern.

    Ersteres erreicht man u. a. durch finanzielle Repression, stärkere Besteuerung und regulative Eliminierung von Finanzmarktangeboten, letzteres – Ihre Agenda – durch eine Ausweitung der Fiskalpolitik.

    Darüber kann man reden, muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass man die OPTIONEN für individuelles Handeln EINSCHRÄNKT.

    Das will ich endlich mal von Ihnen hören.

    Außerdem muss man über die FOLGEN derartiger Eingriffe reden.

    Ich habe dazu schon mehrfach etwas an diesem Blog gesagt.

    Und da gibt es noch die ANDERE Stimme in dem Zeitungsartikel der FuW, den Sie verlinkt haben:

    „Die Starökonomen Olivier Blanchard und Lawrence Summers fungierten als Organisatoren des Events und als wirtschaftspolitische Vordenker.
    Eine ihrer zentralen Thesen: Der Finanzpolitik muss in Zukunft wieder viel mehr Raum zukommen. Es müssen neue Instrumente gefunden werden, damit die Regierung Rezessionen künftig mit zusätzlichen Ausgabenprogrammen wirksamer bekämpfen kann.
    Den früheren US-Finanzminister Robert Rubin hielt dieser Vorschlag nicht auf dem Stuhl. «Ist das ernst gemeint?», fragte er Summers. Mehr staatlicher Interventionismus in Volkswirtschaften, deren öffentliche Schuldenquote bereits an der Grenze des Verkraftbaren notiert? Der Eindruck von der hohen Staatsverschuldung sei eine Frage der Betrachtung, kam die Antwort.“

    „Eine Frage der BETRACHTUNG“:

    Das ist Summers, jener Summers, der ein brillanter Ökonom ist – und ein verblendeter, eindimensionaler Funktionalist, der über den Tellerrand hinaus nichts verstehen will.

    Mehr staatlicher Interventionismus ist weit MEHR als eine Frage der Betrachtung.

    Es ist in letzter Konsequenz die UMGESTALTUNG der Gesellschaft.

    Das ist der Punkt, den Sie, Summers und andere NACHFRAGE-IDEOLOGEN nie begreifen werden – und auch nicht wollen.

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  2. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    @Wolfgang Selig
    Ich gebe Ihnen natürlich vollkommen Recht, das in dem von Ihnen beschriebenen Szenario es duchaus zu weiteren Kursverlusten kommen kann. Aber das ist nunmal die Börse, keiner kennt den besten Ein- bzw. Ausstieg. Und dann ist es natürlich auch eine Frage der Anlageform: Kaufe ich Einzelaktien, ETFs oder Aktienfonds, habe ich ein Länderrisiko, streue ich meine Anlage über verschiedene Regionen….. Dies sind alles Faktoren, die der Einzelne für sich entscheiden muss. Und um nochmal Ihr Beispiel zu nehmen:
    http://www.zeit.de/1990/14/fluechtiges-geld
    Natürlich bin ich im Rückblick immer schlauer und kann mich als Neunmalklug hinstellen. Aber die Übertreibungen waren in Japan anhand des Immobilienpreises des Kaiserpalastes in Tokio schon zu erkennen.
    Diese Übertreibungen sehe ich an den deutschen und europäischen Börsen noch nicht, Russland ist spottbillig, der asiatische Raum auch nicht teuer. USA kann mann meiden, aber das ist halt die Anlageentscheidung jedes Einzelnen. Eine Bemerkung zum Schluß: Ich bilde Maurer- und Betonbauer aus. Die jungen Menschen haben im Alter von 16- 22 noch keinen Bezug zu Finanzdingen, da gibt es im Moment zu Recht wichtigere Dinge für die Jungs. Aber auf Bitcoins sprechen sie mich in letzter Zeit öfters an. Das ist dann mein Japan Moment im Jahre 2017.
    Auf diesem Weg Ihnen und den anderen Foristen ein Dank für die sehr interessanten und kontroversen Beiträge. Weiter so!

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  3. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Ich kann ja die Bedenken verstehen, teilweise teile ich auch die hier geäußerten Ansichten. Nur leider (oder besser zum Glück!) gehören Börsenkorrekturen zum Wesen der Märkte. Das es auch andere Ansichten gibt, zeigt wieder einmal Peter Huber in seinem Börsenbrief:
    http://www.starcapital.de/publikationen/789
    Auch diesen Argumenten kann ich viel abgewinnen. Wir werden also sehen, wohin die Reise geht. Und wenn die Börse korrigiert, sich über günstige Kaufgelegenheiten freuen.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      Dagegen kann ich erst mal nicht argumentieren, aber ich denke, der von Herrn Dr. Stelter angesprochene Unterschied wird sein, wie stark und wie lange die nächste Korrektur im Vergleich zu den von Ihnen angesprochenen „normalen“ Korrekturen ausfallen wird. Es nützt einem nichts, wenn man nach 25 % Kursrückgang erfreut einsteigt und die Kurse noch einmal 60 % nachgeben. Ich verweise auf die japanische Börse 1989 und die Zeit seither…

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  4. new era
    new era sagte:

    Das durchschnittliche Nasdaq 100 – Unternehmen hat sich vom Kurs seit dem Tiefpunkt der letzten Krise im März 2009 mindestens verfünf- bis verzehnfacht:

    https://www.boerse.de/kurse/Nasdaq-100-Aktien/US6311011026

    Wenn das keine Euphorie ist, was dann?

    Siehe auch die Entwickling der amerikanischen Börsenkredite:

    http://www.nyxdata.com/nysedata/asp/factbook/viewer_edition.asp?mode=table&key=3153&category=8

    https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2017/10/27/a-look-at-nyse-margin-debt-and-the-market

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Komisch, wohin ich auch blicke, finde ich Zeichen für überbordenden Optimismus und Risikobereitschaft.>

    Einfach mal hierher blicken:

    http://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/pimco-chefoekonom-im-interview-die-ruhe-macht-mir-angst-15299277.html?printPagedArticle=true – pageIndex_0

    Das Problem ist nicht der angeblich überbordende Optimismus, sondern der RENDITEWETTBEWERB im System.

    Wer nicht liefert, ist weg vom Fenster – und wird daher anlegen bzw. seine Kunden dazu veranlassen, anzulegen.

    Nicht weiter schlimm, wenn es einen Crash gibt:

    Denn dann sind alle Anleger weg vom Fenster.

    Damit ist man im Benchmark-Test immer noch in einer sehr komfortablen Position:

    Wenn alle verlieren, kann man nicht schlechter als die Besten sein.

    Also weiter so, anlegen.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Danke für den Link. Joachim Fels hat einen klaren Blick und bringt es insbesondere auch im Hinblick auf das allgemeine Draghi-Bashing auf den Punkt:

      „Würden sich die Notenbanken dagegen wehren und höhere Zinsen erzwingen, hätte dies zwangsläufig einen Kollaps der Wirtschaft zur Folge.“

      LG Michael Stöcker

      Antworten
  6. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Ich denke, es kommt auf die Frage der Definition von “Euphorie” an. Wenn man die klassische “Dienstmädchenhausse” nimmt in der Definition von André Kostolany, dann haben wir keine Euphorie. Analogien zur Telekomaktie oder zum Neue Markt-Boom, als Aktientipps von Friseurzeitschriften und in der Bildzeitung gehandelt wurden, sind derzeit sicher nicht da. Wir haben etwas viel Gefährlicheres: die Euphorie der Profis, also der Kapitalsammelstellen. Denn die zocken mit wesentlich höheren Summen und außerdem auch noch mit vermeintlich “sicheren” Anlagen wie z.B. Pensionsansprüchen. Das ist den Normalbürgern nur leider nicht bewusst. Und das wird m.E. ein böses Erwachen geben.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      So ist es, Herr Selig. Das Rent Seeking stößt an seine Grenzen und bedroht letztlich das Gesamtsystem. Die neoliberale Finanzmarktliberalisierung hatte hierfür den Weg bereitet. Hier die Studie vom unverdächtigen NBER: https://economics.stanford.edu/sites/default/files/rmp.pdf

      Neben dem Abstract empfehle ich insbesondere die Grafiken auf Seite 39 zu studieren.

      Der Matthäus-Effekt hat noch jedes System stranguliert.

      Die sogenannte sozialistische Umverteilung, die hier von einigen thematisiert wird, findet von der Mitte nach unten und oben statt.

      Dividende et impera. So haben sich die 1 % das schon immer gewünscht.

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        >Das Rent Seeking stößt an seine Grenzen und bedroht letztlich das Gesamtsystem. Die neoliberale Finanzmarktliberalisierung hatte hierfür den Weg bereitet>

        Hören Sie doch endlich mal mit diesem Unfug auf.

        Alle Menschen, die derart zu Wohlstand gekommen sind, dass sie nicht ihr gesamtes Einkommen konsumieren und/oder es investieren wollen, STREBEN danach ein leistungsloses Einkommen mit ihren Überschüssen zu erzielen.

        Seit Urzeiten ist es möglich, leistungsloses Einkommen zu erzielen durch den Mechanismus der Beleihung von produktivem Eigentum.

        Das hat mit neoliberaler Finanzmarktliberalisierung erst einmal überhaupt nichts zu tun.

        Allerdings hat das VOLUMEN von Rent seeking so sehr zugenommen mit der Wohlstandssteigerung, dass im SYSTEM neue Angebote entstanden sind, es zu befriedigen.

        Zu den Menschen mit Rent Seeking gehören heute auch Millionen deutscher Kleinsparer, der eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen haben. Die brauchten, wie andere mit anderen Formen des Rent Seeking auch, Angebote.

        Mit der Finanzmarktliberalisierung haben sie diese erhalten.

        Es ist SYSTEMKONFORM Märkte diese Angebote bereitstellen zu lassen.

        Dass JETZT durch ein ÜBERMASS an Rent Seeking das Gesamtsystem bedroht wird, ist eine ganz andere Geschichte.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Meine Geschichte ist NICHT die Rent Seeking-Story der von Ihnen hier immer wieder wie eine Monstranz vorgetragenen 1%. Die INVESTIEREN und sind damit überwiegend mit unternehmerischen RISIKO unterwegs (auch wenn das aus unterschiedlichen Gründen keines mehr ist, wie es einmal eines war).

        Es ist die Story der 99%, um die es geht, weil sie erheblich BETROFFENE sind IM System des Rent Seeking.

        Und die geht so:

        Der erste Satz aus dem FAZ-Artikel lautet:

        >Die Lebensversicherung ist nach deutschem Verständnis ein Versprechen auf Lebenszeit.>

        Das stimmt, ist aber ein IRRTUM, wenn geglaubt wird, dass das Versprechen unter ALLEN Umständen eingelöst werden kann.

        Das gibt es nicht im Kapitalismus, auch wenn Paul Kirchhof, ehemals Richter am BVerG, den Leuten erzählt hat, dass es ein RECHT gäbe, auf Erspartes Zinsen zu erhalten.

        Ebenfalls aus dem FAZ-Artikel:

        >Versicherungen sind handelbare Produkte. Auch wenn Anbieter und Kunde eine lebenslange Beziehung geschlossen haben, gibt es für beide Seiten eine Ausstiegsmöglichkeit. Der Verbraucher kann die Police zurückgeben und erhält dafür einen Rückkaufswert, der durch Rechtsprechung und Gesetzgebung heute attraktiver als früher ist.>

        So ist es.

        Noch Fragen?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Das stimmt, ist aber ein IRRTUM, wenn geglaubt wird, dass das Versprechen unter ALLEN Umständen eingelöst werden kann.“

        Meine Rede seit 33: „Dies lässt sich nicht in Einklang bringen mit den Renditevorstellungen, die die Finanzdienstleistungsbranche als heiliges Mantra in die Köpfe Aller mit quasireligiösen Wiederholungsritualen eingetrichtert hat. Dazu zählen auch die mittlerweile homöopathischen Garantieversprecher (nein, dies ist kein Schreibfehler) der Lebensversicherer.“ https://zinsfehler.com/2013/08/21/zinsmythen/

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ich habe doch nicht behauptet, dass die Finanzmarktregulierung eine perfekte, weil risikolose Lösung für diejenigen ist, die leistungsloses Einkommen erzielen wollen.

        Verschieben Sie nicht die Diskussion – das ist nicht unser Thema.

        Unser Thema ist, ob die Finanzmarktregulierung den Weg dafür bereitet hat, dass das Gesamtsystem bedroht ist.

        Ich sage, dass die Möglichkeit und das Bestreben der 99% leistungsloses Einkommen zu erzielen, die URSACHE dafür ist, dass es legitime Angebote im Rahmen der Finanzmarktregulierung gibt, die entsprechende Nachfrage zu bedienen.

        Wenn niemand leistungsloses Einkommen erzielen könnte und wollte, wären solche Angebote sinnlos und es gäbe sie nicht.

        Damit sollte klar sein, dass die Finanzmarktregulierung NICHT den Weg bereitet hat im Sinne einer Ursächlichkeit, der man diskedierend SCHULD zuweisen kann, wie sie es mit wie gewohnt mit „neoliberal“ tun.

        Sie zu NUTZEN hat allerdings zu Effekten geführt, die das Gesamtsystem in der Tat bedroht.

        Das habe ich ausdrücklich gesagt.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Unser Thema ist, ob die Finanzmarktregulierung den Weg dafür bereitet hat, dass das Gesamtsystem bedroht ist.“

        Wenn auch Sie tatsächlich die FinanzmarktDEregulierung unter Summers, Asmussen & Co. meinen, dann sprechen wir über das gleiche Thema.

        Die Deregulierung ist ein Brandbeschleuniger in einer längerfristigen fatalen Entwicklung gewesen, die insbesondere durch einen internationalen Steuersenkungswettbewerb für die 1 % eingeleitet wurde. Die ideologische Basis hierfür wurde durch die MPS unter geistiger Führung von Hayek bereits vor gut 70 Jahren gelegt. Die Mehrheit im Bundestag und auch der Bevölkerung war Anfang der 80er Jahre endlich weichgekocht und es kam zur „geistig moralischen Wende“, die allerdings nur ein behutsames Vorspiel war zum rechtsliberalen Überholmanöver unter dem Maschmeyergesellen Schröder. Operation gelungen, Patient SPD im Zustand der Nahtodparalyse.

        Es sind die damaligen Brandstifter um Summers & Co., die nun verklausuliert ihre Fehler eingestanden haben und mit Keynes zurück in die Zukunft wollen. Wurde über diese extrem bedeutsame Konferenz in der Hochburg der schwarzen Null berichtet? Nichts dazu: TOTALES Schweigen. Lediglich der österreichische Standard und die schweizer FuW hatten hierüber berichtet: https://www.fuw.ch/article/die-finanzpolitik-meldet-sich-zurueck/

        40 Jahre kollektive Fehlprogrammierung haben uns in eine reale Welt geleitet, die uns bald um die Ohren fliegen wird. Und die schlimmsten Irregeleiteten sind Lindner & Co. Er ist der Geist der Gutes will und doch stets nur das Böse schafft. Getoppt wird er nur noch durch unseren Prometheus Frank Schäffler, der nolens volens mit den Fackelträgern seines Instituts wohl ganz Europa in Brand stecken wird. Eine echte libertäre „Warmsanierung“. Wenn die Abrissbirne durch ist, dann stimmen endlich auch wieder die Renditen.

        LG Michael Stöcker

      • Immobilienblase
        Immobilienblase sagte:

        Andererseits ist es kein Problem, in ländlichen Gegenden von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ab EUR 150.000,00 ein gebrauchtes, freistehendes Einfamilienhaus zu erwerben.

        In den sog. neuen Bundesländern geben viele sogar das Eigentum an Grundstücken vielfach mit Abrißhäusern bebaut auf.

        Der Markt ist extrem segmentiert, und es ist heute mittelfristig bestimmt nicht glücklich, teuer zu kaufen, da man mit dem Mehrpreis zu günstigen Lagen im Grunde schon von den daraus zu erzielenden Kapitaleinkünften leben kann.

      • betongold
        betongold sagte:

        Eine gebrauchte 70qm – Wohnung nahe den Audi – Werken in Ingolstadt wird man für maximal EUR 1.500,00 warm mieten können. Das sind im Jahr EUR 18.000,00 Miete. In 10 Jahren hat man so EUR 180.000,00 bezahlt. Zumal langfristige Beschäftigungsverhältnisse heute eher die Ausnahme sind.

        Den Restbetrag zum Kaufpreis von EUR 750.000,00, während einer wirtschaftlichen Krise in Indexfonds investiert, hat sich nach drei bis sieben Jahren verdoppelt bis verdreifacht. 200 – Tage – Linie sowie Richtung und Steigerungsrate der amerikanischen Wertpapierkredite (Nyse Margin Debt) beachten.

        Dann kann man sich in einer ruhigen und preiswerteren Gegend zur Ruhe setzen, denn in der Wohnung nahe den Audi – Werken will bestimmt niemand alt werden.

        Glauben Sie nicht auch, daß die Wohnung und das Gemeinschaftseigentum in 30 bis 40 Jahren veraltet sind und teuer saniert werden müssen, unabhängig davon, was man heute für Phantasiepreise dafür bezahlt?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Imobilienblase
        Wie weit sind diese 150td€ EFH von Arbeitsplätzen entfernt, wo am Fließband (Dauernachschicht) ~70.000€ brutto p.a. erlöst werden?

        Der Markt ist so geschädigt, dass Preise = Realsatire sind.

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        Ich kenne den Markt dort m.E. ausreichend gut, um die Meinung zu vertreten, dass der Angebotspreis unrealistisch ist. Das würde ich erst glauben, wenn ich eine bestätigte Kaufpreiszahlung nach einem notariellen Kaufvertrag persönlich einsehen könnte.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Hallo Leute, Ihr habt die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt.

        Die EUR 750.000,- sind ein Schnäppchen-Preis.

        Wenn demnächst das Autofahrverbot kommt, selbstverständlich dann auch für Ingolstadt, wird ein unglaublicher Run auf Wohnungen in Audi-Nähe einsetzen.

        Denn wer Audi zu Fuß oder Fahrrad erreichen kann, wird als einer der wenigen einen der schwierig zu besetzenden Arbeitsplätze antreten können, für die Audi dann sagenhaftes Geld zahlt.

        Kurzum:

        Kaufen!

        Und damit ist wieder einmal bewiesen:

        Grün schafft Wohlstand.

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