Was Ökonomen über Finanz­märkte nicht wissen

O. k., ich nehme die Behauptung aus dem Titel gleich zurück: Natürlich werden viele Ökonomen das, was ich heute diskutiere, auf dem Radar haben. Schließlich hat der Großmeister Keynes selbst ein sehr gutes Verständnis der Finanzmärkte gehabt. Andere wiederum, man denke an Marcel Fratzscher, der sich über einen Kursrückgang an der Börse von bis zu 50 Prozent freuen würde, zeigen hingegen, dass sie auf dem Gebiet keine Ahnung haben.

Warum also der Titel? Weil unterschätzt wird, welche Bedeutung die Liquidität, die die Zentralbanken zur Verfügung stellen, für die Vermögensmärkte hat. Das zeigt sich daran, dass dieselben Ökonomen, die ständig über Ungleichheit klagen, alles tun, um die Politik der Zentralbanken, die die Ungleichheit befördert, zu verteidigen.

Doch kommen wir zum Inhalt. Quelle ist der Bloomberg-Newsletter von John Authers:

  • “Rather than attempt to follow every twist and turn of the geopolitical drama, or all the excitement in Washington, it might be best to focus on the most vital commodity market — liquidity. Mike Howell of Crossborder Capital Ltd. in London is the doyen of liquidity analysts. By his measure, the liquidity created by central banks has stopped growing and is now in a significant decline. It is the second derivative of the change in the speed with which liquidity is flowing that has the greatest impact on markets.” – bto: Da fängt es für die meisten Ökonomen schon an, schwer zu werden. Keynes hingegen hat als Praktiker an den Finanzmärkten kein Problem damit gehabt, so etwas zu erkennen.
  • Schauen wir also die Entwicklung des Zentralbankgeldes an. Man beachte, es wächst meistens. Als es 2019 kurzzeitig schrumpfte, hatten wir schon die Krise – vor Corona!

  • “This matters because the great post-Covid rally has been driven almost exclusively by the provision of extra liquidity. As Howell has demonstrated in the past, the rise in share prices has been achieved merely by by diverting a normal amount of new liquidity into stocks, and is not driven by any over-exuberant increase in allocations to equities.” – bto: Das ist für mich eine neue Erkenntnis. Es war nur der normale Anteil für Aktien, der diesen Anstieg bewirkte.
  • “As he shows, provision of liquidity and the creation of wealth through higher asset prices are intimately connected over time. Falling liquidity, while obviously necessary now that the emergency has passed and inflation is rising, could well signal problems ahead.” – bto: Und das verstehen viele Ökonomen nicht. Entweder leugnen sie diesen Zusammenhang als Folge der Geldpolitik oder sie nehmen einen Rückgang auf die leichte Schulter. Auf jeden Fall kann man den Zusammenhang nicht leugnen:

  • “Shifts in liquidity have also naturally had a profound effect on bond markets. Yields are rising, but particularly for shorter maturities. The yield curve, or the spread between two- and 10-year bonds, has flattened swiftly in the last few months, suggesting that the market anticipates an early end to the forthcoming tightening regime from the Federal Reserve. A flat yield curve can be a self-fulfilling prophecy, because in practice it tends to force central banks from persisting with higher rates. (…) Howell shows in this chart that a flatter yield curve tends to be followed quite swiftly by rising credit spreads.” – bto: Auch klar, denn wenn Liquidität nicht so fließt, wird es schwerer umzuschulden und damit wächst das Ausfallrisiko.

  • “(…) there is a 50-year history that the Fed never hikes rates once the fed funds rate has risen above the five-year yield. That point could come before the end of 2022, and suggests that it will be very difficult to continue with tightening to the extent that the Fed currently believes necessary to bring down inflation to its target.” – bto: auch deshalb, weil wann immer die Zinsen an den langfristigen Abwärtstrend stießen, die Märkte in eine Krise kamen. Die Sackgasse.
  • The latest survey of global fund managers from Bank of America Corp. suggests that problems lie ahead. The professional money managers surveyed have never before been so confident that the yield curve is going to flatten.” – bto: Und selbstverständlich bekommen wir damit Probleme.
  • “The greatest worry continues to be that central banks will do too much, and the second-greatest is that they won’t do enough. Rather than betraying any great lack of confidence in central banks, it’s probably best to assume that this shows widespread fear that it will be impossible to drain liquidity from the system, having already spawned an increase in inflation and a rally in asset prices, without causing an accident somewhere.” – bto: gut zusammengefasst. Es ist eben eine Sackgasse.

Oder gibt es doch Hoffnung? Viele setzen darauf, dass China in die Lücke springt und entsprechend mehr Liquidität schafft, gerade wegen der Probleme am Immobilienmarkt. Doch auch hier gibt es Skepsis:

  • “China has been anxious for years to find a way to deflate its credit bubble without causing a Lehman-style disaster. It’s possible they actually mean it when they say that their policy is biased toward stability. (…) there is no sign as yet of any new liquidity.” – bto: Das ist ohnehin sehr interessant.

Fazit:

Den Märkten wird der Treibstoff fehlen. STOP – das galt bis letzten Dienstag. Denn da kam es ja zur Eskalation in der Ukraine. Ist das die Ausrede, um weiterhin Liquidität in die Märkte zu pumpen?

 

Kommentare (70) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Dietmar Tischer

    „Wird langsam langweilig, haben doch fast alle an diesem Blog begriffen.“

    Fast alle? Noch nicht einmal Sie haben es begriffen.

    „Wenn die Staatsquote und die Staatsverschuldung WACHSEN, dann müssten die Zinsen für Staatsanleihen STEIGEN, wenn NUR die MÄRKTE die Staatsanleihen aufkauften.“

    Nein, das müssen sie nicht. Staatsanleihen solider Länder sind risikoloser als alle anderen Assets und markieren somit immer die Zinsuntergrenze.

    „Die NOTENBANKEN überspielen, ja schalten da die Märkte aus.“

    Die Notenbanken laufen den Märkten bei den langfristigen Zinsen hinterher,

    HINTERHER,

    H I N T E R H E R !

    Alle anderen Aussagen hierzu basieren auf falschen Theorien und/oder Glaubensbekenntnissen, die durch die Datenlage widerlegt werden. Das belegen doch inzwischen sogar die eigenen Studien der ZBen hierzu.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “Staatsanleihen solider Länder sind risikoloser als alle anderen Assets und markieren somit immer die Zinsuntergrenze.”

      Theoretisch schon.

      Aber welche Länder sind denn noch “solide”? Etwa die USA? Oder gar die Staaten der Eurozone? Hahahahaha.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @M Stöcker

      Moin, hab’s auch versucht. Ich verlinke jedes Mal wieder die Datenreihen, allein es schaut keiner drauf. (Oder wenn, dann MUSS irgendwas Anderes im Hintergrund die große Wirkung entfalten, die wir halt druch den Nebel der Unwissenheit nicht erkennen können…)

      Ein schönes Wochenende. Hier sind die Jecken unterwegs und heitern die Stimmung auf. 🤡🥇🎼🎶

      Antworten
      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @Stoertebekker

        “… Oder wenn, dann MUSS irgendwas Anderes im Hintergrund die große Wirkung entfalten, die wir halt durch den Nebel der Unwissenheit nicht erkennen können…”

        Ich denke, dass wir den Nebel der Unwissenheit lichten können. Es gilt, das heutige zweistufige Zentralbanksystem mit den geldpolitischen Operationen auf der Grundlage der ausschließlichen Hereinnahme von verzinslichen Titeln zu verstehen.

        “Dieses ist auch gut getarnt, da die Notenbank erst dann an der ‘Zinsschraube’ dreht, nachdem sie ‘Inflationsgefahren” wittert. Dabei wird zunächst vergessen, dass die ZB dem Zinssatz des Marktes immer folgt. Die Inflationsgefahr kann noch so groß sein, sinken die Zinssätze am Geldmarkt, kann sie ihren ‘Leitzins’ nicht erhöhen. Denn wer bemüht schon die Notenbank, die 5 % fordert, wenn der Geldmarkt 2 % verlangt?

        Der Zusammenhang ist faktisch klar belegt: Die ZB folgt zum Schluss doch immer dem Geldmarkt und nicht umgekehrt. Zwar kann die Notenbank, als ‘potestas sui generis’ machen, was sie will, und tut auch so, als sei sie Herrin des Geschehens, aber sie kann nicht aus ihrer Haut, die eng geschneidert ist, da sie nur über die ‘Steuerung’ des Kurzfrist-Zinssatzes verfügt.

        Denn schlussendlich müssen verzinsliche Titel bei ihr hinterlegt werden, von deren Satz sie nur maximal 100 % abschöpfen kann. Nimmt die ZB nur Titel zu 2 % und notieren diese pari, kann sie niemals mehr als 2 % als ‘Leitzins’ verlangen, sonst würden die Titel niemals hinterlegt.”

        https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=128529 Real-Enzyklopädie 28: Macht, Zins, Inflation (I) verfasst von dottore, 04.07.2002, 10:27

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Johann Schwarting

        >Die ZB folgt zum Schluss doch immer dem Geldmarkt >… da sie nur über die ‘Steuerung’ des Kurzfrist-Zinssatzes verfügt. >

        Sie blenden VOLLSTÄNDIG aus, dass dies für die Steuerung des Zinses von Staatsanleihen, dann nicht gilt, wenn die diese begebenden Staaten vergleichsweise HOCH verschuldet sind.

        Was war 2012, als die Spreads zwischen deutschen Staatsanleihen und die Anleihen von Peripheriestaaten der Eurozone hochschossen?

        Sind die Spreads von den Marktteilnehmern OHNE irgendeinen Mucks von der EZB wieder geglättet worden oder erst NACHDEM Draghi „Whatever it takes …“ gesagt hatte?

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      >Staatsanleihen solider Länder sind risikoloser als alle anderen Assets und markieren somit immer die Zinsuntergrenze.>

      Ich habe NICHT das GEGENTEIL behauptet, sondern gesagt:

      >Gilt dies auch für die Zinsen von langlaufenden Staatsanleihen …?>

      Sie REDUZIEREN die Diskussion auf SOLIDE Länder.

      Damit BLENDEN Sie REALITÄT aus, denn nicht alle Länder sind solide.

      Und selbst für die relativ soliden, kann ich belegen, was ich behaupte:

      >Die NOTENBANKEN überspielen, ja schalten da die Märkte aus.>

      Für die USA ist der Einfluss der Notenbanken nicht so deutlich auszumachen, weil der US $ Weltleitwährung ist und somit Staatsanleihen der USA ein sicherer Hafen sind in den KRISENZEITEN, die wir nun einmal haben.

      Fakt ist aber, dass die Fed der größte Besitzer von US-Staatsanleihen vor China ist.

      Als Käufer war sie Nachfrager und hat den Zins beeinflusst.

      Wo sind die BELEGE für Ihre BEHAUPTUNG?

      Sie legen keine vor, weil es KEINE gibt.

      Ich habe ein wenig recherchiert, hier für die EZB:

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/wertpapierkaeufe-welche-anleihen-die-ezb-in-ihrem-depot-hat-eine-bilanz/23756978.html

      Die Veröffentlichung ist vom 14.12.2018, also vor der Pandemie und blendet somit diese Sondersituation aus.

      Demnach hat die EZB seit dem Kaufprogramm am 9. März 2015, das sich nicht nur auf Staatsanleihen bezog, also in knapp 4 Jahren Staatsanleihen folgender Staaten in folgendem Volumen erworben:

      >Vor allem bei Staatsanleihen griffen die nationalen Notenbanken im Auftrag der EZB zu. Staatsanleihen der Euro-Länder für knapp zwei Billionen Euro hat die EZB gekauft.

      Die Käufe richteten sich dabei nach dem Kapitalschlüssel, also dem Kapitalanteil, den die Euro-Länder an der Notenbank halten. Deshalb hat die EZB …

      • … deutsche Staatsanleihen im Wert von mehr als 515 Milliarden Euro gekauft – die größte Position in ihrem Portfolio.

      • … etwa 420 Milliarden Euro an französischen Staatsanleihen im Depot.

      • … für 360 Milliarden Euro italienische Staatspapiere erworben.

      Mit den Käufen wollte die EZB die Kreditvergabe im Euro-Raum und somit die Wirtschaft und die Inflation wieder ankurbeln. Dafür wollte sie auch sichern, dass die Refinanzierungskosten für Staaten und Unternehmen sinken.

      Die Krux: Deutschland hätte die Hilfe der EZB nicht gebraucht. In der Euro-Krise und in deren Nachwehen waren deutsche Staatsanleihen bei Investoren ohnehin beliebt und Deutschland hatte kein Problem damit, sich günstig am Anleihemarkt zu refinanzieren.>

      Letzteres bestätigt Ihre Auffassung, ja das markiert die ZINSUNTERGRENZE.

      Die Zinsuntergrenze für Staatsanleihen ist aber der Zinssatz für die langfristigen Verbindlichkeiten aller Staaten und schon gar nicht für die der GESAMTEN Wirtschaft.

      Die Anleihenkäufe für Italien bestätigen dies.

      Fehlt nur noch, dass die begebenen Staatsanleihen, die von den privaten Banken gekauft werden, und die sie als „Zwischenhändler“ an die Notenbanken verkaufen, ein Marktgeschehen sei, bei dem die Notenbanken mit Preisen und Zinsen nichts zu tun hätten – sie würden lediglich zu „Marktpreisen“ einkaufen.

      Klar, laufen die Notenbanken beim Kauf H I N T E R H E R, weil sie SPÄTER kaufen.

      Selbst wenn es so wäre, dass sie nur zu Marktpreisen kauften:

      WARUM hat die EZB so viele Anleihen, insbesondere von Staaten wie Griechenland und Italien der Bilanz, wenn diese Länder SOLIDE genug sind, sich an den Märkten refinanzieren können?

      Griechenland konnte das selbst in seinen schlimmsten Zeiten seiner Euro-Mitgliedschaft – allerdings zu Zinsen von 16 bis 18%, wenn ich richtig erinnere.

      Und warum hat die EZB später den Kapitalschlüssel für Ihre Käufe aufgegeben?

      Keine Antworten darauf sind auch Antworten.

      @ Stoertebekker

      Ich bestreite nicht Ihre Daten.

      Ich bestreite, die SCHLUSSFOLGERUNG, die Sie ziehen:

      >Ihre unterstellte Kausalität wird durch die Daten nicht gestützt … Sie werden sehen, es gibt KEINE signifikante Wirkung.>

      Die Frage nach der Kausalität ist die Frage dananch, was die Wirkung gewesen wäre, wenn die Notenbanken NICHT gekauft hätten.

      Die Zinsen wären höher gewesen, wohl oder möglicherweise auch für die US-Staatsanleihen, wenn sie Angebot und Nachfrage als den Preis, hier: die Zinsen setzend, annehmen.

      Dies unter NORMALEN Verhältnissen.

      Nur:

      Das kann KEINER beweisen, weil es ein Counterfactual ist.

      Deshalb:

      „wohl“ und „möglicherweise“ müssten vielleicht durch „NIEDRIGER“ ersetzt werden, wenn selbst große Staaten wie Italien ohne die Notenbankkäufe in Schwierigkeiten gekommen wären, und alle Welt wie verrückt US-Staatsanleihen gekauft hätte – mit Minusverzinsung für den US-Staat.

      Daher:

      Ihre BEGRÜNDUNG trägt nicht.

      Auch wenn ich Sie nicht widerlegen kann, ist die REDUKTION des Problems auf „solide Länder“ à la M. Stöcker ganz klar eine Ausblendung von REALITÄT, um sein GENERALISIERENDE These nicht angreifbar zu machen.

      Es gibt längst nicht mehr die NORMALITÄT durchweg “solider Länder”, sondern es hätte STAATSPLEITEN gegeben, wenn die EZB nicht Staatsanleihen gekauft hätte.

      Das ist nun einmal REALITÄT.

      “Whatever it takes it …”

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Mein Kommentar bezog sich auf Ihren Post 24.2. 17:38 Uhr. Da reden Sie AUSSCHLIESSLICH von den USA und der FED.

        Was gewesen wäre, wenn es keine Aufkäufe gegeben hätte, weiß niemand. Dann kann man aber auch nicht behaupten, DASS es eine Wirkung gibt.

        Im Übrigen habe ich unten einen Link zur australischen ZB drin, die versucht, die Wirkung der Käufe zu evaluieren. Fazit: in Summe 0,3% (!!) bei ERWARTUNG des 80-Mrd-A$-Programms (noch nicht einmal angekündigt) bzw. bei ANKÜNDIGUNG. Vor der Umsetzung des Programms gehen die Zinsen schon wieder hoch.

        Hier nochmal:
        https://www.rba.gov.au/publications/bulletin/2021/jun/an-initial-assessment-of-the-reserve-banks-bond-purchase-program.html

        PS Da steht drin, dass 1% (!!!) des GDP aufgewendet werden müssen, um eine Senkung um 5-7 Basispunkte zu erreichen. Dh für 0,5% Zinssenkung müssen 10% des GDP aufgewendet werden. Abenteuerlich.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Ist richtig, ich habe mich anfänglich nur auf USA/FED bezogen.

        >Was gewesen wäre, wenn es keine Aufkäufe gegeben hätte, weiß niemand.>

        RICHTIG, habe ich auch gesagt.

        >Dann kann man aber auch nicht behaupten, DASS es eine Wirkung gibt.>

        Das ist falsch, man kann dies sehr wohl behaupten.

        Wenn man es NICHT behaupten könnte, dann müsste man konsequenterweise auch sagen (können):

        Der KAUF – NICHT die SCHENKUNG! – von US-Staatsanleihen durch die Fed ist sozusagen IMMATERIELL, schlägt sich in NICHTS Messbarem wieder, was die Zinsen betrifft.

        Das ist offensichtlich nicht einmal VORSTELLBAR, wenn die Käufe ein Teil des Marktgeschehens sind.

        Was man NICHT behaupten kann:

        Die Wirkung wäre (genau) SO oder SO oder SO gewesen.

        Darauf habe ich verwiesen mit einem als REALISTISCH angenommen Fall, dass der italienische Staat hätte Insolvenz erklären müssen, wenn seine Finanzierungskosten wegen ZUNEHMENDER Verschuldung an den MÄRKTEN mit immer höheren Zinsen belegt worden wären (einer Annahme, die natürlich auch ein Counterfactual ist, aber KEIN abwegiges anhand der Spreads, mit denen die Märkte die Staatsanleihen der Euroraum-Peripherie 2012 belegt haben):

        Für US-Staatsanleihen hätte das auch bedeuten können wie für zeitweise die deutschen:

        Die USA wären von den in- und ausländischen Anlegern dafür mit Abschlägen auf den Nominalpreis BELOHNT worden, dass sie US-Staatsanleihen erwerben dürfen.

        Damit wären die WIRKUNG der Fed-Käufe NICHT eliminiert, sondern ÜBERSPIELT worden.

        Kurzum:

        „WAS (genau) die Wirkung gewesen WÄRE“, ist etwas ANDERES als „eine Wirkung hätte es NICHT gegeben“.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Stoertebekker

        „Was gewesen wäre, wenn es keine Aufkäufe gegeben hätte, weiß niemand. Dann kann man aber auch nicht behaupten, DASS es eine Wirkung gibt.“

        Das ist wissenschaftspropädeutisch falsch. Wenn sie nichts ohne Counterfactual belegen könnten, könnten sie auch die Verbindung Klimawandel CO2-Konzentrationsänderung nicht nachweisen. Nur als Beispiel.

        Geht natürlich trotzdem. Genau deshalb hatte ich als ersten Schritt unten nach einer bestimmten Analyse gefragt. Wohlgemerkt, ANALYSE bestehender Daten, keine Modelle.

        Was ich ebenfalls unplausibel finde ist, Anküdigungen als wirksam zu erachten und daraus abzuleiten, die Umsetzung des Angekündigten selbst sei unwirksam, weil nach der Wirkung der Ankündigung erfolgt.
        Einfache Begründung: Wenn man immer nur ankündigen würde ohne zu liefern, wäre die Ankündigung irgendwann wirkungslos weil unglaubwürdig.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Ch Anders @D Tischer

        Nun hören Sie doch mal auf, mit mir immer nur die ArgumentationsMETAdiskussion führen zu wollen. Da kann/will ich Ihnen gar nicht das Wasser reichen. Hab doch schon längst bekannt gegeben, dass ich dort keine akademische Genauigkeit liefern kann/will.

        Diskutieren Sie doch mal die Fakten/Aussagen. Nicht nur das, was Sie für plausibel oder unplausibel halten. Sagen Sie, warum genau Sie die Untersuchung der australischen ZB für falsch (oder richtig) erachten. Es geht doch darum, die Welt zu VERSTEHEN, und nicht darum, die ARGUMENTATION über die Welt zu POLIEREN (ohne auf die Fakten einzugehen). Na ja, vielleicht geht’s Ihnen ja doch um Letzteres. Aber dann spielen wir halt auf anderen Spielfeldern.

        @Ch Anders – Ihre Frage erklärt sich vermutlich aus der Wahl der Zeitpunkte für die Untersuchung. Hätte man andere Datenpunkte (Datum) genommen, gäbe es ggfs. leicht andere Ergebnisse. Man wollte offenbar genau rausfinden, inwieweit Erwartungen und Ankündigungen wirken.

        Und dann aus der Analyse der Daten. Es ist einigermaßen regelmäßig nach entsprechenden Diskussionen/Ankündigungen zu kurzfristigen Wirkungen gekommen. Vermutlich, weil die Märkte nie SICHER sind, ob nicht diesmal irgendwie doch was funktioniert. Leider folgt dann wieder Ernüchterung. Mittlerweile läuft das in Japan seit 20 Jahren und in den USA seit gut zehn. Da kommen schon ein paar Daten zusammen.

        (Im Übrigen geht das Familien im Umgang mit Alkoholabhängigen [bei anderen Drogen kenne ich persönlich niemanden] auch so. Obwohl es eine unendliche Kette Enttäuschungen gibt, stirbt die Hoffnung zuletzt. Bitte eine Erwiderung auf diese Analogie NICHT zum Haupttext Ihrer Replik machen.)

        Na, ich werde Sie alle nicht überzeugen. Für mich sind die DATEN und nicht (mehr) Plausibilitätsüberlegungen der Pfad, dem ich folge. Aber auch da bin ich mir natürlich bewusst, dass dies ohne Gewähr ist.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Wir führen hier doch keine Metadiskussion.

        Ich sage Ihnen doch nur, dass das, was Sie tun und auch tun können, NICHT berechtigt, zu sagen, was Sie sagen UND ich begründe dies.

        Konkret:

        1. Die australische Notenbanken hat Staatsanleihen gekauft
        und
        2. Die Zinsen der australischen Staatsanleihen sind weitgehend gleichgeblieben.

        Ihre Schlussfolgerung aus diesen beiden zutreffenden Feststellungen – empirisch verifiziert – ist:

        Die Käufe der australischen Notenbank wirken NICHT auf die ZINSEN der australischen Staatsanleihen.

        Warum ist diese Schlussfolgerung FALSCH?

        Noch mal konkret, für JEDEN nachvollziehbar:

        1. Der Hahn ist aufgedreht, Wasser läuft in die Wanne
        und
        2. Der Wasserspiegel in der Badewanne bleibt gleich.

        Schlussfolgerung aus diesen beiden zutreffenden Feststellungen – empirisch verifiziert – ist:
        Das aus dem Hahn laufende Wasser wirkt NICHT auf den Wasserspiegel der Badewanne.

        Falsche oder richtige Schlussfolgerung?

        Falsche, weil GLEICHZEITIG mit dem geöffneten Hahn der Stöpsel gezogen wurde.

        Das leuchtet doch ein, Ohne „Metadiskussion“.

        Oder?

        Es leuchtet ein, weil JEDER den Unterschied von Stöpsel gezogen/Stöpsel nicht gezogen aus ERFAHRUNG kennt.

        Bei den australischen Staatsanleihen kennen wir ihn eben nicht, KÖNNEN ihn auch nicht wissen, sondern wissen lediglich, dass es nicht nur die Notenbank kauft, sondern auch Akteure am Markt sind als Käufer und/oder Verkäufer.

        Wenn Sie die Analogie mit der Badewanne akzeptieren – und ich sehe nicht, WIE Sie sich vernünftigerweise dessen verweigern können –, MÜSSEN Sie meiner obigen Aussage zustimmen.

        Kurzum:

        Die Feststellung einer KORRELATION, hier: WÄHREND des Kaufs von australischen Staatsanleihen durch die australisch Notenbank kann URSÄCHLICHKEIT nicht AUSSCHLIESSEN.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Stoertebekker

        Was halten Sie denn von dem Satz im Abstract Ihrer Verlinkung? (Highlight von mir.)

        “Bond yields have risen noticeably since the program was announced, but this does not imply that the impact of the program was transitory: many factors contribute to changes in bond yields, and ***** our assessment is that bond purchases serve to hold yields lower than they would otherwise have been over an extended period.***** ”

        Dass sich die messbaren Effekte überwiegend bei Ankündigung zeigen, scheint mir übliche Marktmechanik. Wenn z.B. ein Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm ankündigt oder eine Änderung der Dividendenpolitk, reagiert der Kurs (bzw. natürlich die Aktionäre) umgehend und nicht erst bei Implementation.

        Verstehe ich jetzt eigentlich recht, dass Sie die Wirkung von Käufen bestätigt sehen, aber die Wirkung lediglich als geringfügig einstufen?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Thomas M

        Ja, ich sehe und lese, dass die Initiatoren dieser gigantischen Käufe sich selbst eine (kurzfristige) Wirkung in Höhe von 5-7 Basispunkten pro 1% (!!!) GDP-Volumen „bestätigen“. Unterstellt, das stimmt, ist das ist im engsten Sinne natürlich Wirkung.

        Es ist (für mich) aber in dem Sinne KEINE Wirkung, dass eine für die Realwirtschaft relevante und von den ZBs als relevant und Konjunktur belebend angekündigte bzw. intendierte Zinssenkung erreicht wird.

        (Ich hab neulich als Analogie meine Unternehmererfahrung beschrieben, dass mir bei der Bank bei Kreditersuchen von 200k genau 20k angeboten wurden. Ich sage dann „habe keinen Kredit bekommen“ statt „mir wurde ein Teilkredit angeboten, der mir (für mein Ziel) nix bringt“.)

        PS Zur Ankündigung – ja, auch da bin ich bei Ihnen. Allerdings lässt sich so eben auch erklären, dass Draghi ankündigen konnte, ohne liefern zu müssen.
        PS 2 Zum ***-Satz: tja, es ist „our assessment“, also von den Leuten, die VORHER gesagt haben, dass Wirkung kommt. Nun ist die Wirkung nicht messbar, also wird blumig qualitativ begründet. WARUM werden nicht einfach mal die harten kalten Zahlen als das genommen, was sie sind – Realität. Und mittlerweile gibt’s dazu mehrere ergebisgleiche Studien, die zT ja auch benannt sind…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DTischer

        Komische Analogie. Wenn Sie den Stöpsel ziehen oder nicht ziehen, dann bitte bei den Prämissen erwähnen. Dann habe ich ein VOLLSTÄNDIGES Bild der Situation, nur dann kann ich eine Aussage machen.

        Hier ist es aber so, dass die MENGE des zufließenden Wassers durch die Regierung vorgegeben ist (Verschuldung). Ob die ZB trinkt oder die chinesische Regierung oder Ihr Pensionsfond macht genau Null Unterschied bei der WasserMENGE.

        Einzig die Trinkgeschwindigkeit ist ggfs bei der ZB größer, dann bekommen die anderen Strohhalmhalter Panik, dass sie nicht genug Wasser abbekommen, sie beginnen auch, schneller zu trinken (hier: kaufen), die Kurse steigen, die Zinsen sinken. Nach kurzer Besinnung verstehen alle, dass der Zufluss anhält und alles läuft weiter wie vorher…

        Naja, ne Badewannenanalogie hätt‘ ich von mir aus nicht gewählt, aber wenn Sie das gut finden… Heut ist Karneval, da geht das dann auch. 😉

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        So, und jetzt noch einen Badewannenschritt weiter.

        Wenn die ZB als Trinker ausfällt und die Übriggebliebenen nicht genug trinken, steigt der Wasserspiegel (die Zinsen). Das wiederum lässt sich gut überprüfen, da QE immer zeitlich begrenzt war. Nach dem Rückzug der ZB vom Badewannenrand gab es KEIN (signifikantes) Steigen des Wasserspiegels. Offenbar ausreichend Trinkende vorhanden…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Komische Analogie.>

        Das ist keine Diskussion.

        Die Frage ist:

        Richtige oder falsche Analogie?

        Ich habe gesagt, auf welcher Grundlage (Prämissen) Sie schlussfolgern, nämlich auf zwei empirisch feststellbaren Tatbeständen.

        Meine Analogie gibt m. A. n. genau dies wieder:

        Schlussfolgerung auf zwei empirisch feststellbaren Tatbeständen.

        Allerdings:

        Unterschiedliche Schlussfolgerungen.

        DAZU müssten Sie Stellung nehmen.

        Das tun Sie ja auch, ohne sich allerdings BEWUSST zu sein, dass sie es tun, wenn Sie sagen:

        >Wenn Sie den Stöpsel ziehen oder nicht ziehen, dann bitte bei den Prämissen erwähnen. Dann habe ich ein VOLLSTÄNDIGES Bild der Situation, nur dann kann ich eine Aussage machen.>

        Ich habe doch AUSDRÜCKLICH gesagt, dass die IHNEN analoge Schlussfolgerung falsch ist, weil der Stöpsel gezogen wurde.

        Dieser DRITTE Sachverhalt – die Käufe bzw. Verkäufe von privatwirtschaftlichen Marktteilnehmern ist eine Prämisse, die bei Ihnen FEHLT (nach meinem Verständnis der Prämissen Ihrer Schlussfolgerung).

        Daher ist IHRE Schlussfolgerung empirisch UNTERDETERMINIERT und damit nicht haltbar.

        Wenn mein Verständnis Ihrer Prämissen falsch ist, dann ändern bzw. ergänzen Sie Ihre beiden Prämissen.

        Das ist alles nicht „meta“.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DTischer

        Verstehe Ihre Stöpsel-Analogie immer noch nicht. Staatliche (zB ausländische Finanzministerien) und private Akteure kaufen IMMER. Die ZB nur manchmal. Dann müssen wir über die Wirkung der periodischen Käufe der ZB reden, nicht über die sonstigen dauerhaften Käufer.

        Aber lassen Sie uns vorher nochmal Einigkeit über die aus den Daten ersichtlichen Fakten erzielen.

        a) QE wird sowohl in den USA, Japan, Europa, Australien dann gestartet, wenn die Marktzinsen bereits niedrig sind.

        b) QE führt zu einer marginalen Senkung des Zinses der 10jährigen Anleihen (lt austral. ZB und anderer Studien) um 0,05-0,07% absolut pro QE-Menge von 1% GDP.

        b1) Die Wirkung der Zinssenkung ist bei ERWARTUNG und ANKÜNDIGUNG der QE-Maßnahmen zu messen. Bei Durchführung gibt es bereits wieder höhere Zinsen.

        c) Nach Beendigung von QE gibt es keine signifikante Erhöhung des Zinssatzes.

        d) Die Leitzinsen der FED/EZB haben keine Korrelation zu den Effektivzinsen der 10jährigen Treasuries/Bundesanleihen.

        e) In zwanzig Jahren QE ist es der japanischen ZB (seit 2001) nicht gelungen, die Inflation auf das gewünschte Niveau zu heben. In den USA in zwölf Jahren (2009) nicht und in Europa (2015) in sechs nicht.
        Eine signifikante Preissteigerung erfolgte erst, als auf den diversen Märkten Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht gerieten, vor allem durch Supply-Chain-Verwerfungen, aber auch durch nichtstrategisches Einkaufsverhalten u.a.

        Die Interpretation dieser Fakten steht jedem frei.

        Mein Schluss ist eindeutig – die Märkte bestimmen das Geschehen. Eine am Markt agierende ZB ist schlicht ein Marktteilnehmer unter vielen. Zwar einer mit sehr tiefen Taschen, aber eben doch nicht groß genug, um signifikante Verzerrungen zu erreichen (gilt für die erwähnten GROßEN Staaten/Währungen). Zumal die MarktGROESSE (=Volumen der Staatsanleihen) von ihr überhaupt nicht beeinflusst werden kann.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer: Die Analogie ist perfekt. Wasserhahn sind die Emittenten, Badewanne ist der Markt an dem gehandelt wird, am Wasserspiegel zeigt sich das Volumen gehandelter Anleihen, ZB sind der große Abfluss mit Stöpsel, der den Wasserspiegel konstant hält, wenn dieser zu schnell steigt = zu wenig Käufer im Markt bei laufenden Emissionen. Wenn die ZB den Job gut macht, sieht man nix; der Wasserspiegel verändert sich kurzfristig kaum. Lender of last resort = Abfluss of last resort für emittierte Anleihen.

        @Stoertebekker

        Mein Fazit aus den Fakten: Die ZB unterstützen die reibungslose Finanzierung der Staaten und den reibungslosen Handel von Anleihen insbesondere in Zeiten von Verwerfungen. Wenn Staaten, Finanzinstitute, Fonds oder sonst wer Cash braucht, können sie immer Anleihen emittieren oder verkaufen, ohne dass der Markt einfriert oder die Zinsen schnell steigen / die Preise rasch fallen, weil zu wenig kaufen.

        Ob sich daraus realwirtschaftlich gewünschte Dinge ergeben, hat nichts mit der ZB zu tun. Auch wenn diese Dinge wie “Wachstum fördern” erzählen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Zu den Daten:

        Wir können sofort Einigkeit darüber herstellen, wenn wir DIFFERENZIEREN.

        Was QE betrifft, stimme ich Ihnen zu von a) bis e):

        Wirkung ja, aber geringe.

        Das ist aber NICHT das Thema.

        Nochmals zurück zu M. Stöcker (24.Feb. 15:05):

        Mal Hummel, von ihm verlinkt:

        >As I conceded at the outset, central banks can affect interest rates somewhat.>

        Kein Problem, trifft u. a. auf QE zu, wie Sie dargelegt hat.

        >But in a globalized world of open economies, the tight control of central banks over interest rates is a mirage.>

        Wenn ALLE gemeint wären, ist das richtig – das können die Zentralbanken nicht.

        Sind alle gemeint?

        Das ist diesem Satz nach UNBESTIMMT.

        >But in the final analysis, the market, not central banks, determines real interest rates.>

        Das ist eine UNQUALIFIZIERTE Aussage, die in dieser ALLGEMEINGÜTLTIGKEIT falsch ist.

        Die „real interest rates“ für bestimmt Staaten, und zwar NICHT jene die Sie unter d) und e) genannt haben, werden NICHT durch die MÄRKTE bestimmt, sondern durch die Zentralbanken.

        Diese bestimmten Staaten sind HOCHVERSCHULDETE Staaten, als Beispiel habe ich Griechenland und Italien genannt.

        Und im Jahr 2012 waren es Zinsen der Peripheriestaaten der Eurozone, die VOR der Rede von Draghi und die NACH der Rede von Draghi zwar durch die Märkte bestimmt wurden,

        ABER:

        DURCH die Rede von Draghi – mehr hat es nicht gebraucht – wurden sie auf einem ANDERN Niveau bestimmt.

        Da alles andere gleichgeblieben war, kann man sagen:

        Die nicht messbare, aber in diesem Fall – weil eben alles andere gleichgeblieben war – EINDEUTIG bestimmbare URSACHE für das nach der Draghi-Rede DEUTLICH niedrigere Zinsniveau dieser Staaten war die EZB anhand der Draghi-Rede.

        Aussage von M. Stöcker (25. Feb. 7:56):

        >Die Notenbanken laufen den Märkten bei den langfristigen Zinsen hinterher,
        HINTERHER,

        H I N T E R H E R !

        Alle anderen Aussagen hierzu basieren auf falschen Theorien und/oder Glaubensbekenntnissen, die durch die Datenlage widerlegt werden.>

        PASST diese Feststellung von M. Stöcker zu dem, was ich für hochverschuldete Staaten gesagt haben?

        Die passt NICHT.

        Die Notenbanken laufen den Märkten bei den langfristigen Zinsen – auch für Staatsanleihen gibt es langfristige Zinsen – nicht IMMMER hinterher.

        Die Datenlage – DATENLAGE (!) – bestätigt dies.

        Bei sich immer MEHR verschuldenden und NOTORISCH hochverschuldeten Staaten laufen die Notenbanken zunehmend den Märkten WENIGER hinterher.

        Da nahezu in allen entwickelten Volkswirtschaften die Staatsquote und die Staatsverschulung zunimmt (Annahme: Empirie), wird der EINFLUSS der Notenbanken auf das allgemeine Zinsniveau WACHSEN – via den Einfluss auf die Zinsen von Staatsanleihen.

        Das widerspricht NICHT der Auffassung, die ich mit M. Stöcker teile, dass das langfristige ZINSNIVEAU, das wir durchweg in allen Bereichen der Realwirtschaft haben, NICHT durch die Notenbanken bestimmt ist.

        Vielleicht können Sie dem Dargelegten zustimmen.

        Wenn nicht widerlegen Sie es bitte MIT Daten.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Na, wir nähern uns doch. SIE hatten über die Staatsverschuldung der USA geredet, ich hatte darauf reagiert und um Europa, Japan, Australien erweitert. Insofern hatten Sie den Rahmen gesetzt. Den verlassen Sie jetzt im zweiten Teil des Posts – sag gleich was dazu.

        Erstmal zum 1. Teil. Meine Interpretation Ihrer Aussage ist, dass Sie auf die Snidersche Seite bzgl. der marginalen Wirkung der Maßnahmen der FED und EZB [meine Aussagen a) bis e)] gewechselt sind. Wäre schön, kann ich fast noch nicht glauben.

        Zum 2. Teil. (Wenn Sie über GR und IT diskutieren möchten, beim nächsten Mal bitte gleich reinschreiben. Nicht umsonst habe ich mantraartig Bundesanleihen und Treasuries geschrieben.)

        Bzgl Draghi und EZB. Da hab ich noch kein klares Bild. Es ist ganz sicher richtig, dass Griechenland und evtl. Italien durch ihn wieder kreditwürdig wurden. (Pauschal würde ich nicht hochverschuldete Staaten sagen, da zB Frankreich damals [noch?] nicht zur Diskussion stand.)

        WELCHE Mechanismen dahinter standen, hab ich noch nicht verstanden. Die Diskussion ging ja in beiden Fällen um ein Auseinanderbrechen des Euro. Das ist so viel mehr als „schlichte“ Zinsbeeinflussung und hatte viel größeres Zerstörungspotenzial als 0,5% Zinsen rauf oder runter.

        Zudem ging es darum, ob die Staaten im nötigen Maße Reformen durchführen würden (was Griechenland hat und Italien mittlerweile wohl auch tut). Insofern tue ich mich schwer damit, die Situation mit den „normalen“ QEs von TOP-kreditwürdigen Staaten zu vergleichen. Neige dazu, das als EUROspezifische Sondersituation einzuordnen.

        Man müsste sich mal entsprechende QEs in Staaten mit schwächeren Ratings anschauen. Meine Kenntnis hört bei den obigen Staaten + Schweiz + UK auf. (Wobei sich durch die Aktienkäufe der Schweiz auch wieder ein neues interessantes Feld auftut…)

        @Thomas M

        Ja, so könnte man das sehen. Die Frage ist, ob die großen USD/EUR/YEN-Märkte das brauchen. Zudem ist das Auflegen von Staatsanleihen ja eher ein nahezu kontinuierlicher denn ein punktueller Prozess. Das passiert ja ständig und damit sind Anpassungen von Angebot & Nachfrage in kleinen Schritten möglich.

        Die Eintrocknung des kritischen Eurodollar-Geldsystems ist in den letzten Instanzen meines Wissens vor allem durch neue Repo-Fenster der FED verhindert worden. Inkl. neuer USD Linien für fünf, sechs wichtige Staaten (müsste nachgucken, welche; hatte ich auch schonmal verlinkt).

        Über regulatorische Änderungen könnte man im Übrigen auch noch Einfluss nehmen. Konservative Fonds/Versicherungen/… sind ja de facto gezwungen, den Staaten ihr Zeug abzukaufen. Bei unserer Demographie (im Westen) heißt das automatisch riesige Nachfrage…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        M. Stöcker hatte den Rahmen gesetzt, ich hatte darauf mit der Staatsverschuldung der USA geantwortet – richtig.

        Da die USA als „sicherer Hafen“ kein geeignetes Beispiel gegen die Position von M. Stöcker ist, bin ich schon vorher und nicht erst jetzt zu hochverschuldete Staaten gewechselt.

        Ich denke nicht, dass ich jemals verneint habe, auch Ihnen gegenüber nicht, dass es einen MARGINALE Wirkung der Notenbanken gibt.

        Ob es die gibt oder nicht gibt, hat NIE eine Rolle gespielt in der Diskussion darüber, WARUM das NIVEAU der Langfristzinsen ist, wo es ist.

        Es war immer meine Position wie die von M. Stöcker:

        Die Notenbanken können das Niveau NICHT bestimmen.

        Es wird durch die Banken und ihre Kreditnehmer festgelegt.

        Die Notenbanken können darum herum oszillieren, um es mal so auszudrücken.

        >Bzgl Draghi und EZB. Da hab ich noch kein klares Bild. Es ist ganz sicher richtig, dass Griechenland und evtl. Italien durch ihn wieder kreditwürdig wurden.>

        Wie auch immer – auf jeden Fall WIRKUNG durch die EZB, wenn auch BEGRENZT auf die Staatsanleihen einiger Eurozonenländer.

        Und:

        „wieder kreditfähig werden“ ist KEINE marginale Wirkung.

        Nicht mehr und nicht weniger.

        Was alles daraus FOLGTE, ist etwas anderes als DIESE Wirkung – und NUR um die geht es in der Diskussion.

        Klar, Zerfall der Eurozone wurde verhindert, weil keine Nichtbedienung von Staatsanleihen.

        Klar auch, dass die betroffenen Staaten unter den Rettungsschirm ESM mussten, weil sich das nicht wiederholen sollte.

        >Man müsste sich mal entsprechende QEs in Staaten mit schwächeren Ratings anschauen.>

        Kann man, ist aber nicht mein Thema in der Auseinandersetzung im M. Stöcker.

        Mein Thema ist der KAUF von Staatsanleihen durch die Notenbanken (als Teil von QE oder auch nicht).

        Und diesbezüglich sind wir beide uns nun wohl einig insoweit, wie das bei relativ gering verschuldeten Staaten bezüglich des Zinsniveaus ihrer Staatsanleihen wirkt – ja, WIRKT:

        Gering.

  2. weico
    weico sagte:

    @DT

    “Deshalb fange ich jetzt einen Krieg an, denn daraufhin wird man mir glaubwürdige Angebote machen.”

    Wo sehen sie einen Krieg ??

    Eine militärische Operation, auf ein einziges Land beschränkt, ist doch noch lange kein Krieg.

    USA ,NATO oder Israel bzw. die westllichen Medien nennen solche Operation normalerweise schlicht … “pre-emptive strike” …und nicht vergessen : Auch Deutschland wird/wurde am Hindukusch “verteidigt”…Ups.

    Sie sollten in RUHE die Rede Putin’s, im Deutschen Bundestag 2001,DURCHLESEN.

    https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966

    Mehr friedliche Vorschläge und Handdarbietungen an die EU kann man gar nicht machen. Aber die EU WOLL(T)EN halt ,unter dem Deckmantel der NATO und als Vasallen der USA, an ihrem Grössenwahnprojekt festhalten.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ weico

      >Eine militärische Operation, auf ein einziges Land beschränkt, ist doch noch lange kein Krieg.>

      Dieser Überfall soll ein „pre-emtive strike“ sein?

      Weil die Supermacht Ukraine dabei war, ins kleine Russland einzumarschieren?

      Weil die NATO die Ukraine ins Bündnis aufgenommen hat und dort Waffen stationiert will?

      Weil die Ukraine einen Völkermord an den Russen auf ihrem Gebiet vorbereitet?

      Haben Sie auch nur die geringste Ahnung, was Sie mit diesem Satz sagen?

      >Sie sollten in RUHE die Rede Putin’s, im Deutschen Bundestag 2001,DURCHLESEN.>

      Man kann sehr wohl darüber diskutieren, ob der Westen nicht den Fehler begangen hat, Putins Rede 2001 im Deutschen Bundestag nicht ernst genommen zu haben.

      Man kann aber einen Putin, der einen anderen souveränen Staat ANGREIFT, nicht mit einem Putin RECHTFERTIGEN, der mehr als 20 Jahre zuvor eine REDE vor dem Deutschen Bundestag gehalten hat.

      Wen wollen Sie für DUMM verkaufen?

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Dieser Überfall soll ein „pre-emtive strike“ sein?”

        Klar ! Warum nicht ? Wie IMMER je nach Sichtweise …!

        Ob der “Sechstagekrieg”, Angriff auf den Reaktor Osirak,Dritter Golfkrieg der USA/NATO-“Willigen” usw. ALLES war ,je nach Sichtweise, ein “pre-emtive strike” bzw. “preemptive war” .

        China und Russland lehnten diese Irakkrieg übrigens ab.Ups.

        “Weil die Supermacht Ukraine dabei war, ins kleine Russland einzumarschieren?”

        Nicht ablenken! Von einer Bedrohungslage des “einmarschierens” hat niemand etwas gesagt.

        “Weil die NATO die Ukraine ins Bündnis aufgenommen hat und dort Waffen stationiert will?”

        Wie weit, lange und fortgeschritten die Gespräche schon anhalten und sind können sie bei wiki unter :”Ukraine–NATO relations” nachlesen. Die deutsche Übersetzung fehlt bezeichnenderweise..!

        “Weil die Ukraine einen Völkermord an den Russen auf ihrem Gebiet vorbereitet?”

        Vorbereiteten?
        Solche Genozide sind doch längst passiert .Von den dauernden Minsker-Abkommen-Verstösse der Ukraine wollen wir gar nicht erst anfangen. Die Liste würde wohl zu lang werden.
        https://de.rt.com/meinung/132228-donbass-war-auch-nach-deutschem/

        “Haben Sie auch nur die geringste Ahnung, was Sie mit diesem Satz sagen?”

        Wie sie selber lesen und feststellen können. JA ! Im Gegensatz zu Ihnen schaue ich IMMER BEIDE Seiten an.

        Nebenbei:
        Auch die Chinesen sehen darin keinen Krieg, sondern zeigen Verständnis für die “Sicherheitsbedenken” Moskaus und die “notwendige Massnahmen” . Sie erkennen halt ,dass “der Westen” immer mit verschiedenen Massstäben messen will…!

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @weiko
        Frage DT: “Haben Sie auch nur die geringste Ahnung, was Sie mit diesem Satz sagen?”
        Antwort W: “Wie sie selber lesen und feststellen können. JA ! Im Gegensatz zu Ihnen schaue ich IMMER BEIDE Seiten an”.

        Sie meinen, Sie seien der einzige, der sich beide Seiten anschaut und alle anderen nur jeweils ihre eigene. Für Putin und sein korruptes Kriegstreiberregime trifft letzteres zu. Vielleicht hilft ein Anruf von Ihnen bei ihm um das Morden an der Zivilbevölkerung sofort zu beenden. Versuchen Sie es doch mal, solange Ihr Telefon noch funktioniert.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Sie meinen, Sie seien der einzige, der sich beide Seiten anschaut und alle anderen nur jeweils ihre eigene. Für Putin und sein korruptes Kriegstreiberregime trifft letzteres zu. Vielleicht hilft ein Anruf von Ihnen bei ihm um das Morden an der Zivilbevölkerung sofort zu beenden.”

        Sie sind ja auch so ein NATO-Propaganda-Opfer, und ein besonders selbstgerechtes noch dazu.

        Wenn Sie die zumindest ein paar der OSZE-Berichte der letzten 8 Jahre (!) gelesen hätten, müssten Sie zur Schlussfolgerung kommen, dass die ukrainische Regierung (beziehungsweise ihre Vorgängerregierung, die nehmen sich da nicht viel) ein korruptes Kriegstreiberregime ist. Die haben die Zivilibevölkerung in Donezk und Luhansk jahrelang mit Artillerie beschossen, was Sie aber nie interessiert hat, obwohl Sie Morde an der Zivilbevölkerung doch so sehr verurteilen.

        https://www.osce.org/special-monitoring-mission-to-ukraine/512683

        Laden Sie sich das PDF mal runter, solange Ihr Internet noch funktioniert.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott @weico

        Manchmal sollte man einfach den Kopf heben und das große Bild anschauen.

        a) Die Regionen Luhansk und Donezk sind UKRAINISCHES Staatsgebiet. Wenn irgendwelche Milizen da Unfrieden schaffen, kann man dem Staat nicht verwehren, sein Gewaltmonopol einzusetzen.

        b) Die Entstehung der selbständigen Staaten Ukraine, Russland, Weißrussland haben Jelzin, Krawtschuk und Schuschkewitsch 1991 ausgehandelt. Da hat NIEMAND von außen reingeredet. Die westlichen Mächte hatten zu der Zeit noch Sorgen vor einem wieder übermächtig werdenden Deutschland.

        Und für die Erinnerung an die Geschichte und vielleicht zum Nachdenken für heute Pastor Niemöller:

        Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
        Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
        Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
        Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        “Manchmal sollte man einfach den Kopf heben und das große Bild anschauen.”

        Richtig. Nur hätte dies “der Westen” wirklich viele Jahre früher tun sollen.

        “Die Aufgabe dieser Operation ist es, die Eskalation des seit acht Jahren andauernden Krieges zu stoppen und diesen Krieg zu beenden. Wenn man das im Westen nicht sehen will, wird das ein weiterer historischer Fehler sein.”

        https://de.rt.com/europa/132482-sacharowa-aktuelle-entwicklungen-sind-hohepunkt/

  3. Markus
    Markus sagte:

    Eine Frage als Laie:
    Warum muss das Zentralbankgeld so stark schwanken wir in der ersten Abbildung?

    Damit Insider absahnen können?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Markus

      “Warum muss das Zentralbankgeld so stark schwanken wir in der ersten Abbildung?”

      Was Sie da im ersten Diagramm sehen ist nicht, wie die Menge an Zentralbankgeld schwankt, sondern wie seine jährliche *WACHSTUMSRATE* (“Year over Year % Change) schwankt.

      Wenn Sie die Gesamtmenge in einen Chart einzeichnen würden, dann würden Sie sehen, dass die Linie mal mehr und mal weniger steil nach oben geht, mit Ausnahme einer kleinen Delle 2019. Ungefähr so hier (das ist allerdings nur die Bilanzsumme der US-Zentralbank, ohne den Rest der Welt): https://fred.stlouisfed.org/series/WALCL

      “Damit Insider absahnen können?”

      Die Befürworter dieser Politik melden sich sicherlich gleich mit missonarischem Eifer und werden Ihnen erzählen, dass wir das unbedingt tun müssen, um die Stabilität unseres Finanzsystems und unserer ganzen Gesellschaft zu erhalten, weil ansonsten Banken oder Staaten pleite gehen könnten und das angeblich ganz ganz schlreckliche Folgen haben würde. Und wie viel neuer Unterstützungsbedarf gerade herrscht, schwankt halt über die Zeit.

      “Damit Insider absahnen können?”

      Ein paar Insider mit Nähe zu den Zentralbanken profitieren sicher auch von den Politikwechseln, aber üblicherweise benutzen Insider lieber Vorabinformationen über Gesetze oder staatliche Maßnahmen und handeln dann mit einzelnen Aktien oder sogar Optionsscheinen, da sind die Effekte viel einfacher vorherzusagen. Die amerikanischen Kongressabgeordneten unterliegen zum Beispiel gar keinem Insider-Handelsverbot, und verblüffenderweise sind ganz viele von denen mit Aktien sehr reich geworden…

      Antworten
  4. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Was Ökonomen über Finanzmärkte nicht wissen…,

    das ist wohl Friedmans Interest-Rate-Fallacy, weshalb sie sodann auch Korrelation für Kausalität halten. Und damit nicht jedes Mal Jeff Snider zu Wort kommt, dieses Mal Hummel:

    None of this is to deny the existence of the Fed’s initial, short-run liquidity effect. As I conceded at the outset, central banks can affect interest rates somewhat. What is incorrect is the now-common but simplistic belief that the liquidity effect is so powerful that it allows the Fed to put interest rates wherever it wants, irrespective of underlying real demands and supplies in the economy. Nor do I deny that central banks have other far-reaching economic repercussions, often detrimental.17 But in a globalized world of open economies, the tight control of central banks over interest rates is a mirage. Central banks remain important enough players in the loan market that they can push short-term rates up or down a little. But in the final analysis, the market, not central banks, determines real interest rates. https://www.econlib.org/library/Columns/y2013/Hummelinterestrates.html

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      >But in the final analysis, the market, not central banks, determines real interest rates>

      Wird langsam langweilig, haben doch fast alle an diesem Blog begriffen.

      Gilt dies auch für die Zinsen von langlaufenden Staatsanleihen (wegen der Verlinkung rufe ich nur eine Grafik auf, andere Angaben können ja geprüft werden)?

      Die Entwicklung der Staatsquote der USA :

      Die STAATSQUOTE ist in USA von 32,8 % (2001) auf 45,5 % (2020) gestiegen.

      Pandemiebedingt ist sie danach gefallen auf ca. 42%. (2021)

      Die VERSCHULDUNG des Staats USA ist von US $ 5.632 Mrd. (2001) auf US $ 32.400 (2021) gestiegen, hier:

      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1975/umfrage/staatsverschuldung-der-usa/

      Die ZINSEN für 10jährige US Staatsanleihen sind von 5,3% (2001) auf 2,0% (2021) gefallen.

      Fazit:

      STEIGENDE Staatsquote und STEIGENDE Verschuldung des Staats haben zu FALLENDEN Zinsen für langlaufende US-Staatsanleihen geführt.

      KAUSALITÄT des MARKTES oder der FED?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Ist schon klar, dass die Regierung der USA in dem Maß verschulden, in dem sie es für richtig hält.

        Mein Punkt ist dabei:

        Wenn die Staatsquote und die Staatsverschuldung WACHSEN, dann müssten die Zinsen für Staatsanleihen STEIGEN, wenn NUR die MÄRKTE die Staatsanleihen aufkauften.

        Das ist nicht der Fall, im Gegenteil:

        Diese Zinsen sind sogar GESUNKEN.

        Daher:

        Ich stimme zwar M. Stöcker zu, dass die Langzeitzinsen dem Trend nach REALWIRTSCHAFTLICH bestimmt sind.

        EINDEUTIGE Ausnahmen sind aber die Zinsen der Staatsanleihen.

        Die NOTENBANKEN überspielen, ja schalten da die Märkte aus.

        Das sagt M. Stöcker nicht.

        Er sollte das auch mal sagen, vor allem deshalb, weil es IMME relevanter wird, wenn der Staatsquote UND die Staatsverschuldung STEIGEN.

        Die GESAMTWIRTSCHAFTLICHE Struktur der Finanzierung verschiebt sich dadurch.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Ihre unterstellte Kausalität wird durch die Daten nicht gestützt. Schauen Sie sich die von mir verlinkte Zinskurve an, legen Sie da die Zeiten von QE drauf (FED kauft Staatsanleihen, link unten) und Sie werden sehen, es gibt KEINE signifikante Wirkung. Einfach die Zahlen angucken.

        (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung)

        Die gesunkenen Zinsen sind Ausdruck einer rezessiven Stimmung in der Wirtschaft. Wir haben zu wenig Wachstum = niedrige Zinsen. Das ist Friedman’s Theorem, das durch Daten belegt ist.

        PS Die Nachfrage nach amerikanischen Staatsanleihen ist global so groß, dass die USA noch lange ausreichend Nachfrage in den Märkten haben. GERADE in unsicheren Zeiten. Der Euro hatte mal Anläufe, das zu verändern. Ist abe vorbei.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        QE hat keine Wirkung und Nahrungszufuhr macht auch nicht dick. Dickwerden muss eine andere Ursache haben. Ich und viele Menschen sind der lebende Beweis. Seit Jahren essen wir jeden Tag, nehmen 1000de Kalorien zu uns und nehmen kein Gramm zu. Null Korrelation.

        @Hr. Tischer: Es ist zwecklos. Um solche Debatten zu klären, wurde das kontrollierte Experiment erfunden. Lässt sich in diesem Fall nicht anwenden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “QE hat keine Wirkung und Nahrungszufuhr macht auch nicht dick. Dickwerden muss eine andere Ursache haben. Ich und viele Menschen sind der lebende Beweis. Seit Jahren essen wir jeden Tag, nehmen 1000de Kalorien zu uns und nehmen kein Gramm zu.”

        Sehr schön, das Beispiel gefällt mir ausgesprochen gut.

        Kennen Sie auch schon die alternative Theorie über die Natur von Viren? In anthroposophischen Kreisen habe ich mal von der Idee gehört, dass Viren gar keine Krankheitserreger sind, sondern dass ganz im Gegenteil der menschliche Körper Viren immer dann selbst produziert (!), wenn er “krank” ist. “Krankheit” ist dann also quasi ein “Virenerreger” und nicht umgekehrt.

        Gar nicht so leicht zu widerlegen, solange man kein Experiment machen darf…

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        omas M. @R. Ott

        „Um solche Debatten zu klären, wurde das kontrollierte Experiment erfunden.“

        Richtig!

        „Lässt sich in diesem Fall nicht anwenden.“

        Da ginge aber was. Man müsste die Datenreihen, bei denen man nach Korrelationen untereinander sucht, nicht einfach „nur“ korrelieren sondern mehrfach zeitversetzt korrelieren um definierte Perioden in einem definierten Zeitraum.

        Falls es einen Vorlauf/Nachlauf von etwas zu etwas anderem gibt, zeigt sich das dann in einem Diagramm, in welchem man den Korrelationsfaktor gegen den Zeitraum aufträgt, den man genommen hat.

        Dann erhält man eine y-Achse mit 0 bis 1 und eine Zeitachse und kann wunderbar sehen, ob bei einer bestimmten zeitlichen Verschiebung auf einmal Korrelation signifikant zunimmt oder ob alles völlig unkorreliert ist.

        Das ist ein Standardvorgehen in der Korrelationsanalyse, wie ich sie kenne, konnte aber auf die Schnelle nichts finden, was das mit den ökonometrischen Daten macht, die hier durch die Debatte geistern.

        Gibt es da was? Wäre naheliegend und notwendig bei der Diskussion hier. Ein einfach „da korreliert nichts bei Gleichzeitigkeit“ nutzt nicht wirklich was, wenn A B mit einem Abstand von bspw. 6 Monaten beeinflusst.

        „Gar nicht so leicht zu widerlegen, solange man kein Experiment machen darf…“

        Kreationismus z. B. können Sie GAR NICHT widerlegen, nicht mal schwer, sondern haben nur das Plausibilitätskriterium von Ockham‘s Rasiermesser. Muss manchmal reichen. Hier geht m. A. n. aber deutlich mehr, s. o!

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Anders:

        >Das ist ein Standardvorgehen in der Korrelationsanalyse, wie ich sie kenne, konnte aber auf die Schnelle nichts finden, was das mit den ökonometrischen Daten macht, die hier durch die Debatte geistern.

        Gesichtet hab ich auch noch nichts; hab aber auch nie länger danach gesucht. Ich hatte mir aber ein interessantes Diagramm gemerkt, was die Wirkung von Anleihen-Ankäufen durch eine ZB auf den Zins m.E. recht eindrucksvoll belegt (im März 2020).

        “However, the Federal Reserve is the lender of last resort. As the Treasury market became illiquid and yields began spiking with record volatility, the Fed cited this problem in their public press releases repeatedly, and started buying up to $75 billion in Treasury securities per day to supply liquidity to the Treasury market, fixing the big mismatch between sellers and buyers of Treasury securities.

        The Fed ended up buying over $1 trillion in Treasury securities within a short 3-week window to fix the illiquid Treasury market and hammer down that yield spike. The red line is the 10-year Treasury yield, and the blue line is the level of weekly Treasury security purchases by the Fed:”

        https://www.lynalden.com/wp-content/uploads/newsletter-2020-8-soft-yield-curve-control.png

        Aufgrund der extrem großen Effekte sieht man wir Wirkung in der “Lupenansicht”. Freilich sieht man nicht, was andere Marktteilnehmer in dem Zeitraum gemacht haben. Könnte auch Zufall sein… Aber mir reicht’s zur Beweisführung :)

        @Hr. Ott: Die kannte ich noch nicht. Anscheinend bin ich seit 2 Jahren in höchstem Einklang mit mir und meinem Körper. Hab keine einzige Erkältung gehabt ;)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        Aus der Zusammenfassung:

        “Overall, we estimate that the program has reduced longer-term Australian Government Security (AGS) yields by around 30 basis points and lowered the spread of state and territory bond yields to AGS yields by 5 to 10 basis points, relative to where they would otherwise have been. This reduction in yields occurred partly in anticipation of the program and partly at its announcement. Bond yields have risen noticeably since the program was announced, but this does not imply that the impact of the program was transitory:”

        Bin kein theoretischer Analyst, sondern Praktiker. Wenn die DURCHFÜHRENDE Zentralbank selbst schreibt, dass der (0,3%) Effekt bei ERWARTUNG und ANKÜNDIGUNG des Programms eingetreten ist, dann reicht mir das. Zumal Snider das VORHER so erklärt hat.

        Und nach dem Announcement und vor der Durchführung des Programms sind die Zinsen wieder hochgegangen. Mir reicht das.

        PS Das Ganze gibt’s auch noch für die FED. Hab’s nur so schnell nicht gefunden.

  5. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Ist das die Ausrede, um weiterhin Liquidität in die Märkte zu pumpen?”

    Richtig erkannt, aber erst, wenn der Krieg geistig und finanziell seine volle Wirkung in den Köpfen der Wähler entfacht hat. Jetzt ist es noch etwas zu früh, aber in ein paar Wochen ist das die Gelegenheit, die Schuldenbremse zu umgehen, indem man den Ukrainekrieg zur außergewöhnlichen Notsituation nach Art. 109 III GG erklärt, was alle Staatsrechtler und Gerichte bestätigen wird, da ein Krieg immer eine außergewöhnliche Notsituation ist. Dadurch kann man dann erstens zusätzlichen Kredit für die Finanzierung der Ukraine und die Stärkung der Bundeswehr ausgeben und ganz nebenbei zweitens gleich ein wenig mehr aufnehmen und andere Wünsche wie z.B. die Energiewende damit abdecken. Begründen kann man dann damit, dass man beispielsweise in Brunsbüttel mit staatlichen Geldern einen Flüssiggasanlandehafen errichtet, der als Kompensation für die unter Beschuss Yamal-Pipeline von Sibirien über die Ukraine (in Betrieb) und die nicht mehr in Betrieb nehmbare Pipeline North Stream 2 kriegsbedingt herhalten muss. Ganz nebenbei kann man dann auch Geothermie-, Windkraft-, PV- und andere Projekte als Kriegsenergieersatzhandlung staatlich fördern.

    Fertig ist die juristische Argumentationskette. Bezahlt wird das Ganze über einen weiteren Inflationsanstieg von den Nominalwertbesitzern Deutschlands sowie über die Verkehr- und Verbrauchsteuern wie z.B. die mit der Inflation steigenden Umsatzsteuer.

    Was bleibt für die Geldanlage? Kurzlaufende USD-Anleihen, Edelmetalle plus deren Aktien, Öl- und Gasproduzenten in westlichen Ländern, Cash und Short-Optionen auf Standardwerte wie EuroStoxx50.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >Fertig ist die juristische Argumentationskette. Bezahlt wird das Ganze über einen weiteren Inflationsanstieg von den Nominalwertbesitzern Deutschlands sowie über die Verkehr- und Verbrauchsteuern wie z.B. die mit der Inflation steigenden Umsatzsteuer.>

      Genauso wird es sein.

      Das ist alles kann keinem gefallen und ich weiß nicht, wie weit die Bevölkerung mitgeht.

      Sie wird aber weit mitgehen, jedenfalls solange uns schlimme Bilder aus der Ukraine erreichen.

      Entscheidend:

      Wir/EU müssen und werden es erreichen, dass wir auch ab nächsten Herbst eine hinreichende Versorgung haben.

      Ich glaube daran, denn aufgrund unserer Finanzkraft werden wir kaufen können, was wir müssen und dabei ärmere Länder und Regionen über den Preis als Nachfrager auszuschalten.

      Damit wächst die internationale Instabilität.

      Ist aber leider nicht zu ändern.

      Antworten
  6. jobi
    jobi sagte:

    “.. provision of liquidity and the creation of wealth through higher asset prices are intimately connected over time…”

    “bto: Und das verstehen viele Ökonomen nicht”

    Aber, aber, Herr Dr. Stelter, man führt elegante Argumente dagegen – denn Korrelation begründet schließlich keine Kausalität :D

    Antworten
  7. jobi
    jobi sagte:

    “Den Märkten wird der Treibstoff fehlen”

    schaun mer mal ..

    Zunächst dürfte sich allerdings die Spreu vom Weizen trennen, heißt: es wird sich zeigen, welche Assetklassen überbewertet und welche eher unterbewertet waren.

    Glücklich, wer schon gestern Geldtauschen (EUR in USD) war, heute ist alles teurer :-)

    Antworten
  8. weico
    weico sagte:

    @bto “STOP – das galt bis letzten Dienstag. Denn da kam es ja zur Eskalation in der Ukraine. Ist das die Ausrede, um weiterhin Liquidität in die Märkte zu pumpen?”

    Klar wird der Konflikt als Ausrede für VIELES dienen.

    Die Eskalation wird SICHER auch dazu verwendet werden, um die “EU-und NATO-Grossmachtsfantasien schnell weiter zu entwickeln .

    Da sind natürlich mässigende Stimmen und demokratisch-vernünftige Ideen äusserst hinderlich.

    Man lese:

    “Eine stabile europäische Friedensordnung bedarf einer ausgewogenen Zusammenarbeit sowohl mit den USA als
    auch mit Russland. Dabei sind die legitimen Sicherheitsinteressen aller europäischen Staaten zu berücksichtigen.

    Eine Entspannung im Verhältnis zu Russland ist Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Europa.
    Es liegt im deutschen und europäischen Interesse, Russland in eine sicherheitspolitische Gesamtstruktur
    einzubinden.

    Wir setzen uns für die Wiederaufnahme regelmäßiger Gespräche im Rahmen des NATO-Russland-Rats
    ein. Ferner sollen die Erweiterung und Vertiefung der vertrauens- und sicherheitsbildenden Maßnahmen, die
    Kooperation im Bereich der Rüstungskontrolle und der Verzicht auf den Ausbau militärischer Infrastruktur in
    unmittelbarer Nähe der jeweiligen Interessenbereiche der Entspannung dienen.

    Die AfD tritt für die Aufhebung der EU-Sanktionen und den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland
    ein. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Gasleitung Nord Stream 2 halten wir für unverzichtbar.”

    Quelle: https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2021/06/20210611_AfD_Programm_2021.pdf

    Fazit:
    Mehr Vernunft und DEMOkratie … und der Konflikt wäre NIE entstanden geschweige eskaliert !

    Antworten
    • wladimir
      wladimir sagte:

      @weico
      Man muss schon ziemlich verblödet sein und einen kleinen Penis haben wenn man die Ukraine angreift weil man sich bedroht fühlt.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @wladimir

        “Man muss schon ziemlich verblödet sein und einen kleinen Penis haben wenn man die Ukraine angreift weil man sich bedroht fühlt.”

        Keine Panik…die “kleinen ukrainischen Eier” sind bald im “Sack”.

        Nebenbei:
        1945 war in der Schweizer folgendes Lied der absolute “Gassenhauer”..:
        “Nach dem Regen scheint die Sonne” (übersetzt)

        https://www.youtube.com/watch?v=ttryDS-5vMY

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @wladimir

        Ich finde Ihren Kommentar transfeindlich. Wie sollen sich denn die vielen Transmänner in unseren westlichen Armeen sicher und wertgeschätzt fühlen wenn Sie hier solche Bemerkungen über die Größe von Geschlechtsorganen machen?

    • @foxxly
      @foxxly sagte:

      @weico
      ich möchte der usa und diesen geldsystem attestieren, dass sie nie friedlich waren und sind.
      (geldsystem ist systemisch auf expanision angewiesen!)

      usa führen krieg zu gunsten des finanzsystems und zum schutze (?) des dollars.
      auch die nato ist keine friedensmission und ein verteidigungs-bündnis. es ist werkzeug zur expansion des finanzsystems, gleichzeitig zur machtausweitung der usa.

      die aktuell verhängten sanktionen gegen russland, dient ausschließlich der usa. europa leidet am meisten darunter.
      es ist das werk und der tiefere grund der usa, woanderes für konflikte zu sorgen und wirtschaften zu schwächen, um selber gut zu profitieren.
      der schaden von D und EU ist der gewinn unserer freunde und beschützer.

      mit der “trump-politik” hat D und EU es versäumt eine stärkere eigenständigkeit zu entwickeln.
      und jetzt betteln wir auf knien auf hilfe und die nächsten erniedrigungen und schäden für uns.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “auch die nato ist keine friedensmission und ein verteidigungs-bündnis. es ist werkzeug zur expansion des finanzsystems, gleichzeitig zur machtausweitung der usa.”

        Absolut !
        Die NATO ist ja auch, neben dem “Verteidigungsbündnis”… eine militärisch-politische Organisation . Das es dabei nicht nur um “Verteidigung” geht, hat sie ja schon oft bewiesen. Ups..

        Das “lustige” ist ja, dass der Vorgänger der NATO …der “Brüsseler Pakt” …schon als militärisch-politische Organisation und zur kollektiven Selbstverteidigung vorgesehen und gegründet wurde … um gegen eine ERNEUTE DEUTSCHE AGGRESSION gewappnet zu sein.. Ups..

        Nebenbei:

        Würde die GANZE Rede von Putin in den öffentlichen Medien des Westens gesendet/gebracht werden… würden wohl viele Leute seinen Schlussfolgerungen ….über “den Westen” … besser verstehen und seine “Sonderoperation” besser einordnen können.
        Viele, politisch interessierte Leute, würden im wohl insgeheim zustimmen.

        https://de.rt.com/kurzclips/video/132468-putin-zur-ukraine-operation-russlands/

        Die westlichen Wertepartner sollten und werden wohl Putins “sehr wichtige Worte” Beachtung schenken, dass…
        …Einmischungsversuche von Aussen ,laut seinen Aussagen, “zu Konsequenzen führen die sie in ihrer Geschichte noch nie erlebt haben.”

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Den Märkten wird der Treibstoff fehlen.>

    Hat Folgen, aber die Assetmärkte sind nach LAGE der DINGE von untergeordneter Bedeutung.

    Ab heute gilt:

    Die REALWIRTSCHAFT braucht HINREICHEND Liquidität.

    Die wird sie bekommen, vor allem über die Fiskalpolitik.

    Hat Habeck begriffen:

    „Dann nehmen wir Geld auf. Am Ende ist es nur Geld. Hier geht es um die nationale Sicherheit. Wenn die Situation es erfordert, werden die nötigen Geldmittel lose gemacht.“

    Er hat dies gestern auf den Ausbau der erneuerbaren Energie bezogen.

    Ab heute gilt das für viel MEHR:

    Subventionen und Sozialleistungen, mit denen die MEHRKOSTEN durch die Sanktionen gegen Russland kompensiert werden müssen, um die Bevölkerung auf Linie zu halten, d. h. gesellschaftliche Stabilität zu sichern.

    Deutschland und die EU haben ein vergleichsweise hohes VERSCHULDUNGSPOTENZIAL.

    Es wird genutzt werden, um im internationalen Wettbewerb die erforderlichen Ressourcen zu beschaffen.

    Dennoch liegt Habeck als POLITIK-AKTIONIST mit Kurzzeithorizont FALSCH:

    Am ENDE ist es NICHT nur Geld.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Ab heute gilt das für viel MEHR: Subventionen und Sozialleistungen, mit denen die MEHRKOSTEN durch die Sanktionen gegen Russland kompensiert werden müssen, um die Bevölkerung auf Linie zu halten, d. h. gesellschaftliche Stabilität zu sichern.”

      Tja, die Regierung in der Weimarer Republik hat Anfang 1923 ganz ähnlich argumentiert als sie die Druckerpressen anwarf um den Generalstreik im von den Franzosen besetzten Ruhrgebiet zu finanzieren.

      Funktioniert nur nicht, weil Inflation die gesellschaftliche Stabilität genauso zerstört. Aber manche Fehler machen die Deutschen halt alle paar Generationen immer wieder. Nur “Hurra!” schreien sie immer gleich laut dazu.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Sie haben nichts weiter als FALSCHE historische Vergleiche zu bieten.

        Es geht nicht um einen Generalstreik.

        Es geht vielmehr darum, wie STEIGENDE Kosten kompensiert werden können.

        Dafür wird Ihr Gerede nicht gebraucht, es ist IRRELEVANT.

        Wie das, was unternommen wird, ENDET, ist eine andere Frage.

        Das werden wir SPÄTER sehen, ist heute nicht maßgebend.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “Es geht nicht um einen Generalstreik. Es geht vielmehr darum, wie STEIGENDE Kosten kompensiert werden können.”

        Ihre Weimarer Vorgänger hätten damals gesagt: “Es geht darum, wie den Streikenden im Ruhrgebiet ihre Verdienstausfälle kompensiert werden können. Nur so kann die Bevölkerung auf Linie gehalten und die soziale Stabilität gesichert werden.”

        Erkennen Sie die Parallele wirklich nicht? Oder wollen Sie sie nicht erkennen? Macht es Ihnen Angst, sie zu sehen?

        “Wie das, was unternommen wird, ENDET, ist eine andere Frage. Das werden wir SPÄTER sehen, ist heute nicht maßgebend.”

        Sie klammern sich ja immer noch an die naive Hoffnung, dass massives Gelddrucken dieses Mal vielleicht keine Inflation erzeugt. Viel Glück dabei.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Sie faseln immer noch von einer Parallele, die es NICHT gibt.

        Fakt ist:

        Mit kriegerischer GEWALT wird der Status quo geändert, offensichtlich mit der Kalkulation, dass die Kosten tragbar seien.

        Darauf gibt es jetzt eine Antwort, mit der die Kosten ERHÖHT werden.

        Wie sie auf der Gegenseite wirken, ist offen.

        Bei uns TREIBEN sie die Kosten.

        Das muss und wird kompensiert werden.

        Punkt.

        >Sie klammern sich ja immer noch an die naive Hoffnung, dass massives Gelddrucken dieses Mal vielleicht keine Inflation erzeugt.>

        Jetzt phantasieren Sie auch noch.

        Wo klammere ich mich an eine Hoffnung, wo habe ich gesagt, dass die Kompensation der Sanktionskosten KEINE Inflation hervorrufen werden?

        Habe ich nicht gesagt.

        Warum also unterstellen Sie mir das?

        Weil Sie die Sanktionen für falsch halten.

        Das können Sie ja, keiner hindert sie daran, wird hierzulande nicht bestraft, was – ganz nebenbei – in der DDR bei öffentlicher Äußerung vermutlich anders gewesen wäre.

        Nur:

        Was Sie mit Ihrem unsinnigen Vergleich sagen, ist NICHT maßgebend.

        Die ganz große Mehrheit der Bevölkerung steht hinter der Regierung.

        Selbst die AfD ist der Auffassung, dass der Bruch des Völkerrechts und jetzt auch noch kriegerische Handlungen durch NICHTS gerechtfertigt ist.

        Soll man mit militärischen Gegenmaßnahmen antworten (Kampfeinsätzen)?

        Das will auch die AfD nicht:

        >Der Bundesregierung sicherte die Fraktion “bei allen Versuchen, gemeinsam mit unseren Verbündeten eine friedliche Lösung des Konflikts herbeizuführen” ihre Unterstützung zu.>

        Genau das unternimmt jetzt die Bundesregierung mit den Verbündeten:

        Mit Sanktionen den Preis für Putin hoch zu treiben, dass er – um destabilisierenden Schaden von Russland abzuwenden – an den Verhandlungstisch zurückkehrt.

        Das ist NICHT Gewalt und zielt auf eine FRIEDLICHE Lösung.

        Kann gut sein, dass der Weste den Kostenwettbewerb verliert.

        Es ist aber angesichts der Lage LOGISCH, ihn einzugehen.

        Das kapieren Sie nicht.

        Ist auch klar, warum nicht:

        Unser von Ihnen VERACHTETES System soll eher vor die Hunde gehen, als sich gegen die Aggression zu wehren.

        Da stehen Sie ziemlich allein auf weiter Flur.

        Die ganz, ganz große Mehrheit der Bevölkerung ist BEREIT, einen Preis inkl. höhere Inflation für unser System zu zahlen.

        Das ist REALITÄT.

        Um sie zu begreifen, braucht es keine unsinnigen Geschichtsvergleiche.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Die ganz, ganz große Mehrheit der Bevölkerung ist BEREIT, einen Preis inkl. höhere Inflation für unser System zu zahlen.

        Das ist REALITÄT.”

        Das darf und soll sie nun auch tun. Sie hat ja die entsprechenden Parteien auch gewählt, die einer EU-und NATO-Grossmachtsideologie anhängen und den Konflikt befeuert haben.

        Aber eigentlich sollten sie jetzt mit der “ganz grossen Mehrheit” nun dem Hr. Putin ja zujubeln, den er hat ja die gleichen ehrenvollen Ziele wie MITTE/LINKS.

        Entmilitarisieren und entNAZIfizieren… !

        https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-putins-kriegserklaerung-in-der-fernsehansprache-a-9544ac6e-0d3a-48b1-a779-865f34441d0d

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Das will auch die AfD nicht:

        >Der Bundesregierung sicherte die Fraktion “bei allen Versuchen, gemeinsam mit unseren Verbündeten eine friedliche Lösung des Konflikts herbeizuführen” ihre Unterstützung zu.>”

        Sie “unterschlagen” bzw. haben “vergessen” eine wichtigen Satz zu erwähnen:

        Die AfD erwähnt auch ,was Sie auch im Parteiprogram schon beschrieb,dass..:

        „In den Gesprächen müssen dem russischen Partner endlich glaubwürdige Angebote gemacht werden, die das gegenseitige Vertrauen wieder stärken.“

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        Herr wirf Hirn…

        Was hat denn ein zusammenbrechendes Angebot für Waren gegen deutsche Währung (Generalstreik) bei gleichzeitigem Helikoptergeld ( DAS hat man nämlich gemacht und so die Hyperinflation geschaffen – minus Helikopter meines Wissens nach ) mit der heutigen Situation zu tun?

        Heute gibt es keinen Generalstreik, nichtmal einen Streik und in die Taschen der Menschen hinein druckt hier auch (noch) niemand was. Die Welt kauft einen Sack deutscher Waren gegen Euro und es sieht nicht so aus, dass das zusammenbricht. Durch Generalstreik schon 2x nicht.

        Wo genau sind die Parallelen?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Bei uns TREIBEN [die Sanktionen] die Kosten. Das muss und wird kompensiert werden. Punkt.”

        Ahh, mal wieder “alternativlos”? Und darüber, wie die “Kompensation” stattfinden soll keine Details?

        Wirklich billige Rhetoriktricks, da war ich von Ihnen zumindest eine Zeit lang Besseres gewohnt.

        “Wo klammere ich mich an eine Hoffnung, wo habe ich gesagt, dass die Kompensation der Sanktionskosten KEINE Inflation hervorrufen werden? Habe ich nicht gesagt. Warum also unterstellen Sie mir das?”

        Ja, eigentlich haben Sie etwas noch viel Dämlicheres insinuiert, nämlich dass Sie die Kosten für die angeblich alternativlosen Sanktionen überhaupt nicht interessieren. Aber ich wollte großzügig sein und Ihnen ein bisschen helfen.

        “Weil Sie die Sanktionen für falsch halten.”

        Diese Sanktionen sind weder in unserem nationalen strategischen Interesse noch stehen ihre Kosten in einem vernünftigen Verhältnis zu ihrem Nutzen.

        Würden Sie sich auch eine Pistolenkugel in den Kopf schießen wenn die USA das vorschlagen um den bösen Putin zu bestrafen und ein Zeichen für “Demokratie” und “Menschenrechte” zu setzen? Nordstream 2 zu stoppen bei gleichzeitiger “Energiewende” inklusive Kohle- und Atomausstieg ist das gleiche für unsere exportorientierte Industrie.

        “Das können Sie ja, keiner hindert sie daran, wird hierzulande nicht bestraft, was – ganz nebenbei – in der DDR bei öffentlicher Äußerung vermutlich anders gewesen wäre.”

        Noch nicht. Deswegen sage ich es Ihnen ja, solange ich noch kann.

        “Soll man mit militärischen Gegenmaßnahmen antworten (Kampfeinsätzen)?”

        Wenn Sie unbedingt Deutschland in einen Krieg gegen Russland hineinziehen wollen, sollten Sie genau das tun. Melden Sie sich dann freiwillig und gehen in den neuen staatstreuen Volkssturm?

        “Genau das unternimmt jetzt die Bundesregierung mit den Verbündeten: Mit Sanktionen den Preis für Putin hoch zu treiben, dass er – um destabilisierenden Schaden von Russland abzuwenden – an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Das ist NICHT Gewalt und zielt auf eine FRIEDLICHE Lösung. ”

        Soll das die Strategie sein??

        Das hätten Sie viel billiger haben können. Russland hat die vergangenen 7 Jahre lang an allen möglichen Verhandlungstischen gesessen und gefordert, dass das Minsker Abkommen umgesetzt wird und es einen dauerhaften Waffenstillstand und eine politische und wirtschaftliche Perspektive mit Autonomie für die damaligen Separatistengebiete innerhalb des Nationalstaates Ukraine gibt. Das wäre die friedliche Lösung gewesen. Haben Sie einen der OSZE-Berichte gelesen, die ich gestern hier verlinkt habe? Das geht schon jahrelang so, die ukrainischen Regierungstruppen beschießen täglich die Separatistengebiete, obwohl im Minsker Abkommen eigentlich ein Waffenstillstand und die Schaffung einer Pufferzone festgelegt ist: https://www.osce.org/special-monitoring-mission-to-ukraine/512683 (das ist der Bericht vom letzten Wochenende)

        Aber den Westen hat das nicht interessiert.

        Und jetzt haben Sie die Frechheit, die von Ihnen geforderten Sanktionen damit zu rechtfertigen, dass Sie dann angeblich weiter verhandeln könnten. Glauben Sie, das überzeugt mich? Es zeigt, dass der Westen überhaupt keine sinnvolle Strategie in diesem Konflikt hat, das ganze ist nur hanebüchener Unsinn, um zu rechtfertigen, dass sich die EU selbst wirtschaftlich schwächt, was die Konkurrenten der EU-Unternehmen in den USA sicher sehr freut.

        “Es ist aber angesichts der Lage LOGISCH, ihn einzugehen. Das kapieren Sie nicht.”

        Nein, es ist selbstmörderisch. Aber das müssen Sie auf die ganz schmerzhafte Art lernen.

        “Unser von Ihnen VERACHTETES System soll eher vor die Hunde gehen, als sich gegen die Aggression zu wehren. ”

        Wen oder was meinen Sie hier mit dem “System”, das ich angeblich verachte? Wird Deutschland etwa gerade angegriffen und “muss sich gegen die Aggression wehren”? Für die Regierung des Ukraine hege ich in der Tat keine Sympathie, aber jetzt wo das Minsker Abkommen tot ist und die Ukraine einen Kurs der politischen und militärischen Neutralität in den Beziehungen mit EU und Russland abgelehnt hat, werden die Ereignisse sowieso auf einen Zerfall der Ukraine hinauslaufen. Sie hätten es anders haben können, aber sie waren zu fanatisch. Oder zu dumm. Jedenfalls kein Verlust, über den ich besonders traurig sein werde.

        “Die ganz, ganz große Mehrheit der Bevölkerung ist BEREIT, einen Preis inkl. höhere Inflation für unser System zu zahlen.”

        Das werden wir jetzt sehen. Inflation und explodierende Kosten für Energie sind das beste Rezept, um Mehrheit der Bevölkerung auf die Barrikaden zu bringen.

        Aber da kommt mir ein Gedanke und eine Frage an Sie: Wozu brauchen wir eigentlich das Gelddrucken wenn Leute wie Sie angeblich die “ganz große Mehrheit der Bevölkerung” sind und gerne einen hohen Preis für den Kampf gegen das böse Russland bezahlen möchten? Möchten Sie vielleicht nicht, dass die Regierung einfach Ihre Steuerlast erhöht weil Sie darauf spekulieren, dass die von Ihnen bezogene Rente regelmäßig um mindestens so viel erhöht wird wie Inflation steigt? Das wäre für einen scheinbar so überzeugten Unterstützer der Regierungspolitik aber eine ganz schön opportunistische und gar nicht wertebasierte Haltung. Wenn die alle so denken, wird die Unterstützung sehr schnell sehr stark ins Rutschen kommen, sobald die Realeinkommensverluste zu groß sind…

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Es zeigt, dass der Westen überhaupt keine sinnvolle Strategie in diesem Konflikt hat, das ganze ist nur hanebüchener Unsinn, um zu rechtfertigen, dass sich die EU selbst wirtschaftlich schwächt, was die Konkurrenten der EU-Unternehmen in den USA sicher sehr freut.”

        Sicher freut es die USA.

        Hua Chunying, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagt ganz “diplomatisch” dazu :

        “Wenn jemand immer wieder Öl in die Flamme gießt und andere beschuldigt, nicht ihr Bestes zu tun, um das Feuer zu löschen, ist ein solches Verhalten eindeutig unverantwortlich und unmoralisch.”

        https://de.rt.com/international/132390-china-weigert-sich-russische-operation/

        Nebenbei:
        Die westlichen Medien sollten beachten, dass Russland der Ukraine keinen Krieg erklärt hat.
        Für Russland ist es eine militärische Sonderoperation. Hysterische Medien-Schlagzeilen sind also völlig unangebracht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Was hat denn ein zusammenbrechendes Angebot für Waren gegen deutsche Währung (Generalstreik) bei gleichzeitigem Helikoptergeld ( DAS hat man nämlich gemacht und so die Hyperinflation geschaffen – minus Helikopter meines Wissens nach ) mit der heutigen Situation zu tun?”

        Glauben Sie, die Regierung hat damals aus Spaß die Helikopter steigen lassen?

        Die Franzosen wegen Streit um Reparationszahlungen das Ruhrgebiet besetzt, was damals als Industriegebiet vom relativen Anteil an der Gesamtproduktion Deutschlands viel bedeutender war als es heute ist; als Reaktion darauf gab es den Generalstreik und weil die Streikenden ja nichts mehr produziert haben und keinen Lohn mehr bekamen, wurden sie mit Helikoptergeld versorgt, damit sie weiter streiken konnten. 9 Monate später hatten wir Hyperinflation.

        Mit dem frisch gedruckten Geld wurden extrem teure Maßnahmen (nämlich ein monatelanger Generalstreik in dem größten und bedeutendsten Industriegebiet des gesamten Reiches) finanziert, von denen sich die Regierung eine bestimmte politische Wirkung versprochen hatte.

        Wo soll da keine Parallele sein?

        “Heute gibt es keinen Generalstreik, nichtmal einen Streik”

        Der Streik ist auch nicht die relevante Parallele.

        “und in die Taschen der Menschen hinein druckt hier auch (noch) niemand was.”

        Die EZB kauft weiterhin jeden Monat Staatsanleihen, der Bundeshaushalt hatte im Jahr 2021 eine Unterdeckung von 215 Milliarden Euro und gestern hat die Bundesregierung beispielsweise angekündigt, dass “die EEG-Umlage auf den Strompreis abgeschafft” wird “um die Verbraucher zu entlasten” – was de facto bedeutet, dass die Kosten für die “Förderung erneuerbarer Energien” in Zukunft über den allgemeinen Staatshaushalt getragen werden, und außerdem gibt es alle

        Da haben Sie ihr Gelddrucken.

        Und haben Sie eigentlich schon wieder vergessen, was der Staat seit Frühjahr 2020 an “Corona-Hilfspaketen” zur Versorgung von Personen ohne Arbeit (gefällt Ihnen vielleicht besser, weil es näher an dem Streik-Szenario von damals ist) beziehungsweise Unternehmen ohne Umsatz geschnürt hat, wie das finanziert wurde und was daraufhin mit der Inflation passiert ist?

        “Die Welt kauft einen Sack deutscher Waren gegen Euro und es sieht nicht so aus, dass das zusammenbricht. ”

        Und wie wollen wir die schönen deutschen Waren produzieren wenn wir nicht mehr genug Energie haben und nicht mehr genug Rohstoffe geliefert bekommen? Wenn die Energie, die wir zur Produktion brauchen, immer teurer wird, dann müssen wir die Preise erhöhen und dann kauft die Welt vielleicht woanders, vielleicht in China, wobei die in Zukunft mit deutlich russischem Gas beliefert werden könnten, das in Europa keinen Abnehmer mehr findet?

        Durch Generalstreik schon 2x nicht.”

        Mit dieser Fixierung darauf, ob es einen Generalstreik gibt oder nicht, verstellen Sie sich den Blick aufs Wesentliche: Die Regierung versucht, den Effekt von sehr teuren aber aus irgendwelchen Gründen von ihr gewollten Maßnahmen mit Gelddrucken zu übertünchen, um die Bevölkerung bei Laune zu halten, sodass sie weiter mitmacht. Und wenn man das lange genug oder mit hinreichend teuren Maßnahmen macht, gibt es heftig Inflation.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >„In den Gesprächen müssen dem russischen Partner endlich glaubwürdige Angebote gemacht werden, die das gegenseitige Vertrauen wieder stärken.“>

        Demnach die Logik von Putin:

        Es sind mir nicht glaubwürdige Angebote gemacht worden.

        Deshalb fange ich jetzt einen Krieg an, denn daraufhin wird man mir glaubwürdige Angebote machen.

        Ich bin damit in Vorkasse getreten und habe GEZEIGT, dass man MIR vertrauen kann.

        Von der AfD kann man nicht mehr erwarten und von Ihnen offensichtlich auch nicht.

        Übrigens:

        Es geht Putin NICHT um glaubwürdige Angebote, sondern um GENEHME.

        Genehm ist für ihn, was u. a. die Ukraine in einer Lage lässt bzw. in eine versetzt, in der Russland sie SCHWÄCHEN kann.

        Das MUSS er wollen, weil er Russland nicht modernisiert – was dessen mittelfristige Stabilität vermutlich unterminieren würde −, sondern stattdessen seine Rohstoffe ans Ausland verkauft.

        Eine nicht geschwächte, sondern den Wohlstand mehrende Ukraine ist für Putin ein Problem, weil sie dann mit „urrussischer Bevölkerung“ das VORBILD wäre, das vergleichsweise rückständige Russland, möglicherweise zerfallend auf einen anderen Pfad zu bringen.

        @ Richard Ott

        >Glauben Sie, das überzeugt mich?>

        Es kommt nicht darauf an, Sie zu überzeugen.

        Putin muss überzeugt werden.

        Daran wird gearbeitet.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Das MUSS er wollen, weil er Russland nicht modernisiert – was dessen mittelfristige Stabilität vermutlich unterminieren würde −, sondern stattdessen seine Rohstoffe ans Ausland verkauft.”

        Das ist ja erschreckend. Wo haben Sie diesen Blödsinn her? Aus dem öffentlich-rechtlichen deutschen Staatsfunk? Die westlichen Sanktionen gegen Russland führten in vielen Sektoren zu einer Modernisierung der russischen Wirtschaft, insbesondere mit dem Ziel der Verringerung der Importabhängigkeit.

        “Eine nicht geschwächte, sondern den Wohlstand mehrende Ukraine ist für Putin ein Problem, weil sie dann mit „urrussischer Bevölkerung“ das VORBILD wäre, das vergleichsweise rückständige Russland, möglicherweise zerfallend auf einen anderen Pfad zu bringen.”

        Noch mehr Märchen aus der transatlantischen Propagandaküche. Wenn Sie solchen Quatsch glauben, kann ich mir allerdings auch ihre anderen wirren Ansichten erklären.

        Ihnen ist schon klar, dass die Ukraine ungefähr die gleiche Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung wie Albanien hat, oder? Und dass die Wirtschaftsleistung der Ukraine seit 15 Jahren stagniert, während sie in Russland (und übrigens auch in Albanien, das die Ukraine mittlerweile überholt hat) wächst?

        https://ourworldindata.org/grapher/gdp-per-capita-worldbank?tab=chart&country=RUS~UKR~ALB

        Der rückständige Staat in dem Vergleich ist die Ukraine. Deshalb hat die politische Kaste in der Ukraine auch ein Interesse, den Konflikt mit Russland anzuheizen, so viel westliche Aufmerksamkeit und so viele westliche Hilfsgelder kriegt dieser scheiternde Staat ansonsten nie.

        “Es kommt nicht darauf an, Sie zu überzeugen. Putin muss überzeugt werden. Daran wird gearbeitet.”

        Sie können sich sicher sein, dass auch Putin nicht von etwas überzeugt werden wird, dessen Schwachsinnigkeit schon ich beim ersten Durchlesen bemerke.

        Ich dachte früher, der Teufel bei Konflikten wie in der Ukraine steckt im Detail, aber Äußerungen wie Ihre gerade lassen mich immer mehr glauben, dass es den meisten ahnungslosen aber blind staatstreuen Leuten im Westen schon am simpelsten Grundlagenwissen darüber mangelt, mit was für Staaten und Gesellschaften sie es hier eigentlich zu tun haben.

        Die britische Außenministerin Liz Tuss hat Anfang Februar einen Wutanfall beim russischen Außenminister Lavrov ausgelöst, weil sie mit ihm über die Ukraine “verhandeln” wollte aber keine Ahnung hatte, dass die russischen Oblaste Voronezh und Rostov nicht in den ukrainischen Separatistengebieten sondern in Russland liegen und sich dann ernsthaft entblödete, zu sagen, dass “Großbritannien niemals anerkennen würde, dass diese beiden Regionen ein Teil Russlands seien”:

        “British Foreign Secretary Liz Truss refused to recognize Russia’s sovereignty over the Voronezh and Rostov Regions at talks with Russian Foreign Minister Sergey Lavrov on Thursday, a source close to the negotiations told TASS. After Truss’ statements urging Moscow to move its forces, located on Russia’s soil, away from the border with Ukraine, Lavrov asked his British counterpart if she recognized Russia’s sovereignty over the Voronezh and Rostov Regions. According to the source, Truss insisted that the UK would never recognize Russia’s sovereignty over these regions.”

        Sie sind vom Kenntnisstand her ungefähr auf dem gleichen Niveau.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        „Anteil an der Gesamtproduktion Deutschlands viel bedeutender war als es heute ist; als Reaktion darauf gab es den Generalstreik und weil die Streikenden ja nichts mehr produziert haben und keinen Lohn mehr bekamen, wurden sie mit Helikoptergeld versorgt, damit sie weiter streiken konnten. 9 Monate später hatten wir Hyperinflation.“

        Ja, genau.
        Sähen wir einen ähnlich großen Zusammenbruch der Produktion im Euroraum mit ähnlich großen Einkommenszuwächsen via Notenpresse, DANN käme es auch wieder zu diesem Szenario.

        Der Zusammenbruch der Produktion ist dabei eine notwendige Bedingung, denn so lange man weltweit gefragte Produkte gegen Euros beziehen kann, ergibt sich keine hyperinflationäre Situation.

        Ebenfalls notwendig ist, der Inflation die Einkommen kaufkrafterhaltend hinterherdrucken zu wollen.

        Auf diese Gemengelage aus notwendigen Bedingungen sagen Sie:

        „Der Streik ist auch nicht die relevante Parallele.“

        Das Ergebnis des Streiks – keine Produkte, kein Angebot – waren absolut entscheidend.

        „Und wie wollen wir die schönen deutschen Waren produzieren wenn wir nicht mehr genug Energie haben und nicht mehr genug Rohstoffe geliefert bekommen?“

        Sie sehen hier einen Einbruch in vergleichbarer Größe bei einer Druckleistung in vergleichbarer Größe? Ihre Glaskugel ist aber hart drauf…

        Wenn die Energie, die wir zur Produktion brauchen, immer teurer wird, dann müssen wir die Preise erhöhen und dann kauft die Welt vielleicht woanders,

      • markus
        markus sagte:

        “Genau das unternimmt jetzt die Bundesregierung mit den Verbündeten: Mit Sanktionen den Preis für Putin hoch zu treiben, dass er – um destabilisierenden Schaden von Russland abzuwenden – an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Das ist NICHT Gewalt und zielt auf eine FRIEDLICHE Lösung. ”

        Das ist keine Gewalt? Genauso wenig wie strukturelle Gewalt…

  10. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS „Den Märkten wird der Treibstoff fehlen. STOP – das galt bis letzten Dienstag. Denn da kam es ja zur Eskalation in der Ukraine. Ist das die Ausrede, um weiterhin Liquidität in die Märkte zu pumpen?“

    Putins „Geschenk“ an den Westen wird noch ganz neue, kreative Möglichkeiten schaffen. Spätestens dann, wenn sich der m3-Gaspreis 5-stellig darstellt und die Kerzen wegen cyberabgeschossener Kraftwerke ausverkauft sind. Nicht möglich? Lächerlich.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Putins „Geschenk“ an den Westen wird noch ganz neue, kreative Möglichkeiten schaffen. Spätestens dann, wenn sich der m3-Gaspreis 5-stellig darstellt und die Kerzen wegen cyberabgeschossener Kraftwerke ausverkauft sind.”

      Oh, die Leute werden bei Gaspreisen über 10000 EUR/m³ (das ist ungefähr sechsmal so hoch wie der Höchstpreis am Spotmarkt letztes Jahr im Dezember…) trotzdem noch eine Menge Fackeln auftreiben können, um dann die Politiker zu Hause zu besuchen und ihnen zu zeigen, wie begeistert sie über deren “Kreativität” sind…

      Wenn es zur Rationierung von Gütern kommt, ist das übrigens das Gegenteil von “Liquidität in die Märkte pumpen” – nämlich das Ende der freien Märkte so wie wir sie bisher gekannt haben.

      Unmöglich ist nicht viel; da stimme ich Ihnen allerdings zu.

      Antworten
  11. @foxxly
    @foxxly sagte:

    das geld-und wirtschaftssystem, kann ohne ausweitung der geldmenge nicht überleben.

    hätte mich gewundert, wenn die aktuelle reduktion der geldneudruck-mege, aufgehen würde.

    dies ist wieder und weiter die handlung, dass wesentlich mehr geld gedruckt werden muss, als wirtschaftsleistung zunimmt.

    wenn ein system ständig wiederholt gerettet werden muss um bestehen zu bleiben, kann es nicht das richtige sein!!

    wann endlich werden die weichen gestellt für ein nachhaltiges system ??

    Antworten

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