Warum Kapitalisten für eine Vermögens­steuer sein sollten

Ich bin kein Freund von Steuererhöhungen in Deutschland, weil ich sie für unnötig halte angesichts der schon hohen Steuer- und Abgabenlast und der Tatsache, dass wir im Euro ohnehin auf eine Monetarisierung zulaufen.

Im angelsächsischen Raum ist das anders: die Ungleichheit höher, die Steuern tiefer. So ist auch zu verstehen, warum sich selbst die FINANCIAL TIMES (FT) für Vermögenssteuern starkmacht – mit einer Argumentation, die auch bei uns angeführt werden könnte: Es sollte tiefere Steuern für produktive und unternehmerische Millionäre geben und höhere Steuern für Milliardäre; die ihr Geld unproduktiv anlegen. Das hat was – und dürfte in der hiesigen  von Neid geprägten Diskussion nicht verstanden werden:

  • “You are a successful capitalist and pride yourself on getting rich by investing your capital better than most. You are also politically savvy enough to see which way the winds are blowing: not necessarily to your advantage. So you agree that something has to change to make the economy work for everyone, or at least to keep the pitchforks locked up. What change should you support? Paradoxically, you may want to endorse a net wealth tax.” – bto: Er erklärt auch, warum. Die Erklärung ist so gut, dass ich ihr folge, sie zugleich aber aus dem Mund eines der Kanzlerkandidaten im Bundestagswahlkampf zu seinem garantierten Scheitern führen würde.
  • “(…) they should push for the form of taxation that is best for both them and for capitalism itself. A progressive net wealth tax is an annual levy on taxpayers’ net worth — their total assets less their debts — paid at a rising rate above a tax-free amount.
    Only a handful of countries have them, but they include some of the world’s most successful economies such as Switzerland and Norway. (…) So far the Biden administration’s willingness to raise taxes reveals no appetite for considering such a tax. Successful capitalists should hope for that to change.” – bto: Es geht um die Rendite, die das Kapital abwirft. Wenn man niedrig verzinsliche Assets hat – Immobilien in Deutschland –, verliert man netto. Hat man erfolgreiche Unternehmen, dann spielt es keine große Rolle.
  • All countries already tax wealth holdings. They just rarely tax them on a regular recurrent basis. Instead they impose levies on assets when they are exchanged from one form to another, as with capital gains tax on realisation and stamp duty on transactions, or when they are transferred from one person to another, as with inheritance and gift taxes. In addition, all countries levy recurrent taxes on wealth in the form of real estate.” – bto: Das ist auch in Deutschland der Fall.
  • All of these make capitalism work less well. Taxing wealth only during transactions rewards hoarding rather than the deployment or reallocation of capital to whatever capitalists may think is the most productive use. It also discourages passing on wealth to young generations at the time they can make best use of it.” – bto: Man macht es über Zeit und in kleinen Schritten, die naturgemäß wenig mit Unternehmertum zu tun haben.
  • “Inheritance and gift taxes in effect impose a lighter burden on the assets of those who live longer or hoard their wealth more than on those who die sooner or pass it on faster. Property taxes are levied on gross capital wealth, so someone with a 90 per cent mortgage pays the same as someone who owns the same property outright and is ten times richer.” – bto: Das stimmt auch in Deutschland.
  • “Capital gains tax penalises those who make the best investment choices by taxing only the incremental growth in wealth and making losses deductible. It also ignores that the ability to pay tax depends on one’s total holding rather than the amount by which it goes up. Simply put, such a regime redistributes from millionaires who invest well to billionaires who invest badly. A net wealth tax would do the opposite.” – bto: Das wäre aber nur dann so, wenn man – in Deutschland undenkbar! – die Kapitalerträge geringer besteuert und das Vermögen höher. Bei und wird es im Ergebnis auf ein Modell zulaufen, von dem die Milliardäre am meisten haben, können sie doch gut ausweichen.
  • “With a net wealth tax, the tax burden is independent of the return. It follows that the most successful investors would keep more of their return and see their capital accumulate faster. It is the tax version of the New Testament’s parable of the talents. Over time, this would place more of the economy’s capital in the hands of those who allocate it well. The model rewards success and strengthens capitalism’s potential for creative destruction. A wealth tax that is also progressive would, in the course of time, support the growth of less concentrated wealth — more modest but more frequent well-invested fortunes.” – bto: Das stimmt und dem Argument folge ich. Allerdings muss man es halt so systemisch betrachten, was nicht die Stärke unserer Akteure ist.
  • “(…) among all the ways to tax capital, a progressive net wealth tax is the regime friendliest to capitalism as well as the most supportive of a property-owning democracy. And that, surely, is the social model that best suits capitalists in the long run (…).” – bto: Und es würde dazu beitragen, Immobilien günstiger zu machen, weil die Werte so weit sinken müssten, dass die Rendite nach den Steuern wieder auskömmlich ist.

ft.com (Anmeldung erforderlich): „Why the toughest capitalists should root for a wealth tax“, 9. Mai 2021

Kommentare (31) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Zorn Dieter
    Zorn Dieter sagte:

    Ja, Deutschland ist genial. Vor allem beim Thema Steuern. Soziale Marktwirtschaft ist für mich heutzutage die Ausbeutung der Mittelschicht zur substantiellen Erhaltung der prekären Schicht. Eine Vermögenssteuer auf Vermögen, die nicht genügend abwerfen, ist auch genial. Der Couponschneider ist eh schon abgeschafft. Mangels positivem Coupon. Jetzt geht’s dem unproduktiv Vermögenden an den Kragen. Natürlich mit Freibetrag. Das mobile Großkapital lacht sich tot und flüchtet weiter in die Steueroasen. Und der immobile Mittelständler zahlt. Steuern, Abgaben und Gebühren sind weit über 50 % des BIP, wobei die Demokratie – Abgaben und die Gebühren zur Risiko-Abfederung der industriellen Risikogesellschaft noch zunehmen dürften. Bald leben hier die einen von den Steuern der anderen und vom gegenseitigen Haareschneiden. Dann ist die Endstufe des Sozialismus erreicht. Und die Resettaste muss erneut gedrückt werden. Weil risikoscheue Kleptokratien (Sloterdijk) noch nie funktioniert haben.

    Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die Diskussion sollte mit dem beginnen, was die Gesellschaft WILL als ZIEL.

    Wenn sie will – was sie m. A. n. wollen sollte –, dass der Wohlstand in diesem Land erhalten und soweit wie möglich auch in der Zukunft gesichert ist, dann heißt dies:

    Produktives, wettbewerbsfähiges Unternehmertum MUSS gefördert statt besteuert werden.

    Dafür sind Kriterien zu erarbeiten.

    Wie wäre es denn mit der Lohnsumme, natürlich nicht als alleiniges Kriterium?

    Wenn ein Unternehmen Arbeitsplätz schafft, ist das gesellschaftlich wünschenswert und damit als positiv anzusehen. Die Anteileigner des Unternehmens wären z. B. durch geringere Besteuerung zu „belohnen“.

    Wer Assets hält, ohne dass daraus den Kriterien entsprechend etwas gesellschaftlich Wünschenswertes zugerechnet werden kann, sollte sozialverträglich Steuern auf diese Assets zahlen.

    Zu Ende gedacht, müsst m. A. n. auch die EIGENKAPITALBASIS erfolgreicher Unternehmen gestärkt werden, um dadurch von der verhängnisvollen Fremdfinanzierung wegzukommen.

    Das alles ist nur ein Ansatz, in welcher Richtung man bei der Besteuerung von Vermögen agieren könnte und vielleicht auch besser sollte.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @DT
      “Die Diskussion sollte mit dem beginnen, was die Gesellschaft WILL als ZIEL.”

      Wird ja gemacht.

      Parteien zeigen in ihren Parteiprogrammen DETAILIERT auf, was sie für die Gesellschaft WOLLEN und welche ZIELE sie haben…

      Den Wählern steht es nun völlig FREI …die Partei zu wählen, die dem EIGENEN WOLLEN und den eigenen ZIELEN am besten entspricht.

      Daher gilt in einer Demokratie : “Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“ !!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        Vermögensteuern erheben wollen oder nicht erheben wollen in den Partei- und Wahlprogrammen sind nicht das, was die GESELLSCHAFT will.

        Es müsste öffentlich diskutiert werden.

        Es ist natürlich eine Illusion, dass dies jemals erfolgen wird.

        Daher sollten zumindest diejenigen, die VORSCHLÄGE unterbreiten wie den diskutierten bei ft.com, IHRE Zielvorstellungen für die Gesellschaft explizit darlegen und erst DANN argumentieren, warum eine Vermögenssteuer zielführend ist.

        Da das in aller Regel nicht geschieht, wird zu oft nach dem Schema diskutiert:

        WEM nützt eine bestimmte Maßnahme, WEM schadet sie.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Vermögensteuern erheben wollen oder nicht erheben wollen in den Partei- und Wahlprogrammen sind nicht das, was die GESELLSCHAFT will.”

        Aber Bitte !

        Die Parteien zeigen doch auf, warum sie eine Vermögenssteuer wollen.

        Für die Auswirkungen sollte der Wähler/Gesellschaft schon selber (Nach)DENKEN.

        Er kann ,wenn er wirklich naiv ist, natürlich auch den Parteien vertrauen.

        Nebenbei:
        FREIE bzw. GRATIS “Quellen”…. gibt es ja zu genüge.

        Eine der BESTEN GRATIS “Quellen” ist, meiner Ansicht nach…:
        https://1lib.ch

        Nebenbei:
        LESEN und (Nach)DENKEN muss aber JEDER noch SELBER !

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “wird zu oft nach dem Schema diskutiert: WEM nützt eine bestimmte Maßnahme, WEM schadet sie.”

        Überrascht Sie das? Das ist die einzige realistische Perspektive. Solche Vorschläge werden immer nach der Maßgabe konstruiert, dass sie bestimmten Gruppen nützen und anderen Gruppen schaden sollen (weil es ja Umverteilung ist…), und dann erfindet man dazu möglichst überzeugend klingende Begründungen.

        Ich persönlich bin der Meinung, dass die OECD-Staaten, insbesondere Frankreich und Deutschland, schon üppig genug mit Finanzmitteln zur Finanzierung “gesellschaftlich wünschenswerter Projekte” ausgestattet sind – wir leisten uns sogar den Luxus, jedes Jahr Milliardenbeträge an viele andere Staaten zu verschenken, damit dort alle möglichen “Projekte” finanziert werden können – und dabei denke ich nicht in erster Linie an Entwicklungshilfe sondern an die EU.

        Deshalb lehne ich jede weitere Steuererhöhung grundsätzlich ab.

        Wenn der Staat unbedingt Geld braucht, kann er ja ein paar seiner sinnlosen Projekte streichen und sich auf diejenigen konzentrieren, die er für wichtiger hält.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Die Parteien zeigen doch auf, warum sie eine Vermögenssteuer wollen.>

        Klar, für mehr „Gerechtigkeit“.

        Es geht nicht um das WARUM, sondern es geht um dies:

        WIE ändert sich die SITUATION für die Betroffenen, wenn sie Vermögenssteuer zahlen müssen und was ist die Auswirkung insoweit für die Gesellschaft

        und

        WIE wird das durch Steuer eingenommene Geld VERWENDET?

        Deshalb eben NICHT:

        >Für die Auswirkungen sollte der Wähler/Gesellschaft schon selber (Nach)DENKEN.>

        Sicher müssen sie nachdenken, wie sie damit umgehen, wenn KLAR ist, ob und wie sie betroffen sind durch die Besteuerung und/oder die Verwendung der Steuereinnahmen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >“wird zu oft nach dem Schema diskutiert: WEM nützt eine bestimmte Maßnahme, WEM schadet sie.”

        Überrascht Sie das? Das ist die einzige realistische Perspektive.>

        Es überrascht mich nicht.

        Und, ja, es ist die – vermutlich – einzige realistische Perspektive.

        Ich habe weiter oben daher auch von Wünschenswerten als Illusion gesprochen.

        Die realistische Perspektive ist suboptimal, weil Nutzen-/Schaden-Diskussionen nicht zu gesellschaftlich wünschenswerten Ergebnissen führen.

        Die Mitglieder einer Gesellschaft sollen ihre Eigeninteressen vertreten, aber eben auch an das Ganze denken, d. h. einbeziehen in ihre Interessen.

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer
      >>Wenn sie will – was sie m. A. n. wollen sollte –, dass der Wohlstand in diesem Land erhalten und soweit wie möglich auch in der Zukunft gesichert ist…

      Zu Ende gedacht, müsst m. A. n. auch die EIGENKAPITALBASIS erfolgreicher Unternehmen gestärkt werden, um dadurch von der verhängnisvollen Fremdfinanzierung wegzukommen. <<

      alle versprechen, dass mit wachstum die probleme zu lösen sind und der wohlstand mindestens gesichert wird; –

      das ist reine utopie!
      sie können die blase noch weiter aufpumpen….. bis sie platzt. und das wird sie!

      wie wollen sie zukunft sichern, wenn jedes wachstum, eine höhere verschuldung bedeutet?
      wie lange ist ihr planungshorizont für diese aussage ??

      erkennen sie nicht die entwicklung der vergangenheit, um so eine illusion zu verbreiten? oder sind sie noch politiker?

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Dietmar Tischer

      “Wer Assets hält, ohne dass daraus den Kriterien entsprechend etwas gesellschaftlich Wünschenswertes zugerechnet werden kann, sollte sozialverträglich Steuern auf diese Assets zahlen.”

      Dem muss klar widersprochen werden. Der Staat hat sich aus jeder Einmischung in das Halten von Assets zu enthalten. Beispiel: Ich muss Assets z.B. Bauland nicht bebauen. Wenn der Staat meint, er muss die Bevölkerung erhöhen, ohne die Bürger vorher zu befragen, liegt hier bereits Staatsversagen vor. (Billiges) Bauland fehlt hierfür offensichtlich.

      Der Staat kann mit Steuern nicht umgehen, wie wir gesehen haben (Griechenlandrettung, Bankenrettung, Haftungsgemeinschaft EU, Aufblähung der Verwaltung, New Green Deal).

      Die Gesellschaft hat entschieden, dass sie in Deutschland den Wohlstand nicht will, also sollte sie es so haben.

      Die Vermögenden müssen hier ganz außen vor bleiben, wenn sie denn überhaupt noch substantielles Vermögen in Deutschland halten wollen. Die Gefahr einer feindlichen Übernahme durch Grün-Rot-Rot ist real.

      Milliardäre arbeiten hart, Hartz IV – Empfänger arbeiten überhaupt nicht. Das Geld darf also nicht umverteilt werden.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        >Der Staat hat sich aus jeder Einmischung in das Halten von Assets zu enthalten. Beispiel: Ich muss Assets z.B. Bauland nicht bebauen.>

        Aus JEDER Einmischung?

        Die Gesellschaft ist NICHT die Summe von untastbaren Assetbesitzern.

        Die Gesellschaft kann wollen, was sie WILL.

        Ich bin allerdings der Meinung, dass dies NICHT nach „Mehrheitswillkür“ erfolgen soll, sondern mit Blick auf das, was als ZIEL wünschenswert ist und dass es sozialverträglich erfolgen soll.
        Dafür muss es Kriterien geben.

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @DT via weico:
      “Die Diskussion sollte mit dem beginnen, was die Gesellschaft WILL als ZIEL.”
      Wird ja gemacht.
      Parteien zeigen in ihren Parteiprogrammen DETAILIERT auf, was sie für die Gesellschaft WOLLEN und welche ZIELE sie haben…”

      Die Diskussion sollte m.E. damit beginnen, WIE die Gesellschaft – also wir alle – ihr(e) Ziel(e) definieren will.

      Den Prozess der Zieldefinition haben Parteien sich einverleibt, obwohl der so in der Gründungsphase der Bundesrepublik so gar nicht vorgesehen war.

      Dieser Prozess MUSS geändert werden, weil sich die Rahmenbedingungen der (Parteien-) Demokratie geändert haben. Als für die Zieldefinition wesentliche Veränderung sind nicht die in Details ausufernden Sachinhalte zu sehen, sondern die sich daraus entwickelnde Komplexität der Sachinhalte, insbesondere infolge der Vernetzungen durch Digitalisierung.

      Der gegenwärtige (Parteien-) Entscheidungsprozess läuft auf das Nivellieren in der Breite auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner und der Spitze auf isolierte (Lobby-) Interessenslagen hinaus. Selbst wenn demnächst drei Parteien am Ruder sitzen, habe immer noch Wenige besonders großen Einfluss auf “Ziel”-Definitionen. Der ganze mediale Prozess der Entscheidungsfindung hat sich auf diese Art der Zieldefinition ausgerichtet. Die schlimmste Ausprägung ist die „alternativlose“ Zieldefinition per Direktive. Gleich danach kommt die Zielableitung aus vermeintlich übergeordneten „Gut“-Zielen, die unter Komplexitätsbedingungen – mangels Untersuchung der systemischen Fehlkonstruktionen – im Desaster enden müssen.

      Die Folge: es passiert regelmäßig das Gegenteil von “gewollt” – Klimaschutz & Co eingeschlossen.

      Wenn wir wissen WIE die Ziele zu definieren sind, kann das WAS angegangen werden. Methoden sind entwickelt und erprobt.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Jürgen P

        “Die Diskussion sollte m.E. damit beginnen, WIE die Gesellschaft – also wir alle – ihr(e) Ziel(e) definieren will.”

        Sicher ! Aber die Mehrheit sieht dies ja bekanntlich ANDERS.

        Wenn sie wirklich wollen, dass die Gesellschaft ZIELE SELBER definieren -… und darüber dann ENTSCHEIDEN kann….dann müss(t)en sie AfD wählen.

        Nur die AfD sieht das Volk/Gesellschaft als SOUVERÄN und hat , als EINZIGE Partei, diese ZIELE im Wahlprogramm (Seite 12+13) .
        https://cdn.afd.tools/wp-content/uploads/sites/111/2021/05/2021-05-20-_-AfD-Bundestagswahlprogramm-2021.pdf

        Solange es keine Volkssouveränität / Volksabstimmungen gibt…gilt in Deutschland halt weiterhin die parlamentarische Demokratie bzw. die PARTEIENDEMOKRATIE.

    • Felix
      Felix sagte:

      Einspruch:

      Das ist eine Steuerungsillusion. Niemand kann zentral entscheiden oder Regelungen treffen, die zu einer guten Entwicklung führen. Das ist keine Frage des Wollens – es ist schlicht unmöglich. Was wir brauchen ist eine vertrauenswürdige Verfassung, die das private Eigentum absolut schützt.

      Was man einwenden kann: Wir haben einige Jahrzehnte der Über- und Fehlsteuerung hinter uns, die man einmalig vor einem Neustart (Verfassungsgebende Versammlung, wie vom GG ursprünglich vorgesehen) korrigieren kann. Allerdings korrigiert sich so etwas auch auf natürliche Weise: Wer sein Vermögen Verträgen zu Lasten Dritter verdankt, wird es nicht halten können. Ebenso versagen die meisten Erben.

      Antworten
  3. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Im angelsächsischen Raum ist das anders: die Ungleichheit höher, die Steuern tiefer. So ist auch zu verstehen, warum sich selbst die FINANCIAL TIMES (FT) für Vermögenssteuern starkmacht – mit einer Argumentation, die auch bei uns angeführt werden könnte: Es sollte tiefere Steuern für produktive und unternehmerische Millionäre geben und höhere Steuern für Milliardäre; die ihr Geld unproduktiv anlegen. Das hat was ”

    Nein, es zeigt einfach nur, wie die Financial Times immer mehr degeneriert und nach links abrutscht. Die haben mittlerweile auch Artikel, wo Planwirtschaft positiv dargestellt wird, wegen “Nachhaltigkeit” und so:

    “For sustainable finance to work, we will need central planning”
    https://www.ft.com/content/54237547-4e83-471c-8dd1-8a8dcebc0382

    So funktioniert Propaganda in einer staatlich gelenkten Medienlandschaft. Je mehr verschiedene Quellen die gleiche Botschaft (hier: “Wir brauchen eine Vermögenssteuer”, Details unwichtig) pushen, um so überzeugender wirkt sie. Da hat die Financial Times eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Propagndabotschaften bei den richtigen “toughen” Kapitalisten zu platzieren.

    Ist eigentlich irgendjemand wirklich so naiv, zu glauben, dass sich die Milliardäre nicht mit kreativen Steuergestaltungsmodellen um die Zahlung dieser vorgeschlagenen “Netto-Vermögenssteuer” herumdrücken würden? Da funktionieren ja schon die altbekannten Stiftungsmodelle. Wer sein Vermögen an eine von ihm selbst kontrollierte Stiftung überführt, spart sich die Vermögenssteuer, denn die Stiftung ist ja formal gesehen eine unabhängige Rechtsperson.

    Damit werden wieder diejenigen geschröpft, bei denen es etwas zu holen gibt, die aber für maßgeschneiderte Steuervermeidungsmodelle doch wieder zu arm sind. Da freuen sich der Davos-Klaus und seine Freunde.

    Antworten
  4. weico
    weico sagte:

    Die Wiedereinführung wird in Deutschland so sicher kommen ….wie das Amen in der Kirche ! Dank Grundgesetz (Art.106) wird dies, nach den Wahlen….. sehr schnell vonstatten gehen.

    Der Vizekanzler ,Olaf Scholz, ist ja schon JETZT …..hell begeistert:

    „Ich habe die SPD-Arbeitsgruppe eng begleitet und unterstütze das Ergebnis, sich am Schweizer Vorbild zu orientieren“
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auch-olaf-scholz-will-die-vermoegenssteuer-16349257.html

    Die “Grünen” und” Linken” sind natürlich “mit im Boot”….!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      Ist Deutschland nicht genial?

      Wir nehmen einfach von jedem Steuersystem auf der Welt den jeweiligen Höchstsatz. Vermögenssteuer wie in der Schweiz, Erbschaftssteuer wie in den USA, nur die höchsten Energiesteuern haben wir zum Glück ja schon selbst. ;)

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Ist Deutschland nicht genial?

        Wir nehmen einfach von jedem Steuersystem auf der Welt den jeweiligen Höchstsatz. Vermögenssteuer wie in der Schweiz, Erbschaftssteuer wie in den USA, nur die höchsten Energiesteuern haben wir zum Glück ja schon selbst. ;)”

        Absolut “genial” …

        …nur durch “SOZIALE” Mehreinnahmen und Gesetze, Umverteilung und Enteignung …. gelingt die schnelle Klimawende !

        Mit “Fit-for-55” geht es jetzt noch zügiger voran !

        Nebenbei:
        Was in BW bald gilt:
        “Photovoltaikanlagen auf Hausdächern sollen in Baden-Württemberg bald zur Pflicht werden, auch auf Wohnhäusern. Die genaue Regelung hat die Landesregierung nun vorgestellt.”

        https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/klimaschutzgesetz-bw-102.html

        …wird sicherlich auch in ganz Deutschland bald zur Norm werden !

        Meinen Solaraktien jedenfalls …..wird die Klimawende sicherlich gut tun !

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “…wird sicherlich auch in ganz Deutschland bald zur Norm werden ! ”

        Solchen Schwachsinn können sich nur die reichen Bundesländer in Deutschland leisten – und zu denen gehört auch Baden-Württemberg noch, obwohl die gerade in Rekordgeschwindigkeit ihre Substanz aufzehren und die Grundlagen für ihren zukünftigen Wohlstand vernichten.

        Auf Bundesebene (aber nicht in einzelnen Grün-regierten Bundesländern) ist der Plan erstmal gekippt worden, ich wüsste auch gar nicht, wo die ganzen Handwerker plötzlich herkommen sollen, um das umzusetzen…

        Hier der definitive Staatsfunk-Bericht zur Debatte darüber im Rahmen des “Energie- und Klimapakets” auf Bundesebene, vom Juni 2021:

        “Nicht verständigen konnten sich Union und SPD auf einen schnelleren Anstieg des CO2-Preises oder die Aufteilung der CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern je zur Hälfte. Und auch eine Solarpflicht für Neubauten ist vom Tisch.”
        https://www.tagesschau.de/wirtschaft/klimapaket-bundesregierung-105.html

      • weico
        weico sagte:

        “Nicht verständigen konnten sich Union und SPD auf einen schnelleren Anstieg des CO2-Preises oder die Aufteilung der CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern je zur Hälfte. Und auch eine Solarpflicht für Neubauten ist vom Tisch.”

        Zurzeit mag es ja noch so sein…

        ..aber wie man sich dann ,nach dem 26.Sep. entscheidet , wird sich weisen..!

        Nebenbei:
        ..ob starker SONNENSCHEIN oder stürmischer REGEN…es kommt dem GRÜNEN Zeitgeist sehr gelegen…!

        Wer die Wahlen gewinnen will…muss dem Klimaschutz-Zeitgeist “huldigen”. Gilt auch für die Schwarzen usw..:
        “Laschet fordert nach Flutkatastrophe mehr Tempo beim Klimaschutz”
        https://www.welt.de/politik/deutschland/article232511505/Hochwasser-in-NRW-Armin-Laschet-fordert-mehr-Tempo-beim-Klimaschutz.html

  5. foxxly
    foxxly sagte:

    …….. wenn kapitalisten erkennen, dass sie selber mehr abgeben sollten, muss die lage schon ziemlich prekär sein.
    letztlich geht es bei diesen kosmetischen aktionen nur darum zeit zu gewinnen, das leben des schuldgeldsystems um vielleicht einige monate länger zu erhalten.
    dabei werden die blasen unvermeidlich weiter aufgeblasen und die implosion hernach umso stärker; – entsprechend die folgeschäden.

    um eine wirkliche spürbare zeitverlängerung zu erreichen, müssten wohl alle milliadäre nahzu vollständig enteignet werden.
    das wird nie passieren. also auch keine wirksamkeit zur rettung des finanzsystems bzw. schützen vor einer vorzeitigen crash.

    ich vermisse hier ideen zur entschleunigung des systemischen wachstumszwanges!
    nur diese zielrichtung ist zielführend!

    Antworten

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