Warum Europa keine Zukunft hat

Professor Gunnar Heinsohn ist regelmäßiger Gast bei bto. Gerade sein nüchterner Blick auf Migration und Bildung gibt immer wieder Anlass zur Ernüchterung. So auch heute, wo er auf einen Artikel bei ZEIT ONLINE reagiert, der sich kritisch damit beschäftigt, dass Deutschland gemeinsam mit Frankreich zum Weltmarktführer in Künstlicher Intelligenz (KI) werden könnte:

zeit.de: “Intelligenz artificielle”, 25. Juli 2018

Hier die Knackpunkte:

  • “Zwei Loser verbünden sich zum Winning Team. Was im Sport zu Kopfschütteln führen würde, soll bei Erforschung und Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) jetzt zum Erfolgsmodell werden: Deutschland und Frankreich wollen sich gemeinsam zum führenden Standort entwickeln.” – bto: Die EU wollte ja auch der dynamischste Wirtschaftsraum der Welt werden – vor mehr als 10 Jahren. Lacher!
  • “Tatsächlich waren beide Länder einst führend in der IT. Den ersten Computer konstruierte Konrad Zuse 1941 in Deutschland. Frankreich betrieb Anfang der 1980er-Jahre, fast ein Jahrzehnt vor der Geburtsstunde des WWW, das erste interaktive Datennetz auf sogenannten Minitels. Sogar Online-Banking war damit möglich.” – bto: Ich erinnere mich gut.
  • “Ein deutsch-französisches Zentrum für KI soll es jetzt richten. In Frankreich ist zumindest klar, wer es betreiben wird. Auf der deutschen Seite ist bisher völlig offen, wer Partner werden soll, wie viel Geld er dafür bekommt und wo das Zentrum angesiedelt wird. In Berlin weiß man noch nicht einmal, wer bei der Entscheidung den Hut auf hat: eines der Ministerien für digitale Infrastruktur, Wirtschaft oder Forschung? Oder doch eher das Bundeskanzleramt?” – bto: Dort kümmert man sich um Flugtaxis.
  • Die deutsch-französische Kooperation muss ihre Chance also anderswo suchen. Wir wäre es mit einer KI, die human und umweltfreundlich ist, die zu den demokratischen Werten offener Gesellschaften passt, die Privatsphäre achtet, für Transparenz und Fairness sorgt? Gibt’s doch gar nicht? Eben! Hier kann Europa Weltmarktführer werden, und nirgendwo sonst als in den beiden Industrienationen sind die Voraussetzungen dafür besser. Wenn zwei Loser zum Winning Team werden wollen, dann müssen sie die Sportart wechseln.” – bto: klar, Geld verdienen will man damit ja nicht …

Da muss Professor Heinsohn sich so gefühlt haben wie ich, wenn ich vom “reichen Land” höre. Völlige Fassungslosigkeit angesichts so viel Blödsinns. Denn offensichtlich muss man gerade für KI gut rechnen können. Bekanntlich keine Stärke hierzulande, wie die Auswertung zeigt: