Wäre Weidmann schlecht für den Euro?

Dieser Beitrag von Christian Odendahl erschien schon an anderer Stelle und ein Leser von bto kam mit der Frage auf mich zu, was ich denn davon hielte. Nun, meine Gedanken sind vielfältig. Da ist zum einen der Umstand, dass ich Christian Odendahl persönlich kennengelernt habe und für einen sehr interessanten Gesprächspartner halte. Da ist zum anderen der Aspekt, dass wir sicherlich sehr unterschiedliche Blickwinkel auf die Dinge haben, ich würde ihn eher im “linken” Lager verorten, während ich selbst bekanntlich keinem Lager zuzuordnen bin. Deshalb stimme ich ihm oft zu, andererseits fand ich seine Überlegungen zu Vermögen und Mietpreisbremse etc. falsch. Wir hatten dazu einen ausführlichen Austausch auf Twitter.

Nun zu seinem Beitrag bezüglich des künftigen EZB-Präsidenten. Hier habe ich – bevor wir auf den Inhalt eingehen – folgende Gedanken:

  • Zunächst finde ich es natürlich toll für ihn, im Telegraph schreiben zu können. Würde ich auch gern.
  • Zum anderen finde ich es aber zu einfach, als Deutscher dadurch aufzufallen, dass man den übermäßigen Einfluss Deutschlands in der EU geißelt. Denn da kann man sehr gut anderer Meinung sein und es wäre gut, wenn wir in den angelsächsischen Medien nicht die dort ohnehin gegebenen Vorurteile stärken, sondern diese durchaus öfter auch mal challengen würden.

Hier seine Argumentation:

  • “Weidmann would (…) not be the right man for the job. The challenges that lie ahead – a weakening eurozone economy and a potential crisis in Italy – require bolder measures than Weidmann is willing to contemplate.” – bto: Es ist unstrittig und von mir immer wieder erklärt worden, dass wir in der nächsten Phase der Krise ungeahnte Maßnahmen sehen werden und die EZB – egal unter wessen Führung – langsamer als andere Zentralbanken wird reagieren können. Das alles ändert nichts an der Tatsache, dass wir die Krise so nur weiter verschleppen und vergrößern.
  • “(…) Draghi pledged ‘to do whatever it takes’ to preserve the euro. He followed that with a programme called Outright Monetary Transactions, promising to buy government bonds in unlimited quantities to stabilise sovereign debt markets if necessary. This established the ECB as the lender of last resort to eurozone governments and was the key to arresting the euro crisis.” – bto: und jetzt? Ist die EZB der Lender of last resort für jede Regierung im Euroraum, egal, wie sie wirtschaftet? Ich habe Weidmann mal – da saß er noch im Bundeskanzleramt – gesagt, dass es dumm ist, zu sparen, wenn alle anderen auf Pump leben. Hat er nicht verstanden. So gesehen könnte Weidmann in der Tat keine italienischen Anleihen kaufen, wenn dort die Party steigt. Doch wäre das falsch?
  • “The two biggest risks for the eurozone are a weakening economy and a crisis in Italy. But with little room left to lower interest rates further or expand its QE program, the next ECB president will have to find new ways to stimulate the eurozone economy or support one of its biggest member states.” – bto: Das muss man wiederholen: or support one of its biggest member states”. Das ist schon eine interessante Haltung. Ich bin der Letzte, der Italien kritisiert, weil es eben nicht möglich ist, sich aus der Überschuldung herauszusparen. Aber es kann doch nicht sein, dass man statt einem Schuldenschnitt eine Finanzierung immer weiterer Schulden durch die EZB als Lösung verkauft. Dies hat eine Umverteilungswirkung innerhalb der Eurozone und muss entsprechend demokratisch legitimiert sein. Hier habe ich ein ernsthaftes Problem mit der Argumentation.
  • “Champions of Weidmann argue that it would be best for the German public to hear from one of their own that more monetary stimulus, a stronger fiscal stimulus or the ECB as a lender of last resort is necessary.” – bto: Na ja, das spricht natürlich aus Sicht der hiesigen Politiker gegen Weidmann, weil sie dann die Schuld (die eigentlich bei ihnen liegt) nicht mehr so leicht bei der EZB abladen können.
  • “But the downsides of a Weidmann presidency outweigh such benefits.” – bto: Und jetzt kommt es.
  • “First, Weidmann not only opposed the OMT programme in the ECB governing council. He also testified against it in the German constitutional court in person and with a detailed written statement by the Bundesbank. Essentially, the Bundesbank view is that it is not the job of the ECB to act as lender of last resort to governments. The Bundesbank and Weidmann denied that it was the job of the ECB to prevent countries from being forced out of the eurozone.” – bto: Natürlich kann man sagen, dass es Aufgabe der EZB ist, die eigene Existenz zu sichern. Aber die EZB ist eben keine normale Notenbank. Ihre Handlungen verschieben Vermögen zwischen Ländern. Dann müssten wir alle Schulden zusammenwerfen und die Länder, die noch nicht so viele haben, diese erst mal machen und in Deutschland könnten wir das Thema der Vermögensungleichheit durch eine staatliche Einmalzahlung von 100.000 an jeden Bürger korrigieren …
  • “The second downside is that Weidmann would not make the ECB more proactive in fighting the next recession. Draghi’s ECB was too slow and reactive – but Weidmann at times thought it was going too far. (…) The next downturn will require bold, creative and early action by the ECB. A Weidmann ECB is less likely to deliver the necessary stimulus or push governments to be more active on fiscal policy.” – bto: Wie gesagt, das ist unabhängig vom EZB-Präsidenten und zudem wissen wir, dass es nicht funktionieren kann.
  • Finally, Germany already dominates eurozone policy-making. It has a de facto veto on using the main eurozone bailout fund, the European Stability Mechanism (which is headed by a German, Klaus Regling). Germany is also blocking further reforms to the architecture of the eurozone.” – bto: Reformen, von denen wir wissen, dass sie alle ungeeignet sind, die Eurozone zu stabilisieren und nur dazu dienen, Vermögen in andere Länder zu verschieben. Das weiß übrigens auch Christian Odendahl, weshalb ich mich wundere, dass es zu einer so einseitigen Sicht der Dinge kommt.

Besser gefällt mir – weil ausgewogener – der Kommentar von Wolfgang Münchau in der FT:

  • “I also find the debate on whether a German must or must not become ECB president troubling. I yield to no one in my criticism of mainstream German economic thinking. But it is wrong to argue against the candidacy of Jens Weidmann, the president of the Bundesbank, on those grounds.” – bto: das finde ich auch.
  • The main qualities I would be looking for in the next ECB chief are intellectual curiosity, a willingness to question one’s own beliefs and especially one’s own models, to admit errors, and try new approaches. The next president will need to engage in the debate over modern monetary theory and other non-conventional ideas. He or she should have a deep understanding of current economic models and where they fall short. The proverbial monkey with a dartboard would have outperformed the ECB’s forecasting department in the last decade. One of the jobs of the next ECB chief will be to outperform the monkey. (…) The new job is to go back to basics, to gain a deep understanding of what went wrong in the crisis and start repairing the financial system.” – bto: das ist mehr als nur das Füllhorn zu öffnen! Wir brauchen jemanden, der aus der Krise führt, statt sie weiter zu verschleppen. Das ist eine gute Überlegung, wobei ich denke am Ende geht es eben nur um die Bereitschaft, Geld in das System zu pumpen.

→ telegraph.co.uk: “Europe must prevent a German stranglehold on the ECB”, 29. Mai 2019

→ FT (Anmeldung erforderlich): “How not to select the next European Central Bank president”, 2. Juni 2019

Kommentare (52) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Arda Sürel
    Arda Sürel sagte:

    ‘…weil es eben nicht möglich ist, sich aus der Überschuldung herauszusparen. Aber es kann doch nicht sein, dass man statt einem Schuldenschnitt eine Finanzierung immer weiterer Schulden durch die EZB als Lösung verkauft’

    Mag sein, nur wenn man sich mit ‘Schuldenschnitt’ naeher befasst, sieht es sehr sehr grausig aus, was das Verhalten von Politikern erklaert.

    Italien hat einen Schuldenstand von ca. 2,3 Billionen Euro bei einer Verschuldungsquote von 130%. Selbst wenn man nicht Maastricht (60%), sondern z.B. Rogoff (90%) als Orientierung nimmt, müsste ein Schuldenschnitt nur auf den italienischen Fall beschraenkt (d.h. keine Ansteckungsgefahren für andere) eine Summe von ca. 700 Mrd. Euro abschreiben, beschneiden, hinausschieben – was und wie auch immer.

    Ich glaube nicht, dass man von der Existenz einer Eurozone, eines europaeischen Banken- und Finanzsystems, einer europaeischen Bürokraten- und Politikerkaste und einer europaeischen Bevölkerung ausgehen sollte, die das Vermögen haetten dies zu bewerkstelligen. Ich spare es mir an Ansteckungsgefahren und – volumina überhaupt zu denken.

    Man stelle sich spasseshalber vor, irgendein Gremium auf EU Ebene kommt zusammen und beraet darüber wie eine Gesamtsumme von vielleicht 5 Billionen Euro weginflationiert, abgeschrieben, im zeitlichen gedehnt, durch die EZB aufgekauft und dann vergessen werden soll, welche Banken und Verischerungen verstaatlicht, welche anderen Banken und Versicherungnen durch neu geschöpftes Geld rekapitalisiert werden sollen, welche Banken und Versicherungen und sonstige Finanzinstitutionen nicht gerettet werden und wie in welchem Umfang welcher Glaeubiger seine Forderungen dann selber verlieren bzw. durch Einlagensicherungen etc. zu Teilen zurückbekommen soll.

    Da ist es um einiges realistischer davon auszugehen, dass nicht viel neues sondern mehr vom Alten geschehen wird, bis die Krise da ist.

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  2. Peter A.
    Peter A. sagte:

    @ Dietmar Tischer
    Innhaltlich dürften wir in der Sache übereinstimmen. Natürlich haben sie Recht mit “…ir könnten uns mühelos verschulden, um zu investieren.
    Ich würde das in Maßen befürworten.
    Aber: …
    Denn auch Staaten können die Verschuldung für Konsum kann nicht ewig fortführen.”
    Ergänzen möchte ich noch, dass man zum Konsum im weiteren Sinne auch noch die Ausgaben für die Energiewende etc. zählen muss. die formal zwar Investitionen sein mögen. Faktisch aber steht den Ausgaben nur ein weit kleinerer wirtschaftlicher Nutzen entgegen. Insofern sind da auch bestimmt 80% faktisch als Lifestylekonsum einzustufen. (Auch ein wirklicher Umweltnutzen ist nicht erkennbar). Und da gäbe es noch einige weitere Punkte. Wie die extrem hohen Kosten durch die wuchernde Planungs- Genehmigungs- und Umweltbürokratie erhöht zwar formal die Investitionen, den dadurch gesteigerten Kosten steht aber ebenfalls kein gesteigertes volkswirtschaftliches Vermögen gegenüber.

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  3. Kurt Brand
    Kurt Brand sagte:

    Die Washington Post hat vor drei Jahren am 3. Juni 2016 einen ausgezeichneten Artikel unter der Überschrift “Deutschland trotzt 700 Jahren Geschichte” veröffentlicht, der nichts von seiner Aktualität verloren hat: https://www.washingtonpost.com/news/wonk/wp/2016/06/03/germany-is-defying-700-years-of-history/. Der Artikel liefert aus meiner Sicht eine der verständlichsten Erklärungen, warum die Eurozone eine Fehlkonstruktion ist, die in der Praxis nicht funktionieren kann.

    Im Vorfeld der Euro-Einführung im Jahr 1999 hat Italien seine italienische Lira zwischen 1972 und 1998 um 600% gegenüber der D-Mark abgewertet, um seine Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten. Mit dem Euro war diese Abwertungsmöglichkeit ab 1999 nicht mehr vorhanden. In der Folge liefen durch stark divergierende Entwicklung der Reallöhne und Arbeitsproduktivität in Deutschland und Italien die Lohnstückkosten auseinander. In 2014 lagen Lohnstückkosten laut Washington Post in Deutschland bei 307% des Niveaus von 1950 und in Italien bei fast 2.000% des Niveaus von 1950. Solange die Entwicklung der Lohnstückkosten und der Produktivität in den Volkswirtschaften der Eurozone deutlich voneinander abweichen, kann und wird sich die Eurozone nicht stabilisieren.

    Die aus dieser Divergenz resultierenden Ungleichgewichte können nur aufgelöst werden, indem entweder die Eurozone offiziell in eine Transferunion umgewandelt wird, in der Deutschland mit dem Geld seiner Steuerzahler überschuldete Eurostaaten mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit subventioniert (das wird von den Deutschen abgelehnt) oder indem diese angeschlagenen Eurostaaten sich in “Mini-Deutschlands” verwandelt, die sich auf die Optimierung ihrer Lohnstückkosten konzentrieren (das wird natürlich von den betroffenen Ländern abgelehnt).

    Die zwei größten Bedrohungen für die Eurozone sind nicht “a weakening economy and a crisis in Italy”, wie Christian Odendahl vorgibt, sondern die sozialen Verwerfungen, die der Euro in Südeuropa angerichtet hat. Die “Rettung” von Banken, Euro und überschuldeten Staaten der Eurozone hat die Völkerverständigung in der EU um mindestens 40 Jahre zurückgeworfen, was sich zuletzt bei den Wahlerfolgen extremer linker und rechter Parteien bei der Wahl zum EU-Parlament Ende Mai 2019 gezeigt hat.

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    • troodon
      troodon sagte:

      @ Kurt Brand
      “Solange die Entwicklung der Lohnstückkosten und der Produktivität in den Volkswirtschaften der Eurozone deutlich voneinander abweichen, kann und wird sich die Eurozone nicht stabilisieren”
      Grundsätzlich Zustimmung. Bedenken Sie aber bitte, dass die Produktivität/Lohnstückkosten der italienischen Unternehmen nicht generell so schlecht sein kann. Ansonsten würde Italien kein Leistungsbilanzüberschuss verzeichnen.

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      • Kurt Brand
        Kurt Brand sagte:

        Wenn Sie sich die Grafik in diesem Artikel des Jacques Delors Institutes in Berlin vom 02.07.2018 unter der Überschrift “Wage-Productivity Gap – Four Tales from the Eurozone” anschauen, dann schneidet Italien sowohl bei der Entwicklung der Realeinkommen, als auch bei Entwicklung der Arbeitsproduktivität im Vergleich zu Deutschland, Frankreich und Spanien schlecht ab: https://www.delorsinstitut.de/en/allgemein-en/wage-productivity-gap-four-tales-from-the-eurozone/. Ich habe mir noch nicht angeschaut, woher die italienischen Leistungsbilanzüberschüsse kommen, aber sie können im Quervergleich zu Deutschland, Frankreich und Spanien nicht aus der Steigerung der Arbeitsproduktivität kommen. Italienische Unternehmen profitieren natürlich, wie alle anderen Staaten der Eurozone von einem um 25 bis 30 Prozent zu niedrigen Eurokurs sowie von den Nullzinsen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Kurt Brand
        Alle diese Statistiken haben das “Problem” den richtigen, für alle Länder passenden Startzeitpunkt zu finden.
        Für D z.B. würde die komplette Schließung der seit 1999 entstandenen Lücke Produktivität/Lohnentwicklung dazu führen, dass man wahrscheinlich erneut der “kranke Mann Europas” wäre.

        Aber wie schon geschrieben gilt selbstverständlich „Solange die Entwicklung der Lohnstückkosten und der Produktivität in den Volkswirtschaften der Eurozone deutlich voneinander abweichen, kann und wird sich die Eurozone nicht stabilisieren“
        Die richtige Ausgangsbasis zu finden ist m.E. eben nur schwieriger als eine einfache Grafik glauben machen will.
        Unabhängig davon, Italien hat definitiv etliche Probleme. Die Konkurrenzfähigkeit ihrer Produkte auf dem Weltmarkt alleine ist es aber offensichtlich nicht.

  4. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Im Grunde ist es völlig nebensächlich, wer an der Spitze der überflüssigen und für die Eurozonen-Währungs-Politik schädlichen Großdruckerei für ungedecktes und inkompatibles Fiat-Geld steht.

    Schon die Tatsache, daß eine Zwerginsel wie Zypern den gleichen Stimmrechtsanteil wie Deutschland hat. nämlich jeweils 1 Stimme für die höchst unterschiedlichen Volkswirtschaften, legt nahe, die EZB genauso als Fehlkonstruktion zu betrachten wie das gesamte EU-Projekt.

    An der Spitze steht ein Direktoriums-Regime, das im Auftrag unserer verantwortungslosen Politiker weit über ihr Mandat hinaus agiert und den Euro zu einem abschreckenden Beispiel gemacht hat, wie in einer überschuldeten Welt ungedecktes Papiergeld dafür verwendet wird, riesige Schulden-Tsunamis, Nullzinsen und gezielte Versuche, unsere Kaufkrauft zu unterminieren, benutzt werden, um den sicher kommenden Zerfall dieser Währung zu vermeiden.

    Die Dilettanten haben den Auftrag, im Sinne von “whatever it takes” und “scheitert der €, dann scheitert Europa” (Gottseidank ist die Verfasserin dieser Aussage schon selbst im Begriff, zu scheitern) auch unter Verwendung hanebüchener “Rettungs”-Maßnahmen den Euro zu erhalten.

    QE, OMT, MMT, verbotene Staaten-Finanzierung, Null- und Negativ-Zinsen und Helikopter-Geld –
    sollen die Instrumente sein, diese Falschwährung zu retten.

    Antworten
  5. Marloh
    Marloh sagte:

    Einen Deutschen EZB-Chef werden zu lassen vor der nächsten allseits erwarteten Krise ist ein teuflischer Schachzug.
    Mit einem Südländer sind die Fronten bei Inflation und Deflation für uns und die anderen klar.
    Mit einem Deutschen können wir uns im Fall einer Inflation nicht mehr beschweren und sind bei Deflation in nullkommanichts mal wieder die hässlichen.
    (Inflation: Assets, Güter, beides)

    Antworten
  6. Peter A.
    Peter A. sagte:

    Der Aussage “Ich habe Weidmann mal – da saß er noch im Bundeskanzleramt – gesagt, dass es dumm ist, zu sparen, wenn alle anderen auf Pump leben. Hat er nicht verstanden.” ist uneingeschränkt zuzustimmen. Das ist letztendlich eine der großen strategischen Fehler Deutschlands. Bei den erreichten Schuldenniveaus ist zwangsläufig, dass die Schulden nicht dauerhaft “regulär”bedient oder gar zurückezahlt werden. Irgendwann werden diese zwangsläufig entwertet, montarisiert oder ähnliches werden. Und in einer Währungsunion landen dann die Verluste vor allem bei Ländern mit unterdurchschnittlicher Verschuldung. Daher wäre esmehr als angebracht gewesen sich bei der Verschuldung nicht gegen den Trend in der EU zu verhalten. Wenn die Schulden dann dazu verwendet worden wären die Infrastruktur zu verbessern, Zukunftsinvestionen zu tätigen oder auch nur Vorräte an strategischen Rohstoffen (z.B. seltende Erden) und Edelmetallen anzulegen, dann hätte dies die Netto-Vermögensposition aktuell keineswegs verschlechtert. Langfrisitg würde davon aber weit mehr beleiben als von den uneinbringlichen Forderungen in der Währungsunion (u.a. Target II)
    Und an der grundsätzlichen Schuldentynamik in der Währungsunion könnte auch ein Weidmann nichts ändern. Sowohl aufgrund der Mehrheitsverhältnisse als auch weil die Verschuldung und die Demographie dafür schon zu weit fortgeschritten sind. Die Person an der EZB-Spitze wird daher daran nichts grundsätzliches ändern. Sie mag aber Einfluss haben auf den Zeitpunkt und den genauen Ablauf der Schulden- (und Vermögens-)elemination.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Peter A.

      >Wenn die Schulden dann dazu verwendet worden wären die Infrastruktur zu verbessern, Zukunftsinvestionen zu tätigen oder auch nur Vorräte an strategischen Rohstoffen (z.B. seltende Erden) und Edelmetallen anzulegen, dann hätte dies die Netto-Vermögensposition aktuell keineswegs verschlechtert.>

      WENN …

      Ja, wir könnten uns mühelos verschulden, um zu investieren.

      Ich würde das in Maßen befürworten.

      Aber:

      Deutschland wird sich in irgendeiner nicht allzu fernen Zukunft verschulden, um damit Sozialleistungen so zu finanzieren, dass der Umverteilungsdruck, d. h. die Belastung der Mittelschicht nicht unerträglich zunimmt. Zudem werden damit höchst fragwürdige Projekte gefördert, nach heutigem Stand etwa Zuschüsse für den Kauf von E-Automobilen, die kaum jemand haben will.

      Wenn die Verschuldung des Staats derartig eingesetzt wird, kann lässt sich die Gesellschaft zwar eine Zeit lang stabilisieren, verfestigt aber Einstellungen der Bevölkerung und Strukturen, die letztlich zu NICHT mehr beherrschbaren Konflikten führen.

      Denn auch Staaten können die Verschuldung für Konsum kann nicht ewig fortführen.

      Das hätte Weidmann Dr. Stelter sagen können und er würde zugestimmt haben.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        “für den Kauf von E-Automobilen, die kaum jemand haben will.”
        Dies wird sich m.E. in den nächsten Jahren langsam, aber stetig ändern. Sobald das Angebot an Fahrzeugen steigt und es dazu verlockende Finanzierungsangebote gibt, wird der Absatz an E-Autos deutlich steigen.
        Die Langstreckenfahrer werden dabei sicherlich nicht besonders stark zugreifen, aber mit ~300 KM Reichweite wird es für viele andere Käufer ausreichend sein.
        Preislich attraktiv wird es für die Eigenheimbesitzer werden, die noch jung genug sind, sich eine PV Anlage auf das Dach zu schrauben und den verfahrenen Strom günstig selbst produzieren.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Auch ich glaube, dass in den nächsten Jahren langsam aber stetig mehr E-Fahrzeuge gekauft werden.

        Die Regierungen, gleich welcher Couleur, werden dies durch REGULIERUNG (Produktion und Angebot) und durch SUBVENTIONIERUNG (Nachfrage) erzwingen.

        Die Kosten werden immens sein, da ja die Energieerzeugung umgestellt sowie die Infrastruktur neu aufgebaut werden muss.

        Wenn dabei auch noch die Arbeitslosigkeit steigt, wird sich der Umverteilungsdruck erheblich erhöhen.

        Fraglich ist bei all dem, WER da noch Eigenheimbesitzer werden kann bzw. will.

        Mit Blick auf stabile gesellschaftliche und politische Verhältnisse ist der Gang der Dinge jedenfalls hochgradig RISIKOBEHAFTET.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        “SUBVENTIONIERUNG”
        Für einen Teil der Eigenheimbesitzer, insbesondere mit Erst- oder Zweitwagen, der häufig tagsüber zu Hause “rumsteht”, wird sich ein Elektroauto mit der Fähigkeit zum bidirektionalen Laden und einer PV Anlage mittelfristig auch finanziell besser rechnen als Verbrennerautos und Strombezug vom Versorger.

        Die Subventionierung wird dann natürlich trotzdem gerne mitgenommen werden…

        Die Zeche zahlen die anderen Strombezieher .

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Im Moment sind die E-Autos so schlecht, unpraktisch und teuer, dass sie nur die schlimmsten (oder scheinheiligsten) Klimahysteriker freiwillig kaufen werden. Das schließt natürlich nicht aus, dass die Regierung das untaugliche Produkt mit Zwangsmaßnahmen unters Volk bringt.

        Darf ich Sie zum Beispiel für den neuen Opel Corsa in der Elektroausführung begeistern? Sogar 330 km Reichweite und schlappe 30000 EUR Kaufpreis, das sind nur gut 10000-15000 EUR mehr als bei einem vergleichbar ausgestatteten Benziner-Corsa: https://www.welt.de/wirtschaft/article194766375/Opels-Elektro-Corsa-ist-doppelt-so-teuer-wie-der-Benziner.html

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Klar, alle Umbrüche produzieren nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner.

        Wer aufgrund seiner PV-Anlage umsonst “tankt” ist fein raus und kann besten Gewissens auch ein E-SUV fahren.

        Aber Sie verstehen schon, dass das auch Probleme aufwirft, die nicht mehr mit einfachen Wirkmechanismen beschrieben und daher fixiert werden können und somit sehr risikobehaftet sind bezogen darauf, dass sie irgenwie gelöst werden müssen.

        Die ganz große Gefahr, die ich sehe, besteht darin, dass wir auf unvorbereitet auf unchartet territory losmaschieren.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        “Im Moment sind die E-Autos so schlecht…”
        Das wird sich langsam ändern und sich für die von mir genannte Gruppe insbesondere mit V2H / V2G besser rechnen als der Status Quo. Das wird noch einige Jahre dauern, ohne Frage… Aufhalten lassen wird sich das nicht mehr, weil es politisch gewollt ist. Und in D wird der Staatskonzern VW zudem genügend Druck machen… Man verzichtet schließlich in D bis 2029 auf betriebsbedingte Kündigungen…
        Da passt doch dann das Angebot von Seat für Sie vielleicht besser als der Opel:
        “Geht es nach Seat wird der Seat Mii electric mit das preiswerteste Elektrofahrzeuge sein. Die Kosten seien die gleichen wie bei einem gleichwertigen Verbrennungsmotorfahrzeug in diesem Segment, aber mit deutlich niedrigeren Gesamtbetriebskosten.”
        https://www.elektroauto-news.net/2019/seat-mii-electric-daten-fotos-premiere?utm_source=Newsletter+%7C+Elektroauto-News.net&utm_campaign=42b616884a-Mail_from_09102017_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_a13cad7d1b-42b616884a-154228793
        Dann müssen Sie nur noch das EFH mit PV Dach drum herum bauen, falls noch nicht vorhanden :)

      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        “Aber Sie verstehen schon, dass das auch Probleme aufwirft, die nicht mehr mit einfachen Wirkmechanismen beschrieben und daher fixiert werden können und somit sehr risikobehaftet sind bezogen darauf, dass sie irgenwie gelöst werden müssen.

        Die ganz große Gefahr, die ich sehe, besteht darin, dass wir auf unvorbereitet auf unchartet territory losmaschieren.”

        Selbstverständlich sehe ich das. Und die Probleme werden auch auftreten.

        Profitieren werden finanziell die, die sich die Anfangsinvestitionen leisten können. Das passt dann gut zu dem Wohlfühlerlebnis Grün gewählt zu haben… Tja und die anderen sind einfach Klimaschweine… Mit entsprechenden Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung. Da muss man dann wieder mit besorgter Miene mehr umverteilen zur Ruhigstellung…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Warten wir mal ab, zu welchem Preis der Seat Mii verkauft wird, darüber schweigt sich der Artikel ja vielsagend aus. Die grundsätzliche Frage bleibt: Wer kauft freiwillig einen Kleinwagen für 30000 EUR (und eine Reichweite um die 300 km, beim Elektro-Corsa etwas mehr, beim Mii etwas weniger) nur weil der einen Elektroantrieb hat?

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Es geht mir, wie geschrieben, über die Entwicklung in den nächsten ~5 Jahren. Und da wird es m.E. E-PKW’s geben, die sich auch finanziell besser rechnen für Besitzer von PV Anlagen, wenn der PKW häufiger tagsüber zu Hause rumsteht.
        WENN V2H / V2G Standard ist (ab 2025?), dann für diese Zielgruppe definitiv.

      • Christian Hu
        Christian Hu sagte:

        Ein e-Auto besteht aus wesentlich weniger Teilen als ein Verbrenner und benötigt heute schon ca. 40% weniger Bauzeit: https://ecomento.de/2019/04/03/vw-elektroauto-produktion-fast-40-prozent-effizienter/

        Der Hauptgrund, weshalb e-Autos in der Anschaffung (!) heute noch teurer sind, ist der Preis der Batterie. Wie in anderen Artikeln schon diskutiert fällt der Preis für Stromspeicher jedoch rapide, nach Fertigstellung der sich aktuell im Bau befindlichen Batteriefabriken wird sich dieser Preisverfall vermutlich noch beschleunigen: https://www.euractiv.com/section/batteries/interview/europe-will-have-at-least-ten-gigantic-battery-factories/

        Meine Vorhersage: Der Verbrenner wird schon sehr zeitnah aus Kostengründen abgelöst werden, sofern die Infrastruktur schnell genug mitwächst. Hoffentlich sind die Deutschen Hersteller und Zulieferer dabei!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Einfamilienhaus-Besitzer mit Solaranlage, die sich einen Kleinwagen aus dem Einstiegssegment (aber doppelt so teuer wie die Benziner-Variante, weil Elektroauto) kaufen, der tagsüber auch noch die meiste Zeit am Haus angeschlossen herumsteht, sind aber wirklich keine große Zielguppe.

        Diese Euphorie kann ich wirklich nicht nachvollziehen, tut mir leid.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Wie kommen Sie auf “Euphorie” ?
        Liegt mir absolut fern…

  7. Contumax
    Contumax sagte:

    @Alexander
    “Den Wähler ficht das natürlich nicht an, denn er glaubt per Kreuzchen – letztendlich durch die AfD – eine Alternative zu haben. -> WeRch ein ILLtum (Ernst Jandl)”
    Diesem Glauben hängen sicher einige Wähler an, andere flüchteten in den Protest. Letztere wären auch schnell wieder bereit, andere Parteien zu wählen, um dem Parlament eine eher wählbare OPPOSITIONSPARTEI zu verschaffen. Oder haben Sie vor dem Einzug der Schwefelpartei daselbst etwas oppositionsähnliches entdecken können?

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @ Contumax

      Die einzige Oppositionspartei hat die große AllparteienKoalition erst zementiert und die Wahlergebnisse zeigen, dass die mediale Realitätsverweigerung den Wähler so verängstigt, dass eine Regierungsbeteiligung vorerst unwarscheinlich ist.

      Käme die Schwefelpartei an den Regierungstisch, gelten dieselben geldtheoretischen Zwänge, wie für die übrigen Parteien.

      Wer die Alice Weidel schon einmal live zum Thema “Rente” gehört hat, spürte dass die Weidel auch keine Hoffnung auf schmerzfreie Lösungen hat.

      Wahlen retten diesen Laden nicht mehr und ob die AfD “die Alternative” für nach dem Konkurs ist – bezweifle ich stark. Dazu werden die guten Leute viel zu stark vom “framing” der Sozialisten behindert.

      Deshalb warten nicht nur desinteressierte Wähler als NICHTWÄHLER ab, sondern auch alle Interessierten – der größten Volkspartei.

      Antworten
  8. Christian
    Christian sagte:

    Ich möchte an dieser Stelle aus dem Buch „Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen“ (übrigens sehr lesenswert!) von Dr. Markus Krall zitieren: [„… Der EZB-Rat, obwohl mit dem Anspruch in der Tradition der Bundesbank zu handeln, ist in Wahrheit weder unabhängig, noch hat er eine Stabilitätskultur. Er ist ganz im Gegenteil der Spielplatz nationaler Eigenoptimierung. Allein schon der Umstand, dass jedes Land einen Vertreter in diesem Rat hat, mach eines deutlich: Diese Männer und Frauen sind keine Versammlung „alter weiser Männer“, sie sind die Repräsentanten ihrer Heimatländer und damit auch ihrer nationalen Interessen. Die Konstruktion des Rates deckt den Anspruch auf Unabhängigkeit im besten Fall als Fiktion auf, im schlimmsten Fall als schlichte Lüge. Auf Grundlage dieses eingebauten Governance-Versagens können die Handlungsweisen des EZB-Rats analysiert, verstanden und prognostiziert werden. In Wahrheit wurde die EZB und ihre Fähigkeit, Geld zu drucken, von einer Stimmenmehrheit im Rat gekidnappt. Diese Stimmenmehrheit steht aber nur für eine Minderheit der Kapitalanteile und der Haftungsmasse der teilnehmenden Länder. Diese Fraktion hat wissentlich und willentlich die EZB umgebaut in ein Vehikel zum Transfer von Geld und Wohlstand von Nordeuropa nach Südeuropa. Gleichzeitig wurden Risiken vom Süden nach Norden übertragen, der nach dem Zusammenbruch dieses Pyramidenschemas mit einer unbezahlbaren Rechnung sitzen gelassen werden wird.“…]. Meine eigenen Gedanken dazu und zur aktuellen Situation: die überwiegende Mehrheit der bisher von mir wahrgenommenen Vorschläge (aus Frankreich und den südlichen Euro-Ländern) zur Reform der Euro-Zone zielen darauf ab, die noch vorhandenen Verschuldungskapazitäten der finanziell relativ stabilen Länder, allen voran Deutschlands, anzuzapfen um selbst keine beim eigenen Volk unpopulären Maßnahmen ergreifen zu müssen. Das Ganze wird dann unter dem Begriff „Solidarität“ eingefordert. Also blockieren sich beide Seiten gegenseitig: die eine, die noch etwas zu verlieren und damit zu verteidigen hat, und die andere, die quasi nichts mehr zu verlieren hat. Die Begehrlichkeiten und der Forderungsdruck der südlichen Euro-Länder und Frankreichs werden erst dann abnehmen, wenn es bei den Nord-Euro-Ländern nichts mehr zu holen gibt. Also wenn diejenigen, die heute als Volkswirtschaften noch etwas besser dastehen als der überschuldete Süden, im Rahmen von Haftungen oder direkten Krediten genauso tief im Schuldensumpf stecken. Insbesondere die deutsche Politik wird sich rückblickend nicht nachsagen lassen wollen, dass der Euro am Mangel deutscher (finanzieller) Solidarität gescheitert ist, denn schließlich – so wird uns immer wieder eingetrichtert – müssen gerade wir Deutschen aufgrund unserer Geschichte Verantwortung für das Gelingen der europäischen Einigung tragen: die moralische Keule soll sich (aus der Sicht der anderen Euro-Länder) in bare Münze umschlagen! Aus diesem Blickwinkel wird auch ein Herr Weidmann als EZB-Präsident nichts an der Situation ändern. Die heute finanziell noch halbwegs soliden Länder werden weiter für die anderen bluten. Und wenn es um die Finanzen in allen Euro-Ländern erst einmal annähernd gleich schlecht bestellt ist, wird es für die Politik viel einfacher sich auf einen gemeinsamen Weg aus dem Dilemma zu einigen. Denn schließlich hat jetzt, mit Ausnahme der Bürgerinnen und Bürger, niemand mehr etwas zu verlieren!

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Christian

      Die Tatsache, dass unter Trichet eine fundamentale Fehlleistung vollbracht wurde (er wollte noch „härter“ sein als Stark und Weber), spricht gegen die These von Markus Krall. Wer allerdings auf Neoliberalala-Framing steht, der wird bei Krall bestens bedient und findet seine eigenen (Vor)Urteile bestens bestätigt.

      Diese Fehlleistung der EZB unter Trichet war ähnlich schwerwiegend wie die der Fed unter Arthur Burns: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/zentralbanken-sind-nicht-mehr-unabhaengig/#comment-68449

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • DenkBloßNix
        DenkBloßNix sagte:

        @ Michael Stöcker

        – Wer allerdings auf Neoliberalala-Framing steht

        Das kommt davon, wenn die Steuerzahler aufgrund ihres Lebensalters nicht mehr vom alten framing lassen wollen, weil sie glauben verstanden zu haben.

        Dabei könnte die Welt so einfach sein, man lese einfach die Überflieger Bestsellerautoren und Propagandisten der new economy und glaube ihre Visionen, dann klappt es auch mit dem neuen framing.

        Ich persönlich glaube nicht an Vorstellungen von queer TrensgenderVeganern und grüße als Barbar

      • Christian
        Christian sagte:

        @ MIchael Stöcker
        Mit Verlaub, Herr Stöcker, wenn Sie die FED und EZB gleichsetzen, dann lassen Sie meines Erachtens die höchst unterschiedlichen Auffassungen von bzw. nationalen Mentalitäten bei Finanz- und Fiskalpolitik innerhalb Europas vollkommen außer Betracht, die man in den USA so nicht vorfindet. Insofern hinkt ihr Vergleich aus meiner Sicht. Der Euro bzw. seine Konzeption war von Anfang an mit derart vielen Konstruktionsfehlern behaftet, die nun im Rahmen des steigenden Drucks im Kessel immer offensichtlicher zu Tage treten. Draghis Lektion aus den Fehlern Trichets war bereits von Tag eins an: lieber zu spät als zu früh straffen. Wann hätte Draghi Ihrer Meinung nach denn straffen können, sollen oder müssen? Jeder Zeitpunkt seit seinem Amtsantritt wäre für das eine oder andere Land suboptimal gewesen. Die EZB ist nur auf dem Papier unabhängig, wird aber schon seit Langem von der Politik missbraucht. Ich persönlich bin müde davon, diesem Trauerspiel des Dahinsiechens weiter zuzuschauen, weil die Politik sich gegenseitig blockiert und wertvolle Zeit verstricht. Zwar wäre es (rein konzeptionell gedacht) vielleicht besser, wenn man ein auf Dauer dysfunktionales Konstrukt kontrolliert zurückbaut oder in kleinen Schritten implodieren lässt. Aber dieses rein politisch gewollte und in wirtschaftlicher Hinsicht vollkommen unvernünftige Projekt namens Euro lässt sich wohl nicht mehr rückabwickeln. Daher wünsche ich mir inzwischen manchmal, dass ein fundamental disruptives Ereignis den Euro-Politikern diese Entscheidung einfach abnimmt. Das würde zwar für viele Länder, die europäische Politik und viele Menschen in Europa sehr, sehr hässlich ausgehen und würde Europa auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte lähmen. Aber immerhin wäre so die Talsohle erreicht und man könnte, wenn auch unter Schmerzen, nach vorne schauen anstatt, so wie jetzt, den Offenbarungseid ständig nur in die Zukunft zu verschieben und damit letztlich die Fallhöhe, von der der Absturz erfolgt, immer weiter zu erhöhen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Christian

        „Mit Verlaub, Herr Stöcker, wenn Sie die FED und EZB gleichsetzen“

        Tue ich das? Ich habe lediglich auf zwei fundamentale Fehlentscheidungen von zwei Zentralbankpräsidenten aufmerksam gemacht. Burns stand unter massivem Druck der Politik/Nixon, während Trichet unter massivem Druck der Bundesbank sowie der Mainstream-Ökonomen stand, die auf Basis einer falschen Geldschöpfungstheorie vor Inflation warnten (Straubhaar & Co.).

        „Der Euro bzw. seine Konzeption war von Anfang an mit derart vielen Konstruktionsfehlern behaftet, die nun im Rahmen des steigenden Drucks im Kessel immer offensichtlicher zu Tage treten.“

        Hier gibt es in der Tat erstaunliche Parallelen zum Dollar. Die USA benötigten mehrere Anläufe und Kriege, bis sie sich nach über 100 Jahren 1913 auf eine funktionsfähige Zentralbank einigen konnten: https://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/43609/amerikanische-lektionen-fuer-europa/ . Mal schauen, wie lange es bei uns dauert.

        „Wann hätte Draghi Ihrer Meinung nach denn straffen können, sollen oder müssen?“

        Erst dann, wenn es zu einer massiven Ausweitung der staatlichen Konjunkturimpulse gekommen wäre; also gar nicht. Fiskalpakt und Anbetung der schwarzen Null konterkarieren die geldpolitischen Impulse.

        „Jeder Zeitpunkt seit seinem Amtsantritt wäre für das eine oder andere Land suboptimal gewesen.“

        Nicht nur suboptimal sondern zugleich ein großer Fehler.

        „Die EZB ist nur auf dem Papier unabhängig, wird aber schon seit Langem von der Politik missbraucht.“

        Nein, die EZB ist auch de facto unabhängig von der Politik. Die Politik macht allerdings ihre Aufgaben nicht; insbesondere in Deutschland. Und für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik benötigt man eine erfolgreiche Geld- und Fiskalpolitik. Wenn einer Vollgas gibt (QE) und der andere auf die Bremse tritt (Fiskalpakt), dann muss man sich nicht wundern, wenn der Motor Schaden nimmt.

        Und ja: Es ist ein „Trauerspiel des Dahinsiechens“.

        LG Michael Stöcker

  9. Kassandra
    Kassandra sagte:

    Ja, Herr Laubfrosch, ich bekenne mich schuldig und höre ab sofort auf zu arbeiten, damit für die anderen auch noch Arbeit übrig bleibt……………

    Antworten
    • Kermit der Laubfrosch
      Kermit der Laubfrosch sagte:

      Kassandra,
      aus Ihrer Antwort kann man nur schlussfolgern, dass Sie nicht im Ansatz verstanden haben, worin der Sinn einer arbeitsteilig organisierten Wirtschaft besteht.
      Mit der von Ihnen offenbar gewählten Variante (ich reisse alle Arbeit an mich und werfe dann den Anderen, für die keine Arbeit mehr bleibt vor, faul zu sein/ selbst an ihrer Lage Schuld zu sein) kommt man offensich nicht weiter.
      Kleiner Tip: einfach mal alles Neoliberale beiseite lassen – das vernebelt nur den Geist und verhindert so, das Wesentliche zu erkennen.

      Antworten
  10. Kassandra
    Kassandra sagte:

    Ist es nicht egal, wer auf der untergehenden Titanic, auch Eurozone genannt, den Kassenwart macht?
    Am besten keinen Deutschen, sonst wird wieder behauptet, der Deutsche, bzw. die Deutschen sind Schuld. Das hatten wir doch alles schon mal.

    Antworten
    • Kermit der Laubfrosch
      Kermit der Laubfrosch sagte:

      Kassandra, ich glaube die ganze Disksussion käme einen erheblichen Schritt weiter, wenn “die Deutschen” endlich einsehen würden, welch erheblichen eigenen Anteil Sie am derzeitigen Zustand der Eurozone haben.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “die ganze Disksussion käme einen erheblichen Schritt weiter, wenn „die Deutschen“ endlich einsehen würden, welch erheblichen eigenen Anteil Sie am derzeitigen Zustand der Eurozone haben.”

        Stimmt, wir als Hauptkreditgeber hätten der Euro-Verschuldungsparty schon vor 10 Jahren den Stecker ziehen sollen – oder allerspätestens dann, als die faulen Griechenland-Kredite aus den Büchern der Banken in die Bilanzen von Staat und Zentralbank wanderten.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Eine Reduzierung der übertriebenen D-Fixierung auf Export und schwarze Null wären langfristig positiv für die Eurozone und auch für D.

    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Kassandra:

      Sehe ich ähnlich. Wer bei der untergehenden Eurozone Kassenwart macht, ist FACHLICH egal. POLITISCH ist es m.E. enorm wichtig, dass es jemand aus einem kleinen Land wie z.B. Belgien ist, da er hinterher der Sündenbock sein wird. Das ist natürlich unfair, aber dadurch lassen sich Anstachelungen zu Auseinandersetzungen zwischen den größeren Euro-Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Deutschland kleiner halten.

      Antworten
  11. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Weidmann schlecht oder nicht schlecht für den Euro – was für eine Frage.

    Die Frage sollte lauten:

    Was kann die EZB tun, um bei ZUKÜNFTIG erschwerten Bedingungen den Zerfall der Eurozone aufzuhalten und würde sie es auch unter Weidmann tun?

    Sie kann weiterhin lender of last resort sein und wird das auch sein, egal ob Weidmann oder ein anderer an der Spitze steht.

    Der einfache Grund dafür:

    Die EZB muss alles in ihrer Macht stehende tun, um den Zerfall der Eurozone zu verhindern, weil er für ALLE zu teuer wäre.

    Das versteht auch Weidmann und daher scheitert die Eurozone auch nicht an Weidmann.

    Seine Aussage vor dem BVerfG hat damit nichts zu tun.

    Sie besagte lediglich:

    Es ist AUFGABE der Politik, die Eurozone zu stabilisieren, nicht die der EZB.

    Sie besagt nicht:

    Wenn die Politik ihrer Aufgabe nicht gerecht wird, verweigern wir ihr unsere Möglichkeiten, die Eurozone zu stabilisieren.

    C. Odendahl ist offensichtlich nicht fähig, diese Differenzierung in seine Argumentation aufzunehmen.

    Auch W. Münchau schiebt Weidmann auf ein irrelevantes Nebengleis.

    Es geht längst nicht mehr nur darum, der EZB ein besseres Analyse-Team zu verschaffen, um besser VERSTEHEN zu können.

    Es geht aus Sicht der EZB und auch der Politik vor allem in Deutschland, aber auch anderswo darum, in Krisensituationen den Zerfall der Eurozone zu verhindern – also um HANDLUNGSALTERNATIVEN.

    Ein Aspekt ist allerdings richtig:

    Italien wird mehr und mehr zum größten Risikofaktor für die Eurozone.

    Hier ein Hinweis darauf, wie in Rom die Dinge vorangetrieben werden:

    https://www.welt.de/wirtschaft/article194681747/Euro-Parallelwaehrung-Rom-macht-jetzt-seine-eigene-Geldpolitik.html

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      Bto: Aber die EZB ist eben keine normale Notenbank. Ihre Handlungen verschieben Vermögen zwischen Ländern

      Dietmar Tischer: Die EZB muss alles in ihrer Macht stehende tun, um den Zerfall der Eurozone zu verhindern, weil er für ALLE zu teuer wäre.

      Die Vermögen sind längst verschoben worden, durch Vorfinanzierung von EU Exporten (aller Art) in der Größe target2. Die EZB rettet jetzt durch “whatever it takes” die Realbewertung von Vermögenspositionen, für die es in der Breite gar keinen Käufer-Markt mehr gibt.

      Was die EZB vollbringt ist die Illusion von Zeitgewinn, denn in Wirklichkeit vertändelt die Politik Lebensarbeitszeit demographisch kippender Gesellschaften.

      Das Scheitern ist programmiert und mit Zeitverlauf verschlechtert sich die Ausgangsposition für die Zeit Europas nach dem Experiment a la Brüssel.

      Ob die Vermögenspositionen durch Defla oder Infla in Frage gestellt werden, macht in einer innovationsschwachen, greisen, transferabhängigen und zerstrittenen Gesellschaft noch einen Unterschied?

      [ Eines der Zauberworte, die ich aus der Autoindustrie höre ist Atz, Altersteilzeit für unter 60jährige :o) – und es wird unterschrieben ]

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Natürlich ist die EZB keine „normale“ Notenbank – welche ist das schon in diesen Zeiten.

        Jegliche Diskussion darüber, was sie verhindert, auslöst und beschleunigt hat, ist angebracht.

        Das ist die eine Sache.

        Die andere ist die, auf die ich verweise, wenn ich sage, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun muss, um den Zerfall der Eurozone zu verhindern, weil er für ALLE zu teuer wäre.

        Hier geht es nicht um das Vermögen von diesen oder jenen, dessen „Verschiebung“ oder Entwertung.

        Hier geht es um MASSENARBEITSLOSIGKEIT, UNREGIERBARKEIT und CHAOS.

        Das will niemand, nicht die Bevölkerungen, nicht die Regierungen.

        Daher, und NUR daher wird gewollt und wird die EZB auch mit oder ohne Weidmann wollen, dass der Zerfall vermieden wird.

        Das ist der KONSENS, auf den sich meine Aussage bezieht.

        Natürlich kann man anderer Meinung sein.

        Sie lässt sich auch begründen, etwa damit, dass der Schaden immer größer wird.

        Das ändert aber nichts am NOCH-Konsens.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Sie glauben doch nicht im Ernst, dass dieser Wähler vom Europawahlsonntag ähnlich rationale Beweggründe für seine individuellen Entscheidungen hat, wie sie Herr Tischer diese anführen?

        Der Wähler glaubt an das Märchen vom reichen Deutschland. Er glaubt an den Fachkräftemangel zugunsten seiner Nachkommen, die sich unerwartet an einer Vielfalt von Chancen laben….wie seit 1989 nicht mehr.

        Der Wähler glaubt sich konservativ, wenn seine Töchter ohne Familie oder Kinderwunsch EFH bauen, wenn der Kredit “quasi geschenktes Geld” ist.

        Die Unternehmer unter den Wählern glauben an die Chancen ihres nachhaltigen, optimal aufgestellten Unternehmens, welches garantiert jeden Modeschnickschnack mitgemacht hat – die letzten 15 Jahre…wenn es überhaupf schon so alt ist.

        Dem Euro hilft niemand gegen die Egoismen der Wähler aus der Patsche oder jeder, wenn die Bevölkerungen mitziehen um Lösungen überhaupt möglich zu machen.

        Im Moment tut sich gar nichts, denn niemand will seine Wahllügen und Wohlstandsversprechen=Illusionen aufklären. Den Wähler ficht das natürlich nicht an, denn er glaubt per Kreuzchen – letztendlich durch die AfD – eine Alternative zu haben. -> WeRch ein ILLtum (Ernst Jandl)

        Deshalb beklage ich die vertane Zeit als endliche Ressource eines jeden.

      • Kermit der Laubfrosch
        Kermit der Laubfrosch sagte:

        @Alexander:
        Schon klar, “der Wähler” ist dumm wie Bohnenstroh und nur Sie und Ihre Freunde von der selbsternannten sog. Alternative haben die Weisheit mit Löffeln gefressen.
        Mannomann, welcher Grad an Verblendung ist das?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Sie spekulieren darüber, was die Wähler glauben.

        Die Wahl zum EU-Parlament ist direkt keine Wahl über den Bestand oder Zerfall der Eurozone, aber da Sie darauf abheben:

        Es sollte auch für Sie ERSICHTLICH sein, dass keine Partei mit irgendwelcher Bedeutung den Austritt aus der Eurozone und damit implizit ihren Zerfall im Wahlprogramm gefordert hat.

        Im Gegenteil, man hat AUSDRÜCKLICH Abstand von vorherigen Positionen genommen:

        Le Pen in Frankreich hat auf den Euroaustritt verzichtet, nachdem sie im zuvor mit dieser Forderung gegen Macron die Präsidentschaftswahlen verloren hatte.

        Auch die AfD plädiert für den Austritt Deutschlands aus der Eurozone nur als „letztes Mittel“, nachdem sie bei der letzten Bundestagswahl noch den bedingungslosen Austritt gefordert hatte.

        Selbst Salvini hat anlässlich der Wahl nur zur Änderung der EU aufgerufen, nicht jedoch mit Austrittszenarien oder eine Zerschlagung gewoben.

        Das sind SACHVERHALTE, die meine Aussage UNTERSTREICHEN, dass niemand – weder maßgebliche Parteien, Regierung oder irgendein großer Bevölkerungsanteil bzw. eine Bevölkerungsmehrheit – den Austritt wirklich will.

        Einfach mal zur Kenntnis nehmen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Sie lehnen meine Position aus nachvollziehbaren Gründen auch dann ab, wenn ich ihnen Recht gebe.

        Zitat DT:
        “….weder maßgebliche Parteien, Regierung oder irgendein großer Bevölkerungsanteil bzw. eine Bevölkerungsmehrheit – den Austritt wirklich will.”

        Mein vorangegangener post:
        “Im Moment tut sich gar nichts, denn niemand will seine Wahllügen und Wohlstandsversprechen=Illusionen aufklären. Den Wähler ficht das natürlich nicht an, denn er glaubt per Kreuzchen – letztendlich durch die AfD – eine Alternative zu haben. -> WeRch ein ILLtum (Ernst Jandl)”

        Die Reaktion von @Kermit bestätigt meinen Verdacht über die Gedankengänge des gemeinen Wählers und die Vergangenheit hat mir oft gezeigt, dass ich viel zu optimistisch war in Sachen Egoismen.

        Das Verhalten im Zusammenhang von Handlungsunfähigkeit & Demographie kennt man in der Imkerei, solche Völker sind drohnenbrütig und gehören sich aufgelöst = Massenmigration konsequent richtig.

        Mit Selbstkritik ist es nicht weit her in unseren Gesellschaften, das ganze Gutmenschentum ist pure Heuchelei.

  12. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    “The main qualities I would be looking for in the next ECB chief are intellectual curiosity, a willingness to question one’s own beliefs and especially one’s own models, to admit errors, and try new approaches. The next president will need to engage in the debate over modern monetary theory and other non-conventional ideas. He or she should have a deep understanding of current economic models and where they fall short.”

    Sehe ich genau so: https://zinsfehler.com/2013/11/14/die-leiden-des-jungen-w/. Vielleicht ist Weidmann ja nach über fünf Jahren so weit, eigene Fehler einzugestehen.

    Antworten
  13. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Alles sehr theoretisch. Wenn Merkel auf den Chefsessel der EU-Kommission abgeschoben wird, kann ein weiterer Deutscher sowieso nicht EZB-Präsident werden. ;)

    Antworten

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