Vor allem die Hoch­quali­fizierten kehren Deutsch­land den Rücken

Gestern habe ich einen Blick auf die Qualifikation der nachwachsenden Generation geworfen: die fatalen Folgen von Absenkung der Bildungsstandards in Kombination mit einer verfehlten Migrations- und Integrationspolitik.

Doch damit nicht genug. Deutschland verliert seit Jahren Bewohner. Vor allem die Hochqualifizierten kehren Deutschland den Rücken, wie die WELT titelt:

  • Laut dem aktuellen Migrationsbericht der Bundesregierung haben im vergangenen Jahr rund 58.000 mehr deutsche Staatsbürger das Land dauerhaft verlassen, als zugezogen sind. Dieser sogenannte Wanderungssaldo ergibt sich, wenn man die dauerhaften Fortzüge (270.294) von den Zuzügen (212.669) abzieht. Schon seit 2005 zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes, auf das sich die Bundesregierung in ihrem Migrationsbericht bezieht, einen negativen Saldo: Es wandern also demnach jährlich mehr Bundesbürger ab, als ins Land ziehen.“ – bto: Immer wieder habe ich gefordert, diesen Aspekt ernst zu nehmen und an den Rahmenbedingungen zu arbeiten, dass mehr Menschen in Deutschland bleiben.
  • Im aktuellen Migrationsbericht heißt es zu dieser statistischen Besonderheit: ‘Unter Herausrechnung der im vertriebenenrechtlichen Verfahren aufgenommenen Personen, die in der Zuzugsstatistik als Zuzüge von Deutschen registriert werden, ist der Wanderungssaldo deutscher Staatsangehörigen bereits seit den 1980er-Jahren negativ. Unter Berücksichtigung der Spätaussiedlerzuzüge gestaltete sich der Wanderungssaldo hingegen bis zum Jahr 2004 positiv.’“ – bto: Es waren also die Spätaussiedler, die die Zahlen verbessert haben. Wir haben seit über dreißig Jahren eine Abwanderung hier geborener Deutscher und – so meine starke Vermutung – einen Brain-Drain.
  • In den vier Jahren bis Ende 2019 zogen zusammengerechnet 335.787 Bundesbürger mehr fort als zu (1.062.737 Abwanderungen und 726.950 Zuwanderungen). Der Anstieg hängt allerdings stark mit einer Änderung der Erhebungsweise des Statistischen Bundesamtes zusammen: Bis 2015 wurden nur jene Personen als Abwanderer gezählt, die sich von einer neuen Adresse im Ausland hierzulande abmeldeten. (…) Seitdem gehen Statistiker davon aus, dass Personen, die sich hier ab-, aber nirgends sonst in Deutschland wieder anmeldeten, ins Ausland verzogen sind. Weil es unwahrscheinlich ist, dass Deutsche nach einem Umzug innerhalb des Bundesgebietes sich in großer Zahl nicht am neuen Wohnort anmelden, wird die neue Erhebungsweise auch vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung als zuverlässiger betrachtet.“ – bto: Übersetzt – vermutlich sind auch schon in den Vorjahren mehr Menschen ausgewandert.
  • Dem Wanderungsverlust von 336.000 Deutschen in den vergangenen vier Jahren und den mehr als 3,6 Millionen gestorbenen Staatsbürgern standen nur 2,4 Millionen Geburten von Müttern mit deutscher Staatsbürgerschaft gegenüber. Deutschland verliert also jährlich einige Hunderttausend Bürger durch Sterbeüberschuss und Abwanderung. Dies wird allerdings durch eine starke Zuwanderung mehr als ausgeglichen. Laut dem Migrationsbericht lag der Wanderungsüberschuss von Nichtdeutschen 2019 bei 385.000 (1,3 Millionen Zu- und 960.000 Abwanderungen). Im Jahr zuvor lag der Überschuss noch deutlich höher, nämlich bei 460.000.“ – bto: Da würden dann die Politiker sagen: “Passt doch.” Wir werden multikultureller, bunter – alles gut. Das Problem ist nur, wie gestern diskutiert, dass wir uns bildungsmäßig eher verschlechtern und sich dies durch das Bildungssystem nicht korrigieren lässt, selbst wenn es besser wäre.
  • „(…) zur Zusammensetzung der Zuwanderergruppen macht der Migrationsbericht Aussagen, demnach entfiel 2019 etwa ein Drittel des Wanderungssaldos auf Bürger anderer EU-Staaten (113.000), ein weiteres Drittel auf die humanitäre Zuwanderung (126.000) und das übrige Drittel auf Nicht-EU-Bürger, die mit Arbeits-, Familiennachzugs- oder anderen Visa zuwanderten. Die Nationalitäten mit dem größten Wanderungssaldo waren 2019 Rumänien (40.000), Syrien (24.000), die Türkei (21.000), Indien und Bulgarien (je 20.000).“ – bto: Wir wissen aus PISA-Studien, dass das Leistungsniveau in diesen Ländern deutlich unter dem hiesigen liegt. Die indischen Zuwanderer können die Ausnahme sein, weil hier traditionell viele IT-Fachkräfte herkommen. Man muss also nicht groß rechnen, um zu sehen, dass hier eine Abnahme der Qualifikation stattfindet, was wir uns als alternde Industriegesellschaft keinesfalls nicht leisten können.
  • Bezüglich des Qualifikationsniveaus der fortziehenden Deutschen stellte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung im vergangenen Jahr Studienergebnisse vor. Demzufolge hatten etwa drei Viertel der Befragten Abwanderer einen Hochschulabschluss – in der Bevölkerung sind das nur gut ein Viertel. So finden sich unter den Auswanderern überproportional viele mit einem Master- oder Doktortitel, während Menschen mit einem gymnasialen oder niedrigeren Schulabschluss unterrepräsentiert sind. (Außerdem waren sie) überwiegend jung. Im Schnitt sind sie 37 Jahre alt und damit rund zehn Jahre jünger als die Gesamtbevölkerung.“ – bto: Das ist ein Brain-Drain der Extraklasse und es ist eine Schande, dass dies nicht zu einem Top-Thema der Politik wird.

Man kann nur zu dem Schluss kommen, dass wir die Grundlagen unseres Wohlstands in enormer Geschwindigkeit ruinieren.

welt.de (Anmeldung erforderlich): „Vor allem die Hochqualifizierten kehren Deutschland den Rücken“, 7. Dezember 2020

Kommentare (34) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dr.LucieFischer
    Dr.LucieFischer sagte:

    2 Tage VOR Korrektur/ Rückzieher/ PCR-Test durch WHO : Interview mit Rechtsanwalt Füllmich 18. Jan:
    Sammelklage gegen RKI & Drosten: Corona-Schadensersatzklage, “die Rote Linie ist überschritten”:

    https://www.youtube.com/watch?v=3ch6vPLMTxg&feature=youtu.de

    Es gibt kein besseres Anti-Depressivum als Wahrheits-Suche & mutige Männer.
    Das Zeitalter der neuen Aufklärung gegen die anonymen Reichen & Mächtigen hat begonnen.

    Antworten
  2. Hans+Severin
    Hans+Severin sagte:

    Zwischenruf:

    Von den qualifizierten deutschen Auswanderern wird keiner überleben. Von denen die hier bleiben, wird auch keiner überleben. Keiner, heißt, es wird 100 % keiner überleben.

    In der Zeit aber, in der man lebt, möchte man sich gut und frei fühlen. Was uns diese Freiheit nimmt sind unsere Erwartungen. Kaninchen vermehren sich sprichwörtlich wie die Karnickel, unsere Erwartungen aber so viel Mal mehr. Keiner wird es schaffen sie zu erfüllen, auch nicht, wenn man in die Schweiz auswandert oder in die Staaten oder nach Australien…

    Wenn wir diese Erwartungen eindämmen könnten und je mehr uns das gelingt, umso mehr kommen wir zu dem Jetzt in dem wir leben. So viel an falscher Verantwortung kann dabei von uns abfallen, gut, in 80 Jahren nur noch 20 Millionen „Biodeutsche“, mag sein oder auch nicht, doch was ist mit mir, in 80 Jahren wird es mich nicht mehr geben und das ist definitiv und das sollte mich veranlassen, mich zu fragen, mache ich aus der Zeit, die ich jetzt habe, das Beste, verschaffe ich mir die Freiheit von Erwartungen, die ich für ein glückliches Leben brauche?

    Nachdem die Römer aus Colonia Agrippina abgezogen waren, und die Syrer, Afghanen, etc. Köln übernommen hatten, pardon, meine die barbarischen Germanen, gingen die Neuankömmlinge, nach Abzug der Intelligenzia, der Intellektuellen und den Leuten mit den hohen IQs alle in Sack und Asche, denn erst um 1850 hatte Köln wieder ein so gutes Abwassersystem wie zu Zeiten der Römer?

    Ein hoher I Q oder gute Bildung schützt vor rein gar nichts, wenn nicht Klarheit, Bewusstheit, Mut und die Entschlossenheit da ist, den rechten Weg zu gehen, um am Ende des Lebens sagen zu können, ich habe manchen Kampf und manche Schlacht verloren, aber den Krieg gewonnen, will sagen, ich habe in diesem Leben Zufriedenheit erlangt.

    Wenn man die genannten Tugenden (ein-)üben will – denn nur Übung macht den Meister – dann wird Deutschland ein immer besseres Land um genau das tun zu können, und das ist doch mal ein positiver Ausblick!

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  3. Seuchenvogel
    Seuchenvogel sagte:

    Zitat:Man kann nur zu dem Schluss kommen, dass wir die Grundlagen unseres Wohlstands in enormer Geschwindigkeit ruinieren.

    Aber wieso? Es wird doch Wohlstand gedruckt!

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  4. Axel
    Axel sagte:

    Nicht berücksichtigt wird hierbei der Ethnie der Migranten. Der kulturelle Territorialanspruch durch Muslime wird immer stärker. Erste Vorboten: Car-Posing, Hochzeitkorsos, etc…
    Letztes Jahr fuhr z.b. am ersten Tag des Ramadam Festes ein laut röhrender AMG an mir vorbei. Statt eines Nummerschildes, war bloß ein Schild in roten Buchstaben “MOHAMMED” anmontiert. Wir sind glückstrunken vor unserer Diversitätsgeilheit. Es ist aber genau die Diversität, d.h., die ethnische, kultrelle und religiöse Unterschiedlichkeit, die in den Herkunftsländern zu Kriegen und Konflikten führt. Um so homogener eine Gesellschaft ist, desto friedlicher ist sie. Unter diesem Aspekt ist die Migrationspolitik des “Friedensprojektes Europa” nur als verbale Irreführung zu verstehen. Aus den Flüchtlingslagern und Massenschlägereien in unseren Innenstädten weiß man ja, wie prächtig multikulturelles Zusammenleben in der Realität (zumindest bei ungebildeten Migranten) funktioniert.

    Ein Grund für die Spaltung Amerikas ist die Migration mittel- und südamerikanischer Einwanderer. Die weiße Klasse fürchtet um ihre Dominanz. Kulturelle Bedrohung wird, zumindest von einem Teil der Bevölkerung, immer aggressiv beantwortet. Ein soziologisches Grundgesetz, das auch bei uns Übermorgen zuschlagen wird.
    Man darf sich in Punkto Migration übrigens nicht an den Umfrageergebnissen der AfD abarbeiten. Ich arbeite im Sozialsektor. Auch Grün und Links Wählern ist mittlerweile mulmig, gehen nach der Spätschicht (ca. 21:00h, ca 90 bis 100% Migranten auf den Innenstadt-Straßen) nicht mehr alleine nach Hause, wechseln die Strassenseite, lassen sich abholen und beklagen sich offen, “das die Muslime uns das Land wegnehmen”.

    Mehrere Kollegen sind bereits aus der Innenstadt in ländliche Gebiete gezogen. Auch hier findet Migration statt. In allen öffentlich Parks wird ungeniert gedealt, ich selbst war zweimal Augenzeuge einer Schutzgeldübergabe (jaja, die Kriminalität nimmt ab!) und in NRW wurden 2020 über 1.000 Kirchen geschändet, beschmutzt,etc… Thema in den Medien? Funkstille!
    Vor ca. 3 Jahren kam im Deutschlandfunk ein Interview mit einem Professor für Migrationsforschung. Dieser gab an, daß die zunehmende Migration aus muslimischen Ländern und die damit verbundene abnehmende Lebensqualität ein wichtiger Grund sei, das Land zu verlaßen…äußern tun sie das aber nur unter vorgehaltener Hand. Sie wißen um den gesellschaftlichen Pranger…und verlaßen ihre Heimat lieber still und heimlich, wohlan, in güldenere Gefilde…

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  5. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Das ist ein Brain-Drain der Extraklasse und es ist eine Schande, dass dies nicht zu einem Top-Thema der Politik wird.”

    Na dann dröseln wir doch mal auf, wer aus der Politik das zum Topthema machen könnte?

    Dazu müssen die Auswanderungsgründe bekannt sein.

    Einschlägige Websites nennen verschiedene Gründe, statistisch erfasst werden sie offenbar nirgends. Hier eine österreichische Variante:

    https://www.auswandertips.com/warum-auswandern/

    1. Bessere Jobangebote
    2. Familienzusammenführung
    3. Unzufriedenheit mit dem eigenen Land, z.B. Streitigkeiten mit Nachbarn, Behörden, etc.
    4. Der Reiz des Fremden
    5. Die Gesundheit

    Andere Seiten nennen verwandte Gründe wie Altersarmut, Bürokratie oder das bessere Wetter.

    Am wichtigsten sind wohl politisch gesehen die Faktoren 1 und 3, also Jobs/Nettoeinkommen bzw. Bürokratie/Freiheitsrechte/gesellschaftliches Klima.

    Dann nehmen wir uns die Parteien mal vor, von links nach rechts im Uhrzeigersinn:

    a) Linkspartei: Befürwortet die uneingeschränkte Immigration, die die Auswanderungsgründe 1 und 3 nicht reduziert
    b) Die Grünen: Befürwortet eine beinahe uneingeschränkte Immigratin (vgl. 1), möchte aber wenigestens die ökologische Lebensqualität wie z.B. Verkehrslärm, Luftqualität, ÖPNV-Verbindungen, Gewässerschutz etc. lautstark verbessern.
    c) SPD: Befürwortet eine starke sozialpolitisch motivierte faktische Immigration (vgl. 1) ohne nationale Interessen mit einzubinden.
    d) CDU/CSU: Duldet inzwischen eine stark sozialpolitisch motivierte faktische Immigration, um bei den linken Parteien und den Massenmedien punkten zu können. (vgl. 1)
    e) FDP: Versucht eine Verbindung von nationalem Interesse und sozialen Erwägungen und geht medial unter, vor allem, weil sie spätestens seit Herrn Kemmerich in Thüringen höllische Angst haben, als AFD-Versteher und -dulder zu gelten. Dadurch können Sie kaum mehr Mehrheiten für eine Sache gewinnen.
    f) AFD: die am weitesten rechts stehende Partei mit Ablehnung von Teilen der Migration und starkem Fokus auf Immigration nach nationalem Interesse; der humanitäre Teil ist untergeordnet. Aussicht auf Durchsetzung gleich Null, da als “undemokratisch” gebrandmarkte Partei ein Tabu bei allen anderen Politikern.

    Fazit: In der aktuellen gesellschaftlichen Situation kann das niemand außer der AFD zum Top-Thema machen, es sei denn, die Angst von Politikern anderer Parteien vor den einschlägigen Medien verringert sich. Danach sieht es nicht aus, weil der einzige Versuch 2018 durch die CSU mit sinkenden Umfragewerten kolossal in die Hose gegangen ist und seit einer Kehrtwende in Richtung Annäherung an rotgrün die Union wieder im Aufwind ist.

    Fazit:

    Politisch ist das Thema aktuell komplett verbrannt, obwohl es natürlich rational gesehen unter den Nägeln brennt. Nur sind Langfristthemen immer “Kann-ich-schieben-Themen” im Vergleich etwa zu Corona. Wer kann also politisch etwas tun?

    1. Die AFD. Statt wie Trump über die Seriosität von Briefwahlen zu lamentieren oder geschichtsvergessen wie Hr. Höcke die Wende in der Erinnerungskultur auszurufen, sollten sie sich mit ernsthaften Oppositionsthemen beschäftigen, die die übrigen Parteinen als Lücke lassen. Das würde ihnen positive Aufmerksamkeit bringen und gleich auch dem Verfassungsschutz die Argumente nehmen.

    2. Die Gesellschaft. Der wichtigere Part. Politik greift nur auf, was die Gesellschaft interessiert. Wo bleiben die Hochschullehrer, die lautstark beklagen, dass exzellente Promotionsstudenten in die Schweiz, nach England, in die USA oder Ostasien gehen? Wo bleiben die Gewerkschaften, die Leute brauchen, die für aktuelle und künftige Gewerkschaftsmitglieder Arbeitsplätze schaffen? Wo bleiben die Intellektuellen, die geistige Verarmung beklagen? Wo bleiben die Arbeitgeberverbände, die die besten Mitarbeiter an die Konkurrenz verlieren? Wo bleiben die Medien, die ein Thema hätten, mit dem Sie Auflage oder Clicks erzeugen könnten? Wo bleiben die Sozialverbände der Rentner, die ganz egoistisch auf den Verbleib von guten Zahlern angewiesen sind? Wo bleiben die Soziologen, die sich endlich mal wieder mit einer Ursachenforschung profilieren könnten? Wo bleiben die Kirchen, die ja starke Kirchensteuerzahler verlieren?

    Meine Vermutung ist: Sie sind still, weil es ihnen piepsegal ist. Ist doch toll für einen zweitklassigen Berufstätigen, wenn der erstklassige Konkurrent geht. Der ihnen womöglich auch noch einen unangenehmen Spiegel vorhält.

    Denn unser gesellschaftliches Prinzip hat sich von einer teilweisen Meritokratie (Herrschaft der besten) wie früher in Deutschland und erst recht und heute noch bei Hr. Dr. Stelters früheren Arbeitgeber Boston Consulting Group zu einer Mediokratie verwandelt, zu einer Herrschaft der Mittelmäßigkeit.

    Nach dem Motto: Für uns reichts doch.

    Oder mit dem Worten des verstorbenen Herrn BM a.D. Dr. Guido Westerwelle zu sprechen: spätrömische Dekadenz. Damit ist alles gesagt, denn die konnte man sich beispielsweise 1951 nicht leisten.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ selig 12:05
      >Politik greift nur auf, was die Gesellschaft interessiert. <
      das ist für sich betrachtet.. falsch!

      die politik bringt die interessen der industrie/kapital, sehr viel stärker ins spiel und mit den nötigen nachdruck auch oft durch.
      ob zb. die 5G, patienendaten, generell die daten, ohne datengrundrecht!

      die lobbyisten sorgen für das politische interesse direkt und indirekt über die medien.
      interessen aus der gesellschaft gehen erst, wenn diese der aktuellen politischen ideologie entspricht (u. wahl-taktik) oder massiv aufbegehrt

      Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Wolfgang Selig:

      Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen, nur verstehe ich nicht, warum nicht mehr Eigeninteresse bei der Migration vorherrscht? Ich kann ja auch als mittelmäßig motivierter Mensch Egoist sein…

      Ist ja nicht so, als ob Altersarmut, Angst vor dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitslosigkeit z.B. in der Automobilindustrie durch die starke Position Ostasiens und Teslas, leere Kassen und die Kriminalitätsstatistik im Bereich Migration Medien und Gesellschaft nicht beschäftigen würden, oder? Ihre Argumente sind für mich daher nicht ganz schlüssig.

      Wie sehen Sie das?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        Schon richtig, es gibt Entwicklungen, die den Leuten eine mehr oder minder ausgeprägte Unmut und einigen auch große Sorgen bereiten.

        Vergessen Sie aber nicht, was die POLITISCHE Reaktion darauf ist:

        Wir haben das Problem erkannt und arbeiten daran.

        Das kann man z. B. sehr gut an der Renten- und Familienpolitik beobachten.

        Pausenlos wird „nachjustiert“ und „verbessert“.

        Das KONDITIONIERT und VERÄNDERT eine Gesellschaft.

        Insbesondere ist das dann der Fall, wenn KEINE wirklichen Katastrophen eintreten und derartige Versprechen als hole entlarvt werden.

        Ich bin einmal gespannt, wie es nach dieser Pandemie aussieht.

        Die Regierung hat vollmundig erklärt, KEINEN im Regen stehen zu lassen.

        Schirme sind versprochen worden.

        Doch es wird VIELE Pleiten geben.

        Was dann?

        Es könnte eine STARK steigende Unzufriedenheit mit der Politik geben und einen ABFALL von den etablierten „staatstragenden Parteien“.

        Aber auch einen von der STAATSGLÄUBIGKEIT?

        Ich glaube es nicht.

        Die ist längst zu tief in unseren Genen vergraben.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ ruby

        Richtig, das mache ich.

        Ich kann es, weil ich ERLEBT habe, wie die Gesellschaft zu Staatsgläubigkeit MUTIERT ist.

        Dreißig- und selbst Vierzigjährigen FEHLT diese Erfahrung.

        Sie sind daher aus IHRER Erfahrung heraus UNFÄHIG, die Veränderung zu erkennen.

        Jetzt keine Schläge unter die Gürtellinie.

        Ich habe gesagt „aus IHRER Erfahrung heraus“, nicht „ aufgrund fehlender Intelligenz“.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        “nur verstehe ich nicht, warum nicht mehr Eigeninteresse bei der Migration vorherrscht?”

        Weil eine Mehrheit der Deutschen schon das Formulieren von eigenen nationalen Interessen für irgendwie anrüchig hält, obwohl es in jedem anderen Land der Welt etwas völlig Normales ist. Dass wir dazu nicht mehr in der Lage sind, führt zu immer heftigeren Konflikten mit unseren Nachbarländern, weil wir deren auf nationalen Interessen basierende Positionen gar nicht mehr nachvollziehen können – und die wiederum unsere moralisch überhöhte Sehnsucht zur Selbstaufgabe nicht.

        Und das wiederum ist -Herr Tischer wird gleich lautstark protestieren- meiner Meinung nach das Ergebnis von jahrzehntelanger und leider erfolgreicher marxistischer Subversion in unserem Land.

        @Herr Tischer

        “Die [Staatsgläubigkeit in Deutschland] ist längst zu tief in unseren Genen vergraben.”

        Glauben Sie wirklich, dass das genetisch oder epigenetisch ist? Oder war das nur eine Redewendung?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >„Die [Staatsgläubigkeit in Deutschland] ist längst zu tief in unseren Genen vergraben.“

        Glauben Sie wirklich, dass das genetisch oder epigenetisch ist? Oder war das nur eine Redewendung?>

        Natürlich ist das NICHT biologisch gemeint.

        Es ist eine METAPHER.

        Wir sind so KONDITIONIERT, als WÜRDEN wir biologisch mutiert sein.

        Von außen betrachtet, also auf unser AGIEREN geschaut, ist das KEIN Unterschied.

        >… das Ergebnis von jahrzehntelanger und leider erfolgreicher marxistischer Subversion in unserem Land.>

        Ich protestiere nicht lautstark, aber entschieden:

        Abgesehen von einigen lautstarken Studenten – SDS, Dutschke in den 70er Jahren – war der Marxismus in Westdeutschland NIE bedeutend und noch nicht einmal subversiv.

        Begründung:

        Der Wohlstandsunterschied zu den Brüdern und Schwestern in der DDR war viel zu groß, als dass der Marxismus in der westdeutschen Bevölkerung irgendwelche Überzeugungen aufbauen und verankern konnte.

        Allerdings, und das ist richtig, gibt seit den 70er Jahren eine sich verstärkende Tendenz zur Gleichmacherei – ich nenne das jetzt einmal so pauschal, aber hinreichend für die unterschiedlichen Ansichten –, die eine gewisse PARALLELITÄT zur Marxistischen aufweisen.

        Dazu gehört nicht zuletzt der INTERNATIONALISMUS, der im marxistischen Ideengut steckt.

        Parallelität kann man nicht auf GLEICHE Ursächlichkeit zurückführen.

        Im vorliegenden Fall sollte das einsichtig sein:

        Der Marxismus GRÜNDET auf dem ELEND der Bevölkerung im vorletzten Jahrhundert.

        Die Gleichmacherei im letzten Jahrhundert bis heute beruht auf den Problemen einer WOHLSTANDSGESELLSCHAFT.

        Es ist doch völlig klar, dass diese ANDERS auf „Vergesellschaftung der Produktionsmittel“ reagiert als die Proletarier vor knapp 2oo Jahren.

        Auf den Kühnert und einige andere Versprengte hören heute genauso wenige wie auf den Dutschke vor ca. 50 Jahren.

        Wenn heute einige das kapitalistische System abschaffen wollen, dann nicht mit marxistischer Begründung, sondern damit begründet, dass es in Form ausufernden Konsums zu VIEL Wohlstand produziert und DADURCH die Umwelt zerstört.

        Sie wollen oder können nicht sehen, dass der Marxismus NICHT die Ursache dafür ist, dass wir u. a. unsere nationalen Interessen NICHT hinreichend beachten.

        Das ist Ihr Problem.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Wir sind so KONDITIONIERT, als WÜRDEN wir biologisch mutiert sein.”

        Der Unterschied ist aber: So eine Konditionierung zur Staatsgläubigkeit lässt sich viel leichter brechen als eine genetische Mutation rückgängig zu machen.

        Der Auslöser dafür könnte massives Staatsversagen sein, wir haben ja schon mehrere Szenarien dafür ausgemalt.

        “Allerdings, und das ist richtig, gibt seit den 70er Jahren eine sich verstärkende Tendenz zur Gleichmacherei – ich nenne das jetzt einmal so pauschal, aber hinreichend für die unterschiedlichen Ansichten –, die eine gewisse PARALLELITÄT zur Marxistischen aufweisen. (…)
        Sie wollen oder können nicht sehen, dass der Marxismus NICHT die Ursache dafür ist, dass wir u. a. unsere nationalen Interessen NICHT hinreichend beachten. Das ist Ihr Problem.”

        Nein, Sie schaffen es nur nicht, mich von Ihrer Sicht zu überzeugen. Sie beschreiben mir etwas, das watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente – und dann wollen Sie mir erzählen, es sei aber in Wirklichkeit gar keine Ente, sondern nur etwas, das “eine gewisse Parallelität” zur typischen Ente aufweist.

        “Der Marxismus GRÜNDET auf dem ELEND der Bevölkerung im vorletzten Jahrhundert.”

        Und nirgendwo hat er das Elend der Bevölkerung behoben, das war nur ein Vorwand für die Machtergreifung.

        Liegt der Dissens vielleicht darin, dass Sie ein Konzept vom – ich nenne es einmal – “klassischen Marxismus” haben und neben den klassischen Elementen (Gleichmacherei, Internationalismus, einen Vorwand zu konstruieren um die Planwirtschaft einzuführen) auch moderne Elemente (sogenannte “Kritische Rassentheorie”, die jeden Diskurs dominierende Opferhierarchie, Gender-Pseudowissenschaft) sehen, die für Sie die Ideologie zu etwas völlig Neuem umformen, das man nicht mehr Marxismus nennen dürfte?

        Wenn Sie Subversion komplett ausschließen, was glauben Sie, was die Ursache dafür ist, dass wir Deutschen unsere nationalen Interessen ignorieren? Das Phänomen selbst sehen Sie ja offenbar auch.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 20:16
        >Gleichmacherei, Internationalismus, einen Vorwand zu konstruieren um die Planwirtschaft einzuführen)<

        diese gleichmacherei ist nicht nur im kommunistisch/sozialistischen gesellschaften notwendig, sondern auch zunehmend im EU-fanatismus für diese firma, oder auch NGO in brüssel. (oder was ist dieses EU-konstrukt, – jeden falls keine regierung?)

        auch im kapitalsmus geht es in die richtung der gleichmacherei und entrechtung.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >„Wir sind so KONDITIONIERT, als WÜRDEN wir biologisch mutiert sein.“

        Der Unterschied ist aber: So eine Konditionierung zur Staatsgläubigkeit lässt sich viel leichter brechen als eine genetische Mutation rückgängig zu machen.>

        Wir sollten den Vergleich nicht zu Tode reiten, es schafft nur Missverständnisse.

        Im Prinzip haben Sie Recht.

        Aber das Problem ist ein anderes als Sie es verstehen.

        >Liegt der Dissens vielleicht darin, dass Sie ein Konzept vom – ich nenne es einmal – „klassischen Marxismus“ haben und neben den klassischen Elementen (Gleichmacherei, Internationalismus, einen Vorwand zu konstruieren um die Planwirtschaft einzuführen) auch moderne Elemente (sogenannte „Kritische Rassentheorie“, die jeden Diskurs dominierende Opferhierarchie, Gender-Pseudowissenschaft) sehen, die für Sie die Ideologie zu etwas völlig Neuem umformen, das man nicht mehr Marxismus nennen dürfte?>

        Es geht nicht um ein „NEBEN den klassischen Elementen…“.

        Es geht um das GRUNDVERSTÄNDNIS darüber, WIE sich die Dinge entwickeln, u. a. auch Mainstream-Ideologien.

        Wenn man, wie Sie, den Marxismus als subversive Kraft versteht, dann muss es letztlich eine von AUSSEN aufgedrückte Idee sein.

        Denn wie ich gezeigt habe, ist sie als Kraft INNERHALB unseres Systems nicht existent – als URSÄCHLICH wirkende scheidet sie damit aus.

        AUSSEN ist sie auch nicht erkennbar.

        Wenn man bestimmte Phänomene, die es gibt und die keiner wegdiskutieren kann, ERKLÄREN will, dann MUSS man sie daher aus der INNEREN Entwicklung heraus erklären.

        Ich denke, dass dies geleistet werden kann, auch wenn sich dabei nicht monokausal wie mit der Marxismus-Idee argumentieren lässt.

        Es ist aber deutlich schwieriger, Mechanismen für die oben angesprochen Brechung der Konditionierung zu finden,
        obwohl es die geben kann. Soviel zum Grundsätzlichen.

        Zu Ihrer Frage:

        >Wenn Sie Subversion komplett ausschließen, was glauben Sie, was die Ursache dafür ist, dass wir Deutschen unsere nationalen Interessen ignorieren? Das Phänomen selbst sehen Sie ja offenbar auch.>

        Ich glaube, dass die Regierung(en) und ein großer Teil der Bevölkerung unsere nationalen Interessen ANDERS VERSTEHEN, als dies vor – sagen wir – 100 oder noch 7O Jahren der Fall war.

        Das Mainstream-Verständnis ist:

        Unsere Interessen liegen in Europa, also in der EU, und soweit wir spezifische NATIONALE haben, muss unsere Regierung sie DORT so verhandeln, dass sie im Rahmen der EU befriedigt werden.

        Vom IGNORIEREN unserer nationalen Interessen kann demnach überhaupt keine Rede sein.

        Es geht vielmehr darum, WO sie VERORTET werden.

        Eine ganz andere Frage ist, ob unser nationalen Interessen TATSÄCHLICH hinreichend befriedig werden.

        Da sehe ich eine spannende Entwicklung:

        Zum einen WÄCHST die Überzeugung in der Bevölkerung, dass sie NICHT hinreichend wahrgenommen und daher auch nicht befriedigt werden.

        Beispiel: Migrationskrise, Verteilung der Flüchtlinge ist NICHT zu vereinbaren.

        Zum anderen besteht auch die EINSICHT, dass es NICHT ratsam wäre, die Eurozone/EU zu verlassen.

        WIE wir zukünftig mehrheitlich unser NATIONALEN Interessen verstehen, wird von der sich ändernden Überzeugung der Bevölkerung und ihrer Einsicht abhängen.

        Wenn sich dieses Verhältnis ändert, wird sich auch unser Verständnis dessen ändern, was wir als unsere nationalen Interessen ansehen (gravierende Außeneinflüsse habe ich der Einfachheit halber mal ausgeklammert).

        Basis dafür ist nach wie vor:

        Wir und die Menschen in anderen Ländern auch VERSTEHEN sich zuerst als NATIONALSTAATS-BÜRGER und erst dann als Europäer.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Treffende Analyse für eine gelungene Abbildung unserer bundesdeutschen Wirklichkeit.

      Kann ich nur dick unterstreichen.

      Der Punkt ist:

      >Sie sind still, weil es ihnen piepsegal ist. Ist doch toll für einen zweitklassigen Berufstätigen, wenn der erstklassige Konkurrent geht.>

      und

      >Politik greift nur auf, was die Gesellschaft interessiert.>

      Durchweg ALLE wollen NICHTS ÄNDERN – also ändert sich auch NICHTS:

      > … Herrschaft der Mittelmäßigkeit. Nach dem Motto: Für uns reichts doch.>

      Ich würde akzentuierend, aber am Gesamtbild nichts verwischend sagen:

      In der AfD dürften nicht Leute wie Höcke den Ton angeben.

      Denn das Problem ist „völkisch“ nicht zu lösen.

      Es ist nur IM Rahmen der nun einmal GEGEBENEN und grundsätzlich NICHT zu ändernden globalen Wanderungsbewegungen zu lösen.

      Wir müssten das BESTE für uns DARAUS machen.

      Das hieße zuerst:

      Dafür zu sorgen, dass nicht so viele und vor allem nicht so viele gut ausgebildete Leistungswillige das Land verlassen.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer 13:10
        >Es ist nur IM Rahmen der nun einmal GEGEBENEN und grundsätzlich NICHT zu ändernden globalen Wanderungsbewegungen zu lösen.<

        das können sie doch nicht ernst meinen, oder?

        die konsequenz wird dann sein, dass spätestens mit 100 mill afrikaner incl muslemen in europa, dieses europa aufhört zu existieren!
        (musleme- nennung deswegen, weil diese staats-indoktriniert und beherrscht ist)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Natürlich lassen sich die “globalen Wanderungsbewegungen” beeinflussen und sind nicht einfach so “gegeben und grundsätzlich nicht zu ändern”.

        Ich möchte daran erinnern, dass die meisten seit 2010 in Deutschland angekommenen Migranten aus Ländern stammen, in denen der Westen während dieser Zeit (Syrien, Libyen, Irak) oder in der Dekade davor (Afghanistan, und hier kann man den Irak ruhig nochmal nennen) militärische Interventionen durchgeführt hat. Und das ging gründlich schief, wird aber bei Interventionen unter dem Oberkommando eines US-Präsidenten von den Demokraten nur allzugerne ausgeblendet.

        Und für die meisten anderen Migranten aus Afrika war das in die Anarchie zurückgebombte Libyen das wichtigste Transitland.

  6. PhilSt
    PhilSt sagte:

    “bto: Da würden dann die Politiker sagen: „Passt doch.“ Wir werden multikultureller, bunter – alles gut. Das Problem ist nur, wie gestern diskutiert, dass wir uns bildungsmäßig eher verschlechtern und sich dies durch das Bildungssystem nicht korrigieren lässt, selbst wenn es besser wäre.”

    Warum lässt sich das durch das Bildungsystem nicht verbessern?
    Es ist doch nicht in Stein gemeißelt das unsere Lehrer weiterhin kaum Handlungsspielraum haben. Und das auch Kinder mit bildungsferner Erziehung besser integriert werden.
    Warum nicht mal Finnland als Vorbild nehmen?

    Die NZZ sieht keinen Brain-Drain:
    https://www.nzz.ch/wirtschaft/droht-brain-drain-76-der-deutschen-auswanderer-sind-akademiker-ld.1526958

    “Führt die Auswanderung gut qualifizierter Deutscher zu einem Braindrain, also einem dauerhaften Verlust von Fachkräften aus Deutschland? Nach Einschätzung der Studie ist das auf längere Sicht nicht der Fall, zumal die meisten Auslandaufenthalte zeitlich befristet sind. Vielmehr würden die Befunde auf eine «brain circulation» und damit auf eine weitgehend ausgeglichene Qualifikationsstruktur der Aus- und Rückwanderer hindeuten.”

    Die Frage ist auch nicht, wie Länder im Schnitt in PISA-Studien Abschneiden sondern wer aus diesen Ländern kommt.
    Gerade viele Deutsche arbeiten nicht in schlecht bezahlten Berufen. (bei alternder Bevölkerung ein Problem) Zum Beispiel Pflege, Handwerk/Bau.

    Und ein natürliches Schrumpfen der Bevölkerung ist per se nicht schlecht. Durch die Automatisierung werden Arbeitsplätze eher knapper als mehr werden.

    Da gibt es auch einen Fachkräftemangel. Jeder der mal einen Handwerker bei sich hat, kann ja fragen wie es mit Azubis aussieht.
    Es benötigt tatsächlich nicht nur Akademiker. Und wenn die Quote in D steigt, müssen andere diese Stellen besetzen. Das viele keine MINT-Fächer studieren ist ein anderes Thema.

    Antworten
    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      @PhilSt

      Ich denke, dass Ihr Satz

      “Und ein natürliches Schrumpfen der Bevölkerung ist per se nicht schlecht.”

      in einem umfangreicheren Verständnis von Vergangenheit und Zukunft zu interpretieren ist.

      Mit der debitistischen Deutung der Wirtschaft gilt, dass die Nachschuldner zwingend notwendig sind, um die zeitlich vorgelagerten Vorschuldner nicht untergehen zu lassen. Letztendlich ist die Verschuldungsfähigkeit des Nachschuldners die Besicherung der Verschuldungsfähigkeit des Vorschuldners. Der Nachschuldner hält den Vorschuldner am Leben. Die Zukunft sichert die Vergangenheit.

      Bei der Betrachtung dieser Besonderheit einer von uns in der Sprache der ‘Apfelpflücker’ scheinbar linear ablaufenden ‘Zeit’ bestätigt John Archibald Wheelers quantenmechanische ‘Delayed-Choice-Experiment’ dieses überraschende Ergebnis. Ein Photon hat eine Vorahnung: es scheint irgendwie nachträglich zu ‘wissen’, was vor der Messung kommt, um den richtigen Weg zu nehmen – die Zukunft beeinflusst die Vergangenheit. Raum und Zeit laufen in sich zurück – wie die scheinbar aus zwei Ästen bestehende Hyperbel im eigentlichen Sinne eine Einheit ist und aus einem Ast besteht.

      In Anlehnung an diese Zusammenhänge wird der zentrale Satz meine Ausführungen in ‘bto’ am 8. Juli 2020 in https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=534877 so interpretiert: “Nur weil heute 10 Koreanerinnen durchschnittlich 6 Töchter bekommen, konnten sie in den 1950er-Jahren noch ihre 30 Töchter bekommen.” Ich versuche, die weitergehenden und umfassenden Begründungen auf der Meta-Ebene anzudeuten.

      Alles Zivilisatorische muss vorfinanziert werden – es ist damit Teil des Phasenraumes der Verschuldungen – der ‘Exponential Moving Averages’ (EMAs) auf der Grundlage der Fibonacci Zahlen. Nach jedem Umschlag der EMAs kleinerer Zahlen reagieren entsprechend über die Zeit die irrational weiter anwachsende Potentiale der EMAs höherer Zahlen und umgekehrt.

      Auf der Grundlage des hermeneutischen Erkenntnisprinzips der Entsprechung schreibt Beatrice Audétats (früher Lukas) in ihrer grandiosen Abhandlung http://www.sectioaurea.at/ (Nr. 4):

      “Beide Teile, Majorabschnitt und Minorabschnitt sind in höchstem Maße ungeeignet zur Schwingung. Sie finden keinerlei Resonanz zu einander, auch nicht in ihren Vielfachen oder in ihrer fortgesetzten Teilung im Goldenen Schnitt. Sie sind auf keinen gemeinsamen Nenner zu bringen, sind der Inbegriff und das Musterbeispiel der Nichtresonanz, der Stabilität, die Repräsentanten des Statischen.”

      Es gilt schlussendlich mit dem Prinzip der Schwingung, das ja die ganze Natur durchzieht, zu verstehen, dass

      “Alles Potential, so auch das Potential des Zivilisatorischen, läuft, damit es über die Zeit hinweg überhaupt eine Form und Stabilität begründet, von Anfang an bis zur Tod bringenden Entfaltung in sich selbst zurück.”

      Antworten
  7. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Da würden dann die Politiker sagen: „Passt doch.“ Wir werden multikultureller, bunter – alles gut. Das Problem ist nur, wie gestern diskutiert, dass wir uns bildungsmäßig eher verschlechtern und sich dies durch das Bildungssystem nicht korrigieren lässt, selbst wenn es besser wäre.”

    Deutschland, 15.00 Uhr, irgendeine S-Bahn in irgendeiner Millionenmetropole: fast ausschließlich junge, männliche, arbeitslose Mitbürger aus den Regionen Nordafrika und Levante als Mitreisende (trotz Corona-Ausgangsbeschränkungen und Mindestabstandsgebot).

    Der Unterschied zu London oder New York: Man hat das Gefühl, dass sich die Leute in D nicht einbringen.

    Ein großes Lob, dass dieses Thema angesprochen wird. Es muss diskutiert werden.

    Antworten
    • AJ
      AJ sagte:

      gnomae: “Der Unterschied zu London oder New York: Man hat das Gefühl, dass sich die Leute in D nicht einbringen.”

      Das dürfte zu einem nicht unerheblichen Anteil daran liegen, dass wir (!) als Gesellschaft nicht mehr Teilnahme einfordern bzw. es den Betroffenen zu leicht machen, diese Teilnahme zu verweigern (mit der “Stütze” lässt sich offensichtlich für diesen Personenkreis ganz gut leben) oder diese gar ganz verunmöglichen (keine oder erst sehr spät eine Arbeitserlaubnis; (über)hohe Anforderungen an Anerkennung von Zeugnissen…).
      Der Schlüssel zur Lösung dieser Problematik liegt ganz klar bei uns.

      Antworten
      • PhilSt
        PhilSt sagte:

        Zustimmung. Es benötigt klarere Regeln, konsequentere Abschiebungen und eine leichtere Partizipation an Gesellschaft und Arbeitsmarkt, Entbürokratisierung.
        Hilfe vor Ort, damit sich viel weniger auf den Weg machen.

        Die Behörden haben das Recht Arbeitsmaßnahmen anzuordnen. Ist aber Arbeit für die Beamten. So lässt man die lieber in einem Brennpunkt rum hängen. Kein Wunder das man dann auf dumme gedanken kommt, keine Perspektive und keine Konsequenzen.

        Gemeinnützige Arbeit gibt es genug.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “es benötigt (…) leichtere Partizipation an Gesellschaft und Arbeitsmarkt”

        Die Klagen über den angeblich so schweren Zugang der Migranten übers Asylsystem zum Arbeitsmarkt haben doch schon seit Jahren nichts mehr mit der tatsächlichen Situation zu tun.

        Die aktuelle rechtliche Lage ist so:
        “Sofern das Asylverfahren nach neun Monaten nach Asylantragsstellung noch nicht unanfechtbar abgeschlossen ist, ist dem Ausländer die Ausübung einer Beschäftigung zu erlauben. Ausgenommen sind Personen aus sicheren Herkunftsstaaten und Personen, deren Asylanträge als offensichtlich unbegründet oder unzulässig abgelehnt wurden (wenn Klage keine aufschiebende Wirkung hat). Asylbewerber mit minderjährigen Kindern haben nach sechs Monaten einen Arbeitsmarktzugang. Im Übrigen kann Asylbewerberinnen und Asylbewerber drei Monaten nach Asylantragstellung die Aufnahme einer Beschäftigung erlaubt werden (ausgenommen sind Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten mit Asylanträgen nach dem 31. August 2015). Wird der Asylantrag abgelehnt, aber eine Duldung erteilt, kann mit Erlaubnis der Ausländerbehörde nach sechs Monaten Aufenthalt eine Beschäftigung aufgenommen werden. Für Geduldete besteht ein gesetzliches Beschäftigungsverbot, z. B. wenn sie ihre Mitwirkungspflichten zur Ausreise (insbesondere Vorlage von Ausweisdokumenten) verletzt haben.

        Asylberechtigte und Kontingentflüchtlinge sind Personen, die als politisch Verfolgte anerkannt wurden. Sie haben einen unbeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt.”
        https://www.bmas.de/DE/Themen/Arbeitsmarkt/Infos-fuer-Asylsuchende/arbeitsmarktzugang-asylbewerber-geduldete.html

        Stattedessen sollten wir rechtlichen Rahmenbedingungen dahingehend verschärfen, dass Ausreisepflichtige und die sogeannten “Geduldeten” überhaupt keine Sozialleistungen mehr in Deutschland erhalten. Das erhöht die Motivation zur Ausreise deutlich und befördert auch das Erinnerungsvermögen, falls der abgelehnte Asylbewerber beispielsweise vergessen hat, wo seine Identitätsdokumente sind.

  8. Erwin
    Erwin sagte:

    Deutschland schafft sich ab – von Thilo Sarrazin bereits vor 10 Jahren beschrieben. Frau Merkel hatte Sarrazin und seine Mahnung damals als “nicht hilfreich” tituliert.

    Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Dazu passend:

    “Deutschland wird teurer – und kann seinen Bürgern weniger bieten
    Jede dritte Kommune in Deutschland plant steigende Gebühren für die Wasserversorgung, Straßenreinigung und Müllentsorgung. Auch höhere Parkgebühren und eine höhere Grundsteuer sind vielerorts in der Diskussion. Zudem wird darüber nachgedacht, die Leistungen zu kürzen: Ganz oben auf der Liste: Schwimmbäder schließen oder den Badebetrieb zumindest einschränken. Immerhin 17 Prozent der Gemeinden denken darüber nach.

    Insgesamt haben fast zwei Drittel der befragten Kommunen Pläne, die Steuern und Gebühren zu erhöhen, oder haben sie in den vergangenen Monaten bereits erhöht. (…) Ein knappes Viertel der befragten Städte und Gemeinden will die Leistungen für die Bürger gleichzeitig reduzieren.”
    https://www.welt.de/wirtschaft/article224805161/Kommunen-Jetzt-wird-das-Leben-in-Deutschland-teurer.html

    Weniger staatliche Leistungen, höhere Steuern – das ist irgendwann wirklich nur noch für unqualifizierte Zuwanderer in unsere Sozialsysteme ein Land zum “gut und gerne leben”.

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott:
      Der erfahrene Reisende Bruce Chatwin bemerkte:
      ” Bedenke, dass du fast überall Ausländer bist und dementsprechend düpiert, geprellt und ausgenommen wirst”.
      Die Vorstellung von “Flucht/ Entzug -vor -Abstumpfung- ” in einer globalisierten Welt ist eine Illusion.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Dr. Fischer

        “Bedenke, dass du fast überall Ausländer bist und dementsprechend düpiert, geprellt und ausgenommen wirst”

        Außer, wenn Sie Deutscher sind. Dann passiert es auch schon durch die eigene Regierung im Inland…

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