“Viele können nicht lesen, etliche nicht rechnen”

Immer wieder Berlin. BIP pro Kopf weit unter Bundesdurchschnitt, vergammelte Infrastruktur, Politik im Zeichen der DDR-Nostalgie und immer nach dem Grundsatz des guten Sozialisten lebend, dass es gut geht, so lange einem das Geld anderer Leute nicht ausgeht. Heute als Update ein Highlight zur Sicherung dauerhafter Armut und unzureichender Einkommen in der Stadt: „Berlins Drittklässler bleiben sowohl in Deutsch als auch in Mathematik weit hinter den Erwartungen zurück“, vermeldet die F.A.Z.:

  • “In Deutsch lagen 52 Prozent der Schüler auf einem unterdurchschnittlichen Leistungsniveau, in Mathematik sogar 56 Prozent. (…) Beim Lesen liegen 29 Prozent der Schüler auf der untersten Kompetenzstufe, (…) Beim Zuhören sieht es nicht viel besser aus: 27 Prozent erreichten die Mindestanforderungen nicht (…).” – bto: Ja, ist nun mal so hier, aber was ist schon so schlimm daran? Bei den Behörden gibt es ja Leute die türkisch etc. sprechen und eine Integration war ohnehin nicht angedacht. Und selbst wenn, wer muss schon arbeiten, wenn man vom Staat so gut versorgt wird? Deutsch ist echt anstrengend.
  • „In Mathematik wurden die Bereiche ‘Raum und Form’ und ‘Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit’ getestet. Im Bereich ‘Raum und Form’ bleiben 30 Prozent der Drittklässler auf der untersten Kompetenzstufe, können also mit Mühe bestimmte Routineaufgaben nachvollziehen, aber nicht selbst anwenden. (…) Ein ähnliches Bild ergibt sich für ‘Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit’. Mehr als die Hälfte der Grundschüler erreicht die Regelstufe nicht.“ – bto: Mathematik wird doch eh überbewertet. Brauchen wir ja nun wirklich nicht, schon gar nicht in Berlin. Hauptsache, die im Süden können es noch und überweisen immer schön ihre Milliarden. Wir sind schließlich Hauptstadt!
  • Schon im Mai dieses Jahres hatte die Berliner CDU im Abgeordnetenhaus eine verpflichtende Sommerschule für Berlins Schüler mit ungenügenden Deutschkenntnissen (…).“ – bto: Freiwillig geht keiner hin, warum auch? Und im Mai was für Sommer zu fordern … Welches Jahr stand nicht dabei.
  • “Die Senatsbildungsverwaltung verweist auf die Qualitätsoffensive (…), die nach den Sommerferien beginnen soll. Dazu gehört eine Wochenstunde mehr Deutsch in den Klassen eins und zwei, vom kommenden Schuljahr an auch in den Klassen drei und vier. Außerdem soll es feste Vorgaben für den Unterricht geben, dreimal in der Woche ein 15 Minuten dauerndes Lesetraining, täglich ein Training für Schreibflüssigkeit (…).“ – bto: Na, das klingt ja richtig ernst.

Die Wahrheit ist: Nirgendwo hängt Bildungschance so viel vom Engagement und Einkommen der Eltern ab wie in den Bundesländern, die die gleichen Chancen so propagieren und dann über Absenkung von Leistungsstandards realisieren. Die sollten sich schämen.

→ faz.net: “Viele können nicht lesen, etliche nicht rechnen”, 22. Juli 2019