Vertane Chance: Transfer­union wird kommen – uns über­fordern und den Euro nicht retten

Es kommt wie erwartet. Zunächst wächst die Summe, danach übernimmt Deutschland überproportional und danach wächst die Summe nochmals. Dann wird aus dem Temporären etwas Dauerhaftes, wie immer bei staatlichen Programmen und dann sind wir in einer Transferunion. Einfach, aber absehbar.

Schauen wir uns die (Jubel-)-Meldungen des Tages zum Plan von Frau von der Leyen an. Zunächst SPIEGEL Online:

  • “Es ist der Tag der Zahlen für Ursula von der Leyen. Und es sind keine kleinen Zahlen, die die Chefin der EU-Kommission ins Europaparlament mitgebracht hat. Sage und schreibe 750 Milliarden Euro soll das Wiederaufbauprogramm umfassen, eine gewaltige Summe.” – bto: der erste plus 50-Prozent-Schritt. Weitere müssen folgen und werden folgen. Abgesehen davon bleibe ich dabei: “Wiederaufbau” ist Quatsch.
  • “Von der Leyens Rettungspaket ist noch größer als der Vorschlag von Emmanuel Macron und Angela Merkel, ihr Zahlenwerk ist noch ambitionierter als der Wiederaufbaufonds, den Frankreichs Präsident und die deutsche Kanzlerin vorgeschlagen haben. Klar, dass die Kommissionschefin erst mal mit dem ganz tiefen Griff in die EU-Geschichte startet: Von der Leyen erinnert an die Gründerjahre der EU, ‘wo es nichts gab außer Schmerz und Verwüstung. Sie streift das anschließende Wirtschaftswunder, die Osterweiterung. Immer wieder, so von der Leyen, habe sich gezeigt: ‘Die kühnsten Maßnahmen für Europa sind auch immer die sichersten.’” – bto: Kleiner Hinweis – seit 20 Jahren versucht die Truppe angeblich, Europa zu wettbewerbsfähigsten Region der Welt zu machen?
  • Dazu passt der Name ihres neuen Programms: ‘Nächste Generation EU’, früher sprach sie bereits vom Mutterschiff des Wiederaufbaus. Die Financial Times’ spöttelt: Ursulas Star Trek-Moment.’” – bto: Die Briten haben gut lachen. Sie müssen ja nicht mehr für diesen planwirtschaftlichen Ansatz bezahlen …
  • 500 Milliarden der 750 Milliarden Euro sollen als Zuschüsse verteilt werden, 250 Milliarden als Kredite. ‘Diese Zuschüsse sind eine gemeinsame Investition in unsere Zukunft’, sagt von der Leyen, ‘sie haben mit den Schulden der Vergangenheit nichts zu tun’.” – bto: was objektiv nicht stimmt! Denn wenn die Staatsschulden nicht so hoch wären, müssten wir es nicht machen. Wir müssten es ohnehin nicht, weil die Staaten sich selbst helfen könnten. Aber das ist ein anderes Thema.
  • Die Projekte, die sie mit dem Geld anschieben will, klingen zudem wie aus den Wahlprogrammen der großen Fraktionen: Grüner Deal, Digitalisierung, Klima-Sanierung von Wohngebäuden.” – bto: Grün und Wohngebäude sind Konsum, Digitalisierung ist nett, wollen wir schon lange und da geht es nur um das Nachholen von Dingen, die fehlen. 
  • “Überdies schlägt sie neue eigene Einnahmen für die EU vor, also Steuern und Abgaben – eine langjährige Forderung des Parlaments. Unter anderem soll es – irgendwann – eine CO2-Grenzsteuer geben und eine Digitalsteuer.” – bto: Das ist ganz wichtig. Denn solche EU-Steuern bedeuten auch nichts anderes als eine Umverteilung!
  • Mindestens 82 Milliarden Euro an Zuschüssen und 91 Milliarden Euro an Krediten sollen aus von der Leyens Programm nach Italien gehen. Platz zwei belegt Spanien mit 77 Milliarden an Zuschüssen und 63 Milliarden Euro an Krediten.” – bto: Kredite, die niemals ordentlich getilgt werden. Also: Italien bekommt 173 Milliarden und Spanien 140 Milliarden geschenkt.
  • “Deutschland kann – im Vergleich – mit rund 29 Milliarden Euro an Zuschüssen rechnen, Kredite erhält es, wie andere wohlhabendere Länder, keine. Insgesamt ist das Wiederaufbauprogramm für Deutschland ein Verlustgeschäft, da es deutlich mehr beiträgt als herausbekommt, Solidarität eben. Nicht wenige in Brüssel fürchten, dass Deutschland, das seiner Wirtschaft mit hohen staatlichen Beihilfen helfen kann, am Ende der Krise im Verhältnis zu seinen Nachbarn noch mächtiger ist als zuvor.” – bto: Wir wissen, dass wir bei Weitem nicht so gut dastehen, wie wir denken und die anderen. Es gibt aber Ökonomen, die uns vorrechnen wollen, es sei dennoch ein Gewinn für 202 Milliarden Tilgung aufzukommen plus Zinsen und 29 zurückzubekommen. Aber das kennen wir: Es sind die typischen EU-Unterstützer, die nicht verstehen, dass man die EU – wie ich – unterstützen kann und trotzdem das Spiel um den Euro kritisch sehen.

Kommen wir zur politischen Reaktion:

  • “Von der Leyens Vorstoß wurde von SPD-Chef Norbert Walter-Borjans gelobt. (…) ‘Was Europa jetzt braucht, ist ein Akt echter europäischer Solidarität, damit kein Land in dieser Krise zurückgelassen wird. Der Kommissionsvorschlag greift die deutsch-französische Initiative und damit unsere sozialdemokratischen Forderungen der letzten Monate auf. Der vorgeschlagene Umfang entspricht unserer Vorstellung eines starken solidarischen Signals.’” – bto: Die SPD ist weiter voll auf dem Kurs, hiesige Abgaben und Steuern zu erhöhen, um eine Subventionierung der Exportindustrie (die “Reichen”) und der Privathaushalte der anderen Länder (durchaus auch “reich”) zu finanzieren. Ich hoffe, ihre Wähler erkennen, was da passiert.
  • “Die Brüsseler Behörde habe einen ‘starken Vorschlag’ geliefert, urteilte die Grünen-Finanzexpertin Lisa Paus. “Ein echter Marshallplan, wie Frau von der Leyen es ursprünglich angekündigt hat, ist es aber nicht geworden.” Außerdem fehlten ‘klare ökologische Kriterien’ und eine Verknüpfung mit dem Klimaschutzvorhaben ‘Green Deal’.” – bto: Die Grünen also auch völlig unbeschwert bei der Verschiebung von Vermögen, aber zusätzlich muss eine unwirtschaftliche Verwendung der Mittel sichergestellt werden. Danke dafür.
  • “Auch Fabio De Masi, Fraktionsvize der Linken, sagte, das Programm dürfe ‘keinesfalls mit nachfragehemmenden Kürzungsauflagen einhergehen’. Europa brauche ‘ein massives Investitionsprogramm’, um die Coronakrise zu überwinden. Das vorgesehene Volumen von 750 Milliarden Euro könne zudem ›schnell unzureichend‹ werden. De Masi forderte daher eine Änderung des Mandats der Europäischen Zentralbank (EZB), um dieser ‘die Garantie der Staatsfinanzen zu ermöglichen.” – bto: Was soll man sagen? Natürlich sollte man nicht kürzen, nur dass wir die Transferprogramme in Italien und Spanien finanzieren kann es doch auch nicht sein. Dass es eher 2000 Milliarden werden, sage ich schon lange. Und auch die EZB soll eine Rolle spielen, aber bitte – wie von mit angemahnt – für alle Staaten, nicht nur für Italien & Co.

Von den Parteien hat sich – leider – nur die AfD gegen das Programm bekannt. Damit fällt es den Politikern leicht, jede Kritik an dem Programm als “nationalistisch” und “rechts” zu bezeichnen und damit jede Kritik im Keim zu ersticken. Ich würde mir wünschen, von der FDP und auch der Union deutlicher zu hören, dass dies der falsche Weg ist. Was zu tun wäre, habe ich mehrfach erklärt, wiederhole es an dieser Stelle deshalb nicht.

Lassen wir stattdessen den von mir sehr geschätzten Thomas Mayer zu Wort kommen:

  • “Unterm Strich heißt dies, dass die Steuerzahler in den Nordländern (darunter vor allem in Deutschland) Ausgaben in den Südländern finanzieren sollen. Vermutlich müssen darüber hinaus die osteuropäischen Länder noch bestochen werden, damit sie dem Vorschlag zustimmen.” – bto: Also bedeutet es noch höhere Lasten für uns.
  • “Die Bürger scheint das nicht zu stören. In den Zeiten der Pandemie finden sie großen Gefallen am staatlichen „Volksheim“ zur Nivellierung der Lebenschancen und Absicherung aller Lebensrisiken. (…) Den Reichen (Bürgern und europäischen Staaten) soll genommen, und den Armen (Bürgern und europäischen Staaten) soll gegeben werden, auf dass es allen gut gehe. Nach der Ernüchterung über den ‘real existierenden Sozialismus’ ist das europäische Volksheim nach altem schwedischem Muster die neue Utopie. Dumm nur, dass die Anhänger dieser Utopie vergessen haben, dass das schwedische ‘Folkhemmet’ ebenso gescheitert ist wie der sozialistische Staat. Beide brauchten jedoch Jahrzehnte, bis sie am Ende waren. Das eröffnet Politkern, die den heutigen Zeitgeist bedienen, attraktive Karrierechancen. Die Zeche werden nicht sie, sondern unsere Kinder und Enkel zahlen müssen.” – bto: Ich denke, diesmal dauert es auch keine Jahrzehnte, dazu sind die Probleme zu groß.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Verteilungswirkungen. Also, was es uns kostet (noch berechnet auf 500 Milliarden, also jetzt immer 50 Prozent draufschlagen):

  • “Am meisten Geld in Relation zur Wirtschaftsleistung des Landes würde Griechenland bekommen: etwa 2,2 Prozent seines BIP, gefolgt von Italien mit 1,4 Prozent. Der Vorteil wäre also mit selbst für die größten Profiteure vergleichsweise gering.” – bto: Klartext: Es rettet niemanden.
  • “(…) die Belastung für Deutschland (beläuft sich) auf 38 Milliarden Euro – und damit knapp 1,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung des Boomjahres 2019. Noch größer wäre die relative Belastung indes für Österreich (1,1 Prozent), Dänemark (1,25 Prozent) und (…) Malta (1,42 Prozent des BIP).” – bto: Frankreich wäre natürlich Nettoempfänger.

Was gern vergessen wird: Wir werden das gar nicht leisten können, was erforderlich wäre, um über Transfers den Euro zu erhalten. Das zeigte der IWF schon vor Jahren:

Es ist das private Kapital, das Krisen abfedert. So viel kann der Staat nicht umverteilen, selbst dann nicht, wenn er sich wie der unsrige völlig aufgibt.

→ spiegel.de: “Kleiner Schritt in die richtige Richtung”, 27. Mai 2020

→ spiegel.de: “Von der Leyens Billionen-Ding”, 27. Mai 2020

→ wiwo.de: „Steuerzahler in den Nordländern sollen Ausgaben in den Südländern finanzieren“, 27. Mai 2020

→ wiwo.de: „Wer am meisten für das neue Milliardenpaket zahlen muss“, 25. Mai 2020

Kommentare (56) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Volkmar du Puits
    Volkmar du Puits sagte:

    Ich bin überhaupt kein Ökonom. Mir scheint aber die Frage wesentlich, WER leiht “der EU” solch gigantische Summen und warum? Das Geschäftsmodell kann ja wohl nicht sein: verzinste Rückzahlung ab 2027 wenn alle vom bevorstehenden Desaster reden!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Volkmar du Puits

      Es gibt genügend Geldvermögende in aller Welt, die lediglich eine Verzinsung haben wollen – SOROS ist einer, der sogar Endlos-Anleihen zeichnen würde.

      Sie verstehen nicht die Doppeldeutigkeit von „Desaster“.
      Darunter wird zum einen verstanden, dass die starken Volkswirtschaften geschwächt und die schwachen nicht stärker werden.

      Zum anderen verbindet man damit den Zerfall der Eurozone/EU.

      Dieser kann aber so weit weg sein, dass noch jahrelang ordentliche Zinsen gezahlt werden.

      Der Grund ist, dass die Finanzierung, die schwächt statt stärkt, auch STABILISIERT oder, was auch immer wieder gesagt wird: „nur Zeit kaufe“.

      Die Investoren stört das nicht.

      Denn die Anleihen sind handelbar und können verkauft werden, bevor die Zeit ausläuft.

      Antworten
      • Volkmar du Puits
        Volkmar du Puits sagte:

        Ja, Herr Tischer, das wäre so möglich. Aber ich sehe nicht viel, was gegen eine These spräche, die besagt, das genau diese andauernde und ständig steigende Verschuldung von den Gläubigern oder ihren Beauftragten zur politischen Einflußnahme dahingehend genutzt würde, das erwünschte Effekte eintreten. Oder glauben Sie ernsthaft, die “Energiewende” weg von deutschen zu französischen Atomkraftwerken und weg von deutschen zu polnischen Kohlekraftwerken würde wegen des “Klimawandels” betrieben? Oder zB. Facebook – vor 10 Jahren “Datenkrake” – heute Prtner der Regierungen bei der Volkszensur. Oder die Gedanke von staatlichen Pflichtimpfungen oder Pflicht-apps zu meinem Besten! Warum sollten jene, die diese ganzen Kampagnen und NGO’s bezahlen, nicht auch diese Möglichkeit nutzen? Warum sollten jene, die die WHO bezahlen und dafür Gegenleistungen erwarten und erhalten, das gleiche nicht auch mit der EU oder Deutschland zumindest probieren wollen? Und das unsere Regierung zu blöde oder zu selbstsüchtig wäre, Hubschrauberersatzteile rechtzeitig zu bestellen, eine Pandemie rechtzeitig zu erkennen und die Energiefrage zu durchschauen, ist wenig wahrscheinlich.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “SOROS ist einer, der sogar Endlos-Anleihen zeichnen würde”

        Soros hat mittlerweile primär politische Ziele, keine wirtschaftlichen. Der würde auch Antifa-Anleihen zeichnen, wenn es welche gäbe – und ihm wäre auch völlig egal ob sie zurückgezahlt werden oder nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Volkmar du Puits

        >Aber ich sehe nicht viel, was gegen eine These spräche, die besagt, das genau diese andauernde und ständig steigende Verschuldung von den Gläubigern oder ihren Beauftragten zur politischen Einflußnahme dahingehend genutzt würde, das erwünschte Effekte eintreten. >

        Gegen diese These spricht – in IHRER Interpretation –, dass NUR die „Beauftragten der Gläubiger“ politische Einflussnahme ausüben, um ihre Ziele zu erreichen.

        Es ist die EMPIRIE, die gegen diese These spricht.

        Es ist zwar richtig, dass AUCH die Gläubiger politische Einflussnahme ausüben, aber nicht nur sie.

        Beispielhaft:

        Sechs Monate bevor sich Merkel entschied, die KKW abzuschalten, wollte sie deren Laufzeit verlängern.

        Sie hat sie angesichts der Ereignisse in Fukushima mit der MEHRHEIT der Bevölkerung im Rücken, die schon vorher gegen KKW war, abgeschaltet.

        Wo haben hier die Gläubiger etwas genutzt oder durchgesetzt?

        Die Regierungen sind vielfältigen Einflüssen ausgesetzt, die sie berücksichtigen müssen – die einen mehr, die anderen weniger.

        Bei der Reaktion darauf, also ihren Maßnahmen, nutzt sie natürlich auch verfügbare Technologien – etwa Apps.

        Darauf grundsätzlich und von vornherein zu verzichten, wäre mehr als fahrlässig.

        Wenn sie damit Menschen beeinflussen will, ist das nicht in jedem Fall verdammungswürdig.

        Man kann sich dagegen wehren, etwa wenn man wie ich auf Facebook verzichtet.

        Kurzum:

        Ihre EINDIMENSIONALE Sichtweise vernebelt mehr als sie erklärt.

        Die Welt ist KOMPLEXER als SIE sie darstellen.

      • Volkmar du Puits
        Volkmar du Puits sagte:

        Lieber Herr Tischer, das überzeugt ja nun gar nicht mehr. Das die Empirie gegen meine These spräche, bestreite ich vehement, ich hätte Beispiele ohne Ende. Mir geht es offenbar nicht darum, ob Sie oder ich auf facebook verzichten, sondern um die geänderte öffentliche Sichtweise auf diese “Einrichtung”. Wie der Sinneswandel bei den Atomkraftwerken zustandekam, wissen weder Sie noch ich genau – ich erinnere mich allerdings an eine dramatische Kampagne um die “Kernschmelze”, die als GAU zu erwarten gewesen wäre und VIELLEICHT stattgefunden hat; meine Betonung liegt auf Kampagne.
        Und ja, es gibt keine einfachen Antworten auf komplizierte Fragen. Weiß ich inzwischen.

      • ruby
        ruby sagte:

        @ Volkmar du puits
        Eine ganz einfache Beobachtung die Top Five CIA Unternehmen Amazon, Apple, Facebook, Google, Microsoft performen am höchsten.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Volkmar du Puits

        >Mir geht es offenbar nicht darum, ob Sie oder ich auf facebook verzichten, sondern um die geänderte öffentliche Sichtweise auf diese „Einrichtung“>

        Bisher ging es Ihnen um die BEINFLUSSUNG, die Gläubiger nehmen können.

        Jetzt geht es Ihnen um die öffentliche Sichtweise von facebook mit Blick auf „Datenkrake“ als Partner der Regierungen.

        Das ist ein anderes Thema.

        Generell kann man sagen:

        Wenn etwas GROSS wird in der digitalen Internet-Welt bezüglich der Anzahl der Nutzer/Kunden ist es BEDEUTEND.

        Inwiefern?

        Zum einen wird viel darüber diskutiert, weil viele interessiert, WAS und WIE sie etwas nutzen.

        Das betrifft Themen wie „Datenkrake“ und
        Datennutzung, schafft „Öffentlichkeit“.

        Zum anderen sind facebook und andere derartige Anbieter Sammler und Horter von INFORMATIONEN über die Nutzer, die WERTVOLL für jene sind, die damit ihre Ziele besser erreichen zu können, z. B. hinsichtlich der BEEINFLUSSUNG von Menschen.

        Dazu gehören auch Parteien und Regierungen.

        Also werden sie versuchen, diese Information zu erlangen.

        Das ist in der Vergangenheit geschehen und wird immer wieder geschehen, ob es nun legal ist oder nicht.

        Denn es ist völlig klar:

        Diejenigen, die z. B. irgendjemanden erzählen, was sie mögen oder nicht mögen – aus meiner Sicht infantil, aber offensichtlich erbaulich für viele – BEZAHLEN dafür mit ihren DATEN, die facebook weiterverkaufen MUSS, um Erlöse zu erzielen.

        Wenn man das weiß, hat man KEINE Probleme mit facebook.

        Man entscheidet sich einfach, ob man Nutzer sein will oder nicht.

        Zur Abschaltung der Atomkraftwerke:

        Die „dramatische Kampagne“ waren die dramatischen BILDER von Fukuschima, mit der EINFACHEN Schlussfolgerung, die sie quasi AUTOMATISCH ausgelöst haben:

        Wenn, anders als bei Tschernobyl – Schlamperei im Sozialismus –, sich in der HIGH TECH-Welt Japans ein GAU wie GEZEIGT nicht mit letzter Sicherheit ausschließen lässt, dann IST das auch bei uns so:

        Also abschalten.

        Wäre nicht die schnelle Entscheidung fürs Abschalten gefallen, hätte eine Laienspielergruppe genügt, auf Kosten der Regierung gewaltigen politischen MEHRWERT einzufahren:

        CDU und CSU wären vermutlich lange Zeit in die Opposition verbannt worden.

        Merkel hat das erkannt und entsprechend entschieden.

        Ich kann auch nicht Merkels Gedanken lesen, aber dies könnte das RATIONALE ihrer Überlegungen gewesen sein.

  2. Henning Heinz
    Henning Heinz sagte:

    Nachdem mich ein Ende des Euro gar nicht abschrecken würde frage ich mich daher: Wo ist jetzt das Problem?
    Alles was dazu beiträgt dieses Konstrukt zu begraben kann einem doch nur recht sein denn ein freiwilliger Austritt Deutschlands ist ja eher unwahrscheinlich.
    Und wenn dem Ende des Euro eine (Hyper)inflation vorausgeht könnten selbst die Altschulden (in Euro) für Deutschland erträglich bleiben!?

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Henning Heinz

      >Nachdem mich ein Ende des Euro gar nicht abschrecken würde frage ich mich daher: Wo ist jetzt das Problem?>

      Sie fragen nur sich, aber nicht danach, ob nicht andere das Ende des Euro abschreckt.

      Antworten
      • Henning Heinz
        Henning Heinz sagte:

        Das stimmt aber doch einige Wirtschaftsökonomen sind der Meinung dass der Euro in seiner jetzigen Konstruktion ein Fehler ist. Daniel Stelter selbst hat u.a.2019 in einerm Interview auf Tichys Einblick den Euro als Fehler klassifiziert und ihm langfristig keine Überlebenschance eingeräumt (auch wenn er seine Existenz in 10 Jahren zumindest nicht ausschließen möchte).
        Ein Ende der Eurozone mag abschreckend wirken aber das Szenario einer stark steigenden Verschuldung finde ich auch nicht sonderlich attraktiv, zumal es ja immer mehr Anzeichen gibt dass die Modern Monetary Theory an ihre Grenzen stößt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Henning Heinz

        Es ist korrekt und wird kaum noch bestritten – ausgenommen die Hardcore-Verfechter einer ultimativen Voll-Union –, dass die Eurozone eine Fehlkonstruktion und die EU auf dem besten Weg ist, die fehlgeleiteten Ansätze zu einem nicht geringeren Desaster zu führen.

        Aber das ist der Schnee von gestern.

        Die Frage ist, was man tun soll, wenn man mit der Fehlkonstruktion mehr schlecht als recht zu Potte kommt und die Folgen sich vom Konstrukt zu lösen, unabsehbar sind.

        Nicht dieses Problem, aber derartige Probleme, die einem nur die Wahl zwischen zwei Übeln lassen, gibt es immer wieder im Leben.

        Und da gibt es eben unterschiedliche Meinungen, speziell immer dann, wenn hinsichtlich der Alternativen die Dinge im Ungewissen liegen und nichts zu berechnen ist.

      • Renée Menéndez
        Renée Menéndez sagte:

        Hallo Herr Tischer,

        ich glaube, Sie sehen die Dinge ein wenig zu schwarz. Die Geschichte mit der Fehlkonstruktion ist ja auch nicht in Stein gemeißelt, weil auch ein schlechtes Management eine funktionierende Apparatur zum Versagen bringen kann. Das bezieht sich im wesentlichen auf die sog. Vollzuteilungspolitik, in deren Folge der Druck auf die Banken nach einer Nivellierung der Bonitätsnormen bis zur Unkenntlichkeit abgeschwächt wird. Offizieller Ausdruck dieser Lebenslüge ist die Setzung eines “Zinssatzes”, welcher dann auch für alle ESZB-Zentralbanken zu gelten hat. Jeder Anfänger in Jura kann erklären, daß die gleichmäßige Behandlung ungleicher Sachverhalte dem Konzept “Gerechtigkeit” widerspricht. Aber wie wir wissen wollte Frankreich von dem “Zinsdiktat der Bundesbank” loskommen und deswegen wurde die Legende des “ein Zinssatz für alle” aus der Taufe gehoben. Jeder halbwegs versierte Spieler weiß, daß unterschiedliche Risiken auch unterschiedlich bepreist werden müssen…

        Aber das eigentliche Thema ist ja die Liquiditätsausweitung, die ja wieder die Vorstellung der Schubkarren voll Geld hervorruft, mit denen man sich gerade mit dem nötigsten versorgen konnte. Nun ist zwar eine massive Erhöhung der Liquidität eine notwendige Bedingung einer anziehenden Inflation, aber keine hinreichende. Denn wie man aus den Berichten der Bundesbank entnehmen kann, ist ein beträchtlicher Teil der Bargeldschöpfung der Bundesbank darauf zurückzuführen, daß diese Banknoten im Nicht-EURO-Land zur Verwendung gelangt. Das ist derselbe Prozeß, der sich nach dem 2. WK mit dem US-Dollar abgespielt hatte, als das Gejammer über eine “Dollar-Lücke” weltweit quasi omnipräsent war. Berücksichtigt man dann noch den Umstand, daß der Dollar so langsam ins Hintertreffen kommt, ist der Schluß nicht weit, daß – diesmal – die Liquiditätsausweitung des EURO durch die EURO-Nachfrage der EURO-Verwender im EURO-Ausland absorbiert wird. Dazu kommt noch, daß von verschiedener Seite stets darauf hingewiesen wird, daß der EURO als internationale Handelswährung auch einen volumenstarken EURO-Bond-Markt benötigen würde. Dieser kann jetzt im Zuge der herbeigeschriebenen Hysterie etabliert werden, wodurch sich die Systempresse ein “Bienchen” verdient hat, nachdem sie ja schon fast die Farbe der Urne aussuchen durfte.

        Heißt: man kann sich in der EZB – noch – darauf verlassen, daß es nicht zu größeren Preiseffekten aufgrund der Liquiditätsausweitung kommen wird. Daß man bei der FED darüber “not amused” sein wird, dürfte als Kollateralschaden hinnehmbar sein.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Renée Menéndez

        “ein beträchtlicher Teil der Bargeldschöpfung der Bundesbank darauf zurückzuführen, daß diese Banknoten im AUSLAND zur Verwendung gelangen”

        Dasselbe Prinzip gilt auch für die Liquiditätsschöpfung durch das FED System. Die Weltleitwährung wird vermehrt und durch die Welt-Deflation kompensiert. Wenn z.B. Kolumbien hungert – herrscht Deflation und wer seiner regionalen Währung nicht traut – kauft Dollar, ganz egal wie mies dessen Hintergrund auch sein mag.

        Eine Hyperinflation ist erst einmal nicht möglich, d.h. nur in diversen s-holes.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Renée Menéndez

        >Die Geschichte mit der Fehlkonstruktion ist ja auch nicht in Stein gemeißelt, weil auch ein schlechtes Management eine funktionierende Apparatur zum Versagen bringen kann.>

        Stimmt natürlich.

        Die Frage ist allerdings, ob die Apparatur funktioniert oder nicht funktioniert (ihren Mechanismen nach) und, wenn nicht, ob dann auch das beste Management nicht verhindern kann, dass sie versagt.

        Zum Zinssatz:

        Wenn das Zentralbanksystem in einem Währungsraum Zinspolitik betreibt, kann sie nicht der wirtschaftlichen Situation der jeweiligen Mitgliedsländer angemessene unterschiedliche Zinsziele zu erreichen suchen. Es zu tun, würde von den Märkten zum Scheitern verurteilt werden.

        Insofern ist die Frage angebracht, ob die „Apparatur“ Notenbank nicht aufgrund ihrer Satzung auf Dysfunktion angelegt ist, wenn man das satzungsgemäße Inflationsziel vorrangig oder gar notwendigerweise mit der Zinspolitik zu erreichen suchen müsse.

        Zur Liquiditätsausweitung:

        >… ist zwar eine massive Erhöhung der Liquidität eine notwendige Bedingung einer anziehenden Inflation, aber keine hinreichende.>

        Ihre Feststellungen zur Bargeldschöpfung und zur Absorption im Euro-Ausland sind natürlich richtig, aber etwas neben der Sache, weil die Erhöhung Liquidität nicht maßgeblich durch Bargeldschöpfung, sondern durch Giralgeldschöpfung erfolgt.

        >… man kann sich in der EZB – noch – darauf verlassen, daß es nicht zu größeren Preiseffekten aufgrund der Liquiditätsausweitung kommen wird.>

        Ja, stimme zu – noch.

        Wenn ich schwarz sehe, dann sehe ich diese Farbe nicht bei der EZB, sondern in der Realwirtschaft und davon abgeleitet zukünftig vermehrt in den nationalen und internationalen Verteilungsproblemen (Eurozone/EU, wo sie eben nicht durch Wachstum gelöst werden können), die politische Akteure ZWINGEN, fiskalpolitisch so zu agieren, dass die EZB kontinuierlich mehr Geldschöpfung betreiben muss, damit ihre Kreditnehmer, eben die Staaten soziale Stabilität sichern können.

        Dieser Mechanismus generiert die notwendige Liquidität, die zugleich HINREICHENDE für Inflationierung sein wird, weil dieser Prozess der Geldschöpfung KONTINUIERLICH verstärkt erfolgt.

        Oder formal richtig ausgedrückt:

        Liquidität und die Nachfrage steigen mehr als die Güterproduktion zunimmt.

        Die Alternative ist, dass noch vor stärkerer Inflationierung die Verteilungskämpfe zur politischen Entgleisung führen, d. h. Akteure an die Macht kommen, die die Eurozone durch Austritt z. B. zerfallen lassen.

  3. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Also: Italien bekommt 173 Milliarden und Spanien 140 Milliarden geschenkt.”

    Ich sehe die eigentliche Ursache dieser beiden Geschenke im Artikel nicht erwähnt. Die Corona-Pandemie verhindert, dass Italien und Spanien im großen Stil von Norden kommende Touristen beherbergen. Wenn ich die Nettoreisesalden von Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden zu Italien oder Spanien nehme und dann noch hochrechne, dass eine Reisetätigkeit wie vor Corona erst nach Jahren wieder realistisch erscheint, halte ich das Ganze einfach nur für eine abkapitalisierte Kompensation der aktuell und in den nächsten Jahren ausfallenden (aber fest in den dortigen Volkswirtschaften eingepreisten) Urlaubsreisen von EU-Ausländern, die Zahlerländer wie Deutschland im Süden als echten Konsum ausgegeben hätten. Nur mit dem Unterschied, dass den Südländern dafür jetzt durch das Geschenk keine Kosten entstehen, so dass sie netto besser wegkommen. Wenn sie die Touristen beherbergen hätten müssen, weil die notwendigen Zukäufe wie z.B. arabisches Benzin für Taxen oder Touristentankverbräuche, chinesisches Besteck für Restaurants oder Ferienwohnungen oder der Verbrauch eigenen wertvollen Trinkwassers für Duschen, Spülen, etc. von Auslandstouristen wegfallen, wäre manche Wertschöpfung gleich wieder weitergeleitet worden.

    Dass die EU die Sache sofort nutzt, sich eigene Verschuldungsmöglichkeiten einräumen zu lassen und damit einen Machtzuwachs für die Exekutive dort zu organisieren – geschenkt.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >Wenn ich die Nettoreisesalden von Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden zu Italien oder Spanien nehme und dann noch hochrechne, dass eine Reisetätigkeit wie vor Corona erst nach Jahren wieder realistisch erscheinthalte ich das Ganze einfach nur für eine abkapitalisierte Kompensation der aktuell und in den nächsten Jahren ausfallenden (aber fest in den dortigen Volkswirtschaften eingepreisten) Urlaubsreisen von EU-Ausländern, die Zahlerländer wie Deutschland im Süden als echten Konsum ausgegeben hätten.>

      Genauso ist es.

      Das geschenkte Geld ERSETZ den ausfallenden Konsum.

      Es ist kein Geld, das bei vorhandenem Konsum – den es nicht gibt wegen der wegfallenden Urlaubsreisen – zusätzlich INVESTITIONEN auslösen könnte und so die touristischen Angebote wettbewerbsfähiger machen würde z. B. gegenüber der Türkei oder den nordafrikanischen Ländern.

      Es ist unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit jeder das Wort Investitionen in den Mund nimmt.

      Die komplette ALTERNATIVLOSE Vera*******.

      Antworten
  4. foxxly
    foxxly sagte:

    …. öfters denke ich mir, die maßgeblichen politiker, aber auch andere finanzexperten, kennen das “monopoli-spiel” des gelddruckens selber nicht: in aller ersterlinie profitieren die banken von dieser corona-krise. uferlos wird geld geschaffen, welches vorher nicht existierte, in den umlauf gebracht um dann massenhaft zinsen zu kassieren, – (von dem geld das die banken vorher selber gedruckt haben). diese system ist von anfang an ein höchst ungleiches, weil die arbeitsleistung der übrigen wirtschaft 1zu1, durch den zins, zu den banken fließt.
    gerade auch unter dieser prämisse gibt es keine lösung in der EU-rettung. wer dies ernsthaft glaubt der ist (entschudigung), ein narr! dies gilt auch weltweit. dieses kreditgeldsystem konnte sich nur deshalb solange halten, weil es eine mehrheit von verlierern dabei gibt. die protagonisten und systemlinge müssen sich ehrlich selber fragen, wie hoch ist der sogenannte eigene, persöniche erfolg, also das wachstum, ohne der anderen?
    Nein, es gibt keine lösung im sinne einer beseitigung von problemen und vorhanden schulden. corona beschleunigt den unausweichlichen verfall.
    ich finde es sehr schade, ständig (falsch) zu argumentieren, wie die hilfen intelligenter verteilt werden können. statt die systemfrage zu stellen und daran zu arbeiten, wie ein sozialistisches system und der pseudo-kapitalismus nachhaltig überwunden werden können!

    Antworten
  5. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Solidarität in der EU müsste bedeuten, dass vor der Geldvergabe auch alle Vorschriften angeglichen werden, wie z.B. einheitliche Altersgrenzen für die gesamte EU, einheitliche Körperschaftssteuersätze, Abschaffung aller Steuerprivilegien, die Länder wie Luxemburg, Irland etc. den Firmen gewähren (zu Lasten der anderen Länder, insbes. Deutschlands), Schaffung der Stimmengleichheit im EU-Parlament und Vieles mehr. Die Idee, zur Finanzierung ewige Anleihen auszugeben, wäre durchaus näher zu betrachten, wenn Ankerpunkte berücksichtigt werden, wie z.B. dass die Sparer des jeweiligen Landes diejenige Höhe der Anleihen zeichnen müssen, welche das Land benötigt. Ferner sollte verboten werden, dass diese Anleihen von der EZB erworben werden dürfen.
    Konkret ist bisher eigentlich nichts geregelt worden. Schönfärbereien wie Wiederaufbau etc. sind verfehlt, da die EU-Gelder, wie immer, zum Großteil in Subventionen, Staatspensionen etc. fließen werden. Soros hat absolut recht, wenn er daraus schließt, dass die jetzt geplanten Maßnahmen nicht greifen werden und wir Ende des nächsten Jahres genau dieselben Probleme immer noch haben. Wer in dieser Situation über eine Steuererhöhung in Deutschland nachdenkt, disqualifiziert sich selbst als ahnungslos.

    Antworten
    • Karl F.
      Karl F. sagte:

      @Gnomae schrieb:
      “Solidarität in der EU müsste bedeuten, dass vor der Geldvergabe auch alle Vorschriften angeglichen werden, wie z.B. einheitliche Altersgrenzen für die gesamte EU, einheitliche Körperschaftssteuersätze, Abschaffung aller Steuerprivilegien, die Länder wie Luxemburg, Irland etc. den Firmen gewähren (zu Lasten der anderen Länder, insbes. Deutschlands), Schaffung der Stimmengleichheit im EU-Parlament und Vieles mehr.”

      Also wenn wir eine Sache mit Sicherheit ausschließen können, dann die Vorstellung, dass dieser Staatenbund oder Staatenverbund EU im Sinne eines Bundesstaats für gleiche steuerliche oder soziale Rahmenbedingungen sorgen wird. Nein, es ist zu befürchten, dass die braven Steuerbürger in Deutschland weiter als sichere Einnahmequelle für die EU dienen werden, ohne dass sich in den anderen EU-Staaten hier etwas bewegen wird. Dafür sorgt schon der zu erwartende Protest in den jeweiligen Ländern (siehe Gelbwesten), wenn die dortigen Politiker nur irgendwelche Sozialreformen vorschlagen. Deshalb ist es natürlich für die EU (bis auf Weiteres) sehr nützlich, dass die Deutschen leider nicht an Politik interessiert sind und ihre Politiker machen lassen. Es ist trotzdem zu bezweifeln, dass das am Ende gut ausgeht.

      Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Michael Stöcker

    >Die 750 Mrd. Euro-Nummer ist der zaghafte erste Versuch, eine echte/funktionsfähige Währung zu etablieren – Fortsetzungen folgen>

    Den Versuch reden Sie sich ein.

    Hier ein italienischer Ökonom, der sein Land kennt:

    https://www.fuw.ch/article/v-erholung-oder-dauermisere/

    >Absehbar ist, dass der grösste Teil der Staatsausgaben in Transfers für Haushalte fliessen wird. Unterstützung für die Bedürftigen ist in der kurzen Frist eine Notwendigkeit. Wie aber geht es weiter, wenn die Wirtschaft wieder anzieht? Italien wie auch Spanien haben keinen besonders guten Track Record, was eine Kultur der Abhängigkeit anbelangt. Grosse Teile ihrer Bevölkerung, besonders in den ärmsten Regionen im Süden, neigen dazu, ihr Verhalten an einen niedrigen wirtschaftlichen Standard mit staatlichen Unterstützungsleistungen und gelegentlicher Beschäftigung im informellen Sektor anzupassen. Mitte der Achtzigerjahre, Mitte der Neunzigerjahre und nach 2009 ist die Arbeitslosenrate in Spanien auf mehr als 20% hochgeschossen. …
    … Die Regierungen finden es einfacher und populärer, den Menschen, die zu Hause bleiben, Schecks auszustellen. So kann es sein, dass mit den EU-Transfers (bzw. den subventionierten Krediten) schlecht ausgestaltete Wohlfahrtsprogramme finanziert werden, die zum Fortdauern der Krise beitragen>

    Die Regierungen finden es nicht nur einfacher und populärer, sondern sie MÜSSEN es so finden; andernfalls laufen die Leute dem System davon und die Eurozone zerfällt durch POLITISCHE Abwendung.

    So entsteht jedenfalls keine funktionsfähige Währung.

    >Bei negativer Verzinsung reicht es schon, wenn es weniger negativ ist; also statt minus 0,5 % z. B. minus 0,1 %. Das ENTLASTET die nationalen Haushalte und sorgt für langfristige Tragfähigkeit.>

    Es ist Schönrednerei, anzunehmen, dass die EU mit negativer Verzinsung der von ihr begebenen Anleihen rechnen kann, wenn den hochverschuldeten Staaten, die Teil der EU sind, ganz sicher keine negative Verzinsung gewährt wird.

    >… via ECB’s, indem man die verzinslichen Sparvolumina kontinuierlich nach oben anpasst. Die EZB fungiert lediglich als Backstop bei temporären Schwankungen.>

    Die Märkte werden nicht eine kontinuierliche Anpassung nach oben mitmachen, wenn das Wachstum nicht kontinuierlich steigt. Es wird nicht kontinuierlich hinreichend steigen. Die EZB ist deshalb nicht nur ein Backstop für TEMPORÄRE Schwankungen, sondern sie muss KONTINUIERLICH mehr die Verschuldung ÜBERNEHMEN.

    >„Maßvolle Inflation ist also kein Systembug,…<

    MASSVOLL – dem stimme ich zu.

    Dass es dabei für lange Zeit bleibt, ist der absehbaren Entwicklung zu folge nahezu ausgeschlossen.

    Ihre Irreführung:

    Sie argumentieren mit Annahmen, die man konzeptionell vertreten kann, aber nach Lage der Dinge nicht eintreten werden.

    Sie müssen MECHANISMEN aufzeigen, denen entsprechend Ihre Vorstellungen auch DURCHGESETZT werden.

    Sie können keine vorweisen, weil es die nicht gibt.

    Daher ist Ihre Position APOLOGETISCH.

    Antworten
  7. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Horst

    „Im Fall der ZB Italiens, Griechenlands und Belgiens, siehe Eigentümerstruktur, stellt sich mir die Frage des „staatlichen“ Geldes (vulgo nicht Kapitals) vehement.“

    Schon richtig, gilt zudem auch für die Fed sowie die SNB; aber das sind doch vielmehr historische Reminiszenzen, die auf den dualen Charakter des Geldes und somit auch auf den dualen Charakter von Zentralbanken verweisen, da diese IMMER Diener zweier Herren sind: Private Interessen UND staatliche Interessen. Und so sind immer noch einige Zentralbanken juristische Zwittergestalten. Wessen Interessen im historischen Kontext dominieren, muss im politischen/demokratischen Prozess immer wieder neu austariert werden. Seit Goethes Faust II nichts wirklich Neues, aber wohl von den wenigsten BIS HEUTE korrekt verstanden: https://zinsfehler.com/2019/01/23/warum-konnen-wir-unser-geldsystem-nicht-richtig-verstehen/

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  8. Seuchenvogel
    Seuchenvogel sagte:

    Wisst ihr was ich witzig finde?

    Italien hat gerade eine Patriotenanleihe begeben. 5 Jahre Laufzeit, 22 Mrd Volumen. Zins 1,4% über Realzins. Wer bis zum Schluss hält, kriegt nochmal 0,8% Bonus. Anleihe darf nur von Italienern gekauft werden. Anleihe wurde voll platziert.

    Anstatt sich also Geld zu viel günstigen Konditionen vom ESM zu holen (Zins 0,1%), zahlt Italien jetzt 286 Millionen pro Jahr mehr an seine Bürger. Das sind in 5 Jahren mit Bonus 1,6 Milliarden Euro, die der italienische Staat seinen Bürgern schenkt. Und woher nimmt Italien das Geld für das Geschenk? Na aus den EU Geschenken.
    Geile Sache oder?

    Antworten
  9. Alexander
    Alexander sagte:

    @Daniel Stelter

    “Wiederaufbau” ist ein “freudscher” Versprecher, weil man wusste was tat, als man gesamte Volkswirtschaften in den shutdown befahl. Die bedeutenden shutdown Ausnahmen waren GB und Schweden mit unabhängigen Zentralbanken, beide überlebten die Pandemie erstaunlicherweise.

    Was sich hier abspielt ist eine Revolution von oben und Covid-19 bot ganz andere Möglichkeiten als die Klimaerwärmung oder die Massenzuwanderung schicksalhaft zuvor. Die mehrheitliche Zustimmung für den totalen Ausnahmezustand ist jetzt sogar global gegeben und die Feuerkraft staatlicher Interventionen entgrenzt, weil private Kräfte auf absehbare Zeit handlungsunfähig bleiben. Das gilt insbesondere für die Supermacht USA.

    Was für ein Glück, dass Europa die fähigsten Menschen an seine Spitze gewinnen konnte. Frau Dr. Ursula v. d. Leyen wird wie in ihren früheren Verwendungen eine Erfolgsgeschichte schreiben und alle Menschen glücklich machen. Die UN steht erneut Pate und das Stichwort lautet “happytalism”, die Dimension sollen 30 trillionen $ bis 2030 sein….
    https://unnwo.org/

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      https://unnwo.org/
      Ich finde ja Nachrichtenartikel über diese Initiative, aber ist das wirklich echt?

      Wenn die UN ernsthaft so drauf ist, ein neues “Paradigma” namens “happitalism” zu formulieren und das ganze dann auch noch ausgerechnet in eine Kampagne (?) mit dem Namen “New World Order Project” einzubetten, dann haben böse rechte Nationalisten so wie ich eine ziemlich gute Chance, uns gegen diese Globalisten-Fraktion zu behaupten.

      “Happitalism”. Die UN sind ja mittlerweile noch viel dämlicher geworden als ich bisher dachte – da haben ja SPD-Gesetzentwürfe intelligentere Namen.

      Antworten
  10. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die 750 Mrd. Euro-Nummer ist notwendig, um das System nicht zusammenbrechen zu lassen.

    Daher gibt es rundum praktisch keinen Widerstand – TINA.

    Die Finanzierung ist fatal, weil sie NEUE Probleme schafft, nämlich die Geberländer schwächt und die strukturellen Schwächen der Nehmerländer fixiert.

    Die Diskussion darüber, ob KREDITE oder SCHENKUNG vorteilhafter seien, ist mit Blick auf Wirkung in den Empfängerländern ökonomisch weitgehend IRRELEVANT, sondern letztlich eine Entscheidung für die Wohlfühlnummer („Solidarität“ durch Schenkung).

    Denn Kredite, auch günstige Kredite bewirken NICHT die Restrukturierungsmaßnahmen, die erforderlich wären, um sie über Wachstum zurückzahlen zu können – können, nicht müssen.

    Das WISSEN wir aus der Vergangenheit.

    Schenkungen mit Auflagen zu verbinden, wie das Geld auszugeben sei, ist ein Widerspruch an sich, weil Schenkungen nicht an Bedingungen geknüpft sind. Außerdem werden sich die Peripherieländer nicht reinreden lassen, wie sie das Geld verwenden. Merz träumt, wenn er davon redet, dass „BEDINGUNGEN erfüllt sein müssen“.

    Deshalb ist es eine VERBLENDUNG ohnegleichen im Zusammenhang mit den Ausgaben von INVESTITIONEN zu reden.

    Fazit:

    Die 750 Mrd. Euro-Nummer ist der Beginn eine gigantische FARCE – Fortsetzungen folgen, allerdings mit dem unausweichlichen ERGEBNIS bzw. ENDE „Schmerz und Verwüstung“ in Europa.

    Viele bekommen diesen Akt noch nicht auf die Reihe.

    Braunberger z. B., hier:

    https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/vertane-chance-transferunion-wird-kommen-uns-ueberfordern-und-den-euro-nicht-retten/

    Daraus:

    >Eine Finanzierung über Brüssel könnte zudem die in Deutschland kritisch beäugte EZB entlasten.>

    Die EZB und ENTLASTEN – musste selten so lachen.

    Und:

    >… wäre die konsequente Lösung ein Schuldenschnitt – ein fraglos kompliziertes Unterfangen nicht ohne Risiken, das für die betroffenen Länder am Ende aber befreiend wirken könnte und sowohl Brüssel als auch die EZB entlastete. Um seine Probleme gemeinsam zu lösen, braucht Europa mehr Mut anstelle von immer mehr Geld.>

    Sorry, es kann KEINEN Schuldenschnitt in dieser Größenordnung geben.

    Es kann nur eine Entlastung ALLER durch die EZB geben – Finanzierungskonzept “Altschuldenfonds” von Dr. Stelter –, die dadurch NICHT belastet wird, weil sie nicht belastet werden kann.

    M. Stöcker z. B. hat es besser verstanden, begeht aber Irreführung („error by omission“):

    >Wir alle könnten es „geschenkt“ bekommen, wenn unsere Tauschökonomen endlich mal begreifen, dass Staatsschulden nicht zurückgezahlt, sondern stets revolviert werden.>

    Wenn es Staatsschulden durch die MÄRKTE finanziert werden, denn gibt es diese NUR mit der ERWARTUNG, dass Zinsen bezahlt werden und dass bei den konventionellen Laufzeiten auch die FÄHIGKEIT besteht, sie zu für das Land TRAGBAREN Konditionen refinanzieren zu können.

    Staatschulden haben damit eine WIRKUNG auf die Fiskalpolitik des Schulden aufnehmenden Landes, auch wenn die Staatsschulden de facto nicht zurückgezahlt werden.

    Wenn man dies ausschalten will, muss man – ganz richtig – die NOTENBANKEN die Staatsschulden finanzieren lassen:

    >…genau deshalb gibt es Zentralbanken; also STAATLICHES Kapital, das Krisen abfedert.>

    Schon richtig „geschenkt“ mit den Notenbanken zu verbinden, aber NICHT vergessen dem „geschenkt“ hinzufügen:

    Wir bekommen INFLATION geschenkt, da wir diese Finanzierung durch die EZB konsequent fortführen MÜSSEN für die hochverschuldeten Staaten der Eurozone/EU, damit sie nicht pleitegehen und die Eurozone/EU nicht zerfallen.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Dietmar Tischer

      „Die 750 Mrd. Euro-Nummer ist der Beginn eine gigantische FARCE – Fortsetzungen folgen, allerdings mit dem unausweichlichen ERGEBNIS bzw. ENDE „Schmerz und Verwüstung“ in Europa.“

      Die 750 Mrd. Euro-Nummer ist der zaghafte erste Versuch, eine echte/funktionsfähige Währung zu etablieren – Fortsetzungen folgen; allerdings mit einem auch weiterhin völlig OFFENEN Ergebnis. Eins ist allen Verantwortlichen klar: Ein vorzeitiges/schnelles Ende GARANTIERT „Schmerz und Verwüstung“ in Europa.

      „Wenn es Staatsschulden durch die MÄRKTE finanziert werden, denn gibt es diese NUR mit der ERWARTUNG, dass Zinsen bezahlt werden und dass bei den konventionellen Laufzeiten auch die FÄHIGKEIT besteht, sie zu für das Land TRAGBAREN Konditionen refinanzieren zu können.“

      Bei negativer Verzinsung reicht es schon, wenn es weniger negativ ist; also statt minus 0,5 % z. B. minus 0,1 %. Das ENTLASTET die nationalen Haushalte und sorgt für langfristige Tragfähigkeit.

      „Wenn man dies ausschalten will, muss man – ganz richtig – die NOTENBANKEN die Staatsschulden finanzieren lassen:“

      Nein, muss man nicht. Es geht auch über meinen Vorschlag via ECB’s, indem man die verzinslichen Sparvolumina kontinuierlich nach oben anpasst. Die EZB fungiert lediglich als Backstop bei temporären Schwankungen.

      „M. Stöcker z. B. hat es besser verstanden, begeht aber Irreführung („error by omission“): […]Wir bekommen INFLATION geschenkt…“

      Das mit der Irreführung sollten Sie vielleicht doch noch einmal überdenken. Wie hatte ich in meinem ersten Beitrag formuliert: „Maßvolle Inflation ist also kein Systembug, für den der Sparer eine Zinsentschädigung zu erhalten hätte, sondern das notwendige Feature in einem modernen Kreditgeldstandard.“ https://zinsfehler.com/2013/08/21/zinsmythen/ Und dieses Inflationsziel ist zugleich die Nummer 1. in meinem 10-Punkteplan gewesen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        “Eins ist allen Verantwortlichen klar: Ein vorzeitiges/schnelles Ende GARANTIERT „Schmerz und Verwüstung“ in Europa.”

        Wieso? Dieses hysterische Gekreische kommt mittlerweile alle paar Jahre bei jeder Krise, wenn Deutschland mal wieder ein paar hundert Milliarden verschenken soll.

        Beschreiben Sie mir den genauen Wirkmechanismus. Wie führt ein Ende der Eurozone ganz konkret zu “Schmerz und Verwüstung in Europa”?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Lassen wir mal die Verwüstung weg, aber die Schmerzen wären vermutlich traumatisierend und möglicherweise sogar unerträglich auch für uns.

        Die Jobverluste wären jedenfalls ganz andere als in der Krise jetzt und es wären keine Absatz- bzw. Zuliefermärkte eben mal auf die Schnelle mit Geld zu bewerfen.

        Niemand weiß es natürlich genau, aber ALLE ahnen es.

        Ich meine damit insbesondere Mehrheiten der Bevölkerungen und nicht nur die verantwortlichen Politiker.

        Auch Ihr Partei weiß genau, warum sie mit einem Austritt aus dem Euro nicht mehr haussieren geht.

  11. foxxly
    foxxly sagte:

    Deutschland profitiert von der EU? So die verbreiteten Nachrichten. Wie kann Deutschland wirklich davon profitieren, wenn wir nahezu komplett unsern Export nicht nur Vorfinanzieren, sondern auch noch schenken; – ich erinnere an die Target-Zahlungen von knapp einer Billion Euro. Und jetzt weiter runde 1, 25 Bill.€ davon das meiste geschenkt. Weil auch Kredit-rückzahlungen in ferner Zukunft sehr viel weniger Wert sind; – wenn überhaupt noch etwas.
    Je mehr geholfen wird, umso weniger werden die eigenen Anstrenungen!
    Außerdem, deutsche Arbeitnehmer zahlen mehr in die Rentenkasse ein, bekommen deutlich weniger raus und müssen dafür noch länger arbeiten. Geht`noch? Deutlicher kann man nicht mehr sagen, wie dumm wir Deutsche eigentlich sind. Und, wie oft müssen wir noch die Kriegsfolgelasten bezahlen?
    Zugegeben: alle Länder um Deutschland herum, haben es sehr schwer bis zTeil unmöglich gegen uns wirtschaftlich sich zu behaupten. Dazu sind die Weichenstellungen und der gemeinsame Euro, vor langer Zeit schon falsch gestellt worden.
    Diese erneuten , massiven Hilfen wird Europa noch mehr spalten und in den Unfrieden führen. Um dies zu verhindern muss den Bürgern noch mehr Rechte und Freiheiten gestohlen werden. Die einzelnen Staaten und besonders die Eu wird massiv totalitär vorgehen um diese Unwuchten (versuchen) zu beherrschen.
    Corona und diese Hilfen beschleunigen den Zerfall Deutschlands und Europa.
    Irgend wann ist auch die Leistungsfähigkeit und – Willigkeit Deutschlands erschöpft. Man schlachtet die schon seit jahrzehnten stark belastete Melkkuh-Deutschland.
    Wenn Deutschland ruiniert ist, wird es auf keinen Fall den anderen europäischen Länder besser gehen. – vielleicht aber usa und china?
    Vielleicht aber sollte Deuschland eine Leistungsverweigerung machen, sowenig wie möglich arbeiten und Steuern bezahlen?

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Johannes

      Sehr lesenswert.

      Eine rationale Bewertung, die nicht auf eine Veränderung des Systems zielt, sondern zeigt, dass dieser Finanzierungsmodus in sich NICHT kohärent ist.

      Das ist QUALITÄT.

      Da können sich andere ein Beispiel nehmen, zu allererst auch viele in der AfD.

      Antworten
  12. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „„Wiederaufbau“ ist Quatsch“

    Sehe ich auch so.

    „Die Briten haben gut lachen. Sie müssen ja nicht mehr für diesen planwirtschaftlichen Ansatz bezahlen …“

    Sorry, Herr Dr. Stelter, aber das sind doch alte Kampfbegriffe, die völlig aus der Zeit gefallen sind. Damit können Sie vielleicht die Altherrenriege hier am Blog triggern. Aber selbst ein Friedrich Merz scheint mittlerweile in der Gegenwart angekommen zu sein: https://www.deutschlandfunk.de/merz-cdu-zur-eu-wiederaufbauhilfe-muss-kontrolliert-werden.694.de.html?dram:article_id=477533.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      „bto: Kredite, die niemals ordentlich getilgt werden. Also: Italien bekommt 173 Milliarden und Spanien 140 Milliarden geschenkt.“

      Wir alle könnten es „geschenkt“ bekommen, wenn unsere Tauschökonomen endlich mal begreifen, dass Staatsschulden nicht zurückgezahlt, sondern stets revolviert werden. Selbst ein Jens Weidmann ist da schon einen kleinen Schritt weiter.

      „Dass es eher 2000 Milliarden werden, sage ich schon lange. Und auch die EZB soll eine Rolle spielen, aber bitte – wie von mit angemahnt – für alle Staaten, nicht nur für Italien & Co.“

      Sehe ich auch so. Auch das spricht für ECB’s. Das wird zwar den Untergang des Euro auch nicht aufhalten, aber er kommt dann nicht schon übermorgen, sondern erst in 30, 70, 200 oder vielleicht sogar erst in 500 Jahren. Bis dahin irren wir weiter vorwärts und sollten den Vorschlag von Dr. Stelter befolgen und insbesondere in Deutschland investiv KLOTZEN, anstatt in debilem Attentismus den verlorenen Zins an der Klagemauer des BVerfG zu beweinen und dafür auch noch die EZB verantwortlich zu machen.

      „Es ist das private Kapital, das Krisen abfedert.“

      Das ist aber nun wirklich nicht Ihr Ernst, oder? Bei EK-Finanzierung bin ich ja dabei. Aber bei FK-Finanzierung ist es gerade das private Kapital, das als Krisenbeschleuniger via Kapitalflucht seine verheerenden Wirkungen zeigt. Und genau deshalb gibt es Zentralbanken; also STAATLICHES Kapital, das Krisen abfedert.

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        “Und genau deshalb gibt es Zentralbanken; also STAATLICHES Kapital, das Krisen abfedert.”

        Im Fall der ZB Italiens, Griechenlands und Belgiens, siehe Eigentümerstruktur, stellt sich mir die Frage des “staatlichen” Geldes (vulgo nicht Kapitals) vehement.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        “Wir alle könnten es „geschenkt“ bekommen, wenn unsere Tauschökonomen endlich mal begreifen, dass Staatsschulden nicht zurückgezahlt, sondern stets revolviert werden. ”

        “Stets revolviert”? Für Länder, die pleite gegangen sind, gilt das blöderweise nicht…

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Stöcker

      Kampfbegriffe? Die sozialistische Altfrauenriege und ihre grünen Nachwuchsmatronen können gar nicht genug Planwirtschaft haben.

      Grüße gehen raus zu der reizenden Frau Borchardt nach Meck-Pomm, dem heißen neuen Shootingstar der Antikapitalistischen Linken.

      Antworten
  13. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Dazu passt der Name ihres neuen Programms: ‘Nächste Generation EU’, früher sprach sie bereits vom ‘Mutterschiff des Wiederaufbaus’”

    Captain Picard hatte bei “Star Trek: The Next Generation” immerhin den hochintelligenten Androiden Data für alle schwierigen technischen Herausforderungen.

    Wir haben dafür Peter Altmaier. Und Ursula von der Leyen als neue Möchtegern-Borgkönigin in ihrem Brüsseler Riesenkubus.

    Wird wohl Zeit, Klingonisch zu lernen.

    (Bitte keine Q-Anspielungen.)

    Antworten
    • Dieter Krause
      Dieter Krause sagte:

      @ Richard Ott
      Ursula von der Leyen als neue “Borgkönigin”, Herr Ott? Es ist die neue Gelddrucker-Troika von der Leyen, Lagarde ud Merkel! Borgen muss heute niemand mehr – ES WERDEN EINFACH EIN PAAR ZAHLEN UMGEBUCHT! – George Soros empfiehlt übrigens die Ausgabe von Consols, also ewige Anleihen! Hier würde man für 10 Billionen Euro Anleihen (EU-Wiederaufbauprogramm nach der Corona-Krise, 75%-Altschuldenfond a la Stelter) gegenwärtig nur geschätzte 50 Mrd. Euro jährlich an Zinsen bezahlen. Das können die Euro- bzw. EU-Staaten doch locker oder? Dafür sollte die EU freilich ein AAA-Rating haben. Hat sie doch oder? Wenn nicht, mal die Rating-Agenturen politisch unter Druck setzen…

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Ach, Herr Krause! Man merkt, dass Sie nie Star Trek geschaut haben.

        Das galaktische Borg-Kollektiv, in dem alle nationalistischen Unterschiede und jegliche Individualität der einzelnen Borg-Drohnen ausgemerzt sind und das gemeinsame Bewusstsein für Frieden und Solidarität sorgt, hat mit “borgen” nun wirklich nichts zu tun. Und bevor sie fragen – sehr schwedisch sind die auch nicht, auch wenn der Name so klingt, wenn man mal von der geteiliten Vorliebe für kollektivistische Gesellschaftsmodelle absieht.

        Schauen Sie mal hier, das ist die originale Borg-Königin aus Star Trek:
        https://www.youtube.com/watch?v=sMt3SzAH_i0

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        :-) Uschi im Borg-Cubus – borgen muss hier niemand… genial; ich muss so lachen.

        Resistance is futile.

  14. Seuchenvogel
    Seuchenvogel sagte:

    Eigentlich müsste man als Deutscher jetzt seine Koffer packen und das Land verlassen. Vielleicht in Richtung Länder die von diesem Unsinn als Geldempfänger profitieren.

    Aber wahrscheinlich wäre es das Beste, gleich aus der EU zu verschwinden, aber vorher schauen ob man noch irgendwelche Subventionen abgreifen kann.

    Antworten
    • Dieter Krause
      Dieter Krause sagte:

      @ Daniel Stelter
      Von den Parteien hat sich – leider – nur die AfD gegen das Programm bekannt.

      Die AfD könnte dann eine wirkungsvolle bürgerlich-konservative Opposition im Bundestag sein, wenn sie die komplizierten makroökonomischen Zusammenhänge wirklich verstehen würde (heute morgen bei einem Interview mit einem AfD-Bundestagsabgeordneten zu den Corona-Hilfsprogrammen der EU im Deutschlandfunk mal wieder zu hören). Dieser AfD-Mann wetterte nur über die EU-Umverteilung (und schien dabei einige von Herrn Stelters Büchern gelesen zu haben, da er ständig auch auf den hohen italienischen Privatvermögen herumritt) – hatte aber keine Vorstellung davon, mit welchen Mitteln Deutschland und die EU-Staaten aus dieser riesigen Corona-Krise-Rezession wieder harauskommen könnten (in Deutschland dürfte das BIP wohl eher um 15% in diesem Jahr sinken, nicht nur um 5% – ähnlich auch in den anderen EU-Staaten)! – Wenn diese Typen in Deutschland regieren sollten, würden die entweder eine Politik a la Brüning und Hoover hoch drei machen (der wirtschaftsliberale Meuthen-Flügel) – oder eine wie Hitler und sein Finanzminister Schacht nach 1933 zur deutschen Rüstungsfinanzierung (der Höcke-Flügel). Also noch viel massivere Staatsintervention als jetzt durch CDU/ und SPD! AfD: Zuviel wirre Ideologie – zu wenig fundierter Sachverstand!

      Der AfD-Finanzpolitiker Kay Gottschalk findet, das EU-Konjunkturprogramm sei die falsche Reaktion auf die Coronakrise. Länder wie Italien und Spanien sollten sich selbst erst mal sanieren, sagte er im Dlf. Erst dann dürfe seiner Ansicht nach, nach Solidarität gerufen werden.
      https://www.deutschlandfunk.de/gottschalk-afd-zu-eu-corona-hilfen-italien-spanien-oder.694.de.html?dram:article_id=477535

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Krause

        “keine Vorstellung davon, mit welchen Mitteln Deutschland und die EU-Staaten aus dieser riesigen Corona-Krise-Rezession wieder harauskommen könnten”

        Wie wäre es, wenn wir erstmal die ganzen mittlerweile nutzlosen Corona-Ausgangsbeschränkungen mit sofortiger Wirkung abschaffen?

        Im Coronahilfen-Hauptnehmerland Italien liegen noch 521 Corona-Patienten auf der Intensivstation (Stand 26. Mai), die Zahl sinkt täglich. Sieht nicht so aus, als ob das Gesundheitssystem dort in nächster Zeit überlastet werden könnte.

        “[eine Politik] wie Hitler und sein Finanzminister Schacht nach 1933 zur deutschen Rüstungsfinanzierung (der Höcke-Flügel)”

        Unsere Flinten-Uschi und Madame Lagarde machen auch keine grundlegend andere Finanzpolitik als Hitler und Schacht (der war tatsächlich in Personalunion mehrere Jahre lang Zentralbankchef und Wirtschaftsminister, das wäre doch mal wieder eine Option…) ab 1933.

        Der Unterschied ist nur, dass dieses Mal keine Panzer finanziert werden, sondern irgendwelche sinnlosen EU-Projekte und der Konsum von Italienern und Griechen. Vielleicht bekommen wir mit etwas Pech den geforderten EU-Flugzeugträger, aber anders als Hitlers Panzer wird der sicher nicht funktionsfähig sein, solange von der Leyen ihre Finger in dem Projekt mit drin hat, das kennen wir ja aus ihrer Zeit als Verteidigungsministerin…

      • Felix
        Felix sagte:

        @ Dieter Krause

        Disclaimer: ich gehöre keiner Partei an und halte unsere sehr puristische Parteiendemokratie für überfordert. Meiner Meinung nach benötigt es mehr technischen Sachverstand und mehr Volksabstimmung.

        Ihr AfD – Bashing halte ich jedoch für überzogen. Wenn ich mir die Parlamentarier ansehe, so unterscheiden sich sehr viele von den Vertretern der anderen Parteien durch lebenspraktisch erwiesene Kompetenz. Was nicht wundert, dass es sich oft um Menschen mit Jahrzehntelanger Berufsbiographie in anspruchsvolleren Berufen handelt.

        Volksabstimmungen haben meiner Meinung nach den Vorteil, dass sie eine persönliche Verantwortung erzeugen. Wenn eine Entscheidung schlecht war, muss man sich an die eigene Nase packen und das Problem neu angehen. Das halte ich für konstruktiver, als organisierte Unverantwortlichkeit, die die Bevölkerung in politisch klar definierten Lager spaltet und aufeinander losgehen läßt.

      • asisi1
        asisi1 sagte:

        Da in Deutschland die Verblödung der Massen bereits fast vollendet ist, ist es kein Problem hier irgendwelche gefährlichen “Monster” an die Wand zu malen. Heute morgen im GEZ TV. Befragt wurde ein Frau, dick und vom Corona Virus befallen, über ihren Zustand im Krankenbett. Was nicht dargestellt worden ist, war bezeichnend für die idiotischen nichts wissenden Mitarbeitern dieser Lügensender. Die Frau hatte sicherlich ca. 120 kg auf der Waage. Diese Menschen haben nie in ihrem Leben auf sich selbst geachtet. Hinzu kommt bei solchen Schwergewichten noch, Blutzucker, Bluthochdruck, Schäden am Halte-und Bewegungsapparat, Bewegungsmangel etc. Dies wird heute mit den dazu angeblich benötigten Pillen und Medikamenten behandelt. Dies führt 150%ig zum Schaden des Immunsystems. Und hier liegt die Gefahr für den ganzen Hype!

      • Karin brütsch
        Karin brütsch sagte:

        Herr Krause, das ist der schlechteste aller Vorwürfe an die AFD. Niemand und schon gar keine Partei in Deutschland hat meiner Meinung nach eine erfolgversprechende und griffige Idee, wie aus der Konjunkturkrise zu kommen ist. Ist meiner Meinung nach so auch nicht möglich. Auf die Gefahr hin, jetzt `gesteinigt`zu werden, sehe ich den Kondratieff-Ansatz und die Interpretationen dazu von Erik Händeler als allen Zahleninterpretationen und Statistiken, allen ökonomischen Theorien und Modellen, als überlegen an. warum? Er inkludiert die Motivationen und Verhaltensmuster des Menschen als solchem und nicht nur als Konsument. Meiner Meinung nach befinden wir uns in einem Kodratieff-Tief. aus dem kommen wir sicher nicht mit Gelddrucken und Verteilen raus. das zeigt die Geschichte. Ideen wären gefragt, die dem Einzelnen sowie der Gesellschaft als Ganzes Vorteile bringen würde. daran mangelts im Moment. Deshalb wird das meiner Meinung nach nix.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Karin brütsch

        >Ideen wären gefragt, die dem Einzelnen sowie der Gesellschaft als Ganzes Vorteile bringen würde. daran mangelts im Moment.>

        Das würde ich nicht sagen.

        Denken Sie an die Energiewende – da wird man mitunter den lieben langen Tag nur mit Vorteilen beackert.

        Das Problem ist ein anderes:

        Es besteht KEINE Einigkeit darüber, was als Vorteil GELTEN soll.

        Ist es die weitgehende ABKEHR vom hergebrachten Wirtschaften oder sollten möglichst viele Menschen von DIESER, möglicherweise etwas zu adjustierenden ART und WEISE des Wirtschaftens profitieren?

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