Ungleichheit fördern, um sie dann zu beklagen

Von überall ist es zu hören: Deutschland sei ein Land, in dem es besonders ungerecht zuginge. Dabei wissen wir, dass die Einkommen nach Umverteilung sehr gleich verteilt sind, die Anzahl der Hartz-IV-Empfänger deutlich gesunken ist (vor allem, wenn man die Zahlen um die Zuwanderung ins Sozialsystem korrigiert) und dass die Vermögen nicht deshalb ungleich sind, weil die Reichen so viel reicher wären als in den anderen Ländern, sondern weil die Mitte zu wenig hat. Folge von Abgabenbelastung, geringer Immobilieneigentumsquote und falschem Sparverhalten.

Dennoch bleibt es Thema, denn so wollen Grüne, SPD und Linkspartei mit “Reichensteuern” und Vermögensabgaben punkten. Dabei müsste man die Ursachen angehen, so auch Wolfgang Bok in seinem Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ):

  • Der Sound passt zur Stimmungslage, die da stets aufs Neue intoniert wird: Das ‘reiche Deutschland’ leiste sich viel Armut. Um die Dramatik zu unterstreichen, wird neuerdings ein statistischer Trick angewandt: Nicht tatsächliche materielle Not ist das Kriterium, denn die ist laut Statistischem Bundesamt 2018 auf den Tiefststand von 3,1 Prozent gesunken. Auch ist die Zahl der Bezieher von Hartz IV, Grundsicherung oder Asylbewerberhilfe zurückgegangen. Also wird eine mögliche ‘Armutsgefährdung’ konstruiert. Betroffen ist bereits, wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens leben muss.“ – bto: Das kennen wir bereits. Es ist nichts anderes als die Forderung nach geringer Spreizung, was etwas ganz anderes ist als „Armut“.
  • Wollte Ludwig Erhard noch ‘Wohlstand für alle’ schaffen, so geht es heute vor allem darum, die Unterschiede zwischen Arm und Reich einzuebnen. Grüne, SPD und Linkspartei, die im Herbst auf einen Machtwechsel in Berlin zusteuern, brauchen möglichst viel Ungleichheit, um ihre Forderungen nach ‘Reichensteuern’ und zusätzlichen Vermögensabgaben zu rechtfertigen. Gerne garniert mit einem Bürgergeld oder einer Garantiesicherung, die auch jenen zustehen soll, die nicht arbeiten wollen.“ – bto: Wir haben das Problem, als Land über zu wenig Vermögen zu verfügen. Was wir brauchen, ist ein Wohlstandsprogramm für Deutschland.
  • Die wahren Ursachen dafür, warum die untere Hälfte der Bevölkerung in relativem Nicht-Wohlstand verharrt, werden selten thematisiert. Denn zu Ende gedacht, würde man dann auch bei jenen als Schuldigen landen, die über die ‘ungerechten Verhältnisse’ am lautesten klagen. Sie betreiben in Wahrheit eine Umverteilung von unten nach oben.“ –bto: Diese Aussage stimmt vollumfänglich!
  • Am Beispiel der steigenden Mieten und hochschiessenden Immobilienpreise wird dies besonders deutlich: Obwohl in Deutschland nur 14,4 Prozent der 357 000 Quadratkilometer als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen sind, haben die Grünen dem ‘Flächenfrass’ den Kampf angesagt. Wo immer sie das Sagen haben, werden neue Baugebiete verhindert. Einfamilienhäuser sollen möglichst gar nicht mehr erlaubt sein. Diese politisch gewollte Verknappung treibt die Preise drastisch in die Höhe. Ein ausuferndes Baurecht und immer strengere Energieeinsparauflagen sorgen zusätzlich dafür, dass sich auch gutverdienende Mittelschichtsfamilien den Traum von den eigenen vier Wänden abschminken können.“ – bto: Das ist auch meine Argumentation, die ich vor einigen Wochen in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche dargelegt habe – demnächst hier.  
  • Der Bonner Wirtschaftshistoriker Moritz Schularick hat errechnet, dass die ärmsten 20 Prozent der deutschen Haushalte mittlerweile fast 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben. 1993 seien es noch 23 Prozent gewesen. Dieser Personenkreis ist es auch, der unter den hohen Energiepreisen zu leiden hat: Den Strompreis können sich jährlich an die 350 000 Haushalte nicht mehr leisten, und die Stromzufuhr wird ihnen abgedreht. Zwei Millionen Menschen in Deutschland fehlt laut Statistischem Bundesamt das Geld, um die eigene Bleibe ausreichend zu heizen. Selbst der Bundesrechnungshof rügt diese einseitige Belastung in seinem neusten Bericht. Dennoch wollen Grüne und SPD die Preise für Strom, Gas, Benzin und Heizöl weiter nach oben treiben.“ – bto: Das kritisiere ich auch in “Ein Traum von einem Land“. Es ist eine sehr unsoziale Politik zugunsten jener, die sich subventioniert Solardächer und E-Mobile leisten können.
  • Während zu Hause das Geld fehlt, um insbesondere den abhängig Beschäftigten mehr Netto vom Brutto zu lassen, gibt man sich in Europa als Grosssponsor. Entgegen der eindeutigen Rechtslage erklärt der Finanzminister Olaf Scholz eine Schuldenunion zum politischen Ziel. Der Kanzlerkandidat der SPD, der einen Amtseid zum Wohle des deutschen Volkes geleistet hat, nimmt also die eigenen Steuerzahler in Haftung, um die deutlich wohlhabenderen Bürger in Italien, Spanien oder Frankreich vor unangenehmen Reformen zu bewahren.“ – bto: Ja, der Autor könnte glatt ein Leser meiner Seiten sein.
  • Mit einem Medianvermögen von netto gerade einmal 61 000 Euro sind die Deutschen sogar ärmer als die Griechen, denen sie mit vielen Milliarden helfen mussten. Der EU-Schnitt liegt bei 100 000 Euro. Zugleich hat das Land unter der Regierung Merkel nicht nur die Spitze der Steuer- und Abgabenbelastung unter den OECD-Ländern erklommen, sondern hier trägt die arbeitende Mittelschicht mit 27,17 Prozent auch am meisten zum Steueraufkommen bei.“ – bto: Das fand ich bei der Arbeit an meinem “Ein Traum von einem Land” auch sehr überraschend: Die Belastung ist wirklich in der Mitte am höchsten.
  • Völlig ausgeblendet wird in der deutschen Gerechtigkeitsdebatte das Thema Migration. Selbst in offiziellen Studien wie dem ‘Sozialreport 2021’ wird allenfalls am Rande zwischen heimischer und importierter Armut unterschieden. (…) Von den damals 5,52 Millionen Hartz-IV-Empfängern haben rund zwei Millionen keinen deutschen Pass. 980 000 werden der Personengruppe ‘Asylbewerber’ zugeordnet.“ – bto: Und die Zahl der deutschen Hartz-IV-Empfänger ist deutlich gesunken in den letzten Jahren.
  • Vor allem die Zuwanderung von bildungsfernen Schichten aus Afrika und Arabien sowie deren deutlich höhere Geburtenrate hätten dazu geführt, dass die Bevölkerung in Deutschland nicht geschrumpft, sondern auf die Rekordmarke von rund 83 Millionen gestiegen sei. (…) Derweil verliessen in den letzten zehn Jahren rund 500 000 Hochqualifizierte das Land, um einer Abgabenlast zu entgehen, die nach dem Willen von Grünen, SPD und Linkspartei für die sogenannten Besserverdiener noch weiter steigen soll.“ – bto: Ich kenne viele, die mit Blick auf die Bundestagswahl die Koffer packen und sei es erst mal nur für ihr Vermögen.

nzz.ch: „Die deutsche Gerechtigkeitsdebatte hat System“, 6. April 2021

Kommentare (46) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Ich kenne viele, die mit Blick auf die Bundestagswahl die Koffer packen und sei es erst mal nur für ihr Vermögen.”

    Das ist nur rational. Breiten Schichten der Wahlbevölkerung und der Politik fehlt die Erfahrung, was es bedeutet, wenn wie in China nach dem Krieg die Leistungsträger nach Hongkong oder Taiwan ausgewandern und das eigene System chaotisch wird wie in der Kulturrevolution. China zeigte aber unter Deng auch, dass man wieder umdrehen kann.

    Ich hoffe ja immer noch, dass die Deutschen umdrehen werden, wenn sie spüren, dass der eingeschlagene Weg bergab geht. Anscheinend spürt man das Gefälle noch nicht so richtig…

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Selig

      “Breiten Schichten der Wahlbevölkerung und der Politik fehlt die Erfahrung, was es bedeutet, wenn (…) die Leistungsträger (…) ausgewandern”

      Hmm, ich glaube, es gab mal einen Teil von Deutschland, der genau dieses Problem hatte.

      Ist aber schon lange her – und führende Politiker*innen haben dazu keinen persönlichen Bezug…

      Antworten
  2. foxxly
    foxxly sagte:

    ……… es fehlt weniger an politischer kompetenz, vermögensungleichheiten zu verringern, bzw. abzubauen.
    es fehlt eindeutig der wille dazu. weil dazu müssten die höheren einkommen deutlich mehr belastet werden.

    alle hier aufgeführten meinungen ortne ich den sekundärbereichen zu.

    primär ist, dass das kreditgeldsystem, kräftig die ungleichverteilung befördert.
    in allen gütern und dienstleistungen stecken rund 50 bis über 80% zinskosten drinn.
    bei jeden konsum und handel, wandert also viel geld an die banken und anderen teilhabern von produktionsstätten.

    letztlich kann der staat bei besten willen (wenn dieser wirklich wollte?), diese systemische umverteilungs-wirkung durch das schuldgeldsystem, nicht aufheben, bzw. ausgleichen. er könnte sie aber deutlich verringern.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “in allen gütern und dienstleistungen stecken rund 50 bis über 80% zinskosten drinn.”

      Nein, das ist nun wirklich Unsinn.

      Glauben Sie wirklich, dass 50 bis 80% der Kosten zum Beispiel bei einem Friseurbesuch Zinskosten sind??

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott
        die höchsten zinskosten stecken im immobilien drinn.
        vielleicht beim friseur, weniger.
        kapitalintensive produktion ist generell mehr belastet.

        ihr ökonomisches verständnis in dieser frage, wundert mich.
        denken sie mal folgendes:
        warum werden produkte teuriger?
        jeder hersteller in der wertschöpfungskette gibt seine kosten weiter.

        und zb.
        ein produkt, welche mit hilfe von krediten hergestellt wurde (ist ja üblich so), wir nicht billiger, wenn dieser kredit abbezahlt wurde, oder?
        für die nächste generation der gleichen produktgruppe etc. wird wieder neuer kreditgetätigt. usw.
        über 7 jahrzehnten kumulation ist dies durchaus plausibel.

        im überigen sind dies nicht meine zahlen, sondern aus beiträgen von wirtschaftsberichten etc.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “im überigen sind dies nicht meine zahlen, sondern aus beiträgen von wirtschaftsberichten etc.”

        Na dann zitieren Sie die mal.

        Ich bin gespannt, wie viele Produkte mit mindestens 50% Zinskostenanteil Sie finden, das ist selbst extrem kapitalintensiver Produktion ein grotesk hoher Wert, insbesondere in der aktuellen Niedrigzinsphase.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott
        sie denken hierzu zu kurzfristig. sie müssen 70 jahre aufsummieren.
        ich habe diese zahlen nicht nur einmal gehört und gelesen. kann aber keine quellen mehr nennen.
        deswegen weil sie diese zahlen nicht kennen, müssen diese nicht falsch sein!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “sie denken hierzu zu kurzfristig. sie müssen 70 jahre aufsummieren.”

        Hä?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Carsten Pabst

        Ich ahne, worauf foxxly hinaus will. Aber welchen Sinn hat es denn, irgendwelche fiktiven “Zinskosten” mit in Preise einzuberechen, wenn der zugrundeliegende Kredit schon längst getilgt ist, was nach 70 Jahren fast immer der Fall ist?

        Ich kann mich an kein einziges Beispiel erinnern, wo ein Unternehmen überhaupt einmal einen Kredit mit so langer Laufzeit erhalten hat, das gibt es nur bei Staatsanleihen, und ist auch da außergewöhnlich: https://www.finanzen.net/anleihen/a19pcg-oesterreich-anleihe

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 13:12
        sie machen heute auf “begriffstutzig”
        ….. die produkte werden aber nach begleichung des produktes nicht wieder günstiger, oder haben sie h. ott dies auch schon mal erlebt?

        und, wenn dieser kredit bei dieser bestimmten produktion aus gelaufen sein sollte, so werden die kosten des vorlieferanten etc. weiter einfließen.

        diese zahlen von frau kennedy, sind über 25 jahre alt; – da können gerne 20 bis 40% aufschlagen!

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ c. pabst 12:38
        danke für diesen hinweis!
        ich kannte dieses buch nicht!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Die Zahlen von Frau Kennedy sind von Anfang der 1980er Jahre.

        Damals war der Leitzins der Bundesbank bei 7% und der Leitzins in den USA bei knapp 20%. Heute haben wir in USA und Eurozone die Nullzinspolitik der Zentralbanken.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins#/media/Datei:Leitzinsen.png

        Glauben Sie, der Zinskostenanteil ist heute noch genauso hoch wie Anfang der 1980er Jahre?

        “….. die produkte werden aber nach begleichung des produktes [kredits?] nicht wieder günstiger, oder haben sie h. ott dies auch schon mal erlebt?”

        Ja, klar. Das schönste Beispiel, das mir gerade spontan einfällt und das Sie sicher auch kennen, sind Medikamente.

        Wie genau die Preisentwicklung verläuft, hängt allerdings davon ab, wie der Wettbewerb sich entwickelt und ob Folgeinvestitionen nötig sind. Wenn es nicht viel Wettbewerbsdruck bei dem Produkt aber gleichzeitig aus irgendwelchen anderen Gründen hohe Eintrittsbarrieren gibt, freut sich der Hersteller einfach über mehr Gewinn. Das sind dann aber auch keine “Zinskosten” mehr in Produktpreis, sondern es wird einfach der Gewinnanteil höher, was wiederum dafür sorgt, dass das Unternehmen mehr Dividenden n seine Besitzer ausschütten kann und mehr Steuern zahlt.

        Ganz grundsätzlich: Sie müssen die Kostenanteile schon anhand der tatsächlichen Kosten aufschlüsseln und dürfen keine “Zinskosten” erfinden wo keine Zinsen mehr gezahlt werden. Das macht Sie dann glücklich, weil Sie mal wieder Ihr Weltbild vom Zins als Wurzel allen Übels bestätigt sehen, hat aber mit der Realität nichts mehr zu tun.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 13:37
        grundsätzlich: einzelne wirtschaftsteilnehmer, sind kein beispiel für alle! da finden sich immer ausnahmen!

        >>Glauben Sie, der Zinskostenanteil ist heute noch genauso hoch wie Anfang der 1980er Jahre? <<

        ja natürlich ist der zinskostenanteil noch viel größer, als zb vor 40 jahren.
        weil sich diese kosten nicht in luft auflösen und mit dem wachstum stets neue zinskosten dazu kommen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “grundsätzlich: einzelne wirtschaftsteilnehmer, sind kein beispiel für alle! da finden sich immer ausnahmen!”

        Sie hatten mich doch nach einem Beispiel gefragt. Da liefere ich Ihnen eines, und es passt Ihnen auch wieder nicht. Sad!

        “ja natürlich ist der zinskostenanteil noch viel größer, als zb vor 40 jahren.
        weil sich diese kosten nicht in luft auflösen und mit dem wachstum stets neue zinskosten dazu kommen.”

        Es tut mir Leid, aber das ist wirklich völliger Blödsinn. Wenn ein Kredit getilgt ist, sind die Zinskosten weg. Und die im Jahr 1980 ausgereichten Kredite sind heute fast ausnahmslos alle getilgt, oder schlimmstenfalls prolongiert, wobei selbst dann die heute verlangten Zinsen für so einen Kredit viel niedriger sind als in den 1980er Jahren.

        Wenn Sie sich Ihre eigene persönliche Fantasiedefinition von “Zinskosten” zurechtlegen, können Sie damit versuchen, nachzuweisen, was immer Sie wollen, aber Diskussionen mit Ihnen sind dann leider sinnlos.

  3. Felix
    Felix sagte:

    Und “Animal Spirits” beachten: Man zahlt lieber hohe Steuern, weil man stolz ist auf sein Land und das Gefühl hat, dass es sich lohnt.
    Die Frage ist einfach, was die Menschen schätzen, die die Steuern zahlen? Ich tippe auf Freiheit, ein gutes Gesundheitswesen, solide Rente, einwandfreie Infrastruktur, allgemein Sicherheit – da ist ja im Großen und Ganzen nicht viel schief gegangen, oder? Ja und wenn doch, “Wir schaffen das!”.

    Antworten
  4. Felix
    Felix sagte:

    Es ist ja wirklich nicht schwer. Sogar der angeblich vollkommen unfähige Donald Trump hat es geschafft den Wohlstand seiner Bürger sehr schnell sehr deutlich zu heben: Steuern runter, Regelungen abschaffen.

    Plötzlich macht Geldverdienen wieder mehr Spaß und die Menschen werden kreativ.

    Es bleibt uns auch gar nichts anderes übrig, weil wir insgesamt an dem Punkt sind, an dem Steuererhöhungen zu Mindereinnahmen führen.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Dabei müsste man die Ursachen angehen,…>

    Bevor man sie angeht, müsste man sie VERSTEHEN.

    Der Autor beschreibt, versteht aber NICHT.

    >Also wird eine mögliche ‘Armutsgefährdung’ konstruiert.>

    Das ist nur die halbe Wahrheit.

    Ja, sie wird KONSTRUIERT, aber zugleich ist “Armutsgefährdung” dem inzwischen mehrheitlichen gesellschaftlichen VERSTÄNDNIS nach der angemessene MASSSTAB für politisches Handeln:

    Wer PARTIZIPATION aller in allen Lebensbereichen als GEWOLLT ansieht, kann keinen anderen Maßstab haben.

    Denn wenn jemand nur einen Deut weniger als andere hat, kann er nicht hinreichend PARTIZIPIEREN.

    Dieser Maßstab gilt übrigens auch für die Zuwanderer:

    NICHT integrieren, d. h. sich ANPASSEN an eine neue Umgebung, sondern TEILHABE (partizipieren) an der neuen Umgebung, OHNE sich SELBST in die Lage versetzt zu haben, es zu können.

    Es MUSS demnach umverteilt werden.

    IMMER wieder und immer MEHR.

    Zum VERSTÄNDNIS:

    In Deutschland West und nach der Vereinigung in Gesamtdeutschland beruht der Wohlstand im Wesentlichen auf dem Export. Dort wird bei immer noch relativ sicheren Arbeitsplätzen das kontinuierlich höchste Einkommen erzielt (Nischen wie in der Finanzbranche unbeachtet gelassen bei dieser Gesamtbetrachtung).

    Die in diesen Branchen und in Satellitenbranchen Arbeitenden könnten potentiell Vermögen bilden.

    Es gibt daneben eine große Zahl von deutlich weniger Verdienenden (Globalisierung, Qualifizierung sowie Trend zu den im Schnitt schlechter bezahlten Dienstleistungen etc. als Ursachen).

    Dieses Segment nimmt zu und wird politisch einflussreicher.

    Es fordert einen Ausgleich und ALLE regierenden Parteien setzen ihn mehr oder weniger durch und müssen es auch tun, wenn sie nicht als „unsozial“ bestraft werden wollen.

    Der Ausgleich wird in ERSTER Linie zwischen denen hergestellt, die Arbeitseinkommen beziehen.

    Wenn der Staat sich nicht kontinuierlich HÖHER verschulden will (was die Deutschen noch verweigern), kann das nicht anders sein, weil nach wie vor das „Gesetz“ gilt:

    Die MASSE macht’s – und nicht die Summe einer Vermögenssteuer, wenn diese gesellschaftlich verträglich sein soll.

    Das belastet die gut verdienende Mittelschicht durch hohe Steuern und Abgaben.

    Ob sie es wollte oder nicht, dieser Teil der Bevölkerung (und auch kein anderer) kann nicht derart Vermögen bilden, dass sich die VERMÖGENSUNGLEICHHEIT abbaut.

    Die Ungleich kann nur durch VERMÖGENSENTWERTUNG abgebaut werden.

    Die längerfristigen Chancen stehen gut dafür, meine ich.

    Fazit:

    Sehr unterschiedliche Arbeitseinkommen und die gewollte Art des Ausgleichs für Partizipationsgerechtigkeit auf Kosten der arbeitenden Mittelschicht sind die wesentlichen URSACHEN für die Vermögensungleichheit (im Osten Deutschlands zusätzlich der Grund, dass im Sozialismus kein individuelles Vermögen gebildet werden konnte).

    Diese Ursachen sind nicht umzukehren, weil es KEINE Mehrheiten dafür gibt.

    Allerdings wird die FINANZIERUNG von Partizipationsgerechtigkeit speziell unter den Bedingungen der Energiewende ZUSÄTZLICH die Form steigender Staatsverschuldung annehmen unabhängig davon, ob es eine Vermögenssteuer geben wird oder nicht.

    Denn die Belastung der Mittelschicht ist nicht mehr wesentlich zu steigern, wenn man deren gesellschaftliche Loyalität erhalten will.

    Sie ist übrigens schon gewaltig angekratzt, wenn man den Umfragen traut.

    Denen zufolge haben noch ca. 50% das Vertrauen in die KOPETENZ der Parteien, Probleme zu lösen.

    Probleme sind per gesellschaftlicher Definition NICHT erfüllte Ansprüche.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Die Wortwahl ist hier entscheidend!

      “Dieser Maßstab gilt übrigens auch für die Zuwanderer: NICHT integrieren, d. h. sich ANPASSEN an eine neue Umgebung, sondern TEILHABE (partizipieren)”

      Das hat schon einen Grund, wieso es bei Feministen, Migranten und den ganzen anderen identitätspolitischen Diskriminierten- und Opferverbänden immer um “Teilhabe” und nicht um “Mitarbeit” geht.

      Letzteres klingt viel zu sehr nach Arbeit. Die Forderung, einen Teil abzuhaben, kann man aber auch stellen, wenn man total faul oder unfähig ist und überhaupt nicht mitarbeiten will oder kann.

      Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @DT“ Sehr unterschiedliche Arbeitseinkommen und die gewollte Art des Ausgleichs für Partizipationsgerechtigkeit auf Kosten der arbeitenden Mittelschicht sind die wesentlichen URSACHEN für die Vermögensungleichheit“.

      Die beschriebenen Ursachen sind gleichzeitig Folgen von anderen Ursachen. Es gibt das Prinzip der „Warum“-Frage, die mind. 7 x gestellt werden muss, um an tieferliegende Ursachen heranzukommen > bspw. „Warum gibt es sehr unterschiedliche Arbeitseinkommen“ > weil … > warum usw.

      Es wird ganz sicher sehr viel mehr Ursachen geben, als die beiden genannten, deren Folge die Vermögensungleichheit ist.

      Es wird, gefühlt, ein paar zehntausend Wirkketten von vernetzen Faktoren geben, die zur Vermögensungleichheit führen (können). Die Hebel zu finden, um kurz-, mittel und langfristig zum Vermögensausgleich beitragen, wäre die Anforderung – wenn es denn die wahrhafte Zielvorstellung ist.

      Auch diese unterstellte Zielvorstellung ist zu hinterfragen. Denn möglicherweise geht es gar nicht um die absolute Höhe des Vermögens, sondern um die Einflussmöglichkeiten DURCH Vermögen. Diese, zum Beispiel, lassen sich sehr viel schneller beschneiden, als Vermögen irgendwie “gerecht” umzuverteilen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Die beschriebenen Ursachen sind gleichzeitig Folgen von anderen Ursachen.>

        Ja natürlich.

        Man kann sich dem Regress verschreiben und liegt damit nicht falsch, auch wenn es immer schwieriger sein dürfte, weiter rückwärtsgewandt die „wahren Ursachen“ bzw. bedeutsamen Ursachen herauszufinden.

        >Es wird ganz sicher sehr viel mehr Ursachen geben, als die beiden genannten, deren Folge die Vermögensungleichheit ist.>

        Auch richtig.

        Aber welche sind die RELEVANTESTEN für das Verständnis der Sachverhalte, über die wir sprechen?

        Ich lasse mich gern auf andere Erklärungen ein.

        Vorläufig habe ich folgende Kriterien für eine Bewertung:

        Relevante Ursachen müssen WEITREICHEND sein, d. h. sie müssen viel umfassen und nicht nur ein Lokalevent sein.

        Sie müssen auch SIGNIFIKANT sein, d. h. einen hohen JETZTZEIT-Bezug haben.

        Dass Bismarck die Sozialversicherung eingeführt hat, ist eine Ursache, die in ihrer Singularität durchaus bedeutsam ist.

        Ich würde aber daran nicht die gesamtgesellschaftliche Entwicklung hin zu Partizipationsgerechtigkeit festmachen.

        Sie wäre anders verlaufen, aber es gäbe sie m. A. n. auch ohne den Bismarck-Event.

        In USA gibt es auch die Partizipationsgerechtigkeit – mit anderen Voraussetzungen als bei uns in anderer Ausprägung thematisiert – aber es gibt sie, ohne dass sie je eine Bismarcksche Sozialgesetzgebung hatte.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT “Aber welche sind die RELEVANTESTEN für das Verständnis der Sachverhalte, über die wir sprechen?”

        Die Frage ist genau richtig. Sie sollte im zu untersuchenden Sach-Kontext (hier “Vermögensungleichheit”) als Ausgangsfrage dienen und dann mit Sach-Experten und Nicht-Sachexperten im ersten Schritt bewertungsfrei untersucht werden. Interessant ist, dass die Nicht-Sachexperten in der Regel die “dümmsten” Warum-Fragen stellen, dafür aber am besten für Fortschritt in die Tiefen der Sachzusammenhänge sorgen. Bei 100-150 Faktoren kann schon mal der erste Versuch der Gewichtung von Faktoren und der Auswertung von Wirkungsverläufen starten. Man merkt sehr schnell ob es weiterer 500 und noch mehr Faktoren bedarf, um einer Sachfrage wirklich auf den Grund zu gehen.

        Dabei muss man wissen, dass die Antwort auf die Sachfrage (“der Grund für …”) nur so gut sein kann, wie das Spektrum an nutzbarem Wissen es zulässt. Mit anderen Worten: frage einen Virologen, dann gibt’s eine Virologenantwort. Frage einen Politiker dazu, dann gibt’s die Politiker-Virologen-Antwort usw.

        Es kommt also nicht nur darauf an, die richtigen Fragen richtig zu stellen und methodisch richtig abzuarbeiten, sondern auf genügend Nichtsachwissen einzubeziehen, um die relevanteste(n) Antworte(n) = Gründe zu bekommen. Der Jetztzeit-Bezug wird systematisch durch drei Zeithorizonte hergestellt > kurz-, mittel- und langfristig. Wobei man sich frühzeitig einigen sollte, was darunter zu verstehen ist. Die Aufregung über bauchgefühlte Gerechtigkeiten / Ungerechtigkeiten legt sich schnell wieder, wenn die Zusammenhänge trotz immenser Komplexität – die definitiv hinter “Ungleichheit” steckt, verstanden werden.

        Ist nur die Frage, ob das immer so gewollt ist. Es soll ja Leute geben, die leben von sowas und begründen darauf ihre politische Heimat.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Mit anderen Worten: frage einen Virologen, dann gibt’s eine Virologenantwort. Frage einen Politiker dazu, dann gibt’s die Politiker-Virologen-Antwort usw.>

        Klar.

        >Es kommt also nicht nur darauf an, die richtigen Fragen richtig zu stellen und methodisch richtig abzuarbeiten, sondern auf genügend Nichtsachwissen einzubeziehen, um die relevanteste(n) Antworte(n) = Gründe zu bekommen.>

        Ich bin sofort dabei, wenn man unter Nichtsachwissen PRAKTISCHE Lebenserfahrung versteht.

        Das dämmert in der Politik natürlich schon, wenn einer wie Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, ÖFFENTLICH laut sagt, dass die Leute andere Probleme haben als irgendwelche Maskenstreitereien unter der Glocke in Berlin.

        Würde man sich um die praktischen Probleme bemühen, statt Lösungen aus dem Hut zu zaubern, käme man schnell relevanten Ursachen näher.

        Aber man sieht ja, wohin der Mainstream mäandert:

        Da kommen Leute aus der Hochschule, wo sie erfahren haben, dass die Entdeckung des „sozialen Geschlechts“ die Ursache gesellschaftlicher Missbildung ist.

        Also MUSS gegendert werden, um die Dinge zu ändern.

        Wenn man das erstmal begriffen hat, muss man als nächstes begreifen, wie man regelkonform RICHTIG gendert, etc., etc.

        Der mit Wissen überbordende Unverstand verdichtet wie die ehemalige Dampfwalze, die alles platt macht.

        Es ist hoffnungslos.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT „Ich bin sofort dabei, wenn man unter Nichtsachwissen PRAKTISCHE Lebenserfahrung versteht“.

        Genau darum geht es. Zur Lösung eines (komplizierten / komplexen) Sachproblems bedarf es sowohl der Expertise, als auch der Lebenserfahrung, wobei letzteres sich insbesondere auf das Managen eines Sachproblems bezieht.

        „Der mit Wissen überbordende Unverstand verdichtet wie die ehemalige Dampfwalze, die alles platt macht.

        Es ist hoffnungslos“.

        Das sehe ich anders. Es gilt die sich bietenden Chancen aus prallvollem „Wissen“ bei gleichzeitig fehlgeleiteten bzw. nicht vorhandenem (Komplexitäts-) Management konsequent zu nutzen. Die Zeiten waren noch nie so gut. Politische Schwatzthemen wie „Ungleichheit“ vernebeln im besten Falle die Geister der Wettbewerber und erhöhen die Chancen, wenn man sich damit nicht allzusehr beschäftigt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Das sehe ich anders. Es gilt die sich bietenden Chancen… konsequent zu nutzen>

        Nennen Sie mir einigermaßen bedeutende Leute in der Politik, für die GILT, d. h. die sich verschrieben haben als Macher, Chancen, wie Sie und ich sie verstehen, KONSEQUENT zu NUTZEN.

        Es gibt sie nicht, weil sie nicht in die Lage kommen, es zu können, selbst wenn sie es wollten.

        Die sich bietenden Chancen sind durchweg die gesellschaftlich eingehegten Chancen, mit denen die Systemmentalität nicht zu durchbrechen ist.

        Das ist lediglich Meinung.

        Warten wir ab, was sich tut.

        Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen Bundespräsidenten, der Herzog hieß und von einem RUCK redete, der durchs Land gehen müsse.

        Bis heute habe ich nichts von einem Ruck gespürt.

  6. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „Ungleichheit fördern, um sie dann zu beklagen“

    Das ist doch logisch, dass das Ergebnis des eigenen Unvermögens hinterher beklagt wird, um anschließend die Zeit mit dem Herbeiführen eines anderen Ergebnisses zu verbringen … zweimal Action auf Kosten anderer.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “zweimal Action auf Kosten anderer”

      Tja, eine der besten Strategien, um sich selbst unentbehrlich zu machen, ist, die Lösung von Problemen zu versprechen, die man vorher selbst verursacht hat…

      Funktioniert allerdings meistens nur eine begrenzte Zeit lang, irgendwann werden die Opfer der Strategie ein bisschen aggressiv.

      Antworten
  7. troodon
    troodon sagte:

    “Mit einem Medianvermögen von netto gerade einmal 61 000 Euro sind die Deutschen sogar ärmer als die Griechen”

    Keine Ahnung, wo diese Zahlen herkommen, aber nach dem aktuellen CS Wealth Databook mit Daten per Ende 2020 hat D beim Vermögen je Erwachsenem in den letzten 10 Jahren aufgeholt.
    Bei aller Unsicherheit dieser Statistiken liegt D inzwischen beim Durchschnittsvermögen vor Italien (beim Median weit darunter) und beim Medianvermögen inzwischen vor GR, was allerdings wesentlich daran liegt, dass das Medianvermögen in GR in den letzten 10 Jahren um etwas über 30% GEFALLEN ist und somit kaum ein echter Trost ist.
    Die Forderung nach Steuersenkungen bis über den mittleren Einkommensbereich ist absolut sinnvoll, da ein großer Teil konsumiert werden dürfte, sich somit zu einem gutem Teil mittelfristig selbst finanziert, und ein anderer Teil dann zu einem vernünftigem Vermögensaufbau genutzt werden könnte. Und der Schwung hin zu ETF’s/Aktienfonds ist in D spürbar.
    Steuersenkungen für echte Spitzenverdiener wären imho hingegen nicht sinnvoll/notwendig.

    Wenn Transferentzugsraten in D teilweise über 100% liegen, ist es leider kein Wunder, dass im unteren Einkommensbereich meist gar kein Vermögensaufbau betrieben werden kann. In der aktuellen Wahlprogramm-Steuer-Diskussion vermisse ich Konzepte, wie es dort besser werden soll. Scheint keine Partei ernsthaft zu interessieren… Ohne dass in diesem Bereich deutlich entlastet wird, sollte es keine Steuersenkungen für echte Spitzenverdiener geben.

    Spendierhosen an für das Inland, statt so stark für das Ausland, das wäre wirklich mal was… Man darf ja mal Wünsche haben…

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      Hallo troodon,
      sie sagen: Spendierhosen an für das Inland, statt so stark für das Ausland, das wäre wirklich mal was… Man darf ja mal Wünsche haben…
      Das wäre wirklich was. Und jetzt werde ich mal frech und Wünsche mir noch etwas:
      Den Sparerpauschbetrag wieder auf das Niveau von vor 1999 gehoben.
      Alleinstehende 6100 DM, Verheiratete 12200 DM
      Was ist passiert:
      01.01.2000 halbiert auf 3050 DM (6100)
      Währungsumstellung 01.01.2002 1601€ (3202)
      Ab 2004 Senkung auf 1421€ (2842)
      Seit 2007 801€ (1602)
      Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg. Gerade im Hinblick auf Altersarmut. Nur ist dieser gewollt?!
      Dann lieber weiter Umverteilen, der Politiker:innen braucht ja eine Aufgabe.
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ troodon

      >Die Forderung nach Steuersenkungen bis über den mittleren Einkommensbereich ist absolut sinnvoll, da ein großer Teil konsumiert werden dürfte, sich somit zu einem gutem Teil mittelfristig selbst finanziert, und ein anderer Teil dann zu einem vernünftigem Vermögensaufbau genutzt werden könnte.>

      Selbst wenn Steuersenkungen SINNVOLL wären:

      Sie sind nicht realisierbar (siehe meinen Beitrag oben).

      Ihre BEGRÜNDUNG für „sinnvoll“ trage ich nicht mit:

      Erstens ist die Frage, WIE VIEL konsumiert würde und zweitens ist die Frage, wenn wirklich ein großer Teil konsumiert würde, ob damit eine mittelfristig entlastende Finanzierung erzielt werden könnte.

      Meine Antwort auf die zweite Frage ist NEIN, weil ich deren Prämisse nicht teile.

      Die mittleren Einkommen würden m. A. n. MEHR sparen, weil sie natürlich den Abfall ihres Lebensstandards im Alter vor Augen haben.

      Das würde der realen Nachfrage schaden.

      Dies wiederum würde NICHT zu mehr Wirtschaftswachstum und damit zu Mehreinnahmen des Staates führen.

      Ich halte Ihren Finanzierungsmechanismus für eine Illusion, jedenfalls dann, wenn das die Zauberformel sein soll.

      >In der aktuellen Wahlprogramm-Steuer-Diskussion vermisse ich Konzepte, wie es dort besser werden soll.>

      Sie vermissen zu Recht.

      Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die Voraussetzungen dafür nicht zu finanzieren sind.

      Es gibt nur VERSPRECHEN der Wohlstandssicherung (für weitgehend die meisten Einkommensbereiche).

      Diese werden immer weniger einzuhalten sein.

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Sehr geehrter Herr Tischer,
        sie sagen: Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die Voraussetzungen dafür nicht zu finanzieren sind.
        Ich würde den Satz anders formulieren: Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die Voraussetzungen für finanzielle Bildung im Elternhaus und in der Schule nicht gelegt werden/wurden.
        Ich könnte auch weiter gehen: Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die politische Kaste selbst nicht die Kompetenz dazu besitzt (siehe Finanzminister Scholz und sein Sparbuch).
        Ansonsten würde mir Sparpotential auf vielen Ebenen in dieser Republik einfallen. Also finanzierbar.
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Carsten Pabst

        >Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die Voraussetzungen für finanzielle Bildung im Elternhaus und in der Schule nicht gelegt werden/wurden.>

        Kommt dazu, ist aber m. A. n. nicht ausschlaggebend.

        Wer nicht die Arbeit und das Einkommen hat, Vermögen zu bilden, kann SO VIEL finanzielle Bildung im Elternhaus mitbekommen haben, wie er will – er wird dennoch keine Vermögen bilden können.

        Aber natürlich gibt es die Korrelation:

        Mehr finanzielle Bildung heißt in der Regel auch mehr generelle Bildung und im Endeffekt eine bessere Qualifikation, um mehr zu verdienen und dann dennoch ein wenig Vermögen bilden zu können.

        >Es wird keinen Vermögensaufbau im unteren Einkommensbereich geben, weil die politische Kaste selbst nicht die Kompetenz dazu besitzt (siehe Finanzminister Scholz und sein Sparbuch).>

        Würde es einen STARKEN Drang nach Vermögensaufbau in den unteren Einkommensbereichen geben, würde die Politik darauf eingehen.

        Er besteht nicht.

        Die Menschen in den unteren Einkommensbereichen wollen mehrheitlich SICHERHEIT und keinen Vermögensaufbau.

        Es liegt nicht an der Kompetenz oder Inkompetenz der politischen Kaste.
        Die politische Kaste braucht auch KEINE Kompetenz im Vermögensaufbau.

        Nehmen Sie Scholz:

        Er wird vom Sozialstaat Deutschland mit seiner Pension MEHR Einkommen erzielen als er als Abteilungsleiter mit Vermögensaufbau je hätte erzielen können.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Sehr geehrter Herr Tischer (17:18),
        danke für Ihre Antwort.
        Sie sagen:
        Die Menschen in den unteren Einkommensbereichen wollen mehrheitlich SICHERHEIT und keinen Vermögensaufbau.
        Es liegt nicht an der Kompetenz oder Inkompetenz der politischen Kaste.
        Die politische Kaste braucht auch KEINE Kompetenz im Vermögensaufbau.

        Das ist mir schon bewusst und ich kann auch nachvollziehen, dass die Menschen erstmal die Sicherheit bevorzugen (Sicher ist bekanntlich nur der Tod und die Steuer :-)
        Aber ich bin nicht einverstanden mit der Aussage, dass die politische Kaste keine Kompetenz im Vermögensaufbau braucht.
        Denn gerade der Politik sollte doch eine breite Vermögensbildung innerhalb der Mittelschicht anstreben. Mit welchen Mitteln und Wegen wir dies erreichen ist hier ja jetzt nicht das Thema, obwohl von Herrn Dr. Stelter schon oft gut dargestellt.
        Aber gerade die breite Masse der Steuerzahler gibt doch den unteren Einkommensklassen diese SICHERHEIT, bzw. stellt Geld zum Umverteilen zur Verfügung, die die Sicherheit ermöglicht, bzw. evtl. auch nur suggeriert. Wenn der Mittelstand mit seinen Facharbeitern absäuft, wird es auch irgendwann eng mit der Pension von Herrn Scholz. Klar, bedeutend höher noch als bei Otto- Normalverbraucher, aber das Beamten-Jäckchen wird dann auch enger.
        Gerade deshalb benötigt die Politik in jedem Land der Erde Kompetenz im Bereich Vermögensbildung. Und diese gibt es ja auch: Norwegen,Singapur, Finnland mit ihren Staatsfonds, um nur einige zu nennen.
        Dort ist die Kompetenz zum Aufbau von Vermögen vorhanden. Also BRAUCHT Politik diese Kompetenz.
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Carsten Pabst

        >Aber ich bin nicht einverstanden mit der Aussage, dass die politische Kaste keine Kompetenz im Vermögensaufbau braucht.>

        Wenn es richtig ist, dass die unteren Einkommensbereiche und bis weit in die Mitte hinein auch andere KEINEN Vermögensaufbau wünschen, jedenfalls vorrangig nicht, sondern zuerst und vor allem auf „versprochene Sicherheit“ setzen

        und

        die Politiker vom Sozialstaat gut genug versorgt werden, braucht die politische Kaste keine Kompetenz im Vermögensaufbau.

        Für wen soll sie die brauchen, wenn man davon ausgehen kann, dass diejenigen, die Vermögensaufbau betreiben, u. a. mittelständische Unternehmer, Top-Manager und Firmengründer SELBST am besten wissen, wie sie IHRE Kompetenz im Vermögensaufbau einsetzen?

        Ich sehe nicht, wie Sie mir widersprechen können.

        Sie haben aber einen sehr, sehr WICHTIGEN, vielleicht sogar einen ENTSCHEIDENDEN Punkt in dieser Thematik:

        Deutschland braucht Vermögensbildung – die Bildung von zukunftsorientiertem produktiven SACHVERMÖGEN, um den Wohlstand zu generieren, der DANN, und erst dann, wie auch immer verteilt werden kann.

        Der Aufbau eines solchen Vermögens hängt SEHR von einer qualifizierten Mittelschicht ab, der man die Chance geben müsste, das auch tun zu können. Man müsste sie sozusagen BEFREIEN von all dem was sie belastet – angefangen von der Bürokratie, einschnürendem Arbeitsrecht und gesellschaftlicher Einstellung, die sie auf vielfache Weise diskreditiert bis hin „wie dumm muss man denn sein, sich die Hände schmutzig zu machen“ oder „so verrückt viel zu arbeiten“, wenn sie auf breiter Front den Aufbau von Sachvermögen und damit einhergehend Humankapital leisten soll.

        Gelänge dies hinreichend, würde das fundierte, belastbare und vor allem AKTIV erfahrene SICHERHEIT bedeuten statt Sicherheit ERHOFFEND von VERSPRECHUNGEN, von denen niemand wirklich weiß, wie sie eingelöst werden können.

        Um das zu ermöglichen, müsste die Gesellschaft „umgepolt“ werden.

        Denn, was erforderlich wäre, ist bei einer alternden, saturierten Gesellschaft, die vornehmlich der Umstände wegen – u. a. weil andere noch unfähiger sind, für sich derart Sicherheit zu erlangen – in zu großer Zahl glaubt, mit UMVERTEILUNG Wohlstand zu schaffen, NICHT möglich.

        Jeder Politiker, der sich dem konsequent entgegenstemmte, würde Schiffbruch erleiden.

        Wer als Politiker hierzulande erfolgreich sein will, darf NICHT in Vermögensbildung kompetent sein wollen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer, Herr Pabst

        “Wenn es richtig ist, dass die unteren Einkommensbereiche und bis weit in die Mitte hinein auch andere KEINEN Vermögensaufbau wünschen, jedenfalls vorrangig nicht, sondern zuerst und vor allem auf „versprochene Sicherheit“ setzen ”

        Diese Annahme halte ich für falsch.

        Große Teile der Mittelschicht *wünschen* sich offensichtlich Vermögensaufbau, siehe auch die immer häufiger auftauchenden Artikel darüber, wie der “Lebenstraum Eigenheim” aufgrund der weiter steigenden Baukosten immer schwerer erreichbar wird – aber sie haben genauso wie die Unterschicht scheinbar nicht genug finanzielle Mittel, um damit zu beginnen. Wer glaubt, dass er sowieso kein Vermögen aufbauen könnte, hat natürlich keine andere Erwartung an den Staat als “Sicherheit”.

        Dabei ist die Ansicht, zu arm für Vermögensaufbau zu sein, oft falsch. Viele aus der Mittelschicht und garantiert auch Figuren wie Olaf Scholz und die Unterschicht sowieso haben vermutlich immer noch keine Ahnung, dass man auch ohne fünf- oder sechsstellige Euro-Beträge in die Hand zu nehmen zum “Vermieter” werden kann um von “Immobilienbesitz” finanziell zu profitieren. Dabei geht das indirekt schon mit wenigen hundert Euro, man muss nur die entsprechenden Immobilienaktien oder Immobilien-REITs an der Börse kaufen – nur selbst wohnen kann man in den Anteilen dann natürlich nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Man kann das Thema natürlich ausdifferenzieren.

        Dann wird es vielschichtiger, was nicht notwendigerweise falsch sein muss, aber das WESENTLICHE ginge verloren.

        Dies auch, weil man sofort anfangen würde, UNTERSCHIEDLICH einzuordnen, beispielsweise:

        „Lebenstraum Eigenheim“:

        Entspringt ein Eigenheim zu besitzen dem Wunsch, VERMÖGEN aufzubauen oder mehr finanzielle SICHERHEIT im Alter zu haben.

        Es wird in vielen Fällen nicht definitiv zu entscheiden sein.

        Denn Vermögen gibt Sicherheit, speziell wenn es Immobilien sind, und wer sicher ist, kontinuierlich gut zu verdienen und sparen zu können, kann mit einer Immobilie auch Vermögen bilden.

        Mit Wertpapieren kann man leichter, weil mit geringerem Einsatz Vermögen bilden.

        Was sind die Deutschen da?

        Sicherheitsbedachte und immer noch Anlagemuffel.

        Also vorsichtig mit falscher Annahme.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Entspringt ein Eigenheim zu besitzen dem Wunsch, VERMÖGEN aufzubauen oder mehr finanzielle SICHERHEIT im Alter zu haben.”

        Sie sollten eine Partei beraten. Ihnen fällt immer ein Grund dafür ein, wieso Leute, die etwas wollen, in Wirklichkeit damit meinen, dass sie etwas ganz anderes wollen.

        Wenn wir im Kontext von Sozialtransfers über “Vermögensbildung” und “Sicherheit” reden, ist mit “Sicherheit” doch ganz offensichtlich die Absicherung von bestimmten Lebensrisiken (Arbeitsplatzverlust, Pflegebedürftigkeit, Krankheit, und so weiter) durch die gesetzlichen Sozialversicherungen und im weiteren Sinn durch diese Sozialversicherungen ergänzende Transferzahlungen gemeint.

        Hier kam doch auch niemand an und hat “Sicherheit” als “Sicherheit vor Kriminalität” interpretiert, wobei, da würde man auch nicht nur ein bisschen Framing sondern auch noch heftige Statistikmanipulationen brauchen, um die Regierungsparteien gut aussehen zu lassen…

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        Wie hoch der Selbstfinanzierungseffekt einer Ek-Steuersenkung wäre, darüber streiten sich die Gelehrten trefflich. Von nur 20% bis 60% habe ich gelesen. Meine Erwartung wäre, komplett ins Blaue hinein geschätzt, dass es schon 50% sein sollten, wenn man nur etwas über die Mitte der Einkommenspyramide mit Steuersenkungen ginge. Aber das ist komplett ohne Beleg.

        Wenn es sich nicht lohnt mehr zu arbeiten, dann ist es aber nicht nur ein finanzielles Thema. Es geht auch um den sozialen Frieden, die Möglichkeit um angemessene Teilhabe.
        Natürlich wollen die Menschen Sicherheit, aber die geht Ihnen nicht verloren, denn es wird im Gegenzug zu den Steuersenkungen nicht an Hartz4 u.a. gekürzt.
        Wenn man es in D noch nicht einmal schafft, die hohen Transferentzugsraten zu senken, den Abstand für Berufstätige zu Hartz4 zu erhöhen, dann muss man sich über weiter fallende politische Stabilität nicht wundern.
        Die sinnvollen Investitionen bekommt man in D sowieso nicht schnell umgesetzt.

        Aber ich habe keine Hoffnungen, dass es sich in die von mir gewünschte Richtung bewegt. Man wird weiter machen, wie bisher, größere Schritte in diesem Bereich nicht wagen. Man hat schließlich die Energiewende als alles überragende Aufgabe vor sich…

        Mir graut es wie nie zuvor, am 26.9. meine Kreuzchen zu machen. Der gemeinsame Nenner mit den Parteien ist bei mir extrem gering, so gering wie nie.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Ihnen fällt immer ein Grund dafür ein, wieso Leute, die etwas wollen, in Wirklichkeit damit meinen, dass sie etwas ganz anderes wollen.>

        Sie interpretieren mich mal wieder falsch.

        Ich sage lediglich, dass es gerade bei selbstgenutzen Immobilien („Eigenheim“), nicht immer eindeutig ist, was die Menschen wirklich wollen, wenn sie auf diese Vermögensbildung bzw. damit verbundene Sicherheit abzielen.

        Bei „sozialer Sicherheit“ und damit Sozialtransfers geht es TRADITIONELL immer NUR um die Absicherung bestimmter Lebensrisiken – der KLASSISCHE Versicherungsgedanke.

        Traditionell ist allerdings längst nicht mehr der Fall, wenn LEBENSUMSTÄNDE in die Versicherung einfließen und durch sie KORRIGIERT werden.

        Der Trend:

        Die Versicherung „Staat“ soll JEGLICHE Lebensbeschwerlichkeit absichern.

        Beispielsweise, heute im Radio gehört als Aussage von Dobrindt/CSU:

        Das Trinkwasser wird in Deutschland knapp.

        Der Staat sollte die Versorgung GARANTIEREN (!!)

        Klingt gut, gibt Sicherheit, Beifall (und Wählerstimmen).

        Heißt in der Konsequenz:

        Der Staat muss die MITTEL und MÖGLICHKEITEN bekommen, es garantieren zu können.

        Das meine ich mit INTERVENTIONISTISCHER ZENTRALISMUS.

        WIR entmündigen UNS immer mehr – und damit ist individuelle Vermögensbildung als GESELLSCHAFTLICHES Projekt tot.

        Beachten Sie die Betonung:

        WIR/UNS.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Wenn es sich nicht lohnt mehr zu arbeiten, dann ist es aber nicht nur ein finanzielles Thema. Es geht auch um den sozialen Frieden, die Möglichkeit um angemessene Teilhabe.>

        So ist es – und sozialer Frieden MIT oder OHNE angemessene Teilhabe sind viel wichtiger.

        Die Bereitschaft zu verstärkter aktiver Teilnahme an gesellschaftlicher Gestaltung und insbesondere die Wohlstandssicherung zu FÖRDERN, ist das eine VERSTÄNDNIS von ANGEMESSENER Teilhabe.

        Das andere ist, aktive Teilnahme zu VERWEIGERN, weil sie zum Lebensunterhalt nicht mehr erforderlich ist (BGE).

        >Aber ich habe keine Hoffnungen, dass es sich in die von mir gewünschte Richtung bewegt.>

        Ich auch nicht.

        >Man wird weiter machen, wie bisher, …>

        Und dabei auch noch BESCHLEUNIGEN.

        >Der gemeinsame Nenner mit den Parteien ist bei mir extrem gering, so gering wie nie.>

        Geht mir nicht anders.

        Ich bin auf der verzweifelten Suche nach einer Partei, die das SCHLIMMSTE verhindern könnte auf dem Weg zum kaum noch korrigierbaren kollektiven SUPERGAU, mit der Energiewende das Klima retten zu können.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tischer und troodon

        “Mir graut es wie nie zuvor, am 26.9. meine Kreuzchen zu machen. Der gemeinsame Nenner mit den Parteien ist bei mir extrem gering, so gering wie nie.”

        “Ich bin auf der verzweifelten Suche nach einer Partei, die das SCHLIMMSTE verhindern könnte auf dem Weg zum kaum noch korrigierbaren kollektiven SUPERGAU, mit der Energiewende das Klima retten zu können.”

        Wählen Sie doch die FDP, die stellt sich den linken Kollektivisten mutig entgegen.

        Zumindest solange bis die Merkel-Mutti anruft, und die Wahl rückgängig gemacht werden muss. :D :D :D

  8. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Ich starte schon schlecht in den Tag, mein schlechtes Gewissen meldet sich, wie kann ich nur mein Haus heizen?!

    Auszug aus dem unten verlinkten Artikel:

    WELT: In der Praxis bedeutet das dann, dass derjenige, der die Umwelt verschmutzt, mehr dafür bezahlen muss?
    Timmermans: Ja. Und wir müssen das auch auf den Transport ausweiten, auf Lieferungen, und auch auf das Heizen von Wohnhäusern.

    Wohnhäuser!! Das neue Rauchen.
    Aber mir wird allumfassend geholfen:

    Welt:Haben Sie Fördermittel eingeplant, damit Verbraucher nicht zu stark belastet werden?
    Timmermans: Ja, natürlich. Genau das, was Sie ansprechen, müssen wir verhindern. Es wird einen neuen Ad-hoc-Fonds geben, den Klima-Sozial-Fonds.

    Was für ein Glück. Mutter Europa denkt an mich.
    Was soll da noch schiefgehen!
    Alles wird gut. Fühle mich gerade wieder besser :-)

    https://www.welt.de/wirtschaft/article232445387/European-Green-Deal-Wir-stehen-vor-einer-neuen-industriellen-Revolution.html

    Schönen Tag
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Carsten Pabst

      Erinnern Sie sich noch? Timmermans war derjenige Minderleister, der als angeblicher “Spitzenkandidat” der europäischen Sozialdemokraten gegen CSU-Weber bei der letzten Europawahl antrat.

      Und zum Schluss wurde keiner von beiden EU-Kommissions-Präsident, sondern Ursula von der Leyen wurde aus dem Hut gezaubert, was eine wunderbare Illustration dafür ist, was wir bösen “EU-Kritiker” das “Demokratiedefizit der EU” nennen.

      Mir blieb die Type auch nur noch im Gedächtnis, weil es 2019 einen wunderbar lustigen Wahlwerbespot über ihn von der niederländischen Sozialistischen Partei (die sind auch keine Fans von der EU) gab:

      “Dit is Hans Brusselmans”
      https://www.youtube.com/watch?v=MkYJUsD4cis

      Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Von den damals 5,52 Millionen Hartz-IV-Empfängern haben rund zwei Millionen keinen deutschen Pass. 980 000 werden der Personengruppe ‘Asylbewerber’ zugeordnet.“ – bto: Und die Zahl der deutschen Hartz-IV-Empfänger ist deutlich gesunken in den letzten Jahren.”

    Dazu gab es vor kurzem eine aufschlussreiche Antwort der Regierung auf eine parlamentarische AfD-Anfrage. Leider sind solche Anfragen mittlerweile immer wichtiger, weil die Arbeitsagentur mal wieder ihre Statistikseiten umgebaut hat und die wirklich interessanten Informationen jetzt noch viel umständlicher zu finden sind als vorher:

    “Seit 2007 haben sich die Zahlungsansprüche für Hartz-IV-Bezieher ohne deutschen Pass verdoppelt. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer, die der Zeitung vorliegt. Demnach sind die entsprechenden Ansprüche im Jahr 2020 auf knapp 13 Milliarden Euro angestiegen. Zu Beginn des Betrachtungszeitraums [also 2007] seien es 6,6 Milliarden gewesen.

    Insgesamt sei die Summe aller Ansprüche allerdings gesunken – um 1,1 Milliarden Euro auf 35,4 Milliarden Euro. Die Summe der Zahlungsansprüche deutscher Haushalte habe sich zwischen 2007 und 2020 von knapp 30 Milliarden auf 22,3 Milliarden Euro verringert.

    Unter den ausländischen Hartz-IV-Beziehern haben laut dem Bericht Bürger anderer EU-Länder Ansprüche auf rund 2,6 Milliarden Euro. Bei den acht wichtigsten Asyl-Herkunftsländern seien es insgesamt etwa 6 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon machten mit 3,4 Milliarden Euro Flüchtlinge aus Syrien aus, gefolgt von Afghanen (870 Millionen Euro) und Irakern (825 Millionen Euro).”

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article232240815/Bericht-Ansprueche-auslaendischer-Hartz-IV-Bezieher-seit-2007-verdoppelt.html

    Antworten

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